Verfahren zur Betätigung von Scheinwerfern eines Kraftfahrzeugs
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Betätigung von Scheinwerfern eines Kraftfahrzeuges mit einem manuellen Modus, in dem die Scheinwerfer mittels manueller Betätigung eines Wahlhebels in eine erste Betätigungsrichtung in einen ersten Leuchtzustand und mittels Betätigung des Wahlhebels in eine zweite Betätigungsrichtung in einen zweiten Leuchtzustand überführbar sind, und einem automatischen Modus, in dem eine externe Beleuchtungssituation mittels Sensoren erfasst und durch Auswertemittel ausgewertet wird, so dass die Scheinwerfer gemäß einem Ergebnis der Auswertung automatisch in den ersten oder in den zweiten Leuchtzustand versetzt werden, wobei im automatischen Modus eine Übersteuerungsmöglichkeit vorgesehen ist, so dass die Scheinwerfer durch manuelle Betätigung des Wahlhebels in die erste oder in die zweite Betätigungsrichtung unabhängig von dem Ergebnis der Auswertung in den jeweils entsprechenden Leuchtzustand überführbar sind.
Ein solches Verfahren ist bekannt aus DE 101 56 653 A1. Verfahren zur automatischen Steuerung der Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs dienen allgemein der Reduzierung der Beeinträchtigung anderer Verkehrsteilnehmer durch die Blendwirkung der eigenen Scheinwerfer bei gleichzeitiger Entlastung des Fahrers. Dabei wird durch spezielle Sensoren eine externe Beleuchtungssituation erfasst und in einem Steuergerät oder einer zentralen Datenverarbeitungseinrichtung analysiert. Zur Erfassung der externen Beleuchtungssituation und speziellen Analyse sind verschiedene Ansätze bekannt. In der DE 298 25 026 U1 beispielsweise wird ein bildgebender, farbsensitiver Sensor verwendet, dessen Ausgabebilder bzgl. Helligkeit, geometrischer Lichtquellenanordnung und Lichtquellenfarbe analysiert werden. Aus dem Analyseergebnis wird auf die tatsächlichen Eigenschaften erkannter Lichtquellen geschlossen und insbesondere ermittelt, ob Fahrer entgegenkommender oder vorausfahrender Fahrzeuge möglicherweise durch das eigene Fernlicht geblendet werden könnten. Ist dies der Fall, erfolgt eine automatische Umschaltung auf Abblendlicht. Wird die externe Beleuchtungssituation hingegen dahingehend ausgewertet, dass keine Blendgefahr für andere Verkehrsteilnehmer besteht, werden die eigenen Scheinwerfer auf Fernlicht
umgeschaltet, um die eigene Femsicht zu optimieren. Bei dem in der oben genannten, gattungsbildenden DE 101 56 653 A1 offenbarten Verfahren wird dem Umstand Rechnung getragen, dass der Fahrer eines Kraftfahrzeugs sich nicht in jeder Situation der automatischen Scheinwerfersteuerung unterwerfen möchte, sondern situationsabhängig die automatische Einstellung übersteuern können möchte. Um dem Fahrer die Übersteuerung besonders bequem zu gestalten, ist dabei vorgesehen, denselben Wahlhebel in derselben Weise zu betätigen, wie es der Fahrer aus dem manuellen Modus gewohnt ist. Dies bedeutet, dass bei automatisch eingeschaltetem Fernlicht eine Betätigung des Wahlhebels in Richtung "Abblendlicht" zu einer manuellen Umschaltung auf Abblendlicht führt, wohingegen bei. automatisch eingeschaltetem Abblendlicht eine Betätigung des Wahlhebels in Richtung "Fernlicht" zu einer manuellen Umschaltung auf Fernlicht führt.
