Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschi¬ ne
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit mindestens einem Zylin¬ der.
Immer strengere gesetzliche Vorschriften bezüglich zulässiger Schadstoffemissionen von Kraftfahrzeugen, in denen Brenn¬ kraftmaschinen angeordnet sind, machen es erforderlich die Schadstoffemissionen beim Betrieb der Brennkraftmaschine so gering wie möglich zu halten. Bei herkömmlichen Brennkraftma¬ schinen wird ein Großteil der Schadstoffemissionen sehr zeit¬ nah zu einem Motorstart der Brennkraftmaschine erzeugt, da zum einen der regelmäßig vorhandene Abgaskatalysator noch nicht seine Betriebstemperatur erreicht hat und zum anderen die Brennkraftmaschine während der ersten Arbeitszyklen der jeweiligen Zylinder relativ unpräzise angesteuert wird.
Aus der DE 38 32 536 Al ist eine Leerlaufregelung für einen Ottomotor mit einem durch eine pneumatische Stelleinrichtung verstellbaren Anschlag für ein Drosselelement bekannt. Der Druck für die Stelleinrichtung wird durch ein erstes tast- pulsgesteuertes Ventil bereitgestellt . Des Weiteren ist ein Luftbeimischkanal für einen Kraftstoffdüsenkanal vorhanden, wobei der Kanal mit einem zweiten tastpulsgesteuerten Ventil eingestellt werden kann. Sollwerte für das Tastverhältnis der genannten Ventile sind jeweils in einem drehzahl-, last- und parameterabhängigen Hauptkennfeldspeicher abgelegt. Zur Leer¬ laufgemischregelung ist ein den Leerlaufbereich überdeckendes Zusatzkennfeld vorgesehen, das jeweils Korrekturwerte ent-
hält. Ein Gemischsteller stellt einen Stellfaktor für das Zu¬ satzkennfeld bereit und die Werte des Zusatzkennfeldes mul¬ tipliziert mit dem Stellfaktor werden zu den Werten des Hauptkennfeldes addiert . Da-durch wird ein gleichmäßiger Leer¬ laufbetrieb in allen Belastungszuständen erreicht.
In der DE 41 41 947 Al wird ein Steuersystem für eine An¬ triebseinheit in einem Fahrzeug vorgeschlagen, bei dem ein, am Ausgang der Antriebseinheit aufzutretendes Moment vorgege¬ ben wird und auf der Basis von Motordrehzahl, Motortempera¬ tur, dem Status zusätzlicher Verbraucher und/ oder einem Maß für den Luftdurchsatz abhängig von Drehzahl, Temperatur und/ oder Luftdichte am Ausgang der Antriebseinheit eingestellt wird.
Die DE 44 26 365 Al beschreibt ein Verfahren und eine Vor¬ richtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, bei welchem während des Startvorgangs der Brennkraftmaschine ein elekt¬ risch betätigbares, den Luftdurchsatz beeinflussendes Stell¬ element auf vorgegebene Einstellwerte gesteuert wird. Diese Einstellwerte werden dabei zur Kompensation von elektrischen und mechanischen Toleranzen in Abhängigkeit von Betriebsgrö¬ ßen und Korrekturgrößen, die den durch die Toleranzen auftre¬ tenden Luftdurchsatzfehler repräsentieren, korrigiert. Die Korrektur erfolgt dabei in Abhängigkeit der Stellelemen¬ testellung und/ oder der Motortemperatur.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor¬ richtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das beziehungsweise die einen schnellen und präzisen Motor¬ start ermöglichen.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschi¬ ne mit mindestens einem Zylinder, bei dem während eines Mo¬ torstarts ein Soll-Drehmoment oder ein Soll- Drosselklappenöffnungsgrad abhängig von mindestens einer Be¬ triebsgröße der Brennkraftmaschine und einem Korrekturwert ermittelt wird. Mindestens ein Stellglied der Brennkraftma¬ schine wird abhängig von dem Soll-Drehmoment beziehungsweise dem Soll-Drosselklappenöffnungsgrad angesteuert. Das Soll- Drehmoment kann beispielsweise ein indiziertes Drehmoment sein. Während eines Erfülltseins einer vorgegebenen Bedingung wird eine Differenz einer vorgegebenen Drehzahl und einer tatsächlichen Drehzahl integriert. Abhängig von dem Integral der Drehzahldifferenz wird der Korrekturwert für das Ermit¬ teln des Soll-Drehmoments oder SoIl-
