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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung für ein bewegliches Verkleidungselement, insbesondere für ein schwenkbewegliches Verkleidungselement, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie als ein Beispiel eines solchen Verkleidungselements eine Gestängeklappe, wie sie in grundsätzlich an sich bekannter Art und Weise bei einem Cabrioletfahrzeug zum Abdecken von Durchtrittsöffnungen oder dergleichen für Teile oder Abschnitte eines Cabrioletverdecks, insbesondere Gestängeteile, verwendet werden sowie ein Cabrioletfahrzeug mit einer solchen Gestängeklappe.
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Betätigungsvorrichtungen und Gestängeklappen der eingangs genannten Art sind grundsätzlich an sich bekannt. Zum Stand der Technik wird auf die
DE 38 01 148 C1 sowie die
DE 737 255 A verwiesen, die jeweils eine mit einer Bewegung eines Cabrioletverdecks bewegliche Gestängeklappe zeigen.
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Aus der
DE 10 2005 033 537 A1 ist eine Stelleinrichtung für mehrteilige Abdeckungen von Fahrzeugen bekannt. Durch die Stelleinrichtung sollen sich unter Verwendung einer Steuerscheibe zwei überlagerte Bewegungen mit einem einzigen Antrieb realisieren lassen. Die
DE 102 47 724 B3 und die
DE 298 12 164 U1 zeigen jeweils eine Mechanik zur Betätigung beweglicher Teile im Zusammenhang mit der Verwendung eines Cabrioletverdecks.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht entsprechend darin, eine weitere Ausführungsform einer Betätigungsvorrichtung sowie einer Gestängeklappe mit einer solchen Betätigungsvorrichtung anzugeben. Insbesondere besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Betätigungsvorrichtung sowie eine Gestängeklappe mit einer solchen Betätigungsvorrichtung anzugeben, bei der das mit der Betätigungsvorrichtung bewegliche Verkleidungselement, insbesondere also die Gestängeklappe, während einer das Betätigungselement gleichmäßig beeinflussenden Kraftzufuhr zwei gegenläufige Bewegungen ausführt.
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Diese Aufgabe wird mit einer Betätigungsvorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Dazu ist bei einer Betätigungsvorrichtung für ein bewegliches Verkleidungselement, insbesondere für ein schwenkbewegliches Verkleidungselement, insbesondere für eine Gestängeklappe als Verkleidungselement, mit einem Koppelelement zwischen der Betätigungsvorrichtung und dem Verkleidungselement vorgesehen, dass eine von der Betätigungsvorrichtung umfasste drehbare Scheibe mit einer Anlenkung für das Koppelelement versehen ist, wobei der Scheibe eine eine Bahnkurve der Anlenkung bestimmende Kulissenführung zugeordnet ist und bei Rotation der Scheibe die Bahnkurve der Anlenkung eine Bahn beschreibt, entlang derer das Verkleidungselement bei gleichsinniger Rotation der Scheibe zwei gegenläufige Bewegungen ausführt, also zunächst geschlossen, dann maximal geöffnet, danach weniger als maximal geöffnet, schließlich wieder maximal geöffnet und zum Ende der Bahn wieder geschlossen ist.
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Im Falle einer Gestängeklappe als Verkleidungselement besteht der Vorteil der Erfindung darin, dass beim Öffnen der Gestängeklappe mit der ersten der beiden gegenläufigen Bewegungen eine ansonsten von der Gestängeklappe verdeckte Durchtrittsöffnung für Teile eines Cabrioletverdecks maximal freigegeben wird, während bei weiterem Fortschreiten der Bewegung des Cabrioletverdecks die Gestängeklappe zunächst geöffnet bleibt und beim Annähern des Cabrioletverdecks an seine Endlage die Gestängeklappe wieder geschlossen wird. Dieses Bewegungsverhalten ergibt sich sowohl beim Öffnen wie auch beim Schließen des Cabrioletverdecks, so dass die Gestängeklappe bei einem in einer seiner Endlagen (geschlossen oder geöffnet) befindlichen Cabrioletverdeck stets geschlossen ist. Dadurch ergibt sich eine günstige Anmutung der Innenraumoberfläche des Cabrioletfahrzeugs, wobei die Gestängeklappe oder jedes sonstige Verkleidungselement als Bestandteil der Innenraumoberfläche des Cabrioletfahrzeugs aufgefasst wird.
