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Kennwort:
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Beschlag fUr Türen od.dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für Türen od.dgl., insbesondere
Schranktüren, mit wenigstens im oberen und unteren Schrankbereich innerhalb der
Türöffnung angeordneten, die Tür frei tragenden Drehgelenkgliedern, deren vertikal
ausgerichtete Drehlager, von außen unsichtbar, an schrankinnenseitig an die Türöffnung
angrenzenden, in Schranktiefenrichtung verlaufenden Innenwandteilen angeordnet sind.
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Derartige Beschläge sind zwar unkompliziert, raumsparend und leichtgängig
gegenüber andersartigen Beschlägen, z.B. für Schiebetüren, doch besteht bei ihnen
der Nachteil, daß die Türen zum Öffnen einen beträchtlichen Freiraum vor dem Schrank
erfordern und in Offenstellung sperrig aus der Schrank front herausragen und dadurch
die Bewegungsfreiheit einseitig vor dem geöffneten Schrank: behindern.
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Außerdem beeinträchtigt eine offenstehende Tür das Aui;sehen eines
Schranks. Schrankinnenseitig liegende Drehlager sind war für das gute Aussehen des
Schranks vorteilhaft, doch ist wegen der bezüglich des äußeren Türblatts zurückgesetzten
Drehachse ein betrAchtlicher freier Spalt zum benachbarten Schrankteil, wie einer
benachbarten Tür, erforderlich, damit sich die Tür mit ihrer Schmalseite beim Drehen
in den Spaltraum einschwenken kann. Solche das geschlossene Aussehen einer Schrankwand
beeinträchtigende Vertikaispalte erfordern auch die Verwendung von aufwendigen,
die Türöffnung verkleinernden,
platzbeanspruchenden Abstands leisten
an den sichtbaren Korpuskanten.
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Die geschilderten Schwierigkeiten der Sperrigkeit und Behinderung
wachsen, wenn man zwecks besserer Übersichtlichkeit von Schränken besonders breite
Türen verwenden will. Wegen der Hebelwirkung gegenüber dem einseitigen Drehlager
wachsen die vom Beschlag aufzunehmenden Belastungen stark mit wachsender Breite
der Tür, weshalb die Anforderungen an Festigkeit der Beschlagteile und ihrer Lagerung
im Schrank hoch sind. Aus diesen Gründen mußte man sich mit verhältnismäßig schmalen
Türen begnügen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen, zuverlässigen
Beschlag der eingangs genannten Art zu entwickeln, der ohne störende Beeinträchtigung
durch Sperrigkeit, Gewicht und Abstand die Anwendung sehr breiter Türen gestattet.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Drehgelenkglieder
aus bei geschlossener Tür schrankeinwärts abgewinkelten Ausstellarmen bestehen,
deren freie Winkelarmenden eine vertikale Schwenkachse zur wendelflügelartigen Lagerung
der Tür in der TUrlängsmittenzone bestimmen, und die Ausstellarme eine Winkelform
aufweisen, die, in voller Offenstellung der Tür, jeweils mit ihrer von der Winkelöffnung
gebildeten Konkavseite den Eckbereich an der Türöffnung umgreifen, sowie mit ihrem
äußeren Winkelschenkel, unter Mitnahme der Tür, vor die benachbarte Schrank front
drehbewegbar sind und mindestens ein die Türschwenkung mit der Ausstellarmdrehung
abstimmender, parallel zum Ausstellarm verlaufender Lenker zwischen Tür und Schrank
angeordnet ist.
