ELEKTROMOTOR MIT EINEM AUS MEHREREN BLECHPAKETEN GEBILDETEN SEGMENTIERTEN TEIL UND VERFAHREN ZUM ZUSAMMENFÜGEN DER BLECHPAKETE
Die vorliegende Erfindung betrifft Elektromotoren, insbesondere Linearmotoren mit einem aus mehreren Elementarblechpaketen gebildeten segmentierten Teil. Gemäß dem Stand der Technik weist der segmentierte Teil Zähne auf, die von einem Sockel hervorstehen, wobei diese Zähne untereinander Nuten bilden, in denen die Zähne umschließende Spulen angeordnet sind.
Die Verwendung von Elementarblechpaketen zur Bildung von segmentierten Teilen des Motors weist verschiedene bekannte Vorteile auf. Insbesondere ist es möglich Linearmotoren herzustellen, deren die Spulen tragender Anker unterschiedliche Längen aufweist, jedoch aus den gleichen Elementarblechpaketen hergestellt ist. Die Herstellung von Spulen tragenden Motorteilen aus mehreren Elementarteilen setzt jedoch starre Befestigungsmittel für diese Elementarteile voraus. Insbesondere müssen zur Funktionstüchtig- keit des Motors die Elementarteile an ihren Übergangsstellen zusammengehalten werden, um die Bildung von Luftspalten zwischen diesen Elementarteilen zu vermeiden. Ferner muss für eine gute Planheit der Schnittstellenfläche zum Motor gesorgt werden, um eine gute Abführung der im Motor entstehenden Wärme zu gewährleisten. Im Folgenden wird der Anker nur als bewegliches Teil behandelt, doch bezieht sich die Erfindung selbstverständlich auch auf Motoren mit feststehendem Anker.
Aus der US 4,665,329 ist ein Linearmotor bekannt, dessen beweglicher, die Spulen tragender Teil aus einem segmentierten Teil besteht. Der segmen- tierte Teil ist aus mehreren, Elementarteile bildende Elementarblechpaketen gebildet. Dabei ist zum Zusammenfügen einzelner Elementarteile vorgesehen, auf der Längsfläche der Elementarteile auf der den Zähnen gegenüberliegenden Seite in der Nähe der Enden Nuten anzuordnen. Im Bereich jedes Übergangszahns werden in zwei benachbarte Nuten Verbindungsteile ein-
gelassen. Das in der US 4,665,329 beschriebene Zusammenfügen der Elementarteile weist verschiedene Nachteile auf. Erstens erfordert es die Verwendung von spezifischen Befestigungsmitteln. Weiterhin werden die beiden einen Übergangszahn bildenden Teilzähne nicht zusammengehalten, da die Befestigung nur auf der den Zähnen gegenüberliegenden Oberseite des segmentierten Teils erfolgt. Insbesondere kann es bei mechanischer Beanspruchung des segmentierten Teils leicht passieren, dass die Zähne auseinanderrücken. Dadurch wird die Stabilität des beweglichen Teils beeinträchtigt und zudem der Reluktanz-Effekt des Motors erhöht. Diese Füge- methode erfordert außerdem sehr enge Maßtoleranzen bei den mechanischen Komponenten und macht sie dadurch teurer.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile im oben beschriebenen Stand der Technik zu vermeiden.
Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Elektromotor anzugeben, der geringe Herstellungskosten mit hoher Leistungsfähigkeit und gutem dynamischen Verhalten verbindet.
Zur Lösung dieser Aufgaben offenbart die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Elektromotors, insbesondere eines synchronen Linearmotors, mit einem Zähne und Nuten bestimmenden segmentierten Teil, der die in den Nuten angeordneten, die Zähne umschließenden Spulen trägt, wobei der segmentierte Teil aus mehreren zusammengefügten Blechpaketen bzw. Blechstapeln gebildet ist. Dieses Verfahren setzt sich aus folgenden Schritten zusammen:
Herstellung von Elementarblechpaketen zur Bildung des segmentierten Teils, wobei zwei benachbarte Pakete an ihren jeweils an der Übergangsstelle zwischen zwei Paketen befindlichen Enden einen
Teilzahn aufweisen;
Anordnen der Elementarblechpakete, so dass zwei benachbarte Pakete an ihrer Übergangsstelle einen aus zwei Teilzähnen bestehenden Übergangszahn bilden; - Umschließen jedes Übergangszahns mit einer Übergangsspule;
Zuführen von Wärme bei jeder Übergangsspule, um eine den Leiterdraht jeder Übergangsspule umgebende äußere thermoplastische Schicht haftend zu machen, und Ausüben eines Druckes auf jede Übergangsspule in Richtung Boden der beiden jeden Übergangs- zahn umschließenden Nuten, sodass die beiden jeweils den Übergangszahn bildenden Einzelzähne aneinander gedrückt werden; Verfestigen des die äußere Schicht des Leiterdrahtes bildenden Werkstoffs.
