BANDFÖRMIGES SUBSTRAT ZUR HERSTELLUNG VON CHIPKARTENMODULEN
Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf ein bandförmiges Substrat aus einer Folie mit mehreren Substrat-Einheiten zur Herstellung von Chipkartenmodulen sowie auf ein Chipkartenmodul, eine elektronische Einrichtung mit einem solchen
Chipkartenmodul und ein Verfahren zur Herstellung eines Substrates.
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die aus einem bandförmigen Substrat hergestellten Chipkartenmodule in Aussparungen von Kunststoffkarten
einzusetzen. Der für das Funktionieren einer Chipkarte essentiellste Bestandteil ist der integrierte Schaltkreis, der die Funktionsweise und somit das
Anwendungsgebiet der Chipkarte bestimmt.
Ein Halbleiterchip ist Teil eines sogenannten Chipkartenmoduls, das unter anderem zum Schutz des Halbleiterchips dient. Das Chipkartenmodul stellt des Weiteren die Kommunikationsverbindung zwischen dem Halbleiterchip und einem Auslesegerät her. Typische bandförmige Substrate zur Herstellung von
Chipkartenmodulen basieren auf Kupfer, wobei diese Substrate entsprechend vernickelt und anschließend vergoldet werden. Aufgrund des hohen Goldpreises handelt es sich bei dieser Beschichtung allerdings um eine sehr kostenintensive Form eines bandförmigen Substrates.
Typische Anforderungen an bandförmige Substrate bzw. an die daraus resultierenden Metallisierungen von Chipkartenmodulen sind zum einen das Erfordernis von relativ geringen Kontaktwiderständen. Die Kontaktwiderstände müssen über die gesamte Länge des bandförmigen Substrates und über verschiedene Produktionschargen hinweg konstant sein. Speziell nach
Wärmebehandlungsschritten bei der Produktion von Chipkarten ändert sich allerdings oftmals der Kontaktwiderstand. Beispielsweise aufgrund von Cr-Oxid- Bildungen. Typischerweise sind Wärmebehandlungsschritte beim Laminieren der Bänder mit einem Kunststoff notwendig. Da Chipkarten flach sind, dürfen Chipkartenmodule einerseits eine maximale Gesamtdicke nicht überschreiten.
Andererseits müssen die Chipkartenmodule eine ausreichende Stabilität aufweisen, um zu verhindern, dass es zu einer Beschädigung des Chips oder des Chipkartenmoduls kommt, wodurch die Funktion der Chipkarte beeinträchtigt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein bandförmiges Substrat zur
Herstellung von Chipkartenmodulen anzugeben, das zum einen hinsichtlich der zu verwendenden Materialien kostengünstig hergestellt werden kann und zum anderen eine geringe Gesamtdicke der aus den Chipkartenmodulen hergestellten elektrischen Einrichtungen ermöglicht. Des Weiteren soll das bandförmige
Substrat derart weiter entwickelt werden, dass ein konstant geringer elektrischer Kontaktwiderstand auf der äußeren Kontaktseite des Chipkartenmoduls
realisierbar ist. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein
Chipkartenmodul, eine elektronische Einrichtung, insbesondere eine Chipkarte mit einem solchen Chipkartenmodul sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Substrates anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit Blick auf das bandförmige Substrat durch den Gegenstand des Anspruchs 1, mit Blick auf das Chipkartenmodul durch den Gegenstand des Anspruchs 7, mit Blick auf die elektronische Einrichtung durch den Gegenstand des Anspruchs 13 oder 14 und mit Blick auf das Verfahren zur Herstellung des Substrates durch den Gegenstand des Anspruches 15 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein bandförmiges Substrat aus einer Folie mit mehreren Substrat-Einheiten zur Herstellung von Chipkartenmodulen anzugeben. Das Substrat weist eine Innenseite zur zumindest abschnittsweisen direkten oder indirekten Kontaktierung mit einem Halbleiterchip und eine
Außenseite, die zur Innenseite gegenüberliegend ausgebildet ist, auf.
