Eckschrank mit verschieblichen Embaiielementeii
Die Erfindung betrifft einen Eckschrank zum Aufstellen in einer Raumecke, mit zwei in einem Eckschrankschenkel nebeneinander angeordneten Einbaueinheiten, welche mittels Führungen horizontal verschiebbar und über Koppelglieder bewegungsmäßig derart miteinander verbunden sind, dass beim horizontalen Verschieben (Herausziehen bzw. Einschieben) und Nerschwenken um eine vertikale Achse um nahezu 90° der ersten an einer Schiebe- und Schwenl uhrung gehaltenen Einbaueinheit die zweite Einbaueinheit mit einer VerscWebefuhrung auf den freien Platz der ersten Einbaueinheit hin oder von diesem weg verschoben wird.
Ein solcher Eckschrank ist beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung EP 96/01525 bekannt. Hier wird die zweite Einbaueinheit mit einem dreibeinigen Rollwagen geführt, der mit einem Bein auf dem Schrankboden verfahren wird. In dieser Anordnung entstehen Laufge- rausche beim Verschieben des Dreibeinwagens und Verschmutzungen auf dem Schrankboden behindern das leichte Verschieben.
Auch in der internationalen Patentanmeldung WO 91/03189 ist ein solcher Eckschrank beschrieben. Hier ist der Führungsrahmen für die zweite Einbaueinheit in einer vertikalen Ebene angeordnet, was zu einer starken Belastung der Führungsrollen durch das entstehende Kippmoment führt. Auch ist die Befestigung des Führungsrahmens an den Seitenwänden und auf dem Schrankboden sehr aufwendig.
Weiterhin weisen die bekannten Verschiebe- und Schwenkführungen für die erste Einbaueinheit eine kurvige Führung auf, um den notwendigen Abstand von der Seitenwand zu erreichen. Diese kurvige Führung bemerkt der Benutzer beim Herausziehen des ersten Einbauelementes an BESTÄTIGUΝGSKOPIE
einer ungewollten Querbeschleunigung des Einbauelementes mit seinem Ladegut.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Eckschrank mit einer Verschiebe- Schwenkführung zu zeigen, der einfach herzustellen ist und bei dem eine günstige Lastverteilung an den Führungsschienen und ein leichtes und ungestörtes Herausziehen und -schwenken des ersten Einbauelementes gegeben ist.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass die VerscWebefuhrung der zweiten Einbaueinheit aus zwei waagerecht übereinanderliegenden, in der Tiefe versetzten und über die Länge des Eckschrankschenkels sich erstreckenden Führungsschienen besteht, welche mit zwei dreiecks- förmigen Stützblechen am Schrankboden gehalten sind, und dass die Führungsschiene für das erste Einbauelement einen geraden Verlauf besitzt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei Eckschränken mit normalerweise nicht zugänglichem Stauraum ist es günstig ,eine Versclu^beführung für ein zweites Einbauelement einzubauen, die Güter darauf in diesem Stauraum unterzubringen und durch Herausschwenken eines ersten Einbauelements aus dem Eckschrank und Verschieben des zweiten Einbauelementes an die Stelle des ersten Einbauelementes, diese Güter zugänglich und damit den Stauraum nutzbar zu machen. Dazu besitzen beide Einbauelemente Schiebefuhrungen und das erste Einbauelement ist mit der Schwenkbewegung der Tür des Eckschrankes aus diesem herausschwenkbar. Dabei sind die beiden Führungen über Koppelglieder derart miteinander verbunden, dass durch das Schwenken des ersten Einbauelementes das zweite Einbauelement an die freigewordene Stelle des ersten Einbauelementes verschoben wird.
