Titel: Faserbandtransportvorrichtung und damit bildbare Anordnung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren eines Faserbands sowie eine damit bildbare Anordnung.
Es sind passive Faserbandtransportvorrichtungen bekannt, die gestaltet sind, von einer Spinnereivorbereitungsmaschine geliefertes Faserband zu einer anderen Spinnereivorbereitungsmaschine zu leiten. Die andere Spinnereivorbereitungsmaschine ist in der Regel eine Faserbandablagevorrichtung wie ein Kannenwechsler. Ist die vom Kannenwechsler zu füllende Kanne voll, kann während des Kannenwechsels der Kannenwechsler nicht arbeiten und somit auch kein Faserband einziehen bzw. verarbeiten. Dies bedeutet, dass dann die das Faserband liefernde Spinnereivorbereitungsmaschine stillgesetzt werden müsste. Dies ist sehr nachteilig für deren Gesamtdurchsatz. Daher wurden diese Faserbandtransportvorrichtungen so weiterentwickelt, dass sie über eine höhengelagerte Rolle in der Lage sind, Faserband zwischen der liefernden Spinnereivorbereitungsmaschine und der höhengelagerten Rolle sozusagen zwischenzuspeichern. Wenn der Kannenwechsler bzw. -ableger kein Faserband einzieht, kann die Spinnereivorbereitungsma- schine trotzdem Faserband in Richtung Transportvorrichtung liefern. Über die Transportvorrichtung selbst kann aber aufgrund des fehlenden Betriebs des Kannenwechslers temporär kein Faserband geleitet werden. Somit häuft sich zwischen der Spinnereivorbereitungsmaschine und der Transportvorrichtung Faserbandmaterial an. Aufgrund der Höhenlagerung der Rolle, und da die Spinnereivorbereitungsmaschine das Faserband auch in
einer gewissen Höhe über einem Fußboden ausliefert, kann ein gewisser Teil des Faserbands zwischen Spinnereivorbereitungsmaschine und der Rolle zwischengespeichert werden. Die Spinnereivorbereitungsmaschine kann so weiterarbeiten, aber praktischerweise nur bis zu einer Lieferge- schwindigkeit von maximal 30 m/min. Diese geringe Liefergeschwindigkeit führt zu Masseschwankungen im bei dieser geringen Geschwindigkeit gelieferten Faserband. Dies kann im späteren Spinnprozess zu einem ungleichmäßigen Garn führen, was sehr ungünstig ist. Beispielsweise im Fall einer Karde als Spinnereivorbereitungsmaschine erhöht sich aufgrund der starken Reduzierung ihrer Liefergeschwindigkeit zudem prozentual der Abfall in der Karde. D. h. der Nutzeffekt der Karde verringert sich drastisch.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteilen zu begegnen. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der Ansprüche 1 und 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Transportieren zumindest eines Faserbands vorgesehen. Sie weist für jedes einzelne Faserband einen zugehörigen Eingabeabschnitt, einen zugehörigen Ausgabeabschnitt und einen zugehörigen Führungsabschnitt auf. Der zugehörige Führungsabschnitt umfasst einen zugehörigen Antriebsabschnitt. Dieser ist eingerichtet, das Faserband an zumindest einer Stelle anzugreifen. Der Führungs- abschnitt ist zudem gestaltet, mittels des zugehörigen Antriebsabschnitts, das vom Eingabeabschnitt her kommende zugehörige Faserband in Richtung zugehörigen Ausgabeabschnitt zu führen und zu bewegen. D. h. die Transportvorrichtung selbst ist in der Lage, das am zugehörigen Eingabeabschnitt ankommende, jeweilige Faserband in Richtung zugehörigen Aus-
gabeabschnitt zu transportieren. Abgesehen davon ist der Führungsabschnitt gestaltet, das vom zugehörigen Eingabeabschnitt her kommende und bewegte, zugehörige Faserband zumindest in einem Bereich zwischen dem zugehörigen Antriebsabschnitt und dem zugehörigen Ausgabeab- schnitt mit einer Länge aufzunehmen, die größer ist als ein Abstand zwischen diesem Antriebsabschnitt und diesem Ausgabeabschnitt. D. h. bei einem Kannenwechsel kann Faserband zwischengespeichert werden, bis der Kannenwechsler wieder anfangen kann, Faserband abzulegen, dies dann mit gegenüber der Faserbandgeschwindigkeit an der Transportvorrichtung erhöhter Geschwindigkeit. Durch die dadurch erzwungene Zwischenspeicherung von Faserband zwischen zugehörigem Führungsabschnitt und Ausgabeabschnitt kann am diesem Eingabeabschnitt eine Einlaufgeschwindigkeit realisiert werden, die nicht nur von der Zeit abhängt, in der beim Kannenwechsler ein Kannenwechsel stattfindet, sondern zusätzlich von der in dieser Zeit möglichen erreichbaren Zwischenspeicherung des Faserbands innerhalb der Transportvorrichtung. Somit kann wesentlich mehr Faserband pro Zeiteinheit trotz stillgesetztem Kannenwechsler produziert werden. Es hat sich herausgestellt, dass es möglich ist, die Einlaufgeschwindigkeit an der Transportvorrichtung beispielsweise auf 100 m/min heraufsetzen zu können. Ferner hat sich herausgestellt, dass bei Einsatz einer Karde diese Mindestgeschwindigkeit ausreicht, das vorgenannte Problem der Masseschwankungen im Faserbandmaterial praktisch zu vermeiden oder vernachlässigbar gering zu halten. Zudem verbessert sich damit der Gesamtdurchsatz der Spinnereivorbereitungsmaschine beispielhaft in Form einer Karde.
Das zugehörige Faserband wird im Transportbetriebsmodus der Transportvorrichtung mittels des zugehörigen Antriebsabschnitts mit einer Transportgeschwindigkeit bewegt, die geringer ist als eine Einlaufgeschwindigkeit
des am zugehörigen Eingabeabschnitt ankommenden zugehörigen Faserbands. Dadurch können die Länge des zwischen zugehörigem Eingabeabschnitt und Ausgabeabschnitt angeordneten, zugehörigen Faserbands vergrößert und somit Faserband zwischengespeichert werden, und dass trotz Weiterlaufens der besagten ersten Vorrichtung beispielsweise in Form einer Karde.
