T r a n s p o n d e r e i n h e i t
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transpondereinheit, welche bei¬ spielsweise als Transponder in Chipkarten, Wertdokumenten oder Mobil- funkgeräten integriert wird, ein Verfahren zur Datenübertragung zwischen der Transpondereinheit und einem Transponder-Lesegerät sowie ein Sys¬ tem, umfassend die Einheit und das Lesegerät.
Transponder werden beispielsweise in Radio-Frequency-Identification- (RFID)-Systemen eingesetzt. Herkömmlich erfolgt sowohl die Energiever¬ sorgung eines Transponders in einem RFID-System als auch der Datenaus¬ tausch zwischen dem Transponder und einem Lesegerät unter Verwendung magnetischer oder elektromagnetischer Felder. RFID-Transponder besitzen eine elektronische Schaltung und je nach Frequenzbereich eine Antennen- spule (z.B. 13,56 MHz) oder eine elektromagnetische Antenne (z.B. 868 MHz). Über die Antenne kann dem Feld des Lesegerätes die zum Betrieb des Transponders benötigte Energie entnommen sowie die Datenübertragung durchgeführt werden.
Bis zu einem bestimmten Abstand zwischen Lesegerät und Transponder, welcher, auch als Energiereichweite bezeichnet wird, kann der Transponder dem Feld des Lesegerätes gerade noch ausreichend Energie zum Eigenbe¬ trieb seiner Schaltung entnehmen. Typische Energiereichweiten solcher Sys¬ teme sind etwa 10 cm für ISO 14443 und bis zu 1 m für ISO 15693 kompatible Systeme.
Die Reichweite, innerhalb derer eine Kommunikation im System durch Da¬ tenübertragung möglich ist, kann erhöht werden durch Verwendung von aktiven Transpondern, also Transpondern mit eigener Energieversorgung. Die Energieversorgung des aktiven Transponders, beispielsweise in Form einer Batterie, betreibt dessen elektronische Schaltung. Herkömmliche
Transponder ohne eigene Energieversorgung werden dagegen als passive Transponder bezeichnet.
RFID-Systeme, beispielsweise für verschiedene Kopplungsarten, sowie eine Lastmodulation unter Verwendung eines Hilfsträgers in induktiv gekoppel¬ ten RFID-Systemen werden insbesondere unter Kapitel 3.2 in dem „RFID- Handbuch" von Klaus Finkenzeller beschrieben.
Zur einfachen und schnellen kontaktlosen Kommunikation zwischen zwei Geräten wurde von den Firmen Philips und Sony eine induktive Übertra¬ gungstechnik entwickelt welche als sogenannte Nahfeldkommunikation (NFC, Near Field Communication) bekannt ist. Diese Technik wird bei¬ spielsweise in Mobilfunkgeräten oder PDAs integriert, um eine Kommunika¬ tion zwischen den Geräten oder mit einem Computer zu ermöglichen. Die Kopplung der beiden Geräte findet über Spulen statt, wobei die Trägerfre¬ quenz wie in RFID-Systemen 13,56 MHz beträgt. Wie in dem NFC-Standard ECMA 340 näher beschrieben, gibt es in NFC-Systemen einen aktiven Kom¬ munikationsmodus und einen passiven Kommunikationsmodus. In dem aktiven Modus erzeugen zwei NFC-Einheiten abwechselnd ihr eigenes RF- Feld als Signalträger, schalten also wie in einem klassischen Mobilfunksys¬ tem, beide aufeinander abgestimmt, zwischen Sende- und Empfangsbetrieb hin und her. In dem passiven Modus müssen sich die beiden NFC-Einheiten dagegen einigen, welche Einheit als Lesegerät agiert und ein Feld erzeugt, das die andere Einheit dann mittels Lastmodulation beeinflussen kann. Pri- mär aufgrund der verwendeten kleinen Antennendurchmesser sind in NFC- Systemen nur geringe Kommunikationsreichweiten von bis zu 20 cm mög¬ lich.
Selbst bei aktiven Transpondern ergibt sich das Problem, dass die Daten¬ übertragung vom Transponder zum Lesegerät durch die mit zunehmendem Abstand zwischen Lesegerät und Transponder schwächer werdenden Signa¬ le begrenzt ist. In der Regel können daher beispielsweise bei induktiv ge- koppelten Systemen, welche nach dem Prinzip der Lastmodulation Daten zum Lesegerät übertragen, auch mit aktivem Transponder keine größeren Reichweiten als 1 bis 2 m erzielt werden. Für RFID-Systeme, die nach dem Prinzip der Rückstreuung (Backscatter) arbeiten, werden dagegen typi¬ scherweise Kommunikationsreichweiten von 10 m erreicht.
Daher ist es Aufgabe der Erfindung, die Reichweite der Datenübertragung in einem System umfassend ein Transponder-Lesegerät und eine Transponde- reinheit gegenüber herkömmlichen Systemen mit aktiven oder passiven Transpondern zu vergrößern.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. In davon abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Erfindungsgemäß sendet eine Transpondereinheit ein Signal zu einem Transponder-Lesegerät, welches mittels Modulation seines eigenen Feldes durch Transponder mit den Transpondern kommunizieren kann, derart daß das Lesegerät das Signal als Modulation durch einen herkömmlichen Trans¬ ponder auswerten kann. Anstatt eine Last- oder Rückstreuungs-Modulation eines Feldes des Lesegerätes auszuführen, sendet also die Transponderein¬ heit selber ein Feld aus, welches dem Lesegerät eine Modulation des Lesege¬ rät-Feldes durch einen Transponder vortäuscht. Eine erfindungsgemäße Transpondereinheit weist Mittel zum Senden des entsprechend modulierten Signales auf. Die Gesamtreichweite des Systems wird folglich nicht mehr
durch die Kommunkationsreichweite des Lesegerätes begrenzt, sondern ist darüber hinaus erweitert bis zu einer Sendereichweite der Transponderein- heit.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung besitzt eine erfindungsgemäße RFID- Transpondereinheit eine eigene Energieversorgung, mindestens eine An¬ tenne zum Übertragen von Signalen von und /oder zu einem Lesegerät, so¬ wie eine elektronische Schaltung. Die elektronische Schaltung der erfin¬ dungsgemäßen Transpondereinheit umfasst einen Sender, der aus einem Oszillator und einem Modulator besteht.
In einer ersten Alternative umfasst der Modulator einen Ringmodulator. Der Oszillator ist mit der Batterie gekoppelt und vorgesehen, um dem Ringmo¬ dulator ein Oszillatorsignal zu liefern. Des weiteren wird dem Ringmodula- tor über einen zweiten Eingang das Datensignal zugeführt, welches entwe¬ der in einer Steuerung der Transpondereinheit erzeugt wird oder welches die Transpondereinheit von extern einspeist. Dabei kann das Datensignal, bevor es dem Ringmodulator zugeführt wird, mit einem Hilfsträger modu¬ liert werden. Charakteristisch für den Ringmodulator ist, dass er eine DSB- Modulation (Double-Side-Band-Modulation) durchführt und unabhängig von der Form des Datensignals (analog oder digital) einsetzbar ist.
Der Ringmodulator kann als analoger oder digitaler Ringmodulator ausge¬ bildet sein. In einer Ausführungsform als digitaler Ringmodulator wird be- vorzugt eine logische XOR- Verknüpfung eines Trägerfrequenzsignals mit einem modulierten Hilfsrrägersignal durchgeführt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn dem digitalen Ringmodulator ein mit dem Datensignal AND- verknüpftes Trägerfrequenzsignal zugeführt wird.
In einer zweiten Alternative führt der Modulator eine logische AND- Verknüpfung eines Trägerfrequenzsignals mit einem modulierten Hilfsträ- gersignal aus. Dieser Modulator zur logischen Verknüpfung zweier Signale wird vorzugsweise nur dann eingesetzt, wenn das Datensignal ein binäres Signal (2- ASK, BPSK) ist. In diesem Fall kann in der Transpondereinheit auf den Ringmodulator verzichtet werden. Lediglich bei einer mehrstufigen Modulation (z.B. 4-ASK, 16-ASK74-PSK, 16-ASK, etc.) oder bei analogen Sig¬ nalen muss ein analoger Ringmodulator eingesetzt werden, um die Reich¬ weite der Datenübertragung gegenüber herkömmlichen Systemen zu erhö- hen. Ein Vorteil eines Modulators zur logischen AND- Verknüpfung zweier Signale besteht darin, dass er im Vergleich zu einem analogen Ringmodula¬ tor einfacher zu realisieren ist.
Beide Modulatoren (Ringmodulator und ASK-Modulator) modulieren das Oszillatorsignal mittels des (modulierten) Datensignals und liefern ein Aus¬ gangssignal, welches dann über die Empfangsantenne oder eine separate Sendeantenne an das Lesegerät übermittelt wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Modulator einen Trägerfre- quenzmodulator, beispielsweise in Form des Ringmodulators oder ASK- Modulators, und einen Hilfsträgermodulator.
