Flächiges Abdeckelement
Die Erfindung betrifft ein flächiges Abdeckelement insbesondere zur Anordnung auf der Dachkonstruktion eines Gebäudes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Gattungsgemäße Abdeckelemente, die vielfach auch als Abdeckplanen bezeichnet werden, finden im Baugewerbe Verwendung, um die Dach- konstruktion eines Gebäudes insbesondere zeitweise abdecken zu können. Nach Erstellung des Dachstuhls kann mit einem solchen Abdeckelement das Gebäude beispielsweise sehr schnell abgedichtet werden, um das Eindringen von Regenwasser zu verhindern. Bei Fertigstellung des Gebäudes wird das Abdeckelement dann zumeist wieder entfernt und durch eine dauerhafte Abdeckung, beispielsweise ein Ziegeldach, ersetzt.
Es ist bekannt, zum zeitweisen Abdecken von Dachkonstruktionen Kunststoffplanen zu verwenden, die auf der Dachkonstruktion ausgerollt werden. Diese Dachplanen haben j edoch den Nachteil, dass sie regelmäßig nicht groß genug sind, um das gesamte Dach in einem abdecken zu können. Dies beruht darauf, dass solch große Abdeckplanen ein sehr hohes Gewicht haben, weshalb diese mit normalen Mitteln kaum mehr
handhabbar sind. Diese Gewichtsproblematik führt weiterhin dazu, dass die bekannten Abdeckplanen relativ dünn und damit rissanfällig sind.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Abdeckelement zur Abdeckung der Dachkonstruktion von Gebäuden vorzuschlagen, das die Nachteile des vorbekannten Stands der Technik vermeidet.
Diese Aufgabe wird durch ein Abdeckelement nach der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus führungs formen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Abdeckelement beruht auf dem Grundgedanken, dass zur Handhabung des Abdeckelements ein Hebezeug, beispielsweise ein Kran, eingesetzt werden kann. Um das am Hebezeug vorgesehene Befestigungselement, beispielsweise einen Kranhaken, mit dem die Gewichtskraft des Abdeckelements aufgenommen wird, am Abdeckelement befestigen zu können, ist am Abdeckelement erfindungsgemäß eine Befestigungseinrichtung vorgesehen. Bei der Montage bzw. Demontage des Abdeckelements, beispielsweise auf der Dachkonstruktion eines Gebäudes, wird das Hebezeug mittels des Befestigungselements an der Befestigungseinrichtung des Abdeckelements fixiert, so dass durch
Betätigung des Hebezeugs das Abdeckelement angehoben bzw. abgelassen werden kann.
Aus welchem Material das Abdeckelement hergestellt ist, ist grundsätzlich beliebig. Bevorzugt sind reißfeste Bahnmaterialien, insbesondere Polyethylengewebe oder Polyethylenfolie oder PVC-Gewebe oder PVC- Folie. Durch die hohe Reißfestigkeit des Bahnmaterials wird eine Beschädigung des Abdeckelements zuverlässig ausgeschlossen.
Um ein Eindringen von Wasser, insbesondere Regenwasser, nach Anbringung des Abdeckelements auf einem Gebäude zu verhindern, sollte
das Abdeckelement wasserdicht sein. Diese Wasserdichtigkeit kann insbesondere dadurch gewährleistet werden, dass eine wasserdichte Beschichtung am Abdeckelement vorgesehen ist. Wird beispielsweise ein Polyethylengewebe verwendet, so kann dieses Polyethylengewebe einsei- tig wasserdicht beschichtet sein.
Weiterhin kann es für bestimmte Anwendungen von Vorteil sein, wenn das Abdeckelement lichtdurchlässig ist. Auf diese Weise kann bei Tageslicht unter dem Abdeckelement ohne künstliche Beleuchtung gearbeitet werden.
Um eine möglichst lange Lebensdauer des Abdeckelements gewährleisten zu können, sollte das Abdeckelement aus einem gegen UV-Strahlen unempfindlichen Bahnmaterial hergestellt sein.
Die Konstruktionsweise der Befestigungseinrichtung zur Befestigung des Hebeelements am Abdeckelement ist grundsätzlich beliebig. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Befestigungseinrichtung im Bereich des Schwerpunkts des Abdeckelements angeordnet ist, da sich daraus eine sehr gleichmäßige Lastverteilung ergibt.
Soweit das Abdeckelement eine doppelt spiegelsymmetrische Form aufweist, beispielsweise in der Art eines Rechtecks oder eines Quadrats, kann ein günstiger Befestigungspunkt zur Anordnung der Befestigungseinrichtung dadurch gefunden werden, dass der Schnittpunkt der beiden Symmetrieachsen aufgefunden wird.
Die höchsten Belastungen treten am Abdeckelement in unmittelbarer Nähe der Befestigungseinrichtung auf. Um Beschädigungen des Abdeck- elements durch eine überhohe Last auszuschließen, kann deshalb im
Bereich der Befestigungseinrichtung ein Verstärkungselement zur Lastverteilung vorgesehen werden.
