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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine hat mindestens zwei Zylinder, die je einen Brennraum umfassen. Ferner hat die Brennkraftmaschine einen Abgastrakt, der abhängig von Schaltstellungen mindestens zweier Gasauslassventile mit den Brennräumen kommuniziert und in dem zumindest eine Abgassonde angeordnet ist, deren Messsignal repräsentativ für ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis vor einer Verbrennung eines Luft/Kraftstoff-Gemisches in den Brennräumen ist.
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Bei einer Brennkraftmaschine wirkt sich ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis in einem Brennraum der Brennkraftmaschine vor einem Verbrennungsprozess maßgeblich auf einen Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine und auf eine Schadstofferzeugung bei dem Verbrennungsprozess aus. Das Luft/Kraftstoff-Verhältnis eines Luft/Kraftstoff-Gemisches vor der Verbrennung kann beispielsweise durch Erfassen eines Restsauerstoffanteils und/oder Rest-Kohlenwasserstoffanteils des Abgases aus dem Verbrennungsprozess ermittelt werden. Zu diesem Zweck werden beispielsweise Abgassonden eingesetzt, die als Lambdasonden ausgebildet sind. Die Lambdasonde ist vorzugsweise in einem Abgastrakt der Brennkraftmaschine vor und/oder nach einem Abgaskatalysator angeordnet. In einem oberen Teillastbereich oder im Volllastbereich der Brennkraftmaschine ist der Luftmassenstrom durch die Brennkraftmaschine, insbesondere durch die Brennräume und den Abgastrakt so groß, dass mittels der Lambdasonde Luft/Kraftstoff-Verhältnisse einzelner Abgaspakete aus unterschiedlichen Brennräumen voneinander unterschieden werden können. Dies ermöglicht im oberen Teillastbereich und im Volllastbereich eine zylinderselektive Lambdaregelung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses.
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DE 10 2004 044 808 A1 offenbart eine vorübergehende Erhöhung einer Momentenreserve einer Brennkraftmaschine. Dabei werden unterschiedliche Momentenabgaben der Zylinder durch individuelle Zündwinkeleingriffswerte ausgeglichen. Die Momentenreserve wird durch die Füllung der Zylinder erhöht. In einem Homogenbetrieb der Brennkraftmaschine wird eine zylinderindividuelle Einzelzylinder-Lambda-Regelung durchgeführt, während in einem Schichtbetrieb eine Zylindergleichstellung mittels einer Gemischadaption erfolgt, wobei der Momentenaufbau im Schichtbetrieb maßgeblich kraftstoffgeführt erfolgt.
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DE 38 39 611 A1 offenbart eine Abgaszusammensetzung von einer Lambdasonde als Signal an ein Steuergerät zu übermitteln. Im Steuergerät wird das Signal in Zeitabschnitte aufgeteilt und abhängig von der Zündfolge oder einem anderen Bezugszeitpunkt wird eine vorgegebene Zeitdauer jedem einzelnen Zylinder zugeordnet.
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DE 198 46 393 A1 offenbart eine zylinderselektive Lambdaregelung, bei der die jeweiligen Luft/Kraftstoff-Verhältnisse der einzelnen Zylinder mittels einer Lambdasonde ermittelt werden. Dabei erfolgt die Zuordnung des ermittelten Luft/Kraftstoff-Verhältnisses zum jeweiligen Zylinder mittels eines schnellen Spannungsanstiegs eines von der Lambdasonde erzeugten Messsignals.