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Es ist vorgesehen, dass die Bahnkurve der Anlenkung bei gleichsinniger Rotation der Scheibe eine Bahn beschreibt, entlang derer das Verkleidungselement zunächst geschlossen, dann maximal geöffnet, danach weniger als maximal geöffnet, schließlich wieder maximal geöffnet und zum Ende der Bahn geschlossen ist. Bei einer solchen Bewegung führt das Verkleidungselement immer noch zwei gegenläufige Bewegungen auf, die zunächst zur Freigabe und schließlich wieder zur Abdeckung der Durchtrittsöffnung führen. Diesen beiden gegenläufigen Bewegungen sind zwei nochmals gegenläufige Bewegungen überlagert, so dass sich die Gestängeklappe zunächst öffnet, dann nach einer maximalen Öffnung wieder zumindest teilweise in Richtung auf die Schließstellung bewegt, danach wieder maximal geöffnet und erst zum Abschluss der Bahn vollständig geschlossen wird. Auf diese Art und Weise kann das Bewegungsverhalten des Verkleidungselements optimal an das Bewegungsverhalten eines weiteren Fahrzeugelements, bei einem Cabrioletfahrzeug z. B. des Cabrioletverdecks, koordiniert werden. Die Gestängeklappe als Verkleidungselement ist danach stets zumindest so weit geöffnet, wie dies für die Bewegung des Cabrioletverdecks erforderlich ist. Auf der anderen Seite ist die Gestängeklappe aber auch stets so weit geschlossen, dass sich einerseits eine günstige optische Anmutung ergibt und andererseits eine Eingriffsmöglichkeit in die ansonsten von der Gestängeklappe abgedeckte Gestängedurchtrittsöffnung oder eine Möglichkeit für den Eintritt von Fremdkörpern in die Gestängedurchtrittsöffnung reduziert ist.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der Scheibe eine die Bahnkurve der Anlenkung bestimmende Kulissenführung zugeordnet ist. Mit einer solchen Kulissenführung lässt sich in mechanisch besonders einfacher Art und Weise die Bahnkurve der Anlenkung vorgeben. Die Anlenkung fungiert in Bezug auf die Kulissenführung wie ein Kulissenstein und ragt aus der Kulissenführung zumindest soweit vor, dass eine Anbindung des Koppelelements möglich bleibt. Eine alternative Möglichkeit einer Vorgabe der Bahnkurve, die den oben beschriebenen Bedingungen (also zumindest zwei gegenläufige Bewegungen) genügt, besteht in der Verwendung von Elementen, die bei einer Relativbewegung zueinander geometrischen Figuren, wie sie in der Mathematik als Kardioiden oder Hypozykloiden bekannt sind, beschreiben. Mechanisch lassen sich solche Figuren umsetzen, indem die vorgenannte Scheibe mit einer exzentrisch angeordneten Anlenkung auf einer Innenkontur einer kreisförmigen Ausnehmung in einem von der Betätigungsvorrichtung umfassten Formteil zum Abrollen gebracht wird. Das Abrollen auf der kreisförmigen Innenkontur und die exzentrische Anordnung der Anlenkung führt zu einer Bahn, wie sie ansonsten von der Kulissenführung vorgegeben wird.
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Die abhängigen Ansprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gerichtet. Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des unabhängigen Anspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
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Wenn sich bei der Rotation der Scheibe eine Bahn ergibt, entlang derer das Verkleidungselement zunächst geschlossen, dann maximal geöffnet, danach weniger als maximal geöffnet, schließlich wieder maximal geöffnet und zum Ende der Bahn geschlossen ist, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Scheibe eine Längsführung aufweist, entlang derer die Anlenkung auf der Scheibe verschieblich ist. Mit einer solchen Verschieblichkeit der Anlenkung, insbesondere einer in Richtung auf eine Drehachse der Scheibe ausgerichteten Verschieblichkeit aufgrund einer entsprechend ausgerichteten Längsführung, ergibt sich bei mechanisch vergleichsweise einfacher Ausführung die Möglichkeit für den Bewegungsablauf, bei dem das Verkleidungselement zwischen den beiden Geschlossen-Positionen maximal geöffnet, danach weniger als maximal geöffnet und daran anschließend wieder maximal geöffnet ist. Dies gestattet – wie oben bereits beschrieben – eine optimale Anpassung des Bewegungsverhaltens des Verkleidungselements an eine mit der Bewegung des Verkleidungselements koordinierte Bewegung eines anderen Fahrzeugteils, z. B. des Cabrioletverdecks.