Erfindungsgemäß ist die Folie aus einem Stahl, insbesondere Edelstahl gebildet, wobei auf der Außenseite des bandförmigen Substrates zumindest
abschnittsweise eine erste Schicht aus Nickel oder aus einer Nickellegierung ausgebildet ist.
Die tatsächlich sichtbare und mit einem Kartenauslesegerät in Kontakt kommende Oberfläche eines Chipkartenmoduls kann demnach mit einer kostengünstigen Beschichtung geschützt werden. Nickel und Nickellegierungen haben einen
ausreichend geringen Kontaktwiderstand, der über den Fertigungsprozess hinweg ausreichend stabil bleibt. Demnach ist es möglich, die Außenseite eines
Chipkartenmoduls derart zu funktionalisieren, dass der elektrische
Kontaktwiderstand konstant über alle Chargen hinweg eingestellt werden kann und im Rahmen des Fertigungsprozesses nicht ansteigt. Die Außenseite des Chipkartenmoduls kann auch als Kontaktseite bzw. Kontaktierungsseite des Chipkartenmoduls bezeichnet werden.
Des Weiteren handelt es sich bei Nickel um ein relativ günstiges Material, so dass im Vergleich zu Goldbeschichtungen erhebliche Kosten eingespart werden können.
Die Foliendicke des erfindungsgemäßen Substrates ist im Vergleich zu Dicken bekannter Folien, die auf Kupfermaterialen basieren, verringert, ohne dabei die Stabilität der aus dem Substrat hergestellten Chipkartenmodule zu
beeinträchtigen.
Vorzugsweise beträgt die Dicke der Folie aus Stahl, insbesondere Edelstahl, 15 μιτι bis 35 μιτι. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Foliendicke ca. 20 μιτι. Unter Verwendung der aus dem bandförmigen Substrat hergestellten Chipkartenmodule kann die Gesamtdicke des Chipkartenmoduls auf ca. 200 μιτι verringert werden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Folie aus einem austenitischen Edelstahl gebildet. Im Unterschied zu den im Stand der Technik üblicherweise verwendeten Kupferlegierungen weist Stahl bzw. Edelstahl bei sehr hohen Festigkeiten ein noch ausreichendes Umformvermögen auf.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem verwendeten Stahl um hart gewalzten austenitischen Edelstahl. Unter dem Begriff Edelstahl werden nach EN 10020 legierte oder unlegierte Stähle mit besonderem Reinheitsgrad, z. B. Stähle mit einem Schwefel und Phosphorgehalt von maximal 0,025 % verstanden. Das austenitische Gefüge führt zu einem Rost und säurebeständigen Stahl,
beispielsweise nach DIN 267 Teil 11. Ein derartiger Edelstahl hat den Vorteil einer hohen Festigkeit bei gutem Umformvermögen.
Als Innenseite des bandförmigen Substrates wird die Seite des Substrates bezeichnet, deren einzelne Substrat-Einheit-Seiten zur direkten oder indirekten
Kontaktierung mit einem Halbleiterchip im Zusammenhang mit dem herzustellenden Chipkartenmodul, dienen.
Als Außenseite des bandförmigen Substrates wird die Seite des Substrates definiert, die zum einen gegenüberliegend zur Innenseite ausgebildet ist und zum anderen zur Kontaktierung mit einem Auslesegerät, wie z. B. einem
Geldautomaten, dient. Die Außenseite des bandförmigen Substrates wird oftmals auch als Metallisierung des Chipkartenmoduls bezeichnet. Durch das Ausbilden einer ersten Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung auf der Außenseite des bandförmigen Substrates erfolgt die Kontaktierung mit einem Auslesegerät tatsächlich auf der dünnen ersten Schicht.