Von anderen Assistenzsystemen, wie beispielsweise einer automatischen Geschwindigkeitssteuerung, ist es weiter bekannt, dass die Übersteuerung der
Automatik zur Abschaltung des automatischen Modus und zum Übergang in den üblichen, manuellen Modus führt. Zur Rückkehr in den automatischen Modus ist die
Betätigung eines zusätzlichen Betätigungselementes erforderlich. Dies erfordert zusätzliche Bauelemente, was mit erhöhten Kosten verbunden ist, und verlangt vom Fahrer das Erlernen spezieller Handhabungsschritte, die von einem
Kraftfahrzeugtyp zum anderen verschieden sein können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren derart weiterzubilden, dass der Fahrer durch suggestive Betätigung gewohnter Schaltelemente stets den der Situation angemessenen, optimalen Beleuchtungszustand seines Kraftfahrzeuges erreichen kann.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass ein zusätzlicher Übersteuerungsmodus vorgesehen ist, der durch manuelle Betätigung des Wahlhebels im automatischen Modus eingeschaltet wird, wobei im Fall, dass sich die Scheinwerfer im ersten Leuchtzustand befinden, eine Betätigung des Wahlhebels in die erste Betätigungsrichtung eine Umschaltung zwischen dem automatischen Modus und dem Übersteuerungsmodus verursacht.
Im Gegensatz zum Stand der Technik führt ein manuelles Übersteuern der Beleuchtungsautomatik nicht unmittelbar zurück in den manuellen Modus. Vielmehr wird beim Übersteuern der Automatikfunktion das System in einen speziellen Übersteuerungsmodus überführt, der sich, obgleich in ihm keine Automatikgesteuerten Umschaltungen vorgenommen werden, in seinen Eigenschaften vom rein manuellen Modus unterscheidet. Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass in einem Leuchtzustand der Scheinwerfer eine Betätigung des Wahlhebels in der Weise, die üblicherweise zur Einschaltung des bereits vorliegenden Leuchtzustandes dient, eine Umschaltung zwischen automatischem Modus und Übersteuerungsmodus verursacht. Diese Umschaltung ist von beiden Moden her erreichbar, sofern sich die Scheinwerfer in dem ersten Beleuchtungszustand, der vorzugsweise der Femlicht-Zustand ist, befinden. Konkret bedeutet dies bei einer bevorzugten Ausführungsform, dass im Fall, dass das Fernlicht eingeschaltet ist, eine erneute Betätigung des Wahlhebels in Richtung "Fernlicht" zur Umschaltung zwischen automatischem und Übersteuerungsmodus führt. Am Leuchtzustand der Scheinwerfer ändert sich dabei nichts.
Günstigerweise ist vorgesehen, dass die Scheinwerfer im Fall, dass sie sich im Übersteuerungsmodus im ersten Leuchtzustand befinden, durch die Betätigung des Wahlhebels in die zweite Betätigungsrichtung unter Beibehaltung des Übersteuerungsmodus in den zweiten Leuchtzustand überführbar sind. Insoweit funktioniert der Übersteuerungsmodus wie der manuelle Modus. Wenn, wie bevorzugt vorgesehen, der erste Leuchtzustand dem Fernlicht und der zweite Leuchtzustand dem Abblendlicht entspricht, bedeutet dies, dass bei eingeschaltetem Fernlicht eine Betätigung des Wahlhebels in Richtung "Abblendlicht" im Übersteuerungsmodus zum Abblenden bei gleichzeitigem Beibehalten des Übersteuerungsmodus führt. In Kombination mit der bekannten Übersteuerungsmöglichkeit bedeutet dies für den Fahrer, dass er in jedem Fall, unabhängig davon, ob sich das System im manuellen, automatischen oder Übersteuerungsmodus befindet, bei Fernlicht durch Betätigung des Wahlhebels in Richtung "Abblendlicht" abblenden kann. Eine Kenntnis des aktuellen Modus ist nicht erforderlicht.