Vorzugsweise sind die aus dem segmentierten Teil des Motors gebildete Einheit und die Spulen mit Harz beschichtet. Mit dem Harz kann die Position der Elementarblechpakete und der Spulen fixiert und die Elementarblechpaket-Verbindung noch weiter versteift werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, einen segmentierten Teil eines Motors ohne zusätzliche, für das Zusammenfügen von Elementarblechpaketen spezifische Teile und ohne besonders präzise Bearbeitung der Übergangsteile zu erhalten. Das Schneiden im rechten Winkel der Elementarbleche ist verhältnismäßig einfach und präzise durchzuführen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können folglich segmentierte Motorteile, insbesondere bewegliche Teile von Linearmotoren, gebildet werden, ohne dass hierfür kostspielige Bearbeitungsanlagen not- wendig wären. Ferner ist das Zusammenfügen der die segmentierten Teile bildenden Elementarteile relativ leicht durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen aus dem oben beschriebenen Herstellungsverfahren resultierenden Elektromotor.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung, die nur als Beispiel dient und in keiner Weise als einschränkend zu verstehen ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 (1A, 1B und 1C) eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens eines Elektromotors, insbesondere des Zusammenfügens der Elementarblechpakete eines segmentierten mobilen Teils eines Linearmotors;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen, nach dem anhand von Fig. 1 beschriebenen Verfahren hergestellten Motors; und
Fig. 3 eine Variante des Motors der Fig. 2.
Das Herstellungsverfahren eines erfindungsgemäßen Linearmotors wird anhand von Fig. 1 beschrieben. In Fig. 1 wie auch in den folgenden Figuren ist nur der mobile, die Spulen tragende Teil dargestellt. Der Elektro- motor umfasst demnach einen aus mehreren Elementarblechpaketen 4 und 6 gebildeten segmentierten Teil 2. Die den segmentierten Teil 2 bildenden Elementarblechpakete bestimmen Zähne 8 und Nuten 10. Zwei benachbart angeordnete Elementarblechpakete weisen an ihren jeweiligen, auf der Seite des Übergangs zwischen diesen beiden Elementar- blechpaketen befindlichen Enden 12 und 14 jeweils einen Teilzahn 20 auf. Wie in Fig. 1A dargestellt, sind die Elementarblechpakete 4 und 6 nacheinander angeordnet, sodass zwei benachbarte Pakete bei ihrem Übergang einen in seinen Abmessungen einem Zahn 8 ähnlichen Übergangszahn aufweisen, wobei dieser Übergangszahn wie in Fig. 1B dar- gestellt aus zwei Teilzähnen 20 besteht. Anschließend werden die Zähne
8 mit Spulen, und insbesondere die Übergangszähne 22 jeweils mit einer Übergangsspule 24 umwickelt. Vorzugsweise sind alle Spulen, einschließlich Übergangsspule, vor der Montage mechanisch identisch.
Die Spulen sind vorzugsweise vorgewickelt und umschließen nach dem Aufstecken jeweils einen einzigen Zahn des segmentierten mobilen Teils. Die Herstellungstoleranzen sind so vorgesehen, dass die Spulen und insbesondere die Übergangsspulen 24 auf einfache Weise in die Nuten 10 eingelassen werden können. Der die Spulenwicklungen bildende elektrische Draht ist vorzugsweise ein emaillierter Kupferdraht mit einer äußeren thermoplastischen Schicht. Die Emailschicht gewährleistet die elektrische Isolation des Drahtes und die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und chemische Mittel. Die äußere thermoplastische Schicht besitzt die Eigen- schaft, dass sie unter Wärmeeinwirkung haftend wird und somit das Zusammenbacken der Spulen ermöglicht. Nachdem die Übergangsspulen 24 wie in Fig. 1C dargestellt um die Übergangszähne 22 gewickelt bzw. aufgesteckt wurden, wird mindestens jeder Übergangsspule Wärme zugeführt, damit der Werkstoff der äußeren Schicht haftend wird. Hierfür ist vorzugsweise vorgesehen, die Spule mit einem der Spule zugeführten elektrischen Strom zu erwärmen, der ausreichend ist, um sie zu erwärmen und die Verbackungstemperatur der äußeren thermoplastischen Schicht zu erreichen. Gleichzeitig und/oder gleich nach der Wärmezufuhr wird ein Druck auf die Übergangsspule in Richtung Boden der beiden beidseitig des mit dieser Übergangsspule umwickelten Übergangszahns angeordneten Nuten ausgeübt. Während dieses Vorgangs werden die Elementarblechpakete aneinander gedrückt und die untere Übergangsfläche völlig plan gehalten. Durch den auf die vorgewärmte Spule ausgeübten Druck bildet sich eine kompakte Masse bestehend aus dem email- lierten Kupfer und der äußeren Verbackungsschicht, die beide Übergangszahnflanken bedeckt.
