Rettungsgerat für eine im Wasser treibende Person
Die Erfindung betrifft ein Rettungsgerat für eine im Wasser treibende Person, bestehend aus zwei aneinander und an eine Bergeleine angekoppelten Schlaufen, einer Schwimm- und einer Sinkschlaufe, von denen die Schwi mschlaufe ausreichend Auftrieb für eine von der Schwimmschlaufe umgebene Person und die Sinkschlaufe ausreichend Umfang für das Unterfassen des Oberschenkel- oder Kniebereiches dieser von der Schwimmschlaufe umgebenen Person aufweist, wobei die Schlaufen an ihren Enden mit der Bergeleine verbunden sind.
Ein solches Rettungsgerat ist von Prof. M.Schwindt entwickelt und aus der DE 100 37 868.4 bekannt geworden. Dieses Rettungsgerat hat sich im praktischen Einsatz hervorragend bewährt. Es wurde für die Rettung mit Hilfe eines in das Wasser gesprungenen Helfers konzipiert, der zu der zu bergenden Person schwimmt und der der zu bergenden Person die beiden Schlaufen umlegt, bevor diese mit Hilfe der Bergeleine an das rettende Schiff herangezogen wird. Die Schwimmschlaufe ist so konzipiert und dimensioniert, daß sie ohne die zu bergende Person auf dem Wasser schwimmt und dadurch für den Helfer leicht sichtbar und faßbar ist. Dieses Rettungsgerat nimmt bei der Aufbewahrung an Bord wenig Raum ein, ist außerordentlich schnell zum Einsatz zu bringen, leicht einer hilflos im Wasser treibenden Person zuzuwerfen und leicht von dieser umzulegen.
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Der besondere Vorteil besteht darin, daß die zu bergende Person beim Herausheben aus dem Wasser in eine nahezu horizontale Lage gelangt, in der die Schwimmschlaufe den Oberkörper und die Sinkschlaufe die Oberschenkel oder Knie unterfaßt. Diese Lage der zu rettenden Person ist während des Heraushebens aus dem Wasser besonders kreislaufschonend und vermeidet dadurch für die zu bergende Person gesundheitsschädigende und manchmal sogar tötliche Folgen, wie sie des öfteren aufgetreten sind, wenn eine Person mit Hilfe einer um den Oberkörper geschlungenen Leine aus dem Wasser gehievt wurde.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, dieses Rettungsgerät so weiterzuentwickeln, daß es auch ohne Mithilfe eines in das Wasser gesprungenen Retters einsetzbar ist und von der zu bergenden Person ohne Instruktion in richtiger Weise anlegbar und benutzbar ist.
Die Erfindung besteht darin, daß die Sinkschlaufe auf die Außenseite der Schwimmschlaufe lösbar aufgesattelt ist, daß die beiden Schlaufen mit Mitteln für ein selbsttätiges Lösen der Sinkschlaufe von der Schwimmschlaufe versehen ist, wobei diese Mittel in Tätigkeit treten, sobald Zug in bestimmter Stärke auf die Bergeleine ausgeübt wird.
Voraussetzung für ein Rettungsmanöver ohne einen im Wasser befindlichen- Retter, der die Schlaufen der zu bergenden Person anlegt, ist es, daß die Schwimmschlaufe in ihrem Durchmesser so stark dimensioniert ist, daß sie die zu rettende Person auf dem Wasser zu tragen vermag. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Schwimmschlaufe die Form eines U aufweist.
Weiter kann es zweckmäßig sein, daß mindestens die eine der beiden Schlaufen im Bereich mindestens eines ihrer beiden offenen Enden mit Handgriffen versehen ist.
Hierdurch ist die Schwimmschlaufe mit den Eigenschaften eines Rettungsringes versehen worden, ohne dessen Ringform im Ruhezustand zu haben. Sie hat eine Form erhalten, die auch von einem im Wasser treibenden Laien als eine eine Person tragende Schwimmhilfe erkannt wird und die genutzt und um den Körper herumgelegt werden kann. Hierzu ist kein Helfer notwendig. Sodann kann von Bord des rettenden Schiffes die Bergeleine eingeholt werden und die zu bergende Person an die Bordwand des Schiffes gezogen werden. Hierbei wird die zu bergende Person immer in die Schwimmschlaufe hereingezogen. Während dieses Vorganges des Anlegens der Schwimmschlaufe weiß die zu bergende Person noch gar nicht, daß dieses Rettungsgerät noch eine zweite Schlaufe aufweist, die Sinkschlaufe, die fest auf die Außenseite der Schwimmschlaufe aufgesattelt ist. In diesem Zustand der festen Aufsattlung kommt die Sinkschlaufe auch noch gar nicht mit der zu bergenden Person in Berührung. Es kann daher keinen Zweifel bei der zu rettenden Person geben, welche Schlaufe wie anzulegen ist. Spätestens an der Bordwand fällt die Sinkschlaufe von selbst allein durch den Zug an der Bergeleine ohne jegliches Hinzutun eines in das Wasser gesprungenen Retters oder der zu bergenden Person unter das Gesäß der zu rettenden Person, so daß diese in einer nahezu horizontalen liegenden Stellung aus dem Wasser gehoben werden kann.