Diese Parallelität mit dem manuellen Modus besteht bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung für die umgekehrte Schaltrichtung jedoch nicht uneingeschränkt. Vielmehr ist vorgesehen, dass im Fall, dass sich die Scheinwerfer im Übersteuerungsmodus im zweiten Leuchtzustand befinden, Betätigung des Wahlhebels in die erste Betätigungsrichtung eine Umschaltung in den automatischen Modus verursacht, falls dieser betriebsbereit ist. Ausgedrückt am Beispiel der bevorzugten Ausführungsform, bei der der erste Leuchtzustand dem Fernlicht und der zweite Leuchtzustand dem Abblendlicht entspricht, bedeutet dies, dass bei Abblendlicht im Übersteuerungsmodus eine Betätigung des Wahlhebels in Richtung „Fernlicht" einen Modenwechsel zum automatischen Modus verursacht. Wird dann nach Analyse der externen Beleuchtungssituation festgestellt, dass eine Umschaltung auf Fernlicht nach den im automatischen Modus vorgegebenen Auswerteregeln tatsächlich angemessen ist, erfolgt die Umschaltung auf Fernlicht als automatischer Vorgang. Sie unterbleibt, wenn die Automatik eine Umschaltung auf Fernlicht für unangemessen hält. Will der Fahrer jedoch gegen die Einschätzung der Automatik aufblenden, kann er dies durch erneute Betätigung des Wahlhebels in Richtung Femlicht tun, was dann zu einer Umschaltung von automatischem Abblendlicht zu Fernlicht im Übersteuerungsmodus führt. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, da die Erfahrung lehrt, dass ein manuelles Umschalten von Abblendlicht auf Fernlicht nur dann erfolgt, wenn keine anderen, blendgefährdeten Verkehrsteilnehmer in der Nähe sind. In dieser Situation ist es jedoch angemessen, nicht nur aufzublenden, sondern gleichzeitig auch der Automatik wieder die Steuerung der Scheinwerfer zu überlassen.
Dabei ist günstigerweise weiter vorgesehen, dass im Fall, dass der automatische Modus nicht betriebsbereit ist, Betätigung des Wahlhebels in die erste Betätigungsrichtung eine Überführung der Scheinwerfer in den ersten Leuchtzustand unter Beibehaltung des Übersteuerungsmodus verursacht. Unter Bezugnahme auf das zuvor erläuterte Beispiel bedeutet dies, dass, falls die Automatik nicht betriebsbereit ist, das Fernlicht wie im manuellen Modus direkt eingeschaltet wird.
Da nicht jeder Fahrer die Vorzüge einer automatischen Scheinwerfersteuerung zu schätzen weiß, ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass mittels eines Schalters
zwischen dem manuellen Modus einerseits und dem automatischen und Übersteuerungsmodus andererseits gewählt werden kann. Dieser Schalter ist vorzugsweise der bei Kraftfahrzeugen üblicherweise vorgesehene Beleuchtungshauptschalter, der um eine weitere Stellung "Automatik" erweitert werden kann. Der Fahrer kann damit jederzeit in einen rein manuellen Modus umschalten und den Wahlhebel in gewohnter Weise zur Steuerung der Scheinwerfer betätigen.
Vorzugsweise wird der manuelle Modus nach Ausschalten der Zündung des Kraftfahrzeugs selbsttätig eingestellt. Nimmt ein Fahrzeug nämlich nicht am rollenden Verkehr teil, ist eine dynamische Anpassung der Scheinwerfersteuerung, wie durch den automatischen bzw. Übersteuerungsmodus vorgesehen, nicht erforderlich.
Wie oben erläutert, ist bei günstigen Ausführungsformen der Erfindung eine explizite Kenntnis des aktuellen Modus durch den Fahrer nicht erforderlich. Gleichwohl ist vorzugsweise eine Kontrollleuchte vorgesehen, die den Fahrer darauf hinweist, dass der automatische Modus eingeschaltet ist. Insbesondere bei mit derartigen Systemen nicht vertrauten Fahrern kann ansonsten die automatische Umschaltung überraschend und daher als unangenehm wahrgenommen werden.
Schließlich verursacht im Fall, dass sich die Scheinwerfer im zweiten Leuchtzustand befinden, eine Betätigung des Wahlhebels in die erste Betätigungsrichtung ein Aufblenden der Scheinwerfer für die Dauer der Betätigung. Dies entspricht der üblichen Lichthupenfunktion. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden, speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
Es zeigt:
Figur 1 : eine schematische Übersicht über die Schaltvorgänge gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Figur 1 zeigt schematisch einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens. In gestrichelten Blöcken sind der automatische Modus 10 und der
Übersteuerungsmodus 20 dargestellt, die jeweils zwei Leuchtzustände der Scheinwerfer umfassen. Im automatischen Modus 10 sind ein Abblendzustand 11 und ein Fernlichtzustand 12 der Scheinwerfer erreichbar. In der Darstellung von Figur 1 sind diese Zustände als Piktogramme mit dem Zusatz "A" erkennbar. Im Übersteuerungsmodus 20 sind ebenfalls ein Abblendzustand 21 und ein Fernlichtzustand 22 der Scheinwerfer einstellbar. Diese sind in Figur 1 ebenfalls als Piktogramme, jedoch ohne "A" dargestellt. Die geschwungenen Pfeillinien in Figur 1 stellen mögliche Übergänge zwischen den Zuständen 11 , 12, 21 und 22 dar. Die fettgezeichneten, geraden Pfeile an den geschwungenen Übergangspfeilen stellen symbolisch eine entsprechende Betätigung eines Wahlhebels dar. Als Wahlhebel kommt insbesondere der Licht-Lenkstockhebel, der üblicherweise bei Automobilen für die Ansteuerung der Scheinwerfer vorgesehen ist, in Frage. Bei der dargestellten Ausführungsform bedeutet ein nach oben gerichteter Betätigungspfeil ein "Drücken" des Lenkstockhebels, wohingegen ein nach unten gerichteter Betätigungspfeil ein "Ziehen" des Lenkstockhebels bezeichnet. Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen denkbar. Bei denen beispielsweise die Betätigungsrichtungen umgekehrt sind oder bei denen andere Betätigungsrichtungen verwendet werden.
