Aufsatz für ein Epiliergerät
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einem Epilationsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der japanischen Patentanmeldung JP 7-289350 A bekannt.
Das dort dargestellte Aufsatzteil ist entweder als starre Abdeckkappe zur Überdeckung der stirnseitigen Enden der Epilationswalze ausgeführt, oder aber als zweiteilige Vorrichtung, die verschiebbar auf dem Gehäuse des Epilationsgerätes geführt ist. Die zweiteilige Ausführung dieser Vorrichtung besitzt Abdeckelemente, welche - solange die komplette Epilationsbreite genutzt werden soll - seitlich neben der eigentlichen Epilationswalze im Bereich der Lagerwangen angeordnet sind, sie lassen sich jedoch um ein bestimmtes Maß aufeinander zubewegen, so daß dann ähnlich wie bei der einstückigen Abdeckkappe die stirnseitigen Bereiche der Epilationswalze abgedeckt sind. Durch die bekannte Vorrichtung lassen sich einzelne Klemmelemente, deren Bewegungsbahn im Bereich der stirnseitigen Enden liegen, derart überdecken, so daß ihnen keine Haare zum Auszupfen zugeführt werden können.
Gemäß der bekannten Vorrichtung wird zwar durch Reduktion der am Auszupfvorgang beteiligten Klemmelemente das subjektive Schmerzempfinden vermindert, da weniger Zupfereignisse pro Zeiteinheit stattfinden, gleichzeitig erfolgt jedoch auch eine starke Verminderung der aktiven Epilationsbreite des Gerätes, was vom Benutzer ein häufiges seitliches Verschieben des Epilationsgerätes erfordert.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung an einem Epilationsgerät der oben genannten Art vorzuschlagen, die eine deutliche Reduzierung des subjetiv empfundenen Schmerzes während der Epilation sicherstellt, jedoch keine Verringerung der aktiven Epilationsbreite des Epilationsgerätes nach sich zieht, und dabei mit geringem Aufwand herstellbar und einsetzbar ist. Insbesondere soll das Zubehörteil möglichst kostengünstig herstellbar sein und keine Änderung am Epilationsgerät bedingen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Lösung erfolgt das Deaktivieren einzelner Klemmelemente zur Reduzierung der Anzahl der Zupfereignisse pro Zeiteinheit, verteilt über die gesamte Breite des Epilationskopfes. Somit wird die effektive Epilationskopfbreite nicht oder nur unwesentlich reduziert.
Auf besonders einfache Weise läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch weiterbilden, daß sie als streifenförmige Abdeckung ausgeführt ist, die mehrere Öffnungen aufweist, zwischen welchen jeweils ein Abdeckstreifen ausgebildet ist. Werden dann diese Öffnungen bzw. Abdeckstreifen schräg in Bezug auf die Bewegungsbahnen der Klemmelemente angeordnet, so läßt sich eine besonders stabile Bauweise dieser Abdeckung erzielen. Dadurch wiederum lassen sich die Abdeckstreifen mit sehr geringer Wandstärke ausbilden, so daß die Klemmelemente trotz des Vorhandenseins der Abdeckstreifen sehr dicht an die Haut und damit an die Haarwurzeln geführt werden können, was besonders wichtig für ein möglichst schmerzfreies Auszupfen von Haaren ist.
Vorteilhafterweise wird die Vorrichtung als abnehmbares Aufsatzteil ausgeführt, so daß die Epilation mit demselben Gerät an weniger empfindlichen Hautbereichen ohne diese Vorrichtung und damit mit besonderer hoher Effizienz durchgeführt werden kann, während zur Epilation empfindlicher Hautbereiche die Vorrichtung als Zubehörteil aufgesetzt wird, um damit die Anzahl der aktiven Zupfelemente und somit das subjektive Schmerzempfinden zu reduzieren. Selbstverständlich ist es gemäß der Erfindung auch möglich diese Vorrichtung fest in den Epilationskopf zu integrieren. Dies ist besonders günstig, wenn des Epilationsgerät mit mindestens zwei abnehmbaren und gegeneinander austauschbaren Epilationsköpfen ausgeführt ist, wobei dann in einem dieser Epilationsköpfe die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert ist. Auch so wird ein Epilationssystem geschaffen, das es dem Benutzer ermöglicht, durch den entsprechenden Einsatz des jeweiligen Epilationskopfes zwischen maximaler Effizienz oder maximaler Schmerzreduktion zu wählen.
Um den Abstand zwischen den Klemmelemente und der zu epilierenden Haut nicht in nachteiliger Weise zu vergrößern, sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, daß die Vorrichtung als bogenförmige Folie ausgebildet ist. Dabei ist es insbesondere in Bezug auf die Handhabung von Vorteil, wenn die Folie in einem Befestigungsrahmen gehalten ist.
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Bechreibung der Ausführungsbeispiele. Dabei bilden alle beschriebenen oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger
Kombination den Gegenstand vorliegender Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Hierzu zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau eines Epilationskopfes,
Fig. 2 zeigt die komplette Ansicht eines solchen Epilationskopfes,
Fig. 3 zeigt einen Epilationskopf mit aufgesetzter erfindungsgemäßer Vorrichtung und
Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer Darstellung.
