Verbesserte E-Löschlanze
Die Erfindung betrifft eine Löschlanze zur Brandbekämpfung bei elektrisch geladenen Objekten, wie mit Elektromotor ausgestattete Fahrzeuge, wobei die Löschlanze einen Halteabschnitt mit Griffteil für eine Bedienperson, eine Löschmittel-Zuführung mit Ankoppelvorrichtung zum Anschluss eines Druckschlauchs für flüssiges Löschmittel, sowie einen an den Halteabschnitt und gegebenenfalls die Ankoppel vorrichtung anschließenden rohrförmigen Löschabschnitt aufweist, aus dessen freien Ende Löschmittel unter Druck in ein brennendes Objekt eingebracht werden kann, wobei das Griffteil des Halteabschnitts einen spannungs-isolierenden Überzug aufweist, der elektrisch isolierend auch für elektrische Spannungen U zwischen 500V und 1000V ausgeführt ist, wobei der rohr-förmige Löschabschnitt aus einem Material gefertigt ist, welches eine so hohe Zugfestigkeit Rm aufweist, dass es einer mechanischen Spannung s > 500 N/mm2 widersteht, und welches eine Schmelztemperatur ts > 650°C aufweist, wobei der rohrförmige Löschabschnitt an seinem freien Ende geometrisch spitz zulaufend gestaltet ist und einen verengten lichten Strömungsquerschnitt für das unter Druck durchgeleitete Löschmittel aufweist, wobei der rohrförmige Löschabschnitt und ebenso das spitz zulaufende freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts aus Edelstahl hergestellt sind, und wobei das spitz zulaufende freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts zusätzlich gehärtet ist.
Eine derartige E-Löschlanze ist bekannt aus der DE 20 2017 104 411 Ul sowie aus der WO 2019/020507 Al.
Herkömmliche Löschlanzen, die allerdings nicht zum Löschen von Objekten geeignet sind, welche unter hoher elektrischer Spannung stehen, sind im Firmen-Katalog der Murer Feuerschutz GmbH von 05/2016 beschrieben, insbesondere das dort gezeigte „Nebellöschsystem NLS".
Hintergrund der Erfindung
Unter anderem aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Nachhaltigkeit bestehen derzeit international intensive Bestrebungen, verstärkt elektrische Energie anstelle von fossilen Brennstoffen zu nutzen. So sind in den vergangenen Jahren zunehmend Photovoltaik- Systeme, beispielsweise auf Gebäudedächern, aufgebaut worden. Außerdem soll in Zukunft individuelle Mobilität verstärkt durch elektrische Antriebssysteme, beispielsweise durch Elektrofahrzeuge, ermöglicht werden.
Bislang wird dabei jedoch nur wenig beachtet, dass mit einer derart verstärkten Nutzung elektrischer Energie auch erhebliche Gefahrenpotenziale verbunden sind.
Diese Gefahrenpotenziale deuten sich angesichts zahlreicher, weltweit auftretender Brandereignisse aufgrund von nicht oder nur schlecht funktionierenden Akkumulatoren, beispielsweise in Smartphones oder Notebooks, bereits in zunehmendem Umfang an.
Ein besonders hohes Risiko wird bei Bränden im Umfeld von Elektrofahrzeugen, beispielsweise bei hybrid- oder vollelektrisch betriebenen Fahrzeugen, gesehen (siehe beispielsweise „E-Mobil-Brand in den USA"; httos://www. welt.de/motor/news/articlel20704501/E- Mobil-Brand-in-den-USA.html (abgerufen am 09.11.2016)).
Besonders problematisch beim Brand eines solchen Elektrofahrzeugs ist, dass beim Löschen nicht nur erhebliche Gefahren durch das Feuer und den Brand selbst sowie etwa mögliche selbstentzündende Elemente wie beispielsweise Lithiumionen-Akkumulatoren ausgehen, sondern zusätzlich auch noch Gefahren durch sich ausbreitende Hochspannungen bzw. Starkströme aufgrund der im Fahrzeug verbauten Hochleistungselektrik bzw. -akkumulatoren kontrolliert werden müssen. Es gilt daher, diesen wirksam vorzubeugen.
In der US-A 4,802,535 ist eine Feuerlöschlanze beschrieben, bei welcher gehärtetes Stahlrohr als Material für den rohrförmigen Löschabschnitt vorgeschlagen wird. Eine -wie auch immer geartete- elektrische Isolation der bekannten Löschlanze ist jedoch nicht vorgesehen.
Die US 2003/0159837 Al zeigt einen „Vielzweck-Wasserhammer" mit einer spitz zulaufenden Düse, die beim Einsatz in ein zu löschendes Objekt eindringen soll. Der Löschkopf ist dort unter einem Winkel von 90° auf den rohrförmigen Löschabschnitt aufgesetzt. Für einen hammerartigen Einsatz dieses Geräts bei einem Elektro-Fahrzeug müsste beim Einschlagen in die Außenhülle des Fahrzeugs dann schon sehr nah an der zu löschenden Batterie gearbeitet werden, um überhaupt einen wirksamen Effekt zu erzielen. Im Übrigen ist auch hier wieder keine elektrische Isolation der Löschlanze vorgesehen oder
angedeutet. In den Jahren 2002 und 2003 hat man vermutlich noch nicht -wie heutzutage- an Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb gedacht.
In der US 2002/019307 Al ist zwar eine Isolation gegen elektrische Spannung bei Kontakt mit Drähten in einer Gebäudewand angedeutet, jedoch keine Isolation gegen Hochspannung, wie sie etwa in Batterien von Elektrofahrzeugen vorkommt. Außerdem wird das Löschmittel über das Ende der bekannten Löschlanze eingespeist, so dass ein Einschlagen der Lanze mit einem Schlagwerkzeug in eine Fahrzeug-Außenhülle damit nicht möglich ist. Eine solche herkömmliche Lösc/ilanze eignet sich zwar zum Löschen von Gebäuden und womöglich auch von brennenden herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen, aber keineswegs zum Löschen von brennenden Elektro-Fahrzeugen, und zwar vor allem wegen der dort -im Gegensatz zu normalen Gebäuden (abgesehen von Strom-Kraftwerken) und üblichen Fahrzeugen- zu erwartenden hohen elektrischen Spannungen U >> 200V.
