Hinterlüftete feuerfeste Wand, insbesondere für einen Verbrennungsofen
Die Erfindung betrifft eine hinterlüftete feuerfeste Wand mit einer Kesselwand und einer im Abstand zur Kesselwand vorgesetzten feuerfesten Schutzverkleidung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche feuerfesten Wände werden z.B. in Feuerräumen von Verbrennungsanlagen eingesetzt. Die Kesselwand ist dabei oft als metallene Rohrwand ausgebildet und besteht in der Regel aus durch Stege verbundenen Rohren. Die im Abstand zur Rohr- wand vorgehängte feuerfeste Schutzverkleidung soll die Rohrwand vor Korrosion durch Rauchgase schützen. Feuerfeste Wände werden z.B. auch bei Wirbelschichtöfen eingesetzt, bei denen die Kesselwand aus einer mehr oder weniger dicken einfachen Metallwand besteht. Auch hier soll die Kesselwand bzw. Metallwand vor Korrosion geschützt werden.
Die Kesselwände und Schutzverkleidungen werden in den heutigen Verbrennungsanlagen oftmals Temperaturen von über 10000C ausgesetzt und erfahren auch bei geeigneter Materialwahl aufgrund der grossen Temperaturunterschiede der einzelnen Betriebszustände Dehnungen und Kontraktionen. Die Temperaturunterschiede sind bei den Schutzverkleidungen im Allgemeinen grösser als bei den Kesselwänden selbst, was bei der Materialwahl und/oder Ausgestaltung der Schutzverkleidungen berücksichtigt werden muss, damit die Schutzverkleidungen nicht durch grossere Dehnungen und Kontraktionen als die Kesselwände zerstört werden. Die Schutzverkleidungen bzw. die Platten derselben werden daher in der Regel nicht starr an den Kesselwänden befestigt sondern mit Spiel, so dass in beschränktem Umfang Ausgleichsbewegungen parallel zu den Kesselwänden möglich sind.
Die Wahl eines geeigneten Materials für die Schutzverkleidung ermöglicht es, dass die Schutzverkleidung für jeden Betriebszustand auf die Kesselwand abgestimmt ist. Für Kesselwände aus Stahl haben sich Schutzverkleidungen aus keramischen Werkstoffen, insbesondere SiC, bewährt, wobei der SiC-Gehalt sehr unterschiedlich sein kann. In der Praxis werden SiC-Massen oder SiC-Platten mit einem SiC-Gehalt von 30% - 90% eingesetzt.
Die Platten der Schutzverkleidung sind in der Regel durch verschiedene Massnahmen bis zu einem gewissen Grad gegenseitig abgedichtet, um den Durchtritt von Rauchgasen zu verhindern. Allerdings lässt es sich in der Praxis dadurch allein nicht vollstän- dig vermeiden, dass korrosive Rauchgase durch die Schutzverkleidung gelangen und die Kesselwand angreifen können.
Sogenannte hinterlüftete Wandsysteme begegnen diesem Problem dadurch, dass durch den Zwischenraum zwischen der Kesselwand und der vorgesetzten Schutzver- kleidung ein Schutzgas - im allgemeinen Luft - durchgepumpt wird. Das Gas bzw. die Luft steht dabei gegenüber dem Feuerraum unter einem leichten Überdruck, wodurch verhindert wird, dass die Rauchgase aus dem Feuerraum in den Wandzwischenraum eindringen und die Kesselwand oder andere Metallteile angreifen können. Herkömmliche Wandsysteme dieser Art haben einen relativ hohen Luftbedarf und erfordern eine unerwünscht hohe Pumpleistung.
Aus der DE 198 16 059 C2 ist eine hinterlüftete feuerfeste Wand mit einer Rohrwand und einer im Abstand vorgesetzten Schutzverkleidung aus einer Vielzahl von feuerfesten Platten bekannt, bei der der Zwischenraum zwischen der Rohrwand und der Schutzverkleidung als mindestens eine geschlossene Druckkammer ausgebildet ist, wobei die bzw. jede Druckkammer mit einem unter Überdruck stehenden Schutzgas beaufschlagt ist. Der Überdruck des Schutzgases ist dabei so hoch bemessen, dass aus dem Verbrennungsofen kein Rauchgas durch die Schutzverkleidung eindringen kann. Dadurch wird zwar eine relativ gute Korrosionsschutzwirkung erreicht, jedoch wird durch die Isolationswirkung des Schutzgases der Wärmeübergang zwischen der
Schutzverkleidung und der Rohrwand behindert, so dass je nach Einsatz nicht genügend Wärme abgeführt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine feuerfeste Wand der gattungsgemäs- sen Art dahingehend zu verbessern, dass einerseits die Kessel wand zuverlässig vor Korrosion durch Rauchgase geschützt wird und dass anderseits ein prozessoptimierter Wärmeübergang zwischen der Schutzverkleidung und der Kesselwand gewährleistet ist sowie die Schutzgas-Pumpleistung minimiert wird.
Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemässe feuerfeste Wand gelöst, wie sie im unabhängigen Anspruch 1 definiert ist. Besonders vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Die feuerfeste Wand ist als hinter- lüftetes System ausgebildet und umfasst Gaszuführungsmittel zur Zufuhr eines Schutzgases, in der Regel Luft, in den Zwischenraum zwischen der Kesselwand und der Schutzverkleidung. Durch das durch die Wand strömende Schutzgas wird das Eindringen von Rauchgasen in die Wand verhindert. Die Zuführung des Gases bzw. der Luft erfolgt durch die Kesselwand im Bereich der in den Platten vorhandenen vertikal durchgehenden Nuten, über welche sich das Gas bzw. die Luft über die gesamte Wand mit geringstem Druckabfall verteilen kann. Dadurch kann der Abstand zwischen Kesselwand und Schutzverkleidung bis auf wenige Millimeter verringert wer- den, und es kann mit relativ kleinen Schutzgas- bzw. Luftvolumina ausgekommen werden, was wiederum den Vorteil hat, dass auch nur wenig zusätzliches Abgas anfällt. Durch den geringen Abstand zwischen Kesselwand und Schutzverkleidung wird der Wärmeübergang wesentlich erhöht. Durch den geringen Druckabfall in den Nuten ergibt sich eine beträchtliche Energieeinsparung.
Vorzugsweise fluchten die Nuten benachbarter übereinander liegender Platten und stehen in kommunizierender Verbindung.
Die Gaszuführungsmittel umfassen vorteilhafterweise Einlassöffnungen, die im Be- reich der Nuten in der Kesselwand angeordnet sind. Die Einlassöffnungen sind vorzugsweise im unteren Bereich der Kesselwand oder über die Kesselwandfläche verteilt angeordnet.
Gemäss einem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel ist die Kesselwand eine Rohrwand aus durch Stege verbundenen Rohren und sind die Einlassöffhungen im Bereich der Stege angeordnet.
Die Spaltbreite des Zwischenraums ist vorteilhafterweise < 5 mm, vorzugsweise < 3 mm.
Vorteilhafterweise weist die Wand Mittel zur Abführung des Schutzgases aus dem Zwischenraum und den Nuten auf. Die Mittel zur Abführung des Schutzgases weisen vorteilhafterweise die Schutzverkleidung oder die Kesselwand durchgreifende Auslassöffnungen auf, welche vorzugsweise im obersten Bereich der Wand angeordnet sind.
Gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind zwischen den feuerfesten Platten Plattenfugen vorhanden, die durch eingelegte keramische Dichtstreifen aus feuerfestem Material und durch eine zusätzliche Kittmasse abgedichtet sind.
Die Auslassöffnungen sind vorteilhafterweise durch nicht abgedichtete Bereiche der Plattenfugen gebildet.
Vorteilhafterweise umfassen die Plattenhalterungen je einen an der Kessel wand befestigten, vorzugsweise angeschweissten, Bolzen mit Innengewinde und einer flachen Plattenauflagefläche sowie eine in den Bolzen eingeschraubte Schraube, mit der der Abstand der gehaltenen Platte von der Kesselwand variiert werden kann.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Platten mindestens einer horizontalen Plattenreihe gegenüber den übrigen Platten in einem etwa grosseren Abstand zur Kesselwand angeordnet und bilden dadurch einen Querkanal, durch den sich Schutzgas, insbesondere Luft, über die Wandbreite verteilen kann.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind zumindest einige seitlich benachbarte Platten mit einem durchgehenden, im Wesentlichen horizontal verlaufenden Querkanal versehen, welcher die vertikalen Nuten dieser Platten miteinander kom- munizierend verbindet. Dabei sind vorteilhafterweise die mit dem Querkanal ausgestatteten Platten oberhalb oder unterhalb von Wandeinbauten und/oder in im Abstand übereinander liegenden Plattenreihen angeordnet.
