BESCHREIBUNG
Titel
Bewegungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug-Innenausstattungsteil
und Innenausstattungsteil
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Bewegungseinrichtung für ein Innenausstattungsteil in einem Kraftfahrzeug. Desweiteren betrifft die Erfindung ein mit der erfindungsgemäßen Bewegungseinrichtung versehenes Innenausstattungsteil.
Solche Bewegungseinrichtungen sind allgemein bekannt. Beispielsweise sind aus den Druckschriften DE 10 2008 027 923 A1 und DE 10 2007 037 41 1 A1 Sonnenblenden für ein Kraftfahrzeug bekannt, welche jeweils relativ zu einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs zwischen einer Gebrauchsposition und einer Nichtgebrauchsposition verschwenkbar sind. Die Sonnenblenden weisen jeweils einen Spiegel und eine verschwenkbare Abdeckung auf, welche Teil einer Bewegungseinrichtung ist. Wenn die Sonnenblende in die Gebrauchsposition überführt ist, kann die Abdeckung zwischen einer den Spiegel abdeckenden Schließstellung und einer den Spiegel freigebenden Offenstellung verschwenkt werden. Die Abdeckung ist üblicherweise in Richtung der Schließstellung mit einem Federelement vorgespannt, welche beim manuellen Anstoßen der Abdeckung in Richtung der Schließstellung durch einen Benutzer die Abdeckung zusätzlich in Richtung der Schließstellung antreibt, um die Schließbewegung automatisch fortzusetzen.
Dies hat den Nachteil, dass die Abdeckung durch das Federelement nahezu während der gesamten Schließbewegung in Richtung der Schließstellung beschleunigt wird und daher am Ende der Schließbewegung durch Auftreffen auf ein im Wesentlichen unbewegliches Bauteil ruckartig abgebremst wird. Dieses ruckartige Abbremsen ist für einen Benutzer unansehnlich und verursacht zudem ein unerwünschtes Anschlagsgeräusch.
Offenbarung der Erfindung
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Bewegungseinrichtung zur Verfügung zu stellen, bei welcher eine Offnungs- und/oder Schließbewegung eines beweglichen Bauteils in einer geräuscharmen und für den Benutzer ansehnlichen Weise ausgeführt wird. Insbesondere sollen hierfür ruckartige Abbremsbewegungen des beweglichen Bauteils vermieden
werden. Gleichzeitig soll ferner aber eine vergleichsweise zügige Öffnungs- und/oder Schließbewegung gewährleistet werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Bewegungseinrichtung für ein Innenausstattungsteil in einem Kraftfahrzeug, wobei die Bewegungseinrichtung ein erstes Bauteil und ein zweites Bauteil umfasst, wobei das zweite Bauteil relativ zum ersten Bauteil zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position bewegbar ist, wobei die Bewegungseinrichtung ein Energiespeicherelement umfasst, welches zum Bewegen des zweiten Bauteils in Richtung der ersten Position und/oder in Richtung der zweiten Position vorgesehen ist, und wobei die Bewegungseinrichtung ferner ein Verzögerungselement aufweist, welches die Bewegung des zweiten Bauteils in Richtung der ersten Position und/oder in Richtung der zweiten Position teilweise verzögert.
In vorteilhafter Weise wird hierdurch die Bewegung des gegenüber dem ersten Bauteils beweglichen zweiten Bauteils teilweise verzögert, so dass eine ruckartige Abbremsbewegung des zweiten Bauteils beim Erreichen der ersten Position oder der zweiten Position vermieden wird. Es wird somit insbesondere eine Art "Soft Close" Mechanismus für das Innenausstattungsteil des Kraftfahrzeugs realisiert. Dieser "Soft-Close" Mechanismus ist vorzugsweise sowohl für eine Schließbewegung, als auch für eine Öffnungsbewegung des zweiten Bauteils verwirklicht. Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff "teilweise verzögert", dass die Bewegung des zweiten Bauteils entlang eines Bewegungspfades in Richtung der ersten oder zweiten Position insbesondere nur in einem Teilbereich des gesamten Bewegungspfades verzögert wird. Vorzugsweise umfasst der Bewegungspfad einen ersten Teilpfad und einen zweiten Teilpfad, wobei die Bewegungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass die Verzögerung jeweils lediglich im zweiten Teilpfad auf das zweite Bauteil wirkt. Dies hat den Vorteil, dass trotz des "Soft Close" Mechanismus beispielsweise eine vergleichsweise zügige Öffnungs- und/oder Schließbewegung zu erzielen ist, da der erste Teilpfad ohne Verzögerung durchlaufen wird. Ein Verzögerungselement im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere derart ausgebildet, dass die Bewegung des zweiten Bauteils mit nahezu konstanter Verzögerungswirkung unabhängig von der Winkelstellung des zweiten Bauteils im zweiten Teilpfad verzögert wird.
Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, die Öffnungs- und/oder die Schließbewegung des Deckels in einer für den Benutzer sehr angenehmen Weise einzuleiten, indem er die Abdeckung in die gerade gewünschte Bewegungsrichtung„öffnen" oder„schließen" einleitet und sich der Deckel über die verbleibende Bewegungsstrecke federunterstützt in die jeweilige
Endposition bewegt. Dabei wird die Bewegung vor Erreichen des Endanschlags der Öffnungsposition und/oder der Schließposition verzögert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zweite Bauteil über wenigstens eine Gelenkverbindung an das erste Bauteil angebunden ist, wobei das zweite Bauteil mittels der Gelenkverbindung relativ zum ersten Bauteil um eine Schwenkachse schwenkbar ist. Das Verzögerungselement ist insbesondere benachbart zu der wenigstens einen Gelenkverbindung angeordnet. Das Verzögerungselement ist um die Schwenkachse schwenkbar sowohl relativ zum ersten Bauteil, als auch relativ zum zweiten Bauteil gelagert. Dies hat den Vorteil, dass das Verzögerungselement sowohl gegenüber dem ersten Bauteil, als auch gegenüber dem zweiten Bauteil einen gewissen Freigang bezüglich der Schwenkbewegung um die Schwenkachse hat. Das Verzögerungselement ist hierdurch nicht über die gesamte Länge des Bewegungspfades mit dem ersten und dem zweiten Bauteil gekoppelt. Die Verzögerungswirkung wird demnach nur in einem Teilbereich des gesamten Bewegungspfades entfaltet. Vorzugsweise umfasst das Verzögerungselement ein scheibenartiges Bauelement, welches zwischen zwei Führungsaufnahmen des ersten Bauteils angeordnet ist, wobei zwischen dem scheibenartigen Bauelement und den Führungsaufnahmen jeweils ein Verzögerungsmedium, insbesondere ein zähflüssiges Verzögerungsmedium, vorzugsweise adhäsives Fett, angeordnet ist. Durch das zwischen den dem scheibenartigen Bauelement zugewandten Stirnflächen der Führungsaufnahmen und den Stirnflächen des Bauelements angeordneten adhäsiven Fett wird eine Relativbewegung zwischen dem scheibenartigen Bauelement und den Führungsaufnahmen mit einer nahezu konstanten Kraft gebremst, welche zudem unabhängig vom Auslenkungswinkel des zweiten Bauteils ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zweite Bauteil eine erste Mitnahmegeometrie aufweist, welche in einer ersten Zwischenposition mit einem komplementären ersten Anlagebereich des Verzögerungselements während der Bewegung des zweiten Bauteil von der ersten Position in die zweite Position in Anlage bringbar ist. Ferner weist das zweite Bauteil eine zweite Mitnahmegeometrie auf, welche in einer zweiten Zwischenposition mit einem komplementären zweiten Anlagebereich des Verzögerungselements während der Bewegung des zweiten Bauteils von der zweiten Position in die erste Position in Anlage bringbar ist. Das zweite Bauteil gelangt während der Schließ- und/oder Öffnungsbewegung erst bei Erreichen der ersten oder zweiten Zwischenposition in Kopplung mit dem Verzögerungselement, so dass erst ab der ersten oder zweiten Zwischenposition die Verzögerung eintritt. Dies hat den Vorteil, dass vor dem Erreichen der ersten oder zweiten Zwischenposition eine nicht-verzögerte und somit zügige Schließ- und/oder Öffnungsbewegung gewährleistet wird.
