Komfortstutze für einen Fondsitz
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kraftfahrzeugsitz mit einer einen Kopfstutzenbugel und einen Kopfstutzenkorper aufweisenden, an einer Sitzlehne um eine erste Schwenkachse schwenkbar angeordneten Kopfstutze, wobei die erste Schwenkachse im Wesentlichen horizontal und senkrecht zu einer Fahrzeuglangsachse angeordnet ist.
Eine solche Kopfstutze ist in der DE 42 25 707 AI gezeigt. Dort ist eine Kopfstutze schwenkbar, um das Gesichtsfeld des Fahrers beim Rückwärtsfahren nicht zu beeinträchtigen.
Es ist eine klappbare Kopfstutze für eine Fondlehne auch aus der DE 42 31 224 AI bekannt. Die Kopfstutze weist hierbei ein an einem relativ zu einem Fondsitz schwenkbaren Stutzbugel angeordnetes Stutzkissen auf. Das Stutzkissen ist mit dem Stutzbugel fest, unverschwenkbar und unverschiebbar verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kopfstutze derart auszubilden und anzuordnen, dass eine optimale Einstellung für den Fahrgast gewahrleistet ist.
Gelost wird die Aufgabe erfindungsgemaß dadurch, dass der Kopfstutzenkorper über ein Schwenklager mit einer im Wesentlichen parallel zur ersten Schwenkachse angeordneten zweiten Schwenkachse und/oder über ein im Wesentlichen senkrecht zur ersten Schwenkachse wirkendes Schiebelager am
Kopfstutzenbugel angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, dass die Kopfstutze bzw. der Kopfstutzenkorper dem Fahrgast entsprechend in seiner Hohe und in seiner Neigung eingestellt werden kann. Diese Emstellbarkeit gewahrleistet zudem eine optimale Position in der nach hinten verschwenkten Ruhestellung der Kopfstutze. Durch die Verschwenkbarkeit in die Ruheposition kann die Sitzlehne ohne Ausnehmung für die Kopfstutze ausgebildet sein, was den Herstellungsaufwand erheblich reduziert.
Hierzu ist es vorteilhaft, dass der Kopfstutzenkorper über das Schiebelager oder das Schwenklager an einem Lagerteil, und das Lagerteil über das Schwenklager oder das Schiebelager am Kopfstutzenbugel angeordnet ist. Die Verwendung des Lagerteils gewahrleistet eine einfache konstruktive Gestaltung der zweiwertigen Einstellbarkeit der Kopfstutze bzw. des Kopfstutzenkorpers .
Eine zusatzliche Möglichkeit ist gemäß einer Weiterbildung, dass das Schiebelager und/oder das Schwenklager mindestens ein mechanisches Rastmittel und/oder mindestens ein Stellglied aufweist, wobei das Stellglied elektrisch und/oder pneumatisch ausgebildet ist. Durch das Rastmittel wird die Kopfstutze nach einer manuellen Einstellbewegung in der gewünschten Position gehalten. Die Verwendung von Stellgliedern ermöglicht eine automatische Einstellung der Kopfstutze bzw. des Kopfstutzenkorpers .
Ferner ist es vorteilhaft, dass dem Stellglied ein der Stellbewegung entgegenwirkendes Vorspannelement zugeordnet ist. Somit kann das Stellglied in eine Richtung wirkend ausgebildet sein, wie zum Beispiel ein pneumatisch angesteuerter Faltbalg. Das Entlüften eines solchen Stellglieds wird neben einer Ventiloffnung durch das
Vorspannelement unterstutzt, welches durch die zurückzuführende Stellbewegung des Stellglieds vorgespannt ist.
