Eine mikrowellengeeignete Verpackung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mikrowellengeeignete Verpackung aus einer vorzugsweise thermogeformten Verpackungsmulde, in der ein Verpackungsgut vorliegt, und einer die Verpackungsmulde verschließende Folie, vorzugsweise eine Deckelfolie, die auf den Rand der Verpackungsmulde entlang einer Siegelnaht gesiegelt ist, wobei die Siegelnaht einen Bereich aufweist, durch den beim Erwärmen des Verpackungsgutes vorzugsweise mit Hilfe von Mikrowellen Dampf entweichen kann. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Erwärmen des Verpackungsgutes in der erfindungsgemäßen Verpackung.
Verpackungsgüter, insbesondere Lebensmittel, werden vielfach in Verpackungen aus thermoplastischen Kunststoffen dargeboten. Diese Verpackungen werden u. a. aus Kunststofffolien hergestellt und können aus einer thermogerformten, beispielsweise tiefgezogenen, Verpackungsmulde, in die das Verpackungsgut eingefüllt wird, und aus einer Deckelfolie bestehen, mit der die Verpackungsmulde gasdicht verschlossen wird. Dazu wird die Deckelfolie in den meisten Fällen auf die Verpackungsmulde gesiegelt, bevorzugt nach einem Gasaustausch oder einer Evakuierung der Verpackung. Die Deckelfolie kann ebenfalls thermoverformt sein. In derartigen Verpackungen werden auch oftmals Nahrungsmittel, wie Fertiggerichte, eingefüllt, die vor dem Verzehr erwärmt werden müssen. Diese Erwärmung kann beispielsweise in der Verpackung in einem Mikrowellen-Ofen erfolgen. Da beim Erwärmen, insbesondere im Endstadium des Erwärmens oft Dampf entsteht, muss dieser Dampf abgeführt werden, um ein unkontrolliertes Platzen der Verpackung zu vermeiden.
Es hat deshalb nicht an Versuchen gefehlt, mikrowellengeeignete Verpackungen geeignet für eine Erwärmung mit Mikrowellen zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise wird in der WO03/020680 A1 eine in einen Mikrowellenofen erwärmbare Verpackung offenbart, aus der Dampf beim Erwärmen entweichen kann, da die Siegelnaht durch ihre Aufreißfestigkeit in einem nicht zu überschreitenden relativ engen Bereich peelbar ausgestaltet ist. Dies erfordert eine hohe Produktionsgenauigkeit, um ein Überschreiten dieser Festigkeitsgrenzen und damit
ein ungewolltes Platzen wegen Nicht-Öffnen der Verpackung zu verhindern, was nur auf Kosten der Produktionsgeschwindigkeit möglich ist.
Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine für eine Mikrowellen- Erwärmung-geeignete Verpackung zur Verfügung zu stellen, bei der das Verpackungsgut in der im wesentlichen geschlossenen Verpackung mit Hilfe von Mikrowellen erwärmt werden kann, ohne dass die Gefahr des Platzens gegeben ist und ohne Beeinträchtigung der Produktionsgeschwindigkeit bei der Herstellung der Verpackung.
Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen mikrowellengeeigneten Verpackung aus einer Verpackungsmulde, in der ein Verpackungsgut eingebracht ist, und einer Verschlußfolie, die auf den umlaufenden Rand der Verpackungsmulde entlang einer Siegelnaht gesiegelt ist, wobei der Rand der Verpackungsmulde einen Bereich aufweist, durch den beim Erwärmen des Verpackungsgutes Dampf entweichen kann, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sowohl die Verpackungsmulde als auch die Verschlußfolie im wesentlichen aus mikrowellengeeigneten, thermoplastischem Material besteht und der Rand der Verpackungsmulde in dem Bereich einen Kanal aufweist, der sich von der inneren Begrenzung des Randes der Verpackungsmulde bis an die innere Begrenzung der Siegelnaht erstreckt und durch die angrenzende Siegelnaht nach außen hin zunächst verschlossen und erst vor dem Erwärmen entlang einer Schwächungslinie im Rand der Verpackungsmulde mechanisch zu öffnen ist, wodurch beim Erwärmen des Verpackungsgutes Dampf entweichen kann, gelöst.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verpackung ist es möglich, dass Verpackungsgut in einem Mikrowellen-Ofen problemlos zu erwärmen, da sicher gestellt ist, dass die erfindungsgemäße Verpackung sich weder unkontrolliert öffnet noch platzt. Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße Verpackung einfach und kostengünstig herzustellen, ohne dass die üblicherweise hohe Produktionsgeschwindigkeit, d. h. Verpackungsgeschwindigkeit reduziert werden muss.
