Verfahren zur Regelung eines Abgasturboladers
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Abgasturboladers für eine mittels eines Verdichters aufgeladene Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 100 62 350 AI ist ein Verfahren zur Regelung einer Aufladeeinrichtung für einen Verbrennungsmotor bekannt, bei dem als Führungsgröße ein Luftmassenstrom im Ansaugweg des Verdichters verwendet wird. Hierbei ist der Regelbereich in Abhängigkeit eines Gradienten der zu regelnden Größe und einer Differenz der zu regelnden Größe von der Führungsgröße in wenigstens vier Teilbereiche mit jeweils unterschiedlicher Regelcharakteristik unterteilt.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Regelung eines Abgasturboladers für eine mittels eines Verdichters aufgeladene Brennkraftmaschine mit verbesserter Dynamik im Aufladebetrieb zu schaffen.
Erfindungsgemäß ist hierzu ein Verfahren zur Regelung eines Abgasturboladers für eine mittels eines Verdichters aufgeladene Brennkraftmaschine vorgesehen, bei der als Führungsgröße für die Regelung ein Betriebspunkt des Verdichters verwendet wird. Dadurch wird eine maximale
Dynamik im Aufladebetrieb erreicht. Gleichzeitig kann durch die höhere Regelgüte unter voller Ausnutzung des Verdichterkennfeldes sowohl bei Mono- als auch bei Bi-Turbomotoren ein verbesserter Bauteilschutz und damit eine verbesserte Betriebssicherheit gewährleistet werden.
Durch die erfindungsgemäße dynamische Ladedruckregelung können größere Turbolader verwendet werden, ohne auf ein gutes Ansprechverhalten verzichten zu müssen. Dadurch kann die Literleistung der Brennkraftmaschinen erhöht werden. Außerdem ist eine Steigerung des Gesamtwirkungsgrades im Teillast- sowie im Volllastbereich möglich.
Die erfindungsgemäße Betriebspunktregelung kann bei allen Turboladertypen, sowie bei allen Aufladesystemen, wie zum Beispiel Mono-, Bi-, Stufen-, Parallelsystemen, verwendet werden.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird als Führungsgröße für die Regelung des Abgasturboladers der Quotient aus dem Luftmassenstrom und dem Druckverhältnis am Verdichter verwendet .
In einer weiteren Ausgestaltung wird der Betriebspunkt für die Regelung des Abgasturboladers auf einfache Art und Weise aus einem Verdichter-Kennfeld anhand einer vorgegebenen Schlucklinie der Brennkraftmaschine ermittelt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein PI- Regler mit Vorsteuerung verwendet. Durch die erfindungsgemäße Betriebspunktregelung kann der gewünschte Betriebspunkt einfach und schnell mit Hilfe der Vorsteuerung eingestellt werden, so dass der PI-Regler nur noch die Abweichung der Vorsteuerung ausregeln muss.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird bei einer v-förmigen Brennkraftmaschine die Betriebspunktregelung für jede Zylinderbank separat durchgeführt. Dabei ist es vorteil¬ haft, wenn ein Bankausgleich vorgenommen wird. Durch diesen Bankausgleich wird eine Erhöhung der gesamten Zylinderfüllung ermöglicht, falls auf einer Zylinderbank der Luftmassenstrom begrenzt und gleichzeitig auf der anderen Zylinderbank noch zusätzliche Luftmasse zugeführt werden kann. Bei höheren Massenströmen kann es nämlich vorkommen, dass der Abgasgegendruck einer Bank zu hoch wird und es zu Füllungsunterschieden zwischen den Bänken kommt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der folgenden Beschreibung in Zusammenhang mit der Zeichnung.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der Struktur der erfindungsgemäßen Betriebspunktregelung,
Fig . 2 die Blöcke 1 bis 3 aus Fig. 1 im Detail,
Fig . 3 die Ermittlung der Sollwert Begrenzung im Detail,
Fig . 4 ein Beispiel für ein Betriebspunkt-Kennfeld eines Verdichters,
Fig . 5 ein Prinzipbeispiel für einen Betriebspunkt-Regler,
Fig . β eine Struktur für eine Vorsteuerung mit Abgas- Temperatur-Korrektur,
Fig . 7 eine Struktur einer Adaption der Wastegate- Ansteuerung, und
Fig . 8 eine Struktur für eine Pumperkennung bzw. für die Ansteuerung des Schubumluftventils.
