DE19639663B4

DE19639663B4 - Seitentür eines Personenkraftwagens

Info

Publication number: DE19639663B4
Application number: DE19639663A
Authority: DE
Inventors: Harald Leschke; Uwe Dipl.-Ing. Haller; Franco Moncalieso Cerva; Luigi Rivoli Caprioglio
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 1996-09-27
Filing date: 1996-09-27
Publication date: 2005-09-08
Anticipated expiration: 2016-09-28
Also published as: GB2317643A; DE19639663A1; JP3177832B2; GB9720251D0; IT1295403B1; ITRM970583A1; GB2317643B; US6086137A; JPH10109540A

Abstract

Seitentür eines Personenkraftwagens, die zum Öffnen im Anschluß an eine die Seitentür durch eine Art Kolben-Zylindereinheit aus dem Türausschnitt herausbewegende Seitwärtsbewegung hilfskraftbetätigt um eine karosseriefeste Lagerstelle mit geneigter Schwenkachse nach vorn und nach oben schwenkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachse (10) der Lagerstelle (9) in der Horizontalebene linksseitig im Gegenuhrzeigersinn und rechtsseitig im Uhrzeigersinn jeweils um einen etwa 25° nicht übersteigenden Winkel (α), bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (11), abgewinkelt verläuft und auch die Seitwärtsbewegung der Seitentür (2) durch Hilfskraft erfolgt,
wobei die den Bewegungsablauf erzeugende Kolben-Zylindereinheit (5) einen Kolben (6) aufweist, der mit eine Axialbewegung und eine nachfolgende Schwenkbewegung – bezogen auf den Öffnungsvorgang der Seitentür (2) – herbeiführenden Führungselementen (12) ausgestattet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Seitentür eines Personenkraftwagens der im Oberbegriff von Anspruch 1 angegebenen Art.

Eine derartige Seitentür eines Personenkraftwagens ist aus der FR 2 694 244 A1 bereits bekannt, wobei die seitliche Verschiebung der Seitentür aus dem Türausschnitt bzw. aus der Rahmenöffnung heraus durch manuelle Betätigung und die an schließende Hochschwenkbewegung der Seitentür durch die Kraft einer expandierenden Gasfeder erfolgt. Die drehbar gelagerten Enden der Gasfedern werden beim seitlichen Verschieben der Seitentür zusätzlich zur Teleskopführung für die Seitentür selbst verschoben, so dass es leicht zu einem die Türbewegung hemmenden Verkanten auf der Führung kommen kann. Auch bestünde beim Öffnen und Schließen der Seitentür durch die raumgreifende Verlagerung der Gasfeder eine Einklemmgefahr für die Finger der Bedienperson.

Aus der EP 0 493 225 A1 ist ferner eine ähnliche Seitentür bekannt, die im vorderen unteren Eckbereich um eine horizontale Fahrzeugquerachse gelagert ist und sich beim Öffnen nach vorne oben schwenken läßt. Dabei ist die Schwenkbewegung in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel der Seitentür von einer seitlichen Verschiebung derselben überlagert, die durch eine Kulissenführung mechanisch zwangläufig gesteuert ist. Auch ist ein nicht konkret beschriebener motorischer Antrieb für die Seitentür vorgesehen. Als nachteilig kann bei dieser bekannten Seitentür der Umstand angesehen werden, daß die Seitwärtsbewegung der Tür zwangläufig in Abhängigkeit von deren Öffnungsschwenkwinkel stattfindet. Eine erste Öffnungsbewegungsphase mit fast ausschließlicher Seitwärtsbewegung der Seitentür, wie sie bei einer üblichen Rahmenöffnung und bei üblichen Spaltmaßen zwischen Seitentür und angrenzenden Karosserieteilen erforderlich ist, wäre somit technisch nicht ohne Weiteres möglich.

