23. 06. 2007
Schuh, insbesondere Sportschuh
Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, mit einem Schuhoberteil.
Im Stand der Technik sind Schuhe bekannt, die mit Mitteln ausgerüstet sind, mit denen die Länge des Schuhs in Richtung der Schuhlängsachse eingestellt werden kann. Exemplarisch sei auf die US 6,138,385 hingewiesen. Mit der dort gezeigten Ausgestaltung einer Schuhsohle kann die Schuhgröße über gewisse Bereiche stufenlos eingestellt und der Schuh damit an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.
Nicht geeignet ist die vorbekannte Lösung, wenn die Größenveränderung des Schuhs nur temporär erfolgen soll, beispielsweise während des Transports. Hierfür sind andere Konzepte entwickelt worden. Beispielsweise offenbart die DE 201 19 907 Ul einen Sportschuh mit einer Sohle und einem mit dieser verbundenen Schuhoberteil, das den Vorderfuß, den Gelenkbereich und den Fersenbereich des Fußes umgibt. Damit der Schuh in einfacher Weise auf ein für das Reisen handhabbares Format zusammengelegt werden kann, ist dort vorgesehen, dass das Schuhoberteil im Fersenbereich einen Einschnitt aufweist, der in vertikale Richtung zur Sohle verläuft, wobei die beiderseits des Einschnitts gelegenen Teile des Schuhoberteils im Fersenbereich zum
Zusammenfalten auf ein flaches Format zum Transport des Schuhs nach innen in Richtung der Sohle klappbar bzw. faltbar ausgebildet sind.
Dabei muss oft ein Kompromiss eingegangen werden, da durch die Ausgestaltung zum Zusammenlegen des Schuhs die Formstabilität des Schuhs leidet.
Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass einerseits ein Zusammenlegen des Schuhs auf ein kleines Format in einfacher Weise möglich wird, dass jedoch andererseits der Schuh beim normalen Gebrauch eine hinreichende Eigensteifigkeit aufweist.
Die L ö s u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekenn- zeichnet, dass das Schuhoberteil zumindest abschnittsweise aus einem biegeschlaffen Material besteht, das ein Zusammenschieben des
Schuhoberteils in Schuhlängsrichtung ermöglicht, wobei zumindest in einem sich in Schuhlängsrichtung erstreckenden Bereich des Schuhoberteils mindestens ein Verstärkungselement an oder in dem Schuhoberteil angeordnet ist, das die Form des Schuhs in einem Schnitt im wesentlichen senkrecht zur Schuhlängsrichtung aufrecht erhält, wobei das biegeschlaffe
Material im Verbindungsbereich zwischen dem Schuhvorderteil und dem
Schuhhinterteil angeordnet ist, wobei das Schuhoberteil zumindest im Bereich der Zehen und im Fersenbereich aus biegesteifem Material besteht und wobei die Verstärkungselemente zumindest über den gesamten Verbindungsbereich zwischen dem Schuhvorderteil und dem Schuhhinterteil angeordnet sind.
Darunter ist zu verstehen, dass als Material für das Schuhoberteil beispielsweise ein dünnes Textilmaterial zum Einsatz kommt, das einer
Biegung oder Knickung keinen wesentlichen Widerstand entgegensetzt. Dem gegenüber sind die Verstärkungselemente mindestens um den Faktor 5, vorzugsweise um den Faktor 10, steifer ausgebildet, was die Verformung des Schuhs aus seiner Benutzungsstellung heraus anbelangt. Das Halten des Schuhs in seiner Benutzungsstellung wird also praktisch ausschließlich durch die Verstärkungselemente bewerkstelligt, nicht durch das Material des Schuhoberteils in dem Bereich, in dem die Verstärkungselemente angeordnet sind.
Die einzelnen Verstärkungselemente verlaufen im wesentlichen - abgesehen von einer gewissen Neigung zur Vertikalen aufgrund der Anatomie des Fußes - in einer Ebene, die senkrecht auf der Schuhlängsrichtung steht.