Gemäss einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Platten mit Verwirbe- lungselementen versehen, welche im zwischen den Platten und der Kesselwand strömenden Schutzgas Wirbel erzeugen und dadurch den Wärmeübergang zwischen den Platten und der Kesselwand erhöhen. Die Verwirbelungselemente sind vorteilhafter- weise durch erhabene und/oder vertiefte Bereiche der Platten gebildet, die der Kesselwand zugewandt sind.
Das aus der feuerfesten Wand abgeführte Schutzgas bzw. die abgeführte Luft wird vorzugsweise in die feuerfeste Wand rückgeführt und/oder als Primärgas bzw. -luft und/oder Sekundärgas bzw. -luft in die Verbrennungsanlage eingespeist.
Im Folgenden wird die erfindungsgemässe feuerfeste Wand unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen detaillierter beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 - ein erstes Ausführungsbeispiel der erfmdungsgemässen Wand in einer Ansicht auf die Schutzverkleidung,
Fig. 2 - einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 - einen Schnitt gemäss der Linie III-III in Fig. 1,
Fig. 4 - einen Detailausschnitt aus Fig. 3 in vergrösserter Darstellung,
Fig. 5 - eine Ansicht analog Fig. 1 einer Variante der Wand,
Fig. 6 - eine perspektivische Schrägansicht einer speziell ausgebildeten Platte der Schutzverkleidung,
Fig. 7 - eine Schnittdarstellung analog Fig. 3 eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfmdungsgemässen Wand,
Fig. 8 - eine schematische Ansicht einer Verbrennungsanlage mit einer erfin- dungsgemässen feuerfesten Wand,
Fig. 9 - eine perspektivische Schrägansicht analog Fig. 6 einer Ausführungsvari- ante einer Platte der Schutzverkleidung,
Fig. 10 - eine Ansicht der Platte in Richtung des Pfeils X der Fig. 9,
Fig. 11 - einen Schnitt durch die Platte nach der Linie XI-XI der Fig. 10 und
Fig. 12 - einen Schnitt durch die Platte nach der Linie XII-XII der Fig. 10.
Die im Folgenden verwendeten Lage- und Richtungsbezeichnungen wie z.B. oben, unten, Breite, Höhe, vertikal, horizontal, quer, übereinander, nebeneinander etc. be- ziehen sich auf die übliche Ausrichtung der Wand im praktischen Einsatz.
Das in den Fig. 1-4 ausschnittsweise dargestellte erste Ausführungsbeispiel der als Ganze mit W bezeichneten erfϊndungsgernässen feuerfesten Wand umfasst als Kesselwand eine Rohrwand 1 (Figuren 2-4) und eine im Abstand dazu vorgesetzte Schutzverkleidung 2, wobei zwischen der Rohrwand 1 und der Schutzverkleidung 2 ein Zwischenraum 3 gebildet ist. Die Rohrwand 1 besteht aus einer Vielzahl von im praktischen Einsatz vertikalen Rohren 11, welche durch Stege 12 in gegenseitigem Abstand zusammengehalten sind. Die Rohre 11 und die Stege 12 bestehen üblicherweise aus Stahl. Die Schutzverkleidung 2 besteht aus einer Vielzahl von neben- und übereinander angeordneten feuerfesten Platten 21, die z.B. durch komplementäre Formgebung ihrer Ränder ineinander greifen und auf diese Weise bis zu einem gewissen Grad gegenseitig abgedichtet sind. Die Trennfugen zwischen den Platten 21 sind mit 23 bezeichnet. Die Platten sind beispielsweise keramische SiC-Platten, vorzugsweise SiC 90-Platten mit einem SiC-Gehalt von ungefähr 90% in der Herstel- hing, die bis über 1000°C feuerbeständig sind. Jede Platte 21 ist mittels z.B. vier Plat- tenhalterungen 22 an der Rohrwand 1 befestigt. Die Plattenhalterungen bestehen aus hitzebeständigem Stahl, z.B. Stahl Nr. 310 nach ANSI-Norm oder Werkstoff Nr. 1.4845 nach DIN 17440. Die Plattenhalterungen 22 umfassen im Wesentlichen je ei-
nen an einem Steg 12 angeschweissten Vierkantbolzen 22a mit Innengewinde und abgeflachten Seitenflächen 22b und eine in den Vierkantbolzen 22a eingeschraubte Schraube 22c (Fig. 4). Die Plattenhalterungen 22 greifen in durchgehende vertikale, nach innen erweiterte offene Nuten 21a der Platten 21 ein und legen den Abstand der Platten 21 zur Rohrwand fest. In vertikaler Richtung der Schutzverkleidung 2 sind die Platten 21 dabei in gewissem Masse beweglich, um so thermisch bedingte Ausdeh- nungs- bzw. Kontraktionsbewegungen zuzulassen. Die Platten 21 sind an ihrer der Rohrwand zugewandten Seite den Rohren 11 formlich angepasst (zylindrische Rinnen 21c, Fig. 6), so dass die lichte Weite bzw. Spaltbreite d des Zwischenraums 3 zwischen Rohrwand 1 und Schutzverkleidung 2 über die gesamte Wand im Wesentlichen ungefähr konstant ist.