Auf der Innenseite des bandförmigen Substrates kann zumindest abschnittsweise eine zweite Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung ausgebildet sein. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das bandförmige Substrat vollständig mit Nickel oder einer Nickellegierung beschichtet.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass auf der zweiten Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung zumindest abschnittsweise eine dritte Schicht aus Silber oder einer Silberlegierung
ausgebildet ist. Die zusätzliche Silber bzw. Silberlegierungsschicht bzw. die vorgenannte dritte Schicht dient zur verbesserten Kontaktierung des
herzustellenden Chipkartenmoduls mit dem Halbleiterchip. Vorzugsweise ist auch die dritte Schicht relativ dünn ausgebildet. Die dritte Schicht kann eine
Schichtdicke von 0,1 bis 5,0 μιτι, insbesondere von 0,5 bis 3,0 μιτι, insbesondere von 1,0 bis 2,0 μιτι, aufweisen. Die direkte oder indirekte Kontaktierung des Substrates mit einem Halbleiterchip erfolgt demnach beispielsweise auf dieser dritten Schicht aus Silber oder einer Silberlegierung
Die beschriebene Nickellegierung kann eine Nickel-Palladium-Legierung (NiPd) mit einem Palladium-Anteil von 0,1 bis 30,0 %, insbesondere von 5,0 bis 25,0 %, insbesondere von 10,0 bis 20,0 %, sein. Die vorgeschlagene Nickelschicht bzw. Nickellegierungsschicht schützt das bandförmige Substrat auf der Außenseite und wahlweise auf der Innenseite. Derartige Materialien haben einen relativ niedrigen elektrischen Kontaktwiderstand, der über den Fertigungsprozess hinweg ausreichend stabil erhalten bleibt.
Die erste Schicht und/oder die zweite Schicht kann bzw. können eine Schichtdicke von 0,1 bis 5,0 μιτι, insbesondere von 0,5 bis 3,0 μιτι, insbesondere von 1,0 bis 2,0 μιτι, aufweisen. Die erste Schicht und/oder die zweite Schicht weist bzw. weisen also eine derartig geringe Schichtdicke auf, die die Gesamtdicke des herzustellenden Chipkartenmoduls nicht weiter beeinträchtigen.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Chipkartenmodul mit einer Substrat- Einheit, die eine Innenseite und eine Außenseite, die zur Innenseite
gegenüberliegend ausgebildet ist, aufweist, wobei ein Halbleiterchip direkt oder indirekt mit der Innenseite der Substrat-Einheit kontaktiert ist.
Erfindungsgemäß ist die Substrat-Einheit aus einem Stahl, insbesondere
Edelstahl, gebildet, wobei auf der Außenseite der Substrat-Einheit zumindest abschnittsweise eine erste Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung ausgebildet ist. Bei der Substrat-Einheit handelt es sich um eine vereinzelte Substrat-Einheit des zuvor beschriebenen bandförmigen Substrates aus einer Folie.
Die im Folgenden angegebenen Erklärungen und/oder Ausführungsformen ergeben sich demnach aus den bereits angeführten Erklärungen und/oder Ausführungsformen im Zusammenhang mit dem bandförmigen Substrat. Als Innenseite der Substrat-Einheit ist die Seite zu verstehen, die zur direkten oder indirekten Kontaktierung mit dem Halbleiterchip eines Chipkartenmoduls dient. Als Außenseite ist wiederum die Metallisierung des Chipkartenmoduls zu verstehen bzw. die Seite des Chipkartenmoduls, die zur Kontaktierung mit einem Auslesegerät dient.
Auf der Innenseite der Substrat-Einheit kann zumindest abschnittsweise eine zweite Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung ausgebildet sein. Demnach ist es möglich, dass die Substrat-Einheit vollständig mit einer Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung umgeben bzw. beschichtet ist. Bei der Nickel- Legierung kann es sich um eine Nickel-Palladium-Legierung (NiPd) mit einem Palladium-Anteil von 0,1 bis 30,0 %, insbesondere von 5,0 bis 25,0 %,
insbesondere von 10,0 bis 20,0 %, handeln.
Die erste Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung und/oder die zweite Schicht aus Nickel oder eine Nickellegierung kann eine Schichtdicke von 0,1 bis
5,0 μιτι, insbesondere von 0,5 bis 3,0 μιτι, insbesondere von 1,0 bis 2,0 μιτι, aufweisen.
