Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors
Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors mit zumindest einer hohlen Nockenwelle.
Bei Verbrennungsmotoren ist es bekannt, aus dem Kurbelgehäuse sogenannte olnebelhaltige Blow-by-Gase in eine hohle Nockenwelle einzuführen und in dieser zu zentrifugieren, so dass sich das in den Blow-by-Gasen enthaltene Ol an einer Innenwand der Nockenwelle niederschlagt. Die derart an der Innenwand der Nockenwelle abgeschiedenen Oltropfchen bilden einen Ölfilm, der aufgrund der in der Nockenwelle herrschenden Gasstromung zu einem axial endseitigen Ausgang der Nockenwelle transportiert wird. Nachteilig bei den bekannten Systemen ist, dass das in den Blow-by-Gasen geloste Ol nicht vollständig in der Nockenwelle abgeschieden werden kann, so dass die das Kurbeigehause verlassenen Blow-by-Gase weiterhin noch einen unerwünschten Restolanteil enthalten.
Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, die Olnebel- abscheidung weiter zu verbessern, so dass die aus dem Kurbelgehäuse austretenden Blow-by-Gase einen deutlich geringeren Olanteil aufweisen.
Gelost wird dieses Problem durch einen Zylinderkopf mit samtlichen Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhangigen Unteranspruche .
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, zusatzlich zu der hohlen Nockenwelle, welche als Olnebelvorab- scheider fungiert, einen Olnebelnachabscheider vorzusehen, der sich axial endseitig an der Nockenwelle anschließt und die von der Nockenwelle bereits vorgereinigten Blow-by-Gase einer weiteren Reinigung unterzieht. Die Erfindung schafft dadurch ein zweistufiges Reinigungskonzept, an dessen Ende Blow-by-Gase das Kurbeigehause verlassen, welche im Vergleich zu bekannten Olnebelabscheideprozessen in Nockenwellen einen deutlich reduzierten Olanteil aufweisen. Die hohle Nockenwelle dient somit als Olnebelvorabscheider, wahrend sich daran anschließend der Olnebelnachabscheider befindet.
Zweckmäßig ist der Olnebelnachabscheider innerhalb des Kurbelgehäuses angeordnet. Diese in das Kurbeigehause integrierte Lage des Olnebelnachabscheiders erlaubt eine besonders kompakte Bauweise und einhergehend damit einen geringeren Bauraumbedarf, was insbesondere bei heutigen beengten Motorraumen von großem Vorteil ist. Gleichzeitig ist der innerhalb des Kurbeigehauses angeordnete Olnebelnachabscheider weitestgehend vor äußeren Einflüssen geschützt, wodurch seine Lebensdauer positiv beeinflusst wird. Aufgrund der heute bekannten Herstellverfahren kann dabei eine Außenkontur bzw. eine äußere Form und Gestalt des Olnebelnachabscheiders an nahezu jede beliebige Anforderung bezuglich des zur Verfu-
gung stehenden Bauraumes innerhalb des Kurbeigehauses ange- passt werden, so dass der bisher axial endseitig der Nockenwelle vorhandene, nicht genutzte Bauraum nunmehr effektiv genutzt werden kann.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemaßen Losung ist der Olnebelnachabscheider als Impactor oder als Zyklon ausgebildet. Beide Arten von Olnebelabscheidern sind aus dem Stand der Technik bekannt und haben sich bereits in der Praxis als einerseits effektiv und andererseits kostengünstig erwiesen. Dabei kann die Art des Olnebelnachabschei- ders, entweder in Form eines Impactors oder in Form eines Zyklons, in Abhängigkeit von den im Kurbeigehause zur Verfugung stehenden Platzverhaltnissen gewählt werden, wodurch der zur Verfugung stehende Bauraum besonders effektiv genutzt werden kann.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausfuhrungsform der er- findungsgemaßen Losung weist der Olnebelnachabscheider ein Tauchrohr auf, das in die hohle Nockenwelle hineinragt. Das Hineinragen des Tauchrohres in die hohle Nockenwelle erfolgt dabei vorzugsweise beruhrungsfrei, wobei das Hineinragen gleichzeitig eine Art Labyrinthdichtung bereitstellen kann, so dass die olnebelhaltigen Blow-by-Gase vom Olnebelnachabscheider ausschließlich aus der hohlen Nockenwelle angesaugt werden. Denkbar ist auf der anderen Seite aber auch, dass zwischen einer Außenumfangsflache des Tauchrohres und einer Gegenflache der hohlen Nockenwelle eine Ringdichtung angeordnet ist, so dass ein Gleitkontakt zwischen dem Tauchrohr
und der Nockenwelle besteht. Um das Tauchrohr exakt in der hohlen Nockenwelle positionieren zu können, ist der Olnebel- nachabscheider fest mit dem Kurbelwellengehause verbunden, insbesondere verschraubt.