Drosselklappenöffnungsgrades während des Motorstarts ange- passt. Das Anpassen des Korrekturwertes kann auch als Adap¬ tieren bezeichnet werden. Durch den Korrekturwert können auf einfache Weise Einflüsse durch Fertigungstoleranzen, die Öl- qualität, den Verschleiß, die Verschmutzung und dergleichen berücksichtigt werden. Es können sehr einfach sehr geringe Schadstoffemissionen während des Motorstarts der Brennkraft¬ maschine gewährleistet werden und darüber hinaus ein Motor¬ start gewährleistet werden, der auf einen Fahrer eines Kraft¬ fahrzeugs, in dem die Brennkraftmaschine angeordnet ist, kom¬ fortabel wirkt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die vorgegebene Bedingung erfüllt, wenn eine vorgebbare erste An-
zahl an Arbeitszyklen des Zylinders seit dem Beginn des Mo¬ torstarts durchlaufen wurden und/oder eine vorgebbare erste Zeitdauer seit dem Beginn des Motorstarts vergangen ist und/oder ein vorgegebener erster Drehzahlwert erreicht ist. So kann einfach eine hohe Korrelation zu der Güte des gerade erfolgten Motorstarts hergestellt werden und somit der Kor¬ rekturwert präzise ermittelt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung ist die vorgegebene Bedingung erfüllt für eine vorgebba¬ re zweite Anzahl an Arbeitszyklen und/oder eine vorgebbare zweite Zeitdauer und/oder eine vorgegebene zweite Drehzahl erreicht ist. So kann einfach eine hohe Korrelation zu der Güte des gerade erfolgten Motorstarts hergestellt werden und somit der Korrekturwert präzise ermittelt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung wird der Korrekturwert abhängig von mindestens einer Be¬ triebsgröße der Brennkraftmaschine ermittelt und das Anpassen des Korrekturwertes erfolgt auch abhängig von der mindestens einen Betriebsgröße der Brennkraftmaschine. Dadurch kann der Motorstart besonders präzise erfolgen.
In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die mindestens eine Betriebsgröße, abhängig von der der Korrek¬ turwert ermittelt wird, eine die Temperatur der Brennkraftma¬ schine repräsentierende Größe ist. So kann dann ein sehr prä¬ zises Steuern der Brennkraftmaschine während des Motorstarts gewährleistet werden, da das für den Motorstart maßgebliche Verlustdrehmoment der Brennkraftmaschine stark abhängt von deren Temperatur während des Motorstarts. Es kann so auch vorteilhaft die Erkenntnis genutzt werden, dass sich die Tem¬ peratur der Brennkraftmaschine während des Motorstarts nur
unwesentlich ändert und auch zeitnah nach einem erfolgten Mo¬ torstart keinen großen Schwankungen unterliegt .
In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die die Temperatur der Brennkraftmaschine repräsentierende Größe eine Kühlmitteltemperatur ist. Die Kühlmitteltemperatur wird zum Steuern der Brennkraftmaschine in der Regel ohnehin er- fasst oder ermittelt und steht somit ohne Zusatzaufwand zur Verfügung.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin¬ dung ist die mindestens eine Betriebsgröße zum Ermitteln des Korrekturwertes eine einen Betriebszustand einer Klimaanlage charakterisierende Größe. Auf diese Weise kann einfach der maßgebliche Einfluss der Klimaanlage abhängig von ihrem Be¬ triebszustand auf das Verlustdrehmoment während des Motor¬ starts berücksichtigt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Steuereinrichtung,
Figur 2 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform der Steuereinrichtung,
Figur 3 ein Ablaufdiagramm eines Programms, das in der ersten Ausführungsform der Steuereinrichtung abgearbeitet wird,
Figur 4 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform der Steuereinrichtung gemäß Figur 1 und
Figur 5 ein weiteres Ablaufdiagramm eines Programms, das in der zweiten Ausführungsform der Steuereinrichtung ab¬ gearbeitet wird.
Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenüber¬ greifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgas¬ trakt 4. Der Ansaugtrakt umfasst vorzugsweise eine Drossel¬ klappe 11, ferner einen Sammler 12 und ein Saugrohr 13, das hin zu einem Zylinder Zl über einen Einlasskanal in den Mo¬ torblock 2 geführt ist. Der Motorblock umfasst ferner eine Kurbelwelle 21, welche über eine Pleuelstange 25 mit dem Kol¬ ben 24 des Zylinders Zl gekoppelt ist.
Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gas¬ einlassventil 30, einem Gasauslassventil 31 und Ventilantrie¬ ben 32, 33. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein Einspritz¬ ventil 34 und eine Zündkerze 35. Alternativ kann das Ein¬ spritzventil auch in dem Saugrohr 13 angeordnet sein.
Ferner ist eine Steuereinrichtung 6 vorgesehen, die auch als Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine bezeichnet werden kann und der Sensoren zugeordnet sind, die verschiede¬ ne Messgrößen erfassen und jeweils den Messwert der Messgröße ermitteln. Die Steuereinrichtung 6 ermittelt abhängig von mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder mit¬ tels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Betriebs¬ größen der Brennkraftmaschine umfassen die Messgrößen und auch davon abgeleitete Größen.
Die Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 71, welcher die Stellung eines Fahrpedals 7 erfasst, ein Luftmassenmesser 14, welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe
11 erfasst, ein Temperatursensor 15, welcher die Ansaugluft¬ temperatur erfasst, ein Drucksensor 16, welcher den Saugrohr¬ druck erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 22, welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine tatsächliche Dreh¬ zahl N_AV zugeordnet wird, ein weiterer Temperatursensor 23, welcher eine Kühlmitteltemperatur TCO erfasst, und ein No- ckenwellenwinkelsensor, welcher den Nockenwellenwinkel er¬ fasst.
Je nach Ausführungsform der Erfindung kann eine beliebige Un¬ termenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 11, die Gaseinlass- und Gasauslassventile 30, 31, das Einspritz¬ ventil 34, die Zündkerze 35, eine Verstelleinrichtung zum Einstellen der Phasenlage der Nockenwelle zu der Kurbelwelle 21 oder zum Einstellen des Hubs des Gaseinlass- und/oder Gas¬ auslassventils 30,31 oder ein Impulsladeventil 18.
Neben dem Zylinder Zl sind auch noch weitere Zylinder Z2-Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder zuge¬ ordnet sind.
Ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform der Steuer¬ einrichtung 6 ist anhand der Figur 2 dargestellt, in der die im Zusammenhang mit der Erfindung relevanten Blöcke der Steu¬ ereinrichtung β dargestellt sind.
Einem Block Bl sind als Eingangsgrößen eine tatsächliche Drehzahl N_AV ein Luftmassenstrom MAF in den jeweiligen Zy¬ linder Zl bis Z4 und die Kühlmitteltemperatur TCO zugeführt. Alternativ kann statt des Luftmassenstroms MAF in den jewei¬ ligen Zylinder Zl bis Z4 auch gegebenenfalls direkt der durch den Luftmassenmesser 14 erfasste Luftmassenstrom dem Block Bl zugeführt sein oder auch andere für die Last der Brennkraft-
maschine repräsentative Größen, wie der Saugrohrdruck. Ferner können auch weitere Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine dem Block Bl zugeführt sein.