Vorteilhaft ist es hierzu auch, dass das erste Stellglied sowie das erste Vorspannelement zwischen dem Kopfstutzenkorper und dem Lagerteil, und das zweite Stellglied sowie das zweite Vorspannelement zwischen dem Lagerteil und dem Kopfstutzenbugel angeordnet sind. Somit sind das Schiebelager und das Schwenklager unabhängig voneinander Steuer- bzw. einstellbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der erfindungsgemaßen Losung ist schließlich vorgesehen, dass das Schwenklager und/oder das Schiebelager in einer um die erste Schwenkachse verschwenkten Ruheposition der Kopfstutze eine Schwenk- bzw. Ruhelage aufweisen. Vorteilhaft ist es auch, dass das Schwenklager und/oder das Schiebelager in einer in die Ruheposition (R) der Kopfstutze verschwenkten Lage eine Verschwenkung der Kopfstutze um den Kopfstutzenbugel zulasst. Zum Verschwenken der Kopfstutze m die Ruheposition muss der Kopfstutzenkorper eine der Ausnehmung entsprechende Schwenk- bzw. Ruhelage einnehmen, so dass ein vollständiges Verschwenken der Kopfstutze gewahrleistet ist, ohne die Sicht des Fahrers zu beeinflussen.
Von besonderer Bedeutung ist für die vorliegende Erfindung, dass vor Erreichen der Ruheposition das Stellglied durch die Schwenkbewegung der Kopfstutze und des Kopfstutzenbugels automatisch eine Schwenk- bzw. Ruhelage aufweist. Vorteilhaft ist es auch, dass vor Erreichen der Ruheposition (R) das Stellglied durch die Schwenkbewegung der Kopfstutze und des Kopfstutzenbugeis eine automatische
Verschwenkung bewirkt. Die hierzu eingesetzte Sensorik lasst eine vollautomatische Verschwenkung der Kopfstutze zu. Das Verschwenken kann dabei etwas verzögert erfolgen, bis der Kopfstutzenkorper die Schwenk- bzw. Ruhelage erreicht hat.
Im Zusammenhang mit der erfindungsgemaßen Ausbildung und Anordnung ist es von Vorteil, dass mindestens einem Stellglied ein im Bereich der Kopfstutze und/oder im Bereich einer Funktionskonsole angeordnetes Betatigungselement für den Fahrgast zugeordnet ist. Somit kann der Fahrgast beliebig bei eingenommener Sitzposition die Stellung der Kopfstutze bzw. des Kopfstutzenkorpers einstellen.
Vorteilhaft ist es ferner, dass zwischen dem Kopfstutzenkorper und der Sitzlehne ein im Kopfstutzenbugel geführtes Zugmittel derart angeordnet ist, dass das Schiebelager und/oder das Schwenklager in der verschwenkten Ruheposition der Kopfstutze eine Ruhe- bzw. Schwenkstellung aufweist. Diese gewahrleistet bei einer manuell einstellbaren Kopfstutze bzw. einem Kopfstutzenkorper, dass dieser die Ruhe- bzw. die Schwenkstellung einnimmt, wenn die Kopfstutze um die Schwenkachse in die Ruheposition verschwenkt ist.
Außerdem ist es vorteilhaft, dass der Kopfstutzenbugel eine Steuerleitung für mindestens ein Stellglied aufweist oder als pneumatische Steuerleitung ausgebildet ist. Somit ist der Einbau einer gesonderten Steuerleitung zwischen der Sitzlehne bzw. der Sitzkonsole und der Kopfstutze vereinfacht möglich.
Ferner ist es vorteilhaft, dass der Kopfstutzenkorper mindestens ein luftunterstutztes Polsterelement aufweist
und/oder zumindest in Wirkrichtung des Schiebelagers dehnbar ausgebildet ist. Die Verwendung eines zusatzlichen Polsterelements gewahrleistet eine optimale Einstellung für den Fahrgast. Die Dehnbarkeit unterstutzt diese Einstellbarkeit im Fall der manuell bedienbaren Kopfstutze. Damit das luftunterstutzte Polsterelement Wirkung entfalten kann sollte der Kopfstutzenkorper ebenfalls elastisch ausgebildet sein.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung einer Kopfstutze mit pneumatischen Stellgliedern in einer
Betriebsposition und in einer Ruheposition; Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer Kopfstutze in einer weiteren Betriebsposition und in einer
Ruheposition; Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Kopfstutze mit manuellem Stellglied in einer Betriebsposition und in einer Ruheposition.