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DE 10 2004 004 291 B3 offenbart mittels einer Lambdasonde ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis des jeweiligen Zylinders einer Brennkraftmaschine dadurch zu ermitteln, dass zu einem vorgegebenen Kurbelwellenwinkel bezogen auf eine Bezugsposition das jeweils erfasste Luft/Kraftstoff-Verhältnis dem entsprechenden Zylinder zugeordnet wird. Dabei wird der vorgegebene Kurbelwellenwinkel abhängig von einem Regler, der abhängig von dem jeweils ermittelten Luft/Kraftstoff-Verhältnis eine Stellgröße zur Beeinflussung des jeweiligen Luft/Kraftstoff-Verhältnisses erzeugt, angepasst.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine zu schaffen, die in einem unteren Teillastbereich der Brennkraftmaschine einen besonders schadstoffarmen und/oder verbrauchsarmen Betrieb der Brennkraftmaschine ermöglichen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine hat mindestens zwei Zylinder und einen Abgastrakt. Die beiden Zylinder umfassen je einen Brennraum. Der Abgastrakt kommuniziert abhängig von Schaltstellungen mindestens zweier Gasauslassventile mit den Brennräumen. Ferner ist in dem Abgastrakt zumindest eine Abgassonde angeordnet, deren Messsignal repräsentativ ist für ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis vor einer Verbrennung eines Luft/Kraftstoff-Gemisches in den Brennräumen. In einem unteren Teillastbereich der Brennkraftmaschine wird abhängig von einer vorgegebenen Drehmomentanforderung an die Brennkraftmaschine ein Sollwert eines Luftmassenstroms in die Brennräume so ermittelt, dass er größer ist als zum Umsetzen der vorgegebenen Drehmomentanforderung nötig ist, und dass er groß genug ist, dass mit der Abgassonde einzelne Abgaspakete aus den unterschiedlichen Brennräumen voneinander unterscheidbar sind. Abhängig von dem Sollwert des Luftmassenstroms wird ein Stellglied angesteuert, dessen Stellung sich auf den tatsächlichen Luftmassenstrom in die Brennräume auswirkt. Zum Umsetzen der Drehmomentanforderung wird zeitgleich ein Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine durch Ansteuern eines weiteren Stellglieds verringert. Ein Messsignal der Abgassonde wird erfasst. Abhängig von dem erfassten Messsignal werden die Luft/Kraftstoff-Verhältnisse der Abgaspakete ermittelt. Zumindest ein Betriebsparameter der Brennkraftmaschine, der sich auf das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in zumindest einem der Zylinder auswirkt, wird abhängig von den ermittelten Luft/Kraftstoff-Verhältnissen angepasst.
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Das Erhöhen des tatsächlichen Luftmassenstroms ermöglicht in dem unteren Lastbereich der Brennkraftmaschine, mittels der Abgassonde die einzelnen Abgaspakete voneinander zu unterscheiden. Die Abgassonde ist vorzugsweise eine Lambdasonde. Das Unterscheiden der einzelnen Abgaspakete ermöglicht das Anpassen des Betriebsparameters und die zylinderselektive Lambdaregelung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses in dem unteren Teillastbereich der Brennkraftmaschine. Das Anpassen des Betriebsparameters kann auch als Adaption des Betriebsparameters bezeichnet werden. Der adaptierte Betriebsparameter kann dann im unteren Teillastbereich im Normalbetrieb, also ohne künstlich erhöhten tatsächlichen Luftmassenstrom verwendet werden. Ferner kann der adaptierte Betriebsparameter im unteren Teillastbereich zum Steuern der Brennkraftmaschine verwendet werden. Die zylinderselektive Lambdaregelung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses in dem unteren Teillastbereich ermöglicht einfach, eine zylinderindividuelle Ungleichverteilung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses zu erkennen und den Betriebsparameter entsprechend anzupassen. Vorzugsweise wird der Betriebsparameter so angepasst, dass die Luft/Kraftstoff-Verhältnisse hintereinander folgender Abgaspakete zumindest näherungsweise gleich sind. Das Stellglied, das sich auf den tatsächlichen Luftmassenstrom auswirkt, umfasst beispielsweise eine Drosselklappe in einem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine stromaufwärts der Brennräume. Abhängig von dem ermittelten Sollwert des Luftmassenstroms wird ein Stellsignal für das Stellglied ermittelt und mittels des ermittelten Stellsignals wird das Stellglied angesteuert. Der Betriebsparameter wirkt sich beispielsweise auf eine Kraftstoffzumessung in zumindest einem der Zylinder aus und/oder auf ein Öffnungsverhalten von zumindest einem Gaswechselventil und/oder auf eine Stellung der Drosselklappe. Das Erhöhen des tatsächlichen Luftmassenstroms und das Verringern des Wirkungsgrades