Zusätzlich kann ein Führungsabschnitt zum einen gestaltet sein, das vom zugehörigen Eingabeabschnitt her kommende zugehörige Faserband auch in einem Bereich zwischen einem zugehörigen Ausgabeabschnitt nunmehr einer mit der Transportvorrichtung in Bezug auf den Transport des zugehörigen Faserbands eingangsseitig gekoppelten ersten Vorrichtung und dem zugehörigen Antriebsabschnitt mit einer Länge aufzunehmen, die größer ist als ein Abstand zwischen diesem Ausgabeabschnitt der ersten Vorrichtung und diesem Antriebsabschnitt. Zum anderen ist der Führungsabschnitt gestaltet, in einem Transportbetriebsmodus, mittels des Antriebsabschnitts das Faserband mit einer Transportgeschwindigkeit zu bewegen, die geringer ist als eine Einlaufgeschwindigkeit des am zugehörigen Eingabeabschnitt ankommenden Faserbands. Dies führt dazu, dass die Transportvor- richtung Faserband zwar zum zugehörigen Ausgabeabschnitt bewegen kann, dieses dort aber nicht abgeholt werden muss. Diese Erweiterung der Transportvorrichtung dient dem vorstehend beschriebenen Zwischenspeichern zwischen Faserbandtransportvorrichtung und Spinnereivorbereitungsmaschine. Somit kann noch mehr Faserbandmaterial zwischenge- speichert werden, was eine noch höhere Einlaufgeschwindigkeit und damit einhergehend eine noch höhere Arbeitsgeschwindigkeit der Spinnereivorbereitungsmaschine erlaubt, die das Faserband an den Eingabeabschnitt liefert.
Bei beiden Varianten kann zumindest ein Führungsabschnitt gestaltet sein, im Transportbetriebsmodus, mittels des zugehörigen Antriebsabschnitts das zugehörige Faserband mit einer Transportgeschwindigkeit zu bewegen, die höher ist als eine Abzugsgeschwindigkeit, mit der eine mit der Transportvorrichtung in Bezug auf den Transport des zugehörigen Faserbands ausgangsseitig gekoppelte zweite Vorrichtung das zugehörige Faserband von der Transportvorrichtung weg transportiert. Dies bewirkt das Zwischenspeichern des zugehörigen Faserbands zwischen zugehörigem Antriebsabschnitt und Ausgabeabschnitt.
Bei jeder der vorgenannten Transportvorrichtungen kann ein Antriebsabschnitt an der vorgenannten zumindest einen zugehörigen Stelle über eine jeweils zugehörige Antriebsrolle verfügen, die vorzugsweise mit einem zugeordneten Gegenelement derart wechselwirkt, dass das zugehörige Fa- serband beim Rotieren der Antriebsrolle von der Anordnung zugehörige Antriebsrolle und zugeordnetes Gegenelement angegriffen wird. Dies gewährleistet ein sicheres Angreifen des Faserbandmaterials mittels der Antriebsrolle. Eines des somit zumindest einen vorhandenen, zugeordneten Gegenelements an der zumindest einen Stelle ist vorzugsweise in Richtung zugehöriger Antriebsrolle vorgespannt gelagert. Dadurch kann das zugehörige Faserband zwischen zugehöriger Antriebsrolle und Gegenelement noch sicherer angegriffen und aufgrund der rotierenden Antriebsrolle besser be- wegt werden. Dies verbessert die Betriebssicherheit.
Vorzugsweise ist das zugeordnete Gegenelement mittels einer Rolle gebildet. Dies gewährleistet eine besonders einfache und bandschonende Weise, das Faserband anzugreifen und zu bewegen.
Eine der zumindest einen zugehörigen Antriebsrolle ist vorzugsweise derart über einen Freilauf mit einem zugehörigen Antriebsmittel wirkverbunden, dass, zumindest im Transportbetriebsmodus, das zugehörige Antriebsmittel in der Lage ist, die zugehörige Antriebsrolle in Rotation zu versetzen. Dabei ist der Freilauf ferner so angeordnet, dass trotzdem ein schnelleres Rotieren der zugehörigen Antriebsrolle in Rotations-Antriebsrichtung ermöglicht ist als mittels des zugehörigen Antriebsmittels bewirkt. Dadurch kann trotz jeweiliger rotierender Antriebsrolle das zugehörige Faserband durch die Transportvorrichtung hindurch mit einer Geschwindigkeit bewegt werden, die höher ist, als das diese zugehörige Antriebsrolle antreibende Antriebsmittel bewirken würde. Dies ermöglicht, die zumindest eine Antriebsrolle mittels des Antriebsmittels ständig mitrotieren zu lassen, auch wenn der Kannenwechsler gerade eine Kanne füllt und die Spinnereivorbereitungsmaschine mit einer Geschwindigkeit arbeitet, die wesentlich höher ist als dies beim Kannenwechsel der Fall wäre, also mit wesentlich mehr als 100 m/min. In dem Fall zieht der Kannenwechsler wie üblich das zugehörige Faserband durch die Transportvorrichtung hindurch von der Spinnereivorbereitungsmaschine ab. Nach dem Kannenwechsel muss der Kannenwechsler das in der Transportvorrichtung zwischengespeicherte Faser- bandmaterial erst einmal abführen. In diesem Moment wird die Transportvorrichtung vorzugsweise nicht abgeschaltet sondern läuft zumindest solange weiter, bis kein Faserband mehr in der Transportvorrichtung zwischengespeichert ist. Würde die Transportvorrichtung sofort nach dem Kannenwechsel abgeschaltet, könnte dies zu einem Ruck in der Antriebsrolle und somit zu einem Faserbandriss führen. Der Freilauf ermöglicht dabei, dass das Abziehen des zugehörige Faserbands mittels des Kannenwechslers unabhängig davon stattfinden kann, ob die zugehörige Antriebsrolle angetrieben wird oder nicht. Insgesamt erhöht sich also die Betriebssicherheit.