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Damit erhält man eine einseitig drehgelagerte, vertikal schwenkbar
parallel bewegliche Tür. Bei der öffnungsbewegung bestimmt nicht eine große Türbreite
den erforderlichen Freiraum vor dem Schrank,sondern
der Ausstellarm
mit seiner demgegenüber sehr viel kleineren Wirksamen Länge. In Übereinstimmung
mit der Drehung wird die Tür um ihre vertikale Schwenkachse rotiert, so daß sie
stets parallel zu ihrer Ausgangsposition sich bewegt. Vergleicht man die Lage der
Tür bezüglich des Ausstellarms zwischen ihrer Schließstellung und vollen Offenstellung,
so stellt man fest, daß sich die Tür demgegenüber nahezu voll gewendet hat; war
die Tür-innenfläche in Schließstellung der vom öffnungswinkel gebildeten Konkavseite
des Ausstellarms zugewendet, so ist sie, in Offenstellung der Tür, der Xonvexseite
des abgewinkelten Ausstellarms zugekehrt. Wegen der geschilderten Abstimmung zwischen
Drehung und Schwenkung bleibt aber stets die volle Türaußenfläche dem vor dem Schrank
stehenden Beschauer zugekehrt. Beim Türöffnen liegt überraschenderweise die maximale
Ausladung der Tür bezüglich der Schrank front in der Anfangsphase vor; gegen Ende
der Drehung bewegt sich die Tür wieder allmählich gegen die Schrankfront zu.
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In voller Offenstellung befindet sich die Tür ganz außerhalb der Türöffnung
nahezu in der Ebene der Schrankfront. Sie befindet sich, als ob sie seitlich verschoben
worden wäre, vor einer benachbarten Schrankfront. Wegen der besonderen Ausbildung
des erfindungsgemäßen Beschlags spielt es überhaupt keine Rolle, ob an der benachbarten
Schrankfront eine ähnlich bewegliche Tür, eine Drehtür, oder ein offener Schrank
sich befindet. Da der Platzbedarf sowie das Aussehen bei geschlossener Tür und offener
Tür einander gleichwertig sind, läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Beschlag ein
in seinem Aussehen wandelbarer Schrank erzeugen, indem man die Tür wahlweise vor
ihrer eigentlichen Öffnung oder vor einen benachbarten Schrankteil bewegt.
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Da, wie oben erwähnt wurde, gerade in der Anfangsphase ihrer Uffnungsbewegung
die TUr sich besonders steil von der Türöffnung entfernt, ist es Uberraschenderweise
möglich, die sonst bei Drehtüren erforderlichen vertikalen Spalten sehr klein zu
machen. Dic
Tür hebt sich nämlich anfänglich nahezu vertikal vom
Schrank ab.
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Damit gewinnt man, wenn man die erfindungsgemäßen Beschläge bei Schrankwänden
anwendet, ein nahezu geschlossenes Bild, ohne daß irgendwelche Beeinträchtigungen
einer ungestörten Türbewegung zu befürchten wären. Es genügt völlig, zwischen benachbarten
Türen einfach die Schmalkante der vertikalen Trennwände anzuordnen, die ein geeignetes,
passendes Frontfinish durch ein aufsetzbares Profil erhält. Dies gilt selbst, wenn/aus
Stabilitätsgründen bei sehr breiten Türen große Türstärken verwendet. Die Türkanten
sind ringsum frei von Beschlagteilen und können sehr einfach mit Textilien bespannt
werden. überhaupt ist mit diesem Beschlag mi,glich, auf leichte und bequeme Weise
den Korpus und die Front getrennt zu fertigen und dabei große Varianten in der Frontgestaltu
zu verwenden.
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Die verschiedensten Oberflächenmaterialien lassen sich verwenden,
weil die Konstruktionsdicke einer mit dem erfindungsciemäßen Beschlag versehenen
Tür in keiner Hinsicht beschränkt ist.
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Der geringe Öffnungsradius der Tür ist für enge Plat::verhältnisse
ideal. Dieser braucht sich nicht, jedenfalls nicht in entsprechendem Ausmaß, bei
breiteren Türen zu ändern, wobei man dabei doch den Vorteil eines großen Öffnungsbereichs
erhält, der in keiner Weise durch die offengestellte Tür die seitliche Bewegungsfreiheit
vor dem geöffneten Schrank begrenzt; denn in geöffnetem Zustand legt sich die Tür
voll auf den Nachbarschrank, ohne störend vorzustehen. Trotzdem ist sie von dem
Nachbarschrank völlig unabhängig.