Dabei sollte die Schwimmschlaufe ausreichend Auftrieb für eine von der Schwimmschlaufe umgebene zu bergende Person und die Sinkschlaufe ausreichend Umfang für das Unterfassen des Oberschenkel- oder Kniebereiches dieser von der Schwimmschlaufe umgebenen Person aufweisen.
Für dieses Rettungsgerät wurde eine besondere Konstruktion entwickelt: Die Sinkschlaufe ist in ihrem mittleren Bereich durch eine elastisch dehnbare Strecke in zwei äußere Teile unterteilt
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und an diesen sind lösbare Verbinder angebracht, welche die Sinkschlaufe mit der Schwimmschlaufe verbinden.
Die Verbinder können aus an der Schwimmschlaufe angebrachten tunnelartigen Taschen bestehen, durch die der die Sinkschlaufe mit der Bergeleine verbindende Gurt doppelt gelegt hindurchgeführt ist, so daß bei stärkerem Zug an der Bergeleine der doppelt gelegte Teil dieses Gurtes aus dertunnelartigen Tasche herausgezogen wird, wodurch sich die Gurtlänge vergrös- sert.
Damit dieses Herausziehen des doppelt gelegten Teiles des Gurtes nicht schon bei geringem Zug an der Bergeleine erfolgt, wie er auftritt, wenn die zu bergende Person noch nicht an der Schwimmschlaufe hängt, ist es zweckmäßig, wenn ein Widerstand gegen das Herausziehen des doppelt gelegten Teiles des Gurtes aus der tunnelartigen Tasche vorgesehen ist, der dadurch gebildet sein kann, daß der Gurt, welcher die Sinkschlaufe mit der Bergeleine verbindet, eine Verdickung aufweist, die sich gegen die Stirnseite der tunnelartigen Tasche legt.
Diese Verdickung kann durch eine Dreifachlegung des Gurtes, welcher die Sinkschlaufe mit der Bergeleine verbindet, hergestellt sein. Diese Verdickung mußjedoch so beschaffen sein, daß sie bei starkem Zug an dem Gurt durch die Tasche hindurchgezogen wird oder sich unter den Kräften des starken Zuges auflöst.
Vorteilhafterweise wird noch eine zweite Halterung für die Sinkschlaufe an der Schwimmschlaufe vorgesehen, um eine unbeabsichtigte vorzeitige Lösung der Sinkschlaufe von der Schwimmschlaufe zu vermeiden. Der Ort der Anbringung dieser zusätzlichen Halterung liegt zwischen dem Verbinder und dem elastischen Bereich der Sinkschlaufe. Diese selbstlösende Halterung
besteht aus einer an der Sinkschlaufe angebrachten Tasche und einem an der Schwimmschlaufe angebrachten, in die Tasche hineingreifenden Stecker, welcher parallel zur Schwimm- und zur Sinkschlaufe verläuft.
Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine Ansicht des Rettungsgerätes, Fig.2 einen Schnitt durch den Gurthalter, Fig.3 einen Schnitt durch einen Verbinder Fig.4 eine Seitenansicht der Gurtverkürzung für die Schwimmschlaufe.
Das Rettungsgerät für eine im Wasser treibende Person besteht aus zwei aneinander und an eine Bergeleine 1 angekoppelten Schlaufen, einer Schwimmschlaufe 2 und einer Sinkschlaufe 3, von denen die Schwimmschlaufe 2 ausreichend Auftrieb für eine von der Schwimmschlaufe 2 umgebene Person und die Sinkschlaufe 3 ausreichend Umfang für das Unterfassen des Oberschenkel- oder Kniebereiches dieser von der Schwimmschlaufe 2 umgebenen Person aufweist. Die Schlaufen 2,3 sind an ihren Enden über Gurte 6, 12 mit der Bergeleine 1 verbunden.