Mittels einer vorgegebenen Rechenvorschrift wird in dem Block Bl ein indiziertes Drehmoment TQI_NB im Normalbetrieb ermit¬ telt. Dies erfolgt vorzugsweise mittels eines oder mehrerer Kennfelder abhängig von den Eingangsgrößen des Blocks Bl und zwar bevorzugt mittels Kennfeldinterpolation. Als indiziertes Drehmoment wird dasjenige Drehmoment bezeichnet, das dem durch die Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem Zylinder entsprechenden Drehmoment ohne die Berücksichtigung von Verlusten, durch beispielsweise Reibung oder Pumpverluste entspricht. Das indizierte Drehmoment der Brennkraftmaschine unterscheidet sich somit von einem an einer Abtriebswelle der Brennkraftmaschine zur Verfügung gestellten Drehmoment durch die bei diesem zu berücksichtigen Verluste.
Einem Block B2 sind als Eingangsgrößen die tatsächliche Dreh¬ zahl N_AV, der Luftmassenstrom MAF in den jeweiligen Zylinder Zl bis Z4 und die Kühlmitteltemperatur TCO zugeordnet. Alter¬ nativ können auch weitere Betriebsgrößen der Brennkraftma¬ schine dem Block B2 wie auch bei dem Block Bl als Eingangs¬ größen zugeordnet sein. In dem Block B2 wird ein indiziertes Drehmoment TQI_MS im Motorstart MS abhängig von den Eingangs¬ größen des Blocks B2 mittels einer weiteren Rechenvorschrift ermittelt . Dies erfolgt vorzugsweise auch mittels eines oder mehrerer Kennfelder abhängig von den Eingangsgrößen des Blocks B2 und entsprechender Kennfeldinterpolation.
Die Kennfelder der Blöcke Bl und B2 sind bevorzugt vorab durch Versuche an einem Motorprüfstand oder Simulationen er¬ mittelt.
Einem Block B4 ist als Eingangsgröße die Kühlmitteltemperatur TCO zugeführt . In dem Block B4 wird abhängig von der Kühlmit¬ teltemperatur TCO ein Korrekturwert KW ermittelt. Dies er¬ folgt bevorzugt mittels eines ersten Korrekturkennfeldes KF_TCO und mittels Kennfeldinterpolation. Das Anpassen des ersten Korrekturkennfeldes wird weiter unten anhand des Ab¬ laufdiagramms der Figur 3 näher erläutert. Zusätzlich oder alternativ kann ein Block B6 vorgesehen sein, dessen Ein¬ gangsgröße ein Betriebszustand ACC der Klimaanlage ist. Der Betriebszustand der Klimaanlage kann beispielsweise ein Ein¬ geschaltet- oder Ausgeschaltetsein der Klimaanlage charakte¬ risieren. In dem Block B6 wird abhängig von dem Betriebszu¬ stand ACC der Klimaanlage mittels eines zweiten Korrektur¬ kennfeldes KF_ACC und Kennfeldinterpolation der Korrekturwert KW ermittelt. Im Falle des parallelen Vorhandenseins der Blö¬ cke B4 und B6 werden dann in den jeweiligen Blöcken B4 und B6 entsprechende Beiträge für den Korrekturwert ermittelt und der eigentliche Korrekturwert KW dann durch Multiplizieren oder Addieren der Beiträge für den Korrekturwert KW ermit¬ telt. Ferner können auch weitere Beiträge für den Korrektur¬ wert KW abhängig von weiteren Komponenten eines Kraftfahr¬ zeugs, wie zum Beispiel einem Fensterheber, einer Sitzhei¬ zung, einer Heckscheibenheizung oder auch beispielsweise ei¬ nes Verstärkers einer Audioanlage eines Kraftfahrzeugs ermit¬ telt werden. In einer besonders einfachen Ausgestaltung kann der Korrekturwert auch unabhängig von Betriebsgrößen ermit¬ telt werden.