Bei all den vorgenannten Transportvorrichtungen kann ein Antriebsabschnitt, im Transportbetriebsmodus, eingerichtet sein, das zugehörige Faserband an zumindest zwei der mehreren zugehörigen Stellen anzugreifen, und gestaltet sein, dieses vom zugehörigen Eingabeabschnitt her kom- mende Faserband in einem Bereich zwischen zumindest zwei der mehreren, zugehörigen Stellen dieses zugehörigen Antriebsabschnitts mit einer Länge aufzunehmen, die größer ist als ein Abstand zwischen diesen zumindest zwei zugehörigen Stellen. Es gibt somit zumindest einen zusätzlichen Zwischenspeicher, nämlich zwischen diesen zumindest zwei zugehörigen Stellen nunmehr des zugehörigen Antriebsabschnitts. Damit kann noch mehr Material des zugehörigen Faserbands zwischengespeichert werden. Dies ermöglicht einen längeren Kannenwechsel und damit einhergehend beispielsweise größere, langsamer zu bewegende Kannen. Alternativ oder zusätzlich kann die mit dem zugehörigen Eingabeabschnitt gekoppelte Spinnereivorbereitungsmaschine als Beispiel der vorgenannten ersten Vorrichtung mit noch höherer Geschwindigkeit während des Kannenwechsels betrieben werden, was sich günstig auf den Gesamtdurchsatz der Spinnereivorbereitungsmaschine auswirkt. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen dem zugehörigen Antriebsabschnitt und dem zugehörigen Ausgabeabschnitt veränderbar. Dies ermöglicht, in Abhängigkeit von den Gegebeenheiten vor Ort den Zwischenspeicher anpassen zu können. Dies betrifft insbesondere die Raumgröße zum Aufbau der Transportvorrichtung.
Alternativ oder zusätzlich verfügt diese Transportvorrichtung an den zumindest zwei zugehörigen Stellen über eine jeweilige Antriebsrolle. Die Drehzahlen der Antriebsrollen des zugehörigen Antriebsabschnitts nehmen dabei vom zugehörigen Eingabeabschnitt in Richtung zugehörigen Ausgabe-
abschnitt ab. Dadurch ist es möglich, das Band in den zumindest zwei Bereichen, nämlich zwischen den zumindest zwei Faserband-Angreifstellen und zwischen dem zugehörigen Antriebsabschnitt und dem zugehörigen Ausgabeabschnitt, in kontinuierlich ansteigenden, zueinander vorzugs- weise gleichen Faserbandlängen zwischenzuspeichern, sodass die Gefahr eines Faserbandrisses gebannt ist.
Die Drehzahlen von zwei in Bewegungsrichtung des Faserbands durch die Transportvorrichtung gesehen unmittelbar aufeinanderfolgenden zugehöri- gen Antriebsrollen stehen dabei vorzugsweise in einem vorbestimmten Verhältnis zueinander. Dadurch muss die Drehzahl der einzelnen Antriebsrolle nicht dynamisch geändert werden sondern kann aufgrund der Drehzahlverhältnisse zwischen den Antriebsrollen und einer einzigen, vorzugsweise für die erste und damit am schnellsten rotierende Antriebsrolle vorgegebenen Solldrehzahl mittels regelungstechnischer Maßnahmen direkt eingestellt werden.
Bei jeder der vorgenannten Transportvorrichtungen weisen der zugehörige Antriebsabschnitt zumindest teilweise und der zugehörige Ausgabeab- schnitt vorzugsweise eine vorbestimmte Höhe über einem Bodenabschnitt beispielsweise in Form eines Fußbodens auf. Dadurch ist auf einfache Weise Raum zum Zwischenspeichern des zugehörigen Faserbands geschaffen, nämlich aufgrund des Abstands zwischen den jeweiligen Bestandteilen der Transportvorrichtung zum Zwischenspeichern und dem Ab- stand zum Fußboden. Beim Zwischenspeichern bilden sich nach und nach in Richtung Fußboden länger werdende Faserbandschlaufen.
Vorzugsweise ist zumindest eine der zumindest einen zugehörigen Stelle in Bezug auf eine Höhe über dem Bodenabschnitt veränderbar angeordnet.