Das zweite Einbauelement ist vorteilhafterweise an zwei sich über die Länge des Eckschrankschenkels erstreckenden Führungsschienen geführt, von denen die eine im Wesentlichen die vertikale Kraft des Gewichtes des Ladegutes und die andere das entstehende Kippmoment aufiiimmt. Um das Kippmoment geringer zu halten, verläuft die obere Führungsschiene dicht an der hinteren Schrankwand und die untere Führungsschiene ist nach vorn versetzt. Die beiden Führungsschienen sind von zwei Stützblechen gehalten und darüber an dem Schrankboden befestigt. Die Anordnung mit den Führungsschienen und den Stützblechen ist somit sehr einfach in den Schrank einzubauen.
Vorteilhafterweise sind an den zu einem Tragegestell verschweißten Rechteckprofilen des zweiten Einbauelementes oben die Laufrollen für die obere Führungsschiene, welche im wesentlichen die vertikale Last aufnehmen, in vertikaler Richtung gelagert, und unten, entsprechend dem Versatz der Führungsschienen, die unteren Laufrollen horizontal gelagert, die im wesentlichen das Kippmoment aufnehmen. Dabei sind die vertikalen Rechteckprofile dazwischen senkrecht ausgerichtet.
Bei dieser Anordnung ist es günstig, eine der beiden Führungsschienen mit einem C-förmigen Profil auszustatten. In diesem Profil sind in geeigneter Weise die Laufrollen gefasst und können auch bei einem Transport des Schrankes nicht aus der Führung springen. Für die Montage des Einbauelementes ist es günstig, Ausnehmungen in der Führungsschiene vorzusehen, in welche die Laufrollen emgefuhrt werden. Diese Ausnehmungen sind an solchen Stellen vorgenommen, die durch die Laufrollen in normalen Betriebsstellungen nicht erreicht werden.
An das Tragegestell sind auf einfache Weise horizontal abstehend
Ablageelemente eingehängt, auf denen Güter gelagert werden können. Diese Ablageelemente können in der verschobenen Position einfach
montiert oder gewechselt werden.
Die Ablageelemente werden noch stabiler am Einbauelement gehalten, indem an dem Rahmen Tragarme angebracht sind, auf denen die Ablageelemente abgestützt sind.
Die Schiebe- und Schwenkführung des ersten Einbauelementes wird durch einen Winkelrahmen, der drehbar an einem Haltewinkel an der Schrankseitenwand gelagert ist, und einem Seiten-Frontrahmen gebildet, der unten mittels einer Teleskopschiene ausziehbar an dem Winkelrahmen befestigt und oben mit einer Rolle in einer Führungsschiene geführt ist. Dabei ist der obere Holm als C-Profil ausgebildet, in dem eine weitere Rolle, die an dem Winkelrahmen mit einem entsprechenden Abstand gelagert ist, geführt wird. Somit ist der Seiten-Frontrahmen oben durch zwei Rollen geführt, die das Kippmoment des Einbauelementes aufnehmen und die horizontale Last ist auf den Winkelrahmen übertragen. Die beiden Rollen dienen auch als Auszugsbegrenzung für den Seiten-Frontrahmen. Dieser Rahmen besitzt zusätzlich einen senkrecht abstehenden Frontrahmenteil, an dem die Tür des Eckschrankes befestigt ist.
Die obere Führungsschiene, die mit einem einfachen Abdeckblech an der Schrankseitenwand befestigt ist, weist einen geraden Verlauf auf. Der Winkel zur Schrankseitenwand ist so gewählt, dass der Seitenrahmen an dem Winkelrahmen vorbei geführt wird und sich das erste Einbauelement schon leicht herausschwenkt. In seiner Endposition lässt sich dann das Einbauelement ganz herausschwenken. Durch die gerade Form wird ein kontinuierliches Schwenken erreicht und es treten beim Herausziehen des ersten Einbauelementes keine Querkräfte auf, die ein Benutzer unangenehm bemerken würde.
An den Seitenrahmen sind auch auf einfache Weise Ablageelemente horizontal abstehend eingehängt, auf denen Güter gelagert werden
können. Diese Ablageelemente können in der heraus geschwenkten Position einfach montiert oder gewechselt werden.