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Nicht einmal eine gemeinsame Trennwand zwischen benachbarten Schränken
braucht auf den erfindungsgemäßen Beschlag in ihrer Dimensionierung und Anordnung
Rücksicht zu nehmen; sie kann über die ganze Schrankhöhe ungestört durchlaufen,
ohne Aussparungen od.dgl. für die Bewegung des Ausstellarms. Das Drehlager des Ausstellarms
befindet sich nämlich an den Innenwandteilen, die hiervon nicht beeinträchtigt zu
werden brauchen. Weil die Tür in ihrer Lngsmittenzone
von den
Ausstellarmen getragen wird, sind die Belastungsverhältnisse des Drehlagers günstiger,
als bei einem bekannten Drehbeschlag, wo mit zunehmender Türbreite auch die hebeiarmlänge
wächst. Die mittige Anordnung der Schwenkachse an der Tür bewirkt auch einen Ausgleich
gegenüber unerwünschten Verkantungen der Tür. Letzteres gilt insbesondere dann,
wenn eine durchgehende gemeinsame Schwenkachse die Enden der Ausstellarme verbindet
und vor allem wenn die Tür rückflächig einen sie tragenden Innenrahmen aufweist,
der alle türseitigen Anlenkstellen der Ausstellarme und Lenker trä9t. Das Türblatt
kann dabei leicht auswechselbar sein.
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In Offenstellung der Tür umgreift der Beschlag durch geeignete Abkröpfungen
und Abwinkelungen des Ausstellarms und des Lenkers die Offnungskante der Tür, was
die oben erwähnte Unabhängigkeit des Beschlags gegenüber Nachbarschränken und Trennwänden
kennzeichnet.
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Dabei kann der vorerwähnte Innenrahmen zur Aufnahme von Bedienungshandgriffen
der benachbarten Schrankfront dienen, da die cschlagteile in voller Offenstellung
gleichsam in einer extremen Anklapplage am Schrankkorpus sich befinden, lassen sich
bequem unsichtbare Anschläge, wie Gummipuffer od.dgl. vorsehen, welche die gewünschte
Endposition des Beschlags in Offenstellung der Tür begrenzen.
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Dabei gewährleistet die bestimmende Drehlagerung des Ausstcllarms
einen leichtgängigen, geräuschlosen Lauf der Tür. Durch nachfolgend näher geschilderte
Abwinkelungen und Verkröi)fun(jen sowie mitbewegliche Abdeckleisten läßt sich auch
bei geöffneter ltir der erfindungsgemäße Beschlag weitgehend unsichtbar halten,
so daß nicht nur das gute Aussehen sondern auch die Beschlagfunkton beeinträchtigende
Beschädigungen der Beschlagteile weitgehend lusfJeschlossen sind. Dazu können Aussparungen
oder Slöhenversetzungen zwischen dem Ausstellarm und dem Lenker dienlich sein. Ebenso
sincl inl Profil verlauf übereinstimmende Formen zwischen Ausstellart; und Lenker
in
jenen Abschnitten vorteilhaft, die in Offenstellung der Tür neben- bzw. übereinander
zu liegen kommen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung und ihre Bedeutung sind aus
den nachfolgenden Ansprüchen und der Beschreibung entnehmbar. Es zeigen: Fig. 1
die Frontansicht einer Schrankwand, deren Türen mit dem erfindungsgemäßen Beschlag
versehen sind, Fig. 2 die Querschnittansicht durch die Schrankwand längs der Schnittlinie
II - II von Fig. 1 Fig. 3 die Draufsicht auf den Beschlag in Schließstellung der
Tür, Fig. 4 ebenfalls eine Draufsicht auf den gleichen Beschlag, aber bei in voller
Offenstellung befindlicher Tür Fig. 5 die Schnittansicht durch den Beschlag längs
der Schnittlinie V - V von Fig.4 und Fig. 6 einen Axialschnitt durch das Drehlager.