D. h. die erfindungsgemäße Transportvorrichtung kann an die Gegebenheiten vor Ort beispielsweise aufgrund einer geringeren Raumdeckenhöhe an- gepasst werden, was die Einsatzflexibilität erhöht. Alternativ oder zusätzlich ist der Abstand zwischen dem zugehörigen Antriebsabschnitt und dem zugehörigen Ausgabeabschnitt veränderbar, verbunden mit den gleichen Vorteilen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung, umfassend eine Spinnereivor- bereitungsmaschine, eine der vorgenannten Transportvorrichtungen, eine andere Maschine und eine Steuerungseinrichtung. Die Spinnereivorbereitungsmaschine weist einen Ausgabeabschnitt auf, der gestaltet ist, ein Faserband aus der Spinnereivorbereitungsmaschine heraus an einen zugehörigen des zumindest einen Eingabeabschnitts der Transportvorrichtung zu übergeben. Ein Eingabeabschnitt der anderen Maschine ist gestaltet, zumindest eines des seitens der Spinnereivorbereitungsmaschine an die Transportvorrichtung übergebenen, zumindest einen, zugehörigen Faserbands von einem zugehörigen Ausgabeabschnitt der Transportvorrichtung her aufzunehmen. Diese Maschine ist ferner gestaltet, bei Vorliegen eines vorbestimmten Zustands das Aufnehmen des zugehörigen Faserbands von der Transportvorrichtung her zu unterbrechen bzw. anzuhalten. Solch ein Zustand kann beispielsweise eine wiederkehrende kurze Betriebsunterbrechung sein. Die Steuerungseinrichtung ist gestaltet, bei solch einem Unterbrechen bzw. Anhalten des Aufnehmens des zugehörigen Faserbands zu bewirken, dass der Antriebsabschnitt für dieses Faserband gemäß dem Transportbetriebsmodus arbeitet. D. h. die Steuerungseinrichtung bewirkt das Umschalten der Transportvorrichtung in den vorgenannten Transportbetriebsmodus. Zudem ist es möglich, etwaig andere Faserbänder nicht im
Transportbetriebsmodus sondern gemäß der„normalen" Betriebsgeschwindigkeit, bei der kein Zwischenspeichern erfolgt, zu transportieren. Dies verbessert die Einsatzflexibilität enorm. Vorzugsweise ist die Steuerungseinrichtung mit einer Sensorik gekoppelt. Die Sensorik ist gestaltet, das Unterbrechen bzw. Anhalten des Aufnehmens des zugehörigen Faserbands zu detektieren. Dies kann im einfachsten Fall mittels eines Schalters in Form eines Lichtsensors erfolgen, der betätigt wird bzw. detektiert, wenn eine betreffende volle Kanne aus dem Kan- nenwechsler heraus befördert wird. Die Transportvorrichtung muss also nicht manuell zugeschaltet bzw. in den Transportbetriebsmodus geschaltet werden, dies erfolgt vorteilhafterweise automatisch. Dies verringert den Bedienaufwand und erhöht die Betriebssicherheit. Vorzugsweise ist die Steuerungseinrichtung gestaltet zu ermitteln, wenn die Transportvorrichtung in Bezug auf das jeweils zugehörige, zwischenzuspeichernde Faserband den Transportbetriebsmodus verlassen kann. Dies kann beispielsweise mittels eines Drehzahlmessers an der dem zugehörigen Eingabeabschnitt nächstliegenden Antriebsrolle erfolgen. Ist deren Drehzahl höher als vom damit gekoppelten Antriebsmittel vorgegeben, ist dies ein Zeichen dafür, dass die andere Maschine alles zwischengespeicherte Faserbandmaterial aus der Transportvorrichtung herausgezogen hat. Damit können die Spinnereivorbereitungsmaschine wieder mit voller Geschwindigkeit arbeiten und die Transportvorrichtung in Bezug auf das zugehörige Faserband abgeschaltet werden, also den Transportbetriebsmodus verlassen. Damit erfolgt ein automatischer Wechsel zwischen den vorzugsweise zwei Betriebsmodi der Transportvorrichtung, ohne dass dazu manuelle Eingriffe notwendig wären, was die Bedienung und den Aufwand einfach hält.
Bei beiden Anordnungen kann die Sensorik zumindest abschnittsweise Bestandteil der Spinnereivorbereitungsmaschine, der Transportvorrichtung und/oder der Faserbandablagevorrichtung sein. Als Bestandteil der Faserbandablagevorrichtung kann der zugehörige Sensorikabschnitt einen Lichtsensor umfassen, der detektiert, wenn eine zu füllende Kanne voll ist. Als Bestandteil der Faserbandablagevorrichtung kann der zugehörige Sensorikabschnitt ebenfalls Lichtsensoren umfassen, die detektieren, wenn die jeweilige Faserbandschlaufe zwischen Antriebsabschnitt und Ausgabeabschnitt und, wenn vorhanden, zwischen den jeweiligen Stellen des Antriebs- abschnitts quasi aufgehoben ist. Als Bestandteil der Spinnereivorbereitungsmaschine kann der zugehörige Sensorikabschnitt einen Schalter umfassen, mittels dessen die Steuerungseinrichtung mit Energie versorgt wird und somit detektiert werden kann, wenn die Spinnereivorbereitungsmaschine überhaupt arbeitet.
Vorzugsweise ist die vorgenannte andere Maschine als Faserbandablagevorrichtung ausgebildet. Sie hat einen Verarbeitungsabschnitt, der gestaltet ist, von der Transportvorrichtung aufgenommenes Faserband in einen Ablagebehälter, wie eine Kanne, gemäß vorbestimmten Vorgaben abzulegen. Solch ein Verarbeitungsabschnitt umfasst üblicherweise einen Drehteller mit einem integrierten Faserbandablagerohr. Der eingangs angegebene vorbestimmte Zustand umfasst einen Wechsel des Ablagebehälters. D. h. solch ein Ablagebehälterwechsel führt zu dem vorgenannten Unterbrechen bzw. Anhalten der Faserbandaufnahme mittels der Faserbandablagevor- richtung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen. Es zeigen:
Figur 1 eine Anordnung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, in einem ersten Zustand,
Figur 2 die Transportvorrichtung von Figur 1 in größerem Detail,
Figur 3 den Antriebsabschnitt der Transportvorrichtung von Figur 1 in größerem Detail,
Figur 4 die Transportvorrichtung von Figur 1 in einem zweiten Zustand, Figur 5 eine Anordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung, im Ausschnitt, und
Figur 6 eine schematische Ansicht der Transportvorrichtung von Figur 5.
Figur 1 zeigt eine Anordnung 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung und in einem ersten Zustand. Die Anordnung 1 besteht im Wesentlichen aus einer Karde 10 als Spinnereivorbereitungsmaschine, einer später näher beschriebenen Transportvorrichtung 30 und einem Kannen- Wechsler 20.
Die Karde 10 weist ein Gehäuse 1 1 auf, das den Verarbeitungsabschnitt mit Kardiertrommel, Deckelkarde und dergleichen beinhaltet. Ferner ist ein Bedienterminal 12 gezeigt, dass die Bedienung der Karde 10 ermöglicht. Im
Bereich eines Faserbandausgangs der Karde 10 befindet sich ein Bandring 13, durch den hindurch ein Faserband 2 aus der Karde 10 heraus geführt ist. Wie zu erkennen, bildet das Faserband 2 im Bereich zwischen dem Bandring 13 und der Transportvorrichtung 30 eine Schlaufe 3. Das Faserband 2 wird, ausgehend vom Ring 13, durch die Transportvorrichtung 30 hindurch zu einer Rolle 21 als Eingabeabschnitt des Kannenwechslers 20 geführt. Die Rolle 21 führt das hier waagerecht einlaufende Faserband 2 senkrecht nach unten in Richtung eines von einem Gehäuse 22 umschlossenen Fa- serbandablegesystems, das üblicherweise mittels eines angetriebenen Drehtellers gebildet ist. Das Gehäuse 22 ist auf einem Tisch 23 befestigt, der im Bereich des Gehäuses 22 offen ausgebildet ist. Der Tisch 23 ist mittels Standfüßen 24 in Bezug auf einen nicht dargestellten Fußboden angehoben. Dadurch entsteht unterhalb des Tisches 23 ein Raum für eine nicht dargestellte Kanne, sodass diese von oben mit dem Faserband 2 beschickt werden kann. Figur 2 zeigt die Transportvorrichtung 30 von Figur 1 in größerem Detail. Ferner sind in Figur 2 nur die vorbeschriebene Rolle 21 des Kannenwechslers 20 sowie der Bandring 13 der Karde 10 abgebildet.