Die Platten 21 der Schutzverkleidung 2 sind vorzugsweise in doppelter Weise gegenseitig abgedichtet. Wie insbesondere aus den Figuren 3 und 7 ersichtlich ist, sind die z-förmig ausgebildeten Plattenfugen 23 der Schutzverkleidung 2 durch eingelegte keramische Dichtstreifen 23 a aus feuerfestem Material und durch eine zusätzliche Kittmasse 23b abgedichtet. Die keramische Dichtstreifen 23a verleihen eine gewisse Flexibilität, bewirken aber keine absolute Abdichtung. Letztere wird durch die zusätzliche Kitt-Abdichtung 23b erreicht.
Die feuerfeste Wand W ist als hinterlüftetes System ausgebildet. Das heisst, dass der Zwischenraum 3 zwischen der Schutzverkleidung 2 und der Kesselwand, im ersten Ausführungsbeispiel der Rohrwand 1, im Betrieb von einem Schutzgas - in der Regel Luft - durchströmt ist. Das Gas (bzw. die Luft) im Zwischenraum weist gegenüber dem Feuerraum des Verbrennungsofens einen leichten Überdruck auf. Dadurch wird vermieden, dass korrosive Rauchgase durch undichte Stellen der Schutzverkleidung aus dem Feuerraum in den Zwischenraum 3 gelangen und die Rohrwand 1 angreifen können.
Für die Einführung und Abführung des Schutzgases in den bzw. aus dem Zwischenraum 3 der Wand sind in der Wand Einlassöffnungen 31 und Auslassöffnungen 32 vorgesehen, wobei die Einlassöffnungen 31 mit einem oder mehreren Zufuhrkanal bzw. -kanälen 33 in Verbindung stehen und von diesem bzw. diesen gespiesen wer-
den (Figuren 2 und 3). Die Schutzgas- bzw. Luftzufuhr erfolgt von der Seite der Kesselwand, wobei die Einlassöffnungen 31 die Kesselwand, hier die Rohrwand I5 im Bereich von deren Stegen 12 durchgreifen (Figuren 3 und 4). Die Auslassöffnungen 32 (Fig. 1) durchgreifen die Schutzverkleidung 2, wodurch das den Zwischenraum 3 durchströmende Schutzgas in den Kessel abgeführt wird.
Alternativ können die Auslassöffnungen anstatt in der Schutzverkleidung 2 in der Kesselwand, insbesondere in Stegen 12 der Rohrwand 1, angeordnet und das Schutzgas hierüber nach aussen abgeführt werden (ähnlich Fig. 4, aber anstelle der dort dar- gestellten Einlassöffnung 31 eine entsprechende Auslassöffnung und mit umgekehrter Schutzgasströmungsrichtung). Das nach aussen abgeführte Schutzgas wird vorzugsweise in einen auf der Aussenseite der Kesselwand angeordneten Kammkasten 33a (Fig. 8) gesogen, in dem zu diesem Zweck ein Unterdruck aufgebaut wird. Auf diese Weise wird die Abgasmenge im Kessel nicht unnötig durch Schutzgas erhöht, so dass die Abgasreinigungsanlage nicht zusätzlich belastet wird. Ausserdem kann das nach aussen abgeführte Schutzgas bei Bedarf auf Schadstoffe hin analysiert werden.
Die Fig. 8 zeigt, wie die erfindungsgemässe feuerfeste Wand W in eine Verbrennungsanlage eingefügt ist. Die als Ganze mit 100 bezeichnete Verbrennungsanlage umfasst in an sich bekannter Weise einen Material-Eintragraum 110 und einen Feuerraum 120. Die feuerfeste Wand W ist im Bereich des Feuerraums 120 angeordnet und bildet einen Teil von dessen Wandung. Die Zufuhr von Schutzgas bzw. Luft erfolgt im unteren Bereich der Wand W über den schon genannten Kammkasten 33. Im oberen Wandbereich ist der weitere Kammkasten bzw. Sammelkanal 33a angeordnet, über den das Schutzgas bzw. die Luft wieder aus der feuerfesten Wand W abgeführt wird. Das abgeführte Schutzgas bzw. die abgeführte Luft kann entweder über den unteren Kammkasten 33 wieder in die feuerfeste Wand W eingespeist werden (Pfeil 113) oder der Verbrennungsanlage 100 zugeführt werden. Die Einspeisung in die Verbrennungsanlage kann dabei in den Eintragraum 110 als Primärgas bzw. -luft (Pfeil 111) und/oder am unteren Ende des Feuerraums 120 als Sekundärgas bzw. -luft (Pfeil 112) erfolgen.
Die Auslassöffhungen 32 sind vorzugsweise im Bereich des oberen Rands der feuerfesten Wand angeordnet, so wie dies in Fig. 1 schematisch angedeutet ist. Die Auslassöffnungen 32 können durch nicht abgedichtete Bereiche der Plattenfugen 23 gebildet sein oder alternativ, wie oben erläutert, durch Öffnungen in den Stegen 12 der Rohrwand 1. Die Einlassöffnungen 31 können am Fuss der Wand, d.h. in der Nähe ihres unteren Rands angeordnet sein, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Die Einlassöffnungen 31 können jedoch auch über die gesamte Wandfläche oder einzelne Bereiche derselben verteilt sein.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Einspeisung des
Schutzgases bzw. der Luft direkt im Bereich der durchgehenden offenen Nuten 21a der Platten 21 erfolgt, wie dies insbesondere aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist. In Fig. 4 ist die zugeführte Luft durch den Pfeil L symbolisiert. Die Einlassöffnungen 31 sind in den Stegen 12 im Bereich der offenen Nuten 21a angeordnet. Das zuge- führte Gas bzw. die Luft gelangt primär direkt in die offenen Nuten 21a und kann sich dabei über diese infolge deren relativ grossen Querschnitts ohne grossen Strömungswiderstand über die gesamte Wand verteilen. Dies erlaubt, den Zwischenraum 3 zwischen der Kesselwand bzw. hier der Rohrwand 1 und der vorgehängten Schutzverkleidung 2 stark herabzusetzen, wobei die Spaltbreite d (Fig. 4) in der Praxis nur noch 1-5 mm, vorzugsweise 1-3 mm, beträgt. Die Rohrwand 1 kann die Platten 21 schadlos auch stellenweise berühren. Durch die Ausnützung der Nuten 21a als Schutzgas- bzw. Luftverteilkanäle innerhalb der Wand und den verringerten lichten Abstand d zwischen Rohrwand 1 und Schutzverkleidung 2 kann mit geringeren Gasbzw. Luftvolumina ausgekommen werden und es ergeben sich extrem niedrige Druckverluste. Die erforderlichen Überdrücke gegenüber dem Kesselinnendruck können auf 1-10 mbar, vorzugsweise sogar 1-5 mbar reduziert werden. Dies wiederum führt im praktischen Betrieb zu deutlichen Energieeϊnsparungen. Ausserdem erhöht der geringere Abstand zwischen Rohrwand und Schutzverkleidung den Wärmeübergang erheblich.
Eine weitere Verbesserung der Schutzgas- bzw. Luftverteilung innerhalb der Wand lässt sich gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch erreichen, dass horizontale Plattenreihen der Schutzverkleidung in gewissen vertikalen Abstän-
den, z.B. jeweils 2-4 m, in einem etwas grosseren Abstand von der Rohrwand angeordnet sind als die übrigen Platten, so dass horizontale Querkanäle gebildet werden, über die sich die Luft über die Wandbreite verteilen kann.
