OriginalitätsverSchluss
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Originalitätsver- schluss für eine medizinische Spritze. Eine derartige Spritze ist aus der DE 195 37 163 Cl bekannt.
Die bekannte Spritze weist einen Spritzenzylinder mit einem Nadelansatz auf. Eine Abdeckkappe dient zum Abdecken des Na¬ delansatzes. Die Abdeckkappe ist mit einem Befestigungsring in einem Abstand davon durch Stege verbunden. Die Abdeckkappe mit dem Befestigungsring wird auf den Nadelansatz des Spritzenzy¬ linders aufgeschoben, so dass der Befestigungsring fest an dem Spritzenzylinder angebracht ist. Damit bei dem Aufschieben die Stege nicht zerstört werden, sind entweder an der Abdeckkappe oder an dem Befestigungsring VorSprünge vorgesehen, die den Abstand zwischen der Abdeckkappe und dem Befestigungsring auf¬ rechterhalten.
Ein derartiger Originalitätsverschluss kann jedoch nur in Längsachse der Abdeckkappe, die mit der Längsachse des Sprit¬ zenzylinders zusammenfällt, aufgeschoben werden. Falls ver¬ sucht werden sollte, die Abdeckkappe zu drehen, um eventuell eine Schraubenbewegung durchführen zu können, werden auf die
Stege Scherkräfte ausgeübt, die zum Abreißen der Stege führen. Tatsächlich wird die Abdeckkappe durch Zerreißen der Stege entfernt.
Aus der DE 199 56 243 Al ist eine Spritze und Spitzenkappe hierfür zu entnehmen. Die Spitzenkappe weist eine auf die Spitze eines Spritzenzylinders aufsetzbare Innenkappe auf. Auf der Innenkappe ist eine Außenkappe und eine damit durch Stege verbundene Hülse aufgesetzt, wobei eine Manschette mit einem Innengewinde dazwischen vorgesehen ist.
Aus der DE 695 03 825 T2 ist eine Kunststoffkappe mit einem die Tatsache des Öffnens anzeigenden Mechanismus zu entnehmen, wobei die Kunststoffkappe einen Kappenkörper aus einer oberen Platte und einen schürzenartigen Seitenwandabschnitt, der sich vom ümfangsrand der oberen Platte nach unten erstreckt, auf¬ weist und die Kunststoffkappe am Unterende des schürzenartigen Seitenwandabschnitts einen Umfangsbandabschnitt aufweist.
Aus der DE 203 07 356 Ul ist ein Schraubverschluss für einen Behälter, insbesondere Kanister vorgesehen, der eine Gewinde¬ kappe mit einem geschlossenen und einem offenen Ende aufweist. Ein kreisförmiger Originalitätsring 20 weist VorSprünge auf und ist über Abreißsegmente mit der Gewindekappe verbunden.
Aus der DE 298 07 243 Ul ist ein kindersicherer und originali¬ tätsgesicherter Behälter-Verschluss zu entnehmen, der mit ei¬ nem Werkzeug auf- und abgeschraubt werden kann, wobei das Werkzeug in eine Öffnung des Behälter-Verschlusses einführbar ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Origi- nalitätsverschluss der eingangs beschriebenen Art vorzusehen, bei dem nicht nur ein Aufschieben in Richtung der Längsachse
der Abdeckkappe möglich ist, sondern auch ohne Zerstörung eine Drehbewegung ausgeübt werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Originalitätsverschluss für eine medizinische Spritze nach Anspruch 1.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran¬ sprüchen angegeben.
Durch das Vorsehen der ersten und der zweiten Vorsprünge an der Abdeckkappe bzw. dem Befestigungsring wird eine Drehbewe¬ gung der Abdeckkappe auf den Befestigungsring übertragen, so dass Scherkräfte nicht von den Stegen aufgenommen werden müs¬ sen. Daher kann auch bei einem engen Passsitz der Befesti¬ gungsring schraubend auf den Nadelansatz des Spritzenzylinders aufgebracht werden.
Die Drehkraft wird bevorzugt von der Abdeckkappe auf den Be¬ festigungsring übertragen, wenn die aufeinander zuweisenden Kanten der Vorsprünge sich in die Richtung der Längsachse der Abdeckkappe erstrecken.
Bevorzugt sind die Kanten der Vorsprünge, die nicht aufeinan¬ der zuweisen, geneigt vorgesehen, so dass durch eine umgekehr¬ te Drehung der Abdeckkappe die Abdeckkappe von dem Befesti¬ gungsring abgehoben wird und die Stege zerreißt. So kann die Abdeckkappe entfernt werden, ohne dass der Befestigungsring sich von dem Nadelansatz des Spritzenzylinders löst. An dem verbleibenden Befestigungsring kann erkannt werden, dass die Abdeckkappe entfernt worden ist. Somit ist eine Sicherheit ge¬ geben, dass ein Benutzer jederzeit beurteilen kann, ob eine Abdeckkappe entfernt worden ist.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispie¬ les anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer medizinischen Sprit¬ ze;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Originalitätsverschlusses;
Fig. 3 eine Seitenansicht der Ausführungsform des Originali¬ tätsverschlusses;
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht des mit A in Fig. 3 bezeich¬ neten Bereiches;
Fig. 5 eine vergrößerte Ansicht des mit B in Fig. 3 bezeich¬ neten Bereiches;
Fig. 6 eine Schnittansicht der Ausführungsform des Origina¬ litätsverschlusses;
Fig. 7 eine vergrößerte Ansicht des mit C in Fig. 6 bezeich¬ neten Bereiches;
Fig. 8 eine Draufsicht der Ausführungsform des Originali¬ tätsverschlusses; und
Fig. 9 eine vergrößerte Ansicht des mit D in Fig. 8 bezeich¬ neten Bereiches.
