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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steuervorrichtung zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs eines Kraftfahrzeugs der in den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Art.
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Beim Rückwärtsfahren mit einem Kraftfahrzeug sieht ein Fahrer bei Dunkelheit und/oder bei getönter Heckscheibe oftmals relativ schlecht nach hinten, was das sichere Rückwärtsfahren erschweren kann. Zwar sind bei Kraftfahrzeugen üblicherweise immer Rückleuchten vorgesehen, wobei diese jedoch an sich nicht zum Ausleuchten der Umgebung und insbesondere nicht zum Ausleuchten eines rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs dienen. Die Rückleuchten dienen dazu, dass das Kraftfahrzeug bei Dunkelheit auch von hinten gesehen wird. Ferner haben die Rückleuchten sonst noch eine Signalfunktion, so dass insbesondere rückwärtiger Verkehr erkennen kann, ob ein Fahrer gerade bremst, einen Rückwärtsgang eingelegt hat oder abbiegen möchte.
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In der
DE 10 2012 001 011 A1 wird ein Verfahren zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Dabei wird die Helligkeit von sogenannten Rückfahrleuchten, welche einen eingelegten Rückwärtsgang signalisieren, in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit umso größer eingestellt, je geringer die Helligkeit der Umgebung ist.
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In der
DE 10 2004 002 334 B4 wird ebenfalls eine Anpassung der Helligkeit für Rückleuchten von Kraftfahrzeugen beschrieben. Allerdings erfolgt dies nicht beim Rückwärtsfahren, sondern beim Vorwärtsfahren. Der Kerngedanke besteht darin, die Umgebungshelligkeit zu erfassen und Rückleuchten eines Kraftfahrzeugs gedimmt anzusteuern, so dass die Rückleuchten langsam aufleuchten. Durch das langsame Aufleuchten der Rückleuchten soll verhindert werden, dass diese nicht mit einem Bremslicht verwechselt werden, um Fehlinterpretationen durch andere Verkehrsteilnehmer zu verhindern.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie eine Steuervorrichtung zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, mittels welchen die Sicht eines Fahrers bei einer Rückwärtsfahrt verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch eine Steuervorrichtung zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs eines Kraftfahrzeugs wird während einer Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs und/oder bei eingelegtem Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs eine Helligkeit von zumindest einer auf den rückwärtigen Außenbereich gerichteten Beleuchtungseinrichtung umso größer eingestellt, je geringer die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Helligkeit von der zumindest einen auf den rückwärtigen Außenbereich gerichteten Beleuchtungseinrichtung umso größer eingestellt wird, je geringer eine Lichtdurchlässigkeit einer Heckscheibe des Kraftfahrzeugs ist.
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Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass nicht allein die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs für die Sicht des Fahrers nach hinten beim Rückwärtsfahren ausschlaggebend ist. Denn die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe des betreffenden Kraftfahrzeugs ist beim Rückwärtsfahren ebenfalls ein wesentlicher Faktor, welcher die Sicht des Fahrers nach hinten beim Rückwärtsfahren beeinflusst, insbesondere, wenn die Lichtverhältnisse ohnehin schlecht sind, beispielsweise in der Nacht oder in der Dämmerung. Dadurch, dass die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe und die gegenwärtige Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs während der Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs beziehungsweise schon bei eingelegtem Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs berücksichtigt wird, wird die gesamte visuelle Kette vom Fahrerauge bis zum rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs berücksichtigt.
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Legt also beispielsweise der Fahrer den Rückwärtsgang ein, kann bereits die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs erfasst und zudem die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden, um sodann zumindest die eine auf den rückwärtigen Außenbereich gerichtete Beleuchtungseinrichtung so anzusteuern, dass der Fahrer nach hinten heraus, also durch die Heckscheibe hindurch, besser sieht als ohne die aktive Veränderung der Helligkeit der auf den rückwärtigen Außenbereich gerichteten Beleuchtungseinrichtung. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass in einer zur Anpassung der Beleuchtung des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs eingerichteten Steuervorrichtung des Kraftfahrzeugs ein Kennfeld hinterlegt wird, welches definiert, bei welcher Außenhelligkeit des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs und bei welcher Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe des Kraftfahrzeugs welche Stromstärke an der zumindest einen auf den rückwärtigen Außenbereich gerichteten Beleuchtungseinrichtung eingestellt werden soll.