Wie bereits erwähnt, besteht die erfindungsgemäße Verpackung aus einer Verpackungsmulde, die vorzugsweise aus einer vorzugsweise mehrschichtigen Kunststofffolienbahn, der s. g. Unterfolienbahn, durch Thermoverformung, vorzugsweise durch Tiefziehen, geformt worden ist. Diese Kunststofffolie ist mikrowellengeeignet.
Unter dem Begriff mikrowellengeeignet wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Kunststoffmaterial verstanden, das für Mikrowellen durchlässig ist, wobei mindestens 80 % der Mikrowellen, vorzugsweise wenigstens 95 % der Mikrowellen, die in einem Mikrowellen-Ofen erzeugt werden, von der Kunststoffolie durchgelassen werden. Darüber hinaus darf das Kunststoffmaterial durch den Einfluss der Mikrowellen nicht verformt oder abgebaut werden. Dies bedeutet, dass das s. g. mikrowellengeeignete Material einer Erwärmung durch Mikrowellen bei 121 0C für eine halbe Stunde ohne Deformierung standhalten muss und höchstens 60 ppm an verunreinigenden Abbauprodukten an das zu erwärmende Verpackungsgut, insbesondere an das verpackte Nahrungsmittel abgegeben werden dürfen.
Vorzugsweise umfaßt die vorzugsweise mehrschichtige Kunststoff-Foliebahn, die als Unterfolienbahn verwendet wird, wenigstens eine außen liegende Trägerschicht aus Polyolefin, vorzugsweise aus Polypropylen oder Polyethylen, wie Polyethylen hoher Dichte (HDPE), Polyester, wie Polyethylenterephthalat, oder aus einem anderen thermoplastischem Kunststoff, der mikrowellengeeignet ist, und auf ihrer anderen Oberfläche eine Siegelschicht.
Als mikrowellengeeignetes Siegelschichtmaterial wird vorzugsweise ein thermoplastisches Kunststoff-Material verwendet, das nach dem Versiegeln mit der Siegelschicht der die Verpackungsmulde verschließende Folie, der s. g. Oberfolienbahn, eine Siegelfestigkeit von vorzugsweise wenigstens 4 N/25,4 mm gemessen nach ISO 527-3 aufweist.
Dieses Siegelschicht-Kunststoffmaterial kann vorzugsweise auf einem Polyolefin, wie z. B. einem Polypropylen, Propylen/Ethylen-Copolymer, einem Polyethylen, ganz besonders bevorzugt einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) oder einem linearen Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE), einem m-Polyethylen (m-PE) oder deren
Mischungen, auf einem amorphen Polyester wie einem amorphen Polyethylenterephthalat, auf einem lonomer und/oder auf einem Ethylen/(Meth)acrylsäure- Copolymeren basieren. Die Siegelschicht kann auch aus einen Ethylen/Vinylacetat Copolymerisat oder einem Blend aus Polyethylen und Polybutylen, einem Blend aus Polypropylen und Polybutylen oder deren Copolymerisate als Polymerkomponente aufgebaut sein. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die Siegelschicht auf einem Copolymeren von Ethylen/Butylen oder von Propylen/Butylen basiert.
Vorzugsweise enthält die mehrschichtige Kunststoff-Folienbahn, die als Unterfolienbahn zur Herstellung der Verpackungsmulde verwendet wird, auch eine Gasbarriereschicht, die insbesondere durch eine niedrige Sauerstoffdurchlässigkeit charakterisiert ist und besonders bevorzugt auf einen Vinylidenchlorid Homo- oder Copolymer, auf einem Ethylen/Vinylalkohol-Copolymer, einem Polyamid oder auf Mischungen von wenigstens zwei der genannten Polymere besteht. Dabei kann das Vinylidenchlorid vorzugsweise mit einem Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat oder Vinylchlorid copolymerisiert sein.