Nach der Erfindung ist also biegeschlaffes Oberteil-Material nur im Mittenbereich des Schuhs vorgesehen, während die Ferse und die Spitze des Schuhs klassisch aus formstabilem Material bestehen.
Das Verstärkungselement kann bevorzugt als um das Schuhoberteil umlaufender geschlossener Ring oder als teilweise um das Schuhoberteil umlaufender Ringabschnitt ausgebildet sein. Dabei sind mit Vorteil mehrere parallel zueinander angeordnete Verstärkungselemente an oder in dem Schuhoberteil angeordnet. Diese sind zumindest über den gesamten Verbindungsbereich zwischen dem Schuhvorderteil und dem Schuhhinterteil angeordnet. Die Verstärkungselemente können auch im wesentlichen über den gesamten Bereich der Längserstreckung des Schuhoberteils angeordnet sein - gegebenenfalls abgesehen vom vordersten Spitzenbereich. Im Schuhvorderteil und/oder im Schuhhinterteil können die Verstärkungselemente mit Versteifungsmitteln versehen sein, die die Zusammenschieb- barkeit des Schuhoberteils in Schuhlängsrichtung verhindern oder
erschweren. Diese Versteifungsmittel können durch eine stegförmige Verbindung zwischen zwei benachbarten Verstärkungselementen gebildet werden. Die Verbindung kann zwischen zwei benachbarten Verstärkungselementen wellenförmig oder fischgrätenartig ausgebildet sein. Die Versteifungsmittel können dabei in dem dem Boden zugewandten Bereich der Verstärkungselemente angeordnet sein.
Besonders bevorzugt sind lösbare Versteifungsmittel auf oder an dem Schuhoberteil angeordnet oder anordenbar, die mindestens zwei benachbarte Verstärkungselemente formschlüssig umfassen und auf Abstand halten, um die Zusammenschiebbarkeit des Schuhoberteils in Schuhlängsrichtung zu verhindern oder zu erschweren. Das lösbare Versteifungsmittel kann als aufsetzbare Klammer, insbesondere als auf den Rist aufsetzbare Klammer, ausgebildet sein. Es kann auch als Sohlenelement ausgebildet sein. Das lösbare Versteifungsmittel weist dabei bevorzugt Ausnehmungen auf, die der Form der Verstärkungselemente angepasst sind. Dabei kann vorgesehen werden, dass zwischen dem Versteifungsmittel und den mit diesem zusammenwirkenden Verstärkungselementen eine Clip- Verbindung angeordnet ist.
Die genannten Versteifungsmittel zur Verhinderung bzw. zum Erschweren der Zusammenschiebbarkeit des Schuhoberteils in Richtung der Schuhlängsachse können auch als eigensteife Einlegesohle ausgebildet sein.
Fertigungstechnische Vorteile ergeben sich, wenn mindestens ein Verstärkungselement auf das biegeschlaffe Material des Schuhoberteils aufgespritzt oder aufgepresst ist.
Die Einstellbarkeit des Schuhs auf eine definierte Länge wird erleichtert, wenn weiterbildungsgemäß vorgesehen wird, dass der Schuh ein Feststellband aufweist, das aus zugfestem Material besteht und um die Ferse des Schuhs herum verläuft. Das Feststellband kann dabei in einer Führung, insbesondere in einer am Schuhoberteil festgelegten Stoffröhre, angeordnet sein.
Mindestens ein im Ristbereich angeordnetes Verstärkungselement kann aus elastischem Material bestehen, das in Umfangsrichtung dehnbar ist.
Der Schaft (d. h. das Material des Schuhoberteils) des Schuhs kann je nach Bedarf wasserundurchlässig oder atmungsaktiv ausgewählt werden. Aus einer Vielzahl von einzelnen, umlaufenden oder teilweise umlaufenden Rippen bzw. Ringen (Verstärkungselementen) kann ein Rahmen gebildet werden, wobei die Verstärkungselemente direkt an das Material des Schuhoberteils angespritzt oder auf dieses aufgepresst werden können. Entsprechende Materialien wären z. B. thermoplastische Kunststoffe, vorwiegend Polyamid oder Polyurethan, oder aufgepresster bzw. aufgespritzter Gummi oder thermoplastischer Kautschuk.