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Mechanisch einfache Verhältnisse im Hinblick auf eine Realisierung der Betätigungsvorrichtung mit den bisher beschriebenen und nachfolgend weiter erläuterten Merkmalen ergeben sich, wenn die Scheibe mit einem ein Seil umfassenden Seilzug antreibbar ist. Als bevorzugte Ausführungsform eines solchen Seilzugs kommt dabei ein so genannter Bowdenzug in Betracht. Der Vorteil der Verwendung eines solchen Seil- bzw. Bowdenzugs besteht in dem geringen Platzbedarf einer solchen Antriebsvorrichtung und der Möglichkeit, den Verlauf eines solchen Seil- oder Bowdenzugs weitgehend an die Gegebenheiten im jeweiligen Fahrzeugteil anpassen zu können, also z. B. einer Kontur von Karosserie- oder Verkleidungsteilen.
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Eine besonders einfache Situation hinsichtlich des Antriebs der Betätigungsvorrichtung ergibt sich, wenn die Scheibe mit dem Seilzug antreibbar ist, indem das Seil die Scheibe zumindest stückweise umschlingt. Das Ausmaß der Umschlingung kann dabei von der Rotationsposition der Scheibe abhängen. Wenn die Scheibe von dem Seil zumindest stückweise umschlungen ist, wirkt die Scheibe einerseits zumindest mittelbar, nämlich über das Koppelelement, auf das Verkleidungselement und andererseits als diejenige Komponente der Betätigungsvorrichtung, in die mit dem Seilzug der Krafteintrag erfolgt. Ein Radius der Scheibe kann dabei mit der Länge des Seilzugs variieren. Wenn sich aufgrund der Beweglichkeit des Seilzugs nur ein vergleichsweise geringer Umschlingungsradius für die Scheibe ergibt, kann sich die Notwendigkeit für die Verwendung zweier Scheiben ergeben, wobei eine erste Scheibe die Kulissenführung umfasst und eine mit dieser konzentrischen zweiten Scheibe zum Angriff für den Seilzug vorgesehen ist, wobei sich ein Radius der ersten Scheibe nach den Erfordernissen für die Kulissenführung und ein Radius der zweiten Scheibe nach den Erfordernissen für den Umschlingungsradius richtet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Scheibe ein Federelement, z. B. eine Spiralfeder oder dergleichen, zugeordnet ist, das eine entgegen einer Richtung der mit dem Seilzug aufbringbaren Kraft gerichtete Rückstellkraft ausübt. Dann kann unter Einwirkung einer mit dem Seilzug aufgebrachten Kraft das Verkleidungselement eine erste Bewegung von der Geschlossen-Position bis zur nächsten Geschlossen-Position und unter Einwirkung der Rückstellkraft eine zweite Bewegung von der momentanen Geschlossen-Position wieder zurück in die „erste” Geschlossen-Position ausführen, wobei in dieser Position sich die Betätigungsvorrichtung wieder in einer Lage und Orientierung befindet, bei der ein erneuter Bewegungsablauf unter Krafteintrag durch den Seilzug möglich ist.
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Wenn das Verkleidungselement um eine Verkleidungselementdrehachse schwenkbar ist, wobei ein vom Verkleidungselement umfasster Tragarm in Bezug auf die Verkleidungselementdrehachse drehbar gelagert ist und das Koppelelement an dem Tragarm an einem Punkt zwischen Verkleidungselementdrehachse und Verkleidungselement angreift, ergibt sich je nach wirksamer Strecke zwischen Angriffspunkt des Koppelelements und Verkleidungselementdrehachse ein wirksamer Hebel für die Betätigung des Verkleidungselements. Wenn der Tragarm zudem als so genannter Schwanenhals ausgestaltet ist, ergibt sich die Möglichkeit, dass ein Bereich der Verkleidungselementdrehachse unter an das Verkleidungselement in seiner Geschlossen-Position angrenzenden anderen Verkleidungselementen oder Karosserieteilen angeordnet ist, so dass eine davon umfasste Mechanik, also z. B. Lager und dergleichen, auch bei geöffnetem Verkleidungselement nicht sichtbar sind.