Vorzugsweise weist die erste Mitnahmegeometrie eine Einbuchtung im zweiten Bauteil um- fasst, in welche zur Mitnahme des Verzögerungselements während der Bewegung des zweiten Bauteils von der ersten Zwischenposition in die zweite Position der als Ausbuchtung ausgebildete erste Anlagebereich eingreift, während die zweite Mitnahmegeometrie eine nasenförmigen Vorsprung des zweiten Bauteils umfasst, welcher zur Mitnahme des Verzögerungselements während der Bewegung des zweiten Bauteils von der zweiten Zwischenposition in die erste Position in den als Nut ausgebildete zweite Anlagebereich eingreift.
Die Erfindung lässt sich insbesondere immer dann einsetzen, wenn ein Bauteil (hier das zweite Bauteil) mit Unterstützung durch einen Energiespeicher, beispielsweise eine Feder, ohne Zwischenstellung von einer ersten Endposition (erste Position) in eine zweite Endposition (zweite Position) bewegt werden soll. Beispielhaft, aber keineswegs einschränkend seien hier die Deckel von Schminkspiegeln, Aschenbechern, Handschuh-, Brillen- oder sonstigen Ablagefächern oder herausklappbare Handgriffe als zweites Bauteil genannt.
Anhand des Beispiels einer Schminkspiegelabdeckung in einer Sonnenblende für ein Kraftfahrzeug soll die Erfindung näher erläutert werden. Derartige Sonnenblenden sind üblicherweise klappbar am Dachhimmel des Fahrzeugs angebracht und liegen in Staustellung mit einer ersten Flächenseite am Dachhimmel an. Dabei ist die der ersten Flächenseite gegenüberliegende zweite Flächenseite für den Fahrzeuginsassen sichtbar. Nach dem Herunterklappen der Sonnenblende in eine näherungsweise vertikale Verschattungsstellung vor der Windschutzscheibe weist diese zweite Flächenseite in Richtung der Windschutzscheibe und die erste Flächenseite wird für die Fahrzeuginsassen zugänglich. Es ist bekannt, erfindungsgemäße Sonnenblenden auf der ersten Flächenseite mit Funktionselementen, beispielsweise Spiegeln, Beleuchtungseinrichtungen oder Bedienelementen, auszustatten. Die Funktionselemente werden vorzugsweise zu einer Funktionseinheit kombiniert und mit einem Gehäuse in einer Vertiefung der ersten Flächenseite der Sonnenblende befestigt. Bevorzugt überdeckt eine Abdeckung die Funktionselemente in Nichtgebrauchsstellung zum Schutz vor ungewollten äußerlichen Einwirkungen und aus optischen Gründen. Erst nach dem Öffnen der Abdeckung werden die darunterliegenden Funktionselemente für den Fahrzeuginsassen bedienbar. So kann er beispielsweise die Beleuchtungseinrichtung durch einen Schalter betätigen. Bevorzugt ist es, die Betriebsweise zumindest einiger der Funktionselemente in Abhängigkeit der Öffnungsbewegung zu steuern. Beispielsweise schaltet sich bei Erreichen der geöffneten Endstellung der Abdeckung die für die Gesichtsfeldausleuchtung zuständige Beleuchtungseinheit ein, um beim Schließen der Abdeckung wieder zu erlöschen. Das Öffnen der Abdeckung erfolgt üblicherweise manuell betätigt. Beispielsweise wird die Abdeckung
'von Hand über die gesamte Wegstrecke in seine Öffnungs- und Schließstellung bewegt. Eine weitere Möglichkeit bietet eine Verriegelung, nach deren Auslösung sich die Abdeckung federunterstützt zumindest in seiner Öffnungsbewegung unmittelbar gegen den Endanschlag der Öffnungsstellung bewegt. Um das dabei auftretende Anschlaggeräusch zu vermeiden oder wenigstens zu verringern, greift man auf elastische Puffer oder angeformte Kunststofffedern zurück. Gelegentlich wird das Innere der Abdeckung mit einem textilen Überzug versehen, der den Endanschlag bei Erreichen der Schließposition dämpft. Weiterhin sind sogenannte Silikonbremsen bekannt, bei denen ein Fluid in einem Zylinder von einem Kolben verdrängt wird. Auf diese Weise werden z.B. der Deckel eines Aschers oder ein Dachhaltegriff über deren gesamte Auslenkungsspanne gebremst bewegt. Bei der erfindungsgemäße Bewegungseinrichtung wird nun die Bewegung der Abdeckung in einem Teilbereich des gesamten Bewegungspfades gebremst, so dass weder eine Verzögerung über die gesamte Auslenkungsspanne, noch eine Verzögerung nur am Endanschlag realisiert wird. Die Folge ist eine vergleichsweise ansehnliche, gleichmäßige und dennoch zügige Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Abdeckung.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.