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Der Beschlag ist in je einem Exemplar im bodenseitigen und deckenseitigen
Schrankbereich angeordnet. Zweckmäßigerweise, ohne daß es immer erforderlich wäre,
verwendet man zur schrankseitigen Anlenkung und Lagerung der noch zu nennenden Beschlagteile
einen Horizontalrahmen 10, der in diesem liöhenbereich jeweils im Raum zwischen
Trenn- oder Seitenwänden 11 des Schranks angeordnet ist, die davon ungestört durchlaufen
können. Der Horizontalrahmen 10 umfaßt ein C-Profil aufweisende Längsstege 12, 13
und Querstege 14, wobei der Ouersteg 14 gegenüber der vorderen, vom Schrankkorpus
bestimmten Türöffnungskante 15 etwas zurückgesetzt ist.
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Der Längssteg 12 besitzt zur Unterbringung verschiedenster Beschlagteile
ein höheres Profil, wie aus Fig. 5 zu erkennen ist.
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Dazu gehört vor allem ein vertikales Drehlager 16, dessen Aufbau abschließend
genauer beschrieben wird. Das Drehlager 16 liegt an der hier befindlichen, in Schranktiefenrichtung
verlaufenden Trennwand 11 und ist gegenüber der bereits genannten Türöffnungskante
15 des Schrankkorpus um einen Betrag 17 zurückgesetzt, der aus praktischen Gründen
dem bereits genannten rücksprung des vorderen Querstegs 14 etwa entspricht. Das
Drehlager 16 dient zur Aufnahme eines besonders massiv ausgebildeten Ausstellarms
20, der mit einer Abwinkelung 21 versehen ist, die in Schließstellung der Tür, wie
Fig. 3 zeigt, schrankeinwärts gerichtet ist und unterschiedlich lange Winkelschenkel
22, 23 am Tragarm 20 ausbildet.
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In dieser Schließstellung ist die von der Winkelöffnung gebildete
Xonkavseite 24 des Ausstellarms 20 gegen die Türöffnung des zugehörigen Schranks
18 gerichtet, die von einer Tür 19 verschlossen ist.
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Die Tür 19 ist am freien Ende 25 des Ausstellarms 20 angelenkt.
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Hierzu verwendet man zweckmäßigerweise einen rückseitig der Tür 19
befestigten, das eigentliche Türblatt tragenden Innenrahmen 26, der mehrere Funktionen
zu erfüllen hat. An ihm sind die freien Enden 25 der Ausstellarme 20 angelenkt.
Wie besonders Fig. 5 verdeutlicht, dient für diese Anlenkung eine durchgehende Vertikalachse
27, die am oberen und unteren Innenrahmenholm 28, der ein C-Profil hat, drehgelagert
ist. Die freien Enden 25 der nusstellarme 20 greifen in das offene Profil dieses
iiolms 28 und sind drehfest mit der Vertikalachse 27 verbunden. Die Vertikalachse
27 erstreckt sich, bezüglich der Türbreite, annähernd in (leer Mittenzone der Tür
und gestattet eine wendelflügelartige Schwenkung der Tür 19 um diesen Achsverlauf.