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Die Erfindung ist also nicht so zu verstehen, dass die zumindest eine auf den rückwärtigen Außenbereich gerichtete Beleuchtungseinrichtung stroboskopartig ein- und ausgeschaltet beziehungsweise rauf- und runtergedimmt wird, wenn sich die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs aufgrund der angesteuerten Beleuchtungseinrichtung, welche auf den rückwärtigen Außenbereich gerichtet ist, verändert. Stattdessen ist die Erfindung so zu verstehen, dass die zumindest eine auf den rückwärtigen Außenbereich gerichtete Beleuchtungseinrichtung so angesteuert wird, dass eine vorgegebene Mindesthelligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs während der Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs oder bereits bei eingelegtem Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs durch entsprechende Ansteuerung der zumindest einen auf den rückwärtigen Außenbereich gerichteten Beleuchtungseinrichtung erzielt wird.
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Diese vorgegebene Helligkeit wird dabei auch durch die jeweilige Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe des betreffenden Kraftfahrzeugs beeinflusst. Je geringer die Lichtdurchlässigkeit der betreffenden Heckscheibe ist, umso größer kann die Helligkeit vorgegeben werden, mit welcher die zumindest eine auf den rückwärtigen Außenbereich gerichtete Beleuchtungseinrichtung den rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs ausleuchten soll, da bei besonders dunkler Heckscheibe, beispielsweise weil sie sehr stark getönt und/oder sehr stark verschmutzt ist, der Fahrer durch die Heckscheibe hindurch beim Rückwärtsfahren relativ schlecht sehen wird. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird also auf besonders zuverlässige Weise sichergestellt, dass ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs eine besonders gute Sicht bei einer Rückwärtsfahrt hat, insbesondere auch bei schlechten Licht- und Sichtverhältnissen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass bei zumindest einer Rückleuchte des Kraftfahrzeugs die Helligkeit umso größer eingestellt wird, je geringer die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs und je geringer die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe ist. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Rückleuchten bei Kraftfahrzeugen, beispielsweise das sogenannte Schlusslicht, Bremsleuchten, Fahrtrichtungsanzeiger, weiße Rückfahrleuchten, Nebelschlussleuchten, Seitenmarkierungsleuchten und auch Kennzeichenleuchten. Eine oder mehrere der besagten Lichter beziehungsweise Leuchten können im Zuge des Verfahrens bezüglich ihrer Helligkeit so eingestellt werden, dass unter Berücksichtigung der Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe und der Lichtverhältnisse des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs eine möglichst optimale Sicht des Fahrers bei einer Rückwärtsfahrt erzielt wird. Die ohnehin weißes Licht abstrahlenden Rückfahrleuchten sind besonders gut dazu geeignet, die Sicht des Fahrers nach hinten zu verbessern. Alternativ oder zusätzlich ist es aber auch möglich, die anderen besagten Lichter beziehungsweise Leuchten des Kraftfahrzeugs im Heckbereich anzusteuern, um bei einer Rückwärtsfahrt in der beschriebenen Weise die Sicht des Fahrers nach hinten zu verbessern.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zumindest bei einer fahrzeugexternen Beleuchtungseinrichtung, insbesondere bei einer Leuchte eines anderen Kraftfahrzeugs und /oder bei einer Leuchter einer Straßenlaterne, die Helligkeit umso größer eingestellt wird, je geringer die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs und je geringer die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe ist. Ganz allgemein kann das Kraftfahrzeug dazu ausgelegt sein, eine sogenannte Car2X-Kommunikation vorzunehmen, also eine Kommunikation mit anderen Fahrzeugen oder auch mit anderen Objekten in der Umgebung, wie beispielsweise der genannten Straßenlaterne. Vorzugsweise ist es also vorgesehen, auch fahrzeugexterne Lichtquellen, welche augenblicklich den