VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES TÜRKASTENS EINES AUS KASTEN UND DECKEL GEBILDETEN TÜRBLATTES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Türkastens eines aus Kasten und Decken gebildeten Türblattes nach dem Oberbegriff des hier beige¬ fügten Anspruches 1.
Aus Metall gebildete Türblätter werden vielfach, wie dies auch aus einigen DIN- Vorschriften bekannt ist, aus einem Kastenblech hergestellt, das mit einer für die jeweiligen Einsatzzwecke der Tür geeigneten Füllung befüllt wird und mit einem Deckelblech verschlossen wird.
Das Kastenblech oder vielfach auch einfach Kasten genannt, bildet dann eine ers¬ te Breitseite des Türblattes und -je nach Vorhandensein oder Größe eines Türfal¬ zes ganz oder teilweise die vier Schmalseiten oder Stirnseiten des späteren Tür¬ blattes.
Der Kasten hat demgemäss tatsächlich eine Kastenform, die aus dem die Tür¬ blattbreitseite bildenden Boden und den die Torblattschmalseiten bildenden Sei¬ tenwänden besteht.
Die Fig. 1 und 2 verdeutlichen eine bisher übliche Herstellweise zum Herstellen eines solchen Kastenbleches. In Fig. 1 ist dabei eine Ecke des Kastenbleches in teilweise weggeschnittener Darstellung und in Fig. 2 ist der Eckbereich eines Me¬ tallbleches, aus dem diese Ecke gebildet ist, dargestellt.
Das Kastenblech wird üblicherweise aus einem einzelnen Metallblech durch Um¬ biegen von Randstreifen und Verschweißen der Randstreifen im Eckbereich des Türblattkastens aneinander gebildet. Fig. 1 zeigt die fertige Eckverbindung und Fig. 2 zeigt das Metallblech kurz vor dem Umbiegen.
Der in Fig. 1 dargestellte Eckbereich 8 eines (Türblatt-)Kastens 10 wird gebildet durch ein Bodenblech 12, das eine Türblattbreitseite 14 bildet, und durch zwei seitliche Kantungen oder Randstreifen 16 und 18, die jeweils Schmalseiten 20 und 22 des Kastens bilden.
Ein erster Randstreifen 16 bildet dabei eine kurze Schmalseite, d. h. eine obere oder untere Stirnseite 20. Der zweite Randstreifen 18 bildet eine Schmalseite auf der langen Seite eines Türblattes, d. h. hier eine der beiden seitlichen Schmalsei¬ ten 22. Die beiden Randstreifen 16 und 18 verlaufen demnach nach ihrer Abkan¬ tung rechtwinklig zueinander. Der zweite Randstreifen 18 hat in dem gezeigten Beispiel noch ah seinem äußersten Randbereich 24 eine weitere Abkantung 26, an dem das hier nicht dargestellte Deckelblech in bekannter Art und Weise be¬ festigbar ist.
Die beiden Randstreifen sind zum Bilden einer festen Eckverbindung über eine Schweißverbindung 28 miteinander verbunden. Die bekannte Schweißverbindung 28 wird gebildet durch einen von einem der beiden Randstreifen, hier von dem ersten Randstreifen 16, parallel zu dem anderen, einer dem zweiten Randstreifen 18, verlaufend umgebogenen Schweißlappen 30, der mit zwei 2 Schweißbuckeln 32 an dem zweiten Randstreifen 18 angeschweißt wird.
Die beiden Randstreifen 16, 18 werden mit dem Schweißlappen 30 durch Ausklin¬ ken eines entsprechend geformten Eckbereiches 33 beim Ausstanzen einer Me¬ tallblech-Rohform-Kastenblech 34-, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, gebildet.
Bei der bisher üblichen Herstellung eines Türblatt-Kastens 10 wird also derart vor¬ gegangen, dass die die Stirnseiten oder Schmalseiten 20, 22 bildenden Randstrei-
fen 16, 18 nach dem Herstellen der Randstreifen 16 und 18 wie in Fig. 2 gezeigt, um 90° nach innen gekantet werden. Die Stirnseite 20 wird dabei mit der seitlichen Schmalseite 22 über die Schweißlappen-Verbindung 28 verbunden. Der Schwei߬ lappen 30 wiederum muss vor der eigentlichen Biegung des ersten Randstreifens 16 um 90° umgekantet, also hochgestellt werden. Dabei wird der Schweißlappen 30 in der Regel durch spezielle Maschinen überbogen (um mehr als 90° umgebo¬ gen), damit er bei dem nachfolgenden nach innen Kanten des ersten Randstrei¬ fens 16 nicht an den zweiten Randstreifen 18 des Kastenbleches 34 stößt.
In anderen hier nicht näher gezeigten Verfahren kann eine solche Eckverbindung von zwei hoch gebogenen Randstreifen 16 auch durch einen separaten Anschweiß-Eckwinkel ausgeführt werden, der natürlich vorher separat zugeführt werden muss.