Das indizierte Drehmoment TQI_MS im Motorstart MS wird mit¬ tels des Korrekturwertes KW additiv oder multiplikativ korri¬ giert und dann einem Schalter SWl zugeführt. Abhängig von ei¬ ner Schaltstellung des Schalters SWl wird einem indizierten
Drehmoment TQI das indizierte Drehmoment TQI_NB im Normalbe¬ trieb oder das mittels des Korrekturwertes KW korrigierte in¬ dizierte Drehmoment TQI_MS im Motorstart MS zugeordnet. Die Schaltstellung des Schalters SWl hängt bevorzugt davon ab, ob sich die Brennkraftmaschine in dem Betriebszustand des Motor¬ starts MS befindet. Gegebenenfalls kann es auch vorteilhaft sein, wenn das Umschalten des Schalters derart erfolgt, dass ein kontinuierlicher Übergang von dem indizierten Drehmoment TQI_MS im Motorstart MS zu dem indizierten Drehmoment TQI_NB im Normalbetrieb erfolgt, beispielsweise mittels einer Ram¬ penfunktion. In einem Block B8 wird dann abhängig von dem in¬ dizierten Drehmoment TQI ein Stellsignal SG für ein Stell¬ glied der Brennkraftmaschine ermittelt. Das Stellsignal kann beispielsweise ein Stellsignal zum Ansteuern der Drosselklap¬ pe 11 und/oder des Einspritzventils 34 sein.
In einem Block B9 sind als Eingangsgrößen eine vorgegebene Drehzahl N_SP und eine tatsächliche Drehzahl N_AV zugeführt. Die vorgegebene Drehzahl N_SP ist in einer bevorzugten Aus¬ führungsform eine Leerlauf-Solldrehzahl. Sie kann ein fest vorgegebener Wert sein, sie kann jedoch auch variabel sein. Abhängig von den Eingangsgrößen des Blocks B9 werden die Wer¬ te der ersten und zweiten Korrekturkennfelder KF_TCO, KF_ACC und gegebenenfalls weiterer Korrekturkennfelder angepasst. In dem Block B9 wird ein Programm abgearbeitet, das im Folgenden anhand der Figur 3 näher erläutert ist.
Das Programm wird in einem Schritt S2 gestartet, bevorzugt vor einem Motorstart MS oder zumindest sehr zeitnah zu dem Motorstart MS. In dem Schritt S2 können Variablen initiali¬ siert werden.
In einem Schritt S4 wird geprüft, ob der Motorstart MS er¬ folgt ist. Ist dies nicht der Fall, so verharrt das Programm für eine vorgebbare Wartezeitdauer im dem Schritt S5 bevor die Bedingung des Schrittes S4 erneut geprüft wird. Ist die Bedingung des Schrittes S4 hingegen erfüllt, so wird in einem Schritt Sβ geprüft, ob seit dem Erfolgen des Motorstarts MS die Anzahl AZ an Arbeitszyklen des jeweiligen Zylinders Zl bis Z4 eine vorgegebene erste Anzahl AZ_THD1 an Arbeitszyklen überschritten hat und/oder eine Zeitdauer T größer ist als eine vorgegebene erste Zeitdauer T_THD1 und/oder die tatsäch¬ liche Drehzahl N_AV größer ist als eine vorgegebene erste Drehzahl N_THD2. Die genannten vorgegebenen Betriebsgrößen können dabei beispielsweise so gewählt sein, dass sie charak¬ teristisch sind für einen Übergang von dem Motorstart MS zu einem Normalbetrieb der Brennkraftmaschine.
Ist die Bedingung des Schrittes S6 nicht erfüllt, so verharrt das Programm für die vorgegebene Wartezeitdauer in einem Schritt S7, bevor die Bedingung des Schrittes S6 erneut ge¬ prüft wird. Ist die Bedingung des Schrittes Sβ hingegen er¬ füllt, so wird in einem Schritt S8 ein Drehmoment-bezogenes Integral TQ_I einer Differenz der vorgegebenen und tatsächli¬ chen Drehzahl N_SP, N_AV, die als Drehzahldifferenz bezeich¬ net wird, ermittelt. Dies kann besonders einfach numerisch mittels des bei dem letzten Durchlauf des Schrittes S8 ermit¬ telten Drehmoment-bezogenen Integrals TQ_I der Drehzahldiffe¬ renz und Addition der Drehzahldifferenz gewichtet mit einem Wichtungsfaktor F erfolgen.
