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I. Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein anpassbares Schuhoberteil und eine anpassbare Sohle, sowie einen Schuh, welcher ein derartiges Schuhoberteil und/oder eine derartige Sohle aufweist.
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II. Stand der Technik
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Schuhe weisen in der Regel ein Schuhoberteil und eine daran befestigte Sohle auf. Nach dem Kauf eines Schuhs lassen sich weder die Weite noch die Länge des Schuhoberteils und/oder der Sohle anpassen. Oft ist es jedoch so, dass erst nach dem Kauf, nach längerem Tragen eines Schuhs der Träger eine nicht ganz korrekte Passform des Schuhs bemerkt. Außerdem werden Schuhe auf Leisten gefertigt, deren Maße (z.B. die Weite) nach Durchschnittswerten aus einer Bevölkerungsgruppe ermittelt wurden. Personen, deren Füße nicht diesen Durchschnittswerten entsprechen, erhalten daher stets nicht ganz optimal passende Schuhe. Auch kann sich die Form und/oder Größe der Füße mit der Zeit ändern. Dies gilt insbesondere für Kinder, deren Schuhgröße sich in den ersten Lebensjahren schnell ändert.
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Ein weiteres Beispiel sind Sportler, welche zur Unterstützung des Fußes und/oder des Sprunggelenks Bandagen tragen, z.B. aus medizinischen Gründen. In diesem Fall passt der Schuh aufgrund der Bandage nicht optimal und es kann zu Scheuerstellen kommen. Noch eine weiteres Beispiel sind Personen mit unterschiedlich geformten Füßen, z.B. leicht unterschiedlicher Größe. Da der linke und rechte Schuh eines Paares in der Regel auf spiegelsymmetrischen Leisten hergestellt werden, erweist sich in diesem Fall zumindest einer der beiden Schuhe als nicht optimal passend.
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Die
DE 20 2010 017 958 U1 betrifft einen Sportschuh, insbesondere einen Fußballschuh, wobei der Gesamtschuh aus zwei Komponenten – einer Innensektion und einer Außensektion – besteht.
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Gemäß der
US 2014/0325871 A1 wird eine Sohle für einen Schuh bereitgestellt, welche eine Mittelsohle und eine Außensohle aufweist. Die Mittelsohle weist dabei einen Grundkörper und eine Mehrzahl von Deformationselementen auf. Die Außensohle weist einen ersten Außensohlenbereich und eine Mehrzahl von ersten Außensohlenelementen auf, wobei Druckbelastung auf ein erstes Außensohlenelement zu einer Deformation von mindestens einem der Deformationselemente führt, die dem ersten Außensohlenelement zugeordnet sind.
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US 7, 546,698 B2 und
US 7,770,307 B2 beschreiben einen Fußbekleidungsartikel, welcher ein Schuhoberteil beinhaltet, welches zumindest teilweise aus einer Basisschicht und Fadenabschnitten geformt ist, welche benachbart zu einer Oberfläche der Basisschicht liegen. Die Fadenabschnitte sind so angeordnet dass sie strukturelle Elemente bereitstellen, welche zum Beispiel die Dehnung in Richtungen begrenzen, welche longitudinalen Achsen der Fadenabschnitte entsprechen.
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US 8,561,322 B2 bezieht sich auf eine Sohle mit anpassbarer Größe, Die Sohle beinhaltet einen festen Bereich und einen anpassbaren Bereich. Der anpassbare Bereich ist verformbar, wenn die Sohle auf eine Schmelztemperatur erhitzt wird, welche dem anpassbaren Bereich zugeordnet ist. Die Form und Größe der Sohle können durch Verformen des anpassbaren Bereichs angepasst werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schuhoberteil und/oder eine Sohle für einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, bereitzustellen, welcher sich auf einfache Art und Weise an die Fußform anpasst.
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III. Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Schuhoberteil für einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, gelöst, welcher aufweist: (a.) eine erste Schicht; (b.) eine mit der ersten Schicht fest verbundene zweite Schicht, wobei (c.) die zweite Schicht zumindest zwei voneinander getrennte Bereiche aufweist, und wobei (d.) die erste Schicht zumindest in einem von den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht nicht überdeckten Bereich eine höhere Dehnbarkeit aufweist als die zweite Schicht.
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Erfindungsgemäß weist das Schuhoberteil eine erste Schicht und eine damit verbundene zweite Schicht auf. Die Dehnbarkeit der ersten Schicht ist höher als die Dehnbarkeit der zweiten Schicht. Hierdurch kann sich das Schuhoberteil optimal an die Fußform eines Trägers anpassen, da die erste Schicht nachgibt. Um ein Dehnen der ersten Schicht zu ermöglichen, bildet die zweite, weniger dehnbare Schicht keine geschlossene Oberfläche, sondern bildet zumindest zwei voneinander getrennte Bereiche aus. Zumindest in einem von diesen Bereichen nicht überdeckten Bereich ist die erste Schicht dehnbarer als die zweite Schicht. Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht bilden also eine Lücke für die darunter oder darüber liegende erste Schicht. Je nach Fußform dehnt sich diese Lücke mehr oder weniger stark aus, so dass sich das Schuhoberteil der Fußform anpassen kann.