Die vorzugsweise aus einer solchen mehrschichtigen Kunststoff-Folienbahn durch Thermoverformung hergestellte Verpackungsmulde wird mit dem Verpackungsgut befüllt, dass vorzugsweise ein flüssiges, flüssig-festes, pastöses, festes, gefrorenes und/oder ein sieh durch Erwärmung verflüssigendes Nahrungsmittel ist. Dieses Nahrungsmittel sollte wegen einer Erwärmung durch Mikrowellen selbstverständlich auch mikrowellengeeignet sein.
Nach dem Befüllen wird die Verpackungsmulde mit einer Verschlußfolie, vorzugsweise einer Deckelfolie, aus der s. g. Oberfoliebahn, die ggf. auch thermoverfomnt ist oder wärmeschrumpffähig sein kann, verschlossen.
Dazu kann als Oberfolienbahn dieselbe Art einer mehrschichtigen Kunststoff- Folienbahn verwendet werden, wie sie auch zur Herstellung der Verpackungsmulde eingesetzt wird. Vorzugsweise ist diese mehrschichtige Kunstoff-Folie, die als Verschlußfolie, vorzugsweise Deckelfolie, verwendet wird, auch mit einer
Gasbarriereschicht auf Basis der vorstehend aufgeführten Polymeren mit Gasbarriereeigenschaften ausgerüstet.
Darüber hinaus weist die Verschlußfolie auf einer ihrer Oberflächen auch eine Siegelschicht auf, deren siegelbare Polymerkomponente vorzugsweise wenigstens einer der Polymerkomponenten der Siegelschicht der Unterfolie entspricht. Vorzugsweise basiert die Siegelschicht auf einem Polyolefin, besonders bevorzugt auf einem Polypropylen, einem Polyethylen, wie einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), einem linearem Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE), einem Polyethylen hoher Dichte (HDPE), einem m-Polyethylen (m-PE), einem lonomer, einem Ethylen/Vinylacetat Copolymerisat (EVA) oder auf Mischungen dieser Polymeren.
Die Oberfolienbahn kann auch mono- oder biaxial gereckt sein, insbesondere um wärmeschrumpffähig zu sein und damit als sogenanntes Skin-Verpackungs-Element ein Teil des Füllgutes und/oder die Verpackungsmulde zu umschrumpfen.
Vorzugsweise liegt die Dicke der Siegelschicht im Bereich von 1 bis 30 μm, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 20 μm.
Die Unterfolienbahn kann eine Gesamtdicke bis zu 1800 μm aufweisen, wobei die außenliegende Trägerschicht mindestens 60 % der Gesamtdicke der Unterfolienbahn ausmachen sollte.
Die Dicke der Oberfolienbahn, die zum Verschließen der Verpackungsmulde verwendet wird, kann identisch mit der Dicke der Unterfolie sein. Vorzugsweise weist sie eine Dicke bis zu 400 μm, ganz besonders bevorzugt eine Dicke von 20 bis 200 μm.
Vorzugsweise ist zumindest die Oberfolie, die als Verschlußfolie, vorzugsweise als Deckelfolie, eingesetzt wird, transparent.
Die Oberfolienbahn wird zum Verschließen der Verpackungsmulde nach dem Befüllen auf den Rand der Verpackungsmulde in Form einer Siegelnaht gesiegelt, nachdem ggf. die Atmosphäre in der Verpackung gegen ein Inertgas - wie N2-
Atmosphäre - ausgetauscht oder Vakuum angelegt worden ist. Beim Siegeln sollte darauf geachtet werden, dass die Siegelfestigkeit vorzugsweise mindestens 4 N/25,4 mm, besonders vorzugsweise 6 bis 15 N/25,4 mm (nach ISO 527-3) beträgt.
Weiterhin weist die erfindungsgemäße Verpackung einen Bereich auf, durch den beim Erwärmen des Verpackungsgutes vorzugsweise mit Hilfe von Mikrowellen der ggf. dabei entstehende Dampf entweichen kann.
