Saurer wolframhaltiger Katalysator
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kata¬ lysators, insbesondere zur heterogenen Katalyse von säurekataly¬ sierten Reaktionen, einen nach diesem Verfahren erhältlichen, vorzugsweise geformten Katalysator sowie dessen Verwendung.
Im Stand der Technik sind eine Reihe von sauren oxidischen Zr- und/oder W-Katalysatoren bekannt. Viele dieser Katalysatoren werden unter anderem zur Isomerisierung von Paraffinen, insbe¬ sondere Leichtparaffinen, nach herkömmlichen Raffinerieprozessen verwendet.
Beispielsweise betrifft die WO 95/03121 einen modifizierten oxi¬ dischen Katalysator, der insbesondere zur Isomerisierung von C4- zu C8-Paraffinen verwendet wird.
Bei den dort beispielsweise beschriebenen Zirkonoxid/Wolfram- oxid-Katalysatoren handelt es sich um pulverförmige, imprägnier¬ te Katalysatoren. In späteren Druckschriften, wie der US 5,510,309 oder der 5,719,079, werden entsprechende copräzipi- tierte Katalysatoren aufgrund der höheren Aktivität bevorzugt.
Es besteht jedoch ein ständiger Bedarf nach sauren wolframhalti- gen Katalysatoren, die eine hohe Selektivität und eine hohe Ak¬ tivität bei guter Standzeit aufweisen, und entsprechenden Ver¬ fahren zur Herstellung solcher Katalysatoren.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach betrifft ein erster Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines geformten Katalysators, umfassend die fol¬ genden Schritte: a) intensives Vermischen bzw. Verkneten mindes¬ tens einer Zirkonoxid- und/oder -hydroxidkomponente mit mindes¬ tens einer wolframhaltigen Komponente, und anschließend, ohne vorherige Calcinierung, mit mindestens einer Aluminiumoxid- und/oder -hydroxidkomponente; b) Formen des so erhaltenen Gemi¬ sches; c) Calcinieren, vorzugsweise bei Temperaturen über 7000C, insbesondere über 8000C.
So wurde überraschend gefunden, dass durch intensives Vermischen bzw. Verkneten einer Zirkonoxid- und/oder -hydroxidkomponente, einer Aluminiumoxid und/oder -hydroxidkomponente sowie einer wolframhaltigen Komponente und anschließendes gemeinsames Formen und Calcinieren der Mischung besonders aktive und selektive Ka¬ talysatoren erzeugt werden können, die einen hohen Produktumsatz ermöglichen.
Es wurde weiterhin gefunden, dass dabei die gemeinsame Calcinie¬ rung der vorstehenden Komponenten von großer Bedeutung ist. So zeigt ein Katalysator, bei dem die Aluminiumoxid- und/ oder -
hydroxidkomponente erst nach der Calcinierung des Katalysators in herkömmlicher Weise als Binder zugesetzt wird, keine bzw. eine geringere Aktivität.
Weiterhin wurde gefunden, dass bei der Verwendung einer frisch co-präzipitierten W-oxid/Zr-oxid-Komponente, die gemäß der US 5,510,309 oder der 5,719,079 einem mit W-oxid imprägniertem Zr- oxid aufgrund der höheren Aktivität bevorzugt wird, der Zusatz einer Aluminiumoxid oder -hydroxid-Komponente einen stark nega¬ tiven Einfluss hat und zu einem nahezu inaktiven Katalysator führt.
Somit wurde überraschend gefunden, dass die Al-Komponente auf Zr-oxid/W-oxid, insbesondere bezüglich der Aktivität und Selek¬ tivität des Katalysators bei der Isomerisierung von Kohlenwas¬ serstoffen einen unerwartet starken Einfluss hat, und zwar in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Zugabe der Al-Komponente. Selbst das Verhältnis der Aktivitäten bei Verwendung einer co-präzipi¬ tierten W-oxid/Zr-oxid-Komponente im Vergleich zu einem Kataly¬ sator, der aus isolierten W- und Zr-Komponenten hergestellt wird, kehrt sich in Anwesenheit der Al-Komponente um, so dass durch Zugabe der Al-Komponente zu den isolierten W- und Zr- Komponenten der bezüglich Aktivität und Selektivität beste Kata¬ lysator erhalten wird.
