Lampensockel und elektrische Lampe
Die Erfindung betrifft einen Lampensockel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine elektrische Lampe mit einem derartigen Lampensockel.
I. Stand der Technik
In der Offenlegungsschrift WO 97/40521 ist eine elektrische Lampe mit einem derartigen Lampensockel offenbart. Diese Schrift beschreibt eine Halogenglühlampe für einen Fahrzeugscheinwerfer mit einem Lampensockel, der zwei Stromzuführungen für die Glühwendel aufweist. In dem Lampensockel sind zwei Silikonschläuche angeordnet, die zur Abdichtung des Lampensockels im Bereich der beiden Stromzuführungen dienen. Diese Silikonschläuche umschließen jeweils einen Abschnitt der Stromzuführungen ringförmig und sind mit Presssitz zwischen der jeweiligen Strom- Zuführung und den Wänden einer Kammer des Lampensockels angeordnet. Diese Art der Abdichtung ist relativ aufwändig, da im Lampensockel eine Kammer für die Silikonschläuche geschaffen werden muss und ein Mechanismus zum Erzeugen des Presssitzes vorgesehen werden muss.
II. Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Lampensockel mit einer vereinfachten Abdich- tung für die Stromzuführungen bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
Der erfindungsgemäße Lampensockel weist mindestens eine Stromzuführung und Dichtungsmittel zur Abdichtung des Lampensockels im Bereich der mindestens ei-
nen Stromzufuhrung auf, wobei diese Dichtungsmittel mindestens eine der nachstehenden Merkmalskombinationen A, B oder C umfassen:
A. Ein Elastomer oder Gummi, das einen Abschnitt der mindestens einen Stromzuführung formschlüssig und ringförmig umgibt, wobei dieser mit dem Elastomer oder Gummi umschlossene Abschnitt der mindestens einen Stromzufuhrung in einem Kunststoffspritzgussteil des Lampensockels formschlüssig eingebettet ist,
B. Einen Oberflächenbereich der mindestens einen Stromzuführung, der mit einem Profil oder einer Aufrauung versehen ist, wobei dieser Bereich der mindestens einen Stromzuführung in einem Kunststoffspritzgussteil des Lampensockels formschlüssig eingebettet ist,
C. Einen Abschnitt der mindestens einen Stromzufuhrung, der mit Schlitzen versehen ist, wobei dieser Abschnitt der mindestens einen Stromzuführung in einem Kunststoffspritzgussteil des Lampensockels formschlüssig eingebettet ist.
Jede der vorgenannten Merkmalskombinationen A, B oder C ermöglicht das Abdich- ten des Lampensockels im Bereich der Stromzuführungen bereits während der Herstellung des Kunststoffspritzgussteils des Lampensockels. Das die mindestens eine Stromzuführung ringförmig und formschlüssig umgebende Elastomer bzw. Gummi (Merkmalskombination A) wird beim Spritzvorgang während der Herstellung des Kunststoffspritzgussteils zusammengepresst und legt sich dabei dicht an die Strom- Zuführung und an das Kunststoffmaterial des Kunststoffspritzgussteils. Dadurch wird der Lampensockel in diesem Bereich gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abgedichtet.
Alternativ oder zusätzlich ist ein formschlüssig in einem Kunststoffspritzgussteil eingebetteter Bereich der mindestens einen Stromzufuhrung mit einem Oberflächen- profil oder einer Aufrauung (Merkmalskombination B) versehen. Dadurch wird die Kontaktfläche zwischen der mindestens eine Stromzufuhrung und dem Kunststoffmaterial des Kunststoffspritzgussteils vergrößert und die Kriechstrecke für eindringende Feuchtigkeit oder Gase verlängert und somit die Dichtwirkung erhöht.
Alternativ oder zusätzlich ist ein formschlüssig in einem Kunststoffspritzgussteil des Lampensockels eingebetteter Abschnitt der mindestens einen Stromzufuhrung mit
Schlitzen (Merkmalskombination C) versehen. Dadurch wird die Kriechstrecke für eindringende Feuchtigkeit oder Gase verlängert und somit die Dichtwirkung erhöht.