In einem Schritt SlO wird anschließend geprüft, ob seit dem Beginn des Motorstarts MS die Anzahl AZ an Arbeitszyklen des jeweiligen Zylinders Zl bis Z4 größer ist als eine vorgegebe¬ ne zweite Anzahl AZ_THD2 an Arbeitszyklen und/oder die Zeit-
dauer T größer ist als eine vorgegeben zweite Zeitdauer T_THD2 und/oder die tatsächliche Drehzahl N_AV größer ist als eine vorgegebene zweite Drehzahl N_THD2. Dabei kann insbeson¬ dere im Hinblick auf die tatsächliche Drehzahl N_AV in dem Schritt SlO auch geprüft werden, ob die vorgegebene zweite Drehzahl N_THD2 nach dem Erfülltsein der Bedingung des Schrittes S6 erreicht worden ist. Insbesondere kann es in diesem Zusammenhang vorteilhaft sein, dass in dem Schritt SlO geprüft wird, ob die vorgegebene zweite Drehzahl N_THD2 erst¬ malig seit dem Erfülltsein des Schrittes S6 erreicht wurde. Die vorgegebene zweite Drehzahl N_THD2 kann beispielsweise die Soll-Leerlaufdrehzahl sein.
Ist die Bedingung des Schrittes SlO nicht erfüllt, so ver¬ harrt das Programm für die vorgegeben Wartezeitdauer in dem Schritt S9, bevor die Bedingung des Schrittes SlO erneut ge¬ prüft wird. Ist die Bedingung des Schrittes SlO hingegen er¬ füllt, so erfolgt in dem Schritt S12 eine Anpassung, die auch als Adaption bezeichnet werden kann, des ersten Korrektur¬ kennfeldes KF_TCO. Dies erfolgt abhängig von dem bislang ge¬ speicherten Kennfeld KF_TCO, der aktuellen Kühlmitteltempera¬ tur TCO und dem Drehmoment-bezogenen Integral TQ_I der Dreh¬ zahldifferenz . Das Adaptieren erfolgt beispielsweise ledig¬ lich für den der aktuellen Kühlmitteltemperatur TCO am nächs¬ ten zugeordneten Kennfeldwert des ersten Korrekturkennfeldes KF_TCO abhängig von dem bisher gespeicherten Kennfeldwert und dem Drehmoment-bezogenen Integral TQ_I der Drehzahldifferenz. Es kann jedoch auch vorteilhaft sein verschiedene Stützpunkte mit gegebenenfalls verschiedener Wichtung abhängig von dem Drehmoment-bezogenen Integral TQ_I der Drehzahldifferenz gleichzeitig anzupassen.
Alternativ oder zusätzlich kann in dem Schritt S12 auch ein Anpassen des zweiten Korrekturkennfeldes KF_ACC oder eines weiteren Korrekturkennfeldes in entsprechender Weise wie bei dem ersten Korrekturkennfeld KF_TCO erfolgen. Das Anpassen des zweiten Korrekturkennfeldes KF_ACC erfolgt abhängig von dem Betriebszustand ACC der Klimaanlage statt abhängig von der Kühlmitteltemperatur TCO. Der Betriebszustand ACC der Klimaanlage kann beispielsweise charakteristisch sein für den aktuellen Leistungsbedarf der Klimaanlage. In dem Schritt S12 können je nach Ausgestaltung des Schrittes S12 entweder gleichzeitig sowohl das erste als auch das zweite Korrektur¬ kennfeld oder auch weitere Korrekturkennfelder KF_TCO, KF_ACC oder auch jeweils nur eines angepasst werden. So kann es bei¬ spielsweise sinnvoll sein, wenn die Klimaanlage ausgeschaltet ist, lediglich das erste Korrekturkennfeld KF_TCO anzupassen. Die Korrekturkennfelder KF_TCO, KF_ACC sind bevorzugt nach einer erstmaligen Inbetriebnahme der Brennkraftmaschine oder einem Rücksetzen der Steuereinrichtung 6 mit vorgegebenen Werten vorbelegt. Diese vorgegebenen Stützwerte können bei¬ spielsweise neutrale Werte sein.