können auch als Anheben einer Drehmomentreserve bezeichnet werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine verringert, indem ein Zündwinkel, zu dem das Luft/Kraftstoff-Gemisch in dem jeweiligen Brennraum gezündet wird, in Richtung spät verstellt wird. Dies ermöglicht einfach, den Wirkungsgrad zu verringern. Dass der Zündwinkel in Richtung spät verstellt wird, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Zündung bei einem größeren Kurbelwellenwinkel als vor dem Verstellen der Zündwinkel erfolgt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden Abtastzeitpunkte der Abgassonde an den verstellten Zündwinkel angepasst. Dies trägt dazu bei, dass die Abgassonde die einzelnen Abgaspakete aus den unterschiedlichen Zylindern besonders gut voneinander unterscheiden kann. An den Abtastzeitpunkten erfasst die Abgassonde das Luft/Kraftstoff-Verhältnis des aktuell an der Abgassonde vorbeiströmenden Abgaspakets.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Sollwert des Luftmassenstroms nur so ermittelt, dass er größer ist als zum Umsetzen der vorgegebenen Drehmomentanforderung nötig ist und dass er groß genug ist, dass mit der Abgassonde einzelne Abgaspakete aus den unterschiedlichen Brennräumen voneinander unterscheidbar sind, oder bei dem der so ermittelte Sollwert des Luftmassenstroms nur umgesetzt wird, wenn zumindest eine vorgegebene Bedingung für eine zylinderselektive Lambdaregelung des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses erfüllt ist. Dies trägt dazu bei, dass der Luftmassenstrom nur dann erhöht und der Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine nur dann verringert wird, wenn aufgrund der vorgegebenen Bedingung die zylinderselektive Lambdaregelung möglich ist, und dass der Luftmassenstrom nicht unnötig erhöht und der Wirkungsgrad nicht unnötig verschlechtert wird, was zu einem zunehmenden Kraftstoffverbrauch und/oder zu einer zunehmenden Schadstoffproduktion gegenüber dem Normalbetrieb führen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine zylinderselektive Lambdaregelung der Luft/Kraftstoff-Verhältnisse der Abgaspakete aktiviert wird und der Betriebsparameter wird abhängig von einem Ausgangssignal eines Reglers zum Regeln des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses angepasst. Dies ermöglicht besonders einfach und präzise das Anpassen des Betriebsparameters.
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Brennkraftmaschine,
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2 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
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3 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figuren-übergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst bevorzugt eine Drosselklappe 5, einen Sammler 6 und ein Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Z1 über einen Einlasskanal in einen Brennraum 9 des Motorblocks 2 geführt ist. Der Brennraum 9 kommuniziert abhängig von einer Schaltstellung eines Gaseinlassventils 12 mit dem Ansaugtrakt 1 und abhängig von einer Schaltstellung eines Gasauslassventils 13 mit dem Abgastrakt 4. Der Motorblock 2 umfasst eine Kurbelwelle 8, die über eine Pleuelstange 10 mit einem Kolben 11 des Zylinders Z1 gekoppelt ist. Die Brennkraftmaschine umfasst neben dem Zylinder Z1 mindestens zwei, vorzugsweise mehrere Zylinder Z1–Z4. Die Brennkraftmaschine ist bevorzugt in einem Kraftfahrzeug angeordnet.
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In dem Zylinderkopf 3 sind bevorzugt ein Einspritzventil 18 und eine Zündkerze 19 angeordnet. Alternativ kann das Einspritzventil 18 auch in dem Saugrohr 7 angeordnet sein. In dem Abgastrakt 4 ist vorzugsweise ein Abgaskatalysator 23 angeordnet, der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist. Falls die Brennkraftmaschine eine Diesel-Brennkraftmaschine ist, kann die Brennkraftmaschine auch ohne die Zündkerze 19 ausgebildet sein.
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Eine Steuereinrichtung 25 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen und jeweils den Wert der Messgröße ermitteln. Betriebsgrößen umfassen die Messgrößen und von diesen abgeleitete Größen der Brennkraftmaschine. Betriebsgrößen können repräsentativ sein für einen aktuellen Betriebszustand der Brennkraftmaschine. Die Steuereinrichtung 25 ermittelt abhängig von mindestens einer der Betriebsgrößen mindestens eine Stellgröße, die dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder mittels entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuereinrichtung 25 kann auch als Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine bezeichnet werden.
