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Die
Erfindung betrifft ein Motorsteuerungssystem für eine Brennkraftmaschine mit
mehreren Zylindern. Brennkraftmaschinen mit einer großen Anzahl
an Zylindern, so zum Beispiel zehn oder mehr Zylindern haben in
der Regel zwei Zylinderbänke.
Jeder Zylinderbank ist eine eigene Steuervorrichtung zugeordnet.
Eine der Steuervorrichtungen übernimmt
eine Masterfunktion und die andere eine Slave-Funktion. Die jeweilige
Steuervorrichtung ist ausgebildet zum Ermitteln und Erzeugen von
Stellsignalen für
Aktuatoren die den Zylindern zugeordnet sind, die sie steuert. Ein
präzises
Steuern der Brennkraftmaschine ist wichtig zum einen für das Einhalten strenger
gesetzlicher Vorschriften bezüglich
zulässiger
Schadstoffemissionen und zum anderen für einen komfortablen Betrieb
der Brennkraftmaschine.
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Aus
dem Fachbuch "Handbuch
Verbrennungsmotoren",
2. Auflage Juni 2002, Herausgeber Richard van Basshuysen/Fred Schäfer, Friedrich Vieweg
und Sohn Verlagsgesellschaft, Braunschweig/Wiesbaden, Seiten 554
bis 556 ist eine drehmomentbasierte Funktionsarchitektur für Motorsteuerungen
bekannt. Die Motorsteuerung ist ausgebildet, den Fahrerwunsch als
eine Momentenanforderung zu interpretieren. Diese Momentenanforderung
kann durch diverse Stelleingriffe, wie zum Beispiel die Fahrgeschwindigkeitsregelung,
die Lastschlagdämpfung
oder durch Getriebeeingriffe verändert
werden. Das daraus resultierende Moment wird in der Momentenstruktur
gleichzeitig in zwei Pfade eingespeist und zwar den langsamen Momentenstellpfad,
der auch als Füllungspfad
oder Slow Air Path bezeichnet wird, und den schnellen Momentenstellpfad,
der auch als Zündungspfad
oder Fast Ignition Path bezeichnet wird. Über den Füllungspfad werden Stellglieder
des Luftpfades, wie beispielsweise eine Drosselklappe entsprechend
angesteuert, um das Drehmoment entsprechend einzustellen. Über den
schnellen Momentenstellpfad werden die Zündwinkel, ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis und
eine Zylinderabschaltung entsprechend des einzustellenden Drehmoments
eingestellt. Die Drehmomentenstruktur ermöglicht bei komplexen Motorsteuerungen einheitlich
definierte Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Funktionen
der Motorsteuerung und so eine klare und überschaubare Funktionsarchitektur
innerhalb der Motorsteuerung.
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Aus
der
DE 199 09 657 ist
ein Verfahren zur Steuerung der Antriebsleistung eines Fahrzeugs
bekannt, wobei einem Mikrocomputer Sollmomente anderer Steuersysteme,
zum Beispiel ein Sollmoment einer Antriebsschlupfregelung, einer
Getriebesteuerung etc., zugeführt
werden. Aus diesen Sollmomenten und dem Fahrerwunschmoment wird
ein resultierendes Sollmoment zur Steuerung der Brennkraftmaschine
ermittelt. Die Auswahl erfolgt durch eine Mimimal- beziehungsweise
Maximalauswahl. Das auf diese Weise ermittelte resultierende Sollmoment
wird von einem Koordinator in Einzelsollmomente für die einzelnen
Zylinderbänke
beziehungsweise für
die einzelnen Zylindergruppen berücksichtigt.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Motorsteuerungssystem für eine Brennkraftmaschine
mit mehreren Zylindern zu schaffen, das ein präzises Steuern der Brennkraftmaschine
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des unabhängigen
Patentanspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Motorsteuerungssystem für eine Brennkraftmaschine mit
mehreren Zylindern mit einer ersten Steuervorrichtung, die einem
ersten Teil der Zylinder zugeordnet ist, und mit einer zweiten Steuervorrichtung,
die einem zweiten Teil der Zylinder zugeordnet ist. Bevorzugt ist
jeweils eine Steuervorrichtung einer Zylinderbank der Brennkraftmaschine
zugeordnet. Die erste Steuervorrichtung ist ausgebildet zum Ermitteln eines
Zwischensollwertes eines über
einen schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments,
das über
ein oder mehrere Stellglieder zum Einstellen einer zuzumessenden Kraftstoffmasse oder
eines Zündwinkels
eingestellt wird. Der Zwischensollwert wird abhängig von mindestens einer Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
ermittelt. Betriebsgrößen sind
Messgrößen und
von diesen abgeleitete Größen.