Kurze Beschreibung der Figuren
Es zeigen
Figuren 1 bis 5 schematische Perspektivansichten eines Innenausstattungsteils eines
Kraftfahrzeugs, welches eine Bewegungseinrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aufweist und
Figuren 6 bis 7 schematische Schnittbildansichten eines Innenausstattungsteils eines
Kraftfahrzeugs, welches eine Bewegungseinrichtung gemäß der beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aufweist.
Ausführungsformen der Erfindung
In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt bzw. erwähnt. Die beigefügten Figuren stellen beispielhaft und schematisch eine Ausführung der Erfindung dar.
In Figuren 1 bis 8 ist ein als Sonnenblende 1 ausgebildetes Innenausstattungsteil 1' eines Kraftfahrzeuges illustriert, welches eine Bewegungseinrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aufweist. Die Bewegungseinrichtung umfasst im vorliegenden Beispiel ein erstes Bauteil 4' und ein gegenüber dem ersten Bauteil 4' bewegliches zweites Bauteil 5'. Das zweite Bauteil 5' umfasst eine Abdeckung 5, welche an das als Rahmen 4 ausgebildete erste Bauteil 4' angebunden ist. Der Rahmen 4 fasst ferner ein Funktionselement 6' ein, welches im vorliegenden Beispiel als Spiegel 6 ausgebildet ist. Die Abdeckung 5 kann zwischen einer den Spiegel 6 abdeckenden Schließstellung (illustriert in Figur 1 ) und einer den Spiegel 6 freigebenden Offenstellung (illustriert in Figur 2)
verschwenkt werden. In der Offenstellung befindet sich die Abdeckung 5 in einer ersten Position A (illustriert in Figur 7), während sie sich in der Schließstellung in einer zweiten Position B (illustriert in Figur 8) befindet. Zur Überführung von der ersten Position A in die zweite Position B und umgekehrt, wird die Abdeckung 5 entlang eines Bewegungspfades 100 bewegt. Die Bewegung der Abdeckung 5 wird dabei mittels eines als Biegefeder ausgebildeten Energiespeicherelements 12 unterstützt bzw. angetrieben. In einem Teilbereich 101 des gesamten Bewegungspfades 100 wird die Bewegung durch ein Verzögerungselement 8 verzögert, um eine Art "Soft-Close" Mechanismus zu integrieren und somit eine ansehnliche, gleichmäßige und dennoch zügige Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Abdeckung 5 zu realisieren. Das Verzögerungselement 8 ist derart ausgebildet, dass eine Bewegung des Verzögerungselement 8 um eine Schwenkachse 9 gegenüber dem Rahmen 4 mittels eines adhäsiven Fetts verzögert wird und dass das Verzögerungselement 8 nur im Teilbereich 101 mit der Abdeckung 5 gekoppelt ist und daher auch nur im Teilbereich 101 mit der Abdeckung 5 mitbewegt wird. Der Anteil des Teilbereichs 101 an der Gesamtlänge des Bewegungspfades zwischen der ersten und der zweiten Position umfasst jeweils vorzugsweise zwischen 5 und 50 Prozent, besonders bevorzugt zwischen 10 und 40 Prozent und besonders bevorzugt zwischen 15 und 35 Prozent. Im Einzelnen:
Figur 1 zeigt die Sonnenblende 1 in ihrer Verschattungsstellung, in welcher sie näherungsweise vertikal zum nicht dargestellten Dachhimmel des Fahrzeugdachs eines Kraftfahrzeugs orientiert ist. Dadurch deckt sie einen oberen Teilbereich der ebenfalls nicht dargestellten Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs ab.