Ein besonderer Vorteil der Verwendung der beschriebenen Modulatoren besteht in der Kompatibilität zum Stand der Technik, da sie ein an das Lese- gerät zu sendendes Ausgangssignal liefern, dessen (Frequenz- und Ampli¬ tuden-) Spektrum dem einer Last- oder Backscattermodulation, wie bereits beschrieben, sehr ähnlich ist. Daher müssen an herkömmlichen Lesegeräten keine technischen Veränderungen vorgenommen werden. Der erfindungs¬ gemäße Transponder kann also mit handelsüblichen RFID-Lesegeräten be-
trieben werden, wobei die Kommunikationsreichweite ein Vielfaches im Vergleich zu passiven aber auch aktiven Transpondern beträgt. Beispiels¬ weise könnte ein handelsübliches ISO 14443 Lesegerät, welches mit einer induktiv gekoppelten, kontaktlosen Chipkarte entsprechend dem Stand der Technik über eine Entfernung von ca. 10 cm kommunizieren kann, mit einer erfindungsgemäßen Transpondereinheit über ein vielfaches dieser Entfer¬ nung kommunizieren.
Ein weiterer Vorteil besteht in der Kompatibilität mit anderen passiven und aktiven Transpondern, so dass sich beide zur selben Zeit im Ansprechbe¬ reich des Lesegerätes befinden können und ohne gegenseitige Beeinflussung angesprochen werden können.
Die erfindungsgemäße Transpondereinheit sendet die Daten nur in Seiten- bändern im Abstand der Frequenz des (modulierten) Datensignals zur Sen¬ defrequenz des Lesegeräts.
Die elektronische Schaltung der Transpondereinheit umfasst weiterhin in üblicher Weise einen Empfänger, der so ausgelegt ist, dass er Signale von einem Lesegerät detektieren kann. Aus diesen Signalen extrahiert der Emp¬ fänger mittels einer Demodulationsschaltung Daten, so dass am Ausgang des Empfängers ein vom Lesegerät übertragener Datenstrom als Basisband¬ signal (z.B. als NRZ-Code, Miller-Code, etc.) zur Verfügung steht. Beispiels¬ weise können die Daten eine einfache Anweisung sein, um die Steuerung zu aktivieren. Denkbar sind jedoch auch Daten, die eine komplexere Anwei¬ sung an die Steuerung enthalten. Die demodulierten Daten werden der Steu¬ erung in der elektronischen Schaltung zugeführt. Daraufhin wird in der Steuerung ein Datensignal erzeugt, wobei das Datensignal auch auf den ext¬ rahierten Daten basieren kann.
In einer Weiterbildung besitzt die erfindungsgemäße Transpondereinheit zusätzlich zu der oben beschriebenen Schaltung, welche einen Empfänger, eine Steuerung, einen Oszillator und einen Modulator besitzt, einen Lastmo- dulator entsprechend dem Stand der Technik.
Die an der Antenne der Transpondereinheit induzierte Spannung kann ein Problem für die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Modulator- Schaltungen darstellen, wenn der Abstand zwischen Transpondereinheit und Lesegerät klein und die induzierte Spannung daher entsprechend groß ist. Daher werden die an das Lesegerät zu sendenden Daten, welche in der Steuerung erzeugt werden, wahlweise dem Lastmodulator oder der erfin¬ dungsgemäßen Schaltungsanordnung mit Modulator zugeführt. Vorzugs¬ weise erfolgt die Umschaltung zwischen dem Lastmodulator und der Schal- tungsanordnung automatisch, in Abhängigkeit von der Höhe der an der An¬ tenne induzierten Spannung. Die Umschaltung erfolgt derart, daß innerhalb der normalen Kommunikationsreichweite der Lastmodulator und außerhalb der normalen Kommunikationsreichweite der erfindungsgemäße Modulator verwendet wird.
Wird in der Datenübertragung von der Transpondereinheit zum Lesegerät, wie bereits erwähnt, ein Hilfsträgersignal eingesetzt, so ist in einer Ausges¬ taltung der vorliegenden Erfindung eine Schaltungsanordnung zum Erzeu¬ gen und Modulieren dieses Hilfsträgersignals vorgesehen. In einer ersten Alternative ist die Schaltungsanordnung Bestandteil der erfindungsgemäßen Transpondereinheit. Auf eine andere Alternative, in der die Schaltungsan-- Ordnung nicht Bestandteil der Transpondereinheit ist, wird später im Detail eingegangen. Vorzugsweise wird die Frequenz des Hilfsträgersignals durch Teilung der Oszillatorfrequenz erzeugt. Die Amplitude des Hilfsträgersig-
nals wird in der Schaltungsanordnung durch die zu sendenden Daten, wel¬ che beispielsweise als ein binäres Codesignal vorliegen, zwischen zwei Zu¬ ständen umgeschaltet. Dieser Vorgang wird Amplitudentastung (amplitude shift keying, ASK) bzw. ASK-Modulation genannt. Die ASK-Modulation ent- steht, mathematisch betrachtet, aus der Multiplikation des binären Codesig¬ nals mit dem Hilfsträgersignal. Das modulierte Hilfsträgersignal wird an¬ schließend entweder dem Ringmodulator oder dem Modulator zum logi¬ schen Verknüpfen zweier Signale zugeführt. Möglich ist auch eine Phasen¬ modulation, beispielsweise eine BPSK-Modulation des Hilfsträgersignales.
Des weiteren kann die Transpondereinheit der vorliegenden Erfindung ei¬ nen Spannungsbegrenzer besitzen, welcher vorgesehen ist, die an der An¬ tenne durch das Lesegerät induzierte Spannung zu begrenzen. Damit kann unter anderem das oben beschriebene Problem der Überlast vermieden wer- den, wenn sich die Transpondereinheit und das Lesegerät in geringem Ab¬ stand zueinander befinden. Als Spannungsbegrenzer kann beispielsweise ein Shuntregler eingesetzt werden.
Insbesondere für eine Kommunikation nach dem-Standard ISO 14443 Typ A ist das Einhalten eines genauen Takts (Timing) wichtig. Bei herkömmlichen passiven Transpondern wird das Timing auch im Sendebetrieb (Lastmodula¬ tion) durch das fortwährend vom Lesegerät empfangene Taktsignal (13,56 MHz) gewährleistet. Im Sendebetrieb einer erfindungsgemäßen Schaltungs¬ anordnung steht ein solches Signal jedoch nicht mehr zur Verfügung. In ei- ner Ausgestaltung der Erfindung wird daher ein Oszillator beispielsweise in Form eines Quarzoszillators vorgesehen.
Um einen Quarzoszillator, der eine große Bauform aufweist, zu vermeiden, wird in einer verbesserten Ausgestaltung der Erfindung der Oszillator über
eine Phase-Locked-Loop-(PLL)-Schaltung phasenstarr an das vom Lesegerät empfangene Signal gekoppelt, wenn sich die Transpondereinheit im Emp¬ fangsbetrieb befindet. Im Sendebetrieb der Transpondereinheit, also wäh¬ rend der Datenübertragung von der Transpondereinheit zum Lesegerät, wird die Regelspannung der PLL-Schaltung konstant gehalten, so dass die Frequenz des Oszillators möglichst stabil erhalten bleibt. Die PLL kann auch als Nachlauf Synchronisation bezeichnet werden. Der Oszillator wird so ge¬ regelt, dass er einem Referenzsignal, im vorliegendem Fall dem Taktsignal des Lesegeräts, phasengleich folgt. Die Regelschaltung vergleicht die Pha- senlage beider Signale kontinuierlich und gleicht die des Oszillators bei ei¬ nem Fehlersignal an. Eine PLL-Schaltung wird vor allem zur Frequenzstabi¬ lisierung -bzw. Synchronisierung des Oszillators verwendet. Zusätzlich kann vorgesehen werden, das vom Oszillator erzeugte Signal auch der Steuerung zuzuführen und als ein für das Timing relevantes Taktsignal zu verwenden.
Die Möglichkeit, die erfindungsgemäße Transpondereinheit über sehr große Entfernungen auslesen zu können, ist nicht immer erwünscht, beispielsweise zum Schutz der Privatsphäre. Daher ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung manuell aktivieren zu können, falls die Kommunikation über eine große Reichweite explizit erwünscht ist. Ansonsten kann die Kommunikation über einen in der Transpondereinheit vorgesehenen Lastmodulator erfolgen, welcher nur bei kurzen Distanzen einsetzbar ist. Ist kein Lastmodulator in der Transpondereinheit vorgesehen, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Transpondereinheit nur dann zum Datenversand aktiviert wird, wenn das vom Lesegerät ausgesendete Signal einen vorbestimmten Code enthält.
Die Transpondereinheit kann auch Bestandteil eines mobilen Endgeräts, bei¬ spielsweise eines Mobilfunkgeräts sein. Die Transpondereinheit kann eine eigene Antenne aufweisen oder eine Antenne des Endgerätes verwenden.
Gemäß einer ersten Alternative ist die Schaltungsanordnung zum Erzeugen und Modulieren des Hilfsträgersignals ein separater Bestandteil des mobilen Endgeräts. Die Transpondereinheit besitzt dann einen Signaleingang, um das mittels der zu sendenden Daten modulierte Hilfsträgersignal von der Schaltungsanordnung zu empfangen. Der Signaleingang ist über eine geeig- nete Schnittstelle insbesondere mit einem Chip, beispielsweise einen Smart- Card-Chip, verbunden, der das Hilfsträgersignal erzeugt und moduliert.