Neben den in Figur 1 dargestellten Moden, nämlich dem automatischen Modus 10 und dem Übersteuerungsmodus 20 ist ein dritter, in Figur 1 nicht dargestellter, rein manueller Modus vorgesehen, der vom Fahrer des Kraftfahrzeugs mittels eines gesonderten Schalters, vorzugsweise des Beleuchtungshauptschalters, einstellbar ist. Dieser manuelle Modus, der in bekannter Weise funktioniert, ist für die vorliegende Erfindung nicht relevant. Nachfolgend soll nur der Fall beschrieben werden, in dem sich das System, vorzugsweise mittels Wahl durch den Fahrer und / oder weiterer Kriterien wie z.B. Anliegen bestimmter Sensorsignale, im Automatik- /
Übersteuerungsmodus befindet.
Zum Zwecke der Erläuterung sei angenommen, dass anfänglich der automatische Fernlichtzustand 12 vorliegt. Erfasst die Sensorik eine externe Beleuchtungssituation, beispielsweise ein entgegenkommendes oder vorausfahrendes Fahrzeug, so dass zur Vermeidung einer Blendung anderer Verkehrsteilnehmer ein Abblenden erforderlich ist, schaltet das System automatisch in den automatischen Abblendmodus 11 um (Schaltpfeil 121). Besteht keine
Blendungsgefahr mehr, etwa weil das entgegenkommende Auto vorbeigefahren ist oder weil das voranfahrende Auto abgebogen ist oder überholt wurde, schaltet die Beleuchtungsautomatik wieder in den automatischen Fernlichtmodus 12 (Schaltpfeil 112).
Erkennt der Fahrer die Notwendigkeit eines Abblendens, die von der Automatik nicht erfasst wird, etwa einen entgegenkommenden, unbeleuchteten Fußgänger oder im Lichtkegel der Scheinwerfer auftauchendes Wild, kann er durch Ziehen des Lenkstockhebels die Automatik übersteuern und die Scheinwerfer manuell in den Abblendzustand 21 überführen (Schaltpfeil 122). Das System verbleibt nun im Zustand 21 , unabhängig von der Bewertung der externen Beleuchtungssituation durch die Automatik.
Solange die vorgenannte Situation anhält, besteht für den Fahrer kein Anlass, den Leuchtzustand der Scheinwerfer zu ändern. Auch wenn sich im unmittelbaren Anschluss neue Situationen, z.B. durch Auftauchen eines entgegenkommenden Fahrzeugs, ergeben, in denen Blendungsgefahr vorliegt, wird der Fahrer Abblendlicht beibehalten wollen, so dass zunächst kein Handlungsbedarf besteht. Erst wenn sich die Situation so geändert hat, dass keine blendungsgefährdeten Verkehrsteilnehmer voraus sind, entsteht beim Fahrer der Wunsch, erneut aufzublenden. Er tut dies intuitiv durch das gewohnte Drücken des Lenkstockhebels. Ist der Automatikmodus in diesem Moment betriebsbereit, erfolgt eine Umschaltung gemäß Schaltpfeil 211 , d.h. ein Übergang in den automatischen Abblendzustand 11. Damit überführt der Fahrer das System vom Übersteuerungsmodus 20 zurück in den automatischen Modus 10, ohne dabei explizit den Leuchtzustand zu ändern. Allerdings erfasst die Automatik die vorliegende Situation ohne Blendungsgefahr Dritter sehr schnell, so dass unmittelbar im Anschluss ein automatischer Übergang zum automatischen Fernlichtzustand 12 zu erwarten ist (Schaltpfeil 112). Der Wunsch des Fahrers nach Einschalten des Fernlichts ist damit erfüllt; gleichzeitig wurde in den automatischen Modus 10 zurückgekehrt.