Die Ablageelemente werden noch stabiler am Einbauelement gehalten, indem an dem Frontrahmenteil Tragarme angebracht sind, auf denen die Ablageelemente abgestützt sind.
Der Seitenrahmen für das erste Einbauelement und das Tragegestell für das zweite Einbauelement sind über zwei gelenkig miteinander verbundene Hebel und eine Steuerschiene gekoppelt. Dabei ist die Steuerschiene als Führung ausgebildet, in der sich eine Führungsrolle befindet, die über ein Halteblech am Schrankboden befestigt ist. Die Länge der Hebel, die Lage der Gelenke und der Führungsrolle sind so gewählt, dass sich die Hebel in jeder Stellung immer vollständig im Schrank befinden und sich das zweite Einbauelement beim Ausschwenken des ersten Einbauelementes auf den freigewordenen Platz verschiebt. Dabei kann der Ausschwenkwinkel mittels Rastlöchern für einen Hebel in der Steuerschiene verstellt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in den Figuren beispielhaft beschrieben.
Fig. 1 zeigt den Eckschrank mit eingeschobenen Einbauelementen Fig. 2 zeigt den Eckschrank mit herausgeschwenktem Einbauelement Fig. 3 zeigt perspektivisch die Komponenten der Führungen Fig. 4 zeigt Die Rahmen mit zusätzlichen Tragarmen
In Fig. 1 ist eine Draufsicht auf den Eckschrank 1 gezeigt, bei dem die Einbauelemente El und E2 eingeschoben sind. Für die Einbauelemente El und E2 sind die Ablageelemente 2 strichpunktiert dargestellt. Die Führungsschienen 15 und 16 sind mit den Stützblechen 17 an dem Schrankboden lb befestigt. Auf diesen Führungsschienen läuft das Tragegestell 14. Die Laufrollen 11 laufen in der Schiene 15. Der Seitenrahmen 3 des Einbauelementes El ist mit der Rolle 23 in der Führungsschiene 24 geführt, die mit dem Abdeckblech 25 an der
Seitenwand lc befestigt ist. Die Rolle 23 befindet sich ganz hinten in der Führungsschiene 24. An dem Frontrahmen 3a ist die Scliranktür le befestigt, die vollständig geschlossen ist. Das Tragegestell 14 ist über die Hebel 6 und 7 sowie die Steuerschiene 8 mit dem Seitenrahmen 3 gelenkig gekoppelt. An den Lagerpunkten 19 und 20 sind die Hebel an den Einbauelementen El und E2 drehbar gelagert. Die Führungsrolle 9 bildet den Drehpunkt der Steuerschiene 8, die durch das Lagerblech 18 am Schrankboden befestigt ist.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie das Einbauelement El herausgezogen und herausgeschwenkt ist. Der Front-Seitenrahmen 3 ist um die Achse 10 geschwenkt, durch die Rolle 23, die sich jetzt in der vordersten Position in der Führungsschiene 24 befindet, geführt. Die Tür le befindet sich in der vollständig aufgeklappten Position. Der Seiten-Front-Rahmen 3 ist aus dem Schwenkrahmen 4 herausgezogen, von dem hier der herausgedrehte Winkelrahmen 4b dargestellt ist. Das Tragegestell 14, und damit das Einbauelement E2, ist auf den Führungsschienen 15 und 16 in dem Eckschrankschenkel la bis zum Ende in Richtung der
Seitenwand lc verschoben. Die Führungsschiene 8 ist unter dem Winkelhoim 4b mit dem Drehpunkt 20 umgedreht und hat damit über die gekoppelten Hebel 6 und 7 das Tragegestell 14 am Drehpunkt 19 gezogen. Die Wirkung der Drehung kann mittels der Befestigung des Hebels 7 an der Führungsschiene 6 über die Löcher 8a justiert werden. Bei der Drehbewegung sind die Hebel 6, 7, 8 im Schrankinneren geblieben.