Dies belegt unter anderem der Zeitschriftenartikel „MOBILES LEBEN - WAS, WENN ES BRENNT?" aus der Illustrierten „Stern" vom 19.06.2019, S.80. Darin wird populär dargestellt, dass gerade von Elektro- Fahrzeugen mit Hochspannungs-Batterien -welche bekanntlich in allernächster Zukunft aus Umweltschutzgründen die herkömmlichen, mit Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahrzeuge möglichst vollständig ersetzen sollen- eine ganz erhebliche Gefahr für Leib und Leben der Feuerwehrleute, die solche brennenden Elektro-Fahrzeug löschen sollen, ausgeht.
Ganz offensichtlich ist eine derartige Löschaktion mit einer herkömmlichen Löschlanze der oben beschriebenen Art nicht mit der gebotenen Sicherheit zu bewerkstelligen.
Stattdessen wird in DE 10 2016 211 854 B3 bzw. EP 3 263 402 Bl ein Spezialcontainer vorgeschlagen, welcher Löschwasser enthält, in das ein brennendes Elektro-Fahrzeug vollständig eingetaucht werden soll - eine wahrlich verzweifelte Idee: Man stelle sich vor: Ein Elektro-Fahrzeug gerät auf einer belebten Straße in Brand. Aber statt -wie üblich- das brennende Fahrzeug vor Ort zu löschen, muss die Feuerwehr erst einen riesigen Spezialcontainer herbeischaffen, diesen vor Ort mit einer gewaltigen Menge Löschwasser befüllen und dann das immer noch brennende, wahrscheinlich bis dahin aber schon vollständig ausgebrannte Elektro-Fahrzeug -irgendwie, wie auch immer- in diesen großen Behälter tunken. Wie dies bei einem größeren Fahrzeug wie einem elektrisch getriebenen Bus oder Lastwagen bewerkstelligt werden soll, bleibt völlig offen. Auch der Zeitschriftenartikel „ELEKTRISIERENDER EINSATZ" aus der Feuerwehr-Fachzeitschrift „BRANDHEISS" in der Ausgabe Juli-August 2018, S.16, beschreibt aus Sicht des Fachmanns -nämlich der Feuerwehr- die gerade für die Lösch-Fachleute vor Ort neue und sehr gefährliche Situation beim Löschen eines brennenden Elektroautos. Wörtlich heißt es hier: „Obwohl der brennende Elektro-Kleintransporter eher überschaubare Abmessungen hatte, waren die Kameraden der FF Traun durchaus gefordert." ... „Speziell in der Erstphase gestaltete sich der Löscheinsatz prekär, sind Fahrzeuge mit Elektroantrieb doch gänzlich anders zu löschen und zu behandeln als übliche Pkws. Ein erster Löscheinsatz unter Atemschutz zeigte rasch Wirkung, das
Fahrzeug musste jedoch - wie bei derartigen Bränden vorgesehen - in ein „Wasserbad", da durch die verbrannten und zerstörten Batterien noch etliche Stunden später enorme Brandgefahr ausgeht. Daher wurde das zerstörte Fahrzeug auf einem Lkw-Abschlepper durch zwei Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht direkt zu einem Trauner
Industriegebiet eskortiert, wo es in ein gegen Auslaufen umweltgeschütztes, tiefes Wasserbad eingelassen wurde." ... „GROSSER AUFWAND FÜR KLEINES FAHRZEUG" ...
Dies unterstreicht die hohe Dringlichkeit, eine technisch deutlich bessere, sicherere und auch viel wirtschaftlichere Lösung der Probleme beim Löschen von brennenden Elektrofahrzeugen zu suchen, als etwa in DE 10 2016 211 854 B3 bzw. EP 3 263 402 Bl vorgeschlagen.
Zudem sind aber außer den eigentlichen Löschproblemen auch noch die äußerst negativen Folgen für die Umwelt zu bedenken: Nach dem oben geschilderten Löscheinsatz wurde das zerstörte Fahrzeug mit gigantischem Aufwand auch noch in ein „Wasserbad" verbracht und „eingetunkt". Aber bereits vorher -und zwar durch den eigentlichen Löschvorgang - wurde bereits eine enorme Menge an hochgradig kontaminiertem Löschwasser in die Umgebung freigesetzt, worüber der Artikel aber nicht weiter berichtet.
Bei einem Fahrzeugbrand entsteht nämlich grundsätzlich immer die übliche und bekannte Mischung von Atemgiften. Hinzu kommen aber noch weitere, ganz erhebliche Mengen sehr gefährlicher Atemgifte als Folge des „Thermal Runaway" des Lithium-Ionen-Akkumulators. So wird in erster Linie als Folge der Zersetzung des im Elektrolyt vorhandenen Leitsalzes Lithiumhexa-fluorphosphat (LiPF), Flusssäure (HF) Phosphorylfluorid (POF) und Phosphorsäure freigesetzt. Bei einem Weitertransport eines brennenden oder noch schwelenden Elektrofahrzeugs treten daher diese gefährlichen Stoffe stetig weiter aus und verseuchen dabei die Umgebung. Mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen E-Löschlanze wird auch diese Schadstoffbelastung
der Umwelt deutlich vermindert und nur eine geringe Menge Wasser (20-50 Liter) wird durch den Löscheinsatz kontaminiert.
Bislang sind Brandbekämpfer nur sehr bedingt, in der Regel überhaupt nicht auf den Umgang mit derartigen Gefahrenquellen vorbereitet. In den oben genannten Artikeln wird beispielsweise berichtet, dass die einen Brand eines Elektrofahrzeugs bekämpfenden Feuerwehrleute deutlichen räumlichen Abstand vom Elektrofahrzeug hielten bzw. halten mussten, was natürlich die Effektivität der Brandbekämpfung ganz erheblich einschränkt oder die -an sich bekannten- Brandbekämpfungs maßnahmen in ihrer positiven Wirkung reduziert, wenn nicht gar unmöglich macht.
Um mit derartigen erweiterten Gefahren umzugehen, bedarf es daher insbesondere einer gänzlich neuartigen E-Löschlanze, die nicht nur zum eigentlichen Löschen an sich ausgebildet ist, sondern sowohl thermischen als auch mechanischen und insbesondere auch elektrischen Gefahren standhalten kann.
Erstmals mit der E-Löschlanze der eingangs definierten Art gemäß DE 20 2017 104 411 Ul sowie WO 2019/020507 Al ist es im Stand der Technik gelungen, das Löschwerkzeug gegen thermische und/oder mechanische Gefahren sowie zusätzlich mit einem Hochspannungs schutz zu versehen.