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Die bisher beschriebene und nachfolgend weiter erläuterte Betätigungsvorrichtung ist in bevorzugter Art und Weise zur Betätigung einer Gestängeklappe für ein Cabrioletfahrzeug vorgesehen, wobei das Koppelelement an die Gestängeklappe als Verkleidungselement angelenkt ist. Der Vorteil der Verwendung einer derartigen Betätigungsvorrichtung für eine Gestängeklappe besteht darin, dass sich mit dem Ansatz gemäß der Erfindung das Bewegungsverhalten der Gestängeklappe optimal mit dem Bewegungsverhalten des Cabrioletverdecks, insbesondere davon umfassten Gestängeteilen und dergleichen, koordinieren lässt.
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Insoweit betrifft die Erfindung auch ein Cabrioletfahrzeug mit einer solchen Gestängeklappe sowie weiterhin ein Cabrioletfahrzeug mit einer solchen Gestängeklappe, bei der der Seilzug an einem von einem Verdeckgestänge des Cabrioletverdecks umfassten Gestängeteil angreift. Damit wird durch den Seilzug mit jeder Bewegung des Gestängeteils auch eine Bewegung der Gestängeklappe hervorgerufen, wobei sich bei einer gleichsinnigen Bewegung des Gestängeteils, also z. B. beim Öffnen oder beim Schließen des Cabrioletverdecks, zumindest zwei gegenläufige Bewegungen der Gestängeklappe, wie oben beschrieben, ergeben.
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Das oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten und Kombinationen, die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschrittfolgen führen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Darin zeigen:
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1 ein Cabrioletfahrzeug 10 in einer Seitenansicht,
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2 ein Detail der Seitenansicht gemäß 1 in einer Schnittdarstellung mit der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung und
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3 die Betätigungsvorrichtung in einer im Vergleich zu 2 anderen Bewegungssituation.
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1 zeigt in schematisch vereinfachter Darstellung ein grundsätzlich an sich bekanntes Cabrioletfahrzeug 10 in einer Seitenansicht. Das Cabrioletfahrzeug 10 weist in ebenfalls an sich bekannter Art und Weise ein in der Darstellung gemäß 1 in einer abgelegten Position dargestelltes Cabrioletverdeck 12 auf. Das Cabrioletverdeck 12 kann dabei in an sich bekannter Art und Weise unter einem Verdeckkastendeckel (nicht dargestellt) abgelegt sein. Wird kein Verdeckkastendeckel verwendet, kommt für das Cabrioletverdeck 12 bevorzugt eine so genannte Z-Faltung in Betracht. Das abgelegte Cabrioletverdeck 12 oder der Verdeckkastendeckel schließt einerseits an umgebende Karosserieelemente und andererseits an Elemente einer Fahrzeuginnenraumverkleidung 14 an. Zwischen dem abgelegten Cabrioletverdeck 12 und Elementen der Fahrzeuginnenraumverkleidung 14 verbleibt eine Durchtrittsöffnung 16 für Teile oder Abschnitte des Cabrioletverdecks 12 während der Bewegung des Cabrioletverdecks 12 beim Öffnen oder Schließen. Für eine verbesserte optische Anmutung der Gesamtansicht des Cabrioletfahrzeugs 10 sowohl bei geöffnetem Verdeck 12 – wie in 1 dargestellt – als auch bei geschlossenem Verdeck 12 ist üblicherweise vorgesehen, dass Durchtrittsöffnungen 16 mit einer Gestängeklappe 18 (2) verdeckt werden.
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2 zeigt in einer Seitenansicht einen Abschnitt des hinteren Teils des Cabrioletfahrzeugs 10 gemäß 1 in einer Schnittdarstellung. Im rechten Bereich der Darstellung gemäß 2 ist das abgelegte Cabrioletverdeck 12 gezeigt. Oberhalb des Cabrioletverdecks 12 kann sich der nicht dargestellte Verdeckkastendeckel befinden. In Fahrtrichtung gesehen vor dem abgelegten Verdeck 12 befindet sich die Gestängeklappe 18, die in 2 einmal in geschlossener Position (im Wesentlichen horizontale Orientierung der Gestängeklappe 18) und einmal in geöffneter Position dargestellt ist. An die geschlossene Gestängeklappe 18 schließen sich Elemente der Fahrzeuginnenraumverkleidung 14 an. Im Bereich der geschlossenen Gestängeklappe 18 dargestellte gestrichelte Linien verdeutlichen Randpunkte von Bewegungsbahnen von Teilen oder Abschnitten des Cabrioletverdecks 12.