Die umlaufenden bzw. teilweise umlaufenden Rippen können sich über den gesamten Bereich des Schaftes (Schuhoberteils) oder nur über Teilbereiche desselben erstrecken, z. B. über den Vorfuß und/oder den Gelenkbereich.
Im unteren Schaftbereich kann - zum Schutz von äußeren Einflüssen - auch Material zwischen den Rippen (Verstärkungselementen) eine Art Sohlenbasis bilden. Die Spitze bzw. die Fersenpartie können im gleichen Verfahren als funktionelles Teil, z. B. als Spitzenschutz bei Motorradstiefeln und/oder als Fersenkappen, mit angeformt werden. In diesem Falle kann der restliche
Schaftteil auch hinterher an die funktionellen Teile aufgenäht werden; dabei ist insbesondere an Schuhe mit angenähten Sohlenteilen gedacht. Die funktionellen Teile können z. B. Belüftungsausnehmungen oder spezielle Abriebsflächen haben oder als Aufnahmen für zusätzliche Accessoires (z. B. elektronische Komponenten) dienen.
Eine Streckung des Schuhoberteils in Schuhlängsrichtung kann durch ein dehnungsarmes Schaftmaterial bzw. durch entsprechend dehnungsfreie Futtermaterialien bzw. Verstärkungen erreicht werden.
Eine Längeneinstellbarkeit kann durch eine Verstellmöglichkeit, z. B. durch das genannte Feststellband, erreicht werden.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird der Rahmen (d. h. die Anordnung der einzelnen Verstärkungselemente) separat gespritzt, wobei die erwähnten Variationsmöglichkeiten vorgesehen werden können. Der Schaft - ausgebildet als Mokassin -, d. h. das Schuhoberteil wird dann nachträglich angeordnet, z. B. eingeclipst. In diesem Falle hat das Schaftmaterial entsprechende Vorsprünge (eingenäht oder ebenfalls aufgespritzt), die zwischen die einzelnen Rippen des Rahmens geclipst werden, um eine zu starke Verschiebung der einzelnen Verstärkungselemente zueinander bzw. auch ein Verschieben von Schaftmaterial und Rahmen zu verhindern. Damit ist der Schuh gehindert, sich in Schuhlängsrichtung zu verkürzen. Der Vorteil dieser Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass der Schaft ausgewechselt werden kann, z. B. für unterschiedliche Anwendungsfälle.
Die umlaufenden Verstärkungselemente (Rippen) können grundsätzlich auch direkt als Lauffläche dienen. Um ein Umknicken der Rippen bzw. ein zu starkes „Schwimmen" zu vermeiden, aber dennoch die
Zusammenschiebbarkeit des Schuhs weiterhin zu ermöglichen, gibt es zwei bevorzugte Möglichkeiten:
Die Ringe können im Bodenbereich als nicht gerade Linien ausgebildet sein, z. B. als konzentrische Wellen oder als Fischgrätenprofil.
Alternativ ist es auch möglich, dass die Ringe durch ein negatives zusätzliches Sohlenelement (Versteifungsmittel) stabilisiert werden, das über den Vorfuß bzw. den Rückfuß - nur teilweise oder ganzflächig abdeckend - in die Rippen „eingetreten" wird und aufgrund Formschluss bzw. aufgrund Reibung an den Rippen haftet. In dieses als Versteifungsmittel fungierende Sohlenelement können auch zusätzliche Dämpfungselemente integriert werden.
Die Einstellung der Größe des Schuhs bzw. dessen Länge kann in verschiedener Weise erreicht werden:
Zunächst kann dies über ein dehnungsarmes Schaft- bzw. Verstärkungselement-Material sichergestellt werden, d. h. die Größe ist dann durch die maximale Ausdehnung dieses Materials definiert.