Auf der zweiten Schicht, die auf der Innenseite der Substrat-Einheit ausgebildet ist, kann zumindest abschnittsweise eine dritte Schicht aus Silber oder einer Silberlegierung ausgebildet sein. Eine derartige weitere dritte Schicht auf der Innenseite der Substrat-Einheit dient zur verbesserten Kontaktierung des
Chipkartenmoduls bzw. der Substrat-Einheit mit einem Halbleiterchip. Die dritte Schicht kann eine Schichtdicke von 0,1 bis 5,0 μιτι, insbesondere von 0,5 bis 3,0 μιτι, insbesondere von 1,0 bis 2,0 μιτι, aufweisen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das erfindungsgemäße
Chipkartenmodul auf denselben Gedanken wie das erfindungsgemäße Substrat beruht, nämlich darauf, auf einer Folie aus Stahl, insbesondere Edelstahl, insbesondere auf der Außenseite der Folie zumindest abschnittsweise eine Schicht aus Nickel oder einer Nickellegierung auszubilden.
Die Erfindung umfasst ferner eine elektronische Einrichtung, insbesondere eine Chipkarte, Gesundheitskarte, Bankkarte, Fahrkarte, Fahrkarte für den öffentlichen Verkehr, Hotelkarte, Ausweis, Reisepass, papierfolienartige Karte, wie
Eintrittskarte, mit einem erfindungsgemäßen Chipkartenmodul.
Die Erfindung umfasst ferner eine Dual-Interface-Karte mit einem
erfindungsgemäßen Chipkartenmodul. Dual-Interface-Karten umfassen zwei Schnittstellen, nämlich eine kontaktbehaftete Schnittstelle, sowie eine
kontaktlose, wie z. B. RFID, Schnittstelle. Bei kontaktlosen Chipkarten sind des Weiteren Transponder-Karten, wie beispielsweise Mifare oder Legic-Karten bekannt.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
bandförmigen Substrats mit mehreren Substrat-Einheiten für die
Weiterverarbeitung zur Fertigung von Chipkartenmodulen werden in einem ersten Schritt in eine Folie aus einem Stahl, insbesondere Edelstahl, Strukturen der Substrat-Einheiten eingebracht. Anschließend wird die Folie zumindest
abschnittsweise mit Nickel oder einer Nickel-Legierung beschichtet. Vorzugsweise werden beide Seiten des flachen, bandförmigen Substrats mit Nickel oder einer Nickellegierung versehen bzw. beschichtet.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass die mit Nickel oder einer Nickellegierung beschichtete Folie zumindest abschnittsweise auf einer Seite, insbesondere auf einer Innenseite zur direkten oder indirekten Kontaktierung mit einem Halbleiterchip, zumindest abschnittsweise mit Silber beschichtet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügten schematischen Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In diesen zeigen:
Fig. la ein bandförmiges Substrat mit mehreren Substraten-Einheiten zur Herstellung von Chipkartenmodulen, wobei in dieser Ansicht die Außenseite sichtbar ist;
Fig. lb das bandförmige Substrat gemäß Fig. la mit Sicht auf die
Innenseite; und
Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch das bandförmige Substrat gemäß Fig. la und lb.
Der in Fig. 1 dargestellte Grundaufbau des bandförmigen Substrats 10 kann im Rahmen der Erfindung verwirklicht werden. Die Erfindung ist allerdings nicht auf den in Fig. la dargestellten Grundaufbau, insbesondere die Strukturierung des bandförmigen Substrates 10 eingeschränkt. Von der Erfindung sind auch
Substrate umfasst, die mit anderen Geometrien strukturiert sind.
Das bandförmige Substrat 10 gemäß Fig. la und lb ist ein Vorprodukt, das zu einem Package oder einem Chipkartenmodul weiter verarbeitet wird. Die dargestellten Strukturen in den Fig. la und lb sind auch in den
weiterverarbeiteten Chipkarten-Modul bzw. im Endprodukt, beispielsweise einer Chipkarte oder allgemein in einer elektronischen Einrichtung, vorhanden.