Das in Fig. 1 dargestellte Verfahren zur Regelung eines Abgasturboladers betrifft eine v-förmige Brennkraftmaschine mit jeweils zumindest einem Verdichter für die linke und die rechte Zylinderbank. Ausgangspunkt für die Regelung ist der gesamte Soll-Luftmassenstrom msdks_w, welcher der Brennkraftmaschine zugeführt werden soll. Aus diesem Wert werden in Block 1 jeweils Sollwerte für dem Luftmassenstrom in der linken beziehungsweise rechten Zylinderbank ermittelt und einem zweiten Block 2, 2' zugeführt. Da die Struktur für beide Zylinderbänke identisch ist werden im Folgenden generell nur die Blöcke für die linke Zylinderbank erläutert.
Dem zweiten Block 2 wird außerdem ein Rohwert für die Ist- Luftmasse mshfmuf_wli für die linke Zylinderbank zugeführt. In dem zweiten Block 2 wird aus diesen Eingangsgrößen ein begrenzter Sollwert ermittelt. In einem anschließenden dritten Block 3 wird dieser begrenzte Sollwert gegebenenfalls noch reduziert. Der daraus resultierende Sollwert wird anschließend einem vierten Block 4 zugeführt, wo der Istwert mit Hilfe eines PI-Reglers mit Vorsteuerung auf diesen Sollwert eingestellt wird. An den vierten Block 4 schließt sich noch ein sechster Block 6 mit einer Diagnoseroutine und ein siebter Block 7 mit einer Wastegate-Ansteuerung an. Parallel dazu wird in einem fünften Block 5 eine Steuerung, einschließlich Vorsteuerung, für ein Schubumluftventil ermittelt und in einem achten Block 8 entsprechend eingestellt .
Der Inhalt der Blöcke 1 bis 3 aus Fig. 1 ist in Fig. 2 im Detail dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine , Sollwertvorgabe mit Zylinderbankausgleich. Der gesamte Soll-Luftmassenstrom msdks_w wird in Block 9 durch zwei geteilt und somit die Soll-Luftmassenströme msdks_wli für die linke Bank und msdks wre für die rechte Bank ermittelt. Da auch die
Struktur in Fig. 2 für beide Zylinderbänke identisch ist werden im Folgenden wiederum nur die Blöcke für die linke Zylinderbank erläutert. Der Soll-Luftmassenstrom msdks_wli wird neben einer Luftmassen-Sollwertbegrenzung IdoLMmmaxli einem als Begrenzer ausgeführten Block 10 zugeführt und daraus durch Minimalwertbildung ein begrenzter Luftmassen- Sollwert ldmLMSoll_li für die linke Zylinderbank ermittelt. Der Wert für die Luftmassen-Sollwertbegrenzung IdoLMmmaxli gibt die maximal zulässige Luftmasse an und kann beispielsweise in einem Kennfeld abgelegt sein. Dieser begrenzte Luftmassen-Sollwert ldmLMSoll_li wird neben einem Gewichtungsfaktor zur Berechnung einer reduzierten Luftmasse ldmM_BASEli, einem korrigierten Ansaugdruck vor dem Verdichter (mit Druckverlust) anmVDF_Linkli und einem korrigierten Ladedruck nach dem Verdichter (mit Druckverlust) ldoP_Linkli einem Berechnungsblock 11 zugeführt. Aus dem Ergebnis dieser Berechnung wird anschließend in Block 12 anhand eines Kennfeldes eine gefilterte Sollregelgröße für die linke Bank ermittelt.
Für den Bankausgleich ist außerdem ein Block 13 vorgesehen, in welchem eine Differenz zwischen dem Soll-Luftmassenstrom msdks_wli und dem begrenzten Luftmassen-Sollwert ldmLMSoll_li der linken Zylinderbank ermittelt wird. Ein entsprechender Block 13" ist für die rechte Zylinderbank vorgesehen. Die Differenz der rechten Zylinderbank aus Block 13' wird in einem Block 14 ebenfalls auf einen Maximalwert für den Luftmassenübertrag zwischen den beiden Bänken begrenzt und anschließend einem Summierblock 15 zugeführt. Durch diesen Bankausgleich wird eine Erhöhung der gesamten Zylinderfüllung ermöglicht, falls auf einer Zylinderbank der Luftmassenstrom begrenzt und gleichzeitig auf der anderen Zylinderbank noch zusätzliche Luftmasse zugeführt werden kann. Bei höheren Massenströmen kann es nämlich vorkommen, dass der Abgasgegen-
druck einer Bank zu hoch wird und es zu Füllungsunterschieden zwischen den Bänken kommt. Um diese Füllungsungleichheit zu korrigieren wird der Bank mit der kleineren Füllung ein geringerer Soll-Massenstrom vorgegeben, um damit den Abgasgegendruck zu senken. Diese bankweise unterschiedliche Verteilung des Soll-Massenstromes wird beispielsweise mit Hilfe einer Gewichtungskennlinie ermöglicht, welche für eine Bank begrenzend und für die andere Bank erhöhend wirkt.