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Da die zweite Schicht weniger dehnbar ist als die erste Schicht, kann die zweite Schicht trotz der Flexibilität und Anpassbarkeit des Schuhoberteils die für den Fuß notwendige Unterstützung bereitstellen. Insbesondere kann die zweite Schicht an den besonders beanspruchten Stellen, beispielsweise im Fersen- und Zehenbereich, dem Schuhoberteil Stabilität verleihen.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung und relative Dehnbarkeit von erster und zweiter Schicht wird also ein anpassbares und flexibles Schuhoberteil erhalten, welches gleichzeitig in der Lage ist, dem Fuß die notwendige Unterstützung und Stabilität zu geben.
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Die Dehnbarkeit von Materialien kann beispielsweise durch ihr Elastizitätsmodul (auch als Zugmodul, Elastizitätskoeffizient, Dehnungsmodul, E-Modul oder Youngscher Modul bezeichnet) beschrieben werden. Der Betrag des Elastizitätsmoduls ist umso größer, je größer die Zugspannung ist, welche benötigt wird, um eine bestimmte Dehnung hervorzurufen.
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Die zweite Schicht kann zumindest teilweise auf der ersten Schicht angeordnet sein. Dadurch kann die zweite Schicht an gezielt ausgewählten Stellen die Dehnbarkeit der ersten Schicht begrenzen. Die zweite Schicht kann so die Dehnbarkeit der darunterliegenden ersten Schicht in den Bereichen einschränken, in denen sich die erste Schicht und die zweite Schicht überlappen.
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Die erste Schicht kann im Wesentlichen die Form des Schuhoberteils definieren. Die Form des Schuhoberteils wird also durch die erste Schicht vorgegeben. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess des Schuhoberteils, da keine weiteren Materialien – bis auf die zweite Schicht – benötigt werden. Beispielsweise könnte die erste Schicht als eine einstückige Maschenware auf einer Strick- oder Wirkmaschine hergestellt werden.
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Bei den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht kann es sich um Patten handeln, welche auf der ersten Schicht in einem Abstand zueinander angeordnet sind. Patten können einfach aus einem geeigneten Material ausgeschnitten oder ausgestanzt und auf der ersten Schicht fixiert werden.
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Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht können aus Leder- oder Kunststoff gefertigt sein. Diese Materialien sind relativ einfach zu verarbeiten und stellen an den Stellen, an welchen die Bereiche am Schuhoberteil angeordnet sind, ein hohes Maß an Stabilität und Unterstützung für den Fuß bereit.
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Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht können auf die erste Schicht genäht, geklebt oder geschweißt sein. Auf diese Weise kann eine einfache, aber dennoch haltbare Verbindung zwischen der ersten Schicht und der zweiten Schicht hergestellt werden.
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Die erste Schicht kann aus einem dehnbaren Polyurethan-Material, einem dehnbaren polyurethanbeschichtetem Trägermaterial oder einem dehnbaren, gummibeschichteten Kunststoff gefertigt sein. Diese Materialien weisen eine für die vorliegende Erfindung ideale Dehnbarkeit auf und erweisen sich gleichzeitig als haltbar und beständig.
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Die erste Schicht kann im Wesentlichen zweilagig ausgebildet sein. Beispielsweise könnte eine innere Lage aus einem Futtermaterial, beispielsweise einem Schaumstoffmaterial, vorgesehen sein. Als zweite Lage kann auf die erste Lage das dehnbare Material aufgebracht werden. Die zweite Lage kann beispielsweise auf die erste Lage aufgeklebt oder geschweißt sein. Die erste Lage und die zweite Lage können sich zumindest teilweise überlappen.
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Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht können mit zumindest einem ersten Verbindungselement miteinander verbunden sein. Das Verbindungselement kann die relative Anordnung der beiden Bereiche zueinander begrenzen und so eine maximale Ausdehnung des Schuhoberteils definieren. So kann verhindert werden, dass sich das Schuhoberteil zu stark dehnt und dem Fuß keine ausreichende Stütze und Stabilität bietet. Beispielsweise kann das Verbindungselement einen maximalen Abstand zwischen den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht gewährleisten. Das Verbindungselement verhindert also, dass die Lücke zwischen den beiden Bereichen zu groß wird und die erste Schicht zu stark gedehnt wird. Das Verbindungselement stellt damit eine Begrenzung für die Dehnbarkeit des Schuhoberteils dar.
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Das Verbindungselement kann eine geringere Dehnbarkeit aufweisen als die erste Schicht. Dadurch kann die Dehnbarkeit des Schuhoberteils wirksam begrenzt werden.
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Das zumindest eine Verbindungselement kann derart beschaffen sein, dass es durchtrennt werden kann. Sollte der Fuß mehr Platz benötigen (z.B. bei Kinderschuhen, bandagierten Füßen, oder asymmetrisch geformten Füßen), so kann durch ein gezieltes Durchtrennen des Verbindungselements die Dehnbarkeit des Schuhoberteils im Bereich des durchtrennten Verbindungselements erhöht werden. Das Schuhoberteil kann somit ganz gezielt an die Fußform und/oder -größe angepasst werden. Eine derartige Anpassung kann einfach durch den Besitzer des entsprechenden Schuhs auch nach dem Kauf vorgenommen werden. Spezialwerkzeug wird dazu nicht benötigt.
