Nordischer Maschinenbau Rud. Baader GmbH + Co. KG, Geniner Str. 249, D-23560 Lübeck
Vorrichtung und Verfahren zum Separieren von Produktteilen geschnittener Produkte
Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Separieren von Produktteilen geschnittener Produkte, insbesondere Fischfilets, umfassend ein Transportelement zum Transportieren der geschnittenen und noch zusammen liegenden Produkte in Transportrichtung T, Mittel zum Querfördern von Produktteilen in Querrichtung Q quer zur Transportrichtung T sowie ein Transportelement zum Abfördern der separierten Produktteile. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum Separieren von Produktteilen geschnittener Produkte.
Solche Vorrichtungen und Verfahren kommen in unterschiedlichen Industriebereichen, insbesondere in der Nahrungsmittelindustrie zum Einsatz. Als Beispiel für einen solchen Einsatz dient die Fischindustrie. Insbesondere in der Weißfischindustrie werden die Fischfilets portioniert. Das bedeutet, dass die Fischfilets, die üblicherweise Schwanz voraus transportiert werden, durch Längs- und/oder Schräg- und/oder Querschnitte in mehrere Produktteile, nämlich einzelne Portionen geschnitten werden. Diese Portionen liegen nach dem Schneiden noch zusammengruppiert auf dem Transportelement und müssen separiert und sortiert werden. Ziel ist es, sortenreine Produktströme zu erzeugen.
Ein Fischfilet wird üblicherweise in den so genannten Loin-, Belly- und Tail-Abschnitt geschnitten. Eine feinere Unterteilung sieht das Schneiden des Fischfilets in den so genannten Long-Loin-, Belly-, Left-over- und Tail-tip- Abschnitt vor. Durch die
Längsschnitte in den Fischfilets, also in Transportrichtung T der Fischfilets gerichtete Schnitte, liegen einzelne Produktteile in Transportrichtung nebeneinander. Am Beispiel der Fischfilets liegen z.B. der Loin-Abschnitt und der Belly-Abschnitt nebeneinander.
Die Aufzählung bzw. Benennung der Produktteile ist rein beispielhaft und auch nicht auf das genannte Produkt beschränkt. Entsprechendes gilt selbstverständlich auch für andere Produkte der Nahrungsmittelindustrie, wie z.B. Geflügel (hier z.B. Brustfilets), sowie Produkte anderer Industriebereiche, wie z.B. Papier oder dergleichen.
Grundsätzlich sind Vorrichtungen zum Sortieren von Produkten bekannt. Die DE 94 08 979 Ul beschreibt beispielsweise eine Vorrichtung, die Produktschieber umfasst, wobei die Produktschieber in vertikaler und horizontaler Richtung bewegbar sind. Die Produktschieber dienen zum Schieben einzelner Produkte von einem Transportelement auf einen Speicherbereich oder auf ein anderes Transportelement. Dazu drückt der Produktschieber das Produkt als Ganzes vom Transportelement oder greift vollständig über das Produkt, um es auf ein anderes Transportelement zu ziehen. Viele Produkte, insbesondere feuchte und/oder klebrige Produkte, wie es z.B. Fischfilets sind, eignen sich jedoch gerade nicht zum Schieben. Des Weiteren ist die in der genannten Schrift beschriebene Vorrichtung lediglich dazu geeignet, die Produkte als Ganzes in
Querrichtung zu bewegen. Mit anderen Worten kann die Vorrichtung nicht einzelne Produktteile separieren.