Erfindungsgemäß ist es somit wichtig, dass die mindestens eine Zirkonoxid- und/oder -hydroxidkomponente mit mindestens einer wolframhaltigen Komponente, und anschließend mit mindestens ei¬ ner Aluminiumoxid- und/oder -hydroxidkomponente intensiv ver¬ mischt bzw. verknetet wird, ohne dass zuvor eine Calcinierung erfolgt. Es wird angenommen, ohne dass die Erfindung auf die Richtigkeit dieser Annahme beschränkt ist, dass durch die Calci¬ nierung nach dem intensiven Vermischen bzw. Verkneten der vor¬ stehenden Al-, Zr- und W-haltigen Komponenten vorteilhafte
Grenzflächen erzeugt werden, wobei beim Calcinieren keramische Bindungen entstehen, die zu Synergien der Al-, Zr- und In¬ haltigen Komponenten führen.
Diese Ergebnisse der Erfinder legen nahe, dass die Wirkung der Al-Komponente über die herkömmliche Binderwirkung bei der For¬ mung des Katalysators hinausgeht und die aktiven Zentren des Zr- oxid/W-oxid positiv beeinflusst werden.
Als Zr-haltige Komponente kann insbesondere Zirkonoxid bzw. Zir- konhydroxid oder deren Gemisch verwendet werden. Als Al-Kompo¬ nente kann insbesondere Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid oder deren Gemisch eingesetzt werden.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren wolfram- haltigen Komponenten sind dem Fachmann geläufig und umfassen insbesondere, ohne hierauf beschränkt zu sein, Wolframatsalze. Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden bei der Verwendung von Metawolframat als wolframhaltiger Komponente erzielt.
Das intensive Vermischen bzw. Verkneten kann nach einer bevor¬ zugten erfindungsgemäßen Ausführungsform in einem Kneter wie einem Z-Kneter, einer Mühle wie einer Kugelmühle, einem Turrax- Mischer oder einem Dispergator erfolgen. Der Einsatz solcher Vorrichtungen zum intensiven Vermischen bzw. Verkneten ist als solches dem Fachmann bekannt und muss nicht näher erläutert wer¬ den. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Kneters.
Nach einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungs- form erfolgt das intensive Vermischen bzw. Verkneten mindestens einer Zirkonoxid- und/oder -hydroxidkomponente mit mindestens einer wolframhaltigen Komponente, und (vorzugsweise unmittelbar) anschließend, ohne vorherige Calcinierung, mit mindestens einer Aluminiumoxid- und/oder -hydroxidkomponente in ein und demselben
Behälter (z.B. Kneter) . Dadurch ist sowohl eine einfache Handha¬ bung als auch eine besonders vorteilhafte Vermischung sicherge¬ stellt.
Nach einer weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungs- form wird bei der Herstellung des Katalysators keine Schwefel¬ komponente zugegeben. Unter Schwefelkomponente wird hier vor¬ zugsweise jegliche schwefelhaltige Komponente verstanden, die der Sulfatierung des Zirkonoxids dienen kann. So wurde überra¬ schend gefunden, dass eine Sulfatierung des Zirkonoxids bei den erfindungsgemäßen Katalysatoren nach einer bevorzugten erfin¬ dungsgemäßen Ausführungsform nicht erforderlich ist, um optimale saure Zentren für die bevorzugte Verwendung des Katalysators, z.B. bei der Isomerisierung, Alkylierung oder zum Hydrocracken von Kohlenwasserstoffen bereitzustellen.
Die Formung des Gemischs aus der Zirkonoxid- und/oder -hydroxid- Komponente, der Aluminiumoxid- und/oder -hydroxidkomponente so¬ wie der wolframhaltigen Komponente erfolgt vorzugsweise unter herkömmlicher Extrusion des Gemisches, wobei die bevorzugte Grö¬ ße und Form des Extrudates frei gewählt werden kann.