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Die
erste Steuervorrichtung ist ferner ausgebildet zum Ermitteln mindestens
eines Korrekturwertes für
das über
den schnellen Drehmotorenstellpfad einzustellende Drehmoment abhängig von
mindestens einer Betriebsgröße. Sie
hat eine Kommunikationsschnittstelle zum Kommunizieren des Zwischensollwertes
und des mindestens einen Korrekturwertes an eine Kommunikationsschnittstelle
der zweiten Steuervorrichtung. Die zweite Steuervorrichtung ist ausgebildet
zum Ermitteln eines Sollwertes eines in den der zweiten Steuervorrichtung
zugeordneten Zylindern über
den schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments
abhängig
von dem Zwischensollwert, dem mindestens einen Korrekturwert und
mindestens einer der zweiten Steuervorrichtung zugeordneten Messgröße. Sie
ist ferner auch ausgebildet zum Einstellen des Sollwertes.
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Das
Motorsteuerungssystem ermöglicht
so auf einfache Weise ein konsistentes Ermitteln des Zwischensollwertes
und des oder der Korrekturwerte sowohl für die erste als auch für die zweite
Steuervorrichtung. Darüber
hinaus ermöglicht
es auch eine sehr zeitnahe Berechnung des Sollwertes des in den der
zweiten Steuervorrichtung zugeordneten Zylindern über den
schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments, wobei
zeitlich äußerst aktuelle
Werte der mindestens einen der zweiten Steuervorrichtung zugeordneten
Messgröße berücksichtigt
werden können.
Dies wird dadurch ermöglicht,
dass zu diesem Zweck entsprechende Daten, die den Zwischensollwert
und den oder die Korrekturwerte repräsentieren, lediglich von der
ersten Steuervorrichtung zu der zweiten Steuervorrichtung übertragen
werden müssen.
So ist auf einfache Art und Weise eine hohe Güte der Steuerung der Brennkraftmaschine
insbesondere im Hinblick auf Zylinder möglich, die der zweiten Steuervorrichtung
zugeordnet sind.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die zweite Steuervorrichtung
ausgebildet zum Ermitteln eines Basisdrehmoments, das unter vorgegebenen
Bedingungen maximal in den der zweiten Steuervorrichtung zugeordneten
Zylindern schnell einstellbar ist und zwar abhängig von mindestens einer der
zweiten Steuervorrichtung zugeordneten Messgröße. Die vorgegebenen Bedingungen
entsprechen Bedingungen bezüglich
zulässiger
Schadstoffemissionen oder auch Klopfen unter Normalbedingungen.
Die Steuervorrichtung ist in diesem Zusammenhang ferner ausgebildet
zum Ermitteln des Sollwertes abhängig
von dem Basisdrehmoment. Auf diese Weise ist eine besonders einfache
Berechnungsstruktur und eine sehr gute Applizierbarkeit möglich.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der mindestens
eine Korrekturwert mindestens einen schnellen Anteil einer Reglerstellgröße, der
ein P- oder D-Anteil ist. Der schnelle Anteil der Reglerstellgröße kann
so einfach nur in der ersten Steuervorrichtung zum Einsatz sowohl
in der ersten als auch in der zweiten Steuervorrichtung ermittelt
werden und darüber
hinaus auch präzise
in der zweiten Steuervorrichtung eingestellt werden. Bevorzugt ist
der schnelle Anteil der Reglerstellgröße ein entsprechender Leerlauf-Regler-Anteil oder
ein Anti-Ruckel-Regleranteil.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erste
Steuervorrichtung ausgebildet zum Kommunizieren der Korrekturwerte als
Summenkorrekturwert. Auf diese Weise muss lediglich eine geringe
Datenmenge von der Kommunikationsschnittstelle der ersten Steuervorrichtung
zu der Kom munikationsschnittstelle der zweiten Steuervorrichtung übertragen
werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine, die ein Motorsteuerungssystem umfasst,
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2 ein
Blockschaltbild einer ersten Steuervorrichtung der Brennkraftmaschine
und
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3 ein
Blockschaltbild einer zweiten Steuervorrichtung der Brennkraftmaschine.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1,
einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen
Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst vorzugsweise
eine Drosselklappe 5, ferner einen Sammler 6 und
ein Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Z1 über einen
Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist. Der Motorblock 2 umfasst
ferner eine Kurbelwelle 8, welche über eine Pleuelstange 10 mit
dem Kolben 11 des Zylinders Z1 gekoppelt ist.
