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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtschaltvorrichtung zur Steuerung
einer ersten Lichtkomponente und einer zweiten Lichtkomponente eines
Fahrzeugs. Ein Blink-, Abblend- und
Fernlichtschalter, ein Wischerschalter und Lichthupenschalter mit
einer erfindungsgemäßen Lichtschaltvorrichtung werden
ebenso vorgestellt. Darüber
hinaus wird ein Verfahren zum Schalten einer ersten und einer zweiten
Lichtkomponente eines Fahrzeugs beschrieben.
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In
der Regel sind an einem Kraftfahrzeug mehrere Lichtkomponenten,
wie beispielsweise ein Abblendlicht, ein Standlicht, ein Nebelscheinwerfer und
ein Nebelschlusslicht angebracht. Zur Schaltung dieser Lichtkomponenten
durch einen Fahrer kann für
jede dieser Lichtkomponenten mindestens ein eigener Taster in Reichweite
des Fahrers angeordnet sein. Allerdings ist dies mit dem Nachteil
verbunden, dass das Anbringen der verschiedenen Taster und der sie
erklärenden
Symbole zu einer Verringerung der Anbringfläche in Reichweite des Fahrers
für andere
Eingabeelemente führt.
Es ist deshalb vorteilhaft, zur Schaltung der verschiedenen Lichtkomponenten
des Fahrzeugs eine Bedieneinrichtung zu verwenden, die weniger Anbringfläche erfordert,
als die vielen einzelnen Taster. Zusätzlich sollte eine weniger
Anbringfläche
erfordernde Bedieneinrichtung zur Schaltung mehrerer Lichtkomponenten
dem Fahrer die Möglichkeit
gewähren,
schnell und einfach die von ihm gewünschte Lichtkomponente zu schalten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine einfach
und schnell betätigbare
Möglichkeit
zur Schaltung von mindestens zwei Lichtkomponenten eines Fahrzeugs
zu finden, welche wenig Anbringfläche in Reichweite eines Fahrers benötigt.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Lichtschaltvorrichtung nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren
zum Schalten einer ersten und einer zweiten Lichtkomponente eines
Fahrzeugs nach Anspruch 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lichtschaltvorrichtung
und des Verfahrens sind in den entsprechenden Unteransprüchen definiert.
Ein Blink- Abblend- und Fernlichtschalter und ein Wischerschalter
oder Lichthupenschalter mit einer erfindungsgemäßen Lichtschaltvorrichtung
sind in den Ansprüchen
7 und 8 vorgestellt.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in
denen zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Lichtschaltvorrichtung;
und
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2 ein
Signalauswerteverfahren einer erfindungsgemäßen Lichtschaltvorrichtung.
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Das
nachfolgende Ausführungsbeispiel
stellt eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar.
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In 1 ist
ein Lenkrad 1 mit einem Blinkschalter 2 skizziert.
Dabei sind an dem Blinkschalter 2 als Bedienelemente einer
erfindungsgemäßen Lichtschaltvorrichtung
ein Inkrementalgeber 3 und ein Taster 4 angebracht. Über den
Inkrementalgeber 3 und den Taster 4 lassen sich
das Standlicht, das Abblendlicht, der Nebelscheinwerfer, das Nebelschlusslicht
und der Lichtassistent schalten. Darüber hinaus kann über den
Inkrementalgeber 3 und den Taster 4 die Leuchtweiteregulierung
auf eine gewünschte
Stufe eingestellt und die Instrumentalbeleuchtung auf einen gewünschten
Helligkeitswert gebracht werden.
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Der
Inkrementalgeber 3 ist ein zweikanaliger Inkrementalgeber.
Er ist so eingestellt, dass er sich in beide Drehrichtungen durch
einen Fahrer einfach bewegen lässt. Über eine
Sensoreinrichtung ist ein Erfassen der ausgeführten Drehrichtung und des
Drehwinkels möglich.
Der Inkrementalgeber 3 und der Taster 4 sind Standartbauteile.