betreffenden rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs ausleuchten können, dazu anzusteuern, die Sicht des Fahrers bereits vor oder auch während der Rückwärtsfahrt zu verbessern. Möchte der Fahrer des Kraftfahrzeugs beispielsweise auf einem Parkplatz rückwärts rangieren, so können die Scheinwerfer von anderen Kraftfahrzeugen in der Umgebung genutzt werden, um den rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs so auszuleuchten, dass der Fahrer besonders gut nach hinten sehen kann. Genauso können auch Straßenlaternen oder auch andere Beleuchtungseinrichtungen, welche gerade in der Nähe sind, dazu angesteuert werden, den rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs besonders hell auszuleuchten, dass der Fahrer beim Rückwärtsfahren möglichst viel und gut durch die Heckscheibe seines Kraftfahrzeugs sieht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs mittels zumindest eines fahrzeugseitigen Sensors erfasst wird. Beispielsweise kann eine fahrzeugseitig montierte Kamera verwendet werden, um die Außenhelligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs zu erfassen. Andere Sensoren, welche die Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs erfassen können, können genauso gut verwendet werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs in Abhängigkeit von einer Position des Kraftfahrzeugs und von der Uhrzeit abgeschätzt wird. Umfasst das Kraftfahrzeug beispielsweise ein Navigationssystem, so können mittels des Navigationssystems relativ exakt die Positionsdaten des Kraftfahrzeugs jederzeit erfasst werden, wobei Informationen bezüglich der Uhrzeit ebenfalls vorliegen. Mit Hilfe dieser Informationen kann auf die Tageszeit und damit auch auf die Helligkeit geschlossen werden. Auf diese Weise ist es auch ohne weitere Sensoren, welche die Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs erfassen können, möglich, die Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs zu bestimmen. Beispielsweise ist es auch möglich, falls das Kraftfahrzeug gar kein fest verbautes, fahrzeugseitiges Navigationssystem umfasst, Positionsdaten und Uhrzeitdaten von einem Smartphone zu nutzen, welches im Kraftfahrzeug angeordnet und mit dem Kraftfahrzeug informationstechnisch gekoppelt ist. Auf die gleiche Weise können auch mobile Navigationssysteme, welche im Kraftfahrzeug mitgeführt werden können, entsprechend genutzt werden, um basierend auf Positionsdaten und Uhrzeitdaten auf die Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs zu schließen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs mittels einer Car2X-Kommunikation ermittelt wird. Beispielsweise ist es möglich, dass das Kraftfahrzeug durch entsprechende Kommunikation mit anderen Kraftfahrzeugen Informationen darüber erhält, wie hell der rückwärtige Außenbereich des Kraftfahrzeugs ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Kraftfahrzeug auch dazu eingerichtet sein, mit verschiedensten Infrastruktureinrichtungen zu kommunizieren, um auf die Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs zu schließen. Sollte das Kraftfahrzeug beispielsweise gar keine Sensoren aufweisen, welche dazu in der Lage sind, die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs zu erfassen beziehungsweise zu messen, so kann über verschiedenste Formen der sogenannten Car2X-Komminikation dennoch die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs ermittelt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass mittels zumindest eines Sensors in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs, insbesondere mittels eines innenseitig an der Heckscheibe angeordneten Sensors und/oder mittels einer Kamera im Fahrzeuginnenraum, die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe gemessen wird. Beispielsweise kann eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete Kamera, welche an sich zur Beobachtung des Fahrers dient, auch dazu verwendet werden, die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe zu messen. Alternativ oder zusätzlich können auch verschiedenste Lichtsensoren im Fahrzeuginnenraum zur Erfassung der Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, Daten