Allerdings stellt auch diese neuartige E-Löschlanze nicht vollständig und umfassend sicher, dass die -vergleichsweise strengen- gesetzlichen Normen für Elektriker-Werkzeuge eingehalten werden können. So besteht damit immer noch das Risiko, dass beim Löschen von unter Spannung stehenden elektrischen Objekten -insbesondere im nassen Zustand der Löschlanze, welcher ja für den Einsatzfall geradezu typisch
ist- elektrische Spannungen beziehungsweise Ströme aus dem elektrisch nicht isolierten rohrförmigen Löschabschnitt in unzulässig hohem Ausmaß die Bedienungsperson erreichen, welche dadurch beim Brandbekämpfungseinsatz möglicherweise erheblich verletzt oder gar getötet werden kann.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst einfachen technischen Mitteln unaufwändig und kostengünstig eine E- Löschlanze der eingangs definierten Art bereit zu stellen, mit der sowohl die Mindestanforderungen zum Schutz vor thermischen Gefahren als auch zum Schutz vor mechanischen Überlastungen als auch zum Schutz vor elektrischen Gefahren sicher erfüllt werden.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird diese -in der Praxis für die Bedienperson lebenserhaltende und rettende- Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle Weise gelöst durch eine E-Löschlanze der eingangs definierten Art, die aber für wirklich sicheres Arbeiten unter elektrischer Spannung geeignet ist, indem der rohrförmige Löschabschnitt zumindest im Bereich des Halteabschnitts mit Griffteil einen spannungsisolierenden Überzug aufweist, der elektrisch isolierend für elektrische Spannungen U > 500V ausgeführt ist.
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine E-Löschlanze bereitgestellt, welche die oben formulierte Erfindungsaufgabe vollständig löst. Insbesondere ist die erfindungsgemäße E-Löschlanze speziell auch für das Löschen von in Elektro-Fahrzeugen verbauten Lithium-Ionen-Akkus
geeignet. Damit wird den Feuerwehren nunmehr auch für Anwendungs fälle mit unter hoher Spannung stehenden brennenden Objekten ein wirksames und rundum sicheres Löschgerät zur Verfügung gestellt.
Eine großflächige Schlagplatte am Bedienerseitigen Ende des Halteabschnitts kann zur Herstellung eines flächigen Körperkontakts mit einer Bedienperson vorgesehen sein. Durch eine zentral angebrachte derartige Schlagplatte wird insbesondere ein möglichst gerades Einschlagen sicherstellt, um ein Verbiegen der E-Löschlanze zu verhindern. Zusätzlich kann anschließend an die Schlagplatte auch noch ein Distanzabschnitt zum rohrförmigen Löschabschnitt vorgesehen sein.
Im Einsatzfall kann die E-Löschlanze beispielsweise in die Batterie eines brennenden Elektrofahrzeuges eingebracht werden. Aufgrund der Spitze im vordersten Bereich kann im Wege stehendes Material, etwa eine Batteriewandung, leicht durchstoßen werden. Durch eine solche hochfeste aber spitze Düse wird Verschleiß vermieden oder zumindest minimiert, wobei das Eindringen in die Oberfläche des zu löschenden Objekts erleichtert wird.
Strömungs-verengte(n) Düse(n) an der Spitze der Lanze sorgen zusätzlich dafür, dass schnell und effizient sowie insbesondere mit einem relativ geringen Einsatz von Löschwasser ein ausreichender Löscherfolg erzielt werden kann.
Eine alternative Möglichkeit zum direkten und gleichzeitig für den Feuerwehrmann sicheren Löschen einer E-Fahrzeug-Batterie gibt es aktuell überhaupt nicht auf dem Markt. Die Werkfeuerwehren namhafter Automobilhersteller haben bei zahlreichen Versuchen Brände von Elektrofahrzeugen ohne die erfindungsgemäße E-Löschlanze fast gar nicht, und wenn doch, dann nur mit dem Einsatz von extrem viel
Wasser und Schaum, jedoch stets ohne wirksame Sicherheit für den agierenden Feuerwehrmann gegen hohe elektrische Spannungen, unter Kontrolle bekommen können.
Ganz ähnlich verhält es sich übrigens auch beim Löschen von in Brand geratenen Transformatoren oder elektrischen Generatoren, etwa bei Photovoltaik-Anlagen.
Bevorzugte Ausführunasformen der Erfindung
Eine besonders vorteilhafte Klasse von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen E-Löschlanze ist dadurch gekennzeichnet, dass der spannungsisolierende Überzug des rohrförmigen Löschabschnitts zumindest im Bereich des Halteabschnitts mit Griffteil eine Schichtdicke d > 2mm, insbesondere zwischen 2mm und 5mm, aufweist, und dass der spannungsisolierende Überzug des Griffteils des Halteabschnitts sowie auch des Löschabschnitts elektrisch isolierend für elektrische Spannungen U bis 1000V und darüber ausgeführt ist. Somit kann das Griffteil selbst in Verbindung mit dem rohrförmigen Löschabschnitt im Bereich des Halteabschnitts nunmehr einen hinreichenden Schutz der Bedienungsperson gegen elektrische Spannungen gewährleisten. Ganz besonders bevorzugt sind Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen, die sich dadurch auszeichnen, dass der spannungsisolierende Überzug des Griffteils sowie auch des Löschabschnitts auch für elektrische Spannungen U > 1000V, ausgeführt ist.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der spannungs isolierende Überzug des Griffteils sowie auch des Löschabschnitts bereits für sich zumindest den Mindestanforderungen den Europäischen
Normen 60903 und/oder 659 für isolierende Schutzhandschuhe für Arbeiten unter elektrischer Spannung genügt. Vorteilhaft ist überdies, wenn der spannungsisolierende Überzug des Griffteils sowie auch des Löschabschnitts aus Hitze-isolierendem, flammfestem Material -etwa unter Verwendung von Aramid und/oder Para-Aramid- aufgebaut ist und auch den Mindestanforderungen der Europäischen Norm 407 für Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken genügt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der spannungsisolierende Überzug des Griffteils sowie auch des Löschabschnitts aus Polyvinylchlorid aufgebaut ist. Hierdurch ist eine längere Lebensdauer des Überzugs gewährleistet. Alterungserscheinungen werden minimiert.