Wie zu erkennen, läuft das Faserband 2, vom Bandring 13 her kommend, über die Schlaufe 3 hier im Wesentlichen vertikal nach oben in Richtung eines Antriebsabschnitts 40 der Transportvorrichtung 30.
Der Antriebsabschnitt 40 umfasst eine Antriebsrolle 41 und eine Rolle 42, die vorzugsweise vorgespannt in Richtung Antriebsrolle 41 gelagert ist. D. h. die Rolle 42 wird gegen eine gegenüberliegende Kontaktfläche der
Antriebsrolle 41 mit dem Faserband 2 gedrängt. Dies erfolgt im gezeigten Beispiel mittels eines Hebels 43, an dessen einem Ende die Rolle 42 befestigt ist, und der anderenends auf einer nicht bezeichneten Achse drehgelenkig gelagert ist, an deren hier vorderem Ende eine Mutter 44 aufge- schraubt ist. Hier erfolgt die Vorspannung aufgrund der eigenen Gewichtskraft der Rolle 42. Vorzugsweise kann auch eine Schenkelfeder angeordnet sein, die sich einerends an einem beispielsweise hier nach oben weisenden Rand des Hebels 43 und anderenends an einer Platte 45 abstützt, an der die Achse angebracht ist.
Das Faserband 2 ist durch einen Zwischenraum zwischen den Rollen 41 , 42 hindurch in Richtung einer Rolle 31 der Transportvorrichtung 30 geführt. Danach wird das Faserband 2 weiter zur vorgenannten Rolle 21 geführt und dann dem sonstigen, nicht dargestellten Kannenwechsler 20 eingegeben.
Der Antriebsabschnitt 40 ist beispielhaft modulartig ausgebildet und um- fasst exemplarisch ferner ein Gehäuse 46, an der dessen hier Vorderseite die Platte 45 befestigt bzw. angeformt ist. Im Gehäuse 46 sitzt ein Antriebsmotor 47, der mit der Antriebsrolle 41 diese antreibend wirkverbunden ist. Dies erfolgt im gezeigten Beispiel mittels einer Welle, die die Platte 45 durchdringt. An dem freien, von der Platte 45 an deren dem Motor 47 abgewandten Seite hervorstehenden Ende der Welle ist die Antriebsrolle 41 vorzugsweise über einen nicht weiter abgebildeten Freilauf in Antriebsrichtung wirkverbunden. Die Antriebsrichtung ist exemplarisch eine Rotation der An- triebsrolle 41 entgegen dem Uhrzeigersinn, sodass eine Rotation der Antriebsrolle 41 in Verbindung mit der korrespondierenden Rolle 42 dazu führt, dass das Faserband 2 über den Ring 13 von der weiter nicht dargestellten Karde 10 weg in Richtung Rolle 21 bewegt wird. Um das Aufneh-
men bzw. Angreifen des Faserbands 2 mittels der Rollen 41 , 42 zu verbessern, ist beispielhaft die Rolle 42 vorzugsweise mit einer Auflage beispielsweise aus Gummi versehen. Wie ferner zu erkennen, ist das Faserband 2, vom Ring 13 kommend, über einen Bandring 32 der Transportvorrichtung 30 geführt. Der Bandring 32 befindet sich in Bewegungsrichtung des Faserbands 2 gesehen zwischen dem Ring 13 und dem Antriebsabschnitt 40. Beide Bandringe 13, 32 sind vorzugsweise als Metallringe ausgebildet, die dem Führen des Faserbands 2 dienen.
Der Antriebsabschnitt 40 ist exemplarisch an einer Säule 33 angebracht, die über einen Standsockel 34 beispielhaft an einem am Fußboden befes- tigten Kabelkanal 35 angebracht ist. Über den Kabelkanal 35, den Sockel 34 und die Säule 33 erfolgt die Energieversorgung des Antriebsabschnitts 40. An einem oberen Ende der Säule 33 ist ein vorzugsweise schwenkbarer Ausleger 36 angeordnet, an dessen freiem Ende die Rolle 31 drehbar angeordnet ist.
Figur 3 zeigt den Antriebsabschnitt 40 der Transportvorrichtung 30 von Figur 1 in größerem Detail.
Hier ist besonders gut zu erkennen, wie das Faserband 2 durch den Ring 32 hindurch und durch die Rollenanordnung 41 , 42 hindurch in Richtung nicht dargestellter Rolle 31 geführt ist. Ferner sind hier Leitungen 48 erkennbar, die der Energieversorgung des Motors 47 dienen. Es können weitere Leitungen vorgesehen sein, die den Motor 47 mit einer Steuerungseinrichtung koppeln, die, wie später näher erläutert, mit einer Sensorik gekoppelt sein kann.
Arbeitet die Karde 10 normal, und befindet sich unterhalb des Tisches 23 eine noch nicht voll gefüllte Kanne als Ablagebehälter, wird der Antriebsabschnitt 40 vorzugsweise nicht betrieben. Der Kannenwechsler 20 zieht über die Rolle 21 das Faserband 2 ein, das über die Ringanordnung 13, 32 und die Rolle 31 geführt ist. Alternativ kann die Antriebsrolle 41 mit einer Geschwindigkeit betrieben werden, die mit einer Einlaufgeschwindigkeit des Kannenwechslers 20 korrespondiert, mit der das Faserband 2 in den Kannenwechsler 20 eingezogen wird,. Dadurch ist die Gefahr gebannt, dass aufgrund der Faserbandumlenkung ein Faserbandriss entstehen kann.