Es kann auch ein Feststellband vorgesehen werden, das um die Ferse herum verläuft; das Band kann nicht dehnbar oder verstellbar ausgebildet sein.
Das Feststellband, das in einer Stoffröhre angeordnet sein kann (gebildet aus Schaftmaterial) kann frei laufen und am vorderen Ende mit der vordersten Rippe (Verstärkungselement) verbunden sein und am hinteren Ende entsprechende Verstellmöglichkeiten aufweisen. Diese Art der Verstellung hat auch den Vorteil, dass der Schuh bewusst zusammengezogen werden kann
und durch Festlegung des Feststellbandes in einer definierten Position dann in dieser Position bleibt.
Die Schnürung kann ebenfalls auf verschiedenem Wege realisiert werden:
Zum Einsatz kommen kann natürlich eine übliche Schnürung mit herkömmlichen Schnürsenkeln. Hierbei enden die Rippen im Ösenlederbereich, um ein Zusammenziehen des Schaftes zu ermöglichen.
Vorgesehen werden können auch elastische Rippen, insbesondere im Ristbereich, die sich dem Fußumfang anpassen.
Es können auch elastische Rippen vorgesehen werden, die sich grob anpassen und durch eine zusätzliche vorgespannte Schaftklammer aus Kunststoff unterstützt werden. Die als Clip ausgebildete Schaftklammer kann dabei sowohl von oben (s. später folgendes Ausführungsbeispiel) als auch von unten auf den Schuh aufgesetzt werden. Im Falle des Aufsetzens von unten können die einzelnen Cliplamellen auch durch einen angeformten Zentral- Drehverschluss sehr einfach geschnürt werden.
Eine wiederum andere Schnürmöglichkeit besteht in dem Einspritzen von Bimetall-Drähten in die elastischen Rippen (Verstärkungselemente). Durch einen entsprechenden elektrischen Impuls werden die Drähte dann zusammengezogen oder gedehnt.
Mit der vorgeschlagenen Ausgestaltung eines Schuhs, insbesondere eines Sportschuhs, wird in einfacher Weise ein Zusammenschieben des Schuhs bei Bedarf möglich, so dass ein platzsparender Transport, z. B. bei Unterbringung in einem Koffer, möglich ist.
Dabei weist der Schuh eine hinreichende Eigensteifigkeit auf und insbesondere eine Torsionssteifigkeit, die eine ausreichende Unterstützung des Fußes des Trägers gewährleistet. Die natürliche Bewegungsfreiheit des Fußes wird sichergestellt, wobei keine Einbuße an der Schutzwirkung des Fußes eintritt.
Durch ein hinreichend dünnes Schaftmaterial (Material des Schuhoberteils) kann eine Belüftung des Fußes sichergestellt werden.
Das vorgeschlagene Konzept kann als Grundbaukasten für verschiedene Anwendungen herangezogen werden.
Der vorgeschlagene Schuh gibt eine optimale Kopie des Leistens wieder, so dass eine gute Passform des Schuhs erreichbar ist.
Auch ermöglicht der Schuh eine Größenanpassung, z. B. bei Heranwachsenden bzw. Kindern.
Von Vorteil ist es weiterhin, dass ein relativ leichter Schuh geschaffen werden kann, was z. B. bei einem Laufschuh zum Tragen kommt. Weiterhin wird - infolge der „Rippen" - ein guter Schutz gegen äußere Kräfte, z. B. Schläge und Tritte, erzielt, was insbesondere bei der Verwendung als Fußballschuh günstig ist.
In der Zeichnung sind Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Sportschuh in Benutzungsstellung, von der Seite aus betrachtet,
Fig. 2 den Schuh gemäß Fig. 1 in einer Nicht-Benutzungsstellung, in der er auf ein kleineres Format zusammengelegt ist,
Fig. 3 eine zu Fig. 1 alternative Ausgestaltung der Erfindung mit insgesamt drei Versteifungsmitteln, die in Explosionsdarstellung skizziert sind, und
Fig. 4 in perspektivischer Ansicht ein Versteifungsmittel in Form einer eigensteifen Einlegesohle für den Schuh.