Weitere besondere Vorteile ergeben sich bei Ausführungsformen, bei denen der Halteabschnitt unter dem spannungsisolierenden Überzug des Griffteils, sowie vorzugsweise auch der rohrförmige Löschabschnitt und dessen Spitze, aus Metall, bevorzugt aus VA-Stahl, insbesondere aus austenitischem, säurebeständigem 18/10 Cr-Ni-Stahl, aufgebaut sind. Die Spitze des rohrförmigen Löschabschnitts sollte gehärtet sein. Diese Materialien sind mechanisch widerstandfähiger und chemisch besonders beständig gegenüber der Batteriesäure etwa bei einem zu löschenden E- Fahrzeug. Dies sowie die o.g. bevorzugte Bearbeitungsvariante der Spitze tragen zu einer erhöhten mechanischen und chemischen Widerstandsfähigkeit und damit zu einer längeren Dauerhaltbarkeit bei.
Bei einer weiteren Klasse von vorteilhaften Ausführungsformen der erfindungsgemäßen E-Löschlanze weist das Griffteil des Halteabschnitts mindestens einen Bügelgriff mit Handschutz auf. Dies ermöglicht eine sichere Bedienbarkeit und eine gute Lokalisierung der Batterie.
Weiterhin dient der Bügelgriff beim Einschlagen in das Löschobjekt als Schutz vor einer ungewollten Verformung der Lanze.
Die Ausführungsformen dieser Klasse können durch Weiterbildungen noch verbessert werden, bei welchen das Griffteil des Halteabschnitts zwei Bügelgriffe für eine beidhändige Bedienung der E-Löschlanze aufweist. Hierdurch ist eine sichere Bedienbarkeit und Lokalisierung im Löschobjekt sichergestellt, in welches eingedrungen werden soll.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen zeichnen sich dadurch aus, dass an der Löschmittel-Zuführung ein Betätigungsventil zum Einlassen beziehungsweise zum Stoppen eines Löschmittelzuflusses in den rohrförmigen Löschabschnitt und am Halteabschnitt, vorzugsweise am Griffteil, eine Triggervorrichtung zur manuellen Ansteuerung des Betätigungsventils vorgesehen sind.
Bevorzugt sind auch Ausführungsformen der erfindungsgemäßen E- Löschlanze, bei welchen das freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts spitz, insbesondere konisch, zulaufend gestaltet ist. Hierdurch wird ein besonders gerader und leichter Einschlag in das zu löschende Objekt ermöglicht.
Diese Ausführungsformen können ganz besonders bevorzugt weitergebildet werden, indem Spitze des rohrförmigen Löschabschnitts einen maximalen Außendurchmesser aufweist, der zwischen 1/3 und 3/4, vorzugsweise zwischen 1/2 und 2/3, des Außendurchmessers des rohrförmigen Löschabschnitts beträgt. Bei verschiedenen E-Fahrzeug- Modellen ist fast auf der gesamten Bodenplatte die Batterie verbaut, allerdings nur ca. 4-5cm dick. Die E-Löschlanze wird zum Löschen durch die Bodenplatte in die Batterie eingebracht. Bei der bisher bekannten Lanzenspitze besteht nun aber die Gefahr (und ist nach Auskunft der Werksfeuerwehren von namhaften Fahrzeugherstellern auch schon passiert), dass die Lanzenspitze durch die Batterie hindurchgestoßen
und das Löschmittel dann nicht zielgerecht in der brennenden Batterie verteilt wird. Die Einschlagtiefe wird jetzt durch die hier vorgeschlagene neue Ausführung der Spitze derart begrenzt, dass ein glattes Durchschlagen des Batteriekastens nicht oder nur mit sehr großen zusätzlichen Kraftaufwand möglich ist. Durch den gegenüber dem stumpfen Konusende der Spitze nunmehr größeren maximalen Außendurchmesser des rohrförmigen Löschabschnitts im Anschluss an die Spitze ergibt sich nämlich beim Einschlagen der E-Löschlanze ein spürbarer und erheblicher mechanischer Widerstand, sobald die Spitze in die Batterie eingedrungen ist.
Bei besonders vorteilhaften Varianten dieser Weiterbildungen ist zwischen dem konisch spitz zulaufenden freien Ende und dem anschließenden rohrförmigen Löschabschnitt ein Übergangsabschnitt angeordnet, welcher geometrisch so gestaltet ist, dass er den maximalen Außendurchmesser des konischen freien Endes mit einem Konuswinkel zwischen 55° und 85°, vorzugsweise etwa 70°, auf den vollen Außendurchmesser des rohrförmigen Löschabschnitts überführt. Dieser Übergangsabschnitt sorgt für einen erkennbaren Anstieg des mechanischen Widerstands beim Einschlagen der Löschlanze in das zu löschende Objekt.
In der Praxis bewähren sich Ausführungen dieser Varianten, bei welchen zwischen dem maximalen Außendurchmesser des konischen freien Endes und dem Übergangsabschnitt ein zylindrischer Zwischenabschnitt mit einer axialen Länge LZA zwischen 30mm und 80mm, vorzugsweise etwa 50mm, angeordnet ist, dessen Durchmesser dem maximalen Außendurchmesser des konischen freien Endes entspricht und welcher das konische freie Ende zum Beginn des Übergangsabschnitts an dessen minimalem Außendurchmesser überführt. Der zylindrische Zwischen abschnitt sorgt zunächst nach dem Eindringen der Spitze für einen
gleichbleibenden mechanischen Widerstand beim Einschlagen der Löschlanze in das zu löschende Objekt, bevor dann der oben beschriebene Übergangsabschnitt das weitere Vordringen der Löschlanzenspitze wieder abbremst.
Als besonders günstig und einfach herzustellen erweisen sich auch Ausführungen, bei denen das konisch spitz zulaufende freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts einstückig mit dem Übergangsabschnitt, gegebenenfalls auch einstückig mit dem zylindrischen Zwischen abschnitt und dem zylindrischen Anschlussabschnitt, gefertigt ist.