Gemäß einer zweiten Alternative ist die Schaltungsanordnung zum Erzeu¬ gen und Modulieren des Hilfsträgersignals Bestandteil der erfindungsgemä- ßen Transpondereinheit selbst. Um dann die Transpondereinheit mit einem (Smart-Card-)Chip des Endgeräts zu verbinden, der beispielsweise zu ver¬ sendende Daten bereitstellt, kann eine Schnittstelle vorgesehen sein, über welche Daten in binärer Form übertragen werden.
Der Vorteil dieser Alternative besteht darin, dass der Smart-Card-Chip selbst keinerlei HF- (bzw. RFID-)Schnittstelle zur Verfügung stellen muss, da alle notwendigen Funktionen für die Übertragung von Daten von der Transpon¬ dereinheit durchgeführt werden.
Vorzugsweise ist die Transpondereinheit in einer in das mobile Endgerät einsetzbaren Karte oder Datenträger integriert. Beispielsweise kann die Transpondereinheit in einer SIM-Karte integriert sein. Der Vorteil besteht darin, dass das mobile Endgerät, beispielsweise ein Mobilfunktelefon oder ein PDA, in welches die Karte mit der erfindungsgemäßen Transponderein-
heit eingesetzt wird, keine zusätzliche (integrierte) Antenne benötigt, um als RFID-Einheit einsetzbar zu sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgen- den Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele im Zusam¬ menhang mit den begleitenden Zeichnungen. Darin zeigen:
Figur 1 ein System umfassend eine Transpondereinheit und ein Lesegerät,
Figur 2 eine Transpondereinheit schematisch mit einer erfindungsge¬ mäßen Schaltung,
Figur 3 ein Prinzipschaltbild eines analogen Ringmodulators,
Figur 4 eine Ausführungsform eines Senders für eine Transponderein heit mit digitalem Ringmodulator,
Figur 5 ein Sender für eine Transpondereinheit mit ASK_Modulator als Trägerfrequenzmodulator,
Figur 6 eine Sender für eine Transpondereinheit mit ASK_Modulator als Trägerfrequenzmodulator und einem modifizierten Hilfs- trägermodulator,
Figur 7 eine Transpondereinheit, in welcher ein Sicherheitsmodul über eine S2C-Schnittstelle an einen Interfacebaustein angebunden ist,
Figur 8 ein Interfacebaustein für eine Transpondereinheit gemäß Figur 7,
Figur 9 eine Transpondereinheit, in welcher ein Chip mit herkömmli- eher HF-Schnittstelle an einen Interfacebaustein in einer weite¬ ren Ausführungsform angebunden ist,
Figur 10 eine Transpondereinheit, in welcher ein Chip mit herkömmli¬ cher HF-Schnittstelle an einen modifizierten Interfacebaustein angebunden ist und
Figur 11 einen Ausschnitt einer Transpondereinheit, in welcher ein Chip mit herkömmlicher HF-Schnittstelle induktiv an einen Inter¬ facebaustein gekoppelt ist.
Figur 1 zeigt ein System zur Datenübertragung umfassend eine Transponde¬ reinheit 1 und ein mit der Transpondereinheit 1 zusammenwirkendes Lese¬ gerät 100.
Das herkömmliche Lesegerät 100 kann innerhalb der Energiereichweite ER mit herkömmlichen passiven Transpondern 200 und innerhalb der Kommu¬ nikationsreichweite KR mit herkömmlichen aktiven Transpondern 300 Daten austauschen.
Abhängig von einem verwendeten Systemtyp können Daten dabei von den Transpondern 200 , 300 zu dem Lesegerät 100 entweder mittels Lastmodula¬ tion (induktive Kopplung) oder mittels moduliertem Rückstrahlquerschnitt (elektromagnetische Backscatter-Kopplung) übertragen werden. Im Folgen¬ den werden bevorzugt Ausführungsformen für Systeme beschrieben, die
nach dem Prinzip der Lastmodulation Daten an das Lesegerät übertragen. Die einzelnen Aspekte der Ausführungsformen sind aber weitgehend analog auch auf Systeme anwendbar, die nach dem Prinzip modulierter Rückstrahl¬ querschnitte der Transpondereinheit arbeiten.
Die Transpondereinheit 1 sendet zur Datenübertragung an das Lesegerät 100 ein Signal, daß das Lesegerät 100 als Signal eines Transponders auswerten kann, der eine Lastmodulation des Feldes 110 des Lesegerätes 100 durch¬ führt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Transpondern 200, 300, die das Feld 110 des Lesegerätes 100 zu einem modulierten Lesegerätfeld 102,103 modulieren, erzeugt und sendet die Transpondereinheit 1 also ein eigenes moduliertes Feld 20 als das Signal zur Datenübertragung. Die Transponde¬ reinheit 1 setzt somit eigene Energie zum Zwecke der Datenübertragung ein.
Um ein besseres Signal-Rauschverhältnis zu erzielen, wird in einem indukti¬ ven Systemen mit einer Trägerfrequenz fr des RFID-Lesegerätes von bei¬ spielsweise 13,56 MHz in bekannter Weise ein Hilfsträger ΓH mit ΓH < h, also beispielsweise fk = 212 kHz verwendet. Der Lastwiderstand in der Transpondereinheit wird mit der Frequenz fΗ ein- und ausgeschaltet, so daß im Signalspektrum neben dem starken Signal der Trägerfrequenz fr des Le¬ segerätes zwei Hilfsträgersignale im Abstand von +/- fa entstehen. Wird nun der Hilfsträger in der Transpondereinheit 1 entsprechend den zu über¬ tragenden Daten moduliert, so entstehen die Modulationsseitenbänder, wel¬ che die Information tragen, im Spektrum jeweils unter- und oberhalb der beiden Hilfsträger. Die zu übertragenden Daten sind also gleichermaßen in den Seitenbändern der Hilfsträger enthalten, welche jeweils auf beiden Sei¬ ten der zwei entsprechenden Spektrallinien angeordnet sind. Die Datenüber¬ tragung erfolgt hier durch ASK, FSK oder PSK-Modulation des Hilfsträgers im Takt des Datenflusses. Im Gegensatz zur Lastmodulation ohne Hilfsträ-
ger, bei der die Daten in Seitenbändern um die Trägerfrequenz des Lesege¬ räts herum übertragen werden, kann das Hilfsträgersignal im Lesegerät bes¬ ser ausgefiltert und demoduliert werden, um so die Daten zurückzugewin¬ nen.
Die Transpondereinheit 1 erzeugt und sendet entsprechend ein eigenes Feld 20, welches zumindest die Modulationsseitenbänder um die Trägerfrequenz fr oder die Modulationsseitenbänder um eine Hilfsträgerfrequenz fe/ in der Regel aber die Modulationsseitenbänder beider Hilfsträger mitsamt der bei- den Hilfsträger, umfasst.
Solch ein System kann vielseitig eingesetzt werden und vermeidet in vielen Anwendungsfällen die Notwendigkeit einer weiteren Schnittstelle im Lese¬ gerät.
Beispielsweise kann sich in einem Gebäude, in dem das System als Zugangs¬ system eingerichtet ist, jede zugangsberechtigte Person mittels einer Trans¬ pondereinheit 1 in Form einer Chipkarte kontaktlos authentisieren. Mit RFID-Lesegeräten des Zugangssystems ausgestattete Türen in dem Gebäude, also auch Zufahrtstore, können durch die Chipkarte so frühzeitig geöffnet werden, daß keine Wartezeit für ein automatisches Öffnen der Tür ensteht.
Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz in Warenhäusern, Lager- oder Trans¬ portsystemen, in denen respektive Artikel, Lager- oder Transportbehältnisse mit einer erfindungsgemäßen Transpondereinheit ausgestattet sind. So wird es möglich, die Artikel oder Behältnisse ohne größere Reichweitenbeschrän¬ kungen insbesondere auch automatisch zu registrieren.
Weiterhin könnte ein mobiles Terminal umfassend eine erfindungsgemäße Transpondereinheit als Wartungs- oder Überwachungseinheit verwendet werden, um eine Vielzahl von RFID-Lesegeräten, beispielsweise an den Kas¬ sen eines Supermarktes oder eines Zugangssystems, auf Funktionsfähigkeit zu prüfen oder aus der Ferne zu warten.
Figur 2 zeigt rein schematisch die Transpondereinheit 1, beispielsweise in Form einer induktiv gekoppelten Chipkarte, welche die üblichen, hier nicht explizit gezeigten Bestandteile umfasst. Zur Vereinfachung ist lediglich eine erfindungsgemäße RFID-Transpondereinheit in einer Chipkarte dargestellt. Die Transpondereinheit verfügt über eine Batterie 2, eine induktive Antenne 3 sowie eine elektronische Schaltung 4, 5, 6, 7. Die elektronische Schaltung besteht im wesentlichen aus drei Funktionsblöcken, einem Empfänger 4, ei¬ ner Steuerung 5 und einem Sender 6. Ein Schalter 7 dient zur Umschaltung der Antenne 3 zwischen dem Empfänger 4 und dem Sender 6.
Der Empfänger 4 ist vorgesehen, ein vom Lesegerät 100 übertragenes Signal zu demodulieren, um daraus Daten zu extrahieren. Die extrahierten Daten werden an die Steuerung 5 weitergeleitet, welche sie verarbeitet und an das Lesegerät 100 zu versendende Daten erzeugt. Des weiteren übermittelt die Steuerung 5 ein Steuersignal an den Schalter 7, welcher zwischen Empfangs¬ und Sendebetrieb der Transpondereinheit umschaltet. Es kann aber stattdes¬ sen zum Senden eine separate Antenne vorgesehen werden. Als Steuerung 5 ist beispielsweise ein Teil des Betriebssystem eines tragbaren Datenträgers, wie einer Chipkarte, verwendbar.