Ist die Kanne unterhalb des Tisches 23 gefüllt, muss der Kannenwechslern 20 das Ablegen des Faserbands 2 und damit das Einlaufenlassen des Faserbands 2 über die Rolle 21 in das Gehäuse 22 unterbrechen bzw. an- halten, bis die gefüllte Kanne durch eine neue, leere Kanne ersetzt ist.
Für diesen Vorgang ist eine gewisse Zeit erforderlich. In dieser Zeit dürfte die Karde 10 eigentlich nicht arbeiten. Nur führt dies zu einem sehr unsteten Betrieb der Karde 10 insbesondere aufgrund des häufigen Abbremsens bis zum Stillstand und Wiederbeschleunigens der relativ großen Kardiertrom- mel.
Um dies zu vermeiden, ist vorgesehen, dass die Transportvorrichtung 30 derart betreibbar ist, dass zwischen der Rollenanordnung 41 , 42 und der Rolle 31 Faserband 2 zwischengespeichert werden kann. Dazu wird die Antriebsrolle 41 weiterhin betrieben. Es ist dabei vorgesehen, die Karde 10 auf eine Geschwindigkeit abzubremsen, bei der ein Minimum an Masseschwankungen im erzeugten Faserband 2 entsteht. Die Liefergeschwindigkeit der Karde 10 beträgt dabei vorzugsweise mindestens 100 m/min.
Um das dabei erzeugte Faserband 2 nicht unkontrolliert irgendwohin laufen zu lassen, wird die Antriebsrolle 41 mit einer Geschwindigkeit betrieben, die gleich oder kleiner als eine Ausgabegeschwindigkeit der Karde 10 am Ring 13 ist. Dieser Betriebsmodus der Transportvorrichtung 30 wird im Rah- men dieser Anmeldung als Transportbetriebsmodus bezeichnet.
Figur 4 zeigt die Transportvorrichtung 30 von Figur 1 in einem mittels dieses Modus' erreichbaren, zweiten Zustand. Dieser Zustand ist also erreicht, wenn der Antriebsabschnitt 40 für die maximal mögliche Zeitdauer im Transportbetriebsmodus betrieben worden ist. Wie zu erkennen, liegt die Schlaufe 3 sehr nahe dem hier nicht dargestellten Fußboden, hat sich also vergrößert. Um dies zu erreichen, wurde die Antriebsrolle 41 mit einer Geschwindigkeit betrieben, die kleiner als die Aus- gabegeschwindigkeit der Karde 10 am Ring 13 ist. Weiterhin hat sich nunmehr zwischen dem Antriebsabschnitt 40 bzw. dessen Rollenanordnung 41 , 42 und der Rolle 31 eine zweite Schlaufe 4 gebildet, die ebenfalls kurz oberhalb des Fußbodens endet. Unter der Annahme, dass der Höhenunterschied der Schlaufe 3 zwischen Figur 2 und Figur 4 ungefähr der hal- ben Höhe des Rings 13 über dem Fußboden entspricht, beträgt die Länge des Faserbands 2 zwischen dem Ring 13 und dem Ring 32 etwa 3A der Länge des Faserbands 2 zwischen der Antriebsrolle 41 und der Rolle 31 . Im in Figur 2 gezeigten Zustand ist die Länge des Faserbands 2 zwischen Ring 13 und Ring 32 beispielsweise gleich der Höhe der Antriebsrolle 41 über dem Fußboden.
Dies bedeutet, dass die mittels der Transportvorrichtung 30 mögliche zusätzliche Faserbandaufnahme beispielhaft der doppelten Höhe der Antriebsrolle 41 über dem Fußboden plus die Höhe des Rings 13 über dem
Fußboden entspricht. Befindet sich der Ring 13 nun auf halber Höhe in Bezug auf die Höhe der Antriebsrolle 41 , bedeutet dies, dass eine mittels der Transportvorrichtung 30 zusätzlich aufnehmbare Faserbandlänge etwa der 21/ fachen Höhe des Rings 13 über dem Fußboden entspricht.
Ferner wird, um die Erläuterung zu vereinfachen, davon ausgegangen, dass die Höhe der Antriebsrolle 41 über dem Fußboden 2 m beträgt. Damit beträgt die maximale Länge des aufnehmbaren Faserbands 7 m.
Legt man nun noch die in diesem Zustand vorliegende Liefergeschwind ig keit νκ der Karde 10 von 100 m/min für die Zeit des Transportbetriebsmo dus' zugrunde, ergibt sich:
Aufgrund der für den Bereich zwischen den Rollen 41 , 31 zu transportierenden zusätzlichen Faserbandlänge von 4 m ergibt sich für die korrespondierende Faserbandgeschwindigkeit vi zwischen den Ringen 13, 32:
0,07min
Wird nun angenommen, dass die Antriebsrolle 41 einen Durchmesser von 20 cm hat, ergibt sich für deren Drehzahl:
400m/7min 400m/7min . -1 n= = «90,95min .
u41 TTO,2m
Der Wert U41 stellt dabei den Umfang der Antriebsrolle 41 im Kontaktbereich mit dem Faserband 2 dar.
Geht man nun noch davon aus, dass der Antriebsabschnitt 40 auch beim normalen Kannenfüllbetrieb unmittelbar nach dem Kannenwechsel betrieben wird, ergibt sich dafür eine Drehzahl von: 100m/min . -1
n= π ,2—(π «159min .
Somit ergibt sich eine Drehzahldifferenz von etwa 68,1 min-1. D. h. beim Wechsel vom normalen Kannenfüllbetrieb der Anordnung 1 zum Kannen- wechselbetrieb bzw. dem vorgenannten Transportbetriebsmodus wird die Drehzahl der Antriebsrolle 41 um diese 68,1 min-1 abgesenkt. Dieses Absenken muss nicht abrupt sein sondern kann kontinuierlich erfolgen, um die Gefahr eines Faserbandrisses zu vermeiden oder weitestgehend zu umgehen. Figur 5 zeigt schematisch eine Anordnung 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, im Ausschnitt.
