Sperrbahn, ihre Anordnung und Verwendung
Die Erfindung betrifft eine mehrlagige Sperrbahn zwischen einem ersten Bauteil und einem daran anschließenden weiteren Bauteil, die eine beidseitig beschichtete Trägerbahn enthält, wobei die beidseitigen Beschichtungen mit einem Schutz abgedeckt sind. Die Sperrbahn kann mit angrenzenden Schutzfolien oder kunststoffmodifizierten Dickbeschichtungen anderer Gewerke verbunden werden. Die Erfindung betrifft ferner die Anordnung und Verwendung dieser Sperrbahn zwischen einem ersten und einem daran anschließenden weiteren Bauteil.
Unter einer Sperrbahn im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist im allgemeinen eine flächenförmige Einlage zwischen zwei Bauteilen zu verstehen, die den Übergang bzw. das Durchwandern entlang der Grenzflächen der Bauteile von Feuchtigkeit und/oder Wasserdampf verhindert und praktisch ausschließt.
Die Abdichtung des Übergangs von Bauteilen aus Zement zu anderen Bauteilen gegen Feuchtigkeit und Wasserdampf ist eine häufig gestellte Aufgabe in der Bauwirtschaft. Werden z.B. vertikale Abdichtungen erdberührter Wände nach DIN 18195 ausgeführt, so müssen sie unten bis zum Fundamentabsatz reichen und mit der waagerechten Abdichtung unter den Wänden (Querschnittsabdichtung) so verbunden werden, dass keine Feuchtigkeitsbrücken entstehen (DIN 18195, Teil 4, 6.1.3). Dieser Grundsatz des Anschlusses gilt auch für die in der Norm geforderte Abdichtung des Fußbodens gegen aufsteigende Feuchtigkeit (DIN 18195, Teil 4,6.2.1 ). Gleichzeitig muss die Wandaufstandsfuge - also der Grenzbereich von Fundament zur Wand - gegen von außen einwirkende Feuchtigkeit generell abgedichtet werden. In der praktischen Umsetzung erweist sich die Abdichtung der Wandanschlussfuge jedoch als sehr kritisch. Erfahrungsgemäß beinhaltet
sie eine außerordentlich hohe Fehlerquote. Das ist besonders problematisch, wenn es nicht gelingt, die Leckage zu orten, durch die das Wasser eindringt. Dies ist dann sehr schwierig, wenn zur Abdichtung eine dichte Folie oder Bahn benutzt wird, da diese Bahn nach Beschädigung zwischen Bahn und Betonoberfläche unterläufig ist und das Wasser kaum nachvollziehbare und nicht berechenbare Wege nehmen kann. Diese Wege sind durch die Freiräume zwischen der ebenflächigen Bahn und der rauhen Beton- bzw. Mörteloberfläche in jeder Richtung und praktisch über die gesamte Oberfläche gegeben.
Bekannt sind Abdichtungen von Betonbauwerken, bei denen wasserdichte Bahnen auf die Oberfläche von Betonbauwerken geklebt werden. Wenn dabei die Bahn beschädigt wird, kann Wasser eindringen. Es kommt dabei zum Unterlaufen der Dichtungsbahn, d.h. das Wasser läuft im ganzen Bereich zwischen Dichtungsbahn und Betonkörper, und verbreitet sich dabei unkontrolliert und kann an irgendwelchen Stellen in den Beton eindringen oder an Fugen, Fehlstellen oder aufgrund der Rauhigkeit des Betons ins Bauwerkinnere einlaufen. Dadurch wird die Ortung der Schadstelle und die Analyse der Schadensursache erheblich erschwert. Dieses Problem trifft sehr häufig bei einlagigen, aber auch bei mehrlagigen Abdichtungen auf.
Zur Lösung des Problems bringt man in der Praxis auf den festen, abgebundenen Betonkörper bzw. auf einer Ausgleichsschicht aus Mörtel, z.B. Mörtel nach DIN 1053-1 , deren Oberflächen zwar waagerecht aber doch uneben und nicht anpassungsfähig sind, mindestens eine Bahn zur Horizontalisolierung des Untergrunds, um das Aufsteigen der Feuchtigkeit zu verhindern (DIN 18195-4). Die Unebenheit der Oberfläche des abgebundenen Betonkörpers bzw. Mörtels wird u.a. auch dadurch verursacht, dass der Beton bzw. der Mörtel beim Abbinden in einem gewissen Maß schwindet, so dass oberflächennahe Teile der körnigen Zuschlagstoffe als Erhebungen aus der Oberfläche herausragen.
Um die vorerwähnten Wasserunterläufigkeiten zu vermeiden, ist aus der Dachabdichtungstechnik folgende Arbeitsweise bekannt:
Es wird eine entsprechend dicke PYE-Bitumenschweißbahn auf der dem Beton zugewandten Seite mittels offener Flamme so weit verflüssigt, dass beim Andrücken Unebenheiten der Betonoberfläche ausgefüllt und damit keine Unterlauf igkeit zwischen dieser PYE-Bahn und der Betonoberfläche mehr möglich ist. Diese PYE-Bahn ist aber nicht die eigentliche Abdichtung. Diese wiederum besteht aus einer PVC-P-Bahn. Bei der Aufbringung dieser PVC-P- Bahn auf der bereits verlegten PYE-Bahn wird die Oberfläche der PYE-Bahn wiederum mittels offener Flamme so weit erhitzt und verflüssigt, dass die eigentliche Dichtungsbahn (PVC-P) satt und hohlraumfrei eingebettet (verklebt) wird. Im Anschluß daran müssen noch die Überlappungen thermisch oder chemisch verschweißt werden, um die endgültige Abdichtung sicherzustellen.
Aus der DE 196 1 1 297 A1 sind Abdichtungen für den Tiefbau mit betonseitig beschichteten Dichtungsbahnen bekannt, wobei die Beschichtung durch ein
Gemisch von Weichbitumen, Styrol-Butadien-Styrol und synthetischen Harzen ist. Die übliche Anwendungsweise des beschriebenen Verfahrens sieht vor, dass die Dichtungsbahn auf die Gießsohle oder Seitenschalung derart ausgebreitet wird, dass die Beschichtung betonseitig angeordnet ist. Auf diese Weise kommt es beim Vergießen des Betons zu einem Kontakt zwischen frischem Beton und Dichtmasse, wobei diese miteinander reagieren und eine
Abdichtung des Betonkörpers nach unten oder zur Seite bilden. Dabei macht sich das Verfahren den Umstand zunutze, dass der hydrostatische Druck des auf- oder gegenliegenden frischen Betons zu einer Druckbeaufschlagung zwischen Beton und Beschichtung führt.