In Fig. 3 ist die Sollwert Begrenzung entsprechend Block 2 aus Fig. 1 beziehungsweise Block 10 aus Fig. 2 näher dargestellt. Dabei werden als Eingangsgrößen der Atmosphärendruck anmADF, die Drehzahl nmot, die Ladelufttemperatur nach Ladeluftkühler anmLTF, der korrigierte Ansaugdruck vor dem Verdichter anmVDF_Link (mit Druckverlust) , die Ansaugtemperatur anmATl, der Rohwert für die Ist-Luftmasse mshfmuf_w, sowie die Betriebspunktänderung (Verdichterdelta) verwendet und daraus der anhand Fig. 2 beschriebene Luftmassen Sollbegrenzungswert IdoLMmmax berechnet.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel für ein Verdichterkennfeld, wobei nach rechts der korrigierte Luftmassenstrom und nach oben das Druckverhältnis P2/P1 aufgetragen sind. Gestrichelt dargestellt ist die Pumpgrenze des Verdichters, welche im Betrieb nicht überschritten werden sollte. Weiterhin ist eine Motorschlucklinie eingetragen. Diese gibt in Abhängigkeit von der Motordrehzahl an, welcher Luftmassenstrom von der Brennkraftmaschine bei welchem Druckverhältnis des Verdichters benötigt wird. In dem gezeigten Beispiel steigt der benötigte Luftmassenstrom mit zunehmender Drehzahl an. Das Druckverhältnis steigt ebenfalls mit zunehmender Drehzahl an, nimmt aber bei sehr hohen Drehzahlen wieder ab.
Somit kann bei bekanntem Verdichter-Kennfeld und bekannter Motorschlucklinie im Betrieb der Brennkraftmaschine der jeweils optimale Betriebspunkt vorbestimmt werden. Eine Änderung der Lastanforderung an die Brennkraftmaschine führt in der Regel zu einer Drehzahländerung. Für diese Zieldrehzahl kann wiederum anhand der Motorschlucklinie aus dem Verdichterkennfeld ein optimaler Betriebspunkt bestimmt werden. Die Differenz zwischen den beiden Betriebspunkten wird erfindungsgemäß als Eingangsgröße für die Regelung des Abgasturboladers mit Vorsteuerung verwendet. Die eigentliche Regelung des Abgasturboladers muss dann lediglich noch die Abweichung des bereits vorgesteuerten Istwertes zum Sollwert gewährleisten. Dadurch wird die Dynamik und gleichzeitig auch die Qualität der Regelung deutlich verbessert.
Als Führungsgröße für die Regelung wird vorzugsweise der Quotient aus Luftmassenstrom und Druckverhältnis am Verdichter verwendet, wobei die zugehörigen Massenströme und Drücke mit Hilfe von Sensoren gemessen und gegebenenfalls mit Hilfe geeigneter Modelle noch korrigiert werden.
Die im Block 4 von Fig. 1 dargestellte PI-Regelung mit Vorsteuerung ist bereits in der DE 100 62 350 AI beschrieben und wird daher an dieser Stelle nur noch kurz erläutert. Bei diesem Verfahren wird der Regelbereich in Abhängigkeit eines Gradienten der zu regelenden Größe und einer Differenz der zu regelnden Größe in wenigsten vier Teilbereiche mit jeweils unterschiedlicher Regelcharakteristik unterteilt ist. So ist beispielsweise in den Quadranten I und III, in denen ein negativer Gradient der zu regelnden Größe vorliegt, eine allgemein defensive Reglerapplikation vorgesehen. Bei positivem Gradienten der zu regelnden Größe in den Quadranten II und IV ist hingegen eine allgemein aggresive Reglerapplikation vorgesehen.
Mit Hilfe der Aufteilung des Regelbereichs in die Quadranten I, II, III und IV lässt sich eine hohe Dynamik im Aufladebetrieb einer Brennkraftmaschine bei gleichzeitig verbesserter Regelgüte erreichen. Ein Fahrzeug reagiert dadurch spontan auf den Fahrpedalwunsch des Fahrers, ohne dass eine unerwünschte Zeitverzögerung, ein so genanntes Turboloch, auftritt. Gleichzeitig wird die Brennkraftmaschine durch die verbesserte Regelgüte zuverlässig vor unzulässig hohen Brennraumdrücken geschützt.
