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Selbsttätiger Schranken für Eisenbahnübergänge.
Die Erfindung hat Neuerungen an selbsttätigen Schranken zum Gegenstande, die zum Absperren von Eisenbahnübergängen im Augenblick der Ankunft eines Zuges dienen. Der Erfindung gemäss wird der Schranken mit Hilfe eines Gegengewichtes mit Flüssigkeit betätigt, nach dessen Grösse sich der
Schranken öffnet oder schliesst, wobei die Veränderung der Grösse des Gegengewichtes durch den Zug selbst hervorgerufen wird, der in Verbindung mit am Gleis angeordneten elektrischen Kontakten und mit einem Fusshebel eine Flüssigkeits-Saug-und Druckvorriehtung betätigt.
Dies geschieht im wesentlichen in folgender Weise : Wenn ein sich bewegender Zug sich dem durch den Schranken geschützten Eisenbahnübergang nähert und auf eine entsprechende Entfernung angelangt ist, so betätigt er einen Unterbrecher, der im folgenden Linienkontakt genannt wird. Dieser öffnet einen gewöhnlich geschlossenen Stromkreis und bewirkt das Ausklinken des Ankers eines in diesem Stromkreis eingeschalteten Elektromagneten, der einerseits optische und akustische Signale, z. B. Lampen, Glocke,
Trompeten u. dgl. betätigt und anderseits das Schliessen des Schranken durch Verminderung des Gegengewichtes bewirkt. Sobald der Zug den Eisenbahnübergang verlässt, wirkt er auf einen Fusshebel, welcher mit Hilfe einer Saug- und Druckvorrichtung Flüssigkeit in das Gegengewicht sendet, wodurch das Öffnen des Schranken durch die Schwere erfolgt.
Wenn der Zug vom entgegengesetzten Ende des geschützten Abschnittes austritt und zur Kontaktvorrichtung gelangt, die das Schliessen des Schranken beim Eintreffen eines in entgegengesetzter Richtung geführten Zuges hervorbringen muss, so bewirkt der Kontakt infolge seiner besonderen Ausbildung in diesem Falle keine Unterbrechung des Stromkreises des Elektromagneten und verursacht infolgedessen kein Niedergehen des Schranken.
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform des selbsttätigen Eisenbahnschranken, gemäss der Erfindung in schematischer Darstellung. Fig. 1 zeigt den gesenkten Schranken in Ansicht, wobei die Stellung des geöffneten Schranken strichpunktiert angedeutet ist. Fig. 2 ist ein wagrechter Schnitt durch die Saug-und Druckvorrichtung, die Fig. 3 und 4 sind lotrechte Schnitte nach der Linie X-X in Fig. 2, wobei die Saug- und Druckvorrichtung in derdruckphabe bei geöffnetem Schran- ken und in der Saugphase bei geschlossenem Schranken dargestellt ist. Die Fig. 5 und 6 zeigen einen
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Wie man aus Fig. 1 ersieht, besteht der Schranken bei der dargestellten AusfÜhrungsform aus einem rohrförmigen Metallbalken 1, anstatt dessen auch ein Holzbalken von beliebiger Form verwendet sein könnte und der in einen Schaft 2 gesteckt ist, welcher aus Gusseisen besteht oder einen aus Metallblech bestehenden Kasten bildet und eine seitliche Öffnung 3 aufweist, die mittels eines Deckels verschlossen sein kann.
Im Innern des Schaftes ist ein geschlossener Behälter 4 angeordnet, in den man mittels einer Leitung 5 eine frostsichere Flüssigkeit leiten kann, z. B. ein Gemisch von Wasser und Glyzerin. Der
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'Leitung. 20 Verbunden, die sich im Innern des Tragständers 9 befindet und die von der Saug-und Druck- 'vorrichtung hergeleitet ist, -wie dies weiter untenbeschrieben wird.
Das Gewicht der Teile des Schranken ist derart bemessen, dass bei leerem Behälter 4 das Gewicht des Balkens 1 jenes des Schaftes übersteigt, so dass der Schranken in die wagrechte Geschlossenstellung fällt, die in Mg. l durch die vollgezeichnetenLinien dargestellt ist. Sobald die Flüssigkeit entsprechend der Bewegung des Kolbens der Saug-und Druckvorrichtung in den Behälter 4 gelangt, übersteigt das Gewicht des Schaftes jenes des Balkens und der Schranken gelangt selbsttätig in die in Fig. 1 mittels strichpunktierten Linien angedeutete Offenstellung 1', 2'. Wenn endlich die Flüssigkeit neuerlich aus dem Behälter 4 gesaugt wird, so wird der Schaft leichter und der Schranken-fällt abermals in die Geschlossenstellung.
Bei jedem Eisenbahnübergang sind an jeder Seite der Strecke zwei Schranken angebracht und die Leitungen 10, welche die Flüssigkeit in die beiden Behälter 4 leiten, endigen in den beiden Zylindern 11 der Sang-und Druckvorrichtungen, die in geringer Entfernung vom Eisenbahnübergang seitlich vom Geleise angeordnet sind.
Die beiden Zylinder 11 (Fig. 2 und 3) sind mit ihren Achsen lotrecht, die Öffnung nach unten, in einem Schutzgehäuse 12 angeordnet. In ihrem Inneren gleiten die beiden Kolben 13, deren Stangen 14, mittels Kugeln frei auf den beiden Enden einer beweglichen Traverse 15 aufruhen, die längs zweier kleiner feststehender Säulen 16 und längs einer- beweglichen Stange 17 auf- und abgleiten kann. Die bewegliche Stange 17 ragt unten aus dem Gehäuse hinaus und ist unten mittels einer Büchse 18 und oben mittels einer Büchse 19 geführt. Die Stange 17 trägt einen Bund 20, welcher sich gegen den oberen Rand der Büchse 18 stützt und in dieser Lage mittels einer Feder 21 niedergehalten wird, die oben gegen den unteren Rand der Traverse 15 drückt.Im Inneren des Zylinders 11 ist die Flüssigkeit enthalten, die zur Füllung der Behälter 4 in den Schäften der Schranken dient.