Der Sender 6 besteht aus einem Oszillator 8, einem Modulator, wobei zu¬ nächst eine Ausführung als Ringmodulator 9 beschrieben wird, und einem Endverstärker 10. Desweiteren ist der Sender 6 der in Figur 2 dargestellten
Transpondereinheit mit einer elektronischen Baugruppe 11 zum Erzeugen und Modulieren eines Hilfsträgersignals erweitert, um die Datenübertra¬ gung von der Transpondereinheit zu einem Lesegerät 100 mit einem Hilfs- träger signal durchzuführen. Das Hilf strägersignal kann je nach Verwendung der Transpondereinheit unterschiedliche Frequenzen besitzen, beispielswei¬ se 848 kHz nach ISO 14443, 424 kHz nach ISO 15693 und 212 kHz für LEGIC, aber gegebenenfalls auch ganz entfallen.
In der in Figur 2 gezeigten Transpondereinheit ist vorgesehen, dass die Bau- gruppe 11 mittels eines Frequenzteilers 12 die Oszillatorfrequenz durch ei¬ nen bestimmten Faktor teilt, beispielsweise durch binäre Teilung. Das da¬ durch erzeugte Hilfsträgersignal wird mit den zu sendenden Daten, welche der Baugruppe 11 von der Steuerung 5 zugeführt werden, moduliert.
Die Modulation des Hilfsträgers in der Baugruppe 11 erfolgt beispielsweise in einem AND-Gatter 13 durch eine sogenannte 100% Amplitudentastung (Amplitude Shift Keying, ASK). Dabei wird die Amplitude des durch Fre¬ quenzteilung erzeugten Signals anhand der zu sendenden Daten zwischen zwei Zuständen „on" xxnά „off" umgeschaltet. Alternativ hierzu kann eine (B)PSK-Modulation, beispielsweise nach ISO 14443 Typ B, oder eine FSK- Modulation erfolgen.
Um die aktiven Bauteile der Transpondereinheit zumindest teilweise mit Energie zu versorgen und um die Energiereichweite zwischen der Trans- pondereinheit 1 und dem Lesegerät 100 zu erhöhen, besitzt der erfindungs¬ gemäße Transpondereinheit eine Batterie 2.
Sowohl das Oszillatorsignal wie auch das in der Baugruppe 11 erzeugte ASK-modulierte Signal werden dem Ringmodulator 9 zugeführt, dessen
Schaltungsaufbau weiter unten anhand von Figur 3 genauer beschrieben wird.
Der Ringmodulator 9 hat die Besonderheit, dass er eine Sonderform der Amplitudenmodulation durchführt. Wie bei der üblichen Amplitudenmodu¬ lation werden im Frequenzspektrum betrachtet zwei Spektrallinien im Ab¬ stand der Frequenz des ASK-modulierten Signals um die Frequenz des Os¬ zillatorsignals, die sogenannte Trägerfrequenz, erzeugt. Bei der Amplitu¬ denmodulation im Ringmodulator 9 wird die Trägerfrequenz des starken und energiereichen Oszillatorsignals weitgehend unterdrückt. Die im ASK- modulierten Signal enthaltenen, zu sendenden Daten befinden sich nach der Amplitudenmodulation im Ringmodulator 9 in Seitenbändern um die zwei Spektrallinien der Hilfsträgerfrequenz. Eine solche Modulation wird Double- Side-Band-(DSB)-Modulation bzw. Double-Side-Band-Supressed-Carrier- (DSSC)-Modulation genannt. Mit der Trägerfrequenz werden keine Daten übertragen. Vielmehr wird durch den Einsatz des Ringmodulators 9, der die Trägerfrequenz unterdrückt, das Ziel erreicht, entweder mit geringerer Sen¬ deleistung oder mit deutlich erhöhter Reichweite Daten an das Lesegerät 100 senden zu können. Die erhöhte Reichweite ist vor allem dann möglich, wenn die gesamte Sendeleistung in die Seitenbänder gesteckt wird, in denen sich die zu sendenden Daten befinden. Zwar wird die Trägerfrequenz grundsätz¬ lich zur Demodulation des Signals benötigt, um im Lesegerät die von der Transpondereinheit übermittelten Daten zu extrahieren. Da die Trägerfre¬ quenz aber ohnehin im Lesegerät vorliegt, ist es nicht notwendig, dass das Transpondersignal selbst diese Frequenz enthält.
Am Ausgang des Ringmodulators 9 steht dann ein Ausgangssignal zur Ver¬ fügung, welches die zwei Modulationsseitenbänder enthält und mit einem durch Lastmodulation bzw. Backscatter-Modulation erzeugten Signal (hin-
reichend genau) identisch ist. Das durch den Ringmodulator 9 erzeugte Ausgangssignal kann dann mittels des Verstärkers 10 ggf. noch verstärkt werden und über den Schalter 7, welcher durch ein Signal der Steuerung 5 auf den Sendebetrieb der Transpondereinheit umgeschaltet wird, der An- tenne 3 zum Versand der zu sendenden Daten zugeführt werden.
Der direkte Anschluss des Ausgangs des Ringmodulators an die Antenne ist ebenso möglich. Dann muss jedoch die Antenne entsprechend angepasst werden und eine mögliche Rückwirkung des vom Lesegerät eingekoppelten Signals auf den Ringmodulator beachtet werden, da üblicherweise zum Sen¬ den und Empfangen die selbe Antenne genutzt wird und da das Lesegerät fortwährend sendet.
Die Transpondereinheit 1 wird in einem ersten (Aktiv-)Betriebsmodus als aktiv sendender Transponder betrieben. In einem zweiten (Passiv-)Betriebs- modus arbeitet die Transpondereinheit dagegen wie ein gewöhnlicher passi¬ ver Transponder, der eine Lastmodulation auf dem Feld des Lesegeräts aus¬ führt. Beispielsweise kann der Empfänger 4 zusätzlich als herkömmlicher, durch die Steuerung 5 angesteuerter Lastmodulator ausgebildet sein. "Die Steue¬ rung 5 schaltet dann entweder den Sender 6 ein und den Lastmodulator ab oder den Lastmodulator ein und den Sender 6 ab. Der Schalter 7 wird dem¬ entsprechend geschaltet. Als Kriterium für das Umschalten von einem passi¬ ven in einen aktiven Betriebszustand kann beispielsweise die empfangene Signalstärke, das Vorliegen und/oder Ausreichen einer externen Span¬ nungsversorgung (an einem optionalen nicht gezeigten Anschluß Vcc) oder das Ausreichen einer internen Spannungsversorgung (Ladezustand der Bat¬ terie 2) dienen. Es ist somit beispielsweise möglich eine Transpondereinheit 1
erst passiv zu betreiben und bei beispielsweise unabsichtlich zunehmendem Abstand zum Lesegerät in einen aktiven Betriebsmodus umzuschalten.
Auch die Art der Anwendung, für welche die Daten übertragen werden, kann ein Kriterium für den Betriebsmodus sein. So sollte die Transponde- reinheit bei sicherheitskritischen Anwendungen nur im passiven Betriebs¬ modus arbeiten. Dagegen wird eine unkritischere Anwendung, wie eine Prü¬ fung der Zugangsberechtigung zu Räumen oder Gebäuden, vorzugsweise im aktiven Betriebsmodus arbeiten. Ein Defaultwert für den allgemein oder aktuell bevorzugten Betriebsmodus sollte beispielsweise über ein Endgerät, in welches die Transpondereinheit eingesetzt oder integriert ist, für den Be¬ sitzer der Transpondereinheit wählbar sein. Das Umschalten zwischen den aktiven und passiven Betriebsmodi erfolgt vorzugsweise während des Emp¬ fangs von Daten durch die Transpondereinheit, also im aktiven oder passi- ven Empfangsbetrieb.
In Figur 3 ist ein Prinzipschaltbild eines Ringmodulators 9 dargestellt. Wie bereits beschrieben, ist das Wesentliche an der Verwendung des Ringmodu¬ lators 9, dass er eine Amplitudenmodulation durchführt, wobei zwar die Modulationsseitenbänder eines Hilfsträgers in gewohnter Weise erzeugt werden, die Trägerfrequenz jedoch weitestgehend unterdrückt wird. Bei¬ spielsweise kann in der erfindungsgemäßen Transpondereinheit ein MC1496 Balanced Modulator der Firma ON Semiconductor eingesetzt werden, der besonders gut zur Trägerunterdrückung geeignet ist. Der Ringmodulator kann vollständig auf einem Transponderchip integriert werden, wodurch ein erfindungsgemäßer Transponderchip bei vollständiger Integration aller Be¬ standteile lediglich Anschlüsse für die Antenne 3 und die Spannungsversor¬ gung benötigt.
Der Eingang HF des Ringmodulators 9 wird mit dem hochfrequenten Aus¬ gangssignal des Oszillators 8 gespeist. Dabei entspricht die Frequenz des Oszillatorsignals vorzugsweise genau der Sendefrequenz des Lesegeräts 100 (z.B. 13,56 MHz). Der Eingang NF des Ringmodulators 9 wird mit einem Da- tensignal im Basisband (z.B. für Felica-System) oder mit einem modulierten Hilfsträger (z.B. bei ISO 14443, ISO 15693), wie oben beschrieben, gespeist.