In der folgenden Beschreibung wird die in Fig. 1 gezeigte me¬ dizinische Spritze 1 in der dort gezeigten Position benutzt. Die medizinische Spritze 1 weist einen Spritzenzylinder 2, ei¬ nen da hinein eingeführten Kolben 3, einen Fingerhalter 4 und
eine in den Kolben 3 eingeschraubte Kolbenstange 5 auf. Die Seite, von der der Kolben mit der Kolbenstange eingeführt ist, wird als unten bezeichnet. Die entgegengesetzte Seite wird mit oben bezeichnet. Oben an dem Spritzenzylinder 2 ist ein Nadel¬ ansatz 6 vorgesehen. Der Nadelansatz 6 wird unten im einzelnen erläutert.
Der eigentliche Originalitätsverschluss besteht im wesentli¬ chen aus einer Abdeckkappe 7 und einem Befestigungsring 8.
Die Abdeckkappe 7 weist, wie besonders in Fig. 6 zu sehen ist, eine Becherform auf, die nach unten offen ist. Die Abdeckkappe 7 ist im wesentlichen rotationssymmetrisch um ihre Längsachse 26 gebildet. Auf der oberen Seite gegenüber dem offenen Ende der Abdeckkappe 7 ist eine Abdeckplatte 9 einstückig mit der Abdeckplatte 7 gebildet. Die Abdeckplatte 9 weist im wesentli¬ chen kreisbogenförmige Langlöcher 10 zum Einführen eines Dreh¬ werkzeuges auf, wie später beschrieben wird. Die Umfangssei- tenfläche der Abdeckkappe 7 ist mit Rillen 11 zur mechanischen Versteifung versehen.
Wie am besten in Fig. 6 und 7 zu sehen ist, ist die Abdeckkap¬ pe 7 an ihrem unteren Ende in einen Schraubabschnitt 12 erwei¬ tert. In dem erweiterten Schraubabschnitt 12 ist ein Innenge¬ winde 25, das insbesondere in Fig. 7 zu sehen ist, vorgesehen. Auf der äußeren Umfangsflache des erweiterten Schraubabschnit¬ tes 12 sind ebenfalls Verstärkungsleisten 13 vorgesehen.
Wie am besten in Fig. 3, 4 und 5 zu sehen ist, ist der Befes¬ tigungsring 8 mit der Unterseite der Abdeckkappe 7 durch Stege 14 verbunden. Die Stege 14 weisen bei dieser Ausführungsform eine Trapezform auf, die symmetrisch zu einer Längsachse der Abdeckplatte gebildet ist. Der Befestigungsring 8 weist weiter eine Riffeiung 15 auf, die den Befestigungsring 8 umfangsmäßig umgibt. Wie insbesondere in Fig. 5 zu sehen ist, sind an der
Unterkante der Abdeckkappe 7 erste Vorsprünge 16 gebildet, während auf der Oberseite des Befestigungsrings 15 zweite Vor¬ sprünge 17 vorgesehen sind.
Wie insbesondere in Fig. 5 zu sehen ist, ist jeweils ein ers¬ ter Vorsprung 16 der Unterseite der Abdeckkappe 7 benachbart zu einem zweiten Vorsprung 17 auf der Oberseite des Befesti¬ gungsrings 8 gebildet. Die Kante 18 des ersten Vorsprungs 16, die zu dem zweiten Vorsprung 17 zeigt, erstreckt sich im we¬ sentlichen in der Richtung der Längsachse 26 der Abdeckkappe 7. Die Kante 19 des zweiten Vorsprungs 17, die zu dem ersten Vorsprung 16 zeigt, erstreckt sich im wesentlichen in der Richtung der Längsachse des Befestigungsrings 8, wobei die Längsachse des Befestigungsrings 8 mit der Längsachse 26 der Abdeckkappe 7 zusammenfällt. Dagegen ist die Kante des ersten VorSprungs 16, die dem zweiten Vorsprung 17 abgewandt ist, ge¬ genüber der Längsachse 26 der Abdeckkappe 7 geneigt, wie ins¬ besondere in Fig. 5 zu sehen ist. Die Kante 21 der zweiten Vorsprünge 17, die dem ersten Vorsprung 16 abgewandt ist, ist gegenüber der Längsachse des Befestigungsrings 8 geneigt, wie in Fig. 5 gezeigt ist.