Dazu weist der Rand der Verpackungsmulde in einem vorzugsweise einzigen Bereich, vorzugsweise in einem Eckbereich, wenigstens einen Kanal auf, der zunächst durch die auf den Rand der Verpackungsmulde gesiegelten Verschlußfolie, vorzugsweise der Deckelfolie, nach außen hin gasdicht verschlossen ist, durch den jedoch der beim Erwärmen des Verpackungsgutes ggf. entstehende Dampf entweichen kann, nachdem der Kanal unmittelbar vor dem Erwärmen geöffnet worden ist.
Vorzugsweise erstreckt sich der Kanal von der inneren Begrenzung des Randes der Verpackungsmulde bis an die innere Begrenzung der sich auf diesem Rand befindlichen Siegelnaht, wobei sichergestellt werden muß, dass die dort angrenzende Siegelnaht den Kanal nach außen hin vor dem Öffnen unmittelbar vor dem Erwärmen noch gasdicht verschließt. Bevorzugt verjüngt sich der im Kanal der Mulde in Richtung der Siegelnaht, d. h. von der Vertiefung der Verpackungsmulde in Richtung der äußeren Begrenzung des Randes, wobei die angrenzende Siegelnaht zumindest dem Verlauf der Spitze des Kanals folgt und abdeckt.
Vorzugsweise befindet sich der Kanal im Randbereich einer Ecke der Verpackung, wobei die Spitze des Kanals in Richtung der vorzugsweise gerundeten Ecke der erfindungsgemäßen Verpackung ausgerichtet ist.
Zum Öffnen des Kanals vor dem Erwärmen z. B. in einem Mikrowellen-Ofen weist die erfindungsgemäße Verpackung zumindest im Bereich des Kanals, vorzugsweise quer zur Längsausrichtung des Kanals eine Schwächungslinie auf. Vorzugsweise
durchläuft die Schwächungslinie auch jeweils die angrenzenden Bereiche der Siegelnaht quer.
Die Schwächungslinie ist vorzugsweise in dem Rand der Verpackungsmulde quer zur Längsrichtung des Kanals als eine Sollbruch- und/oder Sollknick-Stelle angeordnet. Vorzugsweise ist die Schwächungslinie an der Unterseite des Randes angeordnet. Durch diese erfindungsgemäße Ausführungsform ist es möglich, den Kanal in diesem Bereich vorzugsweise durch mechanische Einwirkung auf die Schwächungslinie zu öffnen. So kann z. B. durch ein Abknicken entlang der Schwächungslinie zumindest die Spitze des Kanals geöffnet werden, wobei durch die Öffnung der beim Erwärmen der Verpackung bzw. des Verpackungsgutes entstehende Dampf entweichen kann.
Die Schwächungslinie kann nur im Bereich des Kanals, nur jeweils in den Bereichen der an den Kanal angrenzenden Siegelnaht oder durchgehend von der äußeren Begrenzung des Randes der Verpackungsmulde quer durch den zunächst an den Kanal angrenzenden Siegelnahtbereich, weiterführend querlaufend über den Kanalbereich und querlaufend durch den an den Kanal wieder angrenzenden Siegelnahtbereich bis hin zur äußeren Begrenzung des Randes der Verpackungsmulde als eine gerade Linie verlaufen.
Die Schwächungslinie ist vorzugsweise an der Unterseite des Randes der Verpackungsmulde angebracht und vorzugsweise durch eine Markierung gekennzeichnet, damit der Endverbraucher die Schwächungslinie zum Öffnen des Kanals ohne Schwierigkeiten findet.
Vorzugsweise wird die Schwächungslinie als eine Sollbruch- und/oder Sollknick- Stelle durch eine Verminderung der Folienstärke realisiert. Diese Verminderung der Folienstärke kann durch einen partiellen Schnitt, durch Stanzen, durch Kerben und/oder durch Prägen auf den dem Fachmann bekannten Vorrichtungen, vorzugsweise bereits während des Thermoformens der Verpackungsmulde so erfolgen, dass eine Nut als Schwächungslinie in die Verpackungsmulde bzw. an der Unterseite von dem Rand angebracht wird.