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Das zumindest eine Verbindungselement kann entfernbar mit den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht verbunden sein. Beispielsweise kann das Verbindungselement mittels Klettverschluss oder Druckknöpfen an den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht befestigt sein. Auch auf diese Weise kann eine Dehnbarkeit des Schuhoberteils angepasst werden. Da das Verbindungselement wieder am Schuhoberteil befestigt werden kann, ist dieser Vorgang reversibel. Kann der Träger beispielsweise aufgrund gesundheitlicher Genesung auf Bandagen verzichten, so kann die Dehnbarkeit des Schuhoberteils durch Wiederanbringen des Verbindungselements entsprechend dem kleineren Raumbedarf des Fußes angepasst werden.
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Der maximale Abstand zwischen den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht kann sich vergrößern, wenn das zumindest eine Verbindungselement durchtrennt oder entfernt wird. Auf diese Weise kann, wie bereits erläutert, die Dehnbarkeit des Schuhoberteils gezielt erhöht werden.
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Das zumindest eine Verbindungselement kann durch ein anderes Verbindungselement einer anderen Länge ersetzt werden. So kann auf einfache Art und Weise die maximale Dehnbarkeit des Schuhoberteils angepasst werden. Bei Kinderschuhen kann beispielsweise das Verbindungselement durch ein längeres Verbindungselement ersetzt werden, wenn der Fuß des Kindes eine bestimmte Schuhgröße erreicht.
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Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht können mit zumindest einem zweiten Verbindungselement miteinander verbunden sein. Dabei kann das zweite Verbindungselement eine andere Länge aufweisen als das erste Verbindungselement. Auf diese Weise kann die Dehnbarkeit des Schuhoberteils vergrößert werden, wenn das kürzere Verbindungselement (z.B. das erste Verbindungselement) durchtrennt oder entfernt wird.
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Das zweite Verbindungselement kann über dem ersten Verbindungselement angeordnet sein. Beispielsweise kann ein kurzes erstes Verbindungselement über einem längeren zweiten Verbindungselement angeordnet sein. Ein Durchtrennen oder Entfernen des ersten Verbindungselements vergrößert die maximale Dehnbarkeit des Schuhoberteils.
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Das zweite Verbindungselement kann neben dem ersten Verbindungselement angeordnet sein. Es kann sich um ein Verbindungselement gleicher Länge handeln wie das erste Verbindungselement. Alternativ kann das zweite Verbindungselement eine andere Länge haben, um – wie bereits beschrieben – die maximale Dehnbarkeit des Schuhoberteils anpassbar zu machen.
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Das erste Verbindungselement und/oder das zweite Verbindungselement kann aus einem nicht dehnbaren oder nur in sehr geringem Maße dehnbaren Material gefertigt sein. Die Dehnbarkeit des ersten und/oder zweiten Verbindungselements ist in jedem Fall geringer als die Dehnbarkeit der ersten Schicht. Das erste und/oder zweite Verbindungselement kann beispielsweise aus einem textilen Material gefertigt sein. Bei dem textilen Material kann es sich beispielsweise um ein gestricktes, geflochtenes und/oder gewebtes Material und/oder einen Vliesstoff handeln.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, aufweisend (a.) ein Schuhoberteil wie zuvor beschrieben; und (b.) eine an dem Schuhoberteil befestigte Sohle.
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Noch eine weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Sohle, insbesondere eine Sohle für einen Sportschuh, aufweisend (a.) eine erste Schicht; (b.) eine mit der ersten Schicht fest verbundene zweite Schicht, wobei (c.) die zweite Schicht zumindest zwei voneinander getrennte Bereiche aufweist, und wobei (d.) die erste Schicht zumindest in einem von den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht nicht überdeckten Bereich eine höhere Dehnbarkeit aufweist als die zweite Schicht.
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Auch dieser Aspekt der Erfindung sorgt dafür, dass ein Schuh erhalten wird, welcher sich optimal dem Fuß anpasst. Erfindungsgemäß weist die Sohle nämlich eine erste Schicht und eine damit verbundene zweite Schicht auf. Die Dehnbarkeit der ersten Schicht ist höher als die Dehnbarkeit der zweiten Schicht. Hierdurch kann sich die Sohle optimal an die Fußsohle eines Trägers anpassen, da die erste Schicht nachgibt. Um ein Dehnen der ersten Schicht zu ermöglichen, bildet die zweite, weniger dehnbare Schicht keine geschlossene Oberfläche, sondern bildet zumindest zwei voneinander getrennte Bereiche aus. Zumindest in einem von diesen Bereichen nicht überdeckten Bereich ist die erste Schicht dehnbarer als die zweite Schicht. Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht bilden also eine Lücke für die darunter oder darüber liegende erste Schicht. Je nach Form der Fußsohle und Belastung dehnt sich diese Lücke mehr oder weniger stark aus, so dass sich die Sohle anpassen kann.
