Entfernung von Partikeln aus dem Abgas von mit überwiegend stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein katalytisch aktives Partikelfilter, das sich insbesondere für die Entfernung von Partikeln aus dem Abgas von überwiegend mit stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Verbrennungmotoren eignet. Außerdem sind ein Verfahren zur Entfernung von Partikeln, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Stickoxiden aus dem Abgas von mit überwiegend stöchiometrischem Luft/Kraftstoff- Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren und eine dazu geeignete Vorrichtung Gegenstand der Erfindung.
Abgase von mit überwiegend mit stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren werden in herkömmlichen Verfahren mit Hilfe von Dreiwege-Katalysatoren gereinigt. Diese sind in der Lage, die drei wesentlichen gasförmigen Schadstoffe des Motors, nämlich Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und Stickoxide, gleichzeitig zu unschädlichen Komponenten umzusetzen. Außer den gasförmigen Schadstoffen Kohlenwasserstoffe (HC), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) enthält das Abgas von Benzinmotoren auch feinste Partikel (PM), die aus der unvollständigen Verbrennung des Kraftstoffs resultieren und im wesentlichen aus Ruß bestehen.
Im Unterschied zur Partikelemission von Dieselmotoren sind die Partikel im Abgas überwiegend stöchiometrisch betriebener Benzinmotoren sehr klein, d.h. sie weisen eine durchschnittliche Partikelgröße kleiner 1 μm auf. Typische Partikelgrößen liegen im Bereich 10 bis 100 nm. Aufgrund des von lungengängigen Kleinstpartikeln („Feinstaub") ausgehenden Gesundheitsgefährdungspotentials wird es bereits mit der Ein- führung der EU-5 -Abgasnorm in Europa ab 2010 eine Limitierung der zugelassenen Partikelemission auch für Benzinmotoren geben. Infolge der Umstellung der Partikelmeßverfahren von die Partikelmasse erfassenden Verfahren auf Partikelzählverfahren ist für die darauffolgende europäische Abgasnorm EU-6 mit einer Umstellung des Grenzwertes vom Partikelmassengrenzwert auf einen kritischeren Partikelzahlgrenzwert zu
rechnen. Demzufolge werden künftige Abgasreinigungskonzepte für stöchiometrisch betriebene Verbrennungsmotoren auch effektiv arbeitende Einrichtungen zur Entfernung von Partikeln enthalten müssen.
Verfahren und Vorrichtungen zur Entfernung von Partikel aus dem Abgas von Dieselmotoren sind gut bekannt. Dies schließt katalytisch aktive Dieselpartikelfϊlter ein, wobei katalytische Beschichtungen auf Partikelfϊltern für Dieselabgasreinigungsverfahren meist oxidationskatalytische Beschichtungen sind, die vor allem dazu dienen, die Verbrennung der auf dem Filter abzuscheidenden Rußpartikel zu erleichtern und so die Rußzündtemperatur abzusenken. Durch die Absenkung der Rußzündtemperatur wird die für den Filter charakteristische „Balance Point Temperature" (BPT) abgesenkt. Mit „Balance Point Temperature" (BPT) wird die Temperatur bezeichnet, bei der die Menge der im Filter akkumulierten Partikel pro Zeiteinheit der Menge der abgebrannten Partikel pro Zeiteinheit entspricht. Die BPT ist eine für das katalytisch aktivierte Filter charakteristische Größe, die vom gewählten Betriebspunkt des Motors bzw. von der Abgastemperatur, dem Abgasmassenstrom und der Zusammensetzung des Abgases am Eintritt des Filters abhängt.
Die WO 00/29726 beschreibt eine Vorrichtung zur Reinigung von Dieselabgasen, in der ein katalytisch aktives Filter enthalten ist. Das Filter umfaßt einen ersten Katalysator, der ein erstes Platingruppenmetall und eine erste Cerverbindung enthält. Die Vorrichtung enthält außerdem einen zweiten Katalysator, der eine zweite Cerverbindung enthält. Es sind Ausführungsformen beschrieben, in denen beide Katalysatoren auf dem Filtersubstrat angeordnet sind. Das System zeichnet sich dadurch aus, daß mit Hilfe der im zweiten Katalysator enthaltenen Cerverbindung der den Rußpartikeln anhaftende Anteil an flüchtigen organischen Bestandteilen („volatile organic fraction" VOF) in der Dieselpartikelmasse durch Oxidation entfernt werden kann. Daher wird in den besonders bevorzugten Ausführungsformen der zweite Katalysator vor dem katalytisch aktiven Dieselpartikelfϊlter angeordnet.
WO 02/26379 der Anmelderin beschreibt ein Verfahren zur Verminderung von
Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Rußpartikeln im Abgas von Magermotoren unter Verwendung eines Partikelfilters, wobei die Rußpartikel eine Rußzündtemperatur
Tz aufweisen und das Partikelfilter von Zeit zu Zeit durch Anheben der Temperatur des
Partikelfilters über die Rußzündtemperatur und Verbrennen der Rußpartikel regeneriert wird. Das verwendete Partikelfilter ist mit einer katalytisch aktiven Beschichtung versehen, die zur Verminderung der Zündtemperatur des Rußes wenigstens eine Sauerstoff-speichernde Komponente und wenigstens eines der Platingruppenmetalle Platin, Palladium und Rhodium enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform des Partikelfilters enthält die Beschichtung eine zweite Gruppe von Verbindungen, die zur Oxidation von Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen dient und mindestens eines der Platingruppenmetalle Platin, Palladium und Rhodium getragen auf einem Trägermaterial ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminiumoxid, Siliziumdioxid, Titandioxid, Zirkonoxid, Zeolith oder Mischungen davon enthält. Die beiden Stoffgruppen werden bevorzugt in zwei getrennten, übereinander liegenden Schichten angeordnet, wobei die oxidationskatalytisch aktive Beschichtung direkt auf den Anströmkanälen des Filtersubstrats aufgebracht ist und die die Rußzündtemperatur vermindernde Beschichtung darüber angeordnet ist, so daß das zu reinigende Abgas zuerst in Kontakt mit der die Rußzündtemperatur absenkenden Beschichtung kommt.