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Im Folgenden wird eine zur Bewegung der Gestängeklappe 18 zwischen der in 2 dargestellten geschlossenen und geöffneten Position vorgesehene Betätigungsvorrichtung 20 weiter erläutert. Die Betätigungsvorrichtung 20 ist im Ausführungsbeispiel zwar zur Betätigung der Gestängeklappe 18 dargestellt, aber auch zur Betätigung grundsätzlich beliebiger beweglicher Verkleidungselemente oder sonstiger Klappen im Fahrzeug, insbesondere in einem Cabrioletfahrzeug 10, geeignet. Insoweit stellt die Gestängeklappe 18 nur ein mögliches Beispiel für ein solches bewegliches Verkleidungselement dar.
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In 2 ist gezeigt, dass die Gestängeklappe 18 als Beispiel für ein Verkleidungselement um eine Verkleidungselementdrehachse 22 schwenkbar ist. Die Gestängeklappe 18 ist an der Verkleidungselementdrehachse 22 mit einem Tragarm 24 angelenkt. Der Tragarm 24 ist in Form eines so genannten Schwanenhalses ausgeführt. Diese Formgebung für den Tragarm 24 ermöglicht die Anordnung der Verkleidungselementdrehachse 22 unterhalb eines Elementes der Fahrzeuginnenraumverkleidung 14, so dass diese und selbst bei geöffneter Gestängeklappe 18 Teile des Tragarms 24 unsichtbar bleiben.
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Die Gestängeklappe 18, genauer der Tragarm 24 der Gestängeklappe 18, ist mit einem Koppelelement 26 mit der Betätigungsvorrichtung 20 verbunden. Die Betätigungsvorrichtung 20 umfasst eine drehbare Scheibe 28 mit einer Anlenkung 30 für das Koppelelement 26. Bei Rotation der Scheibe 28 beschreibt die Anlenkung 30 eine Bahnkurve, entlang derer die Gestängeklappe 18 zunächst geschlossen, dann maximal geöffnet und zum Ende der Bahn wieder geschlossen ist. Eine Möglichkeit für die Erzielung eines solchen Bewegungsverhaltens der Gestängeklappe 18 besteht darin, dass der Scheibe 28 eine die Bahnkurve der Anlenkung 30 bestimmende Kulissenführung 32 zugeordnet ist. Bei einer alternativen (nicht dargestellten) Ausführungsform kann zum Erhalt einer solchen Bahnkurve auch vorgesehen sein, dass auf einem Teil der Betätigungsvorrichtung 20, das eine der Außenkontur der Scheibe 28 entsprechende Innenkontur aufweist, eine weitere Scheibe, die in einer exzentrischen Position die Anlenkung 30 umfasst, abrollt, so dass sich eine Bahnkurve der Anlenkung 30 nach Art einer Kardioide oder Hypozykloide ergibt. Im Folgenden wird die Beschreibung jedoch anhand einer Betätigungsvorrichtung 20 mit der Scheibe 28 und der Kulissenführung 32 fortgesetzt.
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Die Scheibe 28 umfasst eine Längsführung 34, entlang derer die Anlenkung 30 auf der Scheibe 28 verschieblich ist. Die Längsführung 34 ist in Richtung auf eine Drehachse 36 der Scheibe 28 ausgerichtet. Die Längsführung 34 erlaubt eine Bahnkurve der Anlenkung 30, entlang derer bei gleichsinniger Rotation der Scheibe 28 die Gestängeklappe 18 zunächst maximal geschlossen, dann maximal geöffnet, danach weniger als maximal geöffnet, schließlich wieder maximal geöffnet und zum Ende der Bahn geschlossen ist. In der Kulissenführung 32 ist der Abschnitt, der die Bewegung in die weniger als maximal geöffnete Position bewirkt, der Verkleidungselementdrehachse 22 zugewandt. Dies kann jedoch bei anderen Konfigurationen von Betätigungsvorrichtung 20 und Verkleidungselement zueinander anders ausfallen und wird hier nur erwähnt, um den diesbezüglichen charakteristischen Konturabschnitt der Kulissenführung 32 näher zu bezeichnen.