Vier Dioden 14 sind im Ringmodulator 9 zu einem Ring zusammengeschal¬ tet, indem jeweils eine Anode an eine Katode der folgenden Diode 14 ange- schlössen ist. Eine Ecke der Diodenbrücke liegt an Masse und das Signal am Eingang NF wird an der gegenüberliegenden Ecke kapazitiv eingekoppelt. Um eine gute Trägerunterdrückung zu erzielen, wird das Oszillatorsignal über den Eingang HF über eine einstellbare Widerstandsbrücke eingekop¬ pelt.
Das am Eingang NF in den Ringmodulator 9 eingespeiste Datensignal im Basisband oder modulierte Hilfsträgersignal wird im Rhythmus der Schwin¬ gung des Oszillatorsignals zwischen eigentlicher und invertierter Form um¬ geschaltet, wodurch die Trägerfrequenz durch die somit entgegengesetzten symmetrischen Spannungen aufgehoben wird. Eine in Figur 3 dargestellte Schaltung wird auch als Balance-Modulator bezeichnet.
Figur 4 zeigt schematisch einen alternativen Aufbau des Senders einer Transpondereinheit mit einem digitalem Ringmodulator.
Unverändert gegenüber dem Aufbau gemäß Fig. 2 wird das binäre Daten¬ signal A durch ein AND-Gatter 43 mit einem Hilfsträgersignal B verknüpft. Das verknüpfte Signal liegt an einem Ringmodulator 49 an. Als digitaler Ringmodulator 49 kann ein XOR-Glied verwendet werden. Im Unterschied
zu dem Aufbau des Senders in Fig. 2 wird ein Trägersignal C nicht direkt an den Eingang des Ringmodulators 49 angelegt. Vielmehr wird das Trägersig¬ nal C in einem AND-Gatter 46 zunächst mit einem Datensignal A verknüpft. Diese Anordnung erzielt, wie unten genauer beschrieben, einen besseren Wirkungsgrad. Das Ausgangssignal des Ringmodulators 49 wird in einem Verstärker 40 verstärkt, bevor es über die Antenne 3 als Feld der Transpon- dereinheit ausgesendet wird. Die Signaltypen A bis C werden im Folgenden beispielhaft mit Bezug auf Fig. 5 näher beschrieben.
Figur 5 zeigt schematisch einen alternativen Sender einer Transponderein- heit ohne Ringmodulator.
Der Sender dient der Erzeugung eines amplitudenmodulierten Signals, wo¬ bei der dargestellte Sender vorzugsweise für binäre Datensignale A einge- setzt wird, wodurch ein OOK-Signal (on-off-keying) bzw. ein 2- ASK Signal entsteht. Das Datensignal A im Basisband (z.B. ein NRZ- oder Manchester- Signal), ein Hilfsträgersignal B (z.B. 848 kHz bei ISO/IEC 14443) und ein Trägersignal C (z.B. 13,56 MHz bei ISO/IEC 14443) werden mittels geeigne¬ ter Logikschaltungen 53, 59 AND-verknüpft, wobei zuerst die Signale A und B mittels der Schaltung 53 AND-verknüpft werden, woraus das Signal E ent¬ steht. Das Signal E wird dann mit dem Signal C mittels der Schaltung 59 AND-verknüpft, woraus das Signal D entsteht. Funktional übernimmt hier die Schaltung 59 die Funktion des Modulators und die Schaltung 53 die Rolle des AND-Gatter 13 aus Fig. 2.
Das von einer Antenne 3 an ein Lesegerät ausgehende Signal D weist dabei ein Frequenzspektrum auf, das einem mittels Lastmodulation entstandenen Frequenzspektrum gleicht. Das Signal D kann mittels eines Verstärkers 40
ggf . noch verstärkt werden. Der Verstärker 40 kann beispielsweise ein Ge- gentaktverstärker mit digitalen Push-Pull Ausgangsverstärkern sein.
Figur 6 zeigt schematisch eine leichte Abwandlung des Senders der Figur 5.
In dem Sender gemäß Figur 5 wird ein amplitudenmodulierten Hilf sträger- signals erzeugt, dagegen erzeugt der in Figur 6 gezeigte Sender ein phasen¬ moduliertes Hilfsträgersignal. Dieser Sender, wie auch der Sender der Figur 5, wird in einer erfindungsgemäßen Transpondereinheit vorzugsweise nur dann eingesetzt, wenn das Datensignal A ein binäres Signal ist. Dementspre¬ chend erzeugt der dargestellte Sender ein BPSK-Signal (2-PSK, Binary Phase Shirt Keying). Dabei werden ein Hilfsträgersignal B (z.B. 848 kHz bei ISO/IEC 14443) und ein Trägersignal C (z.B. 13,56 MHz bei ISO /IEC 14443) mittels der Schaltung 69 AND-verknüpft. Das Datensignal A im Basisband (z.B. NRZ- oder Manchester-Signal) schaltet dabei - mit Hilfe eines Schalters 63 und eines Inverters 64 - das Hilfsträgersignal B zwischen einem invertier¬ ten und einem nicht-invertierten Zustand um. Dies entspricht in der Wir¬ kung einer Phasenmodulation um 180° (BPSK, binäre Phasentastung).
Ein Signal D, welches durch eine einfache AND- Verknüpfung des phasen¬ modulierten Hilfsträgersignals E mit dem Trägersignal C entsteht und mit¬ tels der Antenne 3 ausgesendet wird, weist vorteilhafterweise ein Frequenz¬ spektrum auf, welches dem einer Lastmodulation mit einem BPSK- modulierten Hilfsträger gleicht.
Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Überblick über die logische Verknüp¬ fung der Signale, den Stromverbrauch und die Reichweite für unterschiedli¬ che digitale Modulationsschaltungen (Trägerfrequenz TF = 13,56MHz;
Hiflsträgerfrequenz HT = 868kHz und Modulationssignal MS im Basisband, Manchester 106kBit/s).
Bei der Datenübertragung von einem Transponder zum Lesegerät wird nach ISO /JEC 14443-3/Typ A bei der Initialisierungs-Bitrate von 106 kBit/s ein ASK-modulierter Hilfsträger (OOK, on-off-keying: HT n MS) eingesetzt. Wird dieses Signal entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren aktiv nachgebildet, so können die benötigten Seitenbänder am effektivsten mit einem Ringmodulator erzeugt werden. Die hierbei entstehende Zweiseiten- bandmodulation (DSB) sollte die besten Ergebnisse hinsichtlich Kommunika¬ tionsreichweite zeigen, da dabei die Trägerfrequenz (13,56 MHz) unter¬ drückt wird und die verfügbare Energie in den Seitenbändern bereit gestellt wird.
Würde man einfach ein XOR-Glied als digitalen Ringmodulator in der Schal¬ tungsanordnung gemäß Figur 2 verwenden, so erhielte man eine schlechte Trägerunterdrückung bei dem untersuchten Signal nach ISO /IEC 14443 - Typ A. Dies rührt vor allem daher, dass das Trägersignal auch in den Modu¬ lationspausen, also zu 100% der Zeit, ausgesendet wird und führt zu einer unnötig hohen Stromaufnahme.
Bei der Verwendung eines ASK-modulierten Hilfsträgers (OOK, z. B. 14443/TypA) ist es in jedem Fall sinnvoll, das zur Einspeisung in den digita¬ len Ringmodulator vorgesehene Trägerfrequenzsignal TF mit dem Basis¬ bandsignal MS mittels einer logischen UND- Verknüpfung zu verknüpfen (TF n MS ) und das daraus resultierende Signal in den einen Eingang des digitalen Ringmodulators einzuspeisen. Hierdurch ergibt sich eine Reduzie- rung der Stromaufnahme auf 50%, verglichen mit dem einfachen Ringmodu¬ lator. Das HF-Signal wird dann nur zu den Zeitpunkten ausgesendet, zu de¬ nen auch der Hilfsträger eingeschaltet ist. Die Kommunikationsreichweite dieser Schaltung entspricht exakt der Reichweite des einfachen digitalen Ringmodulators. Die Trägerfrequenz ist nun im Ausgangsspektrum deutlich unterdrückt, so wie es von einem Ringmodulator zu erwarten ist. Eine derar¬ tige Schaltungsanordnung wurde bereits mit Bezug auf Figur 4 beschrieben.
Der ASK-Modulator wird, wie in Fig. 4 gezeigt, durch eine UND- Verknüpfung aller Eingangssignale realisiert. Das Ausgangssignal besteht nur mehr aus Trägerfrequenzbursts im Takt der Hilfsträgerfrequenz und des Modulationssignals im Basisband. Hinsichtlich der Reichweite müssen Ein¬ bußen hingenommen werden, die Reichweite sinkt auf 83 % verglichen mit dem Ringmodulator. Die Stromaumahme hingegen beträgt nur noch 25 % verglichen mit dem einfachen Ringmodulator. Diese Modulationsschaltung
erscheint somit als besonders vorteilhaft, da der Energieverbrauch der Schal¬ tung mit geringen Abstrichen in der Reichweite auf 25 % gesenkt werden kann.