Der Absenkung der Rußzündtemperatur kommt beim Einsatz von Partikelfiltern zur Reinigung von Dieselabgasen besondere Bedeutung zu, da infolge des „kalten" Verbrennungsprofils im Dieselmotor die Erzeugung von Temperaturen oberhalb von 400°C in der nachgeordneten Abgasanlage häufig schwierig ist. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl weiterer Patentanmeldungen, die Partikelfilter mit oxidationskatalytisch aktiver Beschichtung und/oder Rußzündtemperatur-absenkender Beschichtung zum Gegenstand haben. In einigen Anmeldungen, wie beispielsweise der US 2006/0057046 Al wird darüber hinaus der Abgasgegendruckproblematik von Filtersubstraten Rechnung getragen. Hierbei wird durch besondere räumliche Anordnungen der katalytischen Beschichtung ein möglichst gleichmäßiger Durchfluß des Abgases durch die Filterwände über die gesamte Länge des Bauteils erzeugt.
Bei der Entfernung von Partikeln aus dem Abgas überwiegend stöchiometrisch betriebener Benzinmotoren gibt es wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Abgastemperatur, der Abgaszusammensetzung und der Beschaffenheit der Partikel. Diese müssen in einem geeigneten Abgasreinigungskonzept abgebildet werden.
Wie bereits beschrieben, weisen Partikel in den Emissionen eines Benzinmotors eine deutlich kleinere durchschnittliche Partikelgröße auf. Dies führt dazu, daß nicht alle im Stand der Technik bekannten Filterkörper zur möglichst vollständigen Reinigung des Abgases von Partikelemissionen geeignet sind, sondern Substrate verwendet werden müssen, die auch für Feinstpartikel nicht durchgängig sind. Dementsprechend beschreibt die US 2006/0133969 Al ein Abgassystem für Verbrennungsmotoren, das ein katalysiertes keramisches Wandflußfilter enthält, welches mit einer Washcoat- Komposition versehen ist, die einen Oxidationskatalysator und ein Stickoxid-Adsorber umfaßt, wobei das unbeschichtete keramische Wandflußfilter eine Porosität > 40 % und eine durchschnittliche Porengröße von 8 - 25 μm hat und die Washcoat-Komposition einen D50 kleiner/gleich 8 μm aufweist. Die Washcoat-Komposition umfaßt Platin und/oder Palladium als oxidationskatalytisch aktive Komponente und ein Metalloxid eines Metalls ausgewählt aus der Gruppe der Alkalimetalle, der Erdalkalimetalle und der Selten-Erd-Metalle oder Mischungen davon als Stickoxid-Adsorber. In einer Ausführungsform ist auf den Ausgangskanälen des Filters Rhodium aufgebracht. Das in der US 2006/0133969 beschriebene katalytisch aktivierte Filter ist eine „NOx-Partikel- Falle" (,,NOx particulate trap" NPT), die sich insbesondere zur Entfernung von Partikeln und Stickoxiden aus dem Abgas überwiegend mager betriebener Diesel- und Benzinmotoren eignet und zyklisch mit Wechseln aus fettem und mageren Abgas zu betreiben ist.
Benzinmotoren, die mit einem überwiegend stöchiometrischen Luft/Kraftstoff-Gemisch betrieben werden, weisen meist wesentlich höhere Abgastemperaturen auf als Magermotoren. Daher muß sich ein katalytisch beschichtetes Partikelfilter, das zur Reinigung von Abgasen überwiegend stöchiometrisch betriebener Verbrennungsmotoren einge- setzt wird, vor allem durch eine hohe thermische Alterungsstabilität auszeichnen. Insbesondere muß eine derartige Partikelfalle bei hinreichender katalytischer Aktivität Temperaturen bis 11000C auch über einen längeren Zeitraum und starken Temperaturwechseln standhalten. Die aus dem Stand der Technik bekannten katalytisch aktivierten Dieselpartikelfilter genügen diesen Anforderungen in der Regel nicht.
EP 1 300 193 Al der Anmelderin beschreibt ein Verfahren zur katalytischen Umsetzung von Schadstoffen im Abgas von Verbrennungsmotoren, wobei das Abgas durch
eine gegebenenfalls beidseitig katalytisch beschichtete poröse Tragkörperwand mit offener Porenstruktur hindurchtritt. Dabei kann der Tragkörper selbst aus katalytisch aktivem Material bestehen. Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens eignet sich zur Reinigung der Abgase von stöchiometrisch betriebenen Verbrennungsmotoren. Dabei wird ein Substrat mit einer Dreiwegekatalysatorbeschichtung verwendet, die simultan Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid umsetzen kann.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein katalytisch aktives Partikelfilter zur Verfügung zu stellen, das Partikel und die gasförmigen Schadstoffe Kohlenwasserstoffe (HC), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) aus dem Abgas überwiegend stöchiometrisch betriebener Verbrennungsmotoren entfernt und eine hinreichende thermische Alterungsstabilität bei Temperaturen bis 11000C und hoher Temperaturwechselbeständigkeit aufweist. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Entfernung von Partikeln, Kohlenwasserstoffen (HC), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxiden (NOx) zur Verfügung zu stellen, womit die Abgase überwiegend stöchiometrisch betriebener Verbrennungsmotoren in der Weise gereinigt werden, daß künftige gesetzliche Abgasnormen eingehalten werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein katalytisch aktives Partikelfilter gelöst, welches einen Filterkörper und eine katalytisch aktive Beschichtung enthält, wobei die katalytisch aktive Beschichtung aus zwei Schichten besteht, die beide ein aktives Aluminiumoxid enthalten. Die Schichten sind so angeordnet, daß die erste Schicht vom anströmenden Abgas direkt kontaktiert wird, während die zweite Schicht mit dem abströmenden Abgas in direktem Kontakt steht. Das katalytisch aktive Partikelfilter ist dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumoxid in der ersten Schicht mit Palladium katalytisch aktiviert ist, während die zweite Schicht Rhodium als katalytisch aktive Komponente und zusätzlich ein Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon-Mischoxid enthält.
Anströmendes Abgas und abströmendes Abgas im Sinne dieser Schrift unterscheiden sich vor allem dadurch, daß das abströmende Abgas weniger Partikel enthält als das anströmende Abgas bzw. weitgehend frei von Partikeln ist.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Abgas von Magermotoren und über- wiegend stöchiometrisch betriebenen Benzinmotoren liegt im Sauerstoffgehalt des Ab-
gases. Während im Abgas von Magermotoren bis zu 15 Vol.-% Sauerstoff enthalten sein können, zeichnet sich das Abgas von überwiegend stöchiometrisch betriebenen Benzinmotoren in der Regel durch geringe Sauerstoffgehalte aus. Infolgedessen ist die Verwendung einer die Rußzündtemperatur absenkenden Beschichtung auf einem Filter- substrat weitgehend wirkungslos, da das Abgas nicht ausreichend Oxidationsmittel für einen Rußabbrand bei abgesenkter Temperatur enthält. Da andererseits im Abgas von überwiegend stöchiometrisch betriebenen Verbrennungsmotoren nur geringe Rußmengen vorhanden sind, ist das verwendete Filter so zu gestalten, daß mit den regulär vorhandenen Sauerstoffmengen von etwa 0,7 Vol.-% bei Temperaturen oberhalb der Rußzündtemperatur möglichst viel Ruß permanent abgebrannt werden kann. Um den permanenten Rußabbrand nicht durch Sauerstoffspeicher-Effekte, die bei der Umsetzung von HC und CO in leicht fetten Betriebsphasen durchaus gewünscht sind, zu behindern, ist es daher eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, wenn die erste, direkt vom anströmenden Abgas kontaktierte Schicht kein Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon-Mischoxid enthält.