Die Sinkschlaufe 3 ist auf die Außenseite der Schwimmschlaufe 2 lösbar aufgesattelt. Die beiden Schlaufen 2,3 sind mit Mitteln für ein selbsttätiges Lösen der Sinkschlaufe 3 von der Schwimmschlaufe 2 versehen. Diese Mittel treten in Tätigkeit, sobald Zug in bestimmter Stärke auf die Bergeleine 1 ausgeübt wird.
Die Sinkschlaufe 3 ist in ihrem mittleren Bereich durch eine elas-
tisch dehnbare Streckefβ in zwei äußere Teile 7 unterteilt. Im aufgesattelten Zustand ist die elastisch dehnbare Strecke gedehnt. Sie zieht sich erst dann zusammen, wenn die Verbinder 4 gelöst sind. An diesen äußeren Teilen 7 sind lösbare Halterungen in Form eines Gurthalters 4 und eines Verbinders 9 angebracht, welche die Sinkschlaufe 3 mit der Schwimmschlaufe 2 verbinden.
Die in Fig.2 dargestellten Verbinder 4 bestehen aus an der Schwimmschlaufe 2 angebrachten tunnelartigen Taschen 7, durch die der Gurt 6 doppelt gelegt durchgeführt ist, welcher die Sinkschlaufe 3 mit der Bergeleine 1 verbindet.
Um zu sichern, daß sich die Sinkschlaufe 3 nicht unbeabsichtigt oder zu früh von der Schwimmschlaufe 2 löst, indem der doppelt gelegte Teil des Gurtes 6 aus der Tasche 7 herausrutscht, ist an dem Gurt 6, welcher die Sinkschlaufe 3 mit der Bergeleine 1 verbindet, eine Verdickung 8 angebracht, die sich gegen die Stirnseite der tunnelartigen Tasche 7 legt. Diese Verdickung 8 ist durch eine Dreifachlegung des Gurtes 6 erzeugt, wobei diese Dreifachlegung durch Klammern oder eine Naht gesichert ist, die bei starkem Zug am Gurt 6 aufreißen, so daß die Verdickung zerstört wird. Diese Verdickung kann auch auf andere Weise erzeugt werden, z.B. durch Anbringung eines Keiles oder dergleichen.
Weiter sind-zur Sicherung der Sinkschlaufe 3 an der Schwimmschlaufe 2 z I wischen dem Verbinder 4 und dem elastischen Be- reich 6 der Sinkschlaufe 3 selbstlösende Verbinder 9 angebracht.
Die in Fig.3 dargestellten selbstlösenden Verbinder 9 bestehen aus einer an der Sinkschlaufe 3 angebrachten Tasche 10 und einer an der Schwimmschlaufe 2 angebrachten, in die Tasche 10 hineingreifenden Stecker 1 1. Dieser Stecker ist äußeres Teil
-1 - eines gekröpften Werkstückes, welches mit dem dem Stecker 11 abgewandten Teil an der Schwimmschlaufe 2 angebracht ist.
Die von der Sinkschlaufe 3 zur Bergeleine 1 führenden Gurte 6 und die von der Schwimmschlaufe 2 zur Bergeleine 1 führenden Gurte 12 sind mit ihren freien Enden an einen Ring 13 angekoppelt (Fig.1 ), der am Ende der Bergeleine 1 befestigt ist.
In Fig.4 ist gezeigt, daß und wie die von der Schwimmschlaufe 2 zur Bergeleine 1 führenden Gurte 12 vor dem Einsatz des Rettungsgerätes durch eine Dreifachlegung 14 verkürzt und in dieser Stellung durch am Gurt 12 angebrachte Klettverbinder 15 gehalten sind, bis Zug an der Bergeleine 1 diese Klettverbindungen aufreißt.
Die Sinkschlaufe (3) und die Schwimmschlaufe 2 sind über die Gurte 6,12 gemeinsam mit ihren Enden an einem Ring 13 am Ende der der Bergeleine 1 derart angebracht, daß beim Anziehen der Bergeleine 1 zunächst der Zug an der Sinkschlaufe 3 wirksam wird.
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Liste der Bezugszeichen
1 Bergeleine
2 Schwimmschlaufe
3 Sinkschlaufe
4 Gurthalter
5 Tasche
6 Gurt
7 Tasche
8 Verdickung
9 Verbinder
10 Tasche
11 Stecker
12 Gurt
13 Ring
14 Dreifachlegung
15 Klettverbinder