Es sind jedoch auch andere, dem Fachmann geläufige Vorrichtungen zum Formen des vorstehenden Gemisches im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
Die gemäß Schritt b) von Anspruch 1 erhaltenen geformten Mi¬ schungen werden bei verhältnismäßig hohen Temperaturen über etwa 7000C, insbesondere über etwa 8000C, calciniert. Übliche Calci- nierzeiten bewegen sich zwischen etwa 1 und etwa 5 Stunden. Da¬ bei besteht selbstverständlich eine Wechselwirkung zwischen der Calciniertemperatur und der Calcinierzeit derart, dass bei höhe¬ ren Calciniertemperaturen eine kürzere Calcinierzeit ausreichend sein kann, und umgekehrt.
Es wurde gefunden, dass verhältnismäßig hohe Calciniertemperatu- ren über etwa 700°, insbesondere über etwa 800 bis etwa 8900C, vorzugsweise bis etwa 8500C, besonders vorteilhafte Katalysato¬ ren ergeben.
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegen¬ den Erfindung enthält der Katalysator weiterhin eine Hydrier-/ Dehydrierkomponente. Diese ist vorzugsweise in einer Menge zwi¬ schen etwa 0,001 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf das Ge¬ samtgewicht des (fertigen) Katalysators, vorhanden.
Nach einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform um- fasst die Hydrier/Dehydrierkomponente eine Metallkomponente aus den Gruppen VIII, IX und X des Periodensystems. Besonders bevor¬ zugt sind Edelmetalle, wie Platin und Palladium.
Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die Hydrier-/Dehydrierkomponente jedoch weiterhin ein Nicht-Edel¬ metall in Form mindestens eines Oxids, Hydroxids oder Metalls mindestens eines Elements, ausgewählt aus der Gruppe der Metalle der Gruppen VIII, VIa, Vb und VIIb, enthalten.
Vorzugsweise wird die Hydrier-/Dehydrierkomponente auf den Trä¬ ger aus der Zr-, Al- und W-Komponente aufgebracht. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird dabei der vorstehende Träger mit einem Salz der Hydrier-/Dehydrierkomponente nach der Calcinierung imprägniert.
Wie vorstehend erwähnt, zeichnen sich die nach dem erfindungsge¬ mäßen Verfahren erhaltenen Katalysatoren durch einen erheblich höheren Umsatz im Vergleich zu nach herkömmlichen Verfahren her¬ gestellten Katalysatoren gleicher Selektivität bei der Isomeri- sierung von Kohlenwasserstoffen aus.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft daher einen Katalysator, insbesondere einen geformten Katalysator, der nach dem vorstehenden Verfahren erhältlich ist.
Der erfindungsgemäße Katalysator kann allgemein zur heterogenen Katalyse von säurekatalysierten Reaktionen eingesetzt werden.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform betrifft die Verwen¬ dung des Katalysators zur Umwandlung, insbesondere zur Isomeri- sierung, Alkylierung oder zum Hydrocracken von Kohlenwasserstof¬ fen. Bevorzugt wird das Hydrocracken bei milden Bedingungen durchgeführt, insbesondere mit Fischer-Tropsch Wachs. Was unter Fiseher-Tropseh Wachs und mildem Hydrocracking zu verstehen ist, ist dem Fachmann geläufig und muss deshalb hier nicht näher er¬ läutert werden. Kurz gesagt handelt es sich bei Fischer-Tropsch Wachs um wachsartige Paraffin-Produkte der Fischer-Tropsch Syn¬ these. Als nicht-beschränkendes Beispiel typischer milder Hydrocracking-Bedingungen können folgende genannt werden: Druck = 50 - 80 bar; Temperatur = 370 / 430 0C (SOR/EOR) ; LHSV = 0.5 - 1.0 h"1; H2/Oil-Ratio = 500 - 1000 Nm3/m3 ; Severity = 30 / 20 % (SOR/EOR) .