Die Kopfstutze 1 gemäß Figur 1 ist aus einem Kopfstutzenkorper 3 sowie einem Kopfstutzenbugel 2 gebildet. Der Kopfstutzenkorper 3 ist hierbei über ein Lagerteil 8 mit dem Kopfstutzenbugel 2 mechanisch verbunden. Die Kopfstutze 1 ist Teil einer nicht weiter dargestellten Sitzlehne 5 und im Bereich dieser Sitzlehne 5 über eine nicht weiter dargestellte Schwenkachse 2.1 bzw.
ein Schwenklager von einer aufrechten Betriebstellung in eine skizziert dargestellte Ruheposition R verschwenkbar. In der Ruheposition R ist der Kopfstutzenkorper 3' zumindest teilweise innerhalb einer Ausnehmung 11 einer nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugkarosserie 12 angeordnet .
Der Kopfstutzenkorper 3 weist einen Polsterteil 3.1 sowie einen Grundkorper 3.2 auf, der mit dem Polsterteil 3.1 verkleidet ist. Der Grundkorper 3.2 ist über ein Schiebelager 7 mit dem Lagerteil 8 verbunden, welches am Kopfstutzenbugel 2 angeordnet ist. Innerhalb des Schiebelagers 7 bzw. zwischen dem Schiebelager 7 und dem Lagerteil 8 ist ein erstes Stellglied 9.1 vorgesehen, welches ein Verschieben des Grundkorpers 3.2 gegenüber dem Lagerteil 8 zumindest in eine Richtung gewahrleistet. Das erste Stellglied 9.1 ist hierbei als pneumatischer Faltbalg ausgebildet und dehnt sich beim Beaufschlagen mit Druckluft entlang der Schiebelagerbewegung aus. Dem ersten Stellglied 9.1 ist ein als Druckfeder ausgebildetes, entgegenwirkendes erstes Vorspannelement 10.1 zugeordnet, welches eine der Ausdehnungsbewegung des ersten Stellglieds 9.1 entgegenwirkende Stellkraft zwischen dem Lagerteil 8 und dem Grundkorper 3.2 gewahrleistet.
Das Lagerteil 8 ist über ein Schwenklager 4 am Kopfstutzenbugel 2 befestigt und um eine Schwenkachse 4.2 relativ zu diesem schwenkbar. Dem Schwenklager 4 ist ein zweites Stellglied 9.2 zugeordnet, welches eine die Schwenkbewegung um die Schwenkachse 4.2 erzeugende Stellkraft zwischen dem Lagerteil 8 und dem
Kopfstutzenbugel 2 gewahrleistet. Das zweite Stellglied 9.2 ist hierbei ebenfalls als pneumatischer Faltbalg ausgebildet und gewahrleistet bei Beaufschlagung mit
Druckluft eine Schwenkbewegung des Kopfstutzenkorpers 3 im Uhrzeigersinn. Das zweite Stellglied 9.2 liegt hierbei an einem Schenkel des Lagerteils 8 einerseits und am Kopfstutzenbugel 2 andererseits an. Dem zweiten Stellglied 9.2 ist ebenfalls ein als Torsionsfeder ausgebildetes zweites Vorspannelement 10.2 zugeordnet, welches eine der Stellbewegung des zweiten Stellglieds 9.2 entgegenwirkende, proportional zur Schwenkbewegung variierende Stellkraft generiert. In der hier dargestellten Position des Kopfstutzenkorpers 3 kann die Kopfstutze 1 um die Schwenkachse 2.1 in die Ruheposition R innerhalb der Ausnehmung 11 der Kraftfahrzeugkarosserie 12 verschwenkt werden.
