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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bewegen eines Verkleidungselements
für ein Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck, wobei beim Öffnen
oder Schließen des Verdecks ein Leitbauteil bewegt wird. Das
Verkleidungselement wird hierbei zumindest zeitweise koordiniert
mit einer Bewegung des Leitbauteils bewegt. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck.
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Bei
einem Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck wird beim Öffnen
des Verdecks mittels eines Gestänges das Verdeck in einen
Verdeckkasten versenkt. Der Verdeckkasten ist dann, wenn das Verdeck
in diesem versenkt ist, mittels eines Verdeckkastendeckels abgedeckt.
Das Gestänge ist bei offenem Verdeck in einem Aufnahmeraum
untergebracht, welcher mittels eines Verkleidungselements ebenfalls
verdeckt ist. Ein solches Verkleidungselement ist üblicherweise
als Klappe ausgebildet und wird auch als Gestängeklappe
bezeichnet, da sie zum Bedecken einer Öffnung des Aufnahmeraums dient,
in welchem bei offenem Verdeck das Gestänge untergebracht
ist. Bei geschlossenem Verdeck befindet sich die Gestängeklappe
hingegen in einer Freigabestellung, so dass das Gestänge
durch die Öffnung hindurchtritt.
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Die
DE 10 2007 013 517
A1 beschreibt eine Betätigungsvorrichtung für
eine Gestängeklappe, bei welcher beim Öffnen und
Schließen des Verdecks die Gestängeklappe zwangsgesteuert
mit dem Bewegen des Verdeckgestänges mitbewegt wird. Die
Gestängeklappe ist an einem Schwanenhals-Schwenkarm befestigt,
welcher um eine in Richtung einer Fahrzeugquerachse verlaufende
Schwenkachse verschwenkbar ist. Der Schwanenhals-Schwenkarm ist an
einer Koppelstange angelenkt. Beim Bewegen des Verdeckgestänges
wird die Koppelstange über einen Seilzug entlang einer
Kulissenbahn geführt. Die Koppelstange sorgt so für
ein definiertes, zwangsgesteuertes Bewegen der Gestängeklappe.
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Als
nachteilig bei einer derartigen Betätigungsvorrichtung
ist der Umstand anzusehen, dass eine vergleichsweise komplexe Mechanik
zum koordinierten Bewegen der Gestängeklappe mit dem Leitbauteil,
in diesem Fall mit dem Verdeckgestänge, vorzusehen ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und ein Fahrzeug
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches ein vereinfachtes Koordinieren
der Bewegung des Leitbauteils und des Verkleidungselements ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Des Weiteren wird diese Aufgabe durch ein Fahrzeug
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen
beschrieben.
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Bei
einem gattungsgemäßem Verfahren wird ein vereinfachtes
Koordinieren der Bewegung des Leitbauteils und des Verkleidungselements
dadurch ermöglicht, dass ein Erreichen einer vorbestimmten Stellung
des Verkleidungselements erfasst wird und bei Erreichen dieser Stellung
eine Änderung eines Bewegungszustands des Verkleidungselements
eingeleitet wird. Der Bewegungszustand des Verkleidungselements
ist hierbei insbesondere charakterisiert durch eine Geschwindigkeit
des Verkleidungselements und/oder durch eine Beschleunigung des Verkleidungselements.
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Es
ist so möglich, den Zeitbedarf zum Öffnen oder
Schließen des Verdecks zu verringern, da zumindest zeitweise
ein gleichzeitiges Bewegen von dem Leitbauteil, etwa einem Verdeckkastendeckel, und
dem Verkleidungselement, etwa einer Gestängeklappe, erfolgen
kann. Beim Erreichen der vorbestimmten Stellung des Verkleidungselements
wird dann z. B. dafür gesorgt, dass eine Kollision des
Verkleidungselements mit einem anderem beim Öffnen oder
Schließen des Verdecks bewegten Bauteil verhindert wird.
Dies kann dadurch geschehen, dass das Verkleidungselement beim Erreichen
der vorbestimmten Stellung abgebremst wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird während
des Bestehens des geänderten Bewegungszustands des Verkleidungselements
wenigstens ein weiteres Bauteil in eine Funktionsstellung bewegt,
wobei bei Erreichen einer vorbestimmten Stellung des weiteren Bauteils
eine weitere Änderung des Bewegungszustands des Verkleidungselements
eingeleitet wird.