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Die Sensoren sind beispielsweise ein Pedalstellungsgeber 26, der eine Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst, ein Luftmassensensor 28, der einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 5 erfasst, ein Drosselklappenstellungssensor 30, der einen Öffnungsgrad der Drosselklappe 5 erfasst, ein Temperatursensor 32, der eine Ansauglufttemperatur erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 34, der einen Saugrohrdruck in dem Sammler 6 erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 36, der einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl der Brennkraftmaschine zugeordnet wird. Ferner ist eine Abgassonde 38 vorgesehen, die stromaufwärts des Abgaskatalysators 23 angeordnet ist und beispielsweise den Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis in dem Brennraum 9 des Zylinders Z1 vor einem Verbrennungsprozess. Die Abgassonde 38 ist vorzugsweise eine Lambdasonde LS.
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Je nach Ausführungsform der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
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Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13, das Einspritzventil 18 und/oder die Zündkerze 19.
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In der Steuereinrichtung 25 ist vorzugsweise ein Programm zum Betreiben der Brennkraftmaschine gespeichert (2). Das Programm dient dazu, in einem unteren Teillastbereich der Brennkraftmaschine einen tatsächlichen Luftmassenstrom durch den Abgastrakt 4 so zu erhöhen, so dass mittels der Abgassonde 38 Luft/Kraftstoff-Verhältnisse von Abgaspaketen aus unterschiedlichen Brennräumen 9 der Brennkraftmaschine erkennbar und voneinander unterscheidbar sind, einen Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine so zu verringern, dass eine Drehmomentanforderung TQ, beispielsweise eines Fahrers des Kraftfahrzeugs wunschgemäß umgesetzt wird, und zumindest einen Betriebsparameter der Brennkraftmaschine anzupassen, in anderen Worten zu adaptieren, der nach Abarbeiten des Programms im unteren Teillastbereich bei Normalbetrieb der Brennkraftmaschine verwendet werden kann. Normalbetrieb bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der tatsächliche Luftmassenstrom nicht ausschließlich zum Unterscheiden der Abgaspakete erhöht wird und dass der Wirkungsgrad zum Umsetzen der Drehmomentanforderung nicht verringert wird. Ferner kann der adaptierte Betriebsparameter mit oder ohne Anheben einer Drehmomentreserve insbesondere im unteren Teillastbereich zum Steuern der Brennkraftmaschine herangezogen werden.
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Das Programm wird vorzugsweise zeitnah einem Motorstart der Brennkraftmaschine in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
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In einem Schritt S2 wird über überprüft, ob eine vorgegebene Zeitdauer DUR und/oder eine vorgegebene Wegstrecke KM, die seit einer letzten Diagnose und/oder Adaption für eine zylinderselektive Lambdaregelung ZLSR_CLOSED vergangen ist beziehungsweise zurückgelegt wurde, kleiner als ein erster vorgegebener Schwellenwert THD_1 ist. Alternativ dazu können die vorgegebene Zeitdauer DUR und die vorgegebene Wegstrecke KM mit unterschiedlichen vorgegebenen Schwellenwerten verglichen werden. Ist die Bedingung des Schritts S2 erfüllt, so wird der Schritt S2 erneut abgearbeitet. Ist die Bedingung des Schritts S2 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S3 fortgesetzt.
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In dem Schritt S3 wird überprüft, ob ein Wert LOAD einer Last der Brennkraftmaschine kleiner als ein vorgegebener zweiter Schwellenwert THD_2 ist. Der Wert LOAD der Last bezieht sich beispielsweise auf einen Wert eines Saugrohrdrucks oder eines Luftmassenstroms durch den Ansaugtrakt 1. Ist die Bedingung des Schritts S3 nicht erfüllt, so wird der Schritt S3 erneut abgearbeitet. Ist die Bedingung des Schritts S3 erfüllt, so wird ein Schritt S4 abgearbeitet.