Die Sonnenblende 1 weist eine erste Flächenseite 2 und eine gegenüberliegende, nicht dargestellte zweite Flächenseite auf. In einer Vertiefung der Flächenseite 2, gut zu erkennen in den Figur 7 und 8, ist eine Funktionseinheit 3 befestigt, von der in ihrer gezeigten Nichtge- brauchsstellung nur der Rahmen 4 und die Abdeckung 5 erkennbar sind. Die Funktionseinheit 6 weist im vorliegenden Beispiel ferner den Spiegel 6 auf.
Die Figur 2 zeigt die Sonnenblende 1 aus Figur 1 in der Verschattungsstellung, mit geöffneter Abdeckung 5. Der Pfeil Y gibt dabei die Öffnungsrichtung an. Die normalerweise von der Abdeckung 5 abgedeckte Funktionseinrichtung 3 wird nun sichtbar. In dieser Ausführungsform ist lediglich der Spiegel 6 erkennbar. Bevorzugt weist die Funktionseinrichtung zusätzlich eine nicht dargestellte Beleuchtungseinrichtung auf, die z.B. im umgebenden Rahmen oder in der Abdeckung angeordnet sein kann. Wird als Leuchtmittel eine OLED (Organic Light Emitting Diode) verwendet, könnte die Beleuchtungseinrichtung auch in einen Teilbereich der Spiegelfläche integriert werden. Die Abdeckung 5 ist mit mindestens einer Gelenkverbindung 7, bevorzugt aber zwei Gelenkverbindungen 7, eine Schwenkachse 9 bildend an dem Rahmen 4 befestigt. Dabei sind die zwei Gelenkverbindungen 7 besonders bevorzugt möglichst weit voneinander auf der Schwenkachse 9 beabstandet, aber noch innerhalb der Erstreckung der Abdeckung bzw. des Rahmens entlang der Schwenkachse 9 angeordnet.
Die Figur 2 zeigt außerdem das mindestens eine Verzögerungselement 8, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einem der beiden Gelenkverbindungen 7 benachbart angeordnet ist. Es ist für die besondere Kinematik der Abdeckung 5 verantwortlich und wird in den folgenden Figuren ausführlich beschrieben.
In Figur 3 ist mit dem Pfeil W angedeutet, dass sich die Abdeckung gerade in ihre Schließposition (in Richtung der zweiten Position B) bewegt. In Näherung der gezeigten Winkelstellung der Abdeckung 5 setzt zusätzlich die Verzögerung durch die Einwirkung des Verzögerungselements 8 ein.
Die Figur 4 veranschaulicht den Öffnungsvorgang der Abdeckung 5, wobei der Pfeil V die Öffnungsbewegung darstellt. In Annäherung an die nun gezeigte Winkelstellung der Abdeckung 5 setzt auch hier die durch das Verzögerungselement 8 verursachte Verzögerungswirkung ein.
Anhand der Figuren 5 und 6 soll der Aufbau des Verzögerungselements 8 in diesem Ausführungsbeispiel beschrieben werden. Anhand der Figuren 7 und 8 wird nachfolgend dessen Wirkungsweise erklärt.
In Figur 5 ist ein perspektivischer Ausschnitt der Funktionseinheit 3 mit einem Teil des Rahmens 4 dargestellt, der den Bereich der Gelenkverbindung 7 mit benachbarten Verzögerungselement 8 aus der Figur 4 vergrößert zeigt. Dort ist das Verzögerungselement 8 als ein scheibenartiges Bauteil zu erkennen, welches sich zwischen zwei einstückig an den Rahmen 4 angeformten Führungsaufnahmen 10 befindet. Die Passung zwischen Verzögerungselement 8 und jeweils benachbarter linker und rechter Führungsaufnahme 10 bietet genügend Spiel, um ein Verzögerungsmedium 11 , beispielsweise ein adhäsives Fett, aufzunehmen. Dieses Fett haftet auch bei höheren Temperaturen, wie sie in einem Kraftfahrzeug auftreten können, noch sicher an den Passungsflächen.