Vorteilhafter Weise ist ein Primer zur Erhöhung der Dichtwirkung vorgesehen. Der Primer ist vorzugsweise als Zwischenschicht zwischen der Stromzuführung und dem Elastomer oder Gummi angeordnet bzw. auf dem mit dem Oberflächenprofil oder Schlitzen versehenen Abschnitt der mindestens einen Stromzuführung aufgebracht. Der Primer erhöht die Haftung des Kunststoffmaterials des Kunststoffspritzgussteils an der Stromzuführung und gleicht den beim Schrumpfen oder Schwinden des Kunststoffmaterial entstehenden Luftspalt aus.
Vorzugsweise sind die vorgenannten Dichtmittel auf einem als Metallblechteil ausgebildeten Abschnitt der mindestens einen Stromzuführung angeordnet. Das Metallblechteil ermöglicht sichere Verankerung der Stromzuführung in dem Kunststoffspritzgussteil.
III. Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele Nachstehend wird die Erfindung anhand mehrerer bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 Einen Längsschnitt durch ein Kunststoffspritzgussteil des Lampensockels gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
Figur 2 Einen Querschnitt durch das in Figur 1 abgebildete Kunststoffspritzguss- teil
Figur 3 Eine Draufsicht auf eine Stromzuführung des in Figur 1 abgebildeten Lampensockels
Figur 4 Eine Seitenansicht der in Figur 3 abgebildeten Stromzuführung
Figur 5 Eine Draufsicht auf eine Stromzuführung gemäß dem zweiten Ausfüh- rungsbeispiel der Erfindung
Figur 6 Eine Seitenansicht der in Figur 5 abgebildeten Stromzuführung
Figur 7 Eine Draufsicht auf eine Stromzuführung gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
Figur 8 Eine Seitenansicht der in Figur 7 abgebildeten Stromzufuhrung
Figur 9 Eine Seitenansicht einer Stromzuführung gemäß dem vierten Ausfüh- rungsbeispiel der Erfindung
Figur 10 Eine Seitenansicht einer Halogenglühlampe mit einem erfindungsgemäßen Lampensockel
In den Figuren 1 bis 4 ist ein Kunststoffspritzgussteil 15 des Lampensockels und die Kontaktfahnen 16, 17, die einen Bestandteil der Stromzuführungen für die Glühwen- del bilden, gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Dieses Kunststoffspritzgussteil 15 ist Bestandteil des Lampensockels der in Figur 10 schematisch dargestellten Halogenglühlampe, die als Lichtquelle in einem Kraftfahrzeugscheinwerfer dient.
Diese Lampe besitzt einen gläsernen, im wesentlichen zylindrischen Lampenkolben 10 mit einem gasdicht verschlossenen Quetschfuß 10a. Der Dom 10b des Lampenkolbens 10 ist mit einer lichtabsorbierenden Beschichtung versehen. Als Lichtquelle dient eine parallel zur Lampenkolbenachse ausgerichtete Glühwendel 11, die elektrisch leitend mit zwei aus dem Quetschfuß 10a herausgeführten, aus Molybdändraht bestehenden Stromzuführungsdrähten 12, 13 verbunden ist. Der Quetschfuß 10a des Lampenkolbens 10 ist in einer metallischen Halterung, die aus dem napfartigen Halterteil 14a, dem Zwischenring 14e und der ringförmigen Trägerhülse 14b besteht, fixiert. Neben der metallischen Halterung 14a, 14b weist der Lampensockel auch ein mit den elektrischen Anschlüssen 16, 17 der Lampe versehenes Kunststoffsockelteil 15 auf, in dem die ringförmige metallische Trägerhülse 14b verankert ist. Die Trä- gerhülse 14b besitzt drei in einer Ebene liegende Referenznasen 14c und eine Andruckfeder 14d zur Montage der Lampe in dem Reflektor 20 eines Kraftfahrzeugscheinwerfers. Die Abdichtung des Reflektors 20 erfolgt mittels eines Silikondichtungsringes 19, der an der Außenwand des Reflektors 20 und an dem Kunststoffso-
ckelteil 15 anliegt. In Figur 10 ist der Aufbau der Lampe gemäß des bevorzugten Ausfuhrungsbeispiels und ihr Einsatz in einem Scheinwerfer schematisch dargestellt.