bezüglich einer die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe beeinflussenden Tönung bereitzustellen. Ist das Kraftfahrzeug beispielsweise ab Werk mit einer getönten Heckscheibe versehen, so können die Lichtdurchlässigkeit der getönten Heckscheibe beschreibende Daten in einer Steuervorrichtung hinterlegt werden, welche dazu eingerichtet ist, die Anpassung der Beleuchtung des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs vorzunehmen. In dem Fall kann mit einem relativ geringen Aufwand schon die grundsätzlich schwächere Lichtdurchlässigkeit der getönten Heckscheibe berücksichtigt werden. Wenn zusätzlich noch die Sensoren im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs verwendet werden, um die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe zu messen, kann darüber hinaus auch eine aktuelle Verschmutzung der Heckscheibe bei der Anpassung der Beleuchtung des rückwärtigen Außenbereichs des Kraftfahrzeugs berücksichtigt werden, infolge dessen eine gute möglichst gut Sicht des Fahrers nach hinten bei der Rückwärtsfahrt bei schlechten Lichtverhältnissen sichergestellt werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Helligkeit von der zumindest einen auf den rückwärtigen Außenbereich gerichteten Beleuchtungseinrichtung umso größer eingestellt wird, je heller es im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs im Vergleich zu dem rückwärtigen Außenbereich ist. Schaltet beispielsweise ein Fahrzeuginsasse während der Rückwärtsfahrt mit dem Kraftfahrzeug eine Innenbeleuchtung, wie beispielsweise eine Leseleuchte oder dergleichen, ein, so wird die Helligkeit von der zumindest einen auf den rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs gerichteten Beleuchtungseinrichtung vergrößert, um die Diskrepanz zwischen der Helligkeit im Fahrzeuginnenraum und der Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs auszugleichen. Dadurch kann insbesondere vermieden werden, dass der Fahrer beim Blick durch die Heckscheibe Spiegelungen des Fahrzeuginnenraums oder auch von sich selbst in der Heckscheibe sieht. Durch Berücksichtigung der Differenz zwischen der Helligkeit im Fahrzeuginnenraum und der Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs kann sichergestellt werden, dass der Fahrer besonders gut durch die Heckscheibe hindurch nach hinten den rückwärtigen Außenbereich einsehen kann. Ferner sind in modernen Kraftfahrzeugen häufig eine Vielzahl von relativ hellen Displays verbaut. Diese leuchten den Fahrzeuginnenraum ebenfalls entsprechend aus, so dass auch deren Einfluss auf die Sicht nach hinten beim Rückwärtsfahren mit dem Kraftfahrzeug, insbesondere bei Dunkelheit, berücksichtigt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs eines Kraftfahrzeugs ist dazu eingerichtet, während einer Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs und/oder bei eingelegtem Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs eine Helligkeit von zumindest einer auf den rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs gerichteten Beleuchtungseinrichtung umso größer einzustellen, je geringer die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs ist. Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung ist zudem dazu eingerichtet, die Helligkeit von der zumindest einen auf den rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs gerichteten Beleuchtungseinrichtung umso größer einzustellen, je geringer eine Lichtdurchlässigkeit einer Heckscheibe des Kraftfahrzeugs ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung und umgekehrt anzusehen, wobei die Steuervorrichtung insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst die erfindungsgemäße Steuervorrichtung oder eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur eine schematische Draufsicht auf ein erstes Kraftfahrzeug und ein zweites Kraftfahrzeug, wobei das erste Kraftfahrzeug gerade rückwärts fährt und die Rückleuchten des ersten Kraftfahrzeugs dazu verwendet werden, einen rückwärtigen Außenbereich des Kraftfahrzeugs so auszuleuchten, dass ein Fahrer des Kraftfahrzeugs besonders gut durch seine Heckscheibe hindurch sehen kann.