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Da die zweite Schicht weniger dehnbar ist als die erste Schicht, kann die zweite Schicht trotz der Flexibilität und Anpassbarkeit der Sohle die für den Fuß notwendige Unterstützung bereitstellen. Insbesondere kann die zweite Schicht an den besonders beanspruchten Stellen, beispielsweise im Fersen- und Zehenbereich, der Sohle Stabilität verleihen. Außerdem kann die zweite Schicht für den Bodenkontakt profiliert und abriebfest sein.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung und relative Dehnbarkeit von erster und zweiter Schicht wird also eine anpassbare und flexible Sohle erhalten, welche gleichzeitig in der Lage ist, der Fußsohle die notwendige Unterstützung und Stabilität zu geben, sowie Traktion und Abriebfestigkeit bereitzustellen.
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Die Innensohle kann zumindest einen ersten Bereich aufweisen, welcher eine höhere Dehnbarkeit aufweist als ein zweiter Bereich der Innensohle. Auf diese Weise passt sich auch die Innensohle der Fußform und den Belastungen entsprechend an. Die Anordnung des zumindest ersten Bereichs höherer Dehnbarkeit der Innensohle kann an die Anordnung der zweiten Schicht auf der ersten Schicht angepasst sein. In Bereichen, in denen die zweite Schicht die erste Schicht nicht überlappt kann die Innensohle vorzugsweise Bereiche höherer Dehnbarkeit aufweisen.
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Die zweite kann Schicht zumindest teilweise auf der ersten Schicht angeordnet sein. Dadurch kann die zweite Schicht an gezielt ausgewählten Stellen die Dehnbarkeit der ersten Schicht begrenzen. Die zweite Schicht kann so die Dehnbarkeit der darunterliegenden ersten Schicht in den Bereichen einschränken, in denen sich die erste Schicht und die zweite Schicht überlappen.
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Die erste Schicht kann im Wesentlichen die Form der Sohle definieren. Die Form der Sohle wird also durch die erste Schicht vorgegeben. Dies vereinfacht den Herstellungsprozess der Sohle, da keine weiteren Materialien – bis auf die zweite Schicht – benötigt werden. Beispielsweise könnte die erste Schicht einstückig in einem Gußverfahren hergestellt werden.
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Die zweite Schicht kann an die erste Schicht angespritzt sein. Auf diese Weise kann eine feste und dauerhafte Verbindung zwischen beiden Schichten bereitgestellt werden.
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Die erste Schicht kann aus TPU mit einer Shore-Härte von 60–100, 70–90 oder 78–82 A gefertigt sein. Die zweite Schicht kann aus Polyamide, beispielsweise PA6, PA11 oder PA12, und/oder TPU mit einer Shore-Härte von 90–100 oder 94–96 A gefertigt sein.
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Die Sohle kann weiter eine Innensohle aufweisen. Die Innensohle kann als Brandsohle dienen. Eine Innensohle sorgt für ein komfortables Tragegefühl und kann zusätzlich mit weiteren Funktionen, z.B. Luftdurchlässigkeit und/oder Feuchtigkeitsabsorption versehen sein.
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Die Bereiche höherer Dehnbarkeit der Innensohle können zumindest teilweise Bereiche höherer Dehnbarkeit der ersten Schicht der Sohle überlappen. In ausgewählten Bereichen (z.B. im Fersen und/oder Zehenbereich) kann sich somit die gesamte Sohle optimal der Sohlenform des Trägers anpassen und/oder den Belastungen entsprechend dehnen.
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Noch ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, aufweisend (a.) eine Sohle wie zuvor beschrieben; und (b.) ein an der Sohle befestigtes Schuhoberteil.
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Bei dem Schuhoberteil kann es sich um ein Schuhoberteil wie zuvor beschrieben handeln.
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IV. Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden werden Aspekte der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren genauer erläutert. Diese Figuren zeigen:
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1: Eine schematische Illustration eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil;
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2A: Ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil in einer lateralen Ansicht;
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2B: Ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil in einer Aufsicht;
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2C: Ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil in einer medialen Ansicht;
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3A: Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil in einer lateralen Ansicht;
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3B: Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil in einer Aufsicht;
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3C: Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil in einer medialen Ansicht; und
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4: Ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs mit einer Sohle gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
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V. Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele und Abwandlungen der vorliegenden Erfindung näher beschrieben.
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Die 1 zeigt eine schematische Illustration eines Schuhs 11, welcher ein erfindungsgemäßes Schuhoberteil 12 aufweist. Bei dem in 1 gezeigten Schuh 11 handelt es sich um einen Sportschuh, wie beispielsweise ein Fußballschuh. Die vorliegende Erfindung ist auf beliebige Sportschuhe anwendbar, wie beispielsweise Rugby-, Football-, Basketball-, Tennis-, Golf-, Laufschuhe, etc. die Erfindung ist nicht auf Sportschuhe beschränkt, sondern kann auch bei Freizeitschuhen und Schuhen angewendet werden, welche zu formellen Anlässen getragen werden.