Um einzelne Produktteile geschnittener Produkte zu separieren, werden die gewünschten Produktteile bisher manuell vom Transportband abgenommen. Es gibt allerdings auch Möglichkeiten, solche Produkte, also insbesondere auch Fischfilets, die bereits geschnitten wurden, mindestens teilweise maschinell zu separieren und zu sortieren. Dies gilt insbesondere für in Transportrichtung hintereinander liegende Produktteile des Fischfilets. Diese können z.B. über Geschwindigkeitsbänder entzerrt und somit separiert und sortiert werden. Nebeneinander liegende Produktteile, wie z.B. der Loin- Abschnitt oder Long-Loin- Abschnitt, können auf diese Weise aber nicht vereinzelt und sortiert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die das automatische und schonende Separieren von in Transportrichtung nebeneinander liegenden Produktteilen gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die eingangs genannte Vorrichtung dadurch gelöst, dass die Vorrichtung des Weiteren Mittel 201m Erkennen der Lage der Produkte auf dem Transportelement sowie zum Erfassen produktspezifischer Daten umfasst und dass das Mittel zum Querfördern mindestens zwei Produktfinger aufweist, die zum Eingriff in Schnittfugen zwischen Produktteilen und/oder zum Aufliegen auf Produktteilen ausgebildet und in Abhängigkeit der Lage der Produkte und der produktspezifischen Daten entsprechend zum Querfördern in Querrichtung Q steuerbar sind. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung wird erreicht, dass nebeneinander liegende Produktteile in Querrichtung vom auf dem Transportelement liegenden Produkt separiert werden können, ohne die anderen Produktteile zu beschädigen oder deren Lage zu verändern, indem die Produktfinger gezielt einzelne Produktteile ansteuern bzw. ergreifen und in Querrichtung Q vom Transportelement bewegen können. Durch die Kenntnis der genauen Produktlage und der individuellen Produktdaten (also insbesondere der geometrischen Daten und/oder Bilddaten) einerseits und das Zusammenwirken der Produktfinger mit den Produktteilen andererseits wird gewährleistet, dass die
Produktteile, obwohl sie kontinuierlich gefördert werden, zur Bildung sortenreiner Produkt(teile)ströme (z.B. nur Loin- Abschnitte oder nur Long-Loin- Abschnitte) separiert werden können.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Produktfinger zum Ziehen der Produktteile in Querrichtung Q quer zur Transportrichtung T ausgebildet und eingerichtet sind. Damit wird sichergestellt, dass auch feuchte und klebrige Produkte bzw. Produktteile vom Transportelement bewegt werden können, ohne die Produktteile zu beschädigen oder in anderer Weise negativ zu beeinflussen.
Vorteilhafterweise sind alle Produktfinger federbelastet ausgebildet. Dadurch, dass der Kraftschluss zwischen den Produktfingern und dem Produkt durch die Federn hergestellt wird, werden die Produkte schonend behandelt.
Eine bevorzugte Ausfuhrungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Produktfinger an einem gemeinsamen Träger angeordnet und aus einer Warteposition in eine Arbeitsposition und umgekehrt bewegbar ausgebildet sind und der Träger
mindestens einen weiteren Freiheitsgrad zur Ausübung der Querbewegung in Querrichtung Q aufweist. Auf diese Weise wird auf besonders einfache und effektive Weise eine gleichmäßige Querziehbewegung gewährleistet, so dass die vom Transportelement zu ziehenden Produktteile bezüglich ihrer Ausrichtung unverändert bleiben.
Zweckmäßigerweise ist der Träger um eine Achse C, die vertikal zur Transportebene der Produkte verläuft, schwenkbar, derart, dass die am Träger angeordneten Produktfinger in Bezug auf die Transportrichtung T in unterschiedliche Winkelstellungen bringbar sind. Damit können innerhalb der Transportebene unterschiedliche Positionen der Produktfinger zum Produkt bzw. zu den Produktteilen erreicht werden. Bei einem schräg auf dem Transportelement liegenden Produkt können die Produktfinder trotzdem exakt in den Schnittfugen bzw. auf den entsprechenden Produktteilen platziert werden. Des Weiteren können durch die Schwenkbewegung während der Querbewegung unterschiedliche Massenträgheiten der Produktteile, wie es z.B. bei einem Fischfilet mit dem Kopf- und Schwanzbereich der Fall ist, kompensiert werden.
Eine bevorzugte und erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht vor, dass die Produktfinger gruppenweise, vorzugsweise jedoch alle einzeln ansteuerbar sind. Dies ermöglicht eine individuelle und schonende Handhabung der Produkte, so dass die Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Separierung der Produktteile verbessert ist.