Das zusammengehörige P<iar der Ausstellarme 20 trägt die Tür 19 mit dem Rahmen,
weshalb die annähernd
mittige Achsenlage bedeutsam ist. Das Gewicht
der Tür 19 und des Innenrahmens 26 wird den beiden Drehlagern 16 zugeführt, die
ausweislich der Fig. 5 und 6 folgendermaßen gestaltet sind: Zwischen den beiden
hcrizontalen Profilschenkeln des Rahmenstegs 12 befindet sich ein Lagerbolzen 37,
an dessen oberen Ende ein Radiallager, nämlich ein Nadellager 48 und an seinem unteren
Ende ein kombiniertes Radial-Axiallager 49 angeordnet sind. Auf den Lagern läuft
eine Lagerhülse 40 mit dem daran fest angesetzten Ausstellarm 20. über den Rahmenstegen
12 verläuft ein Bodenbrett 41.
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Im Lagerbereich 16 ist innerhalb des Rahmenstegs 12 eine Schließhilfe
42 angeordnet.
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Zur Lagerung dieser Schließhilfe 42 sind zwei feststehende Schwenkachsen
42, 44 im Rahmenholm 12 angeordnet. Zwischen ihnen verlaufen zwei kniehebelartig
über eine bewegliche Knickachse 45 verbundene Glieder, von denen das eine als zweiarmiger
hebel an der Schwenkachse 43 schwenkgelagert ist und an seinem freien Arm eine gegen
den Ausstellarm 20 gerichtete Gabel 46 trägt. Das andere Glied ist mit einer Druckfeder
47 versehen und in sich teleskopierbar. Die Wirkungsweise ist wie folgt: Bei offengestellter
Tür, gemäß Fig. 4, nehmen die knickbaren Glieder der Schließhilfe 42 eine Strecklage
ein, wodurch die Druckfeder 47 zusammengepreßt ist. Die Gabel 46 ist in Wartestellung
und weist in Bewegungsrichtung eine am Ausstellarm 20 befindliche Nase 48 auf. Diese
Nase 48 ist bezüglich der Winkelöffnung 24 auf der konvexen Seite in geeignetem
Abstand von der Drehachse am kurzen Winkelschenkel 22 angeordnet. Beim überführen
der TUr in die aus Fig. 3 ersichtliche Schließstellung faßt die Nase 29 in die Gabel
46. Es genügt der leiseste Anstoß, um die beideii Glieder der Schließhilfe 42 aus
ihrer labilen Strecklage von Fig. 4 in die
stabile Knicklage von
Fig. 3 überzuführen. Dabei längst sich das mit der Druckfeder 47 versehene Glied.
Beim Übergang in die Knickung wird das die Gabel 46 tragende Glied dementsprechend
verschwenkt und bewegt dabei die Gabelöffnung gegen die Seitenwand 11. Da vorher
die Nase 29 in die Gabelöffnung gelangt ist, wir: sie durch die bei der Streckung
der Feder 47 frei werdende Kraft vc>n der (;abei 46 gegen die Trennwand 11 bewegt.
Das hat zur I'olSe, daß die Tür 19 über den Ausstellarm 20 mit Kraftwirkung in einer
stabilen Schließlage gehalten wird. Dadurch ist die Endposition der Schlicßstellung
von Fig. 3 gesichert. Die Schließwirkung wird bereits in der letzten Phase beim
Zumachen der Tür wirksam. ZurltSffnen der Tür muß eine anfänglich etwas höhere Kraft
aufgewendet werden, um die Feder 47 wieder in ihre Strecklage, gemäß Fig. 4, zusammenzudrücken.
Dadurch ist ein ungewolltes Aufgehen der Tür sichergestellt Die Abwinkelung 21 des
erfindungsgemäßen Ausstellarms 20 ermöglicht es, diese Kraftwirkungen über eine
beachtliche Hebellänge wirken zu lassen, ohne daß hierfür ein besonderer Bauaufwand
erforderlich ist.
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Die Tür ist in ihrer Schwenkstellung bezüglich der Vertikalachse 27
in Abhängigkeit von der Drehlage des Ausstellarms 20 geführt.