Zur Verwendung des Originalitätsverschlusses wird der Origina- litätsverschluss auf den Nadelansatz 6 der medizinischen Spritze 1 aufgesetzt. Der Nadelansatz 6 weist dazu ein Außen¬ gewinde 22 auf, das komplementär zu dem Innengewinde 25 der Abdeckkappe 7 gebildet ist. Weiterhin weist der Nadelansatz 6 eine Umfangsoberflache 23 auf, die komplementär zu einer um¬ laufenden Innenoberfläche 24 des Befestigungsrings 8 gebildet ist. Wie insbesondere in Fig. 7 zu sehen ist, ist die umlau¬ fende Innenoberfläche 24 des Befestigungsrings 8 nicht genau mit der Längsachse des Befestigungsrings 8 ausgerichtet. Die umlaufende Innenoberfläche 24 des Befestigungsrings 8 ist ko¬ nisch ausgebildet, so daß der Befestigungsring 8 wirksam auf die äußere umlaufende Umfangsoberfläche 23 des Nadelansatzes 6
aufgesetzt werden kann. Bevorzugt ist auch die äußere umlau¬ fende Oberfläche 23 des Nadelansatzes 6 konisch komplementär zu der innenumlaufenden Oberfläche 24 des Befestigungsrings 8 gebildet.
Die Verwendung des Originalitätsverschlusses findet auf fol¬ gende Weise statt. Die in Fig. 1 gezeigte Spritze wird mit dem Kolben 3 und der Kolbenstange 5 versehen. Die Spritze wird ge¬ füllt. In den Nadelansatz 6 wird ein Verschlussstopfen (nicht gezeigt) eingesetzt, um die Spritze 1 abzudichten. Dann wird der aus der Abdeckkappe 7 und dem Befestigungsring 8 bestehen¬ de Originalitätsverschluss auf den Nadelansatz 6 der Spritze 2 geschraubt, so dass das Innengewinde der Abdeckkappe 7 in Ein¬ griff mit dem Außengewinde 22 des Nadelansatzes 2 kommt. Die Abdeckkappe 7 wird so weit auf den Nadelansatz 6 aufge¬ schraubt, bis die umlaufende Innenoberfläche des Befestigungs¬ rings 8 in Eingriff mit der umlaufenden Außenoberfläche des Nadelansatzes 6 kommt und eine feste Verbindung herstellt. Das Aufschrauben wird dadurch erleichtert, dass die gerade Kante 18 eines jeden ersten Vorsprungs 16 der Abdeckkappe 7 gegen die gerade Kante 19 eines jeden zweiten VorSprungs 17 des Be¬ festigungsrings 8 stößt und den Befestigungsring 8 mitnimmt. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Scherkräfte auf die Stege 14 zur Verbindung der Abdeckkappe 7 mit dem Befesti¬ gungsring 8 ausgeübt werden. Dieses ermöglicht es, dass die Stege 14 relativ schwach ausgebildet werden können. Die Schraubbewegung wird in der in Fig. 2 gezeigten perspektivi¬ schen Ansicht im Uhrzeigersinn ausgeführt. Daher bewegt sich in Fig. 5 die Abdeckkappe 7 relativ zu dem Befestigungsring 8 etwas nach links, so dass die beiden Kanten 18 und 19 in Ein¬ griff kommen. Das Vorhandensein der Abdeckkappe 7, die durch die Stege 14 mit dem Befestigungsring 8 verbunden ist, zeigt an, dass die Spritze 1 unversehrt ist. Zum Schluss wird die Spritze wahlweise sterilisiert.
Wenn die Spritze verwendet werden soll, wird die Abdeckkappe in der in Fig. 2 gezeigten Stellung entgegengesetzt dem Uhr¬ zeigersinn gedreht. In Fig. 5 bewegt sich daher die Abdeckkap¬ pe 7 relativ zu dem Befestigungsring 8, der mit seiner umlau¬ fenden Innenoberfläche 24 in Reibungsschluss mit der umlaufen¬ den Außenoberfläche 23 der Spritze 1 steht, relativ nach rechts. Die Relativbewegung der Abdeckkappe 7 zu dem Befesti¬ gungsring 8 wird so weit durchgeführt, bis die Stege 14 rei¬ ßen. Dann kann die Abdeckkappe 7 frei in dem Gewinde gedreht werden. Aufgrund der schrägen Kanten 20 der ersten Vorsprünge 16 und der schrägen Kanten 21 der zweiten Vorsprünge 17 können die ersten Vorsprünge 16 über die zweiten Vorsprünge 17 hin¬ weggleiten, so dass die Drehung der Abdeckkappe 7 relativ zu dem Befestigungsring 8 ermöglicht wird und die Abdeckkappe 7 von dem Nadelansatz 6 abgeschraubt werden kann.
Das Vorhandensein des Befestigungsrings 8 auf dem Nadelansatz 6 zeigt an, dass die Abdeckkappe 7 abgeschraubt ist und der Originalitätsverschluss zerstört ist.
Originalitätsverschluss: Bezugszeichen