Aus der Figur 5 ist außerdem der Energiespeicher 12 ersichtlich, der hier beispielsweise aus einer Blattfeder besteht. Denkbar ist aber auch jede andere Form eines Energiespeichers. Der Energiespeicher 12 sorgt für den Antrieb um die Abdeckung 5 aus einer der Endpositionen -geöffnet" oder„geschlossen" in die jeweils andere Endposition zu schwenken.
Figur 6 stellt einen Horizontalschnitt durch die Schwenkachse 9 entsprechend der Schnittlinie A-A aus Figur 8. dar. In ihm ist nochmals die scheibenförmige Querschnittsform des Verzögerungselements 8 und das Verzögerungsmedium 11 zwischen den beiden Führungsaufnahmen 10 zu sehen. An seinem den Führungsaufnahmen 10 abgewandten Ende ist das Verzögerungselement 8 mit Spiel drehbar auf der Schwenkachse 9 gelagert. Eine Drehbewegung der Schwenkachse 9 hat also keine Auswirkung auf die Winkelauslenkung des Verzögerungselements 8.
Die Figur 7 stellt in einem Vertikalschnitt durch das Verzögerungselement 8 die Wirkweise beim Schließvorgang der Abdeckung dar. Aus der ersten Endposition A, die hier einer vollständig geöffneten Abdeckung 5 entspricht, wird die Abdeckung 5 um die Schwenkachse 9 nach unten geschwenkt. Bei Erreichen der ersten Zwischenposition C kommt die erste Mitnahmegeometrie 13 mit einer komplementären Anlagefläche des Verzögerungselements 8 in Kontakt und zwingt dieses bei weiterer gleichgerichteter Verschwenkung der Bewegung der Abdeckung 5 zu folgen. Die Antriebsenergie des Energiespeichers 12 veranlasst die Abdeckung 5 sich weiter gegen den Widerstand des Verzögerungsmedium 11 in Richtung der zweiten Endposition B zu bewegen, bis diese erreicht ist.
Die Figur 8 stellt in einem Vertikalschnitt durch das Verzögerungselement 8 die Wirkweise beim Öffnungsvorgang der Abdeckung dar. Ausgehend von der zweiten Endposition B, die den geschlossenen Zustand der Abdeckung 5 darstellt, wird die Abdeckung 5 durch
Schwenken um die Schwenkachse 9 nach oben geöffnet. Bei Erreichen der zweiten Zwi- schenposition D kontaktiert eine zweite Mitnahmegeometrie 14 der Abdeckung 5, die z.B. als angeformte Nase ausgebildet ist, eine komplementäre Anlagefläche des Verzögerungselements 8 und zwingt dieses bei weiterer gleichgerichteter Verschwenkung der Bewegung der Abdeckung 5 zu folgen. Diese Co-Bewegung erfolgt wieder gebremst durch das Verzögerungsmedium 11 bis die Abdeckung 5 ihre erste Endposition A erreicht hat.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Sonnenblende
r Innenausstattungsteil
2 erste Flächenseite
3 Funktionseinheit
4 Rahmen
4' erstes Bauteil
5 Abdeckung
5' zweites Bauteil
6 Spiegel
6' Funktionselement
7 Gelenkverbindung
8 Verzögerungselement
9 Schwenkachse
10 Führungsaufnahme
11 Verzögerungsmedium
12 Energiespeicher
13 erste Mitnahmegeometrie
14 zweite Mitnahmegeometrie
100 Bewegungspfad
101 Teilbereich
A erste Endposition
B zweite Endposition
C erste Zwischenposition
D zweite Zwischenposition
Y Öffnungsrichtung
V Öffnungsbewegung
W Schließbewegung