In welcher Weise das Verstärkungselement konstruktiv ausgeführt ist, ist grundsätzlich beliebig. Nach einer bevorzugten Aus führungs form wird
zur Herstellung des Verstärkungselements ein zusätzlicher erster Materialabschnitt im Bereich der Befestigungseinrichtung fixiert. Dazu kann der Materialabschnitt beispielsweise auf das Material des Verstärkungselements aufgeschweißt werden. Zur Erhöhung der Festigkeit des Ver- Stärkungselements kann zusätzlich zwischen dem ersten Materialabschnitt und dem Abdeckelement ein zweiter Materialabschnitt angeordnet werden.
In welcher Weise die Kräfte vom Hebezeug in die Befestigungseinrichtung eingeleitet werden, ist grundsätzlich beliebig. Bevorzugt ist es, dass in der Befestigungseinrichtung zumindest eine Ausnehmung vorgesehen ist, die als Befestigungspunkt dient. Zur Verstärkung der Ausnehmung und um ein Ausreißen des Materials im Bereich der Ausnehmung zu verhindern, können Ösen, beispielsweise Metallösen, in die Ausnehmungen eingesetzt sein.
In die als Befestigungspunkte dienenden Ausnehmungen können dann
Hebeseile, Hebebänder oder Ähnliches ein- und durchgeführt werden, um eine Befestigungsmöglichkeit zur Befestigung des Hebezeugs zu bilden.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn am Abdeckelement mehrere Ausnehmungen als Befestigungspunkte vorgesehen sind, so dass durch die alternative Verwendung einer dieser Ausnehmungen oder mehrerer dieser Ausnehmungen die Krafteinleitung ins Abdeckelement variiert werden kann.
Besonders große Kräfte können eingeleitet werden, wenn das Hebeseil oder Hebeband eine geschlossene Schlinge unter Umgreifung des Ab- deckelements bildet.
Beim Anheben des Abdeckelements wirken, ausgehend von der Befestigungseinrichtung an der das Hebezeug lastübertragend fixiert ist, auch auf das Bahnmaterial erhebliche Kräfte. Um diese Kräfte besser zu
verteilen und abfangen zu können, können Verstärkungsbahnen auf dem Abdeckelement angebracht werden.
Zur Fixierung der Verstärkungsbahnen können diese entlang ihrer Längserstreckung längs oder quer aufgeschweißt sein.
In den Verstärkungsbahnen selbst können dann nochmals Ausnehmungen, gegebenenfalls verstärkt durch Ösen, vorgesehen sein, um das Abdeckelement auf der Dachkonstruktion sicher fixieren zu können. Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Anordnung eines Abdeckelements auf einem Gebäude unter Verwendung eines Hebezeugs in schematischer perspektivischer Ansicht;
Fig. 2 den ersten Prozessschritt zur Herstellung des Abdeckelements gemäß Fig. 11 ;
Fig. 3 den zweiten Schritt zur Herstellung des Abdeckelements gemäß Fig. 11 ;
Fig. 4 den dritten Schritt zur Herstellung des Abdeckelements gemäß Fig. 11 ;
Fig. 5 die Befestigungseinrichtung des Abdeckelements gemäß Fig. 5 in vergrößerter Ansicht;
Fig. 6 den vierten Schritt zur Herstellung des Abdeckelements gemäß Fig. 11 ;
Fig. 7 die Befestigungseinrichtung des Abdeckelements gemäß Fig. 6 im vergrößerten Ausschnitt;
Fig. 8 den fünften Schritt zur Herstellung des Abdeckelements gemäß Fig. 11 ;
Fig. 9 die Befestigungseinrichtung des Abdeckelements gemäß Fig. 8 im vergrößerten Ausschnitt;
Fig. 10 den sechsten Schritt zur Herstellung des Abdeckelements gemäß Fig. 11 ;
Fig. 11 den letzten Schritt zur Herstellung des Abdeckelements.
In Fig. 1 ist ein Gebäude O l , beispielsweise ein Einfamilienhaus, sche- matisch dargestellt. Auf der Dachkonstruktion 02, beispielsweise hergestellt aus Dachbalken, ist zum Schutz des Gebäudes O l vor Regenwasser ein Abdeckelement 03 angeordnet. Um das Abdeckelement 03 leicht an- und abheben zu können, ist an der Oberseite im Schwerpunkt des Abdeckelements 03 eine Befestigungseinrichtung 04 vorgesehen, an der ein in der Art eines Kranhakens ausgebildetes Befestigungselement 05 lastübergreifend zum Eingriff gebracht werden kann. Der Kranhaken 05 gehört zu einem in der Art eines Krans ausgebildeten Hebezeug 06, von dem in Fig. 1 lediglich das untere Ende des Hebeseils dargestellt ist.
In Fig. 11 ist ein fertiges Abdeckelement 03 dargestellt. Das Abdeck- element 03 gemäß Fig. 11 hat eine quadratische Form, wobei die Seitenkanten 07 eine Kantenlänge von beispielsweise 15 m aufweisen. Es sind aber dabei letztendlich beliebige Geometrien in quadratischer oder rechteckiger Form oder auch in anderen Gestaltungen denkbar.