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Wird
also beispielsweise die Gestängeklappe beim Öffnen
des Verdecks in Richtung einer Schließstellung bewegt,
in welcher der Aufnahmeraum für das Gestänge zum
Bewegen des Verdecks durch die Gestängeklappe verdeckt
ist, so kann vor dem Erreichen der Schließstellung die
Bewegung der Gestängeklappe verlangsamt werden. Während
dieses geänderten Bewegungszustands der Gestängeklappe
kann dann das weitere Bauteil aus dem Aufnahmeraum herausbewegt
werden.
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Insbesondere
kann ein Luftleitelement bzw. ein geometrischer Überstand
des Verdecks aus dem Aufnahmeraum herausbewegt, insbesondere herausgeschwenkt,
werden. Nach dem Herausbewegen des Luftleitelements bzw. eines geometrischen Überstandes
des Verdecks aus der Bewegungsbahn der Gestängeklappe kann
dann wieder eine schnellere Bewegung der Gestängeklappe
eingeleitet werden. Insbesondere kann nach dem Verbringen des weiteren
Bauteils in die Funktionsstellung eine Wiederherstellung desjenigen
Bewegungszustands eingeleitet werden, in welchem sich das Verkleidungselement vor
der ersten Änderung befand.
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Besonders
betriebssicher ist das Verfahren, wenn das bewegte Verkleidungselement
zum Erfassen des Erreichens der vorbestimmten Stellung einen Schalter
betätigt.
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Steuerungstechnisch
besonders einfach ist das Verfahren dann, wenn die Bewegung des
Verkleidungselements beim Erreichen der vorbestimmten Stellung des
Verkleidungselements unterbrochen wird.
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Insbesondere
wenn beim Bewegen des Verkleidungselements dieses um eine Schwenkachse bewegt
wird, kann zum Betätigen des Schalters eine kreisbogenförmige
Kulisse vorgesehen sein. Läuft die Kulisse auf den Schalter
auf, führt dies bevorzugt zu einem Unterbrechen der Bewegung
des Verkleidungselements.
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Bei
einem Wiederaufnehmen der unterbrochenen Bewegung des Verkleidungselements
kann dann durch Vorgeben der Länge der kreisbogenförmigen
Kulisse, also durch Vorgeben, wie viel Grad eines Vollwinkels die
Kulis se auf dem Kreisbogen belegt, die Dauer der Betätigung
des Schalters auf einfache Weise festgelegt werden. Während
dieser Dauer kann dann ein Bewegen eines weiteren Bauteils unterbunden
oder ermöglicht sein.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein vereinfachtes Koordinieren
der Bewegung des Leitbauteils und des Verkleidungselements in einem
Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck ermöglicht, welches das
beim Öffnen oder Schließen des Verdecks bewegte
Leitbauteil und das Verkleidungselement umfasst, wobei das Verkleidungselement
koordiniert mit der Bewegung des Leitbauteils bewegbar ist. Hierbei
sind Mittel zum Erfassen eines Erreichens einer vorbestimmten Stellung
des Verkleidungselements vorgesehen.
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Die
für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebene
bevorzugten Ausführungsformen und Vorteile gelten auch
für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Bei
dem Fahrzeug ist vorteilhaft eine Steuereinrichtung vorgesehen,
welche dazu ausgelegt ist, bei Erreichen der vorbestimmten Stellung
des Verkleidungselements eine Änderung des Bewegungszustands
des Verkleidungselements zu bewirken. Die Steuereinrichtung kann
hierfür einen zum Bewegen des Verkleidungselements vorgesehenen
Elektromotor ansteuern.
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Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder
in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 einen
Ausschnitt aus einem Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck, bei welchem
eine Gestängeklappe bei geschlossenem Verdeck in eine Endlage
verschwenkt ist, wobei die Gestängeklappe an einen Verdeckkastendeckel
angelenkt ist; und
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2 eine
Seitenansicht in Richtung einer Fahrzeugquerachse auf einen an dem
Verdeckkastendeckel angelenkten Schwenkarm zum Verschwenken der
Gestängeklappe.
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Von
einem Fahrzeug mit versenkbarem Verdeck ist in 1 ein
Ausschnitt 10 gezeigt. Bei offenem Verdeck ist das Verdeck
des Fahrzeugs in einem Verdeckkasten versenkt, welcher durch einen Verdeckkastendeckel 12 abgedeckt
ist. In 1 ist der Verdeckkastendeckel 12 von
unten gezeigt. Unterseitig ist an den Verdeckkastendeckel 12 ein Schwenkarm 14 angelenkt,
welcher zum Bewegen einer in 1 nicht gezeigten
Gestängeklappe dient. Der Schwenkarm 14 ist mittels
eines Elektromotors um eine in Richtung der Fahrzeughochachse Z
verlaufende Schwenkachse A verschwenkbar.