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Der
Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Gaseinlassventil 12 und
einem Gasauslassventil 13. Der Zylinderkopf 3 umfasst
ferner ein Einspritzventil 18 und eine Zündkerze 19.
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In
dem Abgastrakt 4 ist ein Abgaskatalysator 21 angeordnet,
der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist.
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Die
Brennkraftmaschine umfasst mehrere Zylinder Z1–Z6, die bevorzugt jeweils
einer von mindestens zwei Zylinderbänken zugeordnet sind. Bevorzugt
ist jeder Zylinderbank jeweils ein Ansaugtrakt 1 und ein
Abgastrakt 4 zugeordnet. Die Brennkraftmaschine hat bevorzugt
mindestens zehn Zylinder. Sie kann jedoch auch weniger als zehn
Zylinder haben.
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Eine
erste und eine zweite Steuervorrichtung 25, 44 sind
vorgesehen, denen Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Wert der Messgröße ermitteln.
Die Steuervorrichtungen 25, 44 ermitteln abhängig von
mindestens einer der Messgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der der jeweiligen
Steuervorrichtung 25, 44 zugeordneten Stellglieder
mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuervorrichtungen 25, 44 können auch
als Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine bezeichnet werden
und bilden ein Motorsteuerungssystem.
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Die
Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 26, welcher eine
Fahrpedalstellung PV eines Fahrpedals 27 erfasst, ein erster
Luftmassensensor 28, welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 5 erfasst
in dem der ersten Zylinderbank zugeordneten Ansaugtrakt 1,
ein erster Temperatursensor 32, welcher eine Ansauglufttemperatur erfasst,
ein erster Saugrohrdrucksensor 34, welcher einen Saugrohrdruck
in dem Sammler 6 erfasst in dem der ersten Zylinderbank
zugeordneten Ansaugtrakt 1, ein Kurbelwellenwinkelsensor 36,
welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl
N zugeordnet wird.
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Ferner
ist eine erste Abgassonde 42 vorgesehen, die stromaufwärts des
Abgaskatalysators 21 in dem der ersten Zylinderbank zugeordneten
Abgastrakt 4 angeordnet ist und die einen Restsauerstoffgehalt
des Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in den
Brennräumen
der Zylinder Z1–Z6
der ersten Zylinderbank vor der Oxidation des Kraftstoffs. Ferner ist
eine zweite Abgassonde 43 vorgesehen, die stromaufwärts des
Abgaskatalysators 21 in dem der zweiten Zylinderbank zugeordneten
Abgastrakt 4 angeordnet ist und die einen Restsauerstoffgehalt
des Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in
den Brennräumen
der Zylinder 9 Z1–Z6
der zweiten Zylinderbank vor der Oxidation des Kraftstoffs.
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Ferner
ist ein Kraftstoffdrucksensor 40 vorgesehen, der einen
Kraftstoffdruck in der Kraftstoffzuführeinrichtung 18a erfasst,
insbesondere in einem Hochdruckspeicher der Kraftstoffzuführeinrichtung.
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Darüber hinaus
ist ein zweiter Luftmassensensor 46 vorgesehen, welcher
einen Luftmassenstrom stromaufwärts
der Drosselklappe 5 erfasst in dem der zweiten Zylinderbank
zugeordneten Ansaugtrakt 1 und ein zweiter Saugrohrdrucksensor 48, welcher
einen Saugrohrdruck in dem Sammler 6 erfasst in dem der
zweiten Zylinderbank zugeordneten Ansaugtrakt 1.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13, das
Einspritzventil 18 oder die Zündkerze 19 oder auch
ein Impulsladeventil 50. Bevorzugt ist jeder Zylinderbank
jeweils eine Drosselklappe zugeordnet und jedem Zylinder Z1–Z6 mindestens
ein Gaseinlass- und Gasauslassventil 12, 13, ein
Einspritzventil 18 und gegebenenfalls die Zündkerze 19 oder
auch ein Impulsladeventil 50.