Für ein externes HF-Interface - beispielsweise mit der später genauer be¬ schriebenen S2C-Schnittstelle - sollte bevorzugt ein ASK-Modulator einge¬ setzt werden, da hierbei die Leistungsaufnahme am geringsten ist. Wird das HF-Interface in einen Smart-Card-Chip integriert, oder wird ein HF-Interface verwendet, welches das Signal (TF n MS) bereit stellt, so wird bei ausrei- chender Energie bevorzugt der optimierte Ringmodulator eingesetzt wer¬ den. Soll dagegen Energie gespart werden, so kann auch hier der ASK- Modulator eingesetzt werden.
Bei einer Datenübertragung von einem Transponder zum Lesegerät nach ISO/IEC 14443-3/Typ B, sowie bei Baudraten von 212 kBit/s und höher, für die beiden Interfacetypen A und B wird ein BPSK-modulierter Hilfsträger (Binary Phase Shift Keying) eingesetzt.
Bei der aktiven Nachbildung eines solchen Signals erbringt auch hier ein Ringmodulator die besten Ergebnisse hinsichtlich Kommunikationsreichwei¬ te. Der digitale Ringmodulator zeigt ein gutes Verhalten hinsichtlich der Trä¬ gerunterdrückung. Die relative Stromaufnahme beträgt jedoch 100%, da während der gesamten Dauer eines Bits HF-Energie abgestrahlt wird.
Der ASK-Modulator zeigt ein schlechtes Verhalten hinsichtlich der Trä¬ gerunterdrückung. Die Stromaufnahme sinkt gegenüber dem Digitalen Ringmodulator auf 50%.
Für BPSK- oder auch FSK-modulierte Hilfsträger soll bevorzugt ein ASK-
Modulator eingesetzt werden, da der Sender hierbei die geringste Stromauf¬ nahme benötigt. Steht ausreichend Energie zur Verfügung, kann jedoch auch der einfache digitale Ringmodulator eingesetzt werden. Ein optimierter digi¬ taler Ringmodulator ist nicht möglich, da bei PSK- oder FSK-Modulation des Hilfsträgers, dieser während der gesamten Dauer eines Bits gesendet werden muss.
Im Folgenden wird mit Bezug auf die Figuren 7 bis 11 auf vorteilhafte Mög¬ lichkeiten eingegangen, eine erfindungsgemäße Schaltung in Verbindung mit bekannten Komponenten zu verwirklichen.
Es gibt Smart-Card-Chips, die eine von der Firma Philips definierte, soge¬ nannte S2C-Schnittstelle aufweisen, um den Smart-Card-Chip mit einer HF- Schnittstelle eines NFC-Geräts zu verbinden. Derartige Smart-Card-Chips verfügen zwar über Hardwaremittel zum Erzeugen und Dekodieren von auf einer ISO /IEC 14443 Schnittstelle benötigten Signalen (Miller Code, Man¬ chester Code, Hilfsträger 848 kHz). Jedoch besitzt ein solcher Chip keine ei¬ gene HF-Schnittstelleneinheit.
Figur 7 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Transpondereinheit, gebil¬ det durch einen an eine Antenne 3 angeschlossenen Interfacebaustein (Schnittstelleneinheit) 71 und einen Chip 75 mit einer geeigneten Schnittstel¬ le, beispielsweise einer S2C-Schnittstelle. Eine derartige Transpondereinheit kann beispielsweise in einem Mobilfunkgerät mit Hilfe der SIM-Karte als Chip 75 gebildet werden, die dann vorzugsweise über eine oder mehrere unbelegte Kontaktflächen (C6 und/oder C4, C8) der SIM-Karte mit dem In¬ terface-Baustein 71 verbunden ist.
Sowohl der Interface-Baustein 71 als auch der Chip 75 können Ihre Versor¬ gungsspannung von dem Gerät beziehen, in welchem sie vorzugsweise re¬ versibel angeordnet sind. Der Interfacebaustein 71 kann in einem zweiten Betriebsmodus als gewöhnlicher Transponder agieren und den Chip mit ei- ner Betriebsspannung Vcc_RF versorgen.
Figur 8 zeigt schematisch genaueren Aufbau eines Interfacebausteins für ei¬ nen Chip mit S2C-Schnittstelle.
Der Interfacebaustein 71 ist mit einem Signaleingang SIGIN und einem Sig¬ nalausgang SIGOUT ausgestattet, um Signale von der Antenne zu dem Chip (nicht gezeigt) und vom Chip, welcher das modulierte Hilfsträgersignal ge¬ neriert, zu der Antenne zu leiten. Ein Signal an SIGOUT besteht aus einem 13,56 MHz TTL-Signal, welches gegebenenfalls ein Modulationssignal eines entfernten Lesegerätes enthält.
Der Interfacebaustein 71 umfaßt einen Verstärker 80, ein AND-Gatter 89, einen Oszillator 88, einen Frequenzteiler 82, einen Signalformer 84 und einen Schalter 87. Der Verstärker 80 kann beispielsweise ein Gegentaktverstärker mit (digitalen) Push-Pull Ausgangsverstärkern (nicht gezeigt) sein. Des wei¬ teren besitzt der Interfacebaustein zwei Antennenanschlüsse LA und LB und eine Serienkapazität 81. Darüber hinaus besitzt der Interfacebaustein 71 An¬ schlüsse Vcc-in und GND zur Energieversorgung und einen Steuereingang CTRL, um zwischen einem Sende- und Empfangsbetrieb des Interfacebau- steins mittels des Schalters 87 umzuschalten.
Das extern modulierte Hilfsträgersignal wird über eine geeignete Schnittstel¬ le (z.B. S2C Interface von Philips) an den Signaleingang SIGIN des Interface¬ bausteins 71 geführt und dort wie nachfolgend beschrieben weiter verarbei-
tet. Das Hilfsträgersignal ist beispielsweise ein 848kHz TTL-Signal, welches ASK (ISO/IEC 14443 A, Manchester Code) oder BPSK (ISO/IEC 14443 B, NRC Code) moduliert ist.
Befindet sich der Interfacebaustein im Sendebetrieb, d.h. es findet eine kon¬ taktlose Datenübertragung an ein externes Lesegerät oder ein NFC-Gerät statt, so wird am Signaleingang SIGIN durch den Smart-Card-Chip ein mo¬ duliertes Hilfsträgersignal eingespeist und optional in einem Inverter 86 in¬ vertiert. Das invertierte Signal E wird im AND-Gatter 89 als Trägerfre- quenzmodulator mit einem 13,56 MHz Trägerfrequenzsignal verknüpft und dem Verstärker 80 zugeführt.
Die Antenne 3 und die Serienkapazität 81 bilden einen Reihenschwingkreis, welcher mit den Ausgängen LA' und LB' des Verstärkers 80 verbunden ist, so dass der im Resonanzfall fließende HF-Strom im Antennenschwingkreis nur durch die ohmschen Widerstände in den Leitungen und im Verstärker 80 begrenzt wird. Dadurch wird eine größtmögliche Sendeleistung des Inter¬ facebausteins erreicht.
Ferner kann dem Smart-Card-Chip über den Schalter 87 im Sendebetrieb über den Ausgang SIGOUT ein konstantes 13,56 MHz Taktsignal vom Oszil¬ lator 88 zugeführt werden, sofern er ein solches (externes) Taktsignal zum Betrieb benötigt, um einen genauen Takt (Timing) einzuhalten. Wie bereits beschrieben, ist dies für eine Kommunikation nach dem Standard ISO 14443 Typ A notwendig.
Im Empfangsbetrieb wird dem Smart-Card-Chip über den Schalter 87 und den Ausgang SIGOUT ein digitalisiertes, von der Antenne 1 abgegriffenes Empfangssignal zugeführt. Der Signalformer 84 funktioniert dabei als Ver-
stärker, um auch schwache Signale empfangen zu können, und als Schwel¬ lenschalter, um am Ausgang des Signalformers ein digitales Ausgangssignal zur Verfügung zu stellen. Beispielsweise kann als Schwellenschalter ein Schmitt-Trigger eingesetzt werden, der abhängig vom Über- bzw. Unter- schreiten eines vorbestimmten Schwellenwerts einen eindeutigen High- bzw. Low-Pegel ausgibt.
Über den Steuereingang des Gegentaktverstärkers 80 werden die Push-Pull- Ausgänge der Ausgangstreiber (siehe Verstärkereinheiten in Fig. 5) auf GND geschaltet, so dass aus der Antenne 3 und dem Kondensator 41 ein Parallel¬ schwingkreis entsteht. Um Energie zu sparen, kann der Verstärker 80 im Empfangsbetrieb des Interfacebausteins in einen Stromsparmodus geschaltet werden.
Der Oszillator 88 erzeugt das im Sendebetrieb benötigte 13,56 MHz Träger¬ frequenzsignal. Kann der Oszillator im Empfangsbetrieb nicht abgeschaltet werden, da sein Einschwingvorgang ggf. zu lange dauert, so wird der Oszil¬ lator im Empfangsbetrieb des Interfacebausteins bevorzugt auf einer Vielfa¬ chen N des Trägerfrequenzsignals (z.B. 27,120 MHz) betrieben, um das ggf. schwache Empfangssignal nicht durch Übersprechen zu stören. Im Sendebe¬ trieb kann dann durch Teilung des Oszillatorsignals durch N mittels eines optionalen Teilers 82 das benötigte 13,56 MHz Signal erzeugt werden.