Die elektrischen Anschlüsse 16, 17 der Lampe bestehen aus zwei metallischen Kontaktfahnen 16, 17, die jeweils mit einem der Stromzufuhrungsdrähte 12, 13 ver- schweißt sind (nicht abgebildet). Die Kontaktfahnen 16, 17 sind aus einem Stahlblech gefertigt und in dem Kunststoffsockelteil 15 des Lampensockels eingespritzt. Sie 16, 17 bestehen jeweils aus einem L-förmigen Stahlblech. Jeweils ein Schenkel 16a, 17a der L-förmigen Kontaktfahnen 16, 17 ist als Steckkontakt ausgebildet, während der andere Schenkel 16b, 17b mit einer Nut 16c, 17c ausgestattet ist, in die je- weils das abgewinkelte Ende eines Stromzuführungsdrahtes 12, 13 eingefädelt ist. Der Winkelbereich der L-förmigen Kontaktfahnen 16, 17 ist in dem Kunststoffsockelteil 15 dicht eingespritzt.
In den Figuren 1 bis 4 sind Details des Kunststoffspritzgussteils 15 und der Kontaktfahnen 16, 17 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel abgebildet. Die beiden Kon- taktfahnen 16, 17 sind als Stanzblechteile ausgebildet. In der Nähe des Winkelbereiches sind die beiden Kontaktfahnen 16, 17 jeweils mit einem Primer und einem E- lastomer 161, 171 beschichtet. Das Elastomer 161, 171 ist derart auf die Kontaktfahnen 16, 17 aufgespritzt, dass es die Kontaktfahnen 16, 17 jeweils ringförmig umschließt. Der Primer ist vor dem Elastomer 161, 171, als Zwischenschicht zwischen dem Metallblech der jeweiligen Kontaktfahne 16, 17 und dem Elastomer 161, 171 aufgebracht. Das Elastomer 161, 171 und der Primer dichten das Kunststoffspritzgussteil 15 im Bereich der Kontaktfahnen 16, 17 ab.
In den Figuren 5 und 6 ist eine Kontaktfahne 516 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung abgebildet. Diese Kontaktfahne 516 ist als L-förmiges Stanz- blechteil ausgebildet. Im Winkelbereich der Kontaktfahne 516 ist ihre Oberfläche 5161 stark aufgeraut. Außerdem ist dieser Oberflächenbereich mit Primer beschichtet. Die Kontaktfahne 516 ist in einem Kunststoffspritzgussteil 15 eingebettet, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel in Figur 1 und 2 dargestellt.
In den Figuren 7 und 8 ist eine Kontaktfahne 716 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung abgebildet. Diese Kontaktfahne 716 ist als L-förmiges Stanzblechteil ausgebildet. Im Winkelbereich ist die Kontaktfahne 716 mit einer genopp- ten Oberfläche 7161 versehen. Der genoppte Oberflächenbereich 7161 ist mit Primer beschichtet. Die Kontaktfahne 716 ist in einem Kunststoffspritzgussteil 15 eingebettet, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel in Figur 1 und 2 dargestellt.
In Figur 9 ist eine Kontaktfahne 916 gemäß dem vierten Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung abgebildet. Diese Kontaktfahne 916 ist als L-förmiges Stanzblechteil ausgebildet. Im Winkelbereich ist die Kontaktfahne 916 mit einer Vielzahl von Schlit- zen 9161 versehen, die sich quer zur Längserstreckung der beiden L-Schenkel der Kontaktfahne 916 erstrecken. Der mit den Schlitzen 9161 versehene Bereich der Kontaktfahne 916 ist mit Primer beschichtet. Die Kontaktfahne 916 ist in einem Kunststoffspritzgussteil 15 eingebettet, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel in Figur 1 und 2 dargestellt.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die oben näher erläuterten Ausfύhrungsbei- spiele. Beispielsweise kann die Kontaktfahne 16 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel zusätzlich im Winkelbereich eine genoppte Oberfläche gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel oder bzw. und Schlitze gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel aufweisen. Alternativ kann die Kontaktfahne 16 gemäß dem ersten Ausführungsbei- spiel aber auch im Bereich des Elastomers 161 eine aufgeraute oder genoppte Oberfläche besitzen, so dass der Primer und das Elastomer 161 auf der aufgerauten oder genoppten Oberfläche angeordnet sind. Anstelle einer genoppten Oberfläche können auch andere Profile verwendet werden.