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Der
erste Luftmassensensor 28, der erste Saugrohrdrucksensor 34 und
die erste Abgassonde 42 sind der ersten Steuervorrichtung 25 zugeordnet. Der
zweite Luftmassensensor 46, der zweite Saugrohrdrucksensor 48 und
die zweite Abgassonde 43 sind der zweiten Steuervorrichtung 44 zugeordnet. Die übrigen Sensoren
sind bevorzugt zumindest zum Teil ausschließlich der ersten Steuervorrichtung 25 zugeordnet,
die bevorzugt als Master ausgebildet ist, während die zweite Steuervorrichtung 44 bevorzugt als
Slave ausgebildet ist.
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Anhand
der Blockschaltbilder der 2 und 3 sind
die für
die Erfindung relevanten Elemente der ersten beziehungsweise zweiten
Steuervorrichtung 25, 44 dargestellt.
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Die
erste Steuervorrichtung 25 wird im Folgenden anhand des
Blockschaltbilds der 2 näher erläutert. Ein Block B1 ist dazu
ausgebildet abhängig
von der Drehzahl N und der Fahrpedalstellung PV und bevorzugt weiteren
Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
ein Fahrerwunschdrehmoment TQ_REQ zu ermitteln. Betriebsgrößen sind
Messgrößen und
von diesen abgeleitete Größen. Zu
diesem Zweck kann beispielsweise ein minimales und maximales aktuell
zur Verfügung
stehendes Drehmoment ermittelt werden. Abhängig von dem Fahrpedalwert und
der Drehzahl kann ein Fahrerwunschfaktor ermittelt werden. Abhän gig von
dem Fahrerwunschfaktor und dem sich aus dem minimalen und maximalen Drehmoment
ergebenden Drehmomentbereich das Fahrerwunschdrehmoment TQ_REQ ermittelt
werden.
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In
einem Block B2 werden ein Zwischensollwert TQI_INT_SP_SLOW eines über einen
langsamen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments und
ein Zwischensollwert TQI_INT_SP_FAST eines über einen schnellen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments ermittelt und zwar abhängig von
dem Fahrerwunschdrehmoment TQ_REQ. In dem Block B2 erfolgt bei der
Ermittlung der Zwischensollwerte TQI_INT_SP_SLOW und TQI_INT_SP_FAST
bevorzugt eine Berücksichtigung
von Drehmomentanforderungen anderer Funktionen der Motorsteuerung oder
eines oder mehrerer anderer Aggregate des Kraftfahrzeugs, in dem
die Brennkraftmaschine anordenbar ist. So werden in dem Block B2
beispielsweise Drehmomentanforderungen einer Katalysatorschutzfunktion,
einer Getriebesteuerung, einer Drehzahlbegrenzung, einer Geschwindigkeitsbegrenzung,
einer Leistungsbegrenzung, einer Antischlupfregelung und/oder einer
Motorschleppmomentregelung berücksichtigt.
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In
einem Block B4 wird abhängig
von dem Zwischensollwert TIQ_INT_SP_SLOW des über den langsamen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments ein erster Sollwert TQI_SLOW1 des langsam
einzustellenden Drehmoments ermittelt. In diesem Zusammenhang können auch
noch weitere Korrekturen erfolgen.
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In
einem Block B6 werden dann abhängig von
dem ersten Sollwert TQI_SLOW1 des über den langsamen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments Stellsignale für ein oder mehrere Stellglieder
eines Luftpfades der ersten Zylinderbank ermittelt und erzeugt zum
Einstellen des ersten Sollwertes TQI_SLOW1 des über den langsamen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments. Die Stellglieder können beispielsweise die Drosselklappe 5,
das Impulsladeventil 50, das Gaseinlassventil 12 oder
beispielsweise ein nicht dargestellter Abgasturbolader oder auch
Kompressor sein.