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Bei einem ersten Kraftfahrzeug 1 ist gerade ein Rückwärtsgang eingelegt worden, um eine Rückwärtsfahrt anzutreten. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst eine Steuereinrichtung 2, welche zur Anpassung einer Beleuchtung eines rückwärtigen Außenbereichs 3 des Kraftfahrzeugs 1 dient. Die Steuervorrichtung 2 ist dazu eingerichtet, während einer Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs 1 und/oder bereits bei eingelegtem Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs 1 eine Helligkeit von schematisch angedeuteten Rückleuchten 4 des Kraftfahrzeugs 1 umso größer einzustellen, je geringer die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 ist. Die Steuervorrichtung 2 ist zudem dazu eingerichtet, die Helligkeit der Rückleuchten 4 umso größer einzustellen, je geringer eine Lichtdurchlässigkeit einer Heckscheibe 5 des Kraftfahrzeugs 1 ist.
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Die Steuervorrichtung 2 kann dafür beispielsweise registrieren, ob gerade ein Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs 1 eingelegt ist. Sobald der Rückwärtsgang eingelegt ist, wird die Steuervorrichtung 2 mit Daten beziehungsweise Informationen darüber versorgt, wie es um die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 des Kraftfahrzeugs 1 bestellt ist. In der Steuervorrichtung 2 kann beispielsweise ein Kennfeld hinterlegt sein, welches einen Zusammenhang herstellt zwischen der einzustellenden Helligkeit der Rückleuchten 4 und der Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 des Kraftfahrzeugs 1 sowie der Lichtdurchlässigkeit einer Heckscheibe 5.
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Fährt ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 also rückwärts, so sorgt die Steuervorrichtung 2 dafür, dass die Rückleuchten 4 derart angesteuert werden, dass der Fahrer durch die Heckscheibe 5 hindurch den rückwärtigen Außenbereich 3 des Kraftfahrzeugs 1 zuverlässig einsehen kann. Insbesondere bei Dunkelheit und stark getönter Heckscheibe 5 ist es vorteilhaft, dass die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe 5 bei der Ansteuerung der Rückleuchten 4 berücksichtigt wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass beispielsweise eine Leuchte 6 einer Straßenlaterne 7 zur Beleuchtung beziehungsweise Ausleuchtung des rückwärtigen Außenbereichs 3 mittels der Steuervorrichtung 2 angesteuert wird. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung 2 ein entsprechend eingerichtetes Kommunikationsmodul aufweisen, welches zum Beispiel eine drahtlose Verbindung mit der Straßenleuchte 7 herstellen kann, um die Leuchte 6 der Straßenlaterne 7 anzusteuern. Alternativ ist es beispielsweise auch möglich, dass die Steuervorrichtung 2 dazu eingerichtet ist, eine drahtlose Verbindung mit einer hier nicht dargestellten Servereinrichtung herzustellen, um über die Servereinrichtung die Straßenlaterne 7 zur Ausleuchtung des rückwärtigen Außenbereichs 3 anzusteuern.
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Alternativ könnte es beispielsweise auch sein, dass die Straßenlaterne 7 ohnehin aktiviert ist, so dass bei der hier dargestellten Konstellation der rückwärtige Außenbereich 3 zunächst stark genug ausgeleuchtet ist, so dass die Rückleuchten 4 gar nicht besonders hell eingestellt werden müssen, da der Fahrer aufgrund der aktivierten Straßenlaterne 7 beim Rückwärtsfahren den rückwärtigen Außenbereich 3 gut einsehen kann. Beim weiteren Rückwärtsfahren mit dem Kraftfahrzeug 1 könnte es passieren, dass ein hier nicht näher gekennzeichneter Lichtkegel der Straßenlaterne 7 verlassen wird, infolge dessen der rückwärtige Außenbereich 3 nicht mehr ganz so hell wäre. In dem Fall können die Rückleuchten 4 wiederum in ihrer Helligkeit so weit erhöht werden, dass der Fahrer den rückwärtigen Außenbereich 3 weiterhin gut sehen kann.
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Des Weiteren ist es auch möglich, dass die Steuervorrichtung 2 Scheinwerfer 8 eines zweiten Kraftfahrzeugs 9 derart ansteuert, dass diese den rückwärtigen Außenbereich 3 des Kraftfahrzeugs 1 ausleuchten, und zwar, sobald das Kraftfahrzeug 1 rückwärts fährt oder bereits sobald der Rückwärtsgang des Kraftfahrzeugs 1 eingelegt worden ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Scheinwerfer 8 des Kraftfahrzeugs 9 quer zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs 1 ausgerichtet sind. Denn in dem Fall blenden die eingeschalteten Scheinwerfer 8 des weiteren Kraftfahrzeugs 9 nicht den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 durch die Heckscheibe 5.