Als Trägeroxid für das katalytisch aktive Edelmetall wird in der ersten, mit dem anströmenden Abgas in Kontakt stehenden Schicht ein aktives Aluminiumoxid verwendet. In der zweiten, mit dem abströmenden Abgas in Kontakt stehenden Schicht kann das katalytisch aktive Edelmetall auch auf dem Sauerstoff speicherndem Cer/Zirkon- Mischoxid aufgebracht sein.
Bevorzugt werden aktive Aluminiumoxide eingesetzt, die mit 1 bis 10 Gew.-% Lanthanoxid, bezogen auf das Gesamtgewicht des Aluminiumoxids, stabilisiert sind. Diese meist dotierten Aluminiumoxide weisen eine deutlich höhere Oberflächenstabilität bei hohen Temperaturen auf als reines Aluminiumoxid.
Auf das aktive Aluminiumoxid der ersten Schicht wird Palladium aufgebracht. Nach dem in der US 6,103,660 beschriebenen Verfahren wird Palladium bevorzugt ausgehend von Palladiumnitrat unter Verwendung von Bariumhydroxid oder Strontiumhydroxid als Base abgeschieden. Mit der so erhaltenen Suspension kann der Filterkörper sofort beschichtet werden. Die aufgebrachte Schicht wird anschließend getrocknet und gegebenenfalls kalziniert. Dabei wird die Menge des Palladiums in der Suspension bzw. die Menge der Beschichtungssuspension so gewählt, daß die Konzentration des Palla-
diums in der ersten Schicht nach Trocknung und Kalzination zwischen 0,1 und 10 g/L, bevorzugt zwischen 0,5 und 8 g/L, bezogen auf das Volumen des Partikelfilters, liegt.
Die Verwendung von Bariumhydroxid oder Strontiumhydroxid als Base für die Fällung von Palladiumnitrat führt nach Kalzination zum Verbleib von Bariumoxid oder Stron- tiumoxid, welches auf der Oberfläche des aktiven Aluminiumoxid in der ersten Schicht abgeschieden ist.
Alternativ zur beschriebenen Vorgehensweise können die Edelmetalle auch auf jeder Feststoffkomponente des Katalysators separat abgeschieden werden. Erst danach werden dann zum Beispiel mit Palladium oder Rhodium aktiviertes Aluminiumoxid oder mit Rhodium aktiviertes Cer/Zirkon-Mischoxid in den für die herzustellende Schicht benötigten Verhältnissen in Wasser suspendiert und auf den Filterkörper aufgebracht. Eine solche Vorgehensweise ermöglicht es, die Konzentration der katalytisch aktiven Edelmetalle auf Aluminiumoxid einerseits und Cer/Zirkon-Mischoxid andererseits gezielt einzustellen, was insbesondere für die Alterungsstabilität der zweiten, vom abströmenden Abgas direkt kontaktierten Schicht vorteilhaft sein kann. Bevorzugt wird für die separate Abscheidung der Edelmetalle auf Aluminiumoxid und/oder Cer/Zirkon-Mischoxid das in der EP 0 957 064 beschriebene Verfahren angewendet.
Unabhängig von der Art der Einbringung des Edelmetalls in der zweiten Schicht sind die Rhodiummenge in der Beschichtungssuspension und die Menge der Beschichtungs- Suspension selbst so zu wählen, daß die Konzentration des Rhodiums in der zweiten Schicht des fertigen Partikelfilters zwischen 0,01 und 1 g/L, bevorzugt zwischen 0,03 und 0,5 g/L liegt, bezogen auf das Volumen des Partikelfilters.
Die tatsächlich zu verwendenden Edelmetallkonzentrationen werden in erster Linie von den gewünschten Umsatzraten für die gasförmigen Schadstoffe Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC) und Stickoxide (NOx) bestimmt. Sie haben jedoch auch Einfluß auf die BPT des resultierenden katalytisch aktivierten Partikelfilters. Bei besonderen Anforderungen an Aktivität und Alterungsstabilität können spezielle Ausführungsformen des katalytisch aktiven Filters in einer oder in beiden Schichten zusätzlich zu Palladium bzw. Rhodium Platin enthalten. Bevorzugt wird dann das aktive Aluminiumoxid der ersten Schicht und/oder das aktive Aluminiumoxid der zweiten
Schicht und/oder das Sauerstoff speichernde Cer/Zirkon-Mischoxid der zweiten Schicht zusätzlich mit Platin katalytisch aktiviert. Dabei wird die Konzentration des Platins so gewählt, daß sie in der ersten Schicht und/oder in der zweiten Schicht je 0,01 bis 10 g/L beträgt, jeweils bezogen auf das Volumen des Partikelfilters.
Zur weiteren Verbesserung der Lebensdauer des katalytisch aktiven Filters, insbesondere im Hinblick auf Temperaturstabilität und Temperaturwechselbeständigkeit, kann der Zusatz oxidischer Hilfsstoffe in den Beschichtungen vorteilhaft sein. So enthalten bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Partikelfilters in der ersten Schicht zusätzlich Lanthanoxid oder Neodymoxid und/oder in der zweiten Schicht zusätzlich Zirkonoxid. Das Zirkonoxid ist bevorzugt mit 1 bis 30 Gew.-% Seltenerdmetalloxid, bezogen auf das Gesamtgewicht des Zirkonoxids stabilisiert, wobei in besonders gut geeigneten Ausführungsformen nicht mehr als 15 Gew.-% Ceroxid, bezogen auf das Gesamtgewicht des stabilisierten Zirkonoxids enthalten sind.