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Ein
Leerlaufregler der ersten Steuervorrichtung 25 ist ausgebildet
zum Ermitteln eines Leerlauf-Schnell-Korrekturwertes COR_IS. Ein
Anti-Ruckel-Regler ist ausgebildet zum Ermitteln eines Anti-Ruckel-Schnell-Korrekturwertes
COR_AJ. Ein Anti-Ruckel-Regler
ist vorgesehen, um unangenehmes Fahrzeugruckeln zu vermeiden, das
durch plötzliche Momentenänderungen
in dem Fahrzeug, in dem die Brennkraftmaschine angeordnet ist, angeregt
werden kann, wie sie beim Anfahren, zügigen Beschleunigen, Schalten
aber auch bei Fahren mit niedriger Geschwindigkeit in hohen Gängen entstehen
können.
Ein Block B10 ist vorgesehen zum Ermitteln eines Summen-Korrekturwertes
COR_SUM abhängig vom
dem Leerlauf-Schnell-Korrekturwert COR_IS, dem Anti-Ruckel-Schnell-Korrekturwert
COR_AJ und gegebenenfalls weiterer Korrekturwerte.
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Ein
Block B8 ist vorgesehen, der ausgebildet ist zum Ermitteln eines
ersten Basisdrehmoments TQI_BAS1 abhängig von der Drehzahl N und
dem ersten Luftmassenstrom MAF1, der von dem ersten Luftmassensensor 28 erfasst
wird und ferner abhängig
von Wirkungsgradwerten EFF_XX. Dazu ist bevorzugt ein Kennfeld vorgesehen,
aus dem abhängig von
der Drehzahl N und dem ersten Luftmassenstrom MAF1 ein Referenzdrehmoment
ermittelbar ist, das theoretisch bei einem perfekten Zündwirkungsgrad,
keiner Zylinderabschaltung und einem idealen Luft/Kraftstoff-Verhältnis, das
beispielsweise das stöchiometrische
Luft/Kraftstoff-Verhältnis
oder ein geeignetes angefettetes Luft/Kraftstoff-Verhältnis sein kann
in den Zylindern der Brennkraftmaschine eingestellt werden kann.
Die Wirkungsgradwerte EFF_XX werden mit dem Referenzdrehmoment multipliziert zum
Ermitteln des ersten Basisdrehmoments TQI_BAS1. Die Wirkungsgradwerte
EFF_XX sind so vorgegeben, dass sie beispielsweise einen optimalen Zündwinkel,
ein optimales Luft/Kraftstoff-Verhältnis, einen optimalen Zylinderanschaltgrad
im Hinblick auf zulässige
Schadstoffemissionen oder ein Klopfen oder weitere Randbedingungen
berücksichtigen.
Somit handelt es sich bei dem ersten Basisdrehmoment TQI_BAS1 um
ein real über
die Brennkraftmaschine einstellbares Drehmoment. Der erste Luftmassenstrom
MAF1 kann auch über
ein dynamisches physikalisches Modell des ersten Ansaugtraktes 1 ermittelt werden
und repräsentiert
die Luftmasse, die in die jeweiligen Zylinder hinein strömt.
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In
einem Block B12 wird ein erster Sollwert TQI_FAST1 des über den
schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments abhängig von
dem Zwischensollwert TQI_INT_SP_FAST des über den schnellen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments, des ersten Basisdrehmoments TQI_BAS1
und des Summen-Korrekturwertes COR_SUM ermittelt. Dies erfolgt bevorzugt
dadurch, dass der Zwischensollwert TQI_INT_SP_FAST nach oben auf
das erste Basisdrehmoment TQI_BAS1 begrenzt wird und anschließend der
Summen-Korrekturwert COR_SUM addiert wird. Dadurch ist es einfach
möglich
momentenreduzierende Eingriffe – repräsentiert
durch den Summen-Korrekturwert COR_SUM mit einem möglichen
negativen Wert – um
das Basisdrehmoment TQI_BAS1 herum wirken zu lassen.
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In
einem Block B14 werden abhängig
von dem ersten Sollwert TQI_FAST1 des über den schnellen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments ein oder mehrere Stellsignale für ein oder
mehrere Stellglieder zum Einstellen der zuzumessenden Kraftstoffmasse
oder des Zündwinkels ermittelt
und erzeugt und zwar für
die entsprechenden Stellglieder, die der ersten Zylinderbank zugeordnet
sind.