Gemäß Figur 2 befindet sich der Kopfstutzenkorper 3 in einer unteren Endlage bezuglich des Schiebelagers 7 und in einer vorderen Endlage bezuglich des Schwenklagers 4. Über die beschriebenen Verschwenk- bzw. Verschiebemoglichkeiten des Kopfstutzenkorpers 3 kann der Kopfstutzenkorper 3 innerhalb der oberen, hinteren Endlage gemäß Figur 1 und der unteren, vorderen Endlage gemäß Figur 2 stufenlos eingestellt werden.
Zum Verschwenken der Kopfstutze 1 um die Schwenkachse 2.1 in die Ruheposition R wird der Kopfstutzenkorper 3 in die obere, hintere Ruhe- bzw. Schwenkstellung verfahren. Hierzu werden die pneumatischen Stellglieder 9.1, 9.2 entlüftet. Dies erfolgt über nicht weiter dargestellte Sensoren, die eine entsprechende Ansteuerung der pneumatischen Stellglieder 9.1, 9.2 gewahrleisten. Durch die Federkraft der Vorspannelemente 10.1, 10.2 wird die jeweilige Endlage erreicht. Zum Verfahren in die Ruhestellung ist aber auch jede andere Schwenkposition des Kopfstutzenkorpers 3 denkbar, je nach Ruheposition und Ruhestellung.
Gemäß Figur 3 weist der Kopfstutzenkorper 3 mit dem Kopfstutzenbugel 2 ebenfalls ein gemeinsames Schiebelager 7 auf, welches aber manuell bedienbar ist. Das Schiebelager 7 weist hierbei nicht dargestellte mechanische Rastmittel auf, die ein Festklemmen des Kopfstutzenkorpers 3 in verschiedenen Positionen gewahrleisten. Zwischen dem Schiebelager 7 und der Schwenkachse 2.1 bzw. der Kraftfahrzeugkarosserie 12 ist ein Zugmittel 13 vorgesehen, welches ein Verfahren des Kopfstutzenkorper 3 in die obere, hintere Ruhe- bzw. Schwenklage gewahrleistet, wenn die Kopfstutze 1 von der Betriebsstellung um die Schwenkachse 2.1 in die Ruheposition R verschwenkt wird.
Das Zugmittel 13 ist hierbei zumindest teilweise innerhalb des Kopfstutzenbugels 2 angeordnet und einerseits mit dem Schiebelager 7 und andererseits mit der
Kraftfahrzeugkarosserie 12 verbunden. Der Abstand zwischen dem Anknüpfungspunkt des Zugmittels 13 an der Kraftfahrzeugkarosserie 12 ist in der Betriebsstellung kurzer als in der Ruhestellung R. Diese Abstandsdifferenz gewahrleistet beim Verschwenken der Kopfstutze 1 um die Schwenkachse 2.1 ein Anziehen des Kopfstutzenkorpers 3 zum Kopfstutzenbugel 2, nach oben und nach hinten hin.
Gemäß Figur 3 weist der Kopfstutzenkorper 3 einen gepolsterten Ruckenteil 3.1' auf, der mit dem Kopfstutzenkorper 3 bzw. dem Polsterteil 3.1 fest verbunden ist. Der Rückenteil 3.1' und der Polsterteil 3.1 sind hierbei an ihrem oberen Ende über einen Faltbalg verbunden, so dass ein Verschwenken des Polsterteils 3.1 um die Schwenkachse 4.2, relativ zum Ruckenteil 3.1', möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 Kopfstutze
2 Kopfstutzenbugel 2' Kopfstutzenbugel
2.1 Schwenkachse, Schwenklager
3 Kopfstutzenkorper 3' Kopfstutzenkorper
3.1 Polsterteil 3.1' Ruckenteil
3.2 Grundkorper
4 Schwenklager 4.2 Schwenkachse
5 Sitzlehne
6 Fahrzeuglangsachse
7 Schiebelager
8 Lagerteil
9.1 erstes Stellglied
9.2 zweites Stellglied
10.1 erstes Vorspannelement
10.2 zweites Vorspannelement
11 Ausnehmung
12 Kraftfahrzeugkarosserie
13 Zugmittel