Die zuvor geschilderten Verfahren sind interner Stand der Technik, dessen Vor¬ veröffentlichung unklar ist. Die geschilderten bisher eingesetzten Verfahren sind jedenfalls relativ aufwändig und bedürfen spezieller Maschinen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herstellverfahren der im Oberbegriff des beige¬ fügten Anspruches 1 genannten Art wesentlich zu erleichtern und kostengünstiger zu gestalten. Außerdem soll die Herstellung von Sondermaßen vereinfacht wer¬ den. .
Diese Aufgabe wird durch ein Herstellverfahren mit den Schritten des beigefügten Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wird auf die bisher üblichen Schweißlappen 30 verzichtet. An¬ stelle dessen werden die auf Stoß aneinander liegenden Kantenbereiche der bei¬ den Randstreifen direkt miteinander auf Stoß verschweißt.
Dadurch entfallen die zusätzlichen Biegemaßnahmen, die aufgrund der Schwei߬ lappen 30 bisher notwendig waren. Die Eckbereiche des Kastenbleches können wesentlich einfacher, nämlich im wesentlichen rechtwinklig ausgeklinkt werden, um die umzubiegenden Randstreifen an dem Kastenblech zur Verfügung zu stel¬ len. Die sich ergebende im wesentlichen rechteckige Form der Randstreifen ist in¬ dustriell bedeutend einfacher handhabbar.
Nun sollen die erfindungsgemäß hergestellten Türblattkasten auch für Feuer¬ schutztüren oder sonstige Türen, die besonderen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, eingesetzt werden können. Aus diesem Grund hat man bisher zum Vorsehen einer sicheren Schweißverbindung die beiden Schweißbuckel und den Schweißlappen vorgesehen. Die Schweißbuckel 32 mussten in einem zusätz¬ lichen Schritt in den Schweißlappen 30 eingebracht werden.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine sichere Schweißverbindung, die auch den Anforderungen an Feuerschutztüren und/oder sonstige, starken Belastungen ausgesetzte Türen über lange Zeit standhält, ge¬ schaffen, indem einer der beiden Randstreifen an derjenigen Seitenkante, die mit der Seitenkante des zweiten Randstreifens in der Ecke auf Stoß in Anlage kommt, mit Schweißbuckeln versehen wird. Die Schweißbuckel sind vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie über die Seitenkante, d. h. in Richtung des anderen umge¬ bogenen Randstreifens vorstehen. Die Schweißbuckel werden vorteilhafterweise gleich bei der Ausformung der Randstreifen an der Seitenkante gleich mit vorge¬ sehen und ausgeformt. Die Schweißbuckel können zum Beispiel einfach dadurch gebildet werden, dass ein Bereich der Seitenkante wellenförmig ausgebildet wird. Dies kann in besonders vorteilhafterweise dadurch geschehen, dass die Wellen¬ form oder die sonst wie geformten Vorsprünge an der Seitenkante gleich beim Ausklinken des Eckbereiches des noch ungebogenen Kastenbleches mit ausge¬ klinkt werden.
Bei der Erfindung entfallen die vorstehend in Bezug auf den Stand der Technik er¬ läuterten zusätzlichen Arbeitsschritte. Die Eckverbindung wird lediglich nach dem
Biegen der einen sich gegenüberliegenden Schmalseite im Verbindungsbereich zu den anderen sich gegenüberliegenden Schmalseiten, vorzugsweise im T-Stoß stumpf geschweißt.
Vorzugsweise wird eine sehr feste Verbindung über eine Buckel¬ schweißverbindung erreicht. Die Schweißbuckel werden direkt über die üblicher¬ weise vorzusehenden Eckausklinkungen in der entsprechenden Größe mitange- stanzt. Die Größe der Schweißbuckel richtet sich dabei nach der Materialstärke und lehnt sich im allgemeinen an gültige DIN-Normen für einschlägige Verbindun¬ gen an.
Im Rahmen von bereits durchgeführten Schweißversuchen konnte nachgewiesen werden, dass die Festigkeitswerte für das erfindungsgemäße Schweißverfahren denjenigen der zuvor zum Stand der Technik erläuterten Schweißverfahren ver¬ gleichbar sind.
Die Fertigung wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren insofern wesentlich er¬ leichtert, dass variabel verstellbare Biegewerkzeuge in flexiblen Biegemaschinen wesentlich einfacher aufgebaut werden können. Durch die einfache umzubie¬ gende Form wird auch eine Positionierbarkeit der Biegewerkzeuge ermöglicht, so dass Sondermaße sehr einfach gefertigt werden können. Die Biegewerkzeuge können ohne weiteres bis in den Eckbereich des Türblattkastens positioniert wer¬ den.