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Das Schuhoberteil 12 weist eine erste Schicht 13 auf. Im Ausführungsbeispiel der 1 definiert die erste Schicht 13 im Wesentlichen die Form des Schuhoberteils 12, d.h. der Schuh 11 könnte auch ohne die noch zu erläuternde zweite Schicht 14 getragen werden. Das Schuhoberteil 12 würde in diesem Fall jedoch ggf. an bestimmten Stellen zu sehr nachgeben. Im Allgemeinen genügt es, wenn die erste Schicht 13 in bestimmten Bereichen des Schuhoberteils 12 angeordnet ist, d.h. die erste Schicht 13 muss sich nicht über das gesamte Schuhoberteil 12 erstrecken. Beispielsweise könnte die erste Schicht 13 nur in einem Zehenbereich, einem Fersenbereich, einem Spannbereich, oder Kombinationen davon angeordnet sein. Im Allgemeinen ist die erste Schicht 13 dort angeordnet, wo das Schuhoberteil 12 dehnbar sein soll, um sich der Fußform anpassen zu können.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 weist die erste Schicht 13 außerdem zwei verschiedene Arten von Bereichen auf. Ein erster Bereich ist mit dem Bezugszeichen 13a bezeichnet und erstreckt sich kreuzförmig über den Vorfußbereich und entlang einem unteren Bereich der Seite des Schuhoberteils 12 bis in den hinteren Bereich des Schuhoberteils 12. Darüber hinaus weist die erste Schicht 13 einen weiteren Bereich 13b im Zehenbereich, einen Bereich 13c im vorderen Seitenbereich und einem Bereich 13d im Spannbereich des Schuhoberteils 12 auf. Das für den Bereich 13a verwendete Material kann von dem für die Bereiche 13b, 13c und 13d verwendeten Material verschieden sein. Insbesondere kann die Dehnbarkeit dieser Materialien verschieden sein.
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Es ist auch möglich, dass die erste Schicht im Wesentlichen zweilagig ausgebildet ist. Beispielsweise könnte eine innere Lage aus einem Futtermaterial, beispielsweise einem Schaumstoffmaterial, vorgesehen sein. Als zweite Lage kann auf die erste Lage das dehnbare Material aufgebracht werden. Die zweite Lage kann beispielsweise auf die erste Lage aufgeklebt oder geschweißt sein. Die erste Lage und die zweite Lage können sich zumindest teilweise überlappen. Beispielsweise könnte sich als Alternative zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel die innere Lage im Wesentlichen über das gesamte Schuhoberteil erstrecken und in dem kreuzförmigen, mit dem Bezugszeichen 13a bezeichneten Bereich sichtbar sein. Auf die innere Lage könnten dann die mit den Bezugszeichen 13a, 13b, 13c und 13d bezeichneten Bereiche der zweiten Lage aufgeklebt oder geschweißt sein. Die Dehnbarkeit der ersten Lage kann sich von der Dehnbarkeit der zweiten Lage unterscheiden.
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Die Anordnung und Form der Bereiche 13a, 13b, 13c und 13d in der 1 ist lediglich beispielhaft zu verstehen und kann je nach Verwendungszweck (z.B. der Sportart) des Schuhs 11 variieren. Auch kann die erste Schicht 13 keine derartigen Bereiche aufweisen, sondern durchgängig aus einem Material hergestellt sein.
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Bei der ersten Schicht 13 handelt es sich um ein dehnbares Material. Mögliche Materialien sind beispielsweise Polyurethan oder gummibeschichteter Kunststoff.
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Das Schuhoberteil 12 weist außerdem eine mit der ersten Schicht 13 fest verbundene zweite Schicht 14 auf welche zumindest zwei voneinander getrennte Bereiche aufweist. In der 1 sind zwei derartige Bereiche beispielhaft mit dem Bezugszeichen 14a und 14b bezeichnet. Bei den Bereichen 14a und 14b handelt es sich um Patten, welche auf der ersten Schicht 13 in einem Abstand zueinander angeordnet werden. Außerdem handelt es sich bei der 1 um eine explosionsartige Darstellung, d.h. die zweite Schicht 14 ist von der ersten Schicht 13 aus Illustrationsgründen beabstandet dargestellt. Im Allgemeinen ist die zweite Schicht 14 jedoch fest mit der ersten Schicht 13 verbunden zum Beispiel durch Nähen, Kleben oder Schweißen.
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Die zumindest zwei Bereiche der zweiten Schicht 14 (in der 1 beispielhaft mit den Bezugszeichen 14a und 14b bezeichnet) sind voneinander getrennt, d.h. die Bereiche 14a und 14b sind auf der ersten Schicht 13 zueinander beabstandet angeordnet. Die zumindest zwei Bereiche 14a und 14b können aus Leder oder Kunststoff gefertigt sein.
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Die erste Schicht 13 weist erfindungsgemäß zumindest in einem von den zumindest zwei Bereichen der zweiten Schicht nicht überdeckten Bereich eine höhere Dehnbarkeit auf als die zweite Schicht 14. Im Ausführungsbeispiel der 1 ist der Bereich 13a der ersten Schicht 13 nicht durch die zweite Schicht 14 überdeckt. Die Dehnbarkeit des Bereichs 13a ist höher als die Dehnbarkeit der zweiten Schicht 14, insbesondere als in den zumindest zwei Bereichen 14a und 14b.