In der EP 0 796 951 A1 wird beschrieben, dass Frischbeton mit Dichtungsbahnen zusammengebracht wird, die mit einer Klebemasse beschichtet sind. Die Dichtungsbahnen werden vollflächig in eine Schalung oder Gießform eingelegt, bevor sie mit frischem Beton vergossen werden.
In der WO 95/10574 werden wasserdichte Membrane beschrieben, die auf Beton aufgebracht werden. Der Aufbau der Membrane besteht aus einem
Träger, auf den mit einem Adhäsiv eine Schutzschicht aufgetragen ist. Der Träger mit der Schutzschicht wird mit Hilfe eines weiteren Adhäsivs auf den Beton geklebt.
In der DE 102 61 076 A1 werden plastische Massen beschrieben, die auf feuchtem Beton aufgetragen werden.
Aus der DE 297 16 737 U1 sind mehrlagige Dampf-Sperrbahnen bekannt, z.B. eine Dampf-Sperrbahn aus einem Träger mit einer beidseitigen Bitumen- Beschichtung, wobei die eine Bitumenschicht mit einem Aluminium-Laminat und die andere mit einem abziehbaren Material, insbesondere mit einer Folie, beschichtet ist. Die Dampf-Sperrbahn soll eine dauerhafte Anbringung einer Dämmschicht auf der Oberseite ermöglichen. Wie die Dampfsperrbahnen nebeneinander zu verlegen sind, wird nicht ausdrücklich gesagt. Allerdings wird es als Nachteil dargestellt, dass sich die bekannten Bitumenbahnen im Überlappungsbereicht nur schwer dauerhaft befestigen lassen. Außerdem müsste bei einer überlappenden Anordnung die abziehbare Folie mit einem Messer durchtrennt werden, was immer zu einer Verletzung der Sperrbahn und der Beschichtung führt und damit die Gefahr für eine Wasserdurchlässigkeit entstehen lässt.
Aus der EP 0 59 405 sind Dichtungsbahnen zum Verwenden im Hoch- und Tiefbau bekannt, die überlappend angeordnet werden. Sie basieren auf einer plastisch-elastischen selbstklebenden Dichtungsmasse zwischen zwei flexiblen Schichten, insbesondere aus Kunststofffolien oder Metallen, die sie aber nicht völlig abdecken, sondern einen Überstand für die überlappende Verklebung der Bahnen lassen. Diese selbstklebenden Bereiche sind vorzugsweise mit einer abziehbaren Schutzfolie abgedeckt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Abdichtung gegen Feuchtigkeit beim Zusammentreffen von mindestens zwei Bauteilen zu verbessern und durch neue Verfahren und neue Produkte das Gefahrenpotential aus Planungsund Anwendungsfehlern zu minimieren oder gar auszuschalten.
Insbesondere soll a) das Aufsteigen der Feuchtigkeit von der Betonsohle bzw. dem Fundament oder der Geschoßdecke in das darüber stehende Bauteil (z.B. Mauerwerk oder Fertigteilelement in Holzständerbauweise) verhindert, b) das Eindringen von Wasser von außen im Bereich des Anschlusses der Betonsohle bzw. Fundament, Geschoßdecke und der aufgehende Wand bzw. das Einwandern dieses Wassers nach innen und in den Beton oder das Mauerwerk bzw. Fertigteil vermieden, c) eine wasserdichte Verbindung mit der äußeren Abdichtung des aufgehenden Mauerwerks geschaffen und wenn erforderlich d) eine wasserdampfdichte und luftdichte Abdichtung bzw. eine wasserdampfdichte und luftdichte Verbindung einer Dampfsperre im Inneren des Bauwerks bzw. wasserdampf- und wasserdichte Anbindung einer Wasser- und Dampfsperre im Inneren des Bauwerks mit der Horizontalisolierung unterhalb des Mauerwerks hergestellt werden.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht im Wesentlichen in der neuen Verwendung einer dazu angepassten neuen mehrlagigen Bahn als Luft- und Feuchtigkeitssperre zwischen einem ersten Bauteil und einem senkrecht daran anschließenden weiteren Bauteil, wobei zumindest ein Bauteil zementhaltig sein soll.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht also in der neuen Verwendung von neuen Sperrbahnen, die den Übergang von Feuchtigkeit und/oder Wasserdampf zwischen Bauteilen, die Zement enthalten, zu anderen Bauteilen verhindern bzw. praktisch ausschließen und die ebenfalls das Durchwandern von Wasser in seinen Aggregatzuständen entlang der Anschlußbereiche Sperrfolie / Beton bzw. Sperrfolie / aufgehendes Bauteil verhindern.
Die neue mehrlagige Sperrbahn zur Verwendung zwischen einem ersten Bauteil und einem daran anschließenden weiteren Bauteil enthält
■ eine beidseitig beschichtete Trägerbahn, ■ wobei die beidseitigen Beschichtungen mit einem Schutz abgedeckt sind, und ■ wobei zumindest der dem weiteren Bauteil zugewandte Schutz eine Folienbahn ist, die in Bahnrichtung in wenigstens zwei getrennt lösbare Folienbahnen geteilt ist.