Vorzugsweise ist die Schwächungslinie als Sollbruch- und/oder Sollknickstelle so ausgeführt, dass sie auch eine Indikatorfunktion aufweist, d. h. dass beim Abknicken ein Geräusch entsteht. Dadurch ist für den Benutzer klar, dass zum einen die erfindungsgemäße Verpackung in diesem Bereich noch nie geöffnet worden ist und zum anderen die erfindungsgemäße Verpackung für eine Erwärmung, vorzugsweise in einem Mikrowellen-Ofen hinreichend geöffnet ist, um den dabei entstehende Dampf entweichen zu lassen und ein unkontrolliertes Platzen der erfindungsgemäßen Verpackung sicher vermieden werden zu können.
Vorzugsweise kann sich in dem Eckbereich, in dem der Dampf durch die Öffnung des Kanals entweichen kann, auch eine Öffnungshilfe wie z. B. eine Lasche befinden, die leicht zugänglich ist. Diese Lasche kann der Endverbraucher nach dem Erwärmen des Verpackungsgutes ergreifen und damit die Verschlußfolie, vorzugsweise die Deckelfolie, von der Verpackungsmulde lösen, um das Verpackungsgut verzehren zu können.
Die erfindungsgemäße Verpackung läßt sich vorteilhafterweise auf einer sogenannten Form-Füll-Siegel-Verpackungsmaschine herstellen. Bei einer derartigen Maschine wird zunächst die Unterfolienbahn vorzugsweise bis zur Plastifizierungstemperatur erwärmt und sodann in diese erwärmte Unterfolienbahn die Verpackungsmulden durch Thermoverformung wie beispielsweise durch Tiefziehen, eingeformt. Dabei wird, wie vorstehend erwähnt, vorzugsweise bereits auch die Schwächungslinie vorzugsweise an der Unterseite des Randes der Verpackungsmulde-angebracht und der Kanal mitgeformt. Diese so hergestellte Verpackungsmulde wird ggf. gekühlt und sodann mit dem Verpackungsgut, insbesondere mit einem Nahrungsmittel, befüllt. Anschließend wird die befüllte Verpackung mit einer Oberfolienbahn als Verschlußfolie, vorzugsweise als Deckelfolie verschlossen, wobei die Verschlußfolie in einer Siegelvorrichtung auf den Rand der Verpackungsmulde, ggf. nach Atmosphärenaustausch in der Verpackung oder Evakuierung gesiegelt wird. Die so hergestellten Verpackungen werden abschließend vereinzelt, wobei ggf. die Verschlußfolie vor oder nach dem Vereinzeln zur Herstellung einer zumindest teilweise Skin-Verpackung durch Erwärmen auf übliche Art und Weise zum Schrumpfen gebracht werden kann.
Erfindungsgemäß kann der Kanal, durch den beim Erwärmen z. B. im Mikrowellen- Ofen der Dampf entweichen soll, beim Thermoformen der Unterfolie bereits miteingeformt werden. Dafür weist das Tiefziehwerkzeug eine entsprechende Einbuchtung auf, in die die Unterfolienbahn entweder hineingedrückt oder hineingezogen wird. Sofern dabei nicht auch bereits die Schwächungslinie mitgeformt wird, kann diese nach dem Versiegeln der Verpackungen durch mechanische Einwirkung auf geeigneten Vorrichtungen, vorzugsweise in die Unterseite des Verpackungsrandes, eingearbeitet werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zum Erwärmen eines Verpackungsgutes in einer erfindungsgemäßen Verpackung, nachdem die versiegelte Verpackung entlang ihrer Schwächungslinie zum Öffnen des Kanals vor dem Erwärmen abgeknickt und dann die Verpackung vorzugsweise in einem Mikrowellen-Ofen mit Hilfe von Mikrowellen erwärmt wird, wobei der entstehende Dampf durch den geöffneten Kanal entweichen kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, die Gefahr eines unkontrollierten Platzens der Verpackung beim Erwärmen auszuschließen, da durch das Öffnen des Kanals vor der Erwärmung ein unkontrollierter Druckanstieg durch die Dampfentwicklung innerhalb der Verpackung vermieden wird.