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In dem Kraftfahrzeug 1 ist beispielsweise zumindest ein Sensor verbaut, welcher die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 erfassen kann. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 in Abhängigkeit von einer Position des Kraftfahrzeugs 1 und der Uhrzeit abgeschätzt wird. Weist das Kraftfahrzeug 1 beispielsweise ein fest verbautes Navigationssystem auf, so stehen jederzeit Positionsdaten und Uhrzeitdaten zur Verfügung, so dass in Abhängigkeit von diesen Daten auf die Tageszeit und Helligkeit und somit auch auf die Helligkeit des rückwärtigen Bereichs 3 geschlossen werden kann. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, dass die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 mittels einer Car2X-Kommunikation ermittelt wird. Beispielsweise kann das weitere Kraftfahrzeug 9 einen oder mehrere Sensoren aufweisen, welche dazu ausgelegt sind, die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 des Kraftfahrzeugs 1 zu erfassen und diese Informationen der Steuervorrichtung 2 bereitzustellen. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die Steuervorrichtung 2 dazu eingerichtet ist, mit verschiedensten Infrastruktureinrichtungen zu kommunizieren, welche Informationen beziehungsweise Daten über die Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 des Kraftfahrzeugs 1 bereitstellen.
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Im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs 1 ist zumindest ein Sensor verbaut, welcher die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe 5 messen kann. Bei diesem Sensor kann es sich beispielsweise um eine im Fahrzeuginnenraum angeordnete Kamera handeln, welche beispielsweise auch dafür genutzt wird, den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 zu beobachten. Alternativ oder zusätzlich kann auch innenseitig an der Heckscheibe 5 ein Sensor angeordnet sein, welcher die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe 5 messen kann.
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Bei eingelegtem Rückwärtsgang beziehungsweise spätestens beim Rückwärtsfahren mit dem Kraftfahrzeug 1 wird also die aktuelle Helligkeit im rückwärtigen Außenbereich 3 sowie die Lichtdurchlässigkeit der Heckscheibe 5 berücksichtigt, um verschiedenste Beleuchtungseinrichtungen, beispielsweise in Form der Rückleuchten 4, der Leuchte 6 der Straßenlaterne 7 oder auch der Scheinwerfer 8 des weiteren Kraftfahrzeugs 9, derart anzusteuern, dass der rückwärtige Außenbereich 3 bestmöglich ausgeleuchtet wird, so dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 beim Rückwärtsfahren durch die Heckscheibe 5 hindurch eine besonders gute Sicht hat.
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Um unerwünschte Spiegelungen in der Heckscheibe 5 beim Blick von innen durch die Heckscheibe 5 zu vermeiden, kann es zudem noch vorgesehen sein, dass zumindest einer der Beleuchtungseinrichtungen, also die Rückleuchten 4, die Leuchte 6 der Straßenlaterne 7 oder auch die Scheinwerfer 8 des Kraftfahrzeugs 9, umso heller eingestellt wird, je heller es im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs 1 im Vergleich zu dem rückwärtigen Außenbereich 3 ist. Die Differenz zwischen der Helligkeit im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs 1 und der Helligkeit des rückwärtigen Außenbereichs 3 wird also durch entsprechende Ausleuchtung des rückwärtigen Außenbereichs 3 ausgeglichen. Dadurch können Spiegelungen von innen an der Heckscheibe 5 reduziert oder vollständig verhindert werden, was die Sicht des Fahrers beim Rückwärtsfahren mit dem Kraftfahrzeug 1 durch die Heckscheibe 5 hindurch nochmals erheblich verbessert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012001011 A1 [0003]
- DE 102004002334 B4 [0004]