Diese Anordnung 1 umfasst wiederum exemplarisch eine Karde 10, eine Transportvorrichtung 30 sowie einen Kannenwechsler 20, der hier nicht dargestellt ist.
Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Transportvorrichtung 30 im gezeigten Beispiel zwei Antriebsrollen 41 , 41 . Die anderen Bestandteile wie die Halterung für die Antriebsrollen 41 , 41 , deren Antrieb, und etwaig vorhandene Gegenrollen 42 sind der Einfachheit halber nicht dargestellt. Ferner ist das Faserband 2 abgebildet, das im gezeigten Beispiel drei Schlaufen 3 - 5 ausgebildet hat. Die erste Schlaufe 3 besteht wie bei der ersten Ausführungsform zwischen der Karde 10 und der in Bewegungsrichtung des Faserbands 2 gesehen zugewandten Antriebs-
rolle 41 , die in Figur 5 rechts angeordnet ist. Die zweite Schlaufe 4 ist zwischen der, in Bewegungsrichtung des Faserbands 2 gesehen, der Karde 10 abgewandten, hier links angeordneten Antriebsrolle 41 und der Rolle 31 ausgebildet und entspricht damit der Schlaufe 4 von Figur 4. Die dritte Schlaufe 5 ist zwischen den hier zwei Antriebsrollen 41 , 41 gebildet.
Mithilfe der zwei Antriebsrollen 41 , 41 ist es dadurch möglich, abgesehen von der sowieso vorhandenen Schlaufe 3 nunmehr zwei zusätzliche Schlaufen 4, 5 ausbilden zu können. Dadurch kann noch mehr Faserband- material zwischengespeichert werden.
Figur 6 zeigt eine schematische Ansicht hinsichtlich der Anordnung 1 von Figur 5. Dabei sind die Rollen 31 , 41 , 41 nunmehr mittels Eckpunkten einer das Faserband 2 repräsentierenden, gezackten Linie angedeutet. Das Faserband 2 hat im Bereich des Ausgangs der Karde 10, d. h. im Bereich des Rings 13 gemäß der ersten Ausführungsform der Erfindung, bis zum unteren Ende der Schlaufe 3 eine Höhe iK. Die anderen Schlaufen 4, 5 haben dementsprechend eine Höhe hw von dem jeweils obersten Anlagepunkt des Faserbands 2 auf der jeweiligen Paare von Rollen 41 , 41 bzw. 31 , 41 bis kurz oberhalb des Fußbodens 6. Diese zwei Schlaufen 4, 5 haben dementsprechend vorzugsweise identische Höhen hw. Der Einfachheit halber ergibt sich für die gesamte Länge des zwischenspeicherfähigen Faserband- materials von l-| +5-l2.
Beispielhaft werden hier die gleichen Beträge für die Höhen hw und iK angesetzt wie bei der ersten Ausführungsform der Erfindung. Damit beträgt die maximale Länge des aufnehmbaren Faserbands etwa 1 1 m.
Legt man die Geschwindigkeit νκ von 100 m/min zugrunde, ergibt sich für die Zeit des Transportbetriebsmodus':
Aufgrund der für den Bereich zwischen den Rollen 41 , 31 zu transportierenden Faserbandlänge von 4 m ergibt sich für die korrespondierende Faserbandgeschwindigkeit vi zwischen den zwei Rollen 41 , 41 :
Wird nun angenommen, dass die dafür vorgesehene, linke Antriebsrolle 41 einen Durchmesser von 20 cm hat, ergibt sich für deren Drehzahl:
Die rechte Antriebsrolle 41 muss in derselben Zeit die sowohl zwischen den Rollen 41 , 31 als auch zwischen den Rollen 41 , 41 zwischenspeicherbare Faserbandlänge transportieren. D. h. die rechte Antriebsrolle 41 muss eine Faserbandlänge von 4 I2 bewältigen, also 8 m und damit doppelt so viel wie die linke Antriebsrolle 41 . Daraus ergibt sich für diese Antriebsrolle 41 eine zur anderen Antriebsrolle 41 doppelt so hohe Drehzahl von etwa 1 15,8 min-
Wird der Antriebsabschnitt 40 auch beim normalen Kannenfüllbetrieb un mittelbar nach dem Kannenwechsel betrieben, ergibt sich für beide Rol len 41 , 41 wie bei der ersten Ausführungsform eine Drehzahl von:
100m/min Λ rr ■ -1
n= — =159min .
Tr0,2m
Somit ergibt sich für die rechte Antriebsrolle 41 eine Drehzahldifferenz von etwa 43,2 min"1 , also weniger als bei der Antriebsrolle 41 der ersten Ausführungsform der Erfindung. D. h. beim Wechsel vom normalen Kannenfüll- betrieb der Anordnung 1 zum Kannenwechselbetrieb bzw. dem vorgenannten Transportbetriebsmodus wird die Drehzahl dieser Antriebsrolle 41 nur noch um diese 43,2 min-1 abgesenkt, was vorteilhafter ist. Dieses Absenken muss wiederum nicht abrupt erfolgen. Für die zweite Antriebsrolle 41 gilt eine Drehzahldifferenz von etwa 101 ,1 min"1. Dies ist zwar eine ziemlich große Differenz, aber aufgrund der zusätzlichen Schlaufe 5 kein allzu großes Problem.
Die Erfindung ist nicht auf die vorgeschriebenen Ausführungsformen be- schränkt.
Die Anzahl und die Abstände der Antriebsrollen 31 , 41 , 41 zueinander, der Abstand zwischen Karde 10 und zugewandter Antriebsrolle 41 und der Abstand zwischen dem Kannenwechsler 20 und der zugewandten Antriebs- rolle 41 können variieren. Das gleiche gilt für die jeweiligen Höhen der Rollen 31 , 41 bzw. des Faserbandausgangs 13 der Karde 10.