Beispielsweise beschreibt die US Patent 4,738,767 solch ein Ver¬ fahren zum Hydrocracken unter milden Bedingungen. Verfahren zum Hydrocracken unter milden Bedingungen von Fischer-Tropsch Wach¬ sen sind auch z. B. im Übersichtsartikel von L.P Dancuart, R. de Haan und A. de Klerk in A. Steynberg und M. Dry (Hsg.) „Fischer- Tropsch Technology", Studies in Surface Science and Catalysis 152, Elsevier 2004, S.482ff (ab Seite 509) beschrieben. Eine weitere beispielhafte Beschreibung geeigneter Bedingungen lie¬ fert auch die US-A-2002144929. Die diesbezügliche Offenbarung der vorstehenden Druckschriften wir ausdrücklich durch Bezugnah¬ me in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
Eine besonders bevorzugte Verwendung betrifft die Isomerisierung von C4- bis C10-Kohlenwasserstoffen, insbesondere die C7/C8- Isomerisierung von Kohlenwasserstoffen.
Bei der Isomerisierung von Kohlenwasserstoffen wurde gefunden, dass solche erfindungsgemäßen Katalysatoren bevorzugt sind, die eine BET-Oberflache von nicht mehr als etwa 150 m2/g aufweisen. Die BET-Oberfläche der Katalysatoren wurde dabei gemäß DIN 66131 bestimmt. Als nicht-beschränkendes Beispiel typischer Isonmeri- sierungsbedingungen können folgende genannt werden: Druck = 15 - 30 bar; Temperatur = 150 - 300 0C; LHSV = 0,5 - 4 h"1. Durch An¬ wendung eines solchen Verfahrens unter Verwendung von z.B. Leichtbenzin als Einsatzstoff können Produkte mit RON/MON über 90 erhalten werden. Im Artikel von H. Weyda und E. Köhler in Catalysis Today 81 (2003) Seite 51 wird z.B. die Isomerisierung von Leichtbenzin beschrieben, wobei die diesbezügliche Offenba¬ rung ausdrücklich durch Bezugnahme in die vorliegende Beschrei¬ bung aufgenommen wird.
Die Erfindung wird nun anhand der nachstehenden nicht-beschrän¬ kenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1 (Vergleich) ; (WO3/ZrO2)
1000 g Zirkoniumhydroxid (MEL XZO632/03) werden in einem Kneter (Werner & Pfleiderer, Z-Kneter) mit einer Lösung von 300 g Ammo¬ niummetawolframat ((NH4)SH2Wi2O40) in 200 ml Wasser gemischt und 10 min geknetet. Dann werden zu der Mischung nacheinander unter Kneten 50 g Methocel (Cellulose-Ether DOW) , 70 g Steatitöl und 180 g VE-Wasser gegeben. Die erhaltene Mischung wird 45 min mit
kalter Luft angeblasen, bis die Masse eine Konsistenz erreicht, damit sie extrudiert werden kann.
Die erhaltene Mischung wird extrudiert (Extruder von Fuji Paudal Co. Ltd.; Model: EXKFS-I, Geschwindigkeitseinstellung 0,4) . Der Durchmesser der Extrudate ist 1,6 mm.
Die Extrudate werden 15 h bei 4O0C im Trockenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Temperaturprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 8000C mit einer Heizrate von 150°C/h.
Halten von 8000C für 3 h
Abkühlen von 8000C auf RT mit einer Rate von 150°C/h
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 1 bezeichnet.
Die Extrudate können optional mit einer Lösung von Hexachloro- platinsäure in Wasser in der Weise getränkt werden, dass ein Pt- Gehalt auf dem fertigen calcinierten Katalysator von 0,5 Gew.-% erreicht wird.
Anschließend werden die Extrudate nochmals 15 h bei 4O0C im Tro¬ ckenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Tempera¬ turprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 55O0C mit einer Heizrate von 200°C/h
Halten von -55O0C für 3 h
Abkühlen von 5500C auf RT mit einer Rate von 200°C/h.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator l/Pt bezeichnet.