In einem Schritt S14 wird anschließend das Programm beendet.
Mittels des Programms kann eine sehr präzise Anpassung der Stützwerte der ersten und zweiten Korrekturkennfelder KF_TCO, KF_ACC ermittelt werden, weil die Erkenntnis genutzt wird, dass das Drehmoment-bezogene Integral TQ_I der Drehzahldiffe¬ renz charakteristisch ist für die Güte des Motorstarts. Ins¬ besondere dann, wenn die vorgegebene Drehzahl N_SP der Leer¬ laufsolldrehzahl entspricht kann vorgesehen sein, dass die Durchführung des Schrittes S12 davon abhängt, dass bis zum Erfülltsein der Bedingung des Schrittes SlO der Leerlaufbe¬ trieb der Brennkraftmaschine nicht verlassen worden ist. Ins-
besondere ist es vorteilhaft, wenn der Wichtungsfaktor F ei¬ nen negativen Wert aufweist.
Eine zweite Ausführungsform (Figur 4) der Steuereinrichtung 6 unterscheidet sich von der anhand des Blockschaltbilds der Figur 2 beschriebenen ersten Ausführungsform dadurch, dass in einem Block BIO ein Drosselklappenöffnungsgrad DK_MS im Mo¬ torstart MS statt des indizierten Drehmoments TQI_MS im Mo¬ torstart MS wie im Block B2 ermittelt wird. Ansonsten ent¬ sprechen sich die Blöcke B2 und BIO sinngemäß. Die Blöcke B12 und B14 entsprechen sinngemäß den Blöcken B4 und B6. In einem Block B16 wird dann in Analogie zu dem Block B8 während des Motorstarts MS das Stellsignal SG abhängig von dem mittels des Korrekturwertes KW korrigierten Drosselklappenöffnungs¬ grades DK_MS im Motorstart MS ermittelt und außerhalb des Mo¬ torstarts MS das mindestens eine Stellsignal SG abhängig von dem indizierten Drehmoment TQI_NB ermittelt. Alternativ kann in dem Block Bl hier auch im Normalbetrieb ein Drosselöff¬ nungsgrad für den Normalbetrieb ermittelt werden.
In einem Block B18 wird das Programm gemäß Figur 5 abgearbei¬ tet. Die Schritte S16, S18, S19, S20, S21, S22, S23, S24, S26 und S28 entsprechen zumindest analog den Schritten S2, S4, S5, S6, S7, S8, S9, SlO, S12 und S14 wobei im folgenden nur die Unterschiede erläutert werden. In dem Schritt S22 wird statt dem Schritt S8 ein entsprechendes Drosselklappenöff- nungsgrad-bezogenes Integral DK_I der Drehzahldifferenz er¬ mittelt. In dem Schritt S26 erfolgt das Anpassen des ersten und des zweiten und gegebenenfalls weiterer Korrekturkennfel¬ der KF_TCO, KF_ACC abhängig von dem Drosselklappenöffnungs- grad-bezogenen Integral DK_I der Drehzahldifferenz statt ab¬ hängig von dem Drehmoment-bezogenen Integral TQ_I der Dreh¬ zahldifferenz .
Alternativ können die erste und weitere Rechenvorschrift auch anders als die beschriebene Kennfeldinterpolation ausgebildet sein. So kann zum Beispiel eine oder abschnittsweise mehrere analytische Funktionen vorgesehen sein, deren Parameter dann abhängig von dem Drehmoment-bezogenenen oder Drosselklappen- öffnungsgrad-bezogenen Integral TQ_I, DK_I der Drehzahldiffe¬ renz angepasst werden.