Ein „Luftbiegen", das bei dem zuvor üblichen Verfahren notwendig war und Ursa¬ che für einige Qualitätsmängel war, entfällt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische, teilweise weggeschnittene Darstellung einer Eckverbindung eines Türblatt-Kastens nach dem Stand der Technik:
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Eckbereich eines Kastenbleches nach dem Stand der Technik, aus der die in Fig. 1 gezeigte Ecke gebildet wird;
Fig. 3 eine Ansicht vergleichbar derjenigen von Fig. 1 auf einen Eckbereich einer Ausführungsform eines erfindungsgemäß hergestellten Türblatt- Kastens;
Fig. 4 eine Fig. 2 entsprechende Draufsicht auf einen Eckbereich eines Kas¬ tenbleches, aus dem die in Fig. 3 dargestellte Ecke gebildet wird;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den in Fig. 3 dargestellten Eckbereich von oben; und
Fig. 6 eine Detailansicht des Details X von Fig. 5.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des damit her¬ gestellten Türblatt-Kastens 40 wird im folgenden anhand der Darstellung der Fig. 3 - 6 näher erläutert. Dabei werden für entsprechende Teile die gleichen Bezugs¬ zeichen wie bei der zuvor erfolgten Beschreibung des Standes der Technik an¬ hand der Fig. 1 und 2 verwendet. Die Beschreibung dieser entsprechenden Teile wird hier nicht wiederholt; es wird auf die obige Beschreibung verwiesen.
Der in Fig. 3 dargestellte Eckbereich 8 des Kastens 40 zeichnet sich im Vergleich zu dem in Fig. 1 dargestellten Eckbereiches 8 des Kastens 10 nach dem Stand der Technik dadurch aus, dass die Eckverbindung nicht über einen Schweißlap¬ pen 30 mit Schweißbuckel 32, sondern durch eine Buckelschweißung eines Sei¬ tenrandes 42 des im wesentlichen rechteckförmig ohne den Schweißlappen gebil¬ deten ersten Randstreifen 16 ausgebildet wird.
Wie in Fig. 4 gezeigt, erfolgt die Eck-Ausklinkung 33 bei dem Kastenblech im we¬ sentlichen rechteckförmig. Die zu dem zweiten Randstreifen 18 hinzu gewandte
Seitenkante 44 des die kurze Schmalseite 20 oder Stirnseite bildenden ersten Randstreifens 16 ist nicht mit einem Schweißlappen, sondern mit einem wellenli- nienförmigen Bereich 46 geformt. Durch die Wellenform ergeben sich vier Schweißbuckel 48, die über den verbleibenden Kantenbereich 50 um ein be¬ stimmtes Maß von 0,5 - 2mm, hier im Beispiel 1 mm, vorstehen.
Die in Fig. 4 gezeigte Form wird einfach durch entsprechende Ausbildung des Ausklink-Werkzeuges oder Stanz-Werkzeuges (nicht dargestellt) in einem Schritt beim Ausstanzen des Kastenbleches 34 erreicht. Bei der Herstellung des Kastens 10 wird dann so vorgegangen, dass zunächst der erste Randstreifen 16 mit der mit Schweißbuckel 48 versehenen Seitenkante umgebogen wird und dann der zweite Randstreifen 18 umgebogen und verschweißt wird.
Fig. 5 zeigt dann die erhaltene Schweißverbindung von oben und Fig. 6 zeigt den Ausbrand der Schweißbuckel 48. Etwa die Hälfte (0,5mm) des Vorstandes (1 mm) der Schweißbuckel 48 wurden bei diesem Beispiel „abgebrannt" und zum Bilden der Schweißverbindung verwendet. Die vorstehenden Bereiche der Schweißbu¬ ckel 48 werden so fest mit dem zweiten Randstreifen verschweißt.
Bei der dargestellten Ausführungsform werden nicht die beiden Seitenkanten der Randstreifen direkt miteinander verschweißt, vielmehr steht der zweite Randstrei¬ fen 18 noch ein Stück über die Schweißverbindung mit dem ersten Randstreifen 16 hervor. Dadurch wird an der Stirnseite 20 des späteren Türblattes eine Vertie¬ fung für Dichtungen, Brandaufschäumer, u. s. w. erzielt. Außerdem wird so die Festigkeit der Schweißverbindung gegenüber einer Verbindung von zwei Seiten¬ kanten erhöht.
Wenngleich voranstehend nur einer der vier Eckbereiche 8 beispielhaft beschrie¬ ben worden ist, so sollte klar sein, dass alle Eckbereiche des Kastens 40 in ent¬ sprechender Weise wie in Fig. 3 gezeigt verschweißt werden können. Die Be¬ zugszahl 52 zeichnet dabei den T-Stoß oder Stoßbereich, an dem der erste Rand¬ streifen 16 über die Schweißbuckel 48 mit dem zweiten Randstreifen verschweißt
ist. Das Bezugszeichen 33 zeigt die im wesentlichen rechteckförmige Eckausklin- kung von Fig. 4 im Vergleich zu der etwa L-förmigen Ausklinkung 33 nach Fig. 3.