Zweckmäßig weist zumindest ein Teil einer stromungsbeauf- schlagten Innenflache eines als Zyklon oder Impaktor ausgebildeten Olnebelnachabscheiders eine zerklüftete oder porige Oberflache auf, die beispielsweise als Vlies oder als Gestrick ausgebildet sein kann und eine besonders effektive Abscheidung von Ol bewirkt. Eine derartige Ausbildung zumindest eines Teils der stromungsbeaufschlagte Innenflache ist dabei kostengünstig und fertigungstechnisch einfach herzustellen und verbessert die Olnebelabscheidung erheblich.
Vorteilhafte, nachstehend naher erläuterte Ausfuhrungsbeispiele sind in den Zeichnungen jeweils schematisch dargestellt.
Dabei zeigen, jeweils schematisch
Fig. 1 eine Detailansicht in das Innere eines erfindungs- gemaßen Zylinderkopfs mit einem erfindungsgemaßen Olnebelnachabscheider,
Fig. 2 eine perspektivische Seitenansicht eines Olnebelnachabscheiders,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Darstellung des Olne- belnachabscheiders nach Fig. 2.
Entsprechend der Fig. 1 weist ein teilweise dargestellter Zylinderkopf 1 eines im übrigen nicht dargestellten Verbrennungsmotors zwei Nockenwellen 2 und 2' auf, wovon zumindest eine hohl ausgebildet ist und als Olnebelvorabscheider dient. Die Nockenwelle 2 besitzt mehrere Nocken 3, mit welchen - nicht dargestellte - Ventile des Verbrennungsmotors gesteuert werden. Die hohle Ausbildung der Nockenwelle 2 erlaubt dabei einen Transport von ölhaltigen Blow-by-Gasen in deren Hohlraum, wodurch das Kurbeigehause entlüftet werden kann .
Die als Olnebelvorabscheider ausgebildete Nockenwelle 2 bewirkt beim Betrieb des Verbrennungsmotors durch eine Drehbewegung eine Zentrifugal-Beschleunigung der im Hohlraum transportierten Blow-by-Gase, wobei in diesen aerosolgeloste Oltropfchen radial nach außen beschleunigt werden und sich an einer Innenoberflache der hohlen Nockenwelle 2 in Form eines Ölfilms niederschlagen. Aufgrund der Strömung der Blow-by-Gase in der hohlen Nockenwelle 2 wird der Ölfilm in Richtung eines axialen Endes 4 der Nockenwelle 2 transportiert, an welches sich ein erfindungsgemaßer Olnebelnachab- scheider 5 anschließt. Ein derartiger Olnebelnachabscheider 5 ist gemäß den Fig. 2 und 3 im Detail dargestellt. Der Transport der Blow-by-Gase in der Nockenwelle 2 erfolgt dabei vorzugsweise durch die Erzeugung eines Unterdrucks.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der Olnebelnachabscheider 5 mit dem Kurbeigehause 6 bzw. dem Zylinderkopf 1 verbunden, insbesondere verschraubt. Die Verbindung kann darüber hinaus durch eine Steckverbindung stabilisiert werden, bei welcher ein Zapfen 7 des Olnebelabscheiders 5 (vgl. Fig. 2) in eine entsprechende Ausnehmung am Kurbeigehause 6 bzw. am Zylinderkopf 1 eingreift. Wie ebenfalls der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist der Olnebelnachabscheider 5 platzsparend innerhalb des Kurbeigehauses 6 angeordnet, so dass außerhalb des Kurbelgehäuses 6 kein zusatzlicher Platzbedarf erforderlich ist. Durch die als Olnebelvorabscheider ausgebildete Nockenwelle 2 mit dem sich daran anschließenden Olnebelnachabscheider 5 wird somit ein mehrstufiges Olnebelabscheidekon- zept bereitgestellt, welches eine besonders effektive Abscheidung von in den Blow-by-Gasen gelöstem Ol gewahrleistet, so dass die das Kurbeigehause 6 verlassenden Blow-by- Gase einen besonders hohen Reinheitsgrad aufweisen.
Generell kann dabei der Olnebelnachabscheider 5 entweder als Impactor oder als Zyklon ausgebildet sein. Bei einem als Im- pactor ausgebildeten Olnebelnachabscheider 5 weist dieser ein Tauchrohr 8 auf, das wie in Fig. 1 gezeigt, in die hohle Nockenwelle 2 hineinragt. Durch das in die Nockenwelle 2 hineinragende Tauchrohr 8 bildet dieses zusammen mit der Nockenwelle 2 eine Labyrinthdichtung, welche gewahrleistet, dass das zu reinigende Blow-by-Gas ausschließlich aus der Nockenwelle 2 angesaugt wird und nicht aus einem Kurbelge- hauseinnenraum. Dabei stellt selbstverständlich das Tauchrohr 8 lediglich eine mögliche Form einer Labyrinthdichtung
dar, so dass auch andere Formen, beispielsweise eine Tauch- hulse, welche die Nockenwelle 2 umgreift, von der Erfindung umschlossen sein sollen. Ebenfalls denkbar ist, dass zwischen einer Außenumfangsflache 9 des Tauchrohres 8 und einer Innenflache der hohlen Nockenwelle 2 eine Ringdichtung angeordnet ist, welche in gleitendem Kontakt entweder mit der Außenoberflache 9 des Tauchrohres 8 oder aber mit der Innenflache der hohlen Nockenwelle 2 steht. Derartige Ringdichtungen sind kostengünstig herzustellen und erlauben ebenfalls eine Abdichtung zwischen der Nockenwelle 2 und dem Tauchrohr 8. Selbstverständlich können auch Kombinationen einer Labyrinthdichtung und einer Ringdichtung vorgesehen sein .