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Die Dehnbarkeit von Materialien kann beispielsweise durch ihr Elastizitätsmodul (auch als Zugmodul, Elastizitätskoeffizient, Dehnungsmodul, E-Modul oder Youngscher Modul bezeichnet) beschrieben werden. Der Betrag des Elastizitätsmoduls ist umso größer, je größer die Zugspannung ist, welche benötigt wird, um eine bestimmte Dehnung hervorzurufen.
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Dadurch, dass die zweite Schicht 14 eine geringere Dehnbarkeit als die erste Schicht 13 aufweist und mit dieser fest verbunden ist, schränkt die zweite Schicht 14 die Dehnbarkeit der darunterliegenden ersten Schicht 13 in den Bereichen ein, in denen sich die erste Schicht 13 und die zweite Schicht 14 überlappen.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 überlappt die zweite Schicht 14 die darunterliegende erste Schicht 13 vollständig, d.h. es gibt keinen Bereich, in dem sich die beiden Schichten nicht überdecken. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich, dass sich die erste Schicht 13 und die zweite Schicht 14 nur teilweise überdecken. Auch ist im Ausführungsbeispiel der 1 die zweite Schicht 14 über der ersten Schicht 13 angeordnet. Eine umgekehrte Anordnung ist auch möglich, d.h. die zweite Schicht 14 kann unter der ersten Schicht 13 angeordnet sein.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 sind die zumindest zwei Bereiche 14a und 14b der zweiten Schicht 14 mit zumindest einem optionalen ersten Verbindungselement miteinander verbunden. Ein derartiges erstes Verbindungselement ist in der 1 beispielhaft mit dem Bezugszeichen 15a bezeichnet. Das Verbindungselement 15a gewährleistet einen maximalen Abstand zwischen den zumindest zwei Bereichen 14a und 14b der zweiten Schicht 14. Hierzu kann das Verbindungselement 15a eine geringere Dehnbarkeit aufweisen als die erste Schicht 13, d.h. das Verbindungselement 15a begrenzt die relative Bewegung der beiden Bereiche 15a und 15b zueinander, welche aufgrund der höheren Dehnbarkeit der darunterliegenden ersten Schicht 13 möglich ist.
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Das erste Verbindungselement 15a kann beispielsweise aus einem Vliesstoff gefertigt sein. Alternativ kann es sich bei dem ersten Verbindungselement 15a auch um ein gestricktes, geflochtenes und/oder gewebtes Material handeln. Während im Ausgangsbeispiel der 1 das erste Verbindungselement 15a eine bandartige Form hat, ist es auch denkbar, dass das erste Verbindungselement 15a einen runden Querschnitt aufweist und z.B. ein Faden oder Garn ist.
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Das erste Verbindungselement 15a kann derart beschaffen sein, dass es durchtrennt werden kann. Im Ausgangsbeispiel der 1 könnte das erste Verbindungselement 15a beispielsweise mit einer Schere durchtrennt werden. Es ist auch denkbar, dass das erste Verbindungselement 15a entfernbar mit den zumindest zwei Bereichen 14a und 14b verbunden ist. Beispielsweise könnte das erste Verbindungselement 15a und zumindest einer der beiden Bereiche 14a und 14b einen Druckknopf oder Klettverschluss aufweisen, sodass das Verbindungselement von diesem Bereich entfernt werden kann. Es ist auch denkbar, dass auch der andere Bereich einen Druckknopf oder Klettverschluss aufweist, sodass das Verbindungselement 15a vollständig von dem Schuhoberteil 12 entfernt werden kann.
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Wenn das erste Verbindungselement 15a durchtrennt oder entfernt wird, so vergrößert sich in der Regel der maximale Abstand zwischen den zumindest zwei Bereichen 14a und 14b der zweiten Schicht, da das Verbindungselement die relative Bewegung der beiden Bereiche 14a und 14b zueinander, welche aufgrund der geringeren Dehnbarkeit der darunterliegenden ersten Schicht 13 möglich ist, nicht mehr begrenzt. Wird also im Ausführungsbeispiel der 1 das Verbindungselement 15a durchtrennt oder entfernt, so vergrößert sich in diesem lateralen Bereich, in welchem das Bindungselement 15a angeordnet war, die Dehnbarkeit des Schuhoberteils 12. Das Schuhoberteil 12 könnte dann beispielsweise einen Fuß mit einer größeren Weite aufnehmen.
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Es ist auch denkbar, dass das erste Verbindungselement 15a durch ein anderes Verbindungselement einer anderen Länge ersetzt werden kann. So kann die maximale Dehnbarkeit des Schuhoberteils in dem Bereich des Verbindungselements 15a angepasst werden. Ein kürzeres Verbindungselement begrenzt die Dehnbarkeit des Schuhoberteils entsprechend, während ein längeres Verbindungselement einen weiteren Abstand zwischen den Bereichen 14a und 14b der zweiten Schicht 14 zulässt.