Im Einzelnen ist das bandförmige Substrat 10 gemäß Fig. la wie folgt aufgebaut. Das bandförmige Substrat 10 ist aus einer flexiblen Folie 15 hergestellt. Die
flexible Folie 15 ist aus hartgewalzten, austenitischen Edelstahl gebildet. Die Folie 15 weist mehrere Substrat-Einheiten 11 auf, die zur Herstellung von
Chipkartenmodulen in einem späteren Verfahrensschritt vereinzelt werden.
Die Substrat-Einheiten 11 sind jeweils identisch aufgebaut. Bei der Darstellung gemäß Fig. la handelt es sich um eine Sicht auf die Außenseite 12 des
bandförmigen Substrates 10. Die Außenseite 12 ist gegenüberliegend zu der (in Fig. lb sichtbaren) Innenseite 13 des bandförmigen Substrates 10 ausgebildet. Als Außenseite 12 des bandförmigen Substrates 10 wird die Seite des
bandförmigen Substrates 10 bezeichnet, auf deren Seite die Außenseiten 12' der Substrat-Einheiten 11 ausgebildet sind. Die Außenseiten 12' der jeweiligen Substrat-Einheiten 11 sind die Kontaktflächen bzw. Metallisierungsflächen von Chipkartenmodulen. Diese sind als gold- bis kupferartige Elemente bei
standardmäßigen Chipkarten bekannt.
Auf der Außenseite 12 des bandförmigen Substrates 10 sind Strukturen 16 der Substrat-Einheiten 11 erkennbar. Mit Hilfe der Strukturen 16 werden die einzelnen Kontaktflächen der Substrat-Einheiten 11 gebildet.
In Fig. lb ist die Innenseite 13 des bandförmigen Substrates 10 dargestellt. Auch in diesem Fall sind die einzelnen Substrat-Einheiten 11 zu erkennen. Als
Innenseite 13 des bandförmigen Substrates 10 wird die Seite des bandförmigen Substrates 10 bezeichnet, auf der die Innenseiten 13' der einzelnen Substrat- Einheiten 11 ausgebildet sind. Auf den Innenseiten 13' der jeweiligen Substrat- Einheiten 11 werden Halbleiterchips (nicht dargestellt) direkt oder indirekt kontaktiert. Eine Kontaktierung kann mit Hilfe von Bonddrähten erfolgen.
Die im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen verwendete Folie ist eine Metallfolie aus einem hartgewalzten, austenitischen Edelstahl. Die Dicke der Folie beträgt 15 μιτι bis 35 μιτι, konkret ca. 20 μιτι. Dadurch kann die Gesamtdicke des Packages bzw. des Chipkartenmoduls auf bis zu 200 μιτι verringert werden.
In Fig. 2 ist eine schematische Schnittdarstellung durch das bandförmige Substrat 10 dargestellt. Das Substrat 10 umfasst die Innenseite 13 zur zumindest abschnittsweisen direkten oder indirekten Kontaktierung mit einem Halbleiterchip und die Außenseite 12, die zur Innenseite 13 gegenüberliegend und im
dargestellten Beispiel parallel ausgebildet ist.
Auf der Außenseite 12 ist zumindest abschnittsweise eine erste Schicht 20 aus Nickel oder eine Nickellegierung ausgebildet.
Auch auf der dargestellten Innenseite 13 ist zumindest abschnittsweise eine zweite Schicht 21 aus Nickel oder einer Nickellegierung ausgebildet.
Bei der Nickellegierung kann es sich beispielsweise um eine Nickel-Palladium- Legierung (NiPd) mit einem Palladiumanteil von 10,0 bis 20,0 % handeln.
Die Folie 15 ist mit anderen Worten auf der gesamten Oberfläche mit einer Nickel- bzw. Nickellegierungsbeschichtung versehen. Die erste Schicht 20 und die zweite Schicht 21 weisen jeweils eine Schichtdicke, di bzw. d2 von 1,0 bis 2,0 μιτι auf.