Ist der Übergang zwischen der Nockenwelle 2 und dem Tauchrohr 8 als Labyrinthdichtung mit einem Ringspalt ausgebildet, so kann zusatzlich innerhalb der hohlen Nockenwelle 2 eine Luftereinrichtung 17 vorgesehen sein, beispielsweise in der Art einer in der DE 10 2005 042 720 Al offenbarten Luf- tereinrichtung, welche im Bereich des Übergangs zwischen der Nockenwelle 2 und dem Tauchrohr 8 einen zumindest leichten Überdruck gegenüber dem im Kurbeigehause 6 herrschenden Druck erzeugt, so dass eine Ansaugung von Blow-by-Gasen aus dem Kurbeigehause 6 vermieden wird. Denkbar ist hierbei eine Luftereinrichtung 17, die fest mit einer Innenoberflache der hohlen Nockenwelle 2 verbundene Lufterschaufein 18 aufweist. Dabei ist vorzugsweise die Umdrehungszahl der Nockenwelle 2 so groß, dass ein von den mit der Nockenwelle 2 fest verbundenen Lufterschaufein 18 axialer Volumenstrom großer ist als
ein durch das Ansaugen der Blow-by-Gase erzeugter Unterdruck.
Im Folgenden soll kurz ein als Impactor ausgebildeter Olne- belnachabscheider 5 anhand der Fig. 2 und 3 naher erläutert werden .
Wie in Fig. 3 dargestellt, weist der Olnebelnachabscheider 5 eine Lochwand 10 auf, welche mehrere Stromungsdusen 11 besitzt und dadurch das durch das Tauchrohr 8 in den Olnebelnachabscheider 5 eingetretene Blow-by-Gas beschleunigt. Die Anzahl der Stromungsdusen 11 bzw. die Orientierung der Lochwand 10 ist dabei in Fig. 3 rein exemplarisch dargestellt, so dass auch eine andere Anzahl an Stromungsdusen 11 bzw. eine andere Orientierung oder Ausbildung der Lochwand 10 von der Erfindung mit umfasst sein soll.
Stromab und gegenüber der Stromungsdusen 11 ist im Olnebelnachabscheider 5 eine Prallwand 12 vorgesehen, welche zum Auffangen von Ol ausgebildet ist. Um das Abscheiden von Ol an der Prallwand 12 zu verbessern, weist eine den Stromungsdusen 11 bzw. der Lochwand 10 zugewandte Seite der Prallwand 12 eine zerklüftete oder porige Oberflache auf, die beispielsweise mit einem Vlies 13 oder einem Gestrick 13 bzw. einem Gewebe versehen sein kann. Das von dem Vlies 13 bzw. der Prallwand 12 abgeschiedene Ol tropft nach Erreichen einer Sattigungsgrenze des Vlieses 13 nach unten und fließt zu einem Ablass 14, welcher gemäß Fig. 2 mit einem Ventil 15 versehen sein kann. Das Ventil 15 kann dabei beispielsweise
als Ruckschlagventil ausgebildet sein. Die gereinigten Blow- by-Gase verlassen den Olnebelnachabscheider 5 über ein Auslassrohr 16.
Alternativ zu dem als Impactor ausgebildeten Olnebelnachabscheider 5 kann wie oben erwähnt auch ein als Zyklon ausgebildeter Olnebelnachabscheider vorgesehen sein. Bei einem derartigen Olnebelnachabscheider wird das Ol aufgrund der Zentrifugalbeschleunigung innerhalb des Olnebelnachabschei- ders ausgeschieden, wobei zur Steigerung der Olnebelabschei- dewirkung zumindest ein Teil einer stromungsbeaufschlagten Innenflache des als Zyklon ausgebildeten Olnebelnachabschei- ders eine raue, das heißt eine zerklüftete bzw. porige Oberflache, aufweisen kann. Vergleichbar mit dem als Impactor ausgebildeten Olnebelnachabscheider 5 kann dabei die poröse Oberflache durch ein Vlies bzw. ein Gestrick oder ein Gewebe gebildet sein oder mit einem solchen belegt sein.
Alle in der Beschreibung und in den nachfolgend dargestellten Merkmale können dabei sowohl einzeln als auch in beliebiger Form miteinander erfindungswesentlich sein.