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In
der in 1 und 2 gezeigten Stellung des Schwenkarms 14 befinden
sich dieser und damit auch die Gestängeklappe in einer
Endlage, in welcher das Verdeck geschlossen ist. Die Gestängeklappe
ist hierbei in eine Freigabestellung verschwenkt, in welcher sie
eine Öffnung eines Aufnahmeraums freigibt, durch welche
ein Gestänge zum Öffnen des Verdecks hindurchtritt.
Bei offenem Verdeck sind der Verdeckkastendeckel 12 und
die Gestängeklappe geschlossen, hierbei bedeckt dann die Gestängeklappe
den Aufnahmeraum.
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In
der Endlage des Schwenkarms 14 bei geschlossenem Verdeck
ist ein erster Mikroschalter 16 durch einen Nocken 18 betätigt,
welcher an einem Fußteil 20 des Schwenkarms 14 bereitgestellt
ist (vgl. 2). Hierbei drückt
der Nocken 18 auf eine Lasche 22 welche ihrerseits
den ersten Mikroschalter 16 gedrückt hält.
Durch das Betätigen des ersten Mikroschalters 16 wird
signalisiert, dass ein Schließvorgang des Verdecks beendet
ist.
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Beim Öffnen
des Verdecks werden nun der Verdeckkastendeckel 12 und
die Gestängeklappe gleichzeitig bewegt, sie verlassen also
zeitgleich ihre jeweilige Endlage. Eine Schwenkbewegung des Schwenkarms 14 beim
Verlassen dieser Endlage ist in 1 durch einen
Bewegungspfeil 24 veranschaulicht.
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An
dem Fußteil 20 des Schwenkarms 14 ist eine
Kulisse 26 bereitgestellt, welche einen Teil, nämlich
etwa 300°, eines Kreisbogens um die Schwenkachse A einnimmt.
Diese Kulisse 26 läuft beim Verschwenken um die
Schwenkachse A auf eine weitere Lasche 28 auf, welche einen
vorliegend liegend angeordneten zweiten Mikroschalter 29 betätigt.
Von dem liegend angeordneten, also in Richtung der Fahrzeugquerachse
Y ausgerichteten zweiten Mikroschalter 29 führt
ein Kabel 30 zu einer nicht gezeigten Steuereinrichtung,
welche die Bewegung der Gestängeklappe steuert.
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Beim
Auflaufen der Kulisse 26 auf die Lasche 28 und
damit beim Betätigen des zweiten Mikroschalters 29 wird
die Bewegung des Schwenkarms 14 unterbrochen. Der Verdeckkastendeckel 12 und das
Verdeckgestänge zum Verbringen des Verdecks in den Verdeckkasten
werden jedoch weiter bewegt. Während die Schwenkbewegung
des Schwenkarms 14 unterbrochen ist, werden Luftleitelemente
bzw. geometrische Überstände des Verdecks aus
dem durch die jeweilige Gestängeklappe freigegebenen Aufnahmeraum
herausgeschwenkt, und zwar um eine in Richtung der Fahrzeugquerachse
Y verlaufende Schwenkachse.
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Durch
das vorübergehende Anhalten des Schwenkarms 14 und
damit der Gestängeklappe beim Erreichen des zweiten Mikroschalters
ist eine Kollision der Gestängeklappe mit den Luftleitelementen
bzw. geometrischen Überständen des Verdecks vermieden.
Wenn die Luftleitelemente bzw. geometrischen Überständen
des Verdecks aus der Bewegungsbahn der Gestängeklappe herausbewegt
sind, setzt der Schwenkarm 14 seine Schwenkbewegung fort.
Hierbei bleibt durch die Kulisse 26 der zweite Mikroschalter 29 betätigt,
solange die Kulisse 26 gegen die Lasche 28 drückt.
Dies signalisiert, dass die Schwenkbewegung durchgeführt
wird.
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Ist
das Verdeck vollständig geöffnet und die Öffnung
des Aufnahmeraums durch die Gestängeklappe geschlossen,
hat der Schwenkarm 14 eine weitere Endlage erreicht. Beim
Erreichen dieser weiteren Endlage des Schwenkarms 14 betätigt
der Nocken 18 einen dritten Mikroschalter 32,
sobald der Nocken 18 auf eine den dritten Mikroschalter 32 überdeckende
Lasche 34 aufläuft. Das Betätigen des dritten
Mikroschalters 32 signalisiert so den Abschluss des Öffnens
der Gestängeklappe.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007013517
A1 [0003]