Stimmt nach Drücken des Lenkstockhebels die Analyse der externen Beleuchtungssituation durch die Automatik jedoch nicht mit der Situationseinschätzung durch den Fahrer überein, d.h. sieht die Automatik im
Gegensatz zum Fahrer eine Blendungsgefahr Dritter als gegeben an, verbleibt sie im automatischen Abblendzustand 11. Will der Fahrer jedoch seinen Wunsch nach Einschaltung des Fernlichtes durchsetzen, kann er dies durch erneutes Drücken des Lenkstockhebels erreichen (Schaltpfeil 114). Dies entspricht einer manuellen Übersteuerung der Automatik und führt zum Fernlichtzustand 22.
Durch erneutes Drücken des Lenkstockhebels kann der Fahrer nun zurück zum automatischen Modus 10 schalten (Schaltpfeil 223). Wird der Fernlichtzustand von der Automatik als angemessen erachtet, erfolgt keine Änderung des Leuchtzustandes der Scheinwerfer. In diesem Fall kann der Fahrer durch erneutes Drücken des Lenkstockhebels beliebig zwischen automatischem Modus 10 und Übersteuerungsmodus 20 hin und her schalten (Schaltpfeil 223, 124). Erachtet die Automatik bei einem Übergang gemäß Schaltpfeil 223 jedoch den Abblendzustand als angemessen, wird nach Übergang in den automatischen Fernlichtzustand 12 automatisch gemäß Schaltpfeil 121 abgeblendet. Das System ist vorzugsweise so ausgelegt, dass eine explizite Kenntnis des Fahrers über den aktuellen Modus nicht erforderlicht ist; günstigerweise wird ihm jedoch der jeweils aktuell anliegende Modus durch eine geeignete Kontrollleuchte angezeigt.
Befindet sich das System bei eingeschaltetem Fernlicht im Übersteuerungsmodus, d.h. im Zustand 22, führen evtl. parallel durchgeführte Auswertungen der externen Beleuchtungssituation durch die Automatik zu keiner Änderung des Leuchtzustandes der Scheinwerfer. Erkennt der Fahrer jedoch die Notwendigkeit eines Abblendens, kann er dies auf herkömmliche Weise durch Ziehen des Lenkstockhebels veranlassen (Schaltpfeil 222).
Schließlich ist in Figur 1 noch ein weiterer Schaltpfeil 202 zum Übergang vom Abblendzustand 21 zum Fernlichtzustand 22 im Übersteuerungsmodus dargestellt. Das System folgt diesem Übergang, wenn der Fahrer, ausgehend vom Abblendzustand 21 manuell aufblenden möchte, die Steuerungsautomatik aus irgendwelchen Gründen jedoch mangelnde Betriebsbereitschaft meldet. In diesem Fall kann der Fahrer durch Betätigung des Lenkstockhebels zwischen den Zuständen 21 und 22 umschalten, wobei die Funktionsweise des
Übersteuerungsmodus in diesem Fall derjenigen des herkömmlichen, manuellen Modus entspricht.
Natürlich hat der Fachmann eine Vielzahl von Möglichkeiten an Hand, das erfindungsgemäße Konzept umzusetzen. Zum Austausch der Informationen zwischen den zu verwendenden Sensoren, Steuereinheiten, Zustandsflaggen etc. eignet sich insbesondere der in modernen Kraftfahrzeugen übliche CAN-Bus zwischen den Steuergeräten. In welcher Weise die einzelnen Steuerleitungen bzw.
Steuerbits belegt sind, ist dabei dem Fachmann in Ansehung der konkreten Systemanforderungen überlassen. Auch ist es für die grundlegende Erfindung unerheblich, ob und welche Zusatzfaktoren und -kriterien erfüllt sein müssen, um zu dem in Figur 1 illustrierten Verfahrensausschnitt zu gelangen.