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der Figuren 1 - 4 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein. Die Erläuterungen gelten für alle Gegenstände der Erfindung gleichermaßen.
Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Verpackung vor dem Erwärmen.
Figur 2 zeigt vergrößert den Bereich 4 der Verpackung gemäß Figur 1.
Figur 3 zeigt die erfindungsgemäße Verpackung nach dem Knicken entlang der Schwächungslinie zum Öffnen des Kanals.
Figur 4 zeigt das Entweichen des durch Erwärmung in der Verpackung entstehenden Dampfes durch den geöffneten Kanal.
Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Verpackung 1 , die eine Verpackungsmulde 2 aufweist. Diese Verpackungsmulde ist durch Tiefziehen einer ebenen Unterfolienbahn erhalten und mit dem Verpackungsgut 5 befüllt worden. Auf den Rand 8 der Verpackungsmulde 2 ist mittels der Siegelnaht 3 die Verschlußfolie, hier als Deckelfolie 6, gesiegelt, so dass die Verpackung gasdicht verschlossen ist. Im Bereich 4 der erfindungsgemäßen Verpackung ist in den Rand 8 der Verpackungsmulde ein Kanal 7 eingeformt, der sich von der inneren Begrenzung des Randes 8 der Verpackungsmulde bis an die innere Begrenzung der Siegelnaht erstreckt und durch die angrenzende Siegelnaht nach außen hin zunächst verschlossen ist. Des weiteren weist die erfindungsgemäße Verpackung im Bereich des Kanals an der Unterseite des Randes 8 einen Einschnitt als eine Schwächungslinie und Sollknickstelle 10 auf, die mit Hilfe eines Messers oder mit Hilfe eines Laser erzeugt worden ist.
Der Bereich 4 ist in Figur 2 noch einmal detailliert dargestellt. Entlang des gesamten Bereiches 4 ist die Deckelfolie 6 auf den äußeren Teil des Randes 8 der Verpackungsmulde 2 mittels der Siegelnaht 3 gesiegelt, so dass zunächst durch den durch die angrenzende Siegelnaht 3 verschlossenen Kanal 7 kein Gasaustausch mit der Umgebung erfolgen kann. In dem Bereich 4 ist an der Unterseite des Randes 8 eine Schwächungslinie 10 angebracht, die die Siegelnaht zu beiden Seiten der Spitze des Kanals 7 jeweils von der äußeren Begrenzung des Randes 8 der Verpackungsmulde und quer zur Längsrichtung des Kanals 7, vorzugsweise in einem gewissen Abstand von der Spitze des Kanals geradlinig durchläuft.
Das Öffnen des Kanals 7 vor dem Erwärmen ist in Figur 3 dargestellt. Dazu ist der Rand der Verpackungsmulde im Bereich 4 zu ergreifen, nach oben nach unten zu knicken oder zu drücken, wodurch entlang der Schwächungslinie 10 ein Bruch des Randes 8 entsteht und der Kanal 7 geöffnet wird. Beim Knicken entsteht ein Geräusch, das in der Figur 3 mit „Klick" bezeichnet ist. Durch dieses Geräusch erkennt der Benutzer, dass die Verpackung noch nicht geöffnet und darüber hinaus
die Verpackung damit so hinreichend geöffnet worden ist, dass beim Erwärmen des Füllgutes Dampf entweichen kann.
Die Erwärmung der erfindungsgemäßen Verpackung ist in Figur 4 dargestellt. Beim Erwärmen entsteht Dampf 9, der im Bereich 4, insbesondere durch den geöffneten Kanal 7, entweichen kann. Der beim Öffnen entlang der Schwächungslinie 10 nach oben geknickte Rand 8 der Verpackungsmulde erlaubt somit den Dampfablaß und verhindert ein ungewolltes Platzen der Verpackung durch den entstehenden Dampfüberdruck beim Erwärmen.
Bezugszeichen:
1 Verpackung
2 Verpackungsmulde
3 Siegelnaht
4 Bereich des Verpackungsrandes
5 Verpackungsgut
6 Verschlußfolie
7 Kanal
8 Rand der Verpackungsmulde
9 Dampf
10 Schwächungslinie