Des Weiteren ist aus der DE 43 19 662 A1 eine Seitentür mit ähnlicher Türbewegung bekannt und bietet sich insbesondere bei zweitürigen Kraftwagen mit großer Türlänge an, deren einen bequemen Ein- und Ausstieg erlaubendes Öffnungsmaß sehr groß ist und vielfach, zum Beispiel beim Nebeneinanderparken, nicht zur Verfügung steht. Bei der bekannten Türsteuerung, die insbesondere zum nachträglichen Einbau bestimmt ist, erfolgt die Seitwärtsbewegung in Fahrzeugquerrichtung mittels einer Linearführung, die A-säulenseitig im Türausschnitt aufgenommen wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Bewegungseinrichtung für die Seitentür nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 nicht störend und dabei so anzuordnen, dass bei der öffnungsbedingten Seitwärtsbewegung die Seitentür möglichst schnell von der A-Säule freikommt, um dort keine stilistischen Zwängen unterworfen zu sein und dass die Voraussetzungen zum Einsatz einer einen komfortabel durchführbaren Bewegungsablauf zulassenden, weitgehend verletzungssicheren Bewegungseinrichtung geschaffen werden.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.

Der automatisch ablaufende Bewegungsvorgang der Seitentür kann dabei über einen Auslösebefehl zum Beispiel sendergesteuert erfolgen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den übrigen Ansprüchen zu entnehmen.

Ausführungsvarianten der Kolben-Zylindereinheit und deren Kolbenbetätigung sind den Ansprüchen 2 bis 6 zu entnehmen.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung beinhaltet die Lagerstelle ein Scharnier, dessen Lagerzapfen im normalen Betrieb beide Scharnierhälften starr miteinander verbindet und zur Herbeiführung einer Ausschwenk-Notbetätigung der Seitentür in eine beide Scharnierhälften gegeneinander verschwenkbare Ausgangslage bringbar ist.

Lagerzapfen, die diese Forderung erfüllen, sind den Ansprüchen 8 und 9 zu entnehmen.

Erfolgt die Aufhebung der Verriegelungsfunktion durch das Betätigen eines türinnenseitig und eines türaußenseitig zugänglichen, gegen unbeabsichtigtes Betätigen gesicherten Griffes, so ist es möglich, zum Beispiel bei einem unfallbedingten Ausfall des hilfskraftbetätigt ablaufenden Öffnungsvorganges, die Seitentür zur Seite aufzuschwenken und auch einen zum Beispiel ohnmächtigen Insassen bequem zu bergen.

Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
1 einen lediglich schematisch dargestellten zweitürigen Kraftwagen, mit hochgeschwenkter Beifahrertür,
2 ein erstes, vereinfacht wiedergegebenes Ausführungsbeispiel einer den Bewegungsablauf erzeugenden Einrichtung,
3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Einrichtung,
4 eine durch Einsatz der Notbetätigung auf geschwenkte Seitentür,
5 eine erste Möglichkeit, zum Einleiten der Notbetätigung durch Verschieben des Lagerzapfens eine Scharnierwirkung herbeizuführen und
6 zum Erhalt der gleichen Wirkung, die Blockierfunktion eines Stiftes aufzuheben.
Ein gemäß 1 vereinfacht dargestellter Personenkraftwagen 1 ist mit zwei Seitentüren 2 versehen, von denen die beifahrerseitige zum Ein- und Aussteigen hochgeschwenkt ist, wozu in später noch näher erläuterter Weise, die Seitentür 2 zum Freikommen vom Türausschnitt 3 zunächst zur Seite bewegt und dann erst hochgeschwenkt wird. Dieser Bewegungsablauf wird durch eine Einrichtung 4 hervorgerufen, die eine Art Kolben-Zylindereinheit 5 darstellt.
Diese Kolben-Zylindereinheit 5 ist mit einem Kolben 6 ausgestattet, der gemäß den 2 und 3 aus zwei relativ zueinander verschiebbaren Kolbenabschnitten 7 und 8 besteht. Wie 2 weiterhin zeigt, ist die Einrichtung 4 mit einer Lagerstelle 9 für die Seitentür 2 versehen, wobei die Schwenkachse 10 der Lagerstelle 9 in der Horizontalebene hinsichtlich der linksseitigen Seitentür 2 im Gegenuhrzeigersinn um einen Winkel α – bezogen auf die angedeutete Fahrzeugquerrichtung 11 – abgewinkelt verläuft. Der Winkel α beträgt etwa 25°, was dazu führt, daß bei der Seitwärtsbewegung dieser Seitentür 2 diese sehr schnell von der die Einrichtung 4 aufnehmenden A-Säule freikommt. Die rechtsseitige Schwenkachse verläuft spiegelbildlich, so daß sich die Verlängerung beider Achsen fußraumseitig schneiden würden.
Diese Seitwärtsbewegung kommt gemäß 2 dadurch zustande, daß in nicht näher dargestellter Weise zunächst der vordere Kolbenabschnitt 8 beaufschlagt wird, der über seine Hublänge hin verdrehsicher geführt ist. Hat der Kolbenabschnitt 8 seine Endstellung erreicht, so wird der hintere Kolbenabschnitt 7 beaufschlagt, der angedeutet Führungselemente 12 in Form eines Schraubenganges 13 mantelseitig aufweist, der mit einem zugeordneten Schraubengang 14 im ortsfesten Zylinder 15 in Winkelverbindung steht. Dadurch wird dem drehfest mit der Seitentür 2 verbundenen Kolbenabschnitt 7 eine einer Hubbewegung überlagerte Schwenkbewegung aufgezwungen, die die Seitentür 2 nach oben schwenken läßt.
Beim Ausführungsbeispiel nach 3 sind die beiden Kolbenabschnitte 7 und 8 koaxial zueinander angeordnet, wobei zu Herbeiführung einer Öffnungsbewegung zunächst der Kolbenabschnitt 8, durch das Führungselement 12 in Form einer Paßfeder 15 gegen Verdrehen gesichert, nach links bewegt wird und dann erst der Kolbenabschnitt 7 kraftbeaufschlagt wird, worauf dieser unter Ausführen einer Schraubenbewegung die Seitentür 2 nach oben schwenkt.
Die Lagerstelle 9 umfaßt gemäß 2 und 4 eine Schwenkachse 16, um die zur Herbeiführung einer Notbetätigung der Seitentür 2 diese in herkömmlicher Weise nach außen schwenkbar ist, wie dies in 4 gezeigt ist. Der Lagerstelle 9 ist ein Scharnier 17 zugeordnet, was in den 5 und 6 dargestellt ist und auch aus 2 hervorgeht. Beim Ausführungsbeispiel nach 5 und 6 sind beide Scharnierhälften 18 und 19 mittels eines Lagerzapfens 20 verbunden, der im Normalbetrieb die beiden Scharnierhälften 18 und 19 fest miteinander verbindet. Um dies zu erreichen, ist der Lagerzapfen 20 gemäß 5 mit Mehrkantabschnitten 21, z.B. in Form einer Zahnwelle versehen, die mit den Scharnierhälften 18 und 19 einen Form- und damit Kraftschluß eingehen. Auf den mittleren Mehrkantabschnitt 21 folgt in der Darstellung nach oben hin gesehen eine Aussparung 22, in die bei einer gezielt durchgeführten Aufwärtsbewegung des Lagerzapfens 20 der mittlere Mehrkantabschnitt 21 eintritt, wodurch die Blockierwirkung mit der Scharnierhälfte 18 aufgehoben wird und eine Scharnierwirkung eintritt.
Beim Ausführungsbeispiel nach 6 wird die Scharnierwirkung dadurch herbeigeführt, daß ein den Lagerzapfen 20 mit der Scharnierhälfte 18 verbindender Stift 23 ausgestoßen wird. Beide beschriebene Maßnahmen zur Herbeiführung der Scharnierfunktion im Bedarfsfall, wenn z.B. durch einen Unfall die Schwenkbetätigung ausgefallen ist, kann durch einen türinnen- und türaußenseitig angebrachten Griff 24 erfolgen, wobei in 4 lediglich der türaußenseitige Griff angedeutet ist. Durch Ziehen am Griff 24, der gegen unbeabsichtigte Betätigung gesichert ist, kann eine Hilfskraftfunktion ausgelöst werden, durch die der Lagerzapfen 20 in 5 um einen vorbestimmten Betrag in Richtung der Aussparung 22 verschoben wird, oder aus dem Lagerzapfen 20 in 6 der Stift 23 ausgestoßen wird.