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In dem Schritt S4 kann überprüft werden, ob zumindest eine vorgegebene Bedingung CON erfüllt ist. Die Bedingung CON kann beispielsweise sein, dass sich die Brennkraftmaschine im Leerlauf befindet. Ist die Bedingung des Schritts S4 nicht erfüllt, so wird der Schritt S3 erneut abgearbeitet. Ist die Bedingung des Schritts S4 erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S5 fortgesetzt.
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In dem Schritt S5 wird ein Sollwert MAF_SP des Luftmassenstroms abhängig von der Drehmomentanforderung TQ und abhängig von der Lambdasonde LS ermittelt. Insbesondere wird der Sollwert MAF_SP des Luftmassenstroms größer ermittelt als es zum Umsetzen der Drehmomentanforderung TQ nötig wäre und er wird so groß ermittelt, dass die verwendete Lambdasonde LS Abgaspakete aus unterschiedlichen Brennräumen 9 der Brennkraftmaschine voneinander unterscheiden kann. Unterschiedliche Lambdasonden können unterschiedlich empfindlich sein, so dass die Ermittlung des Sollwerts MAF_SP des Luftmassenstroms vorzugsweise an die verwendete Lambdasonde LS angepasst ist.
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Vorzugsweise gleichzeitig zu dem Schritt S5 wird in einem Schritt S6 ein Zündwinkel IGA abhängig von der Drehmomentanforderung TQ und dem Sollwert MAF_SP des Luftmassenstroms so ermittelt, dass die Drehmomentanforderung TQ umgesetzt wird. Insbesondere wird dadurch vorzugsweise ein Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine verringert. Die Schritte S5 und S6 können auch als Anheben einer Drehmomentreserve bezeichnet werden, da ausreichend Luft und Kraftstoff in den Brennräumen vorhanden ist, um ein größeres Drehmoment umzusetzen, dies jedoch durch den in Richtung spät verstellten Zündwinkel IGA vorgehalten wird. Ferner kann in dem Schritt S5 für jede Zündkerze 19 ein individueller Zündwinkel IGA verstellt werden.
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Ferner wird vorzugsweise gleichzeitig zu den Schritten S5 und S6 ein Schritt S7 abgearbeitet, in dem Abtastzeitpunkte MES_TP der Lambdasonde LS an den bzw. die verstellten Zündwinkel IGA angepasst werden. Dazu werden die Abtastzeitpunkte MES_TP abhängig von den Zündwinkeln IGA der einzelnen Zylinder Z1–Z4 ermittelt.
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In einem Schritt S8 werden im Zuge einer zylinderselektiven Steuerung ZLSR_OPEN die Einspritzventile 18 der Zylinder Z1–Z4 zum Zumessen jeweils einer zylinderindividuellen Einspritzmasse MFF (3) angesteuert, die von der Drehmomentanforderung TQ und/oder von dem Sollwert MAF_SP des Luftmassenstroms abhängt. Ferner wird in dem Schritt S8 zylinderindividuell der jeweilige Restsauerstoffgehalt des jeweiligen Abgaspakets erfasst und davon abhängig das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in dem entsprechenden Brennraum 9 vor dem Verbrennungsprozess ermittelt.
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Alternativ dazu kann ein Schritt S9 abgearbeitet werden in dem die zylinderselektive Lambdaregelung ZLSR_CLOSED aktiviert wird. Ferner wird in dem Schritt S9 ein Ausgangssignal eines Lambdareglers zum Regeln des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses erfasst.
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In einem Schritt S10 wird mittels einer Diagnoseanweisung DIAG die Diagnose durchgeführt und/oder mittels einer Adaptionsanweisung ADAPT ein Adaptionsparameter ermittelt, von dem abhängig zumindest ein Betriebsparameter angepasst wird, der sich auf eine der Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine, insbesondere ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis vor dem Verbrennungsprozess in den Brennräumen 9, auswirkt.
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Die Diagnose kann beispielsweise umfassen, dass überprüft wird, ob die Luft/Kraftstoffverhältnisse in den unterschiedlichen Brennräumen 9 zumindest näherungsweise gleich sind. Falls die Luft/Kraftstoffverhältnisse nicht näherungsweise gleich sind, so kann dies auf eine oder mehrere fehlerhafte Zündkerzen 19 und/oder Einspritzventile 18 oder auf einen Verschleiß derselben hindeuten.