Die Aufgabe wird auch durch das eingangs genannte Verfahren gelöst, das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist: Zuführen der geschnittenen und noch zusammen liegenden Produkte in Transportrichtung T mittels eines Transportelementes, Erkennen der Lage der Produkte auf dem Transportelement und Erfassen produktspezifischer Daten, Querfördern von Produktteilen in Querrichtung Q quer zur Transportrichtung T, indem mindestens zwei Produktfinger in Schnittfugen zwischen Produktteilen eingreifen und/oder auf Produktteilen aufliegen und in Abhängigkeit der Lage der Produkte und der produktspezifischen Daten entsprechend zum Querfördern in Querrichtung Q gesteuert werden, und Abfördern der separierten Produktteile. Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammenhang mit der Vorrichtung
erläutert. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die entsprechenden Passagen verwiesen.
Ein besonders bevorzugtes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Produktteile vom Transportelement gezogen werden, wobei die Produktfinger während der
Ziehbewebung um eine vertikale Achse C geschwenkt werden. Damit wird erreicht, dass insbesondere längere Produktteile mit unterschiedlichen Massenträgheiten, wie es z.B. für den Long-Loin-Abschnitt gilt, möglichst parallel zur Transportrichtung T abgelegt werden, selbst wenn das Produkt schräg auf dem Transportelement liegend transportiert wird.
Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale, Ausgestaltungen und Verfahrensschritte ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform sowie das Verfahrensprinzip werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Produktfingern, die zum Querfördern des Loin-Abschnitts in eine Schnittfuge zwischen Loin- Abschnitt und Belly-Abschnitt eingreifen, wobei die außerhalb des Loin- Abschnitts liegenden Produktfinger in der Warteposition stehen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung mit Produktfingern, die zum Querfördern des Long-Loin-Abschnitts einerseits in eine Schnittfuge zwischen Long-Loin- Abschnitt und Belly-Abschnitt eingreifen und andererseits auf dem Long-Loin- Abschnitt aufliegen,
Fig. 3 eine Vorderansicht auf die Vorrichtung und
Fig. 4 ein einzelner Produktfinger, der zur kraftschlüssigen Anlage an Produktteile ausgebildet ist.
Die gezeigte Vorrichtung dient zum Separieren von Produktteilen geschnittener Fischfilets. Selbstverständlich können mit dieser Vorrichtung auch beliebige andere Produkte aus der Nahrungsmittelindustrie und anderen Industriebereichen separiert werden.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung 10 dient zum Separieren von Produktteilen geschnittener Produkte 11 , beispielsweise Fischfilets. Die einzelnen Produktteile der Fischfilets sind anhand der Figuren 1 und 2 näher beschrieben, wobei die Anzahl und Bezeichnung der Produktteile variieren kann. Ein Fischfilet wird üblicherweise in den Loin- Abschnitt 12, den Belly- Abschnitt 13 und den Tail-Abschnitt 14 (siehe Figur 1) oder den Long-Loin- Abschnitt 15, den Belly- Abschnitt 16, den Left-over- Abschnitt 17 und den Tail-tip-Abschnitt 18 (siehe Figur 2) geschnitten. Diese (oder andere) Produktteile liegen auf einem Transportelement 19 zum Transportieren der geschnittenen und noch zusammen liegenden Produktteile in Transportrichtung T. Das Transportelement 19 kann ein umlaufendes, übliches Saugband sein. Andere
Ausbildungen des Transportelementes 19, z.B. als geschlossenes Förderband oder dergleichen, sind aber ebenfalls möglich. Besonders geeignet sind Transportelemente 19 mit einer glatten und rutschfahigen Oberfläche, möglicherweise sogar zur Erreichung einer verbesserten Rutschfahigkeit mit Wasser beaufschlagt. Dem Transportelement 19 ist ein Mittel 20 zum Querfördern von Produktteilen in Querrichtung Q quer zur Transportrichtung T zugeordnet. Des Weiteren umfasst die Vorrichtung 10 ein Transportelement 21 zum Abfordern der separierten Produktteile. Das Transportelement 21 kann identisch mit dem Transportelement 19 sein. Mit anderen Worten ist in einem solchen Fall ein einziges Transportelement für die Zuführung und die AbfÖrderung vorgesehen. Vorzugsweise sind die Transportelemente 19 und 21 aber separate Elemente (siehe hierzu weiter unten).
Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung 10 weiterhin (nicht dargestellte) Mittel zum Erkennen der Lage der Produkte 11 auf dem Transportelement 19 sowie zum Erfassen produktspezifischer Daten. Alternativ könnte das Mittel auch Bestandteil von der Vorrichtung 10 vorgeordneten Maschinen sein, beispielsweise der Maschine zum Schneiden der Produkte 1 1. Das Mittel ist vorzugsweise dazu ausgebildet und eingerichtet, Informationen zur Lage der Produkte 1 1 auf dem Transportelement 19
sowie geometrische Daten und/oder Bildinformationen zum jeweiligen Produkt 1 1 zu erfassen bzw. zu ermitteln und über geeignete (nicht dargestellte) Steuerungsmittel an das Mittel 20 zum Querfördern weiterzuleiten. Das Mittel 20 zum Querfördern selbst weist mindestens zwei Produktfinger 23 auf, die zum Eingriff in Schnittfugen 24 zwischen Produktteilen und/oder zum Aufliegen auf Produktteilen ausgebildet sind. Die Produktfinger 23 sind dabei in Abhängigkeit der Lage der Produkte 11 und der produktspezifischen Daten zum Querfördern steuerbar. Anders ausgedrückt sind die Produktfinger 23 auf der Basis der durch das entsprechende Mittel erfassten und ermittelten Informationen betätigbar, so dass einzelne Produktteile gezielt vom Produkt 11 separiert und einem gesonderten Produktstrom zugeführt werden können.
Das Mittel 20 zum Querfördern ist vorzugsweise oberhalb des Transportelementes 19 angeordnet, so dass auf die Produkte 11 bzw. Produktteile von oben eingewirkt werden kann. Die Produktfinger 23 sind zum Ziehen der Produktteile in Querrichtung Q quer zur Transportrichtung T ausgebildet und eingerichtet. Dies gilt insbesondere für die auf dem Produktteil aufliegenden Produktfinger 23. Aber selbst die über das zu bewegende Produktteil übergreifenden, in die Schnittfuge 24 eingreifenden Produktfinger 23 üben im Wesentlichen eine Ziehbewegung aus, da die Produktteile in Richtung des Mittels 20 bewegt werden, das die Bewegung auslöst.
Sämtliche Produktfinger 23 sind federbelastet ausgebildet. Das bedeutet, dass die Produktfinger 23 grundsätzlich von Federelementen 25 nach unten in die Arbeitsposition gezogen werden, so dass sie auf den Produktteilen aufliegen bzw. in die Schnittfugen 24 eingreifen. Zur Steuerung bzw. Betätigung der Bewegung der Produktfinger 23 sind diesen jeweils Pneumatikzylinder 26 oder gleich wirkende Elemente zugeordnet, die gegen die Federkraft arbeiten und es ermöglichen, die Produktfinger 23 in die (obere) Warteposition zu bewegen. Die Betätigung der Produktfinger 23 kann aber auch durch andere Betätigungselemente erreicht werden. Es ist denkbar, dass alle Produktfinger 23 synchron durch einen gemeinsamen Mechanismus betätigbar und ansteuerbar sind. Vorzugsweise sind die Produktfinger 23 jedoch gruppenweise und besonders bevorzugt einzeln ansteuerbar.