Ganz besonders bevorzugt ist eine Klasse von Ausführungsformen, bei denen das spitz zulaufende freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts, gegebenenfalls auch der Übergangsabschnitt, der zylindrische Zwischenabschnitt und der zylindrische Anschlussabschnitt, gegenüber dem rohrförmigen Löschabschnitt als austauschbare Spitze gestaltet ist. Hierdurch ist die E-Löschlanze auch für andere Löschmittelvarianten einsetzbar. Weiterhin kann damit die Spitze bei Verschleiß schnell und einfach gegen eine andere getauscht werden. Da durch den Brand etwa einer Lithium-Ionenbatterie in einem E-Fahrzeug Temperaturen bis 1000°C auftreten, kann es wegen des erhöhten Verschleißes der Spitze zur Notwenigkeit des Austauschs kommen.
Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen zeichnen sich dadurch aus, dass verschiedene austauschbare Spitzen, vorzugsweise mit unterschiedlichen Geometrien, Durchmessern und insbesondere unterschiedlichen Materialien, lieferbar sind und für unterschiedlichste Einsatzzwecke vorrätig gehalten werden können. Dadurch lässt sich die erfindungsgemäße E-Löschlanze bei Verschleiß schnell wieder einsatzbereit machen. Auch direkt im Einsatzfall vor Ort kann die Spitze ebenfalls schnell getauscht werden.
Bevorzugt sind auch Weiterbildungen, bei welchen die austauschbare(n) Spitze(n) mit einem Schraubgewinde oder etwa auch einem Bajonettverschluss zur lösbaren Befestigung am rohrförmigen Löschabschnitt versehen ist (sind), wobei vorzugsweise zwei Haltepunkte für Schraubenschlüssel zur leichten Demontage vorhanden sind. Hierdurch ist die Lanze bei Verschleiß schnell wieder einsatzbereit zu machen und im Einsatzfall kann die Spitze ebenfalls schnell getauscht werden.
Besonders praktisch sind Varianten, bei welchen der zylindrische Anschlussabschnitt und gegebenenfalls auch der Übergangsabschnitt eine Fase als Ansatzfläche für einen Schraubenschlüssel zur leichten Montage und Demontage der austauschbaren Spitze aufweist.
Bei einer weiteren Klasse von vorteilhaften Ausführungsformen der erfindungsgemäßen E-Löschlanze ist in das spitz zulaufende freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts mindestens eine Düse für den Austritt von unter Druck stehendem flüssigen Löschmittel integriert, wobei die Düse vorzugsweise so geformt ist, dass sie Löschmittel optimal in das brennende Objekt einspritzt und/oder auf dessen Oberfläche verteilt.
Auf diese Weise werden nur vergleichsweise geringe Mengen an Löschmittel erforderlich.
In der Praxis bewähren sich Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen, bei welchen die Düse einen lichten Durchmesser zwischen 30mm und 40mm, vorzugsweise etwa 33,7mm, eine Länge zwischen 25mm und 50mm, vorzugsweise etwa 30mm, sowie eine Breite zwischen 15mm und 25mm, vorzugsweise 21,3mm, aufweist. Diese speziellen Abmaße haben insbesondere auch produktionstechnisch Vorteile.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungs- formen schließlich zeichnen sich dadurch aus, dass drei gleichmäßig um die Längsachse des rohrförmigen Löschabschnitts verteilt angeordnete Düsen vorgesehen sind. Hierdurch kann im Einsatzfall ein gezieltes und gleichmäßiges Eindringen des Löschmittels in das Löschobjekt sichergestellt werden.
In der Praxis bewähren sich ganz besonders eine Klasse von Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Löschlanze, bei welchen der Halteabschnitt am Bedienerseitigen Ende einen Schlagabschnitt in Verlängerung zum rohrförmigen Löschabschnitt aufweist, dessen Bedienerseitige Endfläche als großflächige Schlagplatte gestaltet ist und einen größeren Außendurchmesser aufweist als der rohrförmige Löschabschnitt, vorzugsweise zwischen dem l,5fachen und dem 2,5fachen des Außendurchmessers des rohrförmigen Löschabschnitts, insbesondere einen mindestens doppelt so großen Außendurchmesser. Vorzugsweise ist der Schlagabschnitt aus Vollmaterial, insbesondere aus Metall, gefertigt und besonders bevorzugt austauschbar, insbesondere in Form eines am Griffteil in Verlängerung der Längsachse des rohrförmigen Löschabschnitts aufsteckbaren oder aufschraubbaren Schlagdorns, gestaltet. Damit wird eine ausreichend große Fläche zum Einbringen von mechanischer Kraft in Richtung der Längsachse der Löschlanze zur Verfügung gestellt, so dass die Lanze zügig und präzise in das zu löschende Objekt hineingetrieben werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildung dieser Klasse von Ausführungsformen sind dadurch gekennzeichnet, dass die Schlagplatte eine zylindrische Form mit mindestens einer, vorzugsweise zwei parallel gegenüberliegenden Fasenflächen aufweist. Bei einem im Umfang gänzlich runden Schlagkopf trifft der Vorschlaghammer nicht immer mittig, was das
Eindringen der E-Löschlanze in das zu löschende Objekt erschwert. Im Extremfall kann das Schraubgewinde bei einem austauschbaren Schlagkopf durch die Schlagwirkung krumm geschlagen werden. Um die Schlagwirkung gleichmäßiger zu verteilen, wird daher vorgeschlagen, das Gewinde etwas zu vergrößern und vom Schlagkopf im vorderen und hinteren Bereich die Rundungen zu entfernen. Damit trifft der Bediener jetzt den Schlagkopf immer mittig.
Um den Personenschutz beim Löschen brennender E-Fahrzeuge sicherzustellen, ist die erfindungsgemäße E-Löschlanze im Griffbereich mit der oben beschriebenen elektrischen Isolierung ausgelegt. Für den höchst unwahrscheinlichen Fall, dass bei einem Unfall der Pluspol der Fahrzeugbatterie mit dem Minuspol elektrisch verbunden wird, sollte eine ableitende Verbindung zum Erdpotential hergestellt werden.
Ergänzend oder alternativ kann daher bei Weiterbildungen an dem Schlagabschnitt, vorzugsweise an dem auf die großflächige Schlagplatte in axialer Richtung des rohrförmigen Löschabschnitts folgenden Teil des Schlagabschnitts, eine erste Erdungsvorrichtung zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit Spannungspotential der Erde vorhanden sein, die insbesondere eine Erdungsschraube sowie ein Erdungskabel umfasst.
Besonders bevorzugt sind aus diesen Gründen auch Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen die Ankoppelvorrichtung zum Anschluss eines Druckschlauchs für flüssiges Löschmittel eine zweite Erdungsvorrichtung zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit Spannungspotential der Erde aufweist, die insbesondere eine Erdungsmutter sowie ein zweites Erdungskabel umfasst.
