-
Bremsvorrichtung für Schießkinos Die Erfindung betrifft eine besondere
Ausgestaltung der Bremsen für Kinoapparate, welche als sogenannte Schießkinos Verwendung
finden. Derartige Kinoapparate sind Bekannterweise mit Bremsvorrichtungen ausgestattet,
welche durch den Einschlag des Schusses auf der Zielscheibe mittels eines elektrischen
Relais ausgelöst werden und den Kinoapparat -zum Stillstand bringen. Dabei wird
der Bremsvorgang in zwei Phasen zerlegt. Durch das elektrische Relais wird zunächst
die Bremse in eine Bereitschaftsstellung geführt. Aus dieser Bereitschaftsstellung
löst sich sodann automatisch in Abhängigkeit von der Bildstellung die Bremse selbst
aus, damit stets ein ganzes Bild .zum Stillstand kommt. Die Bremsung darf nicht
erfolgen, solange ein Bildwechsel stattfindet.
-
Damit ein sehr schnelles Ansprechen der Bremse und ein sicherer Übergang
in die Bereitschaftsstellung erfolgen kann, wird die unter Federkraft stehende geöffnete
Bremse in ihrer Öffnungslage erfindungsgemäß durch einen besonderen Elektromagneten
festgehalten. Durch diese Anordnung eines besonderen Magneten, welcher keine sonstigen
Aufgaben zu erfüllen hat, ist die Möglichkeit gegeben, die Stärke des Elektromagneten
so zu wählen, daß bereits bei dem geringsten Nachlassen des Magnetfeldes dieser
Magnet nicht mehr in der Lage ist, die Bremse in geöffnetem Zustande zu halten.
-
An sich sind zusätzliche Haltemagneten bei elektrischen Lüftungsbremsen,
beispielsweise für elektrische Lokomotiven u. dgl., bereits bekannt. Diese Haltemagneten
sind aber aus Gründen der Stromersparnis angeordnet, während beim Erfindungsgegenstand
die neue Wirkung erreicht wird, daß die Bremse für Schießkinos, bei denen es auf
Stromersparnis praktisch nicht ankommt, infolge der bei dem Haltemagneten ohne weiteres
möglichen Bemessung der Windungen außerordentlich schnell einfällt, so daß tatsächlich
der Film im Augenblick des Schusses festgehalten wird, also das Schußloch genau
in der richtigen Lage zu dem nunmehr stehenden Bild zu sehen ist.
-
In der Zeichnung ist die Bremsvorrichtung eines Kinoapparates schematisch
dargestellt. Die drei Figuren stellen drei verschiedene Lagen derselben Bremse dar.
-
Auf der Welle a des Kinoantriebes sitzt die Bremsscheibe b, welche
durch den Bremsktotz C gebremst wird. Dieser Bremsklotz sitzt an einem Gelenkarm
d, dessen unteres Ende drehbar am Gestell der Vorrichtung befestigt ist. Ein zweiter
Hebel e greift in derselben Drehachse wie Hebel d am Bremsklotz c an und ist mit
seinem anderen Ende an der Bremsstange f angelenkt. Die Bremsstange f bewegt sich
in Lagern g', g" auf und ab. Bei der Abwärtsbewegung wird der Bremsklotz c an die
Bremsscheibe herangezogen, bei der Aufwärtsbewegung wird die Bremse gelüftet. Die
Bremsstange f steht unter Wirkung der am Gehäuse befestigten Zugfeder h und wird
von dieser nach abwärts gezogen,
wobei die Feder so stark ist, daß
sie ein
kräftiges Anziehen der Bremse bewirkt. Die Bremsstange- f besitzt
an ihrem oberen Ende. einen Handgriff!, an dessen Stelle ebensogut ein kräftiger
Elektromagnet oder eine sonstige Vorrichtung treten kann, mittels deren die Bremsstange
f unter Überwindung der Kraft der Feder k angehoben werden kann, bis der ebenfalls
an der Bremsstange f befindliche Anker k an dem am Gehäuse befestigten Elektromagneten
1 zum Anliegen gekommen ist. Wird dieser Elektromagnet erregt, dann ist er bei anliegendem
Anker in der Lage, den Anker festzuhalten, so daß die Bremse in geöffneter Stellung
verbleibt. An der Bremsstange f ist eine Nasen vorhanden, unter welche eine Klinke
m durch ihr eigenes Gewicht einfällt. Diese Klinke m ist mit ihrem oberen Ende an
dem Hebel o drehbar befestigt. Sie wird mit diesem Hebel o zusammen durch die Feder
p nach oben gezogen. Dabei ist das andere Ende des flebels,o am Gehäuse drehbar
gelagert. Nach unten zu ist die Bewegung des Hebels o begrenzt durch den Anschlag
q. Neben der Bremsscheibe b und mit dieser fest verbunden, sitzt eine Nockenscheibe
Y. Sie trägt auf ihrem Umfang den Nockens. Die Lage des Anschlages q ist so gewählt,
daß die Klinkern die Bremsstange f an der Nasen in einer solchen Lage hält, daß,
auch wenn der Haltemagnet L den Anker k losgelassen hat, der Bremsklotz c noch nicht
auf der Bremsscheibe b aufliegt, sondern ihr nur dicht gegenübersteht. In dieser
Stellung vermag der Nockens die Klinke m von der Nasen abzustoßen und dadurch
die Bremsstange f freizugeben. Letztere bringt nunmehr unter Wirkung der Feder k
die Bremse zum Angreifen. Dabei wird die Lage des Nockens s zweckmäßig so gewählt,
daß die Bremsung im letzten Augenblick vor dem Beginn des neuen Bildwechsels erfolgt.
-
Fig. i zeigt die Bremse in gelüftetem und blockiertem Zustande, in
welchem sie durch den unter Strom stehenden .Elektromagneten l über -den Anker
k gehalten wird. Die Nasen und damit die Klinke m liegen so hoch, daß der
Nocken s die Klinke m nicht berührt.
-
Fig. z zeigt die Lage der Bremsvorrichtung, nachdem der Strom in dem
Haltemagneten L infolge eines Schusses- unterbrochen worden ist. Der Anker k hat
sich von dem Magneten gelöst, der Hebelo liegt auf dem Anschlag q auf. Der Nockens
befindet sich noch in der durch Pfeilrichtung angedeuteten Drehrichtung um-den Winkelt
von der Klinke m entfernt.
-
In Fig. 3 hat der Nockens soeben die Klinke m von der Nasen
abgezogen. Dadurch ist die Bremsstange f frei geworden. Die Feder ,,h hat die Bremsstange
f nach unten gezogen und damit den Bremsklotz c zum Anliegen gebracht.
-
Zum Lüften der Bremse wird die Bremsstange fwieder hochgezogen, nachdem
zuvor durch Einschaltung des Stromes der Magnet L wieder so weit erregt ist, daß
er den Anker k festzuhalten vermag. Zweckmäßig wird die Anordnung so getroffen,
daß mit dem Anheben der Bremse gleichzeitig der vorher unterbrochene Stromkreis
des Magneten 1 wieder geschlossen wird.
-
Wird zum Lüften der Bremse ein Elektromagnet benutzt, so kann dieser
auch zugleich als Magnet zum Halten der Bremse dienen. Dazu erhält er entweder eine
zweite kleinere Wicklung, welche nur so schwach ist, daß sie nach dem Öffnen den
Anker der Bremse festhalten kann oder der Strom wird nach dem Öffnen der Bremse
so geschwächt, daß der Elektromagnet nur noch die geringe Stärke zum Festhalten
des Ankers besitzt.