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Diese Türführung besorgt ein zwischen Schrank 18 und Tür 19 verlaufender
Lenker 30, dessen schwenkseitige Anlenkstelle 31 an dem Quersteg 14 des Horizontalrahmens10
angebracht ist, und dessen anders Anlenkstelle 32 sich am Ende des horizontalen
Elolms 28 al Innenrahmen 26 der Tür 19 befindet. Der Lenker 30 hat keinerlei tragende
Funktionen für die Tür 19. Er dient nur dazu, die Türschwenkung 63 um die Achse
27 synchron mit der Ausstellarmdrehung zu machen. Das Ziel ist,die Tür 19 möglichst
parallel zu ihrer Ausgangslage in ilirer Phase ihrer Bewegung bis hin zur Offenstellung
zu steuern. L>aher genügt für den Lenker ein leichtes Flachprofil.
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Um Kollisionen bei der Beschlagbetätigung zu verhindern, ist der Lenker
30, wie insbesondere Fig. 5 verdeutlicht, in einer etwas tieferen Ebene angeordnet,
als der Ausstellarm 20. Es würde aber auch genügen, wenn man in dem Ausstellarm
20, z.B. durch einseitig offenes Profil oder durch Einbringen von Aussparungen,
einen Freiraum für die ungestörte Bewegung des Lenkers 30 vorsieht. Dies geschieht
ausweislich der Fig. 5 einfach dadurch, daß die Anlenkstelle 32 auf der Unterseite
des Innenrahmenholms 28 angeordnet ist, während der Ausstellarm 20, wie bereits
erwähnt wurde, im Profilinneren dieses Holms 28 liegt.
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Der Lenker 30 weist nun seinerseits eine, in Fig. 3 gesehen, schrankinnenwärts
gerichtete Abwinkelung 33 auf, die auch den Lenker 30 in einen kurzen Schenkel 35
und einen langen Schenkel 36 gliedert.
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Die Abwinkelung 33 ist ebenso wie diejenige 21 des Ausstellarms 20
rechtwinkelig. Im Endbereich des langen Schenkels 36 am Lenker 30 ist noch eine,
in Schließstellung von Fig. 3 gesehen, ebenfalls schrankinnenwärts gerichtete Abkröpfung
38 vorgesehen, wodurch das Schenkelende einen etwa Z-förmigen Verlauf erhält. Die
Enden verlaufen zueinander parallel.
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Zum Öffnen der Tür wird ein in Fig. 1 gezeigter handgriff 50 erfaßt
und im Sinne einer Türdrehung nach auswärts gezogen. Dadurch dreht sich zwar die
Tür um das seitliche Drehlager 1 durch ihren sie tragenden Ausstellarm 20, doch
erfährt sie über den Lenker 30 zugleich eine diese Drehung exakt kompensierende
Schwenkung um ihre in der Längsmitte angeordnete Vertikalachse 27, wodurch, wie
anhand der verschiedenen öffnungsphasen der Tür 19 in Fig. 2 zu erkennen ist, eine
stets parallele Führung der Tür erreicht ist.
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Die verschiedenen Türzonen bewegen sich, ausweislich der in Fig. 2
eingezeichneten Bewequngspfelle 51, auf einander schneidenden Kreisbahnen. Trotz
der großen Türbreite, ist der maximale t5ffnung
radius für einen
solchen drehwirksamen Beschlag überraschend klein, was aus Fig. 2 in folgender Weise
zu erkennen ist.
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Eine die maximale Ausfahrbewegung der Tür kennzeichnende Türposition
ist in Fig. 2 mit 19' verdeutlicht. Diese liegt vor, wenn der in Fig. 3 verdeutlichte
lange Schenkel 23 bzw. 36 des Ausstellarms 20 bezw. des Lenkers 30 vertikal zur
Schrankfront stchen. Diese Positionen von Arm und Lenker sind sowohl in Fig. 2 als
auch in Fig.
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3 mit Strichelungen eingezeichnet und jeweils mit 20' bzw. 30' gekennzeichnet.