Der Werkstoff der äußeren thermoplastischen Schicht verfestigt sich beim Abkühlen und hält somit die beiden einen Übergangszahn 22 bildende Teilzähne 20 starr zusammen. Die erhaltene Struktur ist stabil und gegen thermische Beanspruchung, insbesondere aufgrund von Dehnungen und mechanischen Beanspruchungen beständig. Der mobile Teil des nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten Motors ist ausschnittsweise in Fig. 2 dargestellt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine effiziente Verbackung allein mit den um die Zähne des mobilen Teils gewickelten Spulen erzielt. Dadurch dass die erwärmte Übergangsspule in Richtung Boden der sie aufnehmenden Nuten gepresst wird, kann der Kupferfüllfaktor der Nute auf über 85 % erhöht und der Wärmewiderstand zur Wärmeabfuhr über den segmentierten mobilen Teil reduziert werden, wodurch die Leistung des Linearmotors erhöht wird.
Zur gleichmäßigen Erhöhung des Nutenfüllfaktors werden die um die Zähne des segmentierten mobilen Teils gewickelten Spulen vorzugsweise warm in die sie aufnehmenden Nuten gepresst. Die Ausgangsabmessungen der Spulen sind so ausgelegt, dass die Höhe der Spulen nach dem Einpressen in die Nuten für den Motor optimal ist.
Versuche haben gezeigt, dass durch das Zusammenfügen von Elementarblechpaketen zur Bildung des segmentierten mobilen Teils nach dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren eine ausreichende Steifheit erzielt werden kann, wobei diese Steifheit durch eine Harzbe- schichtung des segmentierten mobilen Teils und der Spulen, welche die Spulen in ihrer Position hält, noch erhöht werden kann. Das Harz wird so ausgewählt, dass eine gute Wärmeabfuhr während des Betriebs des Elektromotors gewährleistet ist.
Wie in Rg. 2 dargestellt, besteht der mobile Teil des Linearmotors aus ei- nem segmentierten Teil 2, der aus Elementarblechen 4 und 6 gebildet ist, die Zähne 8 und Übergangszähne 22 bildende Teilzähne 20 aufweisen. Insbesondere ist eine Übergangsspule 24 um jeden Übergangszahn 22 gewickelt. Die Übergangsspule wird warm, d.h. nachdem der Werkstoff der äußeren Schicht haftend geworden ist, in Richtung Boden der Nuten 10 gepresst. Dabei können mobile Teile des Linearmotors von unterschiedlicher Länge mit nur zwei verschiedenen Elementarblechpaketen 4 und 6 erzielt werden. Das Paket 4 bestimmt ein Endelement bzw. einen Endteil, während das Paket 6 ein Mittelelement bzw. einen internen, d.h.
zwischen zwei Paketen 4 liegenden Teil bestimmt. Vorzugsweise weisen die Mittelelemente jeweils die gleiche Länge auf, und die Endteile haben einen ein spezifisches Profil aufweisenden Endzahn 34. Der segmentierte Teil und die Spulen sind zur Versteifung und zur Abfuhr der von den Spulen während des Motorbetriebs erzeugten Wärme vorzugsweise mit Harz beschichtet.
In Fig. 3 ist ausschnittsweise eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Elektromotors dargestellt. Diese Variante zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden einen Übergangszahn 22 bildenden Teilzähne 20 Positioniermittel 30,32 entsprechend einer zur Längsrichtung X des segmentierten Teils quer verlaufenden Richtung Y aufweisen. Bei dieser Variante werden die Positioniermittel von einer an der äußeren Querfläche eines der beiden Teilzähne vorgesehenen Nute 30 und einem entsprechenden, an der äußeren Querfläche des anderen Teilzahnes vorgesehenen Vorsprung 32 gebildet. Damit wird die Ausrichtung der Elementarblechpakete gewährleistet und die einen Übergangszahn bildenden Außenflächen der Teilzähne können in Querrichtung Y nicht gegeneinander verrutschen.