Als Alternative zu einer Anbringung am Blinkschalter 2,
wie dies in 1 gezeigt ist, können sie
auch in den Lenkstockschalter für
das Fernlicht oder in den Wisch- und Hupschalter integriert werden.
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Über eine
Betätigung
des Inkrementalgebers 3, beispielsweise eine Drehung um
15°, wird
das Schaltverfahren für
die oben genannten Lichtkomponenten gestartet. Daraufhin wird in
das Kombiinstrument des Fahrzeugs eine Anzeigeeinrichtung 5 eingeblendet.
Die eingeblendete Anzeigeeinrichtung 5 gibt Auskunft über alle
Lichtkomponenten, die über den
Inkrementalgeber 3 und den Taster 4 schaltbar sind.
In dem Beispiel aus 1 geschieht dies dadurch, dass
für jede
der Lichtkomponenten ein Symbol 6 bis 9 in der
Anzeigeeinrichtung 5 erscheint. Der besseren Übersichtlichkeit
wegen sind in 1 nur das Symbol für das Standlicht 6,
das Symbol für
das Abblendlicht 7, das Symbol für den Nebelscheinwerfer 8 und
das Symbol für
das Nebelschlusslicht 9 skizziert. Über die Farbgebung, über ein
Aufleuchten und/oder über
ein Blinken der Symbole 6 bis 9 kann dem Fahrer
angezeigt werden, welche der Lichtkomponente gerade leuchtet und
welche ausgeschaltet ist. Zusätzlich
oder als Alternative zu den Symbolen 6 bis 9 können in
der Anzeigeeinrichtung 5 auch Wörter anzeigbar sein. Beispielsweise
kann seitlich von den Symbolen 6 bis 9 noch ein
Text als Erklärung zum
Status der einzelnen Lichtkomponenten innerhalb der Anzeigeinrichtung 5 angezeigt
werden.
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In
der Anzeigeeinrichtung 5 von 1 ist auch
ein Pfeil 10 zu erkennen. Über ein Drehen des Inkrementalgebers 3 durch
den Fahrer kann der Pfeil 10 in der Anzeigeeinrichtung 5 abhängig von
der Drehrichtung nach oben oder unten bewegt werden. Als Alternative
zu dem skizzierten Pfeil 10 ist aber auch ein anderes „Maussymbol", beispielsweise
ein auf der Anzeigeeinrichtung 5 verschiebbarer Aufleuchtpunkt
denkbar.
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Möchte der
Fahrer eine Lichtkomponente schalten, so bewegt er über den
Inkrementalgeber 3 den Pfeil 10 auf die Position
des zugehörigen
Symbols 6, 7, 8 oder 9. Die
Schaltung der Lichtkomponente kann der Fahrer anschließen durch
ein Drücken
des Tasters 4 ausführen.
Ein Fahrer, der beispielsweise das Standlicht einschalten will,
bewegt dazu den Pfeil 10 auf das Symbol für das Standlicht 6.
Sobald sich der Pfeil 10 über dem Symbol für das Standlicht 6 befindet,
drückt
der Fahrer den Taster 4 und schaltet das Standlicht damit
ein. Die Farbgebung des Symbols für das Standlicht 6 verändert sich und
zeigt damit dem Fahrer an, dass das Standlicht, wie von ihm gewünscht, aktiviert
ist. Will der Fahrer das Standlicht wieder ausschalten, so bewegt
er den Inkrementalgeber 3 erneut so, dass der Pfeil 10 über dem
Symbol für
das Standlicht 6 liegt und drückt den Taster 4.
Das Standlicht wird nun wieder deaktiviert.