In Fig. 5 ist die Anwendung dieses bekannten Regelverfahrens auf die erfindungsgemäße Betriebspunktregelung dargestellt. Der Istwert für die Regelgröße wird dort in Block 50 ermittelt, in dem die reduzierte Ist-Luftmasse anmLMMred mit dem korrigierten Ansaugdruck vor Verdichter anmVDF_Link multipliziert und anschließend durch den korrigierten Ladedruck nach Verdichter ldoP_Link dividiert wird. Anschließend wird mit Hilfe eines Filters 51 die gefilterte Regelgröße ermittelt und einem Additionsblock 52 zugeführt. Dem Additionsblock 52 wird außerdem noch die gefilterte Sollregelgröße zugeführt, die sich als Ergebnis des Verfahrens gemäß Fig. 2 ergibt. Als Ausgangsgröße stellt der Additionsblock 52 das VerdichterDelta, also die Abweichung der Ist-Regelgröße von der Sollregelgröße, zur Verfügung. In einem weiteren Additionsblock 53 wird aus dem aktuellen VerdichterDelta und dem letzten verfügbaren Wert (Block 54) ein Betriebspunktgradient ermittelt.
Die Werte VerdichterDelta und Betriebpunktgradient werden dem eigentlichen Regler 4, vorzugsweise einem PI-Regler mit Vorsteuerung gemäß der Patentanmeldung DE 100 62 350 AI, als Eingangsgrößen zur Verfügung gestellt. Als Ausgangsgröße stellt der Regler 4 den P-Anteil IdoRGP und den I-Anteil
ldoRGI zur Verfügung. Die beiden Anteile werden anschließend im Additionsblock 56 addiert, in einem weiteren Additionsblock 57 zur korrigierten Vorsteuerung IdoVSkorr addiert und daraus der gesamte Reglerausgang IdoSG ermittelt.
In einem Block 58 wird dann der Reglerausgang IdoSG noch auf zulässige obere und unteren Grenzen IdoSGmax, IdoSGmin eingeschränkt und anschließend einem Diagnoseblock 6 und einer Wastegate-Steuerung 7 zur Verfügung gestellt. Diese Grenzen IdoSGmax, IdoSGmin werden in Abhängigkeit von der Motordrehzahl nmot und der Betriebsgröße reduzierte Ist- Luftmasse anmLMMred dividiert durch das Druckverhältnis ldoP_Link/anmVDF_Link anhand von geeigneten Kennfeldern ermittelt .
Bei der Vorsteuerung kann unter Umständen eine Abgastemperatur-Korrektur vorteilhaft sein. Eine entsprechende Reglerstruktur ist in Fig. 6 dargestellt. Eine Adaption dieser Regelung für die Wastegate-Ansteuerung zeigt Fig. 7. Die Wastegate-Ansteuerung stellt die von der Turbine erzeugte und damit auch die dem Verdichter zur Verfügung gestellte Leistung ein.
Die Pumperkennung beziehungsweise die Ansteuerung des Schub- umluftventils zeigt schließlich Fig. 8. Das Betriebsverhalten eines Verdichters wird durch ein Verdichterkennfeld (siehe Fig. 4) beschrieben, bei dem das Druckverhältnis (also Ladedruck am Verdichterausgang / Ansaugdruck am Verdichtereingang) über dem durchgesetzten Volumenstrom dargestellt ist. Der nutzbare Kennfeldbereich ist nach links (also in Richtung kleine Volumenströme) durch die so genannte Pumpgrenze begrenzt. Bei zu kleinen Volumenströmen löst sich die Strömung von den Verdichterleitschaufeln. Der Fördervorgang wird dadurch instabil. Die Luft strömt rückwärts durch den
Verdichter, bis sich wieder ein stabiles Druckverhältnis einstellt. Der Druck baut sich erneut auf. Der Vorgang wiederholt sich in schneller Folge. Dabei entsteht ein Geräusch, das so genannte Pumpgeräusch.
Die in Fig. 8 dargestellte Funktion dient zum Öffnen eines Schubumluftventils beim Betrieb des Turboladers im Pumpbetrieb. Ziel ist es, das hohe Verdichtungsverhältnis schnell abzubauen und damit aus Betriebspumpen jenseits der Pumpgrenze schnell herauszuführen. Die Geräuschbildung wird dadurch verhindert .