Ausweislich des in Fig. 3 eingezeichneten Drehwinkels 52 ist dabei noch nicht einmal
die Hälfte des Drehwegs erzielt, denn dieser Drehwinkel liegt bei etwa 600. Ausweislich
des ergänzenden in Fig. 3 eingezeichneten Drehwinkels 53 ist bis zur Offenstellung,
die auch dort gestrichelt für den Lenker in seiner Position 30" eingezeichnet ist,
noch eine Drehung von 900 vorgesehen. Die maximale Ausladung der Tür in ihrer Position
19' von Fig. 2 ergibt sich aus dem langen Schenkel 23 des Ausstellarms 20 abzüglich
des eingangs behandelten Lagerabstands 17 seines Drehlagers 16. Dieser Betrag ist
sogar beachtlich kleiner als die halbe Türbreite.
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Von dieser maximal vorspringenden Türposition 19' aus wird bei der
weiteren Türdrehung die Tür, wie aus Fig. 2 ersichtlich, immer näher an die Türfront
herangeführt, bis sich schließlich, in voller Offenstellung, die dort mit 19'' gekennzeichnet
ist, unmittelbar vor der Front des benachbarten Schranks 18' befindet. Im vorliegenden
Fall befindet sich dort ein offener Anbauschrank, der jedoch genauso gut durch eine
übliche Drehtür oder von einer erfindungsgemäßen Drehschwenktür verschlossen sein
könnte. Die Offenstellung ist in Fig. 4 gezeigt.
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Der Ausstellarm 20 umgreift in Offenstellung der TUr mit seinem
Winkel
21 den Eckbereich 54 zum benachbarten Schrank 18' hin. Der kurze Schenkel 22 gelangt
dabei in eine Parallellage zur Innenfläche der Trennwand 11, während der lange Schenkel
23 des Arms 20 in eine Parallellage vor die benachbarte Front des Schranks 18' zu
liegen kommt. Ein an der Front des Nachbarschranks 18' befindlicher Handgriff könnte
dabei in den Innenraum des rlckscitig der Tür 19 befindlichen Innenrahmens 26 greifen.
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Der Lenker 30 ist dabei in eine ähnliche Position gelangt. Weil ein
kurzer Schenkel 35 höchstens so lang ist, wie der bereits mehrfach erwähnte Anlenkabstand
17. zwischen dem Quersteg 14 des Befestigungsrahmens 10 und der Türöffnungskante
15 ausgebildet ist, verläuft das mittlere Teilstück seines langen Schenkels 36 noch
innerhalb der Türöffnung bei voll geöffneter Tür. Seine Abkröpfung 38 ist dabei
in den Bereich des Winkels 21 beim offengestellten Ausstellarm 20 gekommen. Dabei
ist die Konvexseite 39 des gekrümmten Übergangs zur Abkröpfung 38 so profiliert,
wie der Aul3enkante des Winkels 21 am Ausstellarm 20 entspricht. Deshalb kommen,
wie Fig. 4 verdeutlicht, die beiden Profile deckungsgleich Ubereinander zu liegen.
Wie aus Fig. 4 weiter ersichtlich, liegt auch das an die türseitige Anlenkstelle
32 sich anschließende Endstück des Lenkers 30 fluchtend unter dem langen Winkelschenkel
23 des Ausstellarms 20.
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Dieser Verlauf deckt sich weiterhin mit der Erstreckuncg des olms
28 des die Tür tragenden Innenrahmens 26. Bei offentellter Tür sieht man somit vom
ganzen Beschlag nur den ScheitelLcrcich der Abwinkelung 21 des Ausstellarms 20,
hinter dem die Wölbung 39 des abgekröpften Abschnitts 38 des Lenkers 30 sich verbirgt.