Beispiel 2: (WO3ZZrO2ZAl2O3)
500 g Zirkoniumhydroxid (MEL XZO632Z03) werden in einem Kneter (Werner & Pfleiderer, Z-Kneter) mit einer Lösung von 150 g Ammo¬ niummetawoIframat ((NH4)SH2Wi2O4O) in 100 ml Wasser gemischt und 10 min geknetet. Dann werden zu der Mischung nacheinander unter Kneten 500 g Pural SCF 55 (AI-Binder von Condea) , 30 g Steatitöl und 400 g VE-Wasser gegeben. Die erhaltene Mischung wird 45 min mit kalter Luft angeblasen, bis die Masse eine Konsistenz er¬ reicht, damit sie extrudiert werden kann.
Die erhaltene Mischung wird extrudiert (Extruder von Fuji Paudal Co. Ltd.; Model: EXKFS-I, Geschwindigkeitseinstellung 0,4) . Der Durchmesser der Extrudate ist 1,6 mm.
Die Extrudate werden 15 h bei 400C im Trockenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Temperaturprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 8000C mit einer Heizrate von 1500CZh
Halten von 8000C für 3 h
Abkühlen von 8000C auf RT mit einer Rate von 15O0CZh.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 2 bezeichnet.
Die Extrudate können optional mit einer Lösung von Hexachloro- platinsäure in Wasser in der Weise getränkt werden, dass ein Pt- Gehalt auf dem fertigen calcinierten Katalysator von 0,5 Gew.-% erreicht wird.
Anschließend werden die Extrudate nochmals 15 h bei 4O0C im Tro¬ ckenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Tempera¬ turprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 55O0C mit einer Heizrate von 200°C/h
Halten von 5500C für 3 h
Abkühlen von 5500C auf RT mit einer Rate von 200°C/h.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 2/Pt bezeichnet.
Beispiel 3 (Vergleich) ; (VSWO3/ZrO2)
1000 g Zirkoniumhydroxid (MEL XZO632/03) werden in einem Kneter (Werner & Pfleiderer, Z-Kneter) mit einer Lösung von 150 g Ammo¬ niummetawolframat ( (NH4)6H2Wi2O40) in 100 ml Wasser gemischt und 10 min geknetet. Dann werden zu der Mischung nacheinander unter Kneten 50 g Methocel (Cellulose-Ether DOW) , 70 g Steatitöl und 160 g VE-Wasser gegeben. Die erhaltene Mischung wird 45 min mit kalter Luft angeblasen, bis die Masse eine Konsistenz erreicht, damit sie extrudiert werden kann.
Die erhaltene Mischung wird extrudiert (Extruder von Fuji Paudal Co. Ltd.; Model: EXKFS-I, Geschwindigkeitseinstellung 0,4) . Der Durchmesser der Extrudate ist 1,6 mm.
Die Extrudate werden 15 h bei 400C im Trockenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Temperaturprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 8000C mit einer Heizrate von 150°C/h
Halten von 8000C für 3 h
Abkühlen von 8000C auf RT mit einer Rate von 150°C/h.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 3 bezeichnet.
Die Extrudate können optional mit einer Lösung von Hexachloro- platinsäure in Wasser in der Weise getränkt werden, dass ein Pt-
Gehalt auf dem fertigen calcinierten Katalysator von 0,5 Gew.-% erreicht wird.
Anschließend werden die Extrudate nochmals 15 h bei 4O0C im Tro¬ ckenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Tempera¬ turprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 55O0C mit einer Heizrate von 200°C/h
Halten von 5500C für 3 h
Abkühlen von 55O0C auf RT mit einer Rate von 200°C/h.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 3/Pt bezeichnet.
Beispiel 4 (Vergleich) ; (copräzipitiertes WO3/ZrO2 + AI-Binder)
1000 g frisch copräzipitiertes WO3/ZrO2 werden analog der US- Patentschrift 5,510,309 Example 2 hergestellt und noch feucht nach dem Abfiltrieren in einen Kneter (Werner & Pfleiderer, Z- Kneter) gegeben. Dazu werden nacheinander unter Kneten 500 g Pural SCF 55 (AI-Binder der Fa. Condea) , 30 g Steatitöl und 100 g VE-Wasser gegeben und 10 min geknetet. Die erhaltene Mischung wird 45 min mit kalter Luft angeblasen, bis die Masse eine Kon¬ sistenz erreicht, damit sie extrudierbar erscheint.