Zusätzlich oder alternativ können gemäss einer besonders vorteilhaften weiteren
Ausgestaltung der Erfindung auch in den bzw. einigen Platten selbst im Wesentlichen horizontal verlaufende Querkanäle ausgebildet sein, wie dies in den Figuren 5 und 6 verdeutlicht ist. Dies ist insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn die Wand im praktischen Einsatz Einbauten, z.B. einen Brenner oder ein Fenster, aufweist, welche die vertikalen Nuten lokal unterbrechen, so dass die über oder bei einer alternativen Ausführungsvariante - bei Zuführung von Schutzgas bzw. Luft von oben her - unter den Einbauten liegenden Wandteile nicht direkt mit Schutzgas bzw. Luft versorgt werden können. Die Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt einer Wand mit einer Einbaute 40. Man erkennt, dass die Nuten 21a im Bereich der Einbaute 40 unterbrochen sind. Um auch die über der Einbaute 40 liegenden Wandteile bzw. Platten 21 mit Luft versorgen zu können, sind die Platten 21 der unmittelbar oberhalb der Einbaute befindlichen Plattenreihe mit Querkanälen 21b ausgestattet, welche die vertikal verlaufenden Nuten 21a der Platten 21 der Plattenreihe kommunizierend verbinden. Auf diese Weise kann Schutzgas bzw. Luft aus den seitlich benachbarten, nicht unterbrochen Nuten 21a quer in die Nuten 21a der über der Einbaute 40 liegenden Platten 21 strömen, wie dies in der Fig. 5 durch die nicht bezeichneten Strömungspfeile veranschaulicht ist.
Die Fig. 6 zeigt eine Platte 21, in der ein Querkanal 21b ausgebildet ist. Wie man erkennt, ist der Querkanal 21b an beiden Seiten der Platte 21 offen, so dass die Querka- näle benachbarter Platten einen durchgehenden Strömungspfad bilden.
Die Querkanäle 21b müssen sich nicht durch die gesamte über der Einbaute 40 liegende Plattenreihe erstrecken. In der Praxis genügt es, wenn die über der Einbaute liegenden Platten mindestens einseitig, vorzugsweise aber beidseitig mit mindestens einer benachbarten, seitlich ausserhalb der Einbaute liegenden Platte der Plattenreihe kommunizierend verbunden sind. Auch wenn der vertikale Schutzgas- bzw. Luftstrom durch keine Einbauten unterbrochen ist, kann es im Interesse einer besseren
Strömungsverteilung vorteilhaft sein, in bestimmten Abständen Plattenreihen mit Querkanälen anzuordnen oder sogar alle Platten mit Querkanälen auszustatten.
Gemäss einem weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung kann der Wärmeübergang zwischen den Platten der Schutzverkleidung 2 und der Rohrwand 1 dadurch erhöht werden, dass im Strömungsweg des Schutzgases bzw. der Luft Verwirbelungsele- mente angeordnet sind, wie dies rein beispielsweise in den Figuren 9-12 dargestellt ist.
In einer Ausführungsform können die Verwirbelungselemente durch erhabene gebogene Rippen 21 d im Bereich der zylindrischen Rinnen 21c der Platten 21 gebildet sein. Alternativ oder zusätzlich können die Verwirbelungselemente auch durch Vertiefungen 21 e im Bereich der Strömungswege des Schutzgases bzw. der Luft gebildet sein. Schliesslich können die Verwirbelungselemente auch noch zapfenartige EIe- mente 21 f umfassen, welche in die offenen Nuten 21a hineinragen.
Die Schutzgas- bzw. Luftzuführung erfolgt, wie schon erwähnt, über einen oder mehrere Zufuhrkanäle 33, die vorzugsweise als Kammkasten ausgebildet sind. Das für die Durchleitung der Luft erforderliche Gebläse wird beispielsweise über einen frequenz- gesteuerten Motor angetrieben, wobei der Überdruck in den Nuten 21a an einer oder mehreren Stellen gemessen und zur Regelung des Gebläses herangezogen wird. Auf diese Weise kann der Energiebedarf optimiert bzw. minimiert werden.
Wie schon eingangs erwähnt, muss die Kesselwand der erfmdungsgemässen feuerfes- ten Wand nicht als Rohrwand ausgebildet sein, sondern kann beispielsweise auch eine normale Metallwand sein. Die Fig. 7 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel, bei der die Kesselwand als eine solche flache Metallwand 1 ' ausgebildet ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel bewirkt die Einspeisung der Luft in die Nuten 21a der Platten 21 und die damit erreichte Verringerung der Spaltweite des Zwischen- raums 3 die erwähnten Vorteile.