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Über die
Lichtschaltvorrichtung aus 1 lassen sich
aber auch mehrere Lichtkomponenten gleichzeitig aktivieren und/oder
deaktivieren. Wird beispielsweise das Abblendlicht ein- oder ausgeschaltet,
so wird auch das Standlicht mit ein- oder ausgeschaltet. Auch das
Nebelschlusslicht ist über ein
Ausschalten des Abblendlichts deaktivierbar. Zusätzlich weist die Anzeigeeinrichtung 5 noch
ein „Lichtaus"-Symbol auf. Wird
der Pfeil 10 auf die Position des „Licht aus"-Symbols bewegt und wird der Taster 4 anschließend gedrückt, so
werden alle Lichtkomponenten automatisch deaktiviert. Dadurch kann der
Fahrer auf einfache Weise alle Lichtkomponenten schnell ausschalten.
Die erfindungsgemäße Lichtschaltvorrichtung
ist auch dazu ausgelegt, das Nebelschlusslicht und die Nebelscheinwerfer
automatisch auszuschalten, wenn das Fahrzeugs für eine vorgegebene Parkzeit
steht. Dadurch wird vermieden, dass bei der nächsten Fahrt das Nebelschlusslicht
und die Nebelscheinwerfer eingeschaltet bleiben und andere Verkehrsteilnehmer
unnötig
blenden.
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Des
Weiteren kann die Schaltung einer Lichtkomponenten von dem geschalteten
Zustand einer anderen abhängig
sein. So sind die Nebelscheinwerfer nur einschaltbar, wenn das Standlicht
oder das Abblendlicht eingeschaltet ist. Ebenso ist das Nebelschlusslicht
nur im eingeschalteten Zustand des Standlichts oder des Abblendlichts
einschaltbar. Auch die Leuchtweiteregulierung kann nur durchgeführt werden,
wenn das Abblendlicht eingeschaltet ist.
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Fährt der
Fahrer mit dem Pfeil 10 auf das Symbol der Leuchtweiteregulierung
und drückt
er anschließend
den Taster 4, so wird ein Unterauswahlmenü für die Leuchtweiteregulierung
gestartet. Auf der Anzeigeeinrichtung 5 des Kombünstruments
erscheint nun anstelle der Symbole 6 bis 9 für die Lichtkomponenten
ein Schieberegler mit sechs Stufen. Durch ein Drehen des Inkrementalgebers 3 kann
der Fahrer diesen „verstellen". Dabei wird die
angezeigte Stufe des Scheibereglers über eine Linksdrehung des Inkrementalgebers 3 dekrementiert
und über eine
Rechtsdrehung inkrementiert. Der auf der Anzeigeeinrichtung 5 des
Kombünstruments
eingeblendete Schieberegler passt sich der Eingabe des Fahrers fortlaufend
an. Hat der Fahrer die von ihm gewünschte Stufe der Leuchtweiteregulierung
eingestellt, so kann er durch ein Drücken des Tasters 4 diese
Eingabe bestätigen.
Sobald der vom Fahrer eingegebene Wert übernommen und gespeichert ist,
kehrt das Auswahlmenü zum
Hauptmenü zurück.
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Auch über das
Symbol für
die Instrumentalbeleuchtung lässt
sich ein Untermenü für den Helligkeitswert
der Instrumentalbeleuchtung aktivieren. Dabei wird ein stufenloser
Steller in die Anzeigeeinrichtung 5 des Kombünstruments
eingeblendet, dessen Helligkeitswert durch den Fahrer verändert werden
kann. Über
eine Linksdrehung des Inkrementalgebers 3 wird die Helligkeitsstufe
verringert und über eine
Rechtsdrehung wird die Helligkeit der Instrumentalbeleuchtung erhöht. Mit
einem Drücken
des Tasters 4 zur Eingabebestätigung wird der Vorgang abgeschlossen.
Die Instrumentalbeleuchtung wird daraufhin auf den vom Fahrer gewünschten
Helligkeitswert eingestellt und das Auswahlmenü kehrt zum Hauptmenü zurück.
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Weitere
steuerbare Lichtkomponenten einer Lichtschaltvorrichtung aus 1 sind
eine Coming-home-Funktion, eine Leaving-home-Funktion und ein Lichtwarnsummer.