In Fig. 1 ist ein Sportschuh 1 von der Seite aus betrachtet dargestellt, der in bekannter Weise ein Schuhoberteil 2 aufweist. Das Schuhoberteil 2 erstreckt sich in Schuhlängsrichtung L über drei Bereiche, nämlich über einen Schuhvorderteil 6, einen sich an diesen anschließenden Verbindungsbereich 5 und einen Schuhhinterteil 7. Der Verbindungsbereich 5 erstreckt sich dabei im Benutzungszustand des Schuhs 1, also im ausgezogenen Zustand des Schuhs, bevorzugt über eine Strecke von mindestens 30 %, besonders bevorzugt von mindestens 40 %, der Gesamtlänge des Schuhs 1, d. h. gemessen in Schuhlängsrichtung L.
Eine - gedankliche - Unterteilung des Schuhs kann auch dadurch erfolgen, dass im Vorderschuh ein Bereich 8 der Zehen definiert ist, an den sich ein weiterer Bereich 3 anschließt, an den wiederum im Hinterschuh ein Fersenbereich 9 angrenzt. Es gilt hier entsprechend, dass sich der Bereich 3 vorzugsweise über mindestens 30 %, besonders bevorzugt über mindestens 40 % , der Gesamtlänge des Schuhs 1 im Benutzungszustand erstreckt.
Der genannte Bereich 3 zeichnet sich dadurch aus, dass entlang seiner Erstreckung das Material des Schuhoberteils 2 biegeschlaff ausgebildet ist. Hierunter ist zu verstehen, dass das Material nur eine geringe Eigensteifigkeit aufweist, z. B. also ein dünnes Textilmaterial ist, das einem Zusammenschieben des Schuhs 1 in Schuhlängsrichtung L keinen wesentlichen Widerstand entgegensetzt.
Daher kann der Schuh 1 auch aus der in Fig. 1 dargestellten Benutzungsstellung in eine Nicht-Benutzungsstellung zusammengeschoben werden, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.
Damit der Schuh 1 dennoch im Gebrauch eine hinreichende Eigensteifigkeit aufweist und insbesondere eine hinreichende Torsionssteifigkeit hat, ist eine Anzahl von Verstärkungselementen 4 vorgesehen, die ringförmig ausgebildet sind und im wesentlichen in einer Ebene kreisförmig bzw. oval verlaufen, die senkrecht auf der Schuhlängsrichtung L steht. Die Verstärkungselemente 4 bestehen im Ausfuhrungsbeispiel aus spritzgegossenem Kunststoff, der direkt an das Material des Schuhoberteils angespritzt ist.
Wie aus Fig. 1 gesehen werden kann, ist der Bereich 3 als Bereich der Erstreckung der Verstärkungselemente 4 ausgebildet, d. h. über den Bereich 3 sind die genannten Verstärkungselemente 4 an das Schuhoberteil 4 angebracht.
Im Ausfuhrungsbeispiel gemäß Fig. 1 geht ferner hervor, dass sowohl der Bereich 8 der Zehen als auch der Fersenbereich 9 klassisch ausgebildet sind, d. h. in diesen Bereich besteht der Schuh - wie gewöhnlich - aus eigensteifem Material.
In der Synopse der Figuren 1 und 2 kann gesehen werden, dass der Schuh in Schuhlängsrichtung L zusammengezogen werden kann, bis die einzelnen rippenfÖrmigen Verstärkungselemente 4 aneinanderliegen. Ein um die Ferse des Schuhs herum verlaufendes Feststellband 14 kann den Schuh 1 in der Benutzungsposition in der gewünschten (maximalen) Länge halten.