Intensive Brandversuche haben gezeigt, dass je nach Einsatzort und Fahrzeugtyp mit E-Löschlanzen variabler Längen schnellere Löscherfolge zu erzielen sind. Gerade bei Fahrzeugunfällen gibt es höchst unterschiedliche Szenarien. Manchmal ist nur sehr wenig Platz, dann ist eine kurze Ausführung sinnvoll. Bisweilen muss die Lanze durch eine Seitenscheibe und durch den Fahrzeugboden eingebracht werden, dann brauchen die Rettungskräfte die Verlängerung.
Daher sind Ausführungsformen ganz besonders vorteilhaft, bei welchen die Löschlanze, insbesondere der Schlagabschnitt, teilbar aufgebaut ist. Damit kann die erfindungsgemäße Löschlanze besonders flexibel eingesetzt werden, zum Beispiel beim Brand eines Fahrzeuges in der eigenen Garage oder im Parkhaus. In diesem Zusammenhang sind etwa Fälle von Selbstentzündungen von Lithium-Ionen-Akkus durch die Presse gegangen, die zu Bränden in Gebäuden und erheblichen Schäden geführt haben.
Bei günstigen Weiterbildungen ist die Löschlanze bezüglich ihrer Längsachse verlängerbar gestaltet, wobei insbesondere die Schlagplatte des Schlagabschnitts am Bedienerseitigen Ende mit einem variablen Abstand zum rohrförmigen Löschabschnitt angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung eignet sich die Löschlanze besonders zum Einsatz bei LKWs und anderen großen Fahrzeugen.
Vorzugsweise ist der rohrförmige Löschabschnitt seinerseits ebenfalls verlängerbar gestaltet, insbesondere mittels einem oder mehreren rohrförmigen Verlängerungsstücken, welche den gleichen Außendurchmesser wie der rohrförmige Löschabschnitt aufweisen. Auch damit wird eine höhere Flexibilität in der Anwendung erreicht.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figur der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
Die Erfindung ist in den -im Wesentlichen eher schematisch gehaltenen- Figuren der Zeichnung dargestellt und wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. la eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen E-Löschlanze mit spannungsisolierender Beschichtung des rohrförmigen Löschabschnitts im Bereich des Haltegriffs;
Fig. lb die Ausführungsform von Fig. la in einer teilweise transparenten Ansicht von oben in Richtung der Achse des rohrförmigen Löschabschnitts;
Fig. 2a Detailansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen E-Löschlanze im Bereich des Haltegriffs mit zum rohrförmigen Löschabschnitt verlaufenden Bügeln sowie mit Flügelmutter an der Ankoppelvorrichtung für Löschwasser;
Fig. 2b die Ausführungsform von Fig. 2a in einer vertikalen Längsschnittansicht von der Seite; Fig. 2c Detail Z aus Fig. 2b mit einer Aufnahme für eine
Einschweißbuchse am rohrförmigen Löschabschnitt;
Fig. 3a eine schematische räumliche Darstellung eines Schlagdorns mit rückseitiger Schlagplatte, Fasenfläche und Erdungsschraube zum Aufbringen auf das Griffteil in
Verlängerung der Längsachse des rohrförmigen Löschabschnitts;
Fig. 3b eine Seitenansicht auf die Ausführungsform von Fig. 3a mit Blick auf die Fasenfläche;
Fig. 3c die Seitenansicht von Fig. 3b um 90° um die Längsachse gedreht mit Blick auf die Erdungsschraube; Fig. 4a eine schematische räumliche Darstellung einer austauschbaren Spitze des rohrförmigen Löschabschnitts;
Fig. 4b eine schematische Seitenansicht der Spitze nach Fig. 4a mit Blick auf eine der beiden gegenüberliegenden Fasenflächen;
Fig. 4c die Ausführungsform von Fig. 4b um 90° um die Längsachse der Spitze gedreht mit Blick jeweils von der Seite auf beide einander gegenüberliegenden Fasenflächen; Fig. 4d die Ausführungsform der Spitze von Fig. 4c in einem vertikalen Längsschnitt;
Fig. 4e die Düsenverteilung der Spitze von Fig. 4c im vergrößerten Detail mit Blickrichtung parallel zur Längsachse der Spitze;
Fig. 5a ein Verlängerungsstück zur Verlängerung der axialen Länge des rohrförmigen Löschabschnitts in einem vertikalen Längsschnitt;
Fig. 5b eine Seitenansicht des Verlängerungsstücks aus Fig. 5a in Blickrichtung senkrecht zur Längsachse mit jeweils einer Einschweißbuchse an beiden Enden zum Einbau des Verlängerungsstücks in den rohrförmigen Löschabschnitt;
Fig. 5c eine vergrößerte Seitenansicht der linken Einschweißbuchse des Verlängerungsstücks aus Fig. 5b;
Fig. 5d die Einschweißbuchse aus Fig. 5c in einem vertikalen Längsschnitt;
Fig. 5e eine vergrößerte Seitenansicht der rechten Einschweißbuchse des Verlängerungsstücks aus Fig. 5b in einem vertikalen Längsschnitt; und
Fig. 5f die Einschweißbuchse aus Fig. 5e mit Blickrichtung parallel zur Längsachse der rechten Einschweißbuchse.
In den Figuren la und lb der Zeichnung erkennt man eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen elektrisch isolierenden E- Löschlanze 10 zum Löschen brennender Objekte unter elektrischer Spannung. Wie schon die aus dem auf die Anmelderin selbst
zurückgehenden nächstkommenden Stand der Technik bekannte Löschlanze weist auch die erfindungsgemäße E-Löschlanze 10 einen Halteabschnitt mit Griffteil 11 für eine Bedienperson, eine Löschmittel- Zuführung mit einer Ankoppelvorrichtung 12 zum Anschluss eines Druckschlauchs für flüssiges Löschmittel, sowie einen an den Halteabschnitt und gegebenenfalls die Ankoppelvorrichtung 12 anschließenden rohrförmigen Löschabschnitt 13 auf, aus dessen freien Ende Löschmittel unter Druck in ein brennendes Objekt eingebracht werden kann. Das Griffteil 11 des Halteabschnitts weist einen spannungsisolierenden Überzug 11a auf, der elektrisch isolierend auch für elektrische Spannungen U > 500V ausgeführt ist, wobei der rohrförmige Löschabschnitt 13 an seinem freien Ende geometrisch spitz zulaufend gestaltet ist und einen verengten lichten Strömungsquerschnitt für das unter Druck durchgeleitete Löschmittel aufweist.