Abgesehen davon kann die Karde 10 durch jede andere Spinnereivorbereitungsmaschine ersetzt sein. Das gleiche gilt für den Kannenwechsler 20, der beispielsweise durch eine andere Spinnereivorbereitungsmaschine ersetzt sein kann.
Sind mehrere Antriebsrollen 41 vorgesehen, können diese im Transportbetriebsmodus auch so betrieben werden, dass erst die in Faserbandbewe- gungsrichtung letzte Antriebsrolle 41 betrieben wird. Ist dann die letzte
Schlaufe gebildet, wird diese Antriebsrolle 41 abgeschaltet, und die in Richtung entgegen der Faserbandbewegungsrichtung nächste Antriebsrolle 41 wird betrieben, bis die nächste Schlaufe geschaffen ist usw. Anstelle einer jeweiligen Gegenrolle 42 kann bei zumindest einer Antriebsrolle 41 ein Element mit einer vorzugsweise polierten Gleitfläche vorgesehen sein, an der die zugehörige Antriebsrolle 41 das Faserband 2 vorbei bewegt wird. Die Säule 33 kann auch an einer Decke angehängt sein. Anstelle der Säule 33 und des Auslegers 36 kann auch ein Tragrahmen vorgesehen sein, der an zwei Stellen am Fußboden abgestützt oder an einer Decke aufgehängt ist. In den gezeigten Beispielen werden als Faserbandzwischenspeicher Räume genutzt, die von jeweils zwei Elementen 13, 41 bzw. 41 , 31 und jeweils dem Fußboden 6 begrenzt werden. D. h. die zum Zwischenspeichern genutzten Faserbandschlaufen 3 - 5 hängen im freien Raum. Daraus ergibt sich eine zwangsweise Streckung des Faserbandmaterials in diesen Räu- men aufgrund des eigenen Gewichts des Faserbands 2. Dies führt dazu, dass zum Vermeiden, dass Faserband auf den Fußboden 6 gerät, beispielsweise im Fall der in Figur 4 linken Faserbandschlaufe die Antriebsrolle 41 mit einer Geschwindigkeit betrieben wird, die etwas höher ist als ohne Berücksichtigung der Faserbandstreckung. Gemäß Figur 5 ergibt sich somit, dass bei gleichzeitigem Rotieren der zwei Antriebsrollen 41 , 41 die linke von ihnen mit etwas höherer als der halben Drehzahl rotieren muss als die rechte.
Die Elemente 40, 31 können teilweise oder auch insgesamt höhenverstell- bar angeordnet sein. Dies kann realisiert sein, indem beispielsweise der
Antriebsabschnitt 40 an der Stange 33 verschiebbar gelagert ist. Das Gleiche gilt für die Rolle 31 , nunmehr aber am linken Ende des Auslegers 36. Auch kann der Ausleger 36 längenverstellbar sein, sodass der Abstand zwischen den Elementen 40, 31 variabel ist. In beiden Fällen kann der Zwi- schenspeicher an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.
Die Transportvorrichtung 30 kann auch gestaltet sein, mehrere Faserbänder 2 zu transportieren und ggf. auch Zwischenspeichern zu können. Zum Transportieren mehrerer Faserbänder 2 sind die gezeigten Beispiele dahin- gehend geändert, dass für jedes Faserband 2 eine eigene Rollenanordnung 41 (, 41 , ), 42; 31 vorgesehen ist. Die somit mehreren Antriebsrollen 41 können über einen jeweils eigenes Antriebsmittel wie einen Motor angetrieben sein. Sie können aber auch zu Gruppen zusammengefasst sein, wobei jede Gruppe über ein eigenes Antriebsmittel verfügt. Die Antriebskopplung der mehreren Antriebsrollen mit dem zugehörigen, einen Antriebsmittel kann über Getriebe und/oder auch über Anbringung mehrerer Rollen auf einer jeweiligen, einzigen Welle realisiert sein.
Diese Lösung ermöglicht das Transportieren von Faserbändern, die bei- spielsweise mittels einer Doppelstrecke produziert worden sind. Eine so bildbare Doppel-Transportvorrichtung kann somit zwischen Doppelstrecke als einzelne Spinnereivorbereitungsmaschine und die notwendigen zwei Kannenwechsler geschaltet werden. Sind die Antriebsrollen 41 für die beiden Faserbänder 2 auch noch unabhängig betreibbar, indem sie beispielsweise ihre eigenen Antriebsmittel haben, kann auch eine Doppelstrecke als so betrieben werden, dass nur ein Faserband produziert wird.
Es können somit auf einfache Weise mehrere Spinnereivorbereitungsmaschinen mit den ihnen zugeordneten Faserbandablagevorrichtungen, wie Kannenwechslern, gekoppelt werden, und zwar über eine einzige Transportvorrichtung 30.
Im Ergebnis schafft die Erfindung eine universell einsetzbare Transportvorrichtung, die es ermöglicht, bei relativ hoher Faserband-Liefergeschwindigkeit einer Spinnereivorbereitungsmaschine deren Betrieb in einem Maße aufrechtzuerhalten, dass Masseschwankungen im Faserbandmaterial gar nicht oder nur in unerheblichem Maße auftreten, auch wenn eine ausgangs- seitig mit der Spinnereivorbereitungsmaschine wirkverbundene, andere Maschine zeitweilig stillgesetzt ist.
Bezugszeichenliste
1 Anordnung
2 Faserband
3 Schlaufe
4 Schlaufe
5 Schlaufe
6 Fußboden 10 Karde
1 1 Gehäuse
12 Bedienterminal
13 Bandring 20 Kannenwechsler
21 Rolle
22 Gehäuse
23 Tisch
24 Standfuß
30 Transportvorrichtung
31 Rolle
32 Bandring
33 Säule
34 Standsockel
35 Kabelkanal
36 Ausleger
40 Antriebsabschnitt 41 Antriebsrolle
42 Andruckrolle
43 Hebel
44 Mutter
45 Halteplatte
46 Gehäuse
47 Motor
48 Leitung a Abstand iK, hw Höhe h , I2 Länge