AlIe Produktfinger 23, vorzugsweise sind sechs Produktfinger 23 vorgesehen, wobei die Anzahl der Produktfinger 23 selbstverständlich variieren kann, sind an einem gemeinsamen Träger 27 angeordnet. Die an dem Träger 27 gelagerten Produktfinger 23 sind aus einer (oberen) Warteposition in eine (untere) Arbeitsposition und umgekehrt bewegbar ausgebildet, und zwar mittels der genannten Federelemente 25 einerseits und der Pneumatikzylinder 26 anderseits. Wie erwähnt kann die Bewegung der Produktfinger 23 auch auf andere übliche Weise, z.B. durch Stell- oder Schrittmotoren oder dergleichen realisiert werden. Vorzugsweise sind die Produktfinger 23 schwenkbar um eine Achse B am Träger 27 gelagert. Der Träger 27 weist mindestens einen weiteren Freiheitsgrad zur Ausübung der Querbewegung in Querrichtung Q auf. Anders ausgedrückt ist der Träger 27 wahlweise mindestens um eine weitere Achse schwenkbar und/oder entlang von mindestens einer weiteren Achse linear bewegbar. Bevorzugt ist der Träger 27 um eine Achse A, die oberhalb der Transportebene E liegt und in Richtung der Transportrichtung T verläuft, schwenkbar. Dazu ist der Träger 27 an einer Art Schwinge 28 angeordnet , und zwar an dem der Achse A entgegen gesetzten, freien Ende 29 der Schwinge 28. Die Schwinge 28 kann z.B. ein Hebel oder dergleichen sein. Andere Ausführungsformen der Schwinge 28 sind aber ebenfalls möglich. Die Schwenkbewegung ist vorzugsweise durch gesteuerte Antriebselemente, wie z.B. einen Stellmotor oder Schrittmotor ausführbar. Andere Antriebselemente können aber ebenfalls eingesetzt werden. Anstelle der Schwenkbewegungen der Produktfinger 23 und der Schwinge 28 können die Bewegungen auch durch lineare Antriebsmittel, überlagerte Bewegungen oder auf andere übliche Weise realisiert sein.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann der Träger 27 einen weiteren Freiheitsgrad aufweisen. Beispielsweise kann der Träger 27 um eine Achse C, die vertikal zur Transportebene E der Produkte 11 verläuft, schwenkbar sein, derart dass die Produktfinger 23 in Bezug auf die Transportrichtung innerhalb der Transportebene E in unterschiedliche Winkel Stellungen bringbar ist. Dazu ist der Träger 27 dreh- bzw. schwenkbar am freien Ende 29 der Schwinge 28 gelagert. Ausgehend von der Ursprungsstellung, in der der Träger 27 im Wesentlichen parallel zum Transportelement 19 bzw. zur Transportrichtung T ausgerichtet ist, kann z.B. durch einen Pneumatikzylinder 30 eine erste Stufe der Schwenkmöglichkeit um die Achse C geschaffen werden. Durch einen weiteren Pneumatikzylinder 31 kann eine weitere
Schwenkmöglichkeit erzeugt werden. Die Schwenkbewegung ist ausgehend von der Ursprungsstellung in beide Richtungen um die Achse C möglich. Die Schwenkbewegung des Trägers 27 kann aber auch stufenlos verstellbar ausgebildet sein.
Sämtliche Produktfinger 23 können gleich ausgebildet sein. Bevorzugt ist jedoch eine an die Produktgeometrie und/oder Lage und Zusammenstellung der einzelnen Produktteile zueinander und/oder Ausbildung der Schnittfugen 24 angepasste Ausbildung der Produktfinger 23. So können einzelne oder mehrere Produktfinger 23 zur Herstellung eines (überwiegenden) Formschlusses ausgebildet sein, während andere Produktfinger 23 zur Herstellung eines (überwiegenden) Kxaftschlusses ausgebildet sind. Wie weiter oben bereits erwähnt, üben alle Produktfinger 23 durch die Federelemente 25 ein gewisses Maß an Kraftschluss auf die Produkte 11 aus, was bei glatten Produkten 11, wie es die Fischfilets darstellen, allerdings zu vernachlässigen ist.
In der in den Figuren beschriebenen Ausfuhrungsform sind drei Produktfinger 23 zur Herstellung des Formschlusses mit dem Produkt 11 mit einer Hakenform versehen (siehe z.B. Figur 3). Diese Hakenform eignet sich besonders gut zum Eingriff der Produktfinger 23 in die Schnittfugen 24 zwischen den Produktteilen, wobei die Schnittfuge 24 zwischen dem Loin- Abschnitt 12 und dem Belly- Abschnitt 13 wegen des so genannten Pinboneschnitts besonders breit ausgebildet ist. Der den Formschluss herstellende Haken 32 der Produktfinger 23 weist eine Kante 33, die so genannten Ziehkante, zur Anlage an dem quer zu bewegenden Produktteil auf. Mit dieser Kante 33 greift der Produktfinger 23 in die Schnittfuge 24. Des Weiteren weist der Produktfinger 23 auf der der Oberseite der Produktteile zugewandten Seite ein Halteelement 34 auf, das gleichzeitig als eine Art Niederhalter fungiert. Selbstverständlich kann die Ausbildung der Produktfinger 23 zur Herstellung des Formschlusses in anderer Weise realisiert sein.