Die erhaltene Mischung wird extrudiert (Extruder von Fuji Paudal Co. Ltd.; Model: EXKFS-I, Geschwindigkeitseinstellung 0,4) . Der Durchmesser der Extrudate ist 1,6 mm.
Die Extrudate werden 15 h bei 4O0C im Trockenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Temperaturprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 8000C mit einer Heizrate von 150°C/h
Halten von 8000C für 3 h
Abkühlen von 8000C auf RT mit einer Rate von 150°C/h.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 4 bezeichnet.
Die Extrudate können optional mit einer Lösung von Hexachloro- platinsäure in Wasser in der Weise getränkt werden, dass ein Pt- Gehalt auf dem fertigen calcinierten Katalysator von 0,5 Gew.-% erreicht wird.
Anschließend werden die Extrudate nochmals 15 h bei 4O0C im Tro¬ ckenschrank getrocknet und anschließend mit folgendem Tempera¬ turprogramm calciniert:
Aufheizen von RT auf 55O0C mit einer Heizrate von 200°C/h
Halten von 55O0C für 3 h
Abkühlen von 55O0C auf RT mit einer Rate von 200°C/h.
Das so erhaltene Produkt wird als Katalysator 4/Pt bezeichnet.
Beispiel 5: C5-Isomerisierung
Die hergestellten Katalysatoren werden in der Isomerisierung von n-Pentan zu Iso-pentan getestet. Dabei entstehen als Nebenpro¬ dukte leichtere Alkane, die nicht erwünscht sind.
Der Test wird in einem Mikroreaktor mit folgenden Versuchsbedin¬ gungen durchgeführt:
- 8 mm Reaktor
- 2 g Katalysator (0,5 - lmm Siebfraktion)
- 20,71 Nml/min Wasserstoff
- 0,107 Nml/min n-Pentan
- 20 barg
- Reaktortemperatur 2000C
- H2 : HC = 1 : 1 mol : mol
- LHSV = 2 l/h
Die Analytik erfolgt mittels eines Online-GC, bei dem alle 15 min ein Messpunkt erfasst wird.
Testergebnisse
Definitionen:
%Umsatz = 100% - Gew.-% n-Pentan %Selektivität = Gew.-% iso-Pentan/ (100 - Gew.-% n-Pentan) *100%
Testergebnisse C5-Isomerisierung bei 23O 0C:
Katalysator 2 ist deutlich aktiver als die Katalysatoren ohne Binder .
Beispiel 6; Cy-Isomerisierung
Die hergestellten Katalysatoren werden in der Isomerisierung von n-Heptan zu iso-Heptan getestet. Durchführung und Auswertung erfolgen analog dem Anwendungsbeispiel 1, nur dass hier 0,107 ml/min n-Heptan als Feed zugegeben werden.
Testergebnisse C7-Isomerisierung:
Katalysator 2 ist deutlich aktiver als die Katalysatoren ohne Binder oder der Katalysator mit dem co-präzipitierten W-Oxid/Zr- Oxid. Deshalb kann bei gleichem Umsatz bei tieferer Temperatur gefahren werden, was in einer deutlich höheren Selektivität re¬ sultiert.
Beispiel 7; C8-Isomerisierung
Katalysator 2 wurde zusätzlich in der Isomerisierung von n-Octan zu iso-Octan getestet. Durchführung und Auswertung erfolgen ana¬ log dem Anwendungsbeispiel 1, nur dass hier 0,107 ml/min n-Octan als Feed zugegeben werden.
Testergebnisse C8-Isomerisierung:
Aus den vorstehenden Versuchsergebnissen ist ersichtlich, dass der erfindungsgemäß hergestellte Katalysator auch bei der C8- Isomerisierung sehr gute Ergebnisse zeigte.