Gegenüber einer solchen oben erwähnten bekannten, älteren Löschlanze der Anmelderin zeichnet sich die erfindungsgemäße E- Löschlanze 10 dadurch aus, dass nunmehr auch der rohrförmige Löschabschnitt 13 zumindest im Bereich des Halteabschnitts mit Griffteil 11 einen spannungsisolierenden Überzug 13a aufweist, der elektrisch isolierend für elektrische Spannungen U > 500V ausgeführt ist.
Insbesondere kann dieser spannungsisolierende Überzug 13a des rohrförmigen Löschabschnitts 13 zumindest im Bereich des Halteabschnitts mit Griffteil 11 eine Schichtdicke d > 2mm, insbesondere zwischen 2mm und 5mm, aufweisen, und der spannungsisolierende Überzug 11a des Griffteils 11 des Halteabschnitts sowie auch der Überzug 13a des Löschabschnitt 13 können sogar
elektrisch isolierend für elektrische Spannungen U bis 1000V und darüber ausgeführt sein.
Des Weiteren kann der rohrförmige Löschabschnitt 13 aus VA-Stahl, insbesondere aus austenitischem, säurebeständigem 18/10 Cr-Ni-Stahl und der spannungsisolierende Überzug 13a des rohrförmigen Löschabschnitts 13 aus Polyvinylchlorid aufgebaut sein.
Bei der in den Figuren la und lb dargestellten Ausführungsform weist das Griffteil 11 des Halteabschnitts zwei Bügelgriffe 11', 11" für eine beidhändige Bedienung der E-Löschlanze 10 auf.
Die erfindungsgemäße E-Löschlanze 10 kann an der Löschmittel- Zuführung ein -nicht dargestelltes- Betätigungsventil zum Einlassen beziehungsweise zum Stoppen eines Löschmittelzuflusses in den rohrförmigen Löschabschnitt 13 sowie am Halteabschnitt, vorzugsweise am Griffteil 11, eine Triggervorrichtung zur manuellen Ansteuerung dieses Betätigungsventils aufweisen. Des Weiteren weist die in Fig. la dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen E-Löschlanze 10 am Bedienerseitigen Ende im Anschluss an den Halteabschnitt einen vorzugsweise austauschbaren Schlagabschnitt 14 in Verlängerung zum rohrförmigen Löschabschnitt 13 auf, welcher dem Einbringen von Schlagkraft in Richtung der Längsachse der E-Löschlanze 10 dient, um diese in ein zu löschendes Objekt zu treiben. An der Bedienerfernen Seite ist hier das freie Ende der E-Löschlanze 10 als vorzugsweise ebenfalls austauschbare und besonders gehärtete Spitze 15 gestaltet.
Die Figuren 2a bis 2c zeigen im vergrößerten Detail den Bereich um den Halteabschnitt mit Griffteil 11, Löschmittel-Zuführung mit der Ankoppelvorrichtung 12 zum Anschluss eines Druckschlauchs für flüssiges Löschmittel, sowie den an den Halteabschnitt und die Ankoppelvorrichtung 12 anschließenden rohrförmigen Löschabschnitt 13.
Die Ankoppelvorrichtung 12 weist eine Erdungsvorrichtung zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit dem elektrischen Potential der Erde auf, die bei der gezeigten Ausführungsform eine Erdungsmutter 12'" sowie ein -in der Zeichnung nicht eigens dargestelltes- Erdungskabel umfasst.
Außerdem ist hier im axialen Anschluss and den rohrförmigen Löschabschnitt 13 eine Einschweißbuchse 13' vorgesehen, die eine Verlängerung der erfindungsgemäßen E-Löschlanze 10 ermöglicht, wie unten anhand der Figuren 5a-f näher erläutert.
Die Figuren 3a bis 3c zeigen im vergrößerten Detail einen am Halteabschnitt der E-Löschlanze 10, genauer am Griffteil 11 in Verlängerung der Längsachse des rohrförmigen Löschabschnitts 13 aufsteckbaren oder aufschraubbaren Schlagdorn 16, welcher hier den Schlagabschnitt 14 bildet. Dessen Bedienerseitige Endfläche ist als großflächige Schlagplatte 14' gestaltet und weist einen größeren Außendurchmesser auf als der rohrförmige Löschabschnitt 13, vorzugsweise zwischen dem l,5fachen und dem 2,5fachen des Außendurchmessers des rohrförmigen Löschabschnitts 13. Der Schlagdorn 16 ist vorzugsweise aus Vollmaterial, insbesondere aus Metall, gefertigt.
Die Schlagplatte 14' weist bei dieser Ausführungsform einen zylindrischen Abschluss mit einer großen Bedienerseitigen Schlagfläche auf. Außerdem sind hier zwei einander parallel gegenüberliegende Fasenflächen 14" vorgesehen, die als Ansatzflächen für Werkzeuge der leichteren Montage und Demontage des Schlagdorns 16 am Griffteil 11 dienen können. Des Weiteren ist eine Erdungsvorrichtung zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung mit dem Spannungspotential der Erde vorhanden, die hier eine Erdungsschraube 14"' sowie ein -in der Zeichnung nicht eigens dargestelltes- Erdungskabel umfasst
Die Anbringung des Schlagdorns 16 am Griffteil 11 kann beispielsweise durch Aufschrauben oder Aufstecken, etwa mittels eines Bajonettverschlusses, erfolgen.
Die Figuren 4a bis 4e zeigen im vergrößerten Detail das bei dieser Ausführungsform als austauschbare, konisch zulaufende Spitze 15 gestaltete spitz zulaufende freie Ende der erfindungsgemäßen E- Löschlanze 10, wobei für unterschiedliche Einsatzzwecke verschiedene austauschbare Spitzen 15, vorzugsweise mit verschiedenen Geometrien, Durchmessern und insbesondere aus unterschiedlichen Materialien mit verschiedenen Materialeigenschaften, vorgehalten werden können.
Besonders bevorzugt weist das konisch zulaufende freie Ende der erfindungsgemäßen E-Löschlanze 10 einen maximalen Außen durchmesser auf, der zwischen 1/3 und 3/4, vorzugsweise zwischen 1/2 und 2/3, des Außendurchmessers des rohrförmigen Löschabschnitts 13 beträgt.