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Das Koppelement 26 ist einseitig an der Anlenkung 30 der Betätigungsvorrichtung drehbar gelagert. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Koppelelement 26 ebenfalls drehbar am Tragarm 24 der Gestängeklappe 18 gelagert. Der Angriffspunkt des Koppelelements 26 am Tragarm 24 liegt dabei entfernt von der Verkleidungselementdrehachse 22, so dass sich zwischen dem Angriffspunkt des Koppelements 26 am Tragarm 24 und der Verkleidungselementdrehachse 22 ein ausreichender Hebelarm für den Krafteintrag durch die Betätigungsvorrichtung ergibt.
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Die Scheibe 28 ist mit einem ein Seil 38 umfassenden Seilzug, insbesondere einem Bowdenzug 40, antreibbar, insbesondere indem das Seil 38 die Scheibe 28 zumindest stückweise umschlingt. Das andere Ende des Seils 38 ist in nicht dargestellter Weise an einem Teil des Cabrioletverdecks 12, also z. B. einem Teil des so genannten Verdeckgestänges oder einem sonst mit der Bewegung des Cabrioletverdecks 12 beweglichen Teil, z. B. dem so genannten Hauptlager (nicht dargestellt) festgelegt.
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Der Scheibe 28 ist ein nicht dargestelltes Federelement zugeordnet, das eine entgegen einer Richtung der mit dem Seil 38 aufbringbaren Kraft gerichtete Rückstellkraft ausübt. Beispiele für ein solches Federelement sind eine konzentrisch mit der Scheibe 28 angeordnete Spiralfeder, ein die Scheibe 28 zumindest teilweise umschlingendes weiteres Seil (ebenfalls nicht dargestellt), das entweder selbstelastisch ist, oder einen elastischen Abschnitt, z. B. eine Schraubenfeder, aufweist und an einem karosseriefesten Teil oder einem der Innenverkleidung 14 zugeordneten Befestigungspunkt festgelegt ist.
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In 3 ist aus gleicher Perspektive wie 2 und ebenfalls in einer Schnittdarstellung eine Situation gezeigt, bei der sich die Scheibe 28 in einer Orientierung befindet, die die Gestängeklappe 18 nach einer maximal geöffneten Position in die weniger als maximal geöffnete Position überführt. Man erkennt die Wirksamkeit der Längsführung 34 für die Anlenkung 30 bei diesem Bewegungsabschnitt. Die Bewegung der Gestängeklappe 18 ist mit der Bewegung des Verdecks 12 koordiniert, wobei in 3 neben einer Momentaufnahme bei der Bewegung der Betätigungsvorrichtung 20 und der dadurch hervorgerufenen Bewegung der Gestängeklappe 18 eine entsprechende Momentaufnahme für die Bewegung des Cabrioletverdecks 12 dargestellt ist.
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Damit lässt sich die Erfindung kurz wie folgt darstellen:
Es werden eine Betätigungsvorrichtung 20 für ein bewegliches Verkleidungselement, eine Gestängeklappe 18 als Beispiel für eine Verkleidungselement mit einer solchen Betätigungsvorrichtung 20 sowie ein Cabrioletfahrzeug 10 mit einer solchen Gestängeklappe 18 angegeben, wobei die Betätigungsvorrichtung 20 während eines gleichsinnigen Krafteintrags zumindest zwei gegenläufige Bewegungen des Verkleidungselements bewirkt, wobei bei einer Gestängeklappe 18 als Verkleidungselement der gleichsinnige Krafteintrag durch eine Kopplung der Betätigungsvorrichtung 20 an bewegliche Teile eine Cabrioletverdecks 12 gegeben ist und die beiden gegenläufigen Bewegungen sowohl beim Öffnen wie auch beim Schließen des Verdecks 12 anfänglich zum Öffnen der Gestängeklappe 18 und zum Abschluss der Verdeckbewegung zum Schließen der Gestängeklappe 18 führen.