Auf der zweiten Schicht 21 kann zumindest abschnittsweise eine dritte Schicht 22 aus Silber oder einer Silberlegierung ausgebildet sein. Bei der dritten Schicht 22 handelt es sich mit anderen Worten um die zu dem Halbleiterchip (nicht dargestellt) zugewandte Seite der Substrat-Einheit 11. Die dritte Schicht 22 weist eine Schichtdicke d3 von 1,0 bis 2,0 μιτι auf.
Wie insbesondere in der Fig. lb ersichtlich ist, ist die dritte Schicht 22 nicht vollständig auf der Innenseite 13 des bandförmigen Substrates 10 aufgebracht. Insbesondere die Förderstreifen 31 mit den Förderöffnungen 30 werden nicht mit der dritten Schicht 22 versehen. So ist es möglich Silbermaterial bzw.
Silberlegierungsmaterial einzusparen.
Bei dem erfindungsgemäßen Chipkartenmodul ist ein Halbleiterchip mit einer Substrat-Einheit 11 des bandförmigen Substrates 10 verbunden. Hierzu kann der Halbleiterchip in einer Vergussmasse eingebettet sein.
Die Herstellung eines Chipkartenmoduls unter Verwendung des bandförmigen Substrates 10 gemäß den Figuren la und lb erfolgt wie folgt: Zunächst wird ein Halbleiterchip auf einer Innenseite 13' einer Substrat-Einheit 11 aufgebraucht und direkt oder indirekt mit der Innenseite 13' verbunden. Insbesondere erfolgt die direkte oder indirekte Kontaktierung auf der dünnen dritten Schicht 22 aus Silber oder einer Silberlegierung. Beispielsweise kann dies mit Hilfe von Bonddrähten
erfolgen. Danach werden der Halbleiterchip und die Bonddrähte fixiert, in dem eine Moldmasse bzw. Vergussmasse, beispielsweise ein Epoxidharz, aufgetragen wird. Nach dem Aushärten der Vergussmasse ist diese mit der jeweiligen
Substrat-Einheit 11 fest verbunden.
Anschließend kann ein elektronisches Freistanzen des Aufbaus erfolgen.
Anschließend erfolgt eine Funktionsprüfung, um fehlerhafte Module aussortieren zu können. Danach werden die Chipkartenmodule aus der Folie 15
herausgetrennt, indem beispielsweise Stege zwischen den einzelnen Substrat- Einheiten 11 entfernt werden. Die so hergestellten Chipkartenmodule können anschließend verbaut werden.
Beim Verfahren zur Herstellung eines bandförmigen Substrates 10 mit mehreren Substrat-Einheiten 11 für die Weiterverarbeitung zur Fertigung von
Chipkartenmodulen wird die Folie 15 auf Edelstahl zunächst mit den Strukturen 16 der Substrateinheiten 11 versehen. Anschließend wird die Folie 15 galvanisch mit der ersten Schicht 20 und der zweiten Schicht 21 aus Nickel oder einer Nickellegierung beschichtet.
Die mit Nickel oder einer Nickellegierung beschichtete Folie 15 wird anschließend zumindest abschnittsweise auf der Innenseite 13 mit einer dritten Schicht 22 aus Silber oder einer Silberlegierung beschichtet.
Die beschriebenen Substrat-Einheiten 11 bzw. die mit Hilfe der Substrat-Einheiten 11 herstellbaren Chipkartenmodule eignen sich besonders für elektronische Einrichtungen wie Chipkarten. Insbesondere wird in diesem Zusammenhang auf Dual-Interface-Karten verwiesen.
Bezugszeichenliste
10 bandförmiges Substrat
11 Substrat-Einheit
12 Außenseite Substrat
12' Außenseite Substrat-Einheit
13 Innenseite Substrat
13' Innenseite Substrat-Einheit
15 Folie
Struktur
erste Schicht zweite Schicht dritte Schicht Förderöffnung Förderstreifen
Dicke erste Schicht Dicke zweite Schicht Dicke dritte Schicht