In das spitz zulaufende freie Ende des rohrförmigen Löschabschnitts 13 werden in der Regel mindestens eine, vorzugsweise drei gleichmäßig
um die Längsachse des rohrförmigen Löschabschnitts 13 verteilt (siehe insbesondere Fig. 4e) angeordnete Düsen 17 für den Austritt von unter Druck stehendem flüssigen Löschmittel integriert sein, wobei die Düsen bevorzugt so geformt sind, dass sie Löschmittel optimal in das brennende Objekt einspritzt und/oder auf dessen Oberfläche verteilen.
Zwischen dem konisch spitz zulaufenden freien Ende und dem anschließenden rohrförmigen Löschabschnitt 13 ist ein Übergangsabschnitt 18 angeordnet, welcher geometrisch so gestaltet ist, dass er den maximalen Außendurchmesser des konischen freien Endes mit einem Konuswinkel zwischen 55° und 85°, im gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 70°, auf den vollen Außendurchmesser des rohrförmigen Löschabschnitts 13 überführt.
Zwischen dem maximalen Außendurchmesser des konischen freien Endes und dem Übergangsabschnitt 18 ist hier ein zylindrischer Zwischenabschnitt 19 mit einer axialen Länge LZA zwischen 30mm und 80mm, vorzugsweise etwa 50mm, angeordnet, dessen Durchmesser dem maximalen Außendurchmesser des konischen freien Endes entspricht und welcher das konische freie Ende zum Beginn des Übergangsabschnitts 18 an dessen minimalem Außendurchmesser überführt.
Beim Einschlagen der erfindungsgemäßen E-Löschlanze 10 mit der Spitze 15 in ein zu löschendes massives Objekt, oftmals eine elektrische Batterie, dringt die Spitze zunächst zügig bis zum Bedienerseitigen Ende des zylindrischen Zwischenabschnitts 19 in das Objekt ein. Der Übergangsabschnitt 18 sorgt dann jedoch für einen zunehmenden mechanischen Widerstand. Dadurch merkt der bedienende Feuerwehrmann, dass die Spitze 15 nunmehr bereits über etwas mehr als die Länge des konischen Endstücks sowie des zylindrischen
Zwischenabschnitts 19 in das Objekt eingedrungen ist. Er wird daher in diesem Moment die Kraftzufuhr auf den Schlagabschnitt 14 schnell beenden, um nicht das Objekt vollständig zu durchstoßen und sodann mit der Löschspitze und den Düsen 17 außerhalb des Objekts zu landen, was ein effektives Löschen deutlich erschweren oder sogar unmöglich machen würde.
Zwischen dem maximalen Außendurchmesser des Übergangsabschnitts 18 und dem Beginn des rohrförmigen Löschabschnitts 13 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel ein zylindrischer Anschlussabschnitt 20 mit der axialen Länge LAA zwischen 10mm und 30mm, vorzugsweise etwa 20mm, angeordnet, dessen Durchmesser dem Außendurchmesser des rohrförmigen Löschabschnitts 13 entspricht und welcher den Übergangsabschnitt 18 zum Beginn des rohrförmigen Löschabschnitts 13 überführt.
Der zylindrische Anschlussabschnitt 20 und gegebenenfalls auch ein kleiner Teil des Übergangsabschnitts 18 weist zwei einander gegenüber liegende Fasen 21 auf, die als Ansatzflächen für einen Schrauben schlüssel zur leichteren Montage und Demontage der austauschbaren Spitze 15 dienen können.
Die austauschbare Spitze 15 kann mit einem -in der Zeichnung nicht dargestellten-Schraubgewinde oder einem Bajonettverschluss zur lösbaren Befestigung am rohrförmigen Löschabschnitt 13 versehen sein.
Die Figuren 5a bis 5f zeigen, teilweise im vergrößerten Detail, Hilfsvorrichtungen zur axialen Verlängerung der erfindungsgemäßen E- Löschlanze 10 bezüglich ihrer Längsachse.
Dazu kann der rohrförmige Löschabschnitt 13 seinerseits verlängerbar gestaltet sein, insbesondere mittels einem oder mehreren rohrförmigen Verlängerungsstücken 22, wie sie in den Figuren 5a und 5b dargestellt sind und welche den gleichen Außendurchmesser wie der Bedienerseitig erste Teil des rohrförmigen Löschabschnitts 13 aufweisen.
Zur Montage eines Verlängerungsstücks 22 in den rohrförmigen Löschabschnitt 13 sind bei den gezeigten Ausführungsbeispielen an einem oder beiden axialen Enden des Verlängerungsstücks 22 Anschlussmittel vorgesehen.
In den Figuren 5e und 5f ist eine erste Einschweißbuchse 13' im Detail dargestellt, welche auch schon in den Figuren la, 2a und 2b zu erkennen ist. Bei dem in Fig. 5b gezeigten Verlängerungsstück 22 ist diese erste Einschweißbuchse 13' am rechten Ende des Verlängerungs stücks 22 angeordnet.
Eine weitere Einschweißbuchse 22' am linken Ende des in Fig. 5b gezeigten Verlängerungsstücks 22 ist in größerem Detail in den Figuren 5c und 5d dargestellt.
Zusätzlich oder alternativ kann auch die großflächige Schlagplatte 14' des Schlagabschnitts 14 am Bedienerseitigen Ende des Halteabschnitts mit einem variablen Abstand zum rohrförmigen Löschabschnitt 13 angeordnet sein.
Bezuaszeichenliste
10 Löschlanze
11 Griffteil
11', 11" Bügelgriffe des Griffteils
11a spannungsisolierender Überzug des Griffteils
12 Ankoppelvorrichtung
12"' Erdungsmutter
13 rohrförmiger Löschabschnitt
13a spannungsisolierender Überzug des rohrförmigen
Löschabschnitts
13' erste Einschweißbuchse im rohrförmigen Löschabschnitt
14 Schlagabschnitt
14' Schlagplatte
14" Fasenflächen
14'" Erdungsschraube
15 Spitze des rohrförmigen Löschabschnitts
16 Schlagdorn
17 Düsen
18 Übergangsabschnitt
19 Zwischenabschnitt
20 Anschlussabschnitt
21 Fase
22 Verlängerungsstück
22' weitere Einschweißbuchse im Verlängerungsstück