Die erfindungsgemäßen neuen mehrlagigen Sperrbahnen verhindern überraschenderweise den Übergang sowie das Durchwandern von Feuchtigkeit (keine Wasserunterläufigkeit) und bei entsprechender Ausstattung das Durchwandern des Wasserdampfes zwischen Bauteilen, die bevorzugt Zement enthalten, zu anderen Bauteilen bzw. schließen dies praktisch aus. Besonders vorteilhaft ist es, dass die in der DIN 18195-2 aufgeführten Abdichtungsstoffe wie Bitumen- und Polymer-Bitumenbahnen (Tabelle 4), Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen (Tabelle 5), Elastomer-Dichtungsbahnen mit Selbstklebeschicht (Tabelle 6), bitumenverträgliche Kunststoff- Dichtungsbahnen aus Etylen-Vinyl-Acetat-Teerpolymer (Tabelle 7), kalottengeriffelte Metallbänder (Tabelle 8), kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen (Tabelle 9), kaltselbstklebende
Bitumendichtungsbahnen (Tabelle 10) aber auch in der DIN 18195 bisher nicht aufgeführte Abdichtungsstoffe wie thermoplastische Olefine (TPO), thermoplastische Elastomere (TPE), Olefin Copolymerisate mit Bitumen (OCB) und/oder flexible Polyolefine (FPO) für die Bauteile der anschließenden Gewerke durch entsprechende Ausstattung der erfindungsgemäßen Sperrbahn dicht mit dieser verbunden werden können.
Bei dem ersten Bauteil handelt es sich bevorzugt um ein zementhaltiges Bauteil.
Unter Zement als Basis des einen Bauteils versteht man ein feingemahlenes hydraulisches Bindemittel, welches überwiegend aus Calciumsilikaten,- aluminaten und -ferriten besteht, zur Herstellung der zementhaltigen Bauteile.
Die wichtigsten zementhaltigen Bauteile sind Bauteile aus Beton, welche durch Erhärten eines Gemisches von Zement, Betonzuschlag und Wasser sowie gegebenenfalls Betonzusatzmitteln und Betonzusatzstoffen herstellbar sind (siehe DIN 1045). Der größte Teil des Zements wird in der Bauwirtschaft zur Herstellung von Betonbauwerken verwendet. Diese sollen möglichst lange halten und auch dekorativ aussehen. Dazu können sie beschichtet werden, wobei ein flüssiger Stoff, z.B. ein Farbstoff, ein Klebstoff oder eine Dichtungsmasse auf das fertig ausgehärtete Betonbauwerk aufgetragen wird und nach seinem Abbinden daran mehr oder weniger fest und dauerhaft haftet (siehe DIN 8580).
Für das zementhaltige Bauteil sind alle Zementarten geeignet, insbesondere Portlandzement (CEMI), Portland-Komposit-Zement (CEMII) und Hochofenzement (CEMIII).
Üblicherweise enthält das zementhaltige Bauteil nicht nur Wasser und Zement, sondern entsprechend der Anwendung weitere Stoffe. Die zementhaltigen Bauteile umfassen daher auch z.B. Estriche, Spachtelmassen, Mörtel und insbesondere Beton, z.B. SCC-Beton (selbstverdichtender Beton).
Als weitere Bauteile, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit dem Bauteil aus Zement verbunden werden können, kommen grundsätzlich alle in der Bauwirtschaft üblichen Materialien in Frage. Beispielsweise seien Mauerwerk, Beton, Estriche, Verbundplatten, z.B. aus Faserzement und Holzplatten, sowie alle Holzständerbauweisen, wie sie im Fertigteil-/ Fertighausbau eingesetzt werden, genannt.
Die Trägerbahn im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann natürlicher oder synthetischer bzw. organischer oder mineralischer Art sein, z.B. aus Glas, Metall, Holz und Kunststoff bestehen, wobei Trägerbahnen aus Kunststoff bevorzugt werden.
Zweckmäßigerweise kann die Trägerbahn jedes Material enthalten bzw. daraus bestehen, das durch die Norm DIN 18195-2 in den Tabellen 4 bis 10 erlaubt ist (im Einzelnen siehe oben bei dem Abdichtstoffen).
Ebenso kommen die oben bei den Abdichtstoffen genannten Stoffe in Frage, die bisher nicht in der DIN 18195 aufgeführt sind.
Als Trägerbahnen aus Kunststoff können bevorzugt beispielsweise Folien aus Polyolefinen, Polyester, Polyamid, Polyurethanen, Polyacrylnitril einschließlich entsprechender Blockcopolymere, Metall und/oder bitumenhaltige Material verwendet werden.
Trägerbahnen aus Kunststoff können besonders bevorzugt beispielsweise Folien aus Polyethylen, Polypropylen, Styrol/Butatien/Styrol-Blockcopolymere sein.
Trägerbahnen im Rahmen der vorliegenden Erfindung können bevorzugt beispielsweise Folien aus Gewebe, Gewirke, Gelege und/oder Vliese auf Basis von Fasern aus Polyolefinen, Polyester, Polyamid, Polyurethanen, Polyacrylnitril einschließlich entsprechender Blockcopolymere, Glas und/oder natürlichen Materialien sein, die gegebenenfalls mit Polyolefinen, Polyester, Polyamid, Polyurethanen, Polyacrylnitril einschließlich entsprechender Blockcopolymere, Metall und/oder bitumenhaltige Material imprägniert und/oder kaschiert sein können.
Als Imprägnier- und/oder Kaschiermittel können beispielsweise Polyolefine, Polyester, Polyamid, Polyurethanen, Polyacrylnitril einschließlich entsprechender Blockcopolymere, Aluminium und/oder Bitumen eingesetzt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere bevorzugt, wenn die Trägerbahn aus einem Material besteht, das die Diffusion von Wasser - und wenn bauphysikalisch gewünscht - von Wasserdampf hemmt oder sperrt.
Die Trägerbahn hat im allgemeinen eine Dicke von 0,005 bis 5 cm, bevorzugt 0,01 bis 0,2 cm.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die Trägerbahn auf beiden Seiten beschichtet. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt die Beschichtung mit einer plastischen Masse (auch Compound genannt) auf mindestens einer Seite der Trägerbahn, insbesondere auf der dem ersten Bauteil zugewandten Seite. Die Beschichtung mit der plastischen Masse auf der dem zementhaltigen Bauteil zugewandten Seite und auf der dem weiteren Bauteil zugewandten Seite können gleich oder verschieden sein.
Die plastischen Massen sind an sich bekannt und werden in der DE 102 61 076 A1 beschrieben.
Plastische Massen im Rahmen der Erfindung haben im allgemeinen eine Schmelz- oder Erweichungstemperatur gemessen nach DIN 52011 im Bereich von 20 bis 240°C, vorzugsweise im Bereich von 120 bis 190°C, und insbesondere bevorzugt im Bereich von 150 bis 180°C.