In Fig. 3 sind die Komponenten der Schiebe-Schwenkführung perspekti- visch dargestellt. An den Stützblechen 17 sind die Führungsschienen 15 und 16 befestigt. Dabei weist beispielhaft die Führungsschiene 16 ein C- Profil mit den Ausnehmungen 16a auf, über die hier die unteren Rollen des Tragegestells 14 in das C-Profϊl eingebracht werden können. Die U- förmige andere Schiene 15 ist nach oben offen und darin laufen die Rollen 11 des Tragegestells. Das Tragegestell 14 besteht aus den senkrechten Holmen 14a und den waagerechten Holmen 14b und 14c. An dem Holm 14c ist der Drehpunkt 19 angebracht, auf den der Hebel 6 wirkt.
Der Seiten-Front-Rahmen 3 besteht aus dem waagerechten C-Profil 3c, dem Holm 3d sowie den senkrechten Holmen 3b. Senkrecht dazu sind die Frontholme 3a angebracht, die zur Befestigung der Tür dienen. An der Seitenwand ist der Schwenkrahmen 4 mittels des Halteblechs 22 angebracht. Er besteht aus dem Standholm 4a und dem dazu rechtwinkligen Winkelholm 4b und ist um die vertikale Achse 10 schwenkbar. Der Seiten-Front-Rahmen 3 ist unten mittels einer Teleskopschiene an dem Winkelholm 4b befestigt und darüber herausziehbar. Oben ist der Seiten- Front-Rahmen 3 zum einen über eine Rolle am Standholm 4a, die in dem • C-Profil 3c läuft, und zum anderen mit der Rolle 23 an dem Profil 3c geführt, die in der oberen Führungsschiene 24 läuft. Diese ist durch das Abdeckblech 25 verdeckt, das auch an der Seitenwand befestigt ist.
Beim Schwenken des Schwenkrahmens 4 um die Achse 10 dreht sich die Steuerschiene 8 um den Drehpunkt 20 und um die Führungsrolle 9 an dem Halteblech 18 unter dem Winkelrahmen 4b hindurch und zieht
darüber mittels der Hebel 6 und 7 am Drehpunkt 19. Diese Dreh- Schiebebewegung ist über die Rasterlöcher 8a, mit denen die Lage des Hebels 7 an der Führungsschiene 8 veränderbar ist, justiert.
In Fig. 4 sind die Komponenten der ScMebe-Schwenkführung ähnlich wie in Fig.3 in einer anderen Ausfuhrung noch einmal dargestellt. An dem Rahmen 14 sind zusätzlich die Tragarme 27 angebracht, auf denen sich die hier nicht gezeigten Ablageelemente abstützen. Auf gleiche Weise sind an dem Türholm 3a zusätzlich Tragarme 26 angebracht, welche die Ablageelemente 2 in dem Einbauelement El abstützen.
Bezugszeichenliste
1 Eckschrank la Schrankschenkel
1b Schrankboden ld Schrankseitenwand le Tür
2 Ablageelemente
3 Seiten-Front-Rahmen
3a Türholm
3c Führungsholm
4 Schwenkrahmen
4a Standholm
4b Winkelholm
4c Führungsrolle
6 Hebel
7 Hebel
8 Steuerschiene
9 Führungsrolle
10 vertikale Achse
11 vertikale Rolle
12 Horizontale Rolle
14 Tragegestell für E2
15 obere Führungsschiene
16 untere Führungsschiene
16a Ausnehmung
17 Stützbleche
18 Bodenleiste
19 Drehpunkt
20 Drehpunkt
22 Haltewinkel
23 Führungsrolle
24 Führungsschiene
25 Abdeckblech
26 Tragarm am Frontträger
27 Tragarm für Körbe
AW Ausstellwinkel
El Einbauelement 1
E2 Einbauelement 2