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Wie im Ausführungsbeispiel der 1 gezeigt, sind die Bereiche 14a und 14b der zweiten Schicht 14 mit einem optionalen zweiten Verbindungselement 15b miteinander verbunden. Das zweite Verbindungselement 15b ist neben dem ersten Verbindungselement 15a angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar das zweite Verbindungselement 15b über dem ersten Verbindungselement 15a angeordnet ist. Das zweite Verbindungselement 15b kann eine andere länger aufweisen als das erste Verbindungselement. Beispielsweise könnte die Länge des zweiten Verbindungselements 15b größer sein als die des ersten Verbindungselements 15a. Wird das erste Verbindungselement 15a – wie bereits beschrieben – entfernt oder durchtrennt, so vergrößert sich die Dehnbarkeit des Schuhoberteils in dem Bereich des Verbindungselements 15a, da der maximale Abstand zwischen den beiden Bereichen 14a und 14b der zweiten Schicht 14 nunmehr durch das längere zweite Verbindungselement 15b begrenzt wird.
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Der in 1 dargestellte Schuh 11 weist neben dem bereits beschriebenen Schuhoberteil 12 auch eine Sohle 16 auf. Diese ist mit dem Schuhoberteil 12 verbunden, z.B. durch Nähen, Kleben oder Schweißen. Alternativ kann die Sohle 16 auch direkt auf das Schuhoberteil 12 aufgespritzt werden. Bei der Sohle 16 kann es sich um eine gewöhnliche Sohle beispielsweise aus Ethylenvinylacetat (TPU), thermoplastischem Polyurethan (TPU), vulkanisiertem Gummi oder expandiertem Polyurethan (eTPU) handeln. Alternativ kann es sich um eine Sohle gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung handeln, welche in Bezug auf 4 noch im Detail erläutert werden wird.
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Die 2A, 2B und 2C zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Schuhs 11 mit einem erfindungsgemäßen Schuhoberteil 12. Hierbei handelt es sich um einen Fußballschuh, welcher neben einem bereits in Bezug auf 1 beschriebenen Schuhoberteil 12 eine Sohle 16 mit Stollen aufweist, von denen drei beispielhaft mit dem Bezugszeichen 21 bezeichnet sind. In Bezug auf das Schuhoberteil 12 gilt das mit Bezug auf 1 Gesagte. Im Gegensatz zum Schuhoberteil 12 nach 1 weist das Schuhoberteil gemäß 2A, 2B und 2C zusätzliche Verbindungselemente im Rückfußbereich bzw. Fersenbereich auf, von denen zwei beispielhaft mit den Bezugszeichen 15c und 15d bezeichnet sind. Ferner weist das Schuhoberteil 12 gemäß 2A, 2B und 2C insgesamt eine höhere Anzahl von Verbindungselementen 15a, 15b, 15c, 15d auf, wodurch die Anpassbarkeit des Schuhoberteils 12 weiter erhöht wird.
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Die 3A, 3B und 3C zeigen ein zu den 2A, 2B und 2C alternatives Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der in den 3A, 3B und 3C gezeigte Schuh 11 weist ebenfalls ein erfindungsgemäßes Schuhoberteil 12 auf mit den gleichen Merkmalen wie der in den 2A, 2B und 2C gezeigte Schuh 11. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der 2A, 2B und 2C weist der in den 3A, 3B und 3C gezeigte Schuh 11 jedoch keine Verbindungselemente zwischen Bereichen der zweiten Schicht 14 auf. Beispielsweise ist im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel der 3A, 3B und 3C kein Verbindungselement zwischen den Bereichen 14a und 14b angeordnet. Dadurch, dass der in den 3A, 3B und 3C gezeigte Schuh 11 keine Verbindungselemente aufweist, ist die Dehnbarkeit der ersten Schicht 13 grundsätzlich geringer als im Ausführungsbeispiel der 2A, 2B und 2C, um der Abwesenheit von Verbindungselementen Rechnung zu tragen.
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Die 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Schuhs 11 mit einer Sohle 42 gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung. Bei dem in 4 gezeigten Schuh 41 handelt es sich um einen Fußballschuh. Die in 4 gezeigt Sohle 42 kann jedoch für beliebige Sportschuhe verwendet werden, wie beispielsweise Rugby-, Football-, Basketball-, Tennis-, Golf-, Laufschuhe, etc. die Erfindung ist nicht auf Sportschuhe beschränkt, sondern kann auch bei Freizeitschuhen und Schuhen angewendet werden, welche zu formellen Anlässen getragen werden.
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Die Sohle 42 weist eine erste Schicht 43 auf. Die Schicht 43 kann beispielsweise aus TPU 80A gefertigt sein. Die Sohle 42 weist außerdem eine mit der ersten Schicht 43 fest verbundene zweite Schicht 44 auf. Die zweite Schicht 44 weist einen ersten Abschnitt 45 im Mittelfußbereich auf, welcher aus PA12 gefertigt ist. Außerdem weist die erste Schicht einen Vorderfußabschnitt 46a und einen Fersenabschnitt 46b auf, welcher aus TPU 95A gefertigt ist. Diese Anordnung der Abschnitte 45, 46a und 46b der zweiten Schicht 44 ermöglicht eine flexible und dehnbare Außensohle. Die Anordnung der Abschnitte 45, 46a und 46b kann jedoch grundsätzlich variieren. Ebenso können andere Materialien verwendet werden. Die beiden Schichten 43 und 44 können beispielsweise mittels Kleben oder Schweißen miteinander verbunden werden. Alternativ kann die erste Schicht 43 auch an die zweite Schicht 44 angespritzt werden, oder umgekehrt.