Die plastische Masse soll in der Regel bei Temperaturen von etwa 20 °C fest sein. Als Maß dafür (Kohäsion) wurde die Reißkraft von mehr als 0,1 , insbesondere mehr als 0,5 N/50 mm angesehen, gemessen nach DIN 53354 mit dem Probekörper A nach Tabelle 1 und der Prüfgeschwindigkeit nach DIN 53455 von 50 mm/Min. + 10 % sowie nach den Prüfbedingungen A bis V. Die Reißdehnung liegt vorzugsweise im Bereich von größer als 100 %.
Neben der Kohäsion ist die Plastizität der Beschichtung von wesentlicher Bedeutung. Darunter ist hier die Möglichkeit zu verstehen, dass bei der Auskristallisation der zementhaltigen Masse die Kristallstrukturen in die Beschichtung eindringen können. Als Maß dafür wird die Nadelpenetration nach DIN 52010 angesehen. Sie sollte im Bereich von 20 bis 200/10 mm und insbesondere im Bereich von 50 bis 100/10 mm liegen.
Für die Haftung der Beschichtung an dem zementhaltigen Formteil ist es also nicht notwendig, dass die Beschichtung selbst klebrig ist oder in Gegenwart der wässrigen, flüssigen verformbaren zementhaltigen Masse klebrig wird, z.B. wegen der Verwendung von wasserlöslichen oder wasserquellbaren Bindemitteln in der Beschichtung. Diese fehlende Klebrigkeit wird durch die Schälfestigkeit definiert. Sie soll nach UEATc (Dez. 2001 ) bei Raumtemperatur und einer Schälgeschwindigkeit von 100 mm/Min. sowie einem Schälwinkel von 90 ° auf einem Stahluntergrund bei einer Klebzeit von 15 Min. zweckmäßigerweise weniger als 4 N/50 mm betragen, insbesondere weniger als 0,5 N/50 mm. Vorzugsweise ist die plastische Masse klebrig, d.h. die Schälfestigkeit ist mindestens 4 N/50 mm.
Für die "Adhäsion" der Beschichtung an dem zementhaltigen Formteil ist nicht nur die Plastizität entscheidend, sondern auch eine Mindestschichtdicke der
Beschichtung von 0,05 mm. Vorzugsweise liegt die Dicke der Beschichtung im
Bereich von 0,2 bis 5 mm, insbesondere im Bereich von 0,2 bis 1 ,0 mm. Diese
Bereiche gelten vor allem dann, wenn die Beschichtung auch als
Klebstoffschicht dient. Dann empfiehlt es sich in dem bevorzugten Bereich der Dicke zu bleiben, um einen kalten Fluss der Beschichtung zu verhindern. Falls die Beschichtung eine Dekorbeschichtung ist und keine weitere Schicht zu tragen hat, kann ihre Dicke auch über 0,7 mm hinausgehen. Das gilt z.B. dann, wenn durch die Beschichtung Unebenheiten ausgeglichen werden sollen oder wenn die Beschichtung Funktionen übernehmen soll, die von ihrer Dicke abhängen, z.B. die Feuchtigkeitsundurchlässigkeit.
Wenn die Beschichtung der Abdichtung von Hohlräumen in oder an der Oberfläche von Betonbauwerken gegen eindringendes Wasser dient, dann sollte sie wasserundurchlässig sein, aber je nach den Anforderungen Wasserdampf durchlassen oder nicht, was durch den sogenannten sd- Wert (s x μ) ausgedrückt wird. Dieser soll mindestens 1 , vorzugsweise mindestens 100 und besonders bevorzugt 1.000 bis 20.000 betragen. Natürlich kann die Beschichtung auch wasserdampfdurchlässig sein, wenn es erwünscht
ist. Dann sind Beschichtungen mit einem sd-Wert von kleiner als 10, vorzugsweise 1 bis 5 einzusetzen.
In der Regel handelt es sich bei der plastischen Masse um mindestens ein Polymer (Homo- oder ein Copolymer), welches vorzugsweise durch Zusätze modifiziert ist, wie z.B. durch Harze, Weichmacher, Füllstoffe und Fasern. Als Polymer sind insbesondere bevorzugt Kautschuke und Elastomere wie z.B. Naturkautschuk, Styrol/Butadien-Kautschuk, Silikon, Polyurethan, Styrol/
Butadien/Styrol-Triblock-Copolymere oder Styrol/Isopren/Styrol-Triblock- Copolymere, aber auch Polymere wie die Polyolefine Polyisobuten, Polybuten und ataktisches Polypropylen, sowie Ethylen/Vinylacetat-Copolymer und Polyacrylsäureester. Für die Auswahl von Kautschuken und Elastomeren spricht ihre hohe Reißdehnung von größer als 100, insbesondere größer als 200 %. Sie ist vor allem dann zweckmäßig, wenn die Beschichtung an Ecken stark gekrümmt wird. Im allgemeinen reicht aber, wenn die feste Beschichtung eine Reißdehnung von mehr als 10, insbesondere von mehr als 50 % hat, gemessen nach DIN 53354 mit dem Probekörper A nach Tabelle 1 und mit einer Prüfgeschwindigkeit nach DIN 53455 von 50 mm/Min. + 10 %, und zwar nach Prüfbedingungen A bis V. Die Polymere sollten zweckmäßigerweise nicht wasserlöslich sein, da dann die Gefahr besteht, dass sich bei Einwirkung von Feuchtigkeit der Verbund löst. Wegen ihrer geringen Wasserlöslichkeit sind Polyolefine bevorzugt.
Im besonderen wird bevorzugt, wenn die plastische Masse aus einem Material besteht, das die Diffusion von Wasser und/oder Wasserdampf hemmt oder sperrt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besteht bevorzugt die dem weiteren Bauteil zugewandte Schicht auch aus Abdichtungsstoffen laut DIN 18195-2, Tabellen 4 bis 10 oder auch in der DIN 18195 bisher nicht aufgeführte Abdichtungsstoffe wie thermoplastische Olefine (TPO), thermoplastische Elastomere (TPE), Olefin Copolymerisate mit Bitumen (OCB) und/oder flexible Polyolefine (FPO), so dass eine materialidentische Abdichtung der weiteren
Bauteile mit eben diesen Abdichtungsstoffen laut DIN 18195-2, Tabelle 4-10, in üblicher Arbeitstechnik ausgeführt werden können.