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Die
jeweiligen Zeitkonstanten zum Einstellen des ersten Sollwertes TQI_SLOW1
des über
den langsamen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments
sind drehzahlabhängig
um ein bis zwei Größenordnungen
größer als
die Zeitkonstante zum Einstellen des ersten Sollwertes TQI_FAST1 des über den
schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments.
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Ferner
ist ein Block B16 vorgesehen, der eine Kommunikationsschnittstelle
der ersten Steuervorrichtung 25 umfasst. Die Kommunikationsschnittstelle
der ersten Steuervorrichtung 25 ist ausgebildet zum Senden
von Daten über
einen Datenbus, der beispielsweise ein CAN-Bus oder auch ein FLEX-RAY-Bus
sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle der ersten Steuervorrichtung 25 ist
in diesem Zusammenhang ausgebildet zum Senden des Zwischensollwertes
TQI_INT_SP_FAST des schnell einzustellenden Drehmoments, des Summen-Korrekturwertes
COR_SUM und bevorzugt auch des Zwischensollwertes TQI_INT_SP_SLOW des
langsam einzustellenden Drehmoments an eine Kommunikationsschnittstelle
der zweiten Steuervorrichtung 44.
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Die
zweite Steuervorrichtung 44 umfasst einen Block B18 (3),
der die Kommunikationsschnittstelle der zweiten Steuervorrichtung 44 umfasst.
Ausgangsgrößen des
Blocks B18 sind der Zwischensollwert TQI_INT_SP_SLOW des langsam
einzustellenden Drehmoments, der Zwischensollwert TQI_INT_SP_FAST
des schnell einzustellenden Drehmoments und der Summen-Korrekturwert COR_SUM.
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Ferner
ist ein Block B20 vorgesehen, der dem Block B8 entspricht, wobei
statt des ersten Luftmassenstroms MAF1 der zweite Luftmassenstrom MAF2
als Eingangsgröße zugeführt ist,
der von dem zweiten Luftmassensensor 46 erfasst wird oder
mittels eines entsprechenden dynamischen physikalischen Modells
des zweiten Ansaugtraktes ermittelt wird. Dementspre chend ist die
Ausgangsgröße des Blocks
B20 ein zweites Basisdrehmoment TQI_BAS2.
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Ein
Block B22 entspricht dem Block B4 mit dem Unterschied, dass die
entsprechende Ausgangsgröße der zweite
Sollwert TQI_SLOW2 des über
den langsamen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments
ist. Ein Block B24 entspricht dem Block B6 mit dem Unterschied,
dass abhängig
von dem zweiten Sollwert TQI_SLOW2 des über den langsamen Drehmomentenstellpfad
einzustellenden Drehmoments entsprechende Stellglieder angesteuert
werden, die der zweiten Zylinderbank zugeordnet sind.
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Ein
Block B26 entspricht dem Block B12 mit dem Unterschied, dass ihm
das zweite Drehmoment TQI_BAS2 statt dem ersten Drehmoment TQI_BAS1 zugeführt wird
und dass seine Ausgangsgröße ein zweiter
Sollwert TQI_FAST2 des über
den schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments
ist. In einem Block B28 werden abhängig von dem zweiten Sollwert
TQI_FAST2 des über
den schnellen Drehmomentenstellpfad einzustellenden Drehmoments
Stellsignale ermittelt und erzeugt für Stellglieder zum Einstellen
der zuzumessenden Kraftstoffmasse und des Zündwinkels, die der zweiten
Zylinderbank zugeordnet sind. Dies können somit beispielsweise die
jeweiligen Einspritzventile 19 und die jeweiligen Zündkerzen 18 sein.
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Anstelle
des Summen-Korrekturwertes COR_SUM können über die Kommunikationsschnittstelle
der ersten Steuervorrichtung 25 an die Kommunikationsschnittstelle
der zweiten Steuervorrichtung 44 auch die einzelnen Korrekturwerte,
wie der Leerlauf-Schnell-Korrekturwert
COR_IS und/oder der Anti-Ruckel-Schnell-Korrekturwert
COR_AJ übertragen werden.
Dementsprechend sind dann auch die Eingangsgrößen des Blocks B26 oder auch
B12 entsprechend angepasst. Die Korrekturwerte, die Eingangsgröße des Blocks
B10 werden bevorzugt aus schnellen Anteilen von Reglerstellgrößen abgeleitet, so
zum Beispiel aus entsprechenden P- oder D-Anteilen.