Das erfindungsgemäße Partikelfilter kann neben Partikel auch die gasförmigen Schadstoffe Kohlenwasserstoff (HC), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) aus dem Abgas entfernen. Da das Abgas überwiegend stöchiometrisch betriebener Verbrennungsmotoren mit maximal 0,7 Vol.-% O2 nur geringe Mengen Sauerstoff enthält, ist die Wahl eines geeigneten Sauerstoffspeichermaterials bedeutend. Um die Fähigkeit des Partikelfilters zum permanenten Rußpartikelabbrand nicht zu beeinträchtigen, kann die erste, mit dem anströmenden Abgas in direktem Kontakt stehende Schicht frei sein von einem Sauerstoff speichernden Cer/Zirkon-Mischoxid. Die zweite, mit dem abströmenden und von Partikeln gereinigten Abgas in Kontakt stehende Schicht enthält ein Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon-Mischoxid und gewährleistet somit die zur Umsetzung der gasförmigen Schadstoffe CO, HC und NOx notwendige Dreiwegekatalysator- Aktivität des katalytisch aktivierten Partikelfilters. Dabei wird in der zweiten Schicht bevorzugt ein Cer/Zirkon-Mischoxid eingesetzt, das mit 1 bis 15 Gew.-% Metalloxiden, besonders bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mischoxids, stabilisiert ist. Dabei handelt es sich bevorzugt um Oxide der Metalle ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Mangan, Titan, Silizium, Zinn, Yttrium, Lanthan, Praseodym, Neodym, Samarium oder Mischungen davon. Gut geeignet sind Cer/Zirkon-Mischoxide mit einem Gewichtsverhältnis Ceroxid zu Zirkonoxid von 1 bis
0,1, insbesondere von 0,8 bis 0,2. Die spezifische Oberfläche dieser Materialien liegt vorteilhafterweise im Bereich zwischen 50 und 100 m2/g.
Die im Abgas von überwiegend mit stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren enthaltenen Partikel weisen in der Regel kleinere mittlere Partikelgrößen auf als die im Abgas von Dieselmotoren enthaltenen Partikel. Dies muß bei der Auswahl des Filterkörpers berücksichtigt werden. Geeignet sind Filterkörper ausgewählt aus der Gruppe der keramischen Wandflußfiltersubstrate, der Sintermetallfilterkörper oder der keramischen oder metallischen Schaumstrukturen. Insbesondere bei Schaumstrukturen und Sintermetallfilterkörpern darf zur Erzielung einer adäquaten Filterwirkung die Porengröße nicht zu groß gewählt werden. Bevorzugt ist der Filterkörper ausgewählt aus der Gruppe der keramischen Wandflußfiltersubstrate. Insbesondere eignen sich keramische Wandflußfiltersubstrate, deren Wände eine offenporige Struktur mit einer Porosität von 40 bis 80 %, bevorzugt 45 bis 65 %, und einen mittleren Porendurchmesser von 9 bis 30 Micrometern aufweisen. Besonders bevorzugt sind Wandflußfiltersubstrate mit einem mittleren Porendurchmesser von 9 bis 22 μm, und bei besonders feinen Partikeln 9 bis 18 μm.
Auf den Filterkörper des erfindungsgemäßen katalytisch aktiven Partikelfilters sind zwei katalytisch aktive Schichten aufgebracht. Die Anordnung der Schichten ist nicht beliebig, sondern muß so gewählt werden, daß die hohen Anforderungen an die Alte- rungsbeständigkeit bei möglichst geringer Erzeugung von Abgasgegendruck durch das Bauteil erfüllt werden können. Folgende Punkte sind bei der Wahl der Beschich- tungsanordnung besonders zu bedenken:
• Das katalytisch beschichtete Filter soll auch nach einer längeren thermischen Belastung bei Temperaturen von bis zu 1100°C gute CO-, HC- und NOx-Umsätze bei einem Sauerstoffgehalt von maximal 0,7 Vol% im Abgas zeigen. Die erforderliche hohe Dreiwege-Aktivität des katalytisch aktiven Partikelfilters nach thermischer Alterung läßt sich bei räumlicher Trennung der katalytisch aktiven Komponenten Palladium und Rhodium erreichen. Räumliche Nähe der beiden Edelmetalle kann bei höheren Temperaturen zur Ausbildung von weniger katalytisch aktiven Legierungen führen.
• Um den Abgasgegendruck, der durch das Bauteil erzeugt wird und zu Einbußen in der für den Antrieb nutzbaren Motorleistung fuhrt, zu minimieren, müssen die Schichten so angeordnet sein, daß sie dem Abgas so wenig Strömungswiderstand wie möglich entgegensetzen. Trotzdem müssen die Kontaktzeiten des Abgases mit den katalytisch aktiven Komponenten lang genug sein, um auch bei hohen Raumgeschwindigkeiten hinreichende Raum-Zeit-Ausbeuten zu gewährleisten.
• Die geringen Sauerstoffgehalte im Abgas müssen so effektiv wie möglich genutzt werden. Dies ist bei der Anordnung der Sauerstoffspeichermaterialien zu berücksichtigen.
Das erfindungsgemäße katalytisch aktive Partikelfilter enthält in einer ersten Schicht Palladium als katalytisch aktive Komponente. Diese Schicht ist so anzuordnen, daß sie mit dem anströmenden, d.h. partikelreichen Abgas in direktem Kontakt steht. Die zweite katalytisch aktive Schicht enthält Rhodium als katalytisch aktive Komponente und ein Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon-Mischoxid. Diese Schicht ist so anzu- ordnen, daß sie mit dem abströmenden d.h. partikelarmen bzw. partikelfreien Abgas in direktem Kontakt steht.
In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Partikelfϊlters wird der Filterkörper als Tragkörper für die zweite, Rhodium-haltige Schicht verwendet, wobei die Rhodium- haltige Schicht die gesamte Länge des Bauteils einnimmt. Dieser mit der zweiten, Rhodium-haltigen Schicht beschichtete Filterkörper dient dann als Tragkörper für die erste, Palladium-haltige Schicht. Sie nimmt 40 bis 100 % der Länge des Bauteils ein und ist auf der Anströmseite des Bauteils angeordnet. Eine Teilbeschichtung sollte insbesondere dann erfolgen, wenn es sich bei dem Filterkörper um ein Durchflußsubstrat, also beispielsweise um eine keramische oder metallische Schaumstruktur, handelt. Figur 1 zeigt schematisch eine entsprechende Schichtanordnung in einem Durchflußfilterbauteil. Figurenteil [Ia] zeigt die Aufsicht auf das Gesamtbauteil. Die Strömungsrichtung des Abgases wird durch die Pfeile angezeigt. Zone A kennzeichnet die Anströmseite, Zone B die Abströmseite des Filters. Figurenteil [Ib] zeigt eine schematische Ansicht der beschichteten Wand eines Strömungskanals, wobei (1) die Palladium-haltige, erste
Schicht, (2) die Rhodium-haltige, zweite Schicht und (3) die gegebenenfalls gasdichte Wand des Filterkörpers bezeichnet.
Wird ein keramisches Wandflußfiltersubstrat als Filterkörper verwendet, so wird die Palladium-haltige Beschichtung in den Anströmkanälen, die Rhodium-haltige Beschich- tung in den Abströmkanälen eingebracht. In den bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung wird die Beschichtung ganz oder wenigstens teilweise in den porösen Wänden des Wandflußfiltersubstrates angeordnet. Eine solche Maßnahme trägt dazu bei, den vom resultierenden erfindungsgemäßen Bauteil erzeugten Abgasgegendruck zu minimieren.
Figur 2 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Partikelfilters, worin die erste, vom anströmenden Abgas kontaktierte, Palladium-haltige Schicht (1) über die gesamte Länge des Bauteils in die Poren der Wände des keramischen Wandflußfiltersubstrates (3a) eingebracht und homogen in der Wand verteilt ist. Die zweite, mit dem abströmenden Abgas in direktem Kontakt stehende Schicht ist in den Abströmkanälen (5) auf die Wand aufgebracht. Sie nimmt 40 bis 100 % der Länge des Bauteils ein und ist auf der Abströmseite angeordnet. Im Wandflußfiltersubstrat ist der Anströmkanal (4) auf der Abströmseite, der Abströmkanal (5) auf der Anströmseite gasdicht verschlossen (3b), so daß das Abgas zum Durchtritt durch die poröse Wand gezwungen wird. Die Pfeile zeigen den Strömungsweg des Abgases.
Figur 3 zeigt eine andere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Partikelfilters, worin die zweite, mit dem abströmenden Abgas in direktem Kontakt stehende, Rhodium-haltige Schicht (2) über die gesamte Länge des Bauteils in die Poren der Wände eines keramischen Wandflußsfiltersubstrats eingebracht und homogen in der Wand verteilt ist. Die erste, vom anströmenden Abgas kontaktierte, Palladium-halige Schicht (1) ist über die gesamte Länge des Bauteils in den Anströmkanälen (4) auf die Wand aufgebracht.
In Applikationen, in denen eine hohe Dreiwege-Aktivität nach thermischer Alterung
Vorrang vor einem minimierten Abgasgegendruck des Bauteils hat, sind außerdem
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Partikelfilters gut geeignet, in denen die erste, vom anströmenden Abgas kontaktierte, Palladium-haltige Schicht (1) über die gesamte
Länge des Bauteils in den Anströmkanälen (4) auf die Wand (3a) aufgebracht ist und die zweite, mit dem abströmenden Abgas in direktem Kontakt stehende Schicht (2) in den Abströmkanälen (5) auf die Wand aufgebracht (3a) aufgebracht ist. Dabei kann die zweite Schicht (2) 40 bis 100 % der Länge des Bauteils einnehmen, wobei sie auf der Abströmseite angeordnet sein muß. Eine solche Ausführungsform ist schematisch in Figur 4 dargestellt.
Das erfindungsgemäße Partikelfilter kann in den beschriebenen Ausgestaltungen insbesondere zur Entfernung von Partikeln, Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffen (HC) und Stickoxiden (NOx) aus dem Abgas von mit überwiegend stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren verwendet werden. Dazu muß es in die entsprechende Abgasreinigungsanlage eines Fahrzeugs eingebaut werden. Um einen möglichst effektiven permanenten Rußabbrand zu gewährleisten, wird das erfindungsgemäße katalytisch aktive Partikelfilter bevorzugt in motornaher Position angeordnet.
Je nach Ausgestaltung der Abgasanlage und zu reinigender Rohemission des Fahrzeugs kann es vorteilhaft sein, zusätzlich zum erfindungsgemäßen Partikelfilter einen Dreiwegekatalysator enthaltend ein keramisches oder metallisches Durchflußsubstrat und eine katalytisch aktive Beschichtung zu verwenden. Der zusätzliche Dreiwegekatalysator kann anströmseitig oder abströmseitig zum erfindungsgemäßen Partikelfilter angeordnet sein.
Ist der Dreiwegekatalysator anströmseitig zum erfindungsgemäßen Partikelfilter angeordnet, so ist es vorteilhaft, wenn er weniger als 100 g/L Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon-Mischoxid enthält, bezogen auf das Volumen des Dreiwegekatalysators. Ein zu hoher Gehalt an Sauerstoff speicherndem Material anströmseitig zum erfindungs- gemäßen Partikelfilter reduziert die ohnehin schon begrenzte Menge an Oxidations- mittel (Sauerstoff), die zum Partikelabbrand auf dem Filter benötigt wird, in unerwünschter Weise. Daher gehört es bei einer solchen Anordnung zu den besonders bevorzugten Ausgestaltungen der Abgasanlage, wenn ein anströmseitig zum Partikelfilter angeordneter Dreiwegekatalysator weniger als 75 g/L Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon-Mischoxid, bezogen auf das Volumen des Dreiwegekatalysators, mit einem
Verhältnis von Ceroxid zu Zirkonoxid zwischen 0,35 und 0,1, besonders bevorzugt zwischen 0,25 und 0,15 enthält.
Ist der zusätzliche Dreiwegekatalysator abströmseitig zum erfindungsgemäßen Partikelfilter angeordnet, so kann der Gehalt an Sauerstoff speicherndem Cer/Zirkon-Mischoxid erhöht werden, um insbesondere in leicht fettem Abgas, das beispielsweise während der Beschleunigungsphasen des Fahrzeugs vorliegen kann, gute CO- und HC-Konver- tierungsraten zu gewährleisten. In einer solchen Anordnung enthält der zusätzliche Dreiwegekatalysator bevorzugt mehr als 100 g/L Sauerstoff speicherndes Cer/Zirkon- Mischoxid, bezogen auf das Volumen des Dreiwegekatalysators. Besonders bevorzugt werden in einer solchen Anordnung Dreiwegekatalysatoren eingesetzt, die mehr als 100 g/L eines Sauerstoff speichernden Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxid/Zir- konoxid-Verhältnis zwischen 0,4 und 1 enthalten, bezogen auf das Volumen des Dreiwegekatalysators. Ganz besonders bevorzugt weist das Sauerstoff speichernde Cer/Zirkon-Mischoxid in einem abströmseitig zum erfindungsgemäßen Partikelfilter angeord- neten Dreiwegekatalysator ein Ceroxid/Zirkonoxid- Verhältnis zwischen 0,5 und 0,9 auf.
So, wie das OSC-Material in einem Dreiwegekatalysator, der in der erfindungsgemäßen Abgasanlage zusätzlich zum erfindungsgemäßen Partikelfilter angeordnet ist, gute CO- und HC-Konversionsraten bei kurzzeitigen Belastungen mit fettem Abgas gewährleisten kann, kann es hilfreich sein, wenn der zusätzliche Dreiwegekatalysator weiterhin ein Stickoxid-Speichermaterial ausgewählt aus der Gruppe der Alkalimetalloxide, Erdalkalimetalloxide und Seltenermetalloxide oder Kombinationen davon enthält. Eine solche Ergänzung stellt sicher, daß bei kurzzeitigen Belastungen der Abgasanlage mit magerem Abgas keine unerwünschten Stickoxidemissionen auftreten.
Zur Reinigung des Abgases von mit überwiegend stöchiometrischem Luft/Kraftstoff- Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren wird das Abgas zur Entfernung von Koh- lenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffen (HC), Stickoxiden (NOx) und Partikeln über ein erfindungsgemäßes, katalytisch aktives Partikelfilter geleitet. Die gasförmigen Schadgase werden unter katalytischer Wirkung der auf den Filterkörper aufgebrachten Be- schichtungen zu unschädlichen Abgaskomponenten (CO2, N2, H2O) umgesetzt. Die im anströmenden Abgas enthaltenen Partikel werden im Partikelfilter gesammelt und bei hinreichender Abgastemperatur und entsprechendem Oxidationsmittelangebot direkt auf
der Filterbeschichtung verbrannt. Ist die in das Partikelfilter eingetragene Partikelmasse größer als die Menge der permanent abgebrannten Partikel, so kommt es mit zunehmender Agglomeration der Partikel im Filter zu einem Ansteigen des Abgasgegendruckes. Überschreitet der Abgasgegendruck einen kritischen, in der Motorsteuerung vorgegebenen Wert, müssen zusätzliche Maßnahmen zur Partikelfilterregeneration eingeleitet werden.
Die Regeneration des Partikelfilters erfolgt durch das Überleiten eines sauerstoffreichen Abgases bei Abgastemperaturen zwischen 400 und 700°C. Bei einem mit überwiegend stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Motor kann die Erzeugung des Sauerstoff-reichen Abgases beispielsweise im Wege einer Schubabschaltung erfolgen. Dabei wird die Kraftstoffzufuhr im Zylinder bei vollständig geöffneter Drosselklappe im Saugrohr kurzzeitig unterbrochen. Solche Schubabschaltungen treten bei modernen, Kraftstoff-sparenden Fahrzeugen beispielsweise immer dann auf, wenn im Fahrbetrieb eine Verzögerung durch Nutzung der sogenannten „Motorbremse" vorgenommen wird. Darüber hinaus kann die Erzeugung des zur Regeneration des erfindungsgemäßen Partikelfilters benötigten sauerstoffreichen Abgases durch Einblasung von Sekundärluft in den Abgasstrang erfolgen. Eine solche Verfahrensausgestaltung bietet sich bei allen Fahrzeugen an, die ohnehin eine Sekundärluftpumpe mitführen.
Die Erfindung wird anhand einiger Figuren und Beispiele näher erläutert.
Die Figuren 1 bis 4 zeigen unterschiedliche Beschichtungsanordnungen in erfindungsgemäßen katalytisch aktiven Partikelfiltern. Darin bezeichnet
(1) die erste, Palladium-haltige Schicht;
(2) die zweite, Rhodium-haltige Schicht;
(3) die Wand des Filterkörpers; (3a) die poröse Wand eines Wandflußfiltersubstrats;
(3b) den gasdichten Abschluß der Strömungskanäle in einem Wandflußfiltersubstrat;
(4) einen Anströmkanäl;
(5) einen Abströmkanal.
Die Figuren 5 bis 8 zeigen die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen, die an einem erfindungsgemäßen Partikelfilter und Partikelfiltern nach dem Stand der Technik vorgenommen wurden. Es zeigen:
Figur 5: HC-, CO- und NOx-Umsatz bei λ = 1 des erfindungsgemäßen Partikelfilters GPFl (J) im Vergleich zu Partikelfiltern nach dem Stand der Technik
(VGPF 1 (|| ) aus Vergleichsbeispiel 1 - Partikelfilter mit einer in den
Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Schicht; VGPF2 (=) aus
Vergleichsbeispiel 2 - Partikelfilter mit einer in den Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Doppelschicht) in frisch hergestelltem und rußfreiem Zustand
Figur 6: HC-, CO- und NOx-Umsatz bei λ = 1 des erfindungsgemäßen Partikelfilters GPFl (J) im Vergleich zu Partikelfiltern nach dem Stand der Technik (VGPF 1 ( || ) aus Vergleichsbeispiel 1 - Partikelfilter mit einer in den Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Schicht; VGPF2 (=) aus Vergleichsbeispiel 2 - Partikelfilter mit einer in den Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Doppelschicht) in frisch hergestelltem Zustand nach Aufbringen von ca. 5 g/L Ruß, bezogen auf das Volumen des katalytisch aktiven Partikelfilters
Figur 7: HC-, CO- und NOx-Umsatz bei λ = 1 des erfindungsgemäßen Partikelfilters GPFl (J) im Vergleich zu Partikelfiltern nach dem Stand der Technik
(VGPF 1 ( || ) aus Vergleichsbeispiel 1 - Partikelfilter mit einer in den
Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Schicht; VGPF2 (=) aus
Vergleichsbeispiel 2 - Partikelfilter mit einer in den Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Doppelschicht) nach Hydrothermal- alterung in rußfreiem Zustand
Figur 8; HC-, CO- und NOx-Umsatz bei λ = 1 des erfindungsgemäßen Partikelfilters
GPFl (J) im Vergleich zu Partikelfiltern nach dem Stand der Technik
(VGPF 1 (|| ) aus Vergleichsbeispiel 1 - Partikelfilter mit einer in den
Anströmkanälen aufgebrachten katalytisch aktiven Schicht; VGPF2 (=) aus Vergleichsbeispiel 2 - Partikelfilter mit einer in den Anströmkanälen
aufgebrachten katalytisch aktiven Doppelschicht) nach Hydrothermalalterung und Aufbringen von ca. 5 g/L Ruß, bezogen auf das Volumen des katalytisch aktiven Partikelfilters
Herstellung und Prüfung der im Beispiel und in den Vergleichsbeispielen beschrie- benen beschichteten Partikelfilter:
Zur Herstellung der im Beispiel und in den Vergleichsbeispielen beschriebenen katalytisch aktiven Partikelfilter wurden Wandflußfiltersubstrate aus Aluminiumtitanat (Typ: Corning Duratrap AT) mit ovalem Querschnitt (Stirnflächendurchmesser: 10,21 cm x 19,84 cm) und einer Länge von 17,4 cm beschichtet. Die Wandflußfiltersubstrate hatten eine Zelldichte von 46,5 Zellen pro Quadratzentimeter bei einer Zellwandstärke von 0,33 mm. Sie wiesen eine Porosität von 52 % und eine Dichte von 3,5 kg/L, bezogen auf das Volumen des Filterkörpers, auf.
Im Vergleichsbeispiel 1 wurde in den Anströmkanälen eine Beschichtungssuspension aufgebracht. In Vergleichsbeispiel 2 und im Beispiel wurden nacheinander zwei ver- schiedene Beschichtungssuspensionen aufgebracht, wobei die erste Beschichtungssuspension in den Anströmkanälen angeordnet wurde. Die zweite Beschichtung wurde im Vergleichsbeispiel ebenfalls in den Anströmkanälen angeordnet. Im Falle des erfindungsgemäßen Partikelfilters (Beispiel) wurde die zweite Beschichtungssuspension in den Abströmkanälen angeordnet. Nach dem Aufbringen jeder Beschichtungssus- pension wurden die Teile getrocknet und bei 500°C für die Dauer von 4 Stunden kalziniert.
Den so erhaltenen Teilen wurden für die katalytische Charakterisierung jeweils zwei zylindrische Bohrkerne mit einem Durchmesser von 2,54 cm und einer Länge von 17,4 cm entnommen.
Jeweils einer der so erhaltenen Prüflinge wurde zunächst im frisch hergestellten, rußfreien Zustand an einer Modellgasanlage einem „lambda-Sweeptest" nach den üblichen, dem Fachmann geläufigen Prüfverfahren unterzogen.
Anschließend wurden diese Teile bei Raumtemperatur gezielt mit Ruß beladen. Dazu wurde kommerziell erhältlicher Ruß (Hersteller: degussa.) durch Durchleiten von Luft
aufgewirbelt und durch das Filter geblasen, bis eine Menge von 5 g/L Ruß, bezogen auf das Volumen des Prüflings eingebracht waren. Die mit Ruß beladenen Bohrkerne wurden erneut im „lambda-Sweeptest" untersucht.
Der jeweils verbleibende Prüfling wurde vor der Charakterisierung der katalytischen Eigenschaften über die Dauer von 16 Stunden einer Temperatur von 9250C in einer Atmosphäre enthaltend 10 Vol.-% Sauerstoff und 10 Vol.-% Wasserdampf in Stickstoff ausgesetzt. Die so gealterten Teile wurden ebenfalls einem „lambda-Sweeptest" unterzogen, nach dem beschriebenen Verfahren mit 5 g/L Ruß beladen und erneut im „lambda-Sweeptest" untersucht.
In allen Fällen wurden im „lambda-Sweeptest" die folgenden Parameter eingestellt:
Nach Auflösen von Bariumhydroxid in Wasser wurde ein Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxid-Gehalt von 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Cer/Zirkon- Mischoxids, suspendiert und durch Zugabe von Rhodiumnitratlösung unter ständigem Rühren mit Rhodium aktiviert. Danach wurden ein mit 3 Gew.-% Lanthanoxid stabilisiertes Aluminiumoxid (spezifische Oberfläche: 140 g/m2) und ein weiteres Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxid-Gehalt von 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Cer-Zirkon-Mischoxids, zur Suspension hinzugegeben. Sodann erfolgte die Zugabe von Palladiumnitratlösung unter ständigem Rühren. Die resultierende Beschichtungssuspension wurde direkt zur Beschichtung eines Wandflußfiltersubstrats eingesetzt. Die Suspension wurde nur in den Anströmkanälen des Filterkörpers aufgebracht. Das beschichtete Filter wurden getrocknet und kalziniert. Das fertige katalytisch aktive Partikelfilter enthielt in den Anströmkanälen eine Beschichtung mit der folgenden Zusammensetzung:
14 g/l Cer/Zirkon-Mischoxid mit 20 Gew.-% Ceroxid
28 g/l mit Lanthan stabilisiertes Aluminiumoxid
14 g/l Cer/Zirkon-Mischoxid mit 40 Gew.-% Ceroxid
2 g/l Bariumoxid
1,236 g/l Palladium (auf allen Komponenten) 0, 176 g/l Rhodium (auf Cer/Zirkon-Mischoxid mit 20 Gew.-% CeO2)
Die Gesamtedelmetallbeladung des so erhaltenen katalytisch aktiven Partikelfilters VGPFl betrug 1,412 g/l mit einem Verhältnis von Palladium zu Rhodium von 7 : 1.
Vergleichsbeispiel 2:
Anfertigen der ersten Schicht:
Ein mit 3 Gew.-% Lanthanoxid stabilisiertes Aluminiumoxid (spezifische Oberfläche 140 m2/g) und ein Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxidgehalt von 40 Gew.-% wurden gemäß US 6,103,660 unter Verwendung von Bariumhydroxid als Base gemeinsam mit Palladium ausgehend von Palladiumnitrat aktiviert. Die resultierende Suspension wurde direkt zur Beschichtung des Wandflußfiltersubstrats eingesetzt. Die
Suspension wurde nur in den Anströmkanälen des Filterkörpers aufgebracht. Nach der Beschichtung wurde das Filter getrocknet und kalziniert. Die fertige erste Schicht enthielt die folgenden Beschichtungsmengen:
10 g/l mit Lanthan stabilisiertes Aluminiumoxid 10 g/l Cer/Zirkon-Mischoxid mit 40 Gew.-% Ceroxid
1 g/l Bariumoxid
1,236 g/l Palladium (auf allen Komponenten)
Anfertigen der zweiten Schicht:
Ein Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxidgehalt von 20 Gew.-% wurde in Wasser suspendiert. Danach wurde der Suspension eine wäßrige Lösung von Rhodiumnitrat unter ständigem Rühren zugeführt und ein mit 3 Gew.-% Lanthanoxid stabilisiertes
Aluminiumoxid (spezifische Oberfläche: 140 m2/g) hinzugegeben. Das schon mit der ersten Schicht in den Anströmkanälen versehene Wandflußfiltersubstrat wurde mit der zweiten Beschichtungssuspension beschichtet, wobei die zweite Schicht ebenfalls in die Anströmkanäle eingebracht wurde. Das Filter wurde getrocknet und kalziniert. Die fertige zweite Schicht enthielt die folgenden Beschichtungsmengen:
10 g/l mit Lanthan stabilisiertes Aluminiumoxid
10 g/l Cer/Zirkon-Mischoxid mit 20 Gew.-% Ceroxid
0, 176 g/l Rhodium (auf Cer/Zirkon-Mischoxid mit 20 Gew.-% CeO2)
Die gesamte Edelmetallbeladung des so hergestellten katalytisch aktiven Partikelfilters VGPF2 betrug 1,412 g/l mit einem Verhältnis von Palladium zu Rhodium von 7 : 1.