Anstelle einer klebrigen plastischen Masse kann die Trägerbahn auf der dem weiteren Bauteil zugewandten Seite mit einem Klebstoff beschichtet sein, insbesondere mit einem Haftklebstoff: Dann können die angrenzenden Bahnen (Dampfsperrbahn und Dichtungsbahn) mit der erfindungsgemäßen Sperrbahn leicht und zuverlässig verbunden werden.
Im allgemeinen ist die Beschichtung der Trägerbahn vollflächig und einheitlich über die ganze Breite der Sperrbahn. Es ist jedoch auch möglich und sogar bevorzugt, dass eine oder beide Beschichtungen nicht vollflächig und/oder nicht einheitlich über die ganze Breite der Sperrbahn mit ein und derselben Beschichtungsmasse ausgeführt sind. So kann es - je nach dem vorgesehenen Abdichteverfahren - zweckmäßig sein, dass die patentgemäße Sperrbahn nur in dem äußeren bzw. inneren Außenbereich unten bzw. unten und oben mit plastischer Masse versehen ist, während der mittlere Bereich - also der Bereich, auf dem z.B. das Mauerwerk aufsteht - frei von der plastischen Masse ist. Zweckmäßigerweise ist also die Beschichtung der Trägerbahn ein- oder beidseitig in einem Bereich ausgespart, der insbesondere der Breite des weiteren Bauteils entspricht.
Ebenso ist es möglich, dass die patentgemäße Sperrbahn auch im mittleren Bereich zwar beschichtet ist, diese Schicht jedoch nicht zur Verbindung mit dem frischen Beton bzw. dem darauf aufgesetzten Mauerwerk dient. Dies kann in der Art geschehen, dass in diesem Bereich die plastische Masse gar nicht diese sich mit dem Mörtel und/oder Beton verbindenden Eigenschaften besitzt.
Diese Verbindung mit dem frischen Beton lässt sich auch dadurch verhindern, dass eine plastische Beschichtung zwar vorhanden ist, diese aber dauerhaft mit einer Folie, einem Papier oder einer anderen Schutzschicht abgedeckt bleibt (diese also bei der Verarbeitung nicht entfernt wird), so dass auf diese Art und Weise verhindert wird, dass eine Verklebung/Verbindung stattfindet. In diesem
Fall bedeutet dies, dass die Schutzschicht, insbesondere die Schutzfolie bzw. das Schutzpapier auch im unteren, dem Beton zugewandten Bereich dreigeteilt ist und nur die beiden äußeren Streifen der Schutzschicht entfernt werden und dass in dem nach oben zum weiteren Bauteil, z.B. zum Mauerwerk hin gerichteten Bereich diese Schutzfolie dreiteilig ist, zunächst aber keine Schutzfolie entfernt wird, sondern erst nach entsprechendem Arbeitsfortschritt (Aufsetzen des Mauerwerks, des Ständermauerwerks u.a.) die äußere Folie entfernt wird, um die Abdichtung mit der senkrechten Abdichtung sicherzustellen und später dann die innere Folie entfernt wird, um die Verbindung mit der inneren Abdichtung gegen Wasser und/oder Wasserdampf sicherzustellen.
Der Schutz der beidseitigen Beschichtung kann aus Folien, Gewebe, Gewirke, Gelege und/oder Vliese bestehen. Beispielsweise seien Folien aus Papier und Kunststoffen, wie Polyethylen, Polypropylen, Styrol/Butadien/Styrol- Blockcopolymere, Glas und/oder mineralischen Materialien genannt, die zur leichten Entfernbarkeit der Schutzfolie von der Beschichtung (plastische Masse oder Haftklebstoff) behandelt sein können. Hierzu sind z.B. Silicone geeignet.
Die dem zementhaltigen Bauteil zugewandte Schutzfolie ist im allgemeinen ungeteilt. Sie kann aber auch mindestens einmal geteilt sein.
In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die dem zementhaltigen Bauteil zugewandte Beschichtung mit inerten, vorzugsweise feingemahlenen Mineralien, wie Bentonit und/oder Silikaten, bestreut.
Die dem weiteren Bauteil zugewandte Schutz-Folienbahn ist erfindungsgemäß in wenigstens zwei getrennt lösbare Bahnen geteilt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt, wenn die dem weiteren Bauteil zugewandte Schutz-Folienbahn in drei getrennt lösbare Bahnen geteilt ist, wobei zweckmäßigerweise die mittlere der Breite des weiteren Bauteils entspricht.
Um eine erfindungsgemäße Sperrbahn für verschieden breite weitere Bauteile leichter variieren zu können, ist in einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die mittlere Schutz-Folienbahn in weitere getrennt lösbare Bahnen unterteilt, die je nach Breite des Bauteils entfernt werden können.
Die Schutzfolien haben im allgemeinen eine Dicke von 0,05 bis 1 cm, bevorzugt 0,07 bis 0,25 cm.
Die erfindungsgemäße Sperrbahn wird im allgemeinen auf Rollen gebracht und je nach Bedarf auf der Baustelle abgeschnitten. Im allgemeinen ist die Breite der Sperrbahn etwa doppelt so breit wie das weitere Bauteil, das auf dem zementhaltigen Bauteil angebracht wird. Um eine sichere Verbindung mit den angrenzenden Abdichtungsmaterialien laut DIN 18195-2 oder den Abdichtungsstoffen in der DIN 18195 bisher nicht aufgeführte Abdichtungsstoffe wie thermoplastische Olefine (TPO), thermoplastische Elastomere (TPE), Olefin Copolymerisate mit Bitumen (OCB) und/oder flexible Polyolefine (FPO), herstellen zu können, sollte die erfindungsgemäße Sperrbahn 1 bis 50 cm, bevorzugt 5 bis 15 cm, auf beiden Seiten des weiteren Bauwerks herausstehen.