In Abhängigkeit von der Betriebspunktänderung beziehungsweise dem Betriebspunktgradient und dem Verdichterdelta wird das Schubumluftventil während hoher Dynamik durch ein Kennfeld geöffnet. Außerdem wird das Schubumluftventil in Abhängigkeit von Motordrehzahl nmot und der Betriebspunkt-Sollregelgröße während quasistationären Zuständen durch ein weiteres Kennfeld geöffnet. Alle Ausgänge dieser beiden Kennfelder müssen hierbei oberhalb einer Hysteresegrenze (Halteglied) liegen, um das Schubumluftventil anzusteuern. Fallen die Kennfeldausgangsgrößen wieder unter die Pumpgrenze schließt das Schubumluftventil wieder.
Zur Pumpvermeidung geht außerdem die in Fig. 4 dargestellt Pumpgrenze auch in die in Fig. 3 dargestellte Ermittlung der Luftmassen Sollwertbegrenzung IdoLMmmax ein.
In den gezeigten Ausführungsbeispielen wurde die Betriebspunktregelung in Zusammenhang mit einer v-förmigen Brennkraftmaschine beschrieben. Mit Ausnahme des Bankausgleichs ist die Betriebspunktregelung aber selbstverständlich auch auf andere Brennkraftmaschinen anwendbar. Außerdem wurden an verschiedenen Stellen Korrekturwerte ermittelt. Durch diese Korrekturen wird das Ergebnis der Betriebspunktregelung verbessert. Insbesondere sind solche Korrekturmodelle sinnvoll,
wenn die zur Verfügung stehenden Sensoren nicht an den für die Betriebspunktregelung günstigsten Positionen vorgesehen sind. Beispielsweise sollten Drucksensoren direkt am Verdichtereingang und -ausgang vorgesehen werden. Da dies aus Bauraumgründen häufig nicht möglich ist werden diese Einflüsse vorzugsweise durch entsprechende Korrekturmodelle beseitigt. Die erfindungsgemäße Lehre ist jedoch nicht auf solche Betriebspunktregelungen mit Korrekturverfahren beschränkt.
Bezugszeichenliste
anmADF Atmosphärendruck anmATl Ansaugtemperatur anmLMMred reduzierte Ist-Luftmasse anmLTF Ladelufttemperatur nach Ladeluftkühler nach Drosselklappe anmVDF_Linkli korrigierter Ansaugdruck vor Verdichter linke Bank (mit Druckverlust) anmVDF_Linkre korrigierter Ansaugdruck vor Verdichter rechte Bank (mit Druckverlust) ldmLMSoll_li Luftmasse Sollwert linke Bank ldmLMSoll_re Luftmasse Sollwert rechte Bank ldmM BASE = (IdwPlref/anmVDF) * (anmATl / IdwTlref) (Referenzdruck / korrigierter Ansaugdruck vor Verdichter) * (Ansaugtemperatur / Referenztemperatur) ldmM_BASEli Gewichtungsfaktor zur Berechnung der reduzierten Luftmasse linke Bank ldmM_BASEre Gewichtungsfaktor zur Berechnung der reduzierten Luftmasse rechte Bank ldmP_Llin Ist-Ladedruck
IdoRGI I-Anteil Regler
IdoRGP P-Anteil Regler
IdoLMmmaxli Luftmasse Sollwertbegrenzung linke Bank
IdoLMmmaxre Luftmasse Sollwertbegrenzung rechte Bank ldoP_Linkli korrigierter Ladedruck nach Verdichter linke Bank (mit Druckverlust) ldoP_Linkre korrigierter Ladedruck nach Verdichter rechte Bank (mit Druckverlust)
IdoSG Reglerausgang (P-/I-Anteile + Vorsteuerung
IdoSGmax Maximalwert Reglerausgang
IdoSGmin Minimalwert Reglerausgang
IdoSGAdaption Adaptionswert für Reglerausgang ldo_VS Vorsteuerung
IdoVSkorr korrigierte Vorsteuerung
msdks_w Soll-Luftmassenstrom gesamt msdks_wli Soll-Luftmassenstrom linke Bank msdks_wre Soll-Luftmassenstrom rechte Bank mshfmm_w Gefilterte Ist-Luftmasse mshfmuf_wli Rohwert Ist-Luftmasse linke Bank mshfmuf_wre Rohwert Ist-Luftmasse rechte Bank nmot Drehzahl
Sollregelgröße Gefilterte Betriebspunkt-Sollregelgröße gefiltert links links
Sollregelgröße Gefilterte Betriebspunkt-Sollregelgröße gefiltert rechts rechts
T_Abgas Aktuelle Abgastemperatur
T_Abgasnorm normierte Abgastemperatur
T_Delta normierte Abgastemperatur - Aktuelle Abgastemperatur
VerdichterDelta Betriebspunktänderung