Der in Fig. 1 dargestellte Epilationskopf 1 besteht im wesentlichen aus einer zylindrisch ausgebildeten und drehbar um eine Längsachse in den Seitenwangen 2 und 3 gelagerten Epilationswalze. Der Epilationskopf 1 ist aus einer Vielzahl von Scheibenelementen 4 aufgebaut, in deren radial verlaufenden durchgängigen Ausnehmungen 5 jeweils ein Klemmelement 6 angeordnet ist. Ein Klemmelement 6 besteht dabei aus zwei Klemmlamellen 7, die durch eine an sich bekannte Ansteuermechanik aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden. Eine von mehreren möglichen Ausführungsmöglichkeiten einer solchen Ansteuermechanik wird im folgenden beschrieben.
Hierzu ist in den Seitenwangen 2, 3 jeweils ein als Rolle ausgeführtes Nockenelement 8 vorgesehen, welches während der Rotation der Epilationswalze 1 die Stößel 9 druckbeaufschlagt, die jedem Klemmelement 6 zugeordnet sind und dieses durch diese Druckbeaufschlagung schließen. Haare, die sich zu diesem Zeitpunkt zwischen den jeweils betroffenen, d.h. in Schließrichtung angesteuerten Klemmlamellen 7 befinden, werden zwischen diesem eingeklemmt und durch die Rotation des Epilationskopfes aus der Haut herausgezupft und bei weiterer Drehung des Epilationskopfes aufgrund der Zentrifugalkräfte ausgeworfen.
Die Rotation des Epilationskopfes 1 wird durch das Antriebsritzel 10 eines nicht dargestellten Motors übertragen, welches mit dem Zahnring 11 kämmt, der im Bereich des der Seitenwange 2 benachbarten stirnseitigen Ende des Epilationskopfes 1 ausgebildet ist.
Der Epilationskopf 1 besteht aus insgesamt 11 Scheibenelementen 4, zwischen denen jeweils zwei Klemmlamellen 7 in den zugeordneten Ausnehmungen 5 angeordnet sind. Somit
sind 10x2 Klemmlamellen vorhanden. Diese sind gegeneinander jeweils um 36° verdreht angeordnet und durchragen die Scheiben 4 entlang ihrer durchgängigen Ausnehmungen 5. Dadurch werden von den Enden zweier einander zugeordneter Klemmlamellen 7 jeweils zwei diametral gegenüberliegende Klemmelemente 6 gebildet. Der Aufbau des Epilationskopfes entspricht somit im wesentlichen demjenigen, wie er in der WO 98/05234 offenbart ist.
Während des Betriebes des Epilationsgerätes findet stets das gleichzeitige Schließen zweier Klemmelemente 6 statt, wenn diese während der Rotation in Deckung mit den beiden Nokkenelementen 8 geraten, welche in den Seitenwangen 3 bzw. 2 angeordnet sind. Die den Klemmelementen zugeordneten Stößel 9 werden dann gleichzeitig nach innen gedrückt, wobei deren Bewegungslinie parallel zur Drehachse des Epilationskopfes 1 verläuft. Es finden somit jeweils nach einer Rotation um 36° an zwei Orten auf der Zylindermantelfläche Klemmvorgänge bzw. Zupfereignisse statt.
In Fig. 2 und 3 ist jeweils der obere Teil eines Epilationsgerätes dargestellt, wobei in dieser praxisnahen Ausführungsform die Betätigungselemente und Lagerstellen der Epilationswalze durch ein Gehäuse 15 verdeckt sind. Der untere Teil dieses Gehäuses, in welchem der Antrieb, die Energieversorgung sowie die Schalter zum Ein- und Ausschalten des Epilationsgerätes angeordnet sind, sind der Übersichtlichkeit wegen zeichnerisch nicht dargestellt. Am Gehäuse 15 sind im Bereich unterhalb der Epilationswalze 1 zwei knopfartige Befestigungselemente 16 angeordnet. Diese Befestigungselemente 16 sind seitlich voneinander beabstandet und befinden sich sowohl auf der in Fig. 2 dargestellten Vorder-, als auch auf der Rückseite des Gehäuses 15. Ihr seitlicher Abstand entspricht etwa der Epilationsbreite 20 des Epilationskopfes 1 , die wiederum durch den Abstand der beiden äußeren Klemmelemente 6 entlang der Drehachse des Epilationskopfes bestimmt ist. Die kreisförmigen Bewegungsbahnen der Klemmelemente 6 während der Rotation des Epilationskopfes verlaufen in einer Ebene, die senkrecht zur Drehachse des Epilationskopfes liegt. Im Ausführungsbeispiel sind 10 Bewegungsbahnen vorhanden, auf denen sich jeweils zwei Klemmelemente bewegen. Auf jeder Bewegungsbahn erfolgen pro Umdrehung zwei Schließ- bzw. Öffnungsvorgänge der Klemmelemente 6.
Um bei Bedarf das Schmerzempfinden während der Epilation zu verringern, kann die Abdeckvorrichtung 22 derart am Epilationsgerät bzw. an dessