Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit Selbstzundung des Luft-/ Kraftstoff-Gemisches und Zumessung von Kraftstoff über ein Kraftstoffeinspritzventil .
Immer strengere gesetzliche Vorschriften bezuglich zulassiger Schadstoffemissionen von Fahrzeugen, in denen Brennkraftmaschinen angeordnet sind, machen es erforderlich, die Schadstoffemissionen beim Betrieb der Brennkraftmaschine so gering wie möglich zu halten. Dies kann zum einen dadurch erfolgen, dass die Schadstoffemissionen verringert werden, die wahrend der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine entstehen. Zum anderen sind in Brennkraftmaschinen Abgasnachbehandlungssysteme im Einsatz, die die Schadstoffemissionen, die wahrend des Verbrennungsprozesses des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in den jeweiligen Zylindern erzeugt werden, in unschädliche Stoffe umwandeln .
Insbesondere bei Vorliegen eines instationaren Betriebszustandes ist es eine Herausforderung, geringe Schadstoffemissionen zu gewahrleisten, da in einem solchen instationaren Betriebszustand sehr leicht sehr hohe Schadstoffemissionen erzeugt werden können.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das beziehungsweise die dazu beitragt, dass geringe Schadstoffemissionen erzeugt werden.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelost. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteranspruchen gekennzeichnet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit Selbst- zundung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches und Zumessung von Kraftstoff über ein Kraftstoffeinspritzventil. Insbesondere bei Diesel-Brennkraftmaschinen erfolgt eine Selbstzundung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches . Jedoch sind auch Brennverfahren für Benzin-Brennkraftmaschinen bekannt mit Selbstzundung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches .
Mindestens ein Einspritzparameter bezuglich der Kraftstoffzu- messung wird abhangig von mindestens einer Betriebsgroße der Brennkraftmaschine unter der Annahme eines stationären Betriebszustandes ermittelt. Bei Vorliegen eines instationaren Betriebszustandes wird eine Soll-Brennraumtemperatur für den stationären Betriebszustand abhangig von mindestens einer der Betriebsgroßen der Brennkraftmaschine ermittelt. Ferner wird bei Vorliegen des instationaren Betriebszustandes eine Ist- Brennraumtemperatur abhangig von einem physikalischen Modell für transienten Betrieb der Brennkraftmaschine abhangig von der Soll-Brennraumtemperatur und mindestens einer der Be- triebsgroßen der Brennkraftmaschine ermittelt. Ein derartiges physikalisches Modell kann beispielsweise durch Versuche ermittelt werden, so zum Beispiel an einem Motorprufstand, oder auch beispielsweise mittels entsprechender Simulationen para- metrisiert sein. Ferner wird bei Vorliegen des instationaren Betriebszustandes abhangig von der Soll- und der Ist- Brennraumtemperatur ein Korrekturwert für den mindestens einen Einspritzparameter ermittelt. Das Kraftstoffeinspritzven- til wird abhangig von dem mindestens einen Einspritzparameter und dem zugeordneten Korrekturwert angesteuert. Auf diese Weise kann zum einen einfach der mindestens eine Einspritzparameter ermittelt werden, durch den einfach bei Vorliegen eines stationären Betriebszustandes ein Betrieb der Brennkraft-
maschine mit geringen Emissionen gewahrleistet werden kann und zwar bei entsprechender Parametrisierung des ersten Einspritzparameters .
Darüber hinaus kann jedoch auch in dem instationaren Betriebszustand sehr einfach und wirkungsvoll ein gunstiger Verbrauch gewahrleistet werden und hohe Schadstoffemissionen, so insbesondere NOX-Emissionen, deutlich verringert werden. Es hat sich hier gezeigt, dass die Brennraumtemperatur dies- bezuglich ein besonders charakteristisches Maß ist und durch das einfache Ermitteln der Soll-Brennraumtemperatur und der Ist-Brennraumtemperatur und das davon abhangige Ermitteln des Korrekturwertes besonders einfach ein wirkungsvolles Reduzieren der Schadstoffemissionen und auch des Verbrauchs im in- stationären Betrieb möglich ist. Darüber hinaus kann so auch wahrend des instationaren Betriebszustandes eine vorteilhafte Akustik bei der Verbrennung beibehalten werden.
Die Soll- und auch die Ist-Brennraumtemperatur sind bevorzugt charakteristisch für die Temperatur in dem Brennraum bei einem vorgegebenen Kurbelwellenwinkel innerhalb eines Arbeitsspiels einer Brennkraftmaschine. Sie sind insbesondere charakteristisch für eine maximale Temperatur innerhalb des jeweiligen Arbeitsspiels.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Soll-Brennraumtemperatur abhangig von einem Luftmassenstrom und/oder einer Drehzahl und/oder einem einzustellenden Drehmoment ermittelt. Dies ist besonders einfach und ermog- licht dennoch ein hinreichend präzises Ermitteln der für den stationären Betrieb charakteristischen Brennraumtemperatur.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das physikalische Modell ein Filter. Auf diese Weise kann das physikalische Modell besonders einfach implementiert werden und hinreichend genaue Ist-Brennraumtemperaturen liefern.
In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn das Filter ein Filter erster Ordnung ist. Dies lasst sich besonders rechentechnisch einfach implementieren und es hat sich auch überraschend gezeigt, dass ein Filter erster Ordnung, insbesondere ein PTl-Filter, den realen Verlauf der tatsachlichen Brennraumtemperatur wahrend des instationaren Betriebszustandes sehr gut modelliert.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Filterzeitkonstante abhangig von dem Luftmassenstrom ermittelt. Auf diese Weise lasst sich die Ist-Brennraumtemperatur besonders präzise ermitteln.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin- düng ist der Einspritzparameter eine kurbelwellenbezogene Lage einer vorzunehmenden Einspritzung. Auf diese Weise kann einfach ein Schwerpunkt der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff- Gemisches beeinflusst werden und zwar im Sinne einer Reduktion von Schadstoffemissionen. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Einspritzparameter eine kurbelwellenbezogene Lage einer vorzunehmenden Voreinspritzung ist, da so ein Beginn der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches bezogen auch auf eine Haupteinspritzung besonders gezielt beeinflusst werden kann.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Einspritzparameter eine kurbelwellenbezogene Lage einer vorzunehmenden Haupteinspritzung. Auf diese Weise kann besonders präzise ein Verbrennungsschwerpunkt und so eine Brennraumtem- peratur eingestellt werden.
Ferner ist es auch vorteilhaft, wenn der Einspritzparameter eine zuzumessende Kraftstoffmasse ist. Auf diese Weise kann einfach ein gunstiger Drehmomentverlauf realisiert werden.
In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der Einspritzparameter eine Voreinspritzmasse ist. Es hat sich
diesbezüglich gezeigt, dass durch die Voreinspritzmasse die Schadstoffemissionen maßgeblich beeinflussbar sind. Ferner ist es in diesem Zusammenhang auch sehr vorteilhaft, wenn der Einspritzparameter eine Haupteinspritzmasse ist. Auf diese Weise kann besonders präzise ein gunstiger Drehmomentverlauf realisiert werden.
Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen naher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung und
Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine.
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figuren- ubergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst vorzugsweise eine Drosselklappe 5, die auch bei einer Brennkraftmaschine mit Selbst- zundung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches beispielsweise vor- teilhaft im Zusammenhang mit einer Abgasruckfuhrung oder auch einem Tankentluftungssystem eingesetzt werden kann. Der Ansaugtrakt 1 umfasst ferner vorzugsweise einen Sammler 6 und ein Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Zl über einen Einlasskanal in den Motorblock 2 gefuhrt ist. Der Motorblock 2 umfasst ferner eine Kurbelwelle 8, welche über eine Pleuelstange 10 mit dem Kolben 11 des Zylinders Zl gekoppelt ist.
Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 12 und einem Gasauslassventil 13. Der Zylinder- köpf 3 umfasst ferner ein Kraftstoffeinspritzventil 18, mittels dessen Kraftstoff in den Brennraum des Zylinders Zl zugemessen werden kann.
In dem Abgastrakt 4 ist bevorzugt ein Abgaskatalysator 21 angeordnet. Gegebenenfalls kann ferner in dem Abgastrakt auch ein Partikelfilter angeordnet sein. Ferner ist bevorzugt eine Abgasruckfuhrung vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, Abgas aus dem Abgastrakt 4 in den Ansaugtrakt 1 zurückzuführen. Darüber hinaus ist vorzugsweise auch ein Abgasturbolader vorgesehen .
Eine Steuervorrichtung 25 ist für die Brennkraftmaschine vorgesehen, der Sensoren zugeordnet sind, die für die Messgroßen erfassen und jeweils den Wert der Messgroße ermitteln. Betriebsgroßen umfassen neben den Messgroßen auch von diesen abgeleitete Großen. Die Steuervorrichtung 25 ermittelt abhan- gig von mindestens einer der Betriebsgroßen BG Stellgroßen, die dann in ein oder mehrere Stellsignale SG zum Steuern der Stellglieder mittels entsprechender Stellantriebe angesetzt werden .
Die Steuervorrichtung 25 kann auch als Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine bezeichnet werden.
Die Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 26, welcher eine Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst, ein Luftmas- sensensor 28, welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 5 in dem Ansaugtrakt erfasst, ein erster Temperatursensor 32, welcher eine Ansauglufttemperatur erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 36, welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl N zugeordnet wird. Ferner ist ein zweiter Temperatursensor 38 vorgesehen, der eine Kuhlmitteltemperatur oder eine Kraftstofftemperatur erfasst. Je nach Ausfuhrungsform kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusatzliche Sensoren vorhanden sein.
Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13 und das Kraftstoffeinspritzventil 18.
Neben dem Zylinder Zl sind bevorzugt noch weitere Zylinder Z2 bis Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder und gegebenenfalls Sensoren zugeordnet sind. Somit kann die Brennkraftmaschine eine beliebige Anzahl an Zylindern Zl bis Z4 aufweisen.
Ein Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine ist in einem Speicher der Steuervorrichtung 25 gespeichert und wird bevorzugt zeitnah zu einem Start der Brennkraftmaschine in einem Schritt Sl (Figur 2) gestartet. In dem Schritt Sl werden ge- gebenenfalls Variablen initialisiert.
In einem Schritt S2 wird geprüft, ob sich die Brennkraftmaschine in einem Betriebszustand BZ befindet, der ein instati- onarer Betriebszustand BZ INST ist. Die Brennkraftmaschine befindet sich insbesondere in dem instationaren Betriebszustand BZ_INST, wenn eine oder mehrere relevante Betriebsgroßen eine vorgegebene minimale Dynamik aufweisen. Beispielsweise kann ein solcher instationarer Betriebszustand BZ INST eingenommen werden, wenn das durch die Brennkraftmaschine zu erzeugende Wunsch-Drehmoment eine vorgegebene Dynamik aufweist, beispielsweise hervorgerufen durch ein Betatigen des Fahrpedals 27 durch einen Fahrer. Ist die Bedingung des Schrittes S2 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S4 fortgesetzt, in dem das Programm für eine vorgeb- bare Wartezeitdauer T W oder auch einen entsprechenden Kurbelwellenwinkel verharrt, bevor die Bearbeitung in dem Schritt S2 erneut fortgesetzt wird. Die Verweildauer in dem Schritt S4 ist dabei so gewählt, dass der Schritt S2 geeignet häufig abgearbeitet wird, so zum Beispiel einmal pro Zylin- dersegment der Brennkraftmaschine, also bei einer Viertakt- Brennkraftmaschine mit vier Zylindern, alle 180° Kurbelwellenwinkel .
Ist die Bedingung des Schrittes S2 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt S6 ein Einspritzparameter abhangig von mindestens einer Betriebsgroße BG ermittelt. In dem Schritt S6 wird so beispielsweise ein Einspritzbeginn SOI und/oder ein Einspritzende EOI abhangig von der mindestens einen Betriebsgroße ermittelt. Die Betriebsgroße BG kann im Zusammenhang mit dem Schritt S6 beispielsweise das gewünschte durch die Brennkraftmaschine einzustellende Drehmoment TQI_SP, die Drehzahl N und/oder die durch den ersten Temperatursensor 32 und/oder zweiten Temperatursensor 38 erfassten Temperaturen oder auch weitere Betriebsgroßen umfassen. Die Zuordnungsvorschrift zum Ermitteln des Einspritzbeginns SOI und des Einspritzendes EOI ist für einen stationären Betriebszustand der Brennkraftmaschine vorgegeben und ist bevorzugt empirisch, beispielsweise durch Versuche an einem Motorprufstand und/oder durch Simulationen ermittelt und ist bevorzugt in einem oder mehreren Kennfeldern in einem Speicher der Steuervorrichtung 25 abgelegt.
In einem Schritt S8 wird eine Soll-Brennraumtemperatur T BR SP abhangig von mindestens einer Betriebsgroße ermittelt, die bevorzugt eine zuzumessende Kraftstoffmasse MFF und/oder bevorzugt eine Drehzahl N und/oder ein einzustellen- des Drehmoment TQI_SP umfasst. Die zuzumessende Kraftstoffmasse MFF wird maßgeblich abhangig von einer die einzustellende Last in der Brennkraftmaschine charakterisierenden Betriebsgroße, wie beispielsweise dem gewünschten einzustellenden Drehmoment TQI_SP ermittelt. Dies erfolgt entsprechend des Vorgehens des Schrittes S6 bevorzugt abhangig von einem oder mehreren in einem Speicher der Steuervorrichtung abgelegten Kennfeld oder Kennfeldern. Darüber hinaus können bei dem Ermitteln der Soll-Brennraumtemperatur auch noch weitere Betriebsgroßen wie beispielsweise eine Abgasruckfuhrrate oder die Ansauglufttemperatur berücksichtigt werden und zwar unter der Annahme des stationären Betriebszustandes.
In einem Schritt SlO wird eine Filterzeitkonstante t_eng ermittelt und zwar abhangig von mindestens einer Betriebsgroße BG, die bevorzugt der Luftmassenstrom ist. Dies kann ebenfalls abhangig von mindestens einem Kennfeld erfolgen.
In einem Schritt S12 ist ein Filter vorgesehen, das bevorzugt ein Filter erster Ordnung ist (wie z.B. ein PTl-Filter) , dessen Filterzeitkonstante t_eng ist und an dem eingangsseitig die Soll-Brennraumtemperatur T_BR_SP anliegt und ausgangssei- tig dann eine Ist-Brennraumtemperatur T BR AV ausgegeben wird. Durch die Schritte S8 bis S12 wird ein physikalisches Modell für den transienten Betrieb zum Ermitteln der Ist- Brennraumtemperatur T_BR_AV realisiert. Auf diese Weise kann somit eine hinreichend genaue Abschätzung der tatsachlichen Brennraumtemperatur auch wahrend des transienten Betriebs der Brennkraftmaschine erfolgen. Dabei kann die Brennraumtemperatur auf die Temperatur in dem Brennraum beispielsweise zu einem vorgebbaren Kurbelwellenwinkel wahrend des jeweiligen Arbeitsspiels bezogen sein. Bevorzugt korrespondiert die Brenn- raumtemperatur zu einer maximalen Temperatur innerhalb des jeweiligen Arbeitsspiels.
In einem Schritt S14 werden ein oder mehrere Korrekturwerte ermittelt und zwar abhangig von der Soll-Brennraumtemperatur T_BR_SP und der Ist-Brennraumtemperatur T_BR_AV. Bei Ausfuhrung des Schrittes S14 wird bevorzugt ein Korrekturwert KOR SOI für den Einspritzbeginn und/oder ein Korrekturwert KOR_EOI für das Einspritzende abhangig von der Soll- Brennraumtemperatur und der Ist-Brennraumtemperatur T_BR_AV ermittelt. Bevorzugt wird hierzu die Abweichung und insbesondere die Differenz zwischen der Soll-Brennraumtemperatur T_BR_SP und der Ist-Brennraumtemperatur T_BR_AV herangezogen.
Das Ermitteln der Korrekturwerte kann beispielsweise mittels eines weiteren physikalischen Modells erfolgen, das bevorzugt ein oder mehrere Kennfelder umfasst, und insbesondere in Form einer Vorsteuerung realisiert ist.
In einem Schritt S16 wird anschließend ein Stellsignal SG zum Ansteuern des jeweiligen Einspritzventils 18 ermittelt, das dem jeweiligen Zylinder Zl bis Z4 zugeordnet ist und zwar ab- hangig von mindestens einem Einspritzparameter und/oder mindestens einem Korrekturwert. So wird das Stellsignal beispielsweise abhangig von dem Einspritzbeginn SOI und/oder dem Einspritzende EOI und/oder dem Korrekturwert KOR_SOI für den Einspritzbeginn und/oder dem Korrekturwert KOR_EOI für das Einspritzende ermittelt. Der Einspritzbeginn SOI und das Einspritzende EOI sind jeweils auf den Kurbelwellenwinkel der Kurbelwelle 8 bezogen. Das jeweilige Einspritzventil 18 wird dann entsprechend dem in dem Schritt S16 ermittelten Stellsignal SG zum Zumessen von Kraftstoff in den jeweiligen Brennraum des jeweiligen Zylinders Zl bis Z4 angesteuert. Im Anschluss an die Bearbeitung des Schrittes S16 wird die Bearbeitung in dem Schritt S4 fortgesetzt.
Alternativ oder auch zusatzlich zu dem Schritt S6 kann ein Schritt S18 vorgesehen sein, in dem eine Haupteinspritzmasse MFF_M und/oder eine Voreinspritzmasse MFF_PILOT abhangig von mindestens einer Betriebsgroße BG ermittelt werden. Diese eine Betriebsgroße BG umfasst bevorzugt eine die an der Brennkraftmaschine einzustellende Last charakterisierende Große, wie ein gewünschtes durch die Brennkraftmaschine einzustellendes Drehmoment und bevorzugt eine Drehzahl. Sie kann jedoch auch weitere Betriebsgroßen BG umfassen. Die Zuordnungsvorschrift oder Zuordnungsvorschriften des Schrittes S18 umfassen bevorzugt ebenfalls ein oder mehrere Kennfelder.
Alternativ oder zusatzlich zu dem Schritt S14 kann dann auch ein Schritt S20 vorgesehen sein, in dem ein Korrekturwert KOR_MFF_M für die Haupteinspritzung ermittelt wird und zwar abhangig von der Soll-Brennraumtemperatur T BR SP und der Ist-Brennraumtemperatur T BR AV. Alternativ oder zusatzlich kann in dem Schritt S20 auch ein Korrekturwert KOR_MFF_PILOT für die Voreinspritzung abhangig von der Soll-
Brennraumtemperatur T_BR_SP und der Ist-Brennraumtemperatur T BR AV ermittelt werden. Die Zuordnungsvorschriften zum Ermitteln der Korrekturwerte KOR_MFF_PILOT, KOR_MFF_M korrespondieren bevorzugt grundsatzlich zu denen des Schrittes S14. Das Stellsignal SG wird dann in dem Schritt S16 auch abhangig von der Haupteinspritzmasse MFF M und/oder der Voreinspritz- masse MFF_PILOT und/oder dem Korrekturwert KOR_MFF_PILOT für die Voreinspritzmasse und/oder dem Korrekturwert KOR_MFF_M für die Haupteinspritzmasse ermittelt.
Korrekturwerte sind durch die Zuordnungsvorschriften so vorgegeben, dass auch bei transientem Betrieb möglichst geringe Schadstoffemissionen, insbesondere NOX-Emissionen gewahrleistet werden können und auch eine gunstige Akustik sicherge- stellt werden kann. Darüber hinaus können sie auch dahingehend optimiert sein, dass eine Erzeugung von Schadstoffpartikeln minimiert oder zumindest gering gehalten ist.
Insbesondere kann so durch die Korrekturwerte ein Zundverzug des Luft-/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Brennraum im Vergleich zu dem eingeschwungenen Zustand, also dem stationären Betriebszustand, sehr stark vermindert oder auch verlängert werden. So kann beispielsweise bei Erhohen der Solltemperatur T_BR_SP infolge eines Anhebens oder Erhohens der zu- zumessenden Kraftstoffmasse MFF die Differenz zwischen der Ist-Brennraumtemperatur T BR AV und der Soll- Brennraumtemperatur T BR SP zunächst negativ werden und der Einspritzbeginn SOI nach früh korrigiert werden. Gleichzeitig wird dann auch der Korrekturwert KOR_MFF_PILOT für die Vor- einspritzkraftstoffmasse MFF PILOT erhöht, was dann auch dazu fuhrt, dass ein drehmomentneutraler Übergang erreicht werden kann und durch die Korrekturwerte dann mit steigender Zeit deren Beitrag immer geringer wird, bis eine Korrektur nicht mehr notig ist. Bei einer Senkung der SoIl- Brennraumtemperatur T BR SP erfolgt der entsprechende Ablauf entsprechend invertiert.