Gegenstand er vorliegenden Erfindung ist auch die Anordnung mit der erfindungsgemäßen Sperrbahn, gegebenenfalls ohne Schutz, zwischen einem ersten Bauteil — insbesondere einer Bodenplatte oder Decke - und einem weiteren Bauteil - insbesondere aus Mauerwerk, Beton, Verbundplatten oder
Holz ■>, wobei das erste und/oder das weitere Bauteil zementhaltige sind.
Vorzugsweise ist bei der Anordnung der erste Bauteil zementhaltig.
Vorzugsweise ist bei der Anordnung der erste Bauteil die Betonplatte/Kellerdecke eines Fertighauses und der daran anschließende weitere Bauteil eine Holzständerwand.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen mehrlagigen Sperrbahn zwischen einem Bauteil und einem daran anschließenden weiteren Bauteil, wobei das erste und/oder weitere Bauteil zementhaltig ist und die Sperrbahn - gegebenenfalls nach Entfernung der Schutzfolie - auf das Bauteil mit noch nicht ausgehärtetem Zement gedrückt wird.
Bei dem ersten Bauteil handelt es sich bevorzugt um ein zementhaltiges Bauteil.
Die erfindungsgemäßen Sperrbahnen können bevorzugt als Feuchtigkeitssperre und, wenn bauphysikalisch gewünscht, als Wasserdampfbremse bzw. Wasserdampfsperre zwischen einem zementhaltigen Bauteil und einem daran anschließenden weiteren Bauteil verwendet werden.
Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt, wenn die dem weiteren Bauteil zugewandte Schutzfolie in drei getrennt lösbare Schutzfolien geteilt ist, wobei die mittlere der Breite des weiteren Bauteils entspricht.
Nach Entfernen der mittleren lösbaren Schutzfolie wird das weitere Bauteil auf der Schicht aus der plastischen Masse angebracht und mit der Trägerbahn verbunden.
Vorzugsweise wird jedoch eine Sperrbahn verwendet, die im Bereich des weiteren Bauteils weder Beschichtungen mit plastischer Masse noch Schutzfolien hat. Dann wird das weitere Bauteil direkt auf der Trägerbahn errichtet.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es besonders bevorzugt, wenn die dem weiteren Bauteil zugewandte Schutzfolie aus einem robusten wasserfesten Material ist, um durch die Bauarbeiten nicht zerstört zu werden und den Schutz der eigentlichen Sperrbahn sicherzustellen.
Es ist vorteilhaft, dass mit dem Entfernen der äußeren lösbaren Schutzfolienbahnen auch Verunreinigungen, wie heruntergefallener Mörtel, leicht entfernt werden können.
Nach Entfernen der äußeren lösbaren Schutzfolie werden in einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Dichtungsbahnen, z.B. kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahnen und/oder kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen zur Abdichtung der Bauteile der anschließenden Gewerke auf der plastischen Masse bzw. dem Haftklebstoff angebracht und so mit der Trägerbahn verbunden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können alle im Baugewerbe üblichen Folien, die Bauteile der anschließenden Gewerke abdichten sollen, eingesetzt werden. Hier sind insbesondere Dichtungsfolien zu nennen, die im Sinne der DIN 18195 als Horizontalsperre eingesetzt werden, und alle Abdichtungsstoffe, die in der DIN 181 95, Teil 2, Tabelle 4 bis 10 erwähnt werden.
Es ist beispielsweise auch möglich, Schutzschichten mit folgendem Aufbau - ungeteilte oder geteilte Dichtungsfolien - Schicht aus einer plastischen Masse - Bitumen- und Polymer-Dichtungsbahn entsprechend Tabelle 4-10, DIN 18195-2 bzw. aber auch in der DIN 18195 bisher nicht aufgeführte Abdichtungsstoffe wie thermoplastische Olefine (TPO), thermoplastische Elastomere (TPE), Olefin Copolymerisate mit Bitumen (OCB) und/oder flexible Polyolefine (FPO) einzusetzen.
Unterhalb des weiteren Bauteils (z.B. des Mauerwerks) kann auf das Auftragen der plastischen Masse verzichtet werden.
Zum Anschluß der innenseitigen Dampfsperre sollte die plastische Masse aufgebracht sein, die mit einer Schutzfolie abgedeckt ist. Auf der äußeren Seite
des weiteren Bauteils ist es nicht zwingend erforderlich, dass die plastische Masse vorhanden ist. So kann nur eine Schutzfolie angebracht sein; nach Entfernen dieser Schutzfolie und der darauf haftenden Mörtelreste kann dann die Außenwand in üblicher Technik mit Bitumen- oder Polymer-Bitumenbahnen entsprechend Tabelle 4, DIN 18195-2, die zur senkrechten Abdichtung des Bauwerks eingesetzt werden, verbunden werden.
In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich - geteilte oder ungeteilte Schutzfolien - Schicht aus einer plastischen Masse - Kunststoff- oder Elastomerdichtungsbahnen entsprechend Tabelle 5, DIN 18195-2 einzusetzen.
Zum Anschluss der innenseitigen Dampfsperre ist bevorzugt eine Schicht aus einer plastischen Masse aufgebracht, die mit einer Schutzfolie abgedeckt ist; in der Mitte unter dem Mauerwerk kann, muss aber keine Schicht aus einer plastischen Masse vorhanden sein; auf der äußeren Seite ist nur eine Schutzfolie vorhanden; nach Entfernen dieser Schutzfolie und der darauf haftenden Mörtelreste kann dann die Außenwand in üblicher Technik mit der Kunststoff- bzw. Elastomerdichtungsbahn entsprechend Tabelle 5 der DIN 18195-2 abgedichtet werden. Es ist auch möglich, dass auf der äußeren Seite eine Schicht aus einer plastische Masse vorhanden ist, die nach Entfernung der Schutzfolie eine dauerhaft wasserdichte Verbindung mit der Dichtungsbahn laut Tabelle 5 der DIN 18195-2 gewährleistet.
In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich bei gleichem Aufbau als Oberfläche eine Elastomerdichtungsbahn mit einer Schicht aus einer plastischen Masse gemäß Tabelle 6, DIN 18195-2 zu verwenden.
In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich bei gleichem Aufbau eine bitumenverträgliche Kunststoffdichtungsbahn aus Ethylenvinylacetat- Teerpolymer entsprechend Tabelle 7, DIN 18195-2 zu verwenden.
In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich bei gleichem Aufbau kalottengeriffelte Metallbänder gemäß Tabelle 8, DIN 18195-2 zu verwenden.
In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet man als Folienbahn das gleiche Material, das als Schutzfolie bzw. Abdichtungsstoff der Bauteile der anschließenden Gewerke eingesetzt wird.
In dem Überlappungsbereich wird dann die erfindungsgemäße mehrlagige Sperrbahn mit der Schutzfolie der Bauteile der anschließenden Gewerke verklebt oder verschweißt.
Die dem zementhaltigen Bauteil zugewandte mehrlagige Sperrbahn wird, gegebenenfalls nach Entfernung einer Schutzfolie, auf das noch feuchte zementhaltige Bauteil gedrückt.
Die erfindungsgemäße Sperrbahn kann auch mit kunststoffmodifizierten Dickbeschichtungen laut DIN 18195-2, Tabelle 9, anderer Gewerke verbunden werden.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Sperrbahn kann wie folgt durchgeführt werden:
Nach Einbringen und fachgerechtem Verarbeiten der Betonsohle bzw. des Betonfundaments wird die erfindungsgemäße Sperrbahn in der auf die Dicke des Mauerwerks abgestimmten Breite unter alle sowohl äußeren als auch inneren Mauern des Bauwerks auf den noch frischen Beton aufgelegt. Hierzu wird in einem Arbeitsgang die auf der Unterseite befindliche Schutzfolie abgezogen und die eigentliche Sperrbahn aufgelegt und nur leicht angedrückt. Nach Erhärten des Betons wird vor der Errichtung der inneren oder äußeren
Mauern die ungeteilte oder auch mehrfach geteilte Schutzfolie in der Mitte der Abdichtungsfolie in der Breite des Mauerwerks entfernt, der Zement bzw. Kalk- Zementmörtel vorgelegt und das Mauerwerk in üblicher Technik errichtet.
Als weitere Variante ist es auch möglich, dass die äußeren Wandungen aus Beton erstellt werden. Die Arbeitstechnik ist die gleiche. Vor dem Aufstellen der Schalung wird die Schutzfolie der erfindungsgemäßen Sperrbahn im mittleren Bereich in der entsprechenden Breite entfernt, so dass sich der später eingebrachte Beton wasserdicht und unterlaufsicher mit der erfindungsgemäßen Sperrbahn verbindet.
Im nächsten Arbeitsschritt sind die äußeren Wände abzudichten. Hierzu wird die äußere Schutzfolie entfernt und dann in der auf die äußere Abdichtung abgestimmten fachgerechten Arbeitstechnik die Wand abgedichtet und mit der erfindungsgemäßen Sperrbahn wasserdicht verbunden. Hierzu einige Beispiele:
I . Abdichtung mit kaltselbstklebender Bitumendichtungsbahn: Es wird eine erfindungsgemäße Sperrbahn eingesetzt, die auf der Außenseite eine plastische Masse enthält. Die kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahn wird auf die Sperrbahn gedrückt, wodurch sich die wasserdichte Verbindung ergibt.
2. Bei Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten Dickbeschichtungen (KMB) der Außenwände werden diese Dickbeschichtungen in üblicher Handwerkstechnik nicht nur auf die Wand, sondern auch auf die plastische Masse der erfindungsgemäßen Sperrbahn aufgespachtelt. 3. Bei der Abdichtung mit Kunststoff- und Elastomerdichtungsbahnen besteht die Beschichtung der erfindungsgemäßen Sperrbahn in der Regel aus dem gleichen Kunststoff bzw. Elastomer wie die Dichtungsbahn und wird in üblicher Arbeits-
technik thermisch oder chemisch mit der senkrechten Abdichtung aus Kunststoff- bzw. Elastomerdichtungsbahnen wasserdicht verbunden. 4. Bei Abdichtung mit Bitumen- oder Polymerdichtungsbahnen der Außenwände besteht der äußere Teil der erfindungsgemäßen Sperrbahn aus eben diesem Werkstoff, so dass die Verbindung zwischen der senkrechten Abdichtung und der erfindungsgemäßen Sperrbahn in der für diese Sperrbahn typischen Arbeitstechnik miteinander verbunden werden.
Nach entsprechendem Baufortschritt wird dann vor Einbringung des Estrichs nach Entfernung der inneren Schutzfolie entweder die Wasserdampfsperre auf die plastische Masse aufgedrückt und damit wasserdampfdicht verbunden oder aber die Abdichtung der Betonsohlplatte gegen Wasser in flüssiger und Dampfform durch Aufbringung der vorgenannten Abdichtungsstoffe der DIN 18195, Teil 2, vorgenommen. Es können grundsätzlich die gleichen Materialien wie für die Außenabdichtung geschildert eingesetzt werden, außer kunststoffmodifizierten Dickbeschichtungen. Dementsprechend müssen auch die Oberflächen variieren - also sowohl die schon geschilderten plastischen Massen als auch die Träger aus Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen, Kunststoff- oder Elastomerdichtungsbahnen, kalottengeriffelte Metallbänder, usw..
Auch beim Fertighausbau ist die erfindungsgemäße Sperrbahn vorteilhaft zu verwenden, insbesondere zwischen der Betondecke/Kellerdecke (1. Bauteil) und der davon anschließenden Holzständerwand (weiteres Bauteil) z.B. um die Winddichtigkeit der gesamten Gebäudehülle zu gewährleisten: Um beim Fertigteilbau in Holzständerbauweise (Fertighaus) eine luftdichte Verbindung zwischen der Betonplatte/Kellerdecke und den Holzständeraußenwänden sicherzustellen, ist es üblich, eine Folie an den Holzständerfertigteilen anzubringen. Bisher ist es aber umständlich und nicht sicher, wie diese Folie dauerhaft luft- und winddicht mit dem Beton verbunden werden soll. Vielfach
werden hierfür Butylbänder oder andere Klebstoffe eingesetzt, was aber unter den Baustellenbedingungen wegen Schmutz/Feuchtigkeit nicht präzise ist und daher nicht sicher gewährleistet werden kann, dass anschließend das Blower- door-Verfahren (Prüfung zur Ermittlung der Winddichtigkeit der gesamten Gebäudehülle) bestanden wird. Sicherer ist es, eine erfindungsgemäße Sperrbahn aus einem beidseitig beschichtetem Träger, z.B. Folie oder Vlies, mit Schutzschichten zu verwenden. Nach Entfernung der unteren Schutzfolie wird sie - wie bereits bei der Bodenplatte erläutert - am äußeren Rand der Sohlplatte/Kellerdecke auf den frischen Beton aufgelegt und verbindet sich somit innig mit diesem. Die auf der nach oben gerichteten Seite der Sperrbahn befindliche plastische Beschichtung ist durch eine Schutzfolie geschützt, die ein-, zwei-, drei- oder mehrfach getrennt ist. Für diese Erfindung wird vorzugsweise eine Folie verwendet, die in zwei Teilen vorhanden ist. Nach dem Aufstellen der Holzständerfertigteile werden dann ein oder mehrere Streifen der Schutzfolie entfernt und die am Holzständerbauwerk bereits werkseitig angebrachte Folie auf die plastische Beschichtung aufgelegt und angedrückt und damit die Dichtigkeit sichergestellt (Figur 4 und 5).
In einer besonderen Ausführung dieser Art der Sperrbahn kann es auch sein, dass der mittlere Teile des Abdeckpapiers entfernt wird und die Dampfsperrfolie der Holzständerbaufertigteile auf diesem Teil befestigt wird, während dann beim späteren Innenausbau die Abdichtungsfolie bzw. die Dampfsperrfolie, die unterhalb des Estrichs aufgebracht wird, nach Entfernung der Schutzschicht wiederum mit der erfindungsgemäßen Sperrbahn verbunden wird.
In einer weiteren Ausführung ist es auch möglich, dass in gleicher Art und Weise die äußere Abdichtung des Kellers/Fundaments hochgezogen und wiederum nach Entfernung der Schutzfolie mit dem vorderen/äußeren Teil der erfindungsgemäßen Abdichtungsfolie verbunden wird.
Die vorliegende Erfindung kann anhand der Figuren 1 bis 5 erläutert werden:
Figur 1 zeigt den Aufbau der erfindungsgemäßen Sperrbahn. Die Trägerbahn (1 ) ist mit einer plastischen Masse (2) und einer Klebstoffschicht bzw. klebrigen plastischen Masse (3) beschichtet. Die Schutzfolie (4) ist dem zementhaltigen Bauteil und die geteilte Schutzfolie (5) dem weiteren Bauteil zugewandt.
Figur 2 zeigt ein Mauerwerk (7) das auf einem zementhaltigen Bauteil (6), z.B. einer Bodenplatte, errichtet ist. Die erfindungsgemäße Sperrbahn mit der Trägerbahn (1 ) ist mit einer plastischen Masse (2) und einer Klebstoffschicht oder klebrigen plastischen Masse (3) beschichtet. Die Schutzfolie (5) ist dem weiteren Bauteil zugewandt. Unterhalb des Mauerwerks (7) sind weder Beschichtungungen (2, 3) noch Schutzfolien (4, 5). Außerhalb des Mauerwerks ist die Schutzfolie (5) noch auf der Klebstoffschicht/klebrige plastische Masse (3) angebracht.
Figur 3 zeigt ein Mauerwerk (7) das auf einem zementhaltigen Bauteil (6), z.B. einer Bodenplatte, errichtet ist, wobei auf der einen Seite eine Dichtungsfolie (8) und auf der anderen Seite eine Dampfsperre (9) im überlappenden Teil mit der erfindungsgemäßen Sperrbahn (ohne Schutz) verbunden ist. Unterhalb des Mauerwerks (7) sind keine Beschichtungen (2,3). Außerhalb des Mauerwerks (7) ist die Trägerbahn (1) über die Klebstoffschicht (3) mit der Abdichtungsbahn des Mauerwerks (8) bzw. mit der Dampfsperre (9) verbunden.
Figur 4 zeigt einen Regelschnitt eines Fußpunktes eines Holzrahmenbaues mit luftdichtem Anschluss der erfindungsgemäßen Sperrbahn an die Abdichtung des Fußbodens sowie an die Windsperre der Außenwand. Die erfindungsgemäße Sperrbahn (13) ist über die Abdichtung (12) mit dem Fußboden aus Estrich (10), Dampfsperre (9), Dämmung (11 ) und Abdichtung (12) verbunden sowie über die Windsperre (20) mit der Außenwand aus Deckel/Bodenschalung (18), Latten (19), Windsperre (20) und Spanplatte (21). Mit der Dampfsperre (9) der Innenwand des Holzständers (15) aus Mineralfaser (14), PE-Folie (16) und der feuerfesten Gips-Karton-Platte (17) besteht eine indirekte Verbindung über die Abdeckung (12).
Figur 5 zeigt einen Regelschnitt eines Fußpunktes eines Holzrahmenbaues mit luftdichtem Anschluss der erfindungsgemäßen Sperrbahn an die Abdichtung des Fußbodens sowie an die Windsperre der Außenwand und die PE-Folie der Innenwand. Die erfindungsgemäße Sperrbahn (13) ist wie in Figur 4 mit der Abdichtung (12) des Fußbodens und der Windsperre (20) der Außenseite der Wand verbunden. Zusätzlich besteht eine direkte Verbindung zu der PE-Folie (16) der Innenseite der Wand.
BEZUGSZEICHENLISTE
1. Trägerbahn
2. Beschichtung mit einer plastischen Masse
3. Klebstoffschicht oder klebrige plastische Masse
4. Zum zementhaltigen Bauteil zugewandte lösbar haftende Schutzfolie 5. Zum weiteren Bauteil zugewandte lösbar haftende geteilte Schutzfolie
6. Zementhaltige Bodenplatte
7. Mauerwerk
8. Dichtungsfolie
9. Dampfsperre 10. Estrich
11. Dämmung
12. Abdichtung
13. erfindungsgemäße Sperrbahn
14. Mineralfaser 15. Holzständer
16. PE-Folie
17. Gips/Karton-Platte (feuerfest)
18. Deckel/Bodenschalung
19. Latten 20. Windsperre 21. Spanplatte