Zur Herstellung des Abdeckelements 03 wird ein Abschnitt eines reißfes- ten Bahnmaterials 08, beispielsweise ein Polyethylengewebe, verwendet und in der gewünschten Größe zugeschnitten. Das Bahnmaterial 08 ist dabei auf der in Fig. 11 nach oben weisenden Seite einseitig wasserdicht
beschichtet und lichtdurchlässig. Die Befestigungseinrichtung 04 ist im Schwerpunkt des Abdeckelements 03 angeordnet.
Um eine gleichmäßige Lasteinleitung im Bereich der Befestigungseinrichtung 04 zu gewährleisten, ist ein Verstärkungselement 09 vorgese- hen, dessen Aufbau nachfolgend noch näher beschrieben wird.
Um das Befestigungselement 05 an der Befestigungseinrichtung 04 fixieren zu können, werden in der Befestigungseinrichtung 04 mehrere durch Ösen 20 verstärkte Ausnehmungen 10 vorgesehen, die als alternative Befestigungspunkte dienen. Durch zwei dieser Ausnehmungen 10 ist ein Hebeseil 11 durchgefädelt, wobei die in Fig. 11 nicht erkennbaren Enden des Hebeseils 11 unter Bildung einer geschlossenen Schlinge miteinander verschweißt und verknotet sind. Am Hebeseil 11 kann beispielsweise ein Kranhaken eingehängt werden.
Um auch eine möglichst gleichmäßige Lasteinteilung im Bahnmaterial 08 zu erreichen, sind auf das Bahnmaterial 08 Verstärkungsbahnen 12,
Verstärkungsbahnen 13 und Verstärkungsbahnen 14 aufgeschweißt. Die Verstärkungsbahnen 12, 13 und 14 bestehen ebenfalls aus Polyethylen- gewebe. Die Verstärkungsbahnen 14 erstrecken sich entlang der Seitenkanten 07. Die Verstärkungsbahnen 12 bilden ein rechtwinkliges Raster, durch das das Abdeckelement 08 in gleichgroße Teilflächen unterteilt wird. Die Verstärkungsbahnen 13 erstrecken sich diagonal zu den Seitenkanten 07 von der Befestigungseinrichtung 04 in der Mitte des Abdeckelements 03 zu den Ecken 15. Damit ergibt sich im Ergebnis eine außerordentlich reißfeste und stabile Konstruktion. Selbstverständlich können aber auch einzelne oder alle der Verstärkungsbahnen 12, 13 und 14 weggelassen werden.
Entlang der Seitenkanten 07 sind in den Verstärkungsbahnen 14 mit Ösen 20 verstärkte Ausnehmungen 16 vorgesehen, mit denen das Abdeckelement 03 auf einer Dachkonstruktion fixiert werden kann.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnungen in Fig. 2 bis Fig. 11 die Herstellung des Abdeckelements 03 kurz erläutert. Im ersten Produktionsschritt wird aus einem geeigneten Bahnmaterial der Abschnitt 08 mit der gewünschten Länge an den Seitenkanten 07 zugeschnitten (siehe Fig. 2). Im daran anschließenden zweiten Schritt wird im Schwerpunkt des Bahnmaterialabschnitts 08 ein Materialabschnitt 17 angeordnet, der Teil des Verstärkungselements 09 ist (siehe Fig. 3). Materialabschnitt 17 kann beispielsweise aus Polyethylengewebe oder aus PVC-Folie mit einem Flächengewicht von 600 g/m2 hergestellt sein.
Wie aus Fig. 4 und Fig. 5 ersichtlich, wird über dem Materialabschnitt 17 ein weiterer Materialabschnitt 18 fixiert. Der Materialabschnitt 18 kann beispielsweise aus Polyethylengewebe hergestellt sein und durch die Anfertigung von angedeuteten Schweißbahnen 19 unter Einschluss des zwischengelegten Materialabschnitts 17 mit dem Bahnmaterialab- schnitt 08 verbunden werden.
Wie aus Fig. 6 und Fig. 7 ersichtlich, werden im Bereich der Befestigungseinrichtung 04 zwölf Ausnehmungen 10 angebracht, die mit Ösen 20 verstärkt sind. Die Ausnehmungen 10 sind dabei gemäß einem achsensymmetrischen Raster angeordnet und dienen als alternative Befesti- gungspunkte. Die Ausnehmungen 10 durchgreifen den Bahnmaterial abschnitt 08, den Materialabschnitt 18 und den zwischengelegten Materialabschnitt 17, so dass anschließend das Hebeseil 11 durch zwei der Ausnehmungen 10 durchgefädelt werden und zu einer geschlossenen Schlinge verschweißt werden kann (siehe Fig. 8 und Fig. 9).
Im sechsten Schritt der Herstellung (siehe Fig. 10) werden die Verstärkungsbahnen 12, 13 und 14 auf den Bahnmaterialabschnitt 08 aufgeschweißt. Mit Anbringung der mit Ösen verstärkten Ausnehmungen 16 (siehe Fig. 11) ist der Produktionsprozess zur Herstellung des Abdeckelements 03 abgeschlossen.