Damit der Schuh 1 bei Benutzung insbesondere im Vorderfußbereich eine hinreichende Eigensteifigkeit aufweist, ist ein Vordersohlenteil 1 1 vorgesehen, das als Versteifungsmittel ausgebildet ist und Ausnehmungen 13 aufweist, die der Form der Verstärkungselemente 4 im bodenzugewandten Bereich des Schuhs angepasst sind. Die Rippen 4 können in die Ausnehmungen 13 des Versteifungsmittels 11 eingedrückt werden, so dass ein Verbund zwischen Sohlenelement 1 1 und Schuhoberteil 2 hergestellt ist.
Dieses Prinzip ist bei der in Fig. 3 dargestellten Lösung noch weiter getrieben: Der hier dargestellte Schuh ist über die gesamte Erstreckung in Schuhlängsrichtung L - abgesehen vom vordersten Bereich der Zehen - mit Verstärkungselementen 4 versehen. Um die Rippen 4 für die Benutzung des Schuhs auf dem benötigten Abstand zu halten, sind drei Versteifungsmittel 10, 11 und 12 vorgesehen, nämlich eine Ristklammer 10, ein Vordersohlenelement 11 und ein Hintersohlenelemente 12. Die Sohlenelemente 11 und 12 weisen wieder Ausnehmungen 13 auf, die für die formschlüssige Aufnahme der Verstärkungselemente 4 ausgebildet sind. Dabei ist eine Clipverbindung zwischen den Rippen 4 und den Ausnehmungen 13 vorgesehen. Durch Eindrücken bzw. Einclipsen der Elemente 1 1 und 12 in die Rippen 4 kann also im Vorderfuß- bzw. Hinterfußbereich eine definierte Benutzungsstellung des Schuhs 1 festgelegt werden. Entsprechendes gilt für die Ristklammer 10, die von oben auf den Schuh im Ristbereich aufgesetzt wird und sich mit den Armen 15 so zwischen
zwei benachbarte Verstärkungselemente 4 klemmt, dass diese auf definiertem Abstand gehalten werden.
Die Sohlen- Versteifungsmittel 11 und 12 haben noch Befestigungselemente 16, mit denen sie am Schuhoberteil 2 befestigt werden können, wobei vorliegend eine Druckknopfverbindung zum Einsatz kommt. Genauso können hierfür auch beliebige andere Verbindungen (z. B. Klettverschlüsse) verwendet werden. Die Anbringung der Versteifungsmittel 10, 1 1 und 12 am Schuhoberteil 2 ist durch die Pfeile angedeutet.
In Fig. 4 ist eine eigensteife Einlegesohle 12' dargestellt, die alternativ oder additiv als lösbares Versteifungsmittel zum Einsatz kommen kann. Mit der Einlegesohle 12' kann die Zusammenschiebbarkeit des Schuhs in Schuhlängsrichtung L verhindert bzw. erschwert werden. Die Einlegesohle 12' wird als Sohlenelement ins Schuhinnere eingesetzt, nachdem der Schuh auf seine Benutzungslänge auseinander gezogen worden ist. Sie besteht bevorzugt aus Kunststoff, aus Composite-Material oder aus einer Kombination beider Materialien.
In die Sohlenteile 1 1 und 12 können auch Dämpfungselemente integriert sein, um die Schuhdämpfung in einer gewünschten Weise zu beeinflussen.
Nicht weiter dargestellt sind an sich bekannte Weiterbildungen des Schuhs, z. B. eine Belüftungsöffnung 17 im Schuhoberteil 2.
Bezugszeichenliste
1 Schuh (Sportschuh)
2 Schuhoberteil
3 Bereich der Erstreckung der Verstärkungselemente
4 Verstärkungselement
5 Verbindungsbereich
6 Schuhvorderteil
7 Schuhhinterteil
8 Bereich der Zehen
9 Fersenbereich
10 lösbares Versteifungsmittel (Ristklammer)
1 1 lösbares Versteifungsmittel (Vordersohle)
12 lösbares Versteifungsmittel (Hintersohle)
12' lösbares Versteifungsmittel (eigensteife Einlegesohle)
13 Ausnehmung
14 Feststellband
15 Arm
16 Befestigungselement
17 Belüftungsöffhung
LL Schuhlängsrichtung