Beim Aufwärtsdrücken der Stange 17 spannt diese mittels des Bundes 20 die Feder 21 und diese drückt gegen die Traverse 15, die nach oben gestossen wird und ihrerseits gegen die Stangen der Kolben 13 stösst. Dadurch wird die in den Zylindern 11 enthaltene Flüssigkeit durch die Leitungen 10 hinausgedrückt, so dass sie die Behälter 4 füllt und dadurch die Schranken öffnet.
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zurückfallen können, wobei neuerlich Flüssigkeit angesaugt wird und das Schliessen des Schrankens pr- folgt, wobei die in Fig. 4 veranschaulichte Stellung erreicht wird. Das Heben der Stange 17 zum Zwecke des Öffnens des Schranken wird durch den Zug bewirkt, u. zw. mit Hilfe eines Fusshebels, der seitlich des Eisenbahnüberganges angeordnet und in den Fig. 5,6 und 7 dargestellt ist.
Die Ausklinkung des Zahnes 22 zwecks Schliessens des Schranken wird gleichfalls durch den Zug vor seinem Eintreffen hervorgerufen. u. zw. mit Hilfe des in den Fig. 8 und 9 dargestellten Linienkontaktes, der sich an der Seite des Gtei p ? in einer genügenden Entfernung vom Eisenbahnübergang befindet.
Der Fusshebel besteht aus einem Arm 24, der die Form eines umgekehrten V hat, welches sehr gestreckt ist und dessen Scheitel einige Zentimeter oberhalb der oberen Begrenzung der Schiene 23 liegt, an deren Seite er angeordnet ist. Der Arm 24 ist an seinem Ende rechtwinklig auf einer Welle 26 befestigt, die an ihrem anderen Ende einen anderen rechtwinkeligen Arm 27 trägt und in Lagern 28 drehbar ist. Das freie Ende des Armes 27, welches in einer unterhalb des Gehäuses 12 gelegenen Grube 29 angeordnet ist, greift in ein Auge 30 ein, mit welchem eine Stange 17 an seinem unteren Ende versehen ist.
Hieraus geht hervor, dass infolge dieser Anordnung beim Übergang des ersten Rades eines Zuges über den Scheitel des Fusshebels dieser niedergedrückt wird und die Verdrehung der Welle 26 bewirkt, die wieder den Arm 27 aufwärts verdreht und so die Stange 17 hebt, welche die Einführung der Flüssigkeit in die Schäfte der Schranken bewirkt, die sich öffnen und am Ende der Bewegung bleibt die Stange 17 mit der Klinke 23 eingehakt, wodurch der Fusshebel in gesenkter Lage erhalten wird.
Die Klinke 23, die unter der Wirkung einer Rückführfeder 31 steht, ist am Ende des kürzeren Armes 32 eines Y-förmigen Hebels gelagert, der um einen Zapfen 33 drehbar ist. Einer der beiden langen Arme dieses Hebels, der Hebel 34, wird von einer Feder 35 ständig abwärts gedrückt : der andere lange Arm 36 trägt an seinem Ende eine Klinke. 37, die bloss abwärts beweglich ist und von einer Feder in der oberen Lage gehalten wird.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Lage stützt sich die Klinke 37 auf einen Zahn, mit welchem der Anker 39 eines Elektromagneten 40 versehen ist, der mittels einer Batterie von Elementen und Akkumulatoren stets erregt erhalten wird und infolgedessen unter Überwindung des Widerstandes einer Rückführfeder 41 den Anker angezogen hält, wodurch die Klinke 37 eingehakt und die Stange 17
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Die Trompete und die Lampen sind zwcckmässigerweise am Ende eines Mastes 62 ange, ordnet, der sich gegenüber dem Ständer 9 befindet und auf welchen sich das freie Ende des Schrankens 1 in der Geschlossenstellung stützt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätiger Schranken für Eisenbahnübergänge, bei dem zur Betätigung des um eine wagrechte Achse drehbaren Schrankene ein mit einer Flüssigkeit gefülltes Gegengewicht angeordnet ist, das je nach der in einem Behälter enthaltenen Flüssigkeitsmenge das Öffnen oder Schliessen des Schrankens bewirkt gekennzeichnet durch eine durch den durchfahrenden Zug betätigte Saug-und Druckvorrichtung, welche die Flüssigkeit des Gegengewichtes ansaugt oder zurückdrängt, wodurch die Flüssigkeit in das Gegengewicht gebracht wird, um den Schranken zu öffnen, sobald ein Zug den Eisenbahnübergang freigibt und in dieser Druckstellung gesperrt verbleibt, bis ein sich nährrnder anderer Zug die Freigabe bewirkt und das Ansaugen der Flüssigkeit gestattet, wodurch der Schranken geschlossen werden kann,
wobei eine elektromagnetische Vorrichtung zum Ein-und Ausschalten der Saug- und Druckvorrichtung und zwei Unterbrecher an jeder Seite des Eisenbahnüberganges zum Öffnen und Schliessen des Stromkreises für die rlektromechanische Ein-und Aussehaltvorrichtung vorgesehen sind.