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Die zweite Schicht 44 weist zumindest zwei voneinander getrennte Bereiche auf, von denen zwei beispielhaft in der 4 mit den Bezugszeichen 47a und 47b bezeichnet sind. Die beiden Bereiche 47a und 47b sind zueinander beabstandet, so dass die erste Schicht 43 zwischen den Bereichen 47a und 47b der zweiten Schicht 44 sichtbar ist.
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Erfindungsgemäß weist die erste Schicht 43 zumindest in einem von den zumindest zwei Bereichen 47a und 47b der zweiten Schicht 44 nicht überdeckten Bereich eine höhere Dehnbarkeit auf als die zweite Schicht 44. Im Ausführungsbeispiel der 4 ist ein kreuzförmiger Bereich der ersten Schicht 43 nicht durch die zweite Schicht 44 überdeckt. Die Dehnbarkeit der ersten Schicht 43 ist in diesem Bereich höher als die Dehnbarkeit der zweiten Schicht 44, insbesondere als in den zumindest zwei Bereichen 47a und 47b.
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Im Ausführungsbeispiel der 4 überdecken sich die zweite Schicht 44 und die darunterliegende erste Schicht 43 nicht vollständig. Beispielsweise erstreckt sich die zweite Schicht 44 bis zum Rand der Sohle 42, die erste Schicht 43 jedoch nicht. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch auch möglich, dass sich die erste Schicht 43 und die zweite Schicht 44 vollständig überdecken, d.h. es gibt keinen Bereich, in dem sich die beiden Schichten nicht überdecken. Auch ist im Ausführungsbeispiel der 4 die zweite Schicht 44 über der ersten Schicht 43 angeordnet. Eine umgekehrte Anordnung ist auch möglich, d.h. die zweite Schicht 44 kann unter der ersten Schicht 43 angeordnet sein.
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Dadurch, dass die zweite Schicht 44 eine geringere Dehnbarkeit als die erste Schicht 43 aufweist und mit dieser fest verbunden ist, schränkt die zweite Schicht 44 die Dehnbarkeit der darunterliegenden ersten Schicht 43 in den Bereichen ein, in denen sich die erste Schicht 43 und die zweite Schicht 44 überlappen.
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Im Ausführungsbeispiel der 4 definiert die erste Schicht 43 im Wesentlichen die Form der Sohle 42, d.h. der Schuh 41 könnte auch ohne die zweite Schicht 44 getragen werden. Die Sohle würde in diesem Fall jedoch ggf. an bestimmten Stellen zu sehr nachgeben. Im Allgemeinen genügt es, wenn die erste Schicht 43 in bestimmten Bereichen der Sohle 42 angeordnet ist, d.h. die erste Schicht 43 muss sich nicht über die gesamte Sohle 42 erstrecken. Beispielsweise könnte die erste Schicht 43 nur in einem Zehenbereich, einem Fersenbereich, einem Mittelfußbereich, oder Kombination davon angeordnet sein. Im Allgemeinen ist die erste Schicht 43 dort angeordnet, wo die Sohle 42 dehnbar sein soll, um sich der Fußsohlenform und den Belastungen beim Tragen des Schuhs 41 anpassen zu können.
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Optional kann die Sohle 42 auch eine Innensohle (in der 4 nicht gezeigt) aufweisen. Diese Sohle kann Bereiche höherer Dehnbarkeit aufweisen als andere Bereiche. Die Bereiche höherer Dehnbarkeit der Innensohle können zumindest teilweise Bereiche höherer Dehnbarkeit der ersten Schicht 43 der Sohle 42 überlappen. In ausgewählten Bereichen (z.B. im Fersen und/oder Zehenbereich) kann sich somit die gesamte Sohle 42 der Sohlenform des Trägers anpassen und/oder den Belastungen entsprechend dehnen.
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Der in 4 gezeigte Schuh 41 weist auch ein Schuhoberteil 48 auf, welches mit der Sohle 42 z.B. mittels Nähen, Kleben oder Schweißen verbunden sein kann. Die Sohle 42 kann auch auf das Schuhoberteil 48 aufgespritzt sein. Bei dem Schuhoberteil 48 kann es sich um ein Schuhoberteil handeln, wie es bei gewöhnlichen Fußballschuhen verwendet wird. Alternativ kann es sich auch um ein erfindungsgemäßes Schuhoberteil 12 handeln, wie es bereits in Bezug auf die 1, 2A, 2B, 2C, 3A, 3B und 3C beschrieben wurde.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindungen können Ausführungsformen miteinander kombiniert werden, um eine weiter Ausführungsform zu erhalten, welche hierin nicht explizit beschrieben wurde. Beispielsweise können bestimmte Merkmale eines Ausführungsbeispiels mit bestimmten Merkmalen eines anderen Ausführungsbeispiels kombiniert werden, um ein neues Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung zu erhalten, welches hierin nicht explizit beschrieben wurde.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010017958 U1 [0004]
- US 2014/0325871 A1 [0005]
- US 7546698 B2 [0006]
- US 7770307 B2 [0006]
- US 8561322 B2 [0007]