Der Steuersignaleingang CTRL für ein Steuersignal ist optional, da sich das Steuersignal zum umschalten des Betriebsmodus auch aus dem Eingangs¬ signal am Signaleingang SIGIN ableiten lässt. Beispielsweise kann ein mono¬ stabiles Zeitglied (Monoflop) aus dem Eingangssignal an SIGIN ein Steuer¬ signal erzeugen. Es gibt nur dann ein aktives Eingangssignal, wenn der Chip Daten senden möchte. Triggert man nun mit der ersten Flanke des Eingangs-
signals das monostabile Zeitglied, erhält man als Ausgang des Zeitgliedes ein Steuersignal. Insbesondere sollte das Zeitglied nachtriggerbar realisiert werden und so eingestellt sein, dass es etwa nach einer Zeit von der 1 bis 2- fachen Bitdauer (also maximal der FGT, Frame Guard Time) in den Aus- gangszustand zurückfällt. Somit steuert das Steuersignal wieder einen Emp¬ fangsbetrieb an, wenn keine Daten mehr gesendet werden.
Figur 9 zeigt schematisch den Aufbau eines Interfacebausteins zur Anbin¬ dung an einen Chip mit herkömmlicher HF-Schnittstelle.
Die erfindungsgemäße aktive Transpondereinheit verfügt über einen Emp¬ fangszweig und einen Sendezweig. Der Empfangszweig besteht aus einer Antenne 3, einem Eingangsverstärker 91, einer automatischen Verstärkungs¬ regelung 92, sowie einem Verstärker der bevorzugt als Gegentaktverstärker (V+, V-) ausgeführt ist. Ferner ist ein Transponderchip CL über seine Anten¬ nenanschlüsse mit dem Gegentaktverstärker verbunden.
Bei dem Transponderchip CL handelt es sich um einen herkömmlichen RFID-Chip entsprechend dem Stand der Technik. Er wird normalerweise an seinen Anschlüssen mit einer Antenne, z. B. in einer Chipkarte, verbun¬ den. Ferner ist der Transponderchip CL so ausgelegt, dass die Datenübertra¬ gung von der Transpondereinheit zu einem Lesegerät mittels Lastmodulati¬ on durchgeführt wird. Dies ist bei den üblichen, auf 13,56 MFIz oder auch 125 kHz eingesetzten RFID-Systemen ohnehin fast immer der Fall (z. B. ISO/IEC 14443, ISO/IEC 15693, ISO/IEC 18000-3).
Der Sendezweig besteht aus einer Demodulationsschaltung 97, einer Modu¬ latorschaltung 9, einem Oszillator 8 (z. B. 13.56 MHz), einer Steuerung 95, sowie einem Sendeverstärker 80 verbunden mit der Antenne 3. Die
Demodulationsschatung 98 kann zum Beispiel aus einem Gleichrichter 96 und einem Schwellwertschalter 97 bestehen.
Im Empfangsbetrieb wird in der Antenne 3 durch das magnetische Feld eines entfernten RFID-Lesegerätes eine Spannung induziert. Zusammen mit dem Kondensator 81 bildet die Antenne 3 einen Parallelschwingkreis, dessen Resonanzfrequenz in etwa der Sendefrequenz des RFID-Lesegerätes ent¬ spricht. Die so am Schwingkreis anstehende Spannung wird über den Schal¬ ter 7 dem Eingangsverstärker 91 zugeführt. Über eine Verstärkungsregung 92 wird nun der Verstärkungsgrad des Eingangsverstärkers 91 so nachge¬ führt, dass die Ausgangsamplitude der vom Eingangsverstärker 91 verstärk¬ ten Spannung weitgehend konstant bleibt. Die Zeitkonstante der Regelung wird dabei bevorzugt so eingestellt, dass die Ausgangsspannung des Ver¬ stärkers 91 zwar bei unterschiedlicher Entfernung zum Lesegerät (d. h. un- terschiedlich hohe Induktionsspannung in der Spule 3 konstant bleibt, Mo¬ dulationssignale hingegen (z. B. 10% ASK mit 106 kBit/s) durch eine zu schnelle Regelung nicht unterdrückt werden.
Das Ausgangssignal des Verstärkers 91 wird einem weiteren Verstärker, be- vorzugt einem Gegentaktverstärker (V+, V-) zugeführt. Das Ausgangssignal des Gegentaktverstärkers wird über (wenigstens) einen Serienwiderstand 93 den Anschlüssen des kontaktlosen RFID-Chips CL zugeführt. Die Amplitude des Ausgangssignals des Gegentaktverstärkers V+/V- ist dabei so gewählt, dass der RFID-Chip CL durch das Ausgangssignal mit ausreichend Energie zum Betrieb versorgt werden kann.
Der RFID-Chip CL erhält somit ein Signal, welches im Zeitverlauf dem Sig¬ nal des entfernten Lesegerätes entspricht und sich diesem in der Amplitude proportional verhält. Der RFID-Chip ist damit auch in der Lage, von diesem
Lesegerät gesendete Kommandos zu empfangen, auszuwerten und ggf. ab¬ zuarbeiten.
Sobald der RFID-Chip CL ein Kommando empfangen und abgearbeitet hat, versucht er eine Antwort an das entfernte Lesegerät zurückzusenden. Hierzu verwendet der RFID-Chip üblicherweise eine Lastmodulation, d. h. ein zu¬ sätzlicher Parallelwiderstand im Chip wird im Takt des Modulationssignals ein und ausgeschaltet. Dies führt zu messbaren Schwankungen im Span¬ nungsabfall an den Widerständen 93, 94. Mit anderen Worten, die HF- Wechselspannung an den Anschlüssen wird in der Amplitude moduliert. Durch die Demodulatorschaltung 98 wird dieses amplitudenrnodulierte Wechselspannungssignal demoduliert und das ursprüngliche Modulations¬ signal somit weder rekonstruiert.
Die Demodulationsschaltung 98 besteht im einfachsten Fall aus einem Brü¬ ckengleichrichter 96 und einem Schellwertschalter 97. Eine weitere Möglich¬ keit besteht darin die Demodulationsschaltung aus einem A/D-Wandler und einer nachfolgenden Signalverarbeitung (z. B. einem DSP-Prozessor mit Software) zu realisieren. Bei RFID- Systemen die mit Lastmodulation mit Hilfsträger arbeiten, ist auch ein Ausfiltern eines durch die Lastmodulation entstandenen Hilfsträgerbandes (Oberes Hilfsträgerband 13.56 MHz + fnr, Unteres Hilfsträgerband - 13,56 Mhz - far ) und eine nachfolgende Verarbei¬ tung möglich.
Das durch die Demodulationsschaltung 97 rekonstruierte Modulationssignal wird auch einer Steuerung 95 zugeführt. Diese schaltet die erfindungsgemä¬ ße Schaltung mit der ersten Flanke des Modulationssignal möglichst verzö¬ gerungsfrei in einen Sendebetrieb um, so dass die vom RFID-Chip CL er¬ zeugten Daten auch an das entfernte Lesegerät übertragen werden können.
Hierzu wird zunächst der Schalter 7 von der Antenne 3 auf den Oszillator 8 (13.56 MHz) umgeschaltet. Dies ist notwendig, um den RFID-Chip CL auch weiterhin mit einer Wechselspannung der richtigen Frequenz versorgen zu können. Gleichzeitig wird durch die Steuerung 95 der Verstärker 80 akti- viert.
Das rekonstruierte Modulationssignal sowie das Signal des Oszillators 8 wird der Modulatorschaltung 9 zugeführt. Die genaue Funktion einer sol¬ chen Schaltung ist bereits ausführlich beschrieben worden. Das Ausgangs- signal der Modulatorschaltung 9 wird dem Verstärker 80 zugeführt und ü- ber die Antenne 3 an das entfernte Lesegerät gesendet.
Wird der Steuerung 95 für eine definierte Zeit t kein Modulationssignal mehr zugeführt, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, das diese die erfindungsge- mäße Schaltung automatisch wieder in den Empfangsbetrieb zurückschaltet. Die Dauer der Zeit t wird zweckmäßigerweise zwischen der Dauer eines Bits (ISO 14443-A: ~10 μs) und der Frame Delay Time (minimale Zeit bis zum nächsten Signal eines Lesegerätes, ISO 14443-A: ~ 86 μs) einge¬ stellt.
Ein wichtige Rolle kommt dem an der Steuerung 95 vom Empfangszweig (91, 92, V+, V-) eingehenden Signal zu. Sendet ein Lesegerät an die Transponderemheit Daten mittels einer Amplitudenmodulation des ausge¬ sendeten Feldes (z. B. 150/IEC 14443-A: 100% ASK, ISO/IEC 14443-B: 10% ASK) so wird diese Modulation auch an den Transponderchip CL weiterge¬ leitet. Die Demodulationsschaltung 98 kann dabei möglicherweise nicht zwi¬ schen einem Modulationssignal von einem Lesegerät und einer Lastmodula¬ tion des RFID-Chips CL unterscheiden, da sich beide als Amplitudenmodu¬ lation des HF-Signals an den Anschlüssen des RFID-Chips CL äußern.