Die anderen überwiegend Kraftschluss herstellenden Produktfinger 23 sind im Detail in Figur 4 dargestellt. Diese Produktfinger 23 sind ohne den Haken 32 ausgebildet und verfügen auf der der Oberseite der Produktteile zugewandten Seite über eine einen Reibschluss unterstützende Oberflächenstruktur. Diese Oberflächenstruktur kann auf
verschiedene Weise ausgebildet sein. Besonders bevorzugt sind mehrere Nuten 35 vorgesehen, die quer zur Querrichtung Q verlaufen. Diese Nuten 35 bilden eine griffige Oberflächenstruktur bzw. Kontaktfläche zwischen den Produktfingern 23 einerseits und den Produktteilen andererseits. Die Form bzw. Gestalt der Oberflächenstruktur, also im Ausfuhrungsbeispiel der Nuten 35, ist insbesondere auch unter Hygieneaspekten gewählt. Das bedeutet, dass die Nuten 35 der Oberfläche eine grobe Struktur geben, die besonders einfach zu reinigen ist. Die Anzahl und Ausrichtung sowie Gestalt der Nuten 35 kann aber variiert werden. Die Nuten 35 können auch durch andere Strukturelemente, wie z.B. Dorne oder dergleichen ersetzt werden. Bezüglich der Länge der Produktfinger 23 können diese alle gleich lang ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Produktfinger 23 zur Herstellung des Kraftschlusses jedoch geringfügig kürzer ausgebildet als die Produktfinger 23 zur Herstellung des Formschlusses.
Wie weiter oben erwähnt, ist zusätzlich zum Transportelement 19 zum Zuführen und Transportieren der Produkte 11 ein weiteres Transportelement 21 vorgesehen, um die separierten Produktteile abzufordern. Die Transportelemente 19 und 21 sind vorzugsweise nebeneinander angeordnet und liegen etwa auf der gleichen Höhe. Anders ausgedrückt liegen die Transportelemente 19, 21 in derselben Transportebene E. Allerdings können die Transportelemente 19, 21 auch höhenversetzt zueinander angeordnet sein. Die beiden Transportelemente 19, 21 sind vorzugsweise nahe beieinander angeordnet, so dass der Zwischenraum gering gehalten wird. Nicht zu vermeidende (aber auch bewusst gewählte) Zwischenräume können z.B. durch ein Zwischenblech 36 oder dergleichen überbrückt werden, wobei die Zwischenbleche 36 oder gleich wirkende Elemente die Querbewegung der Produktteile von dem Transportelement 19 auf das Transportelement 21 unterstützen bzw. zumindest nicht blockieren. Bezüglich der Antriebs- bzw. Transportrichtung T sind beide Transportelemente 19, 21 vorzugsweise in die gleiche Richtung angetrieben. Eine entgegen gesetzte Antriebsrichtung der beiden Transportelemente 19, 21 ist aber ebenfalls möglich.
Wie erwähnt ist die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt. So kann das Mittel 20 zum Querfördern auch an einer anderen Position, z.B. seitlich zum Transportelement 19 angeordnet sein. Bei der beschriebenen Vorrichtung 10
werden die Produkte 1 1 , nämlich die Fischfilets, Schwanz voraus transportiert. Selbstverständlich ist auch ein Transport Kopf voraus möglich. Bei der Separierung anderer Produkte 11 bzw. Produktteile, wie z.B. Geflügel, Papierstapel oder dergleichen, sind aber auch ganz andere Positionierungen und Transportausrichtungen möglich. Die Vorrichtung 10 eignet sich selbstverständlich auch zum Separieren oder Sortieren von vollständigen Produkten 11 als Ganzes bzw. von Produktteilen, die auf andere Weise als Schneiden von einem Produkt 11 getrennt wurden.
Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip anhand der Figuren näher beschrieben: Die Produkte 11 werden kontinuierlich auf dem Transportelement 19 durch die Vorrichtung 10 und dabei insbesondere unterhalb des Mittels 20 zum Querfördern entlang transportiert. Eine intermittierende Förderung ist aber auch grundsätzlich möglich. Die Produkte 11 liegen beim Zufuhren an die Vorrichtung 10 zu mehreren Produktteilen geschnitten aber noch zusammen auf dem Transportelement 19. Wahlweise werden die Lage des Produktes 11 sowie produktspezifische Informationen erkannt bzw. erfasst oder von einer vorgeordneten Maschine, beispielsweise einer Maschine zum Schneiden der Produkte 11, übernommen. Um einzelne Produktteile zu separieren, also seitlich bzw. quer auszuschleusen bzw. vom Rest des Produkts 11 zu trennen, werden die Produktfinger 23 zunächst in die richtige Position oberhalb des Produkts 11 bewegt. Auf der Basis der produktspezifischen Daten und in Kenntnis der Lage des Produkts 11 auf dem Transportelement 19 werden die Produktfinger 23 durch Schwenken um die Achse A und/oder Achse C exakt positioniert, bevor sie aus einer Warteposition in eine Arbeitsposition um die Achse B nach unten geschwenkt werden. Dabei greifen die Produktfinger 23 in die Schnittfuge 24 ein und/oder liegen auf dem zu separierenden Produktteil auf. Sobald der Formschluss und/oder Kraftschluss zwischen den Produktfingern 23 und dem Produktteil hergestellt ist, schwenken die am Träger 27 angeordneten Produktfinger 23 mit dem Träger 27 mittels der Schwinge 28 um die Achse A, so dass die Produktteile in Querrichtung Q quer zur Transportrichtung T an die Seite des Transportelementes 19 oder auf das neben dem Transportelement 19 liegende weitere Transportelement 21 gezogen werden. Anschließend werden die Produktfinger 23 zurück in die Warteposition angehoben, so dass die Produktteile freigegeben werden. Die separierten Produktteile werden dann abgefordert.
Am Beispiel gemäß Figur 1 treten nur die in Transportrichtung T ersten drei Produktfinger 23, die die Hakenform aufweisen, in Eingriff mit der Schnittfuge 24, um den Loin- Abschnitt 12 zu separieren. Die weiteren drei, in Transportrichtung T hinteren Produktfinger 23 befinden sich in Warteposition und weisen einen Abstand zum Produkt 11 auf. Durch das Schwenken des Trägers 27 um die Achse A wird der Loin- Abschnitt 12 separiert. Zum Separieren des Long-Loin- Abschnitts 15 (siehe Figur 2) sind alle Produktfinger 23 in Arbeitsposition, also in Eingriff und in Anlage mit dem Produktteil. Durch Schwenken des Trägers 27 um die Achse A wird der Long-Loin- Abschnitt 15 separiert. Optional können die Produktfinger 23 bzw. kann der Träger 27 mindestens zum Ende der Querbewegung hin zusätzlich um eine vertikale Achse C geschwenkt werden, so dass unterschiedliche Massenträgheiten des Produktteils kompensiert werden und eine Ablage des Long-Loin-Abschnitts 15 parallel zur Transportrichtung T erreicht wird. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, und zwar aufgrund der Möglichkeit der einzelnen Ansteuerung der Produktfinger 23, einzelne Produktfinger 23 bzw. die Produktfinger 23, die den Abschnitt des Produktteils mit der größeren Massenträgheit ziehen, zeitlich früher außer Eingriff bzw. außer Kontakt zu nehmen, als die Produktfinger 23, die den Abschnitt des Produktteils mit der geringeren Massenträgheit ziehen.
Im Übrigen können die Produktfinger 23 unabhängig voneinander, beispielsweise zur Anpassung an unterschiedliche Produktgrößen, betätigt werden. Die Kombination der in Eingriff bzw. in Anlage befindlichen Produktfinger 23 und die zeitliche Dauer des Eingriffs bzw. der Anlage sind beliebig wählbar.