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Die Adaption wird beispielsweise dann durchgeführt, wenn die Diagnose DIAG auf einen fehlerhaften Betrieb zumindest einer der Zylinderkomponenten erkennt. Beispielsweise kann als Adaptionsparameter ein Faktor oder ein Summand ermittelt werden, mit dem der Betriebsparameter, beispielsweise ein Offset der zylinderindividuellen Einspritzmasse, angepasst wird. Der Adaptionswert kann beispielsweise über eine Abweichung der Luft/Kraftstoff-Verhältnisse der einzelnen Zylinder Z1–Z4 in einem Kennfeld abgelegt werden. Das Kennfeld und gegebenenfalls weitere Kennfelder können beispielsweise an einem Motorprüfstand aufgezeichnet werden. Alternativ zu dem Kennfeld kann auch eine Modellrechnung an dem Motorprüfstand ermittelt werden, durch die der Adaptionswert abhängig von Messsignalen der Brennkraftmaschine ermittelt werden kann. Erfolgt die Adaption bei geschlossenem Regelkreis ZLSR_CLOSED, so kann auch das Ausgangssignal des Reglers zum Regeln des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses zum Ermitteln des Adaptionswertes herangezogen werden. Dabei kann das Ausgangssignal des Reglers wiederum als Eingangssignal eines Kennfeldes dienen, dessen Ausgangswert der Adaptionswert ist. Auch in diesem Zusammenhang kann alternativ zu dem Kennfeld eine Modellrechnung ermittelt werden. Alternativ dazu kann der entsprechende Betriebsparameter ohne Adaptionsparameter direkt aus einem entsprechenden Kennfeld oder mittels einer entsprechenden Modellrechnung angepasst werden.
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Der Adaptionswert und/oder der angepasste Betriebsparameter kann dann im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine, insbesondere im unteren Teillastbereich, zum Steuern der Brennkraftmaschine herangezogen werden.
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In einem Schritt S11 kann das Programm zum Betreiben der Brennkraftmaschine beendet werden. Vorzugsweise wird das Programm zum Betreiben der Brennkraftmaschine jedoch regelmäßig während des Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet.
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Vorzugsweise ist in der Steuereinrichtung 25 ein Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine abgespeichert (3). Das Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine dient dazu, insbesondere im unteren Teillastbereich, in dem keine zylinderselektive Lambdaregelung ZLSR_CLOSED durchgeführt werden kann, die Zylinder Z1–Z4, insbesondere die Einspritzventile 18, zylinderindividuell anzusteuern.
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Das Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine wird vorzugsweise in einem Schritt S12 (3) gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden. Ferner wird das Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine insbesondere im unteren Teillastbereich der Brennkraftmaschine gestartet, wenn die zylinderselektive Lambdaregelung ZLSR_CLOSED nicht möglich ist.
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In einem Schritt S13 wird die zylinderindividuelle Einspritzmasse MFF abhängig von der Drehmomentanforderung TQ und/oder abhängig von dem Sollwert MAF_SP des Luftmassenstroms und vorzugsweise unter Verwendung des ermittelten Adaptionswertes ermittelt. Der Adaptionswert und/oder die zylinderindividuelle Einspritzmasse MFF können von Zylinder Z1–Z4 zu Zylinder Z1–Z4 variieren. Dies kommt daher, dass ein Einspritzventil 18 und/oder die dazugehörige Elektronik mehr oder weniger verschlissen ist und/oder eine größere oder kleinere Bauteiltoleranz hat als ein anderes der Einspritzventile 18. Ferner wird in dem Schritt S13 vorzugsweise zumindest eines der Einspritzventile 18 zum Zumessen der zylinderindividuellen Einspritzmasse MFF angesteuert.
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In einem Schritt S14 kann das Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine beendet werden. Vorzugsweise wird das Programm zum Steuern der Brennkraftmaschine regelmäßig während des Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet, insbesondere im unteren Teillastbereich.