Die Cominghome-Funktion und die Leaving-home-Funktion sind zu ihrer
Aktivierung als Untermenüs
in das Menü Lichtassistent integriert.
Dort können
die jeweiligen Funktionen geschaltet und die Coming-home-Zeit stufenweise
eingestellt werden. Der Lichtwarnsummer bewirkt im eingeschalteten
Zustand bei ausgeschalteter Zündung,
eingeschalteten Abblendlicht und geöffneter Fahrertür ein Warnsignal.
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Das
von der Anzeigeeinrichtung 5 angezeigte Menü kann bei
Aktivierung während
einer Fahrt kürzer
sein, als bei einem Stillstand des Fahrzeugs. Dies ermöglicht ein
schnelleres Zurechtfinden des Fahrers bei der Betätigung des
Menüs,
da dann auf Menüpunkte,
welche während
einer Fahrt nicht unbedingt betätigt
werden müssen,
verzichtet werden kann.
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In 2 ist
das Signalauswerteverfahren für einen
Inkrementalgeber 3 und einen Taster 4 dargestellt.
In einem ersten Schritt 11 gibt der Fahrer eine manuelle
Eingabe über
den Inkrementalgeber 3 und den Taster 4 ein. Anschließend wird
die manuelle Eingabe in einem zweiten Schritt 12 über die
Elektronik, welche in dem vorgestellten Beispiel eine vierkanalige
Leitung für
den Inkrementalgeber 3 und den Taster 4 am unteren
Ende des Blinkschalters 2 aufweist, erfasst.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt 13 ermittelt das Programm
die Position des Pfeils 10 in der Anzeigeeinrichtung 5.
Auf diese Weise lässt
sich feststellen, bezüglich
welcher Lichtkomponente der Fahrer seine Eingabe getätigt hat.
Im nächsten
Verfahrensschritt 14 wird die Position des Pfeils 10 in
eine Botschaft „Position
Pfeil 10'' umgesetzt und
an einen Fahrzeugbus ausgegeben.
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Auch
der Schaltzustand der einzelnen Lichtkomponenten wird in einem Verfahrensschritt 15 von einem
Zustandsspeicher ermittelt. Die Zustände der einzelnen Lichtkomponenten
sind dabei auf dem Zustandsspeicher so abgespeichert, dass sie auch nach
einem Abschalten des Fahrzeugmotors erhalten bleiben. In einem folgenden
Schritt 16 wird der Schaltzustand der Lichtkomponenten
in eine Botschaft „Zustand
Lichtkomponenten" umgesetzt
und an das Fahrzeugbussystem ausgegeben.
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Das
Fahrzeugbussystem überträgt die Botschaften
im Verfahrensschritt 17 an die jeweiligen Auswerteeinrichtungen.
Bei dem Fahrzeugbussystem kann es sich beispielsweise um ein CAN-Bussystem (Content
Addressable Network) oder um ein LIN-Bussystem (Local Interconnect
Network) handeln.
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In
den zwei abschließenden
Verfahrensschritten 18 und 19 werden die einzelnen
Botschaften zusammen mit der manuellen Eingabe des Fahrers ausgewertet.
Anschließend
erfolgt eine neue Darstellung der Schaltzustände in der Anzeigeeinrichtung 5 und
eventuell eine Schaltung mindestens einer Lichtkomponente bezüglich der
manuellen Eingabe des Fahrers. Der neugeschaltete Zustand wird anschließend im
Zustandspeicher abgespeichert und der Fahrer kann eine neue manuelle
Eingabe ausführen.
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- 1
- Lenkrad
- 2
- Blinkschalter
- 3
- Inkrementalgeber
- 4
- Taster
- 5
- Anzeigeeinrichtung
- 6
- Symbol
für Standlicht
- 7
- Symbol
für Abblendlicht
- 8
- Symbol
für Nebelscheinwerfer
- 9
- Symbol
für Nebelschlusslicht
- 10
- Pfeil
- 11
bis 19
- Verfahrensschritte