Claims

Seitentür eines Personenkraftwagens, die zum Öffnen im Anschluß an eine die Seitentür durch eine Art Kolben-Zylindereinheit aus dem Türausschnitt herausbewegende Seitwärtsbewegung hilfskraftbetätigt um eine karosseriefeste Lagerstelle mit geneigter Schwenkachse nach vorn und nach oben schwenkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (10) der Lagerstelle (9) in der Horizontalebene linksseitig im Gegenuhrzeigersinn und rechtsseitig im Uhrzeigersinn jeweils um einen etwa 25° nicht übersteigenden Winkel (α), bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (11), abgewinkelt verläuft und auch die Seitwärtsbewegung der Seitentür (2) durch Hilfskraft erfolgt, wobei die den Bewegungsablauf erzeugende Kolben-Zylindereinheit (5) einen Kolben (6) aufweist, der mit eine Axialbewegung und eine nachfolgende Schwenkbewegung – bezogen auf den Öffnungsvorgang der Seitentür (2) – herbeiführenden Führungselementen (12) ausgestattet ist.
Seitentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) der Kolben-Zylindereinheit (5) aus zwei relativ zueinander verschiebbaren Kolbenabschnitten (7, 8) besteht, von denen bei Beaufschlagung der eine Kolbenabschnitt (8) den für die Seitwärtsbewegung not wendigen Hub ausführt und der andere Kolbenabschnitt (7) mantelseitig als Führungselement (12) mindestens einen Schraubengang (13) aufweist, der mit einem zugeordneten Schraubengang (14) des ortsfesten Zylinders (15) in Eingriff steht, so daß bei der Beaufschlagung des anderen, drehfest mit der Seitentür (2) verbundenen Kolbenabschnittes (7) der Seitentür (2) eine Schwenkbewegung aufgezwungen wird.
Seitentür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolbenabschnitte (7, 8) hintereinander angeordnet sind.
Seitentür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolbenabschnitte (7, 8) koaxial zueinander angeordnet sind.
Seitentür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Kolbenabschnitte (7, 8) durch ein unter Druck stehendes Medium erfolgt.
Seitentür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Kolbenabschnitte (7, 8) durch einen mechanischen Antrieb erfolgt.
Seitentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (9) ein Scharnier (17) beinhaltet, dessen Lagerzapfen (20) im normalen Betrieb beide Scharnierhälften (18, 19) starr miteinander verbindet und zur Herbei führung einer Ausschwenk-Notbetätigung der Seitentür (2) in eine beide Scharnierhälften (18, 19) gegeneinander verschwenkbare Ausgangslage bringbar ist.
Seitentür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (20) mindestens einen mittleren Mehrkant – insbesondere Zahnabschnitt (21) – aufweist, der bei einer Axialbewegung des Lagerzapfens (20) seine Verriegelungsfunktion verliert.
Seitentür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen (20) gegenüber dem zu blockierenden Scharnierteil (18) verstiftet und der Stift (23) im Bedarfsfall entfernbar ist.
Seitentür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhebung der Verriegelungsfunktion durch das Betätigen eines türinnenseitig und eines türaußenseitig zugänglichen, gegen unabsichtliches Betätigen gesicherten Griffes (24) erfolgt.
Seitentür nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß beim Betätigen eines Griffes (24) ein das Aufheben der Verriegelung auslösender Energiespeicher in Aktion tritt.