Beispiel:
Anfertigen der ersten Schicht:
Ein mit 3 Gew.-% Lanthanoxid stabilisiertes Aluminiumoxid (spezifische Oberfläche 140 m2/g) und ein Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxidgehalt von 40 Gew.-% wurden gemäß US 6,103,660 unter Verwendung von Bariumhydroxid als Base gemeinsam mit Palladium ausgehend von Palladiumnitrat aktiviert. Die resultierende Suspension wurde direkt zur Beschichtung des Wandflußfiltersubstrats eingesetzt. Die
Suspension wurde nur in den Anströmkanälen des Filterkörpers aufgebracht. Nach der BeSchichtung wurde das Filter getrocknet und kalziniert. Die fertige erste Schicht enthielt die folgenden Beschichtungsmengen:
14 g/l mit Lanthan stabilisiertes Aluminiumoxid 14 g/l Cer/Zirkon-Mischoxid mit 40 Gew.-% Ceroxid
2 g/l Bariumoxid
1,236 g/l Palladium (auf allen Komponenten)
Anfertigen der zweiten Schicht:
Ein Cer/Zirkon-Mischoxid mit einem Ceroxidgehalt von 20 Gew.-% wurde in Wasser suspendiert. Danach wurde der Suspension eine wäßrige Lösung von Rhodiumnitrat unter ständigem Rühren zugeführt und ein mit 3 Gew.-% Lanthanoxid stabilisiertes
Aluminiumoxid (spezifische Oberfläche: 140 m2/g) hinzugegeben. Das schon mit der ersten Schicht in den Anströmkanälen versehene Wandflußfiltersubstrat wurde mit der zweiten Beschichtungssuspension beschichtet, wobei die zweite Schicht nur in die Abströmkanäle eingebracht wurde. Das Filter wurde getrocknet und kalziniert. Die fertige zweite Schicht enthielt die folgenden Beschichtungsmengen:
16 g/l mit Lanthan stabilisiertes Aluminiumoxid
14 g/l Cer/Zirkon-Mischoxid mit 20 Gew.-% Ceroxid
0, 176 g/l Rhodium (auf Cer/Zirkon-Mischoxid mit 20 Gew.-% CeO2)
Die gesamte Edelmetallbeladung des so hergestellten katalytisch aktiven Partikelfilters GPFl betrug 1,412 g/l mit einem Verhältnis von Palladium zu Rhodium von 7 : 1.
Ergebnisse der katalytischen Charakterisierung im „lambda-Sweeptest":
Wie bereits beschrieben wurden den im Beispiel und in den Vergleichsbeispielen hergestellten katalytisch aktiven Partikelfiltern jeweils zwei zylindrische Bohkerne mit einem Durchmesser von 2,54 cm und einer Länge von 17,4 cm entnommen. Jeweils einer der Prüflinge wurde in frisch hergestelltem Zustand rußfrei und mit Ruß beladen untersucht. Der jeweils verbleibende Bohrkern wurde zunächst bei 9250C für die Dauer von 16 Stunden in einer Atmosphäre enthaltend 10 Vol.-% Wasserdampf und 10 Vol.-% Sauer-
Stoff synthethisch gealtert und dann in rußfreiem und in mit Ruß beladenem Zustand vermessen.
Die Ergebnisse der „lambda-Sweeptests" sind in den Figuren 5 bis 8 dargestellt.
Figur 5 zeigt die CO-, HC- und NOx-Umsätze an den frisch hergestellten katalytisch aktiven Partikelfiltern bei λ = 1. Figur 6 zeigt die entsprechenden Umsatzwerte nach Beladung der katalytisch aktiven Partikelfilter mit je 5 g/L Ruß, bezogen auf das Volumen des Prüflings.
Es ist offenkundig, daß das erfindungsgemäße katalytisch aktive Partikelfilter GPFl im frischen Zustand kaum Vorteile gegenüber den nach dem Stand der Technik her- gestellten Partikelfiltern VGPFl und VGPF2 (Doppelschicht) zeigt. Erst in mit Ruß beladenem Zustand zeigt das erfindungsgemäße Partikelfilter leichte Vorteile im NOx- Umsatz und im HC-Umsatz gegenüber den herkömmlichen beschichteten Partikelfiltern.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Partikelfilters zeigen sich nach thermischer Alte- rung. Bereits im rußfreien Zustand werden deutlich bessere Schadgasumsätze beobachtet. Nach Beladung mit Ruß sind die Umsätze der drei gängigen Schadgase NOx, CO und HC am erfindungsgemäßen Filter GPFl deutlich höher als an den beschichteten Filtern nach dem Stand der Technik VGPFl und VGPF2. Insbesondere gegenüber der meist eingesetzten Variante mit einer einheitlichen katalytischen Beschichtung VGPFl zeigt das erfindungsgemäße Partikelfilter GPFl deutliche Vorteile. So ist der NOx- Umsatz des erfindungsgemäßen GPFl mit 95 % um 12 % abs. höher als der des VGPFl. Der HC-Umsatz liegt mit 96 % um 9 % abs. über dem des VGPFl. Der CO- Umsatz von 99 % ist um 7 % abs. höher als der des VGPFl.
Erst die gezeigten Umsatzvorteile des erfindungsgemäßen katalytisch aktiven Partikel- filters in thermisch gealtertem Zustand schaffen die Vorraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz solcher Bauteile zur Entfernung von Partikeln und den herkömmlichen Schadgasen CO, HC und NOx aus dem Abgas von mit überwiegend stöchiometrischem Luft/Kraftstoff-Gemisch betriebenen Verbrennungsmotoren.