Eine Lastmodulation des Transponderchips CL ist jedoch ausschließlich an den Anschlüssen, ein Modulationssignal des Lesegerätes hingegen bereits im Empfangszweig (91, 92, V+, V-) der erfindungsgemäßen Schaltung zu erken- nen. Es ist daher vorgesehen, die erfindungsgemäße Schaltung nur dann in den Sendebetrieb zu schalten, wenn ein Modulationssignal (Amplitudenmo¬ dulation) ausschließlich an den Anschlüssen des RFID-Chips CL, nicht je¬ doch im Empfangszweig detektiert werden kann, da es sich nur in diesem Fall um eine Lastmodulation handelt. In Figur 9 wird dies durch das in die Steuerung 95 vom Empfangszweig (91, 92, V+, V-) eingespeiste Signal ange¬ deutet.
Eine zweite Möglichkeit zur Unterscheidung besteht in der Auswertung der Modulationstiefe des Signals an den Anschlüssen des RFID-Chips. Durch Lastmodulation wird eine Modulationstiefe kleiner 100% erreicht. Im Labor¬ aufbau wurden ca. 25% ermittelt, andere Werte ergeben sich aus Kombinati¬ on von unterschiedlichen Widerständen 93, 94 mit verschiedenen RFID- Chips CL. Es ist daher vorgesehen, die Unterscheidung zwischen der Last¬ modulation und der Modulation des Lesegerätes durch das Ermitteln der Modulationstiefe anhand von vorgegebenen Schaltschwellen vorzunehmen. Liegt die Stärke des Modulationssignals über einer ersten, hohen Schwelle, so liegt ein Signal des Lesegerätes vor. Ist das Modulationssignal dagegen kleiner als die erste Schaltschwelle und optional größer als eine zweite Schaltschwelle, wird erkannt, dass eine Lastmodulation vorliegt. Eine Um- Schaltung in den Sendebetrieb erfolgt, wenn die Modulation durch eine Lastmodulation hervorgerufen wurde.
Figur 10 zeigt schematisch den Aufbau eines vereinfachten Interfacebau¬ steins zur Anbindung an einen Chip mit herkömmlicher HF-Schnittstelle.
In dieser Ausführungsform wird anstelle eines linearen Verstärkers ein TTL- Treiber in Gegentaktschaltung 23, 24, 25 eingesetzt. Ein Modulationsdetektor 22 dient der Erkennung einer vom Lesegerat gesendeten Amplitudenmodu- lation und schaltet erfindungsgemäß während der Modulationspulse des Lesegerätes, das eine 100% ASK-Modulation ausführt, beide Ausgänge der Gegentaktschaltungen 23, 24 auf einen Low-Pegel. Verwenden dagegen der Transponderchip CL und das Lesegerät eine 10% - ASK-Modulation für die Datenübertragung (beispielsweise gemäß ISO /IEC 14443-B) so ist vorgese- hen, dass der Modulationsdetektor 22 im Takt der empfangenen Modulati¬ onssignale zwischen zwei Gegentaktschaltungen mit unterschiedlichem Pe¬ gel des Ausgangssignals umschaltet.
Eine weitere Möglichkeit der Ankopplung des Transponderchips CL besteht in einer kapazitiven oder auch induktiven Ankopplung. Figur 11 zeigt den relevanten Ausschnitt eines vereinfachten Interfacebausteins zur induktiven Anbindung an einen Transponder.
Für eine induktive Ankopplung verfügt die Schaltung über eine zusätzliche Antenne 29, welche mittels eines Kondensators 26 in Resonanz zur Arbeits¬ frequenz (z. B. 13,56 MHz) gebracht werden kann. Ein Transponder, beste¬ hend aus einem Transponderchip CL und einer Antenne 28 wird in unmit¬ telbarer Nähe der Antenne 29 positioniert, so dass eine möglichst gute mag¬ netische Kopplung zwischen den Antennen 28 und 29 erreicht werden kann. Auch bei dieser Anordnung kann eine Lastmodulation des Transponder¬ chips CL leicht detektiert werden.
Der induktiv koppelbare Interfacebaustein und eine damit verbundene wei¬ tere Antenne (siehe Bezugszeichen 3 in Fig. 10) kann in einem Endgerät an-
geordnet sein. Die Reichweite eines gewöhnlichen Transponders kann mit Hilfe eines solchen Endgerätes erhöht werden. Der Besitzer eines Mobil¬ funkgerätes könnte beispielsweise eine Kommunikation zwischen seinem Transponder und einem ungünstig angeordneten oder aus anderen Gründen nicht komfortabel erreichbaren Lesegerät aufbauen, indem er den Transpon¬ der an sein erfindungsgemäß mit einem induktiv koppelbaren Interfacebau¬ stein versehenes Mobilfunkgerät hält.
Die nachfolgende Tabelle zeigt Ergebnisse durchgeführter Reichweitenmes- sungen:
Wie aus der Tabelle abzulesen ist, werden mit dem erfindungsgemäßen Ver¬ fahren auch bei sehr kleinen Antennen große Kommunikationsreichweiten erzielt.
Es wurde festgestellt, dass kleine Antennen, z.B. in einer SIM-Karte mit eige¬ ner Antenne (ca. 15x25 mm2), mit einer herkömmlichen Lastmodulation nur sehr geringe Lesereichweiten erreichen. Häufig ist es sogar unmöglich, mit einem kontaktlosen Lesegerät zu kommunizieren, wenn die SIM-Karte mit Antenne beispielsweise in einem Mobilfunkgerät angeordnet ist. Wird einer der erfindungsgemäßen Sender in einem mobilen Endgerät eingesetzt wird nicht die Reichweite deutlich erhöht. Zudem kann vorteilhaft ausgenutzt
werden, dass mobile Endgeräte wie Mobilfunkgeräte, PDAs, etc. eine eigene Energieversorgung (Akku) besitzen, welche auch zur Versorgung einer er¬ findungsgemäßen Schaltung verwendet werden kann.
Die beschriebenen Lösungen können als Alternative zum Einsatz von NFC- Einheiten gesehen werden, die im aktiven Modus des NFC-Sytems abwech¬ selnd ihr Feld aussenden. Die vorliegenden Lösungen können aber auch als vorteilhafte Ergänzung für den passiven Modus in einem NFC-System die¬ nen.
So könnte eine NFC-Einheit angepasst sein, in ihrem passiven Modus in der Rolle („Being Card")/ in welcher die NFC-Einheit eine Lastmodulation aus¬ führen soll, sich im Sinne der vorliegenden Lösungen zu verhalten. Die NFC- Einheit könnte beispielsweise stets als aktiv ein eigenes Feld aussendende Komponente agieren. Ebenso könnte die NFC-Einheit aber auch zwischen einem ersten Untermodus, der einer herkömmlichen Lastmodulation ent¬ spricht, und einem aktiv sendenden, zweiten Untermodus, in welchem die Lastmodulation vorgetäuscht wird, unterscheiden und gegebenenfalls um¬ schalten. Eine derart verbesserte NFC-Einheit kann mit Hilfe des geänderten passiven Betriebsmodus auch mit gewöhnlichen RFID-Lesegeräten über eine höhere Reichweite hinweg kommunizieren. Da NFC-Einheiten für ein selb¬ ständiges Senden in ihrem herkömmlichen aktiven Modus bereits bestimmte Einheiten - wie beispielsweise einen Oszillator, einen Verstärker und eine Steuerung - aufweisen werden, sind verhältnismäßig wenige Modifikationen einer NFC-Schaltung erforderlich, um eine Schaltung im Sinne der vorlie¬ genden Anmeldung in einer NFC-Einheit zu realisieren.
Zugunsten der Lesbarkeit der vorliegenden Beschreibung wurden die ein¬ zelnen vorteilhaften Merkmale und Anordnungen nicht in jeder Ausfüh-
rungsform dargestellt, diskutiert und kombiniert. Teilaspekte der einzelnen Ausführungsformen sind untereinander kombinierbar, wie es anhand der Beispiele in den nachfolgenden Absätzen deutlich wird.
Die einzelnen funktionalen Komponenten der Transpondereinheit: Antenne, Schnittstelleneinheit, Chip und gegebenenfalls Spannungsversorgungsein- heit können in verschiedensten Kombinationen separat voneinander oder gemeinsam in einer Einheit integriert angeordnet sein. Eine erfindungsge¬ mäße Transpondereinheit kann beispielsweise als besonders ausgebildeteter Transponder, in einem tragbaren Datenträger, insbesondere einer Chipkarte, gebildet sein, der optional eine Batterie aufweist. Eine tragbarer Datenträ¬ ger, insbesondere eine SIM-Karte, mit Chip und Schnittstelleneinheit kann in einem mobilen Endgerät mit einer externen Spannungsquelle und /oder ei¬ ner externen Antenne verbunden werden. Die Schnittstelleneinheit kann in einem Endgerät angeordnet, mit einer eigenen oder einer externen Antenne verbunden sein, und mit einem Chip kommunizieren, der reversibel oder fest im Endgerät oder temporär am Endgerät angeordnet ist.
Eine geeignete Modulatorschaltung kann bezogen auf den Anwendungsfall in beispielsweise den oben genannten Komponentenkombinationen gewählt werden. Auch die verschiedenen gezeigten Arten von Hilf strägermodulato- ren und Trägerfrequenzmodulatoren können in einem Modulator theore¬ tisch beliebig kombiniert werden. Ob ein passiver Betriebsmodus vorgese¬ hen wird sowie unter welchen Bedingungen und wie eine Umschaltung er- folgt, ist ebenfalls abhängig vom Anwendungsfall wählbar.