Das Drehlager 16 mit dem Anfangsteil des kurzen Schenkels 22 des Arms 20 ist durch
den Seitensteg 12 und das darauf befindliche 13c)denbrett 41 abgedeckt. Es versteht
sich, daß beim oberen Beschlag der Tür ein spiegelbildlich gleicher Aufbau mit einem
entsprecherden Deckenbrett vorliegt.
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Es ist aber in Offenstellung der Tür auch für eine Abdeckung des übrigen
Teilstücks vom langen Schenkel 36 des Lenkers 30 gesorgt.
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Da dieser ohnehin die vordere Türöffnungskante 15 nicht überragt,
wäre eine Abdeckung durch ein entsprechend weit vorczogenes Bodenbrett 41 möglich,
doch springt, wie Fig. 5 verdeutlicht, der Sockel des Schranks im Höhenbereich des
Beschlags zurück, was durch Verwendung dementsprechend profilierter Stege im liorizontalrahmcn
10 erzeugt wird. Man verwendet hierzu eine an diesen Teilstück des Lenkers 30 angebrachte,
mit dem Schenkel 36 mitbcwcLicfie AUdeckleiste 55, die zur Staubabschirmung an ihrer
gegen das 130denbrett 41 gerichteten Kante mit einer Borstenreihe od.dcJl. versehen
ist.
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Diese Abdeckleiste 55 erstreckt sich, wie aus der in Fig. 3 gezeigten
Schließlage besonders deutlich hervorgeht, üI>er den kurzen Schenkel 35 des Lenkers
30 hinaus. Bei der Öffnungsbewegung beschreibt die äußere Kante 56 dieser Leiste
55 den strichpunktiert in Fig. 3 eingezeichneten Kreisbogen 57 und gelangt, wenn
der Lenker die dort gestrichelt eingezeichnete Offenposition 30'' erreicht hat,
an die mit 56'' gekennzeichnete Endstellung. Zur vollen Abdeckung des Sockels in
diesem Höhenbereich ist ergänzend zu der mitbeweglichen Abdeckleiste eine jenseits
ihrer Kante 56'' fest im Sockel angeordnete Sichtblende 58 befestigt, wie die Fig.
3 verdeutlicht. In dieser Position ist zweckmäßigerweise, wic aus der in Fig. 3
gestrichelt eingezeichneten Offenposition 20'' des Ausstellarms zu erkennen ist,
die Nase des Ausstellarns vor die innere Kante der in Fig. 3 bei dieser Position
ebenfalls gestrichelt eingezeichneten Abdeckleiste 55" in die Position 29'' <lekonrnien.
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Es liegt somit eine fortlaufende Abdeckung an der Frontseite des Sockels
vor.
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Wie aus dem Vergleich zwischen der Schließlage von Fi9. 3 und der
Offenlage von Fig. 4 erkennbar ist, vollführt die Tür 19 während
ihrer
vollen Bewegung bezüglich ihrer in der Längsmittenzone 59 befindlichen Vertikalachse
27 eine aus den Drehwinkel 52, 53 sich ergebende Gesamtschwenkung von etwa 1500
aus. Im Laufe einer solchen Gesamtdrehung der sie tragenden Ausstellarme 20 gelangt
die Tür von der Konkavseite 24 in Schließstellung der Fig. 3 auf die Konvexseite
ihrer Abwinkelung 21 in der aus Fig. 4 erkennbaren Offenstellung. Dementsprechend
wechselt natürlich auch der Lenker 30 seine gegen die Tür gerichteten Seiten. während
der Türletätigung. Wegen des in der ersten Bewegungsphase 52 aus der SchlieBsXellung
sich ergebenden steilen Abhebens der Tür 19 können die zwischen bebenachbarten Türen
vorgesehenen Spaltlücken 60 sehr klein scin. Weiterhin ist aus Fig. 3 ersichtlich,
daß die TürschwenS;urlcl 63 der Ausstellarmdrehung 62 im Drehsinn entgegengerichtet,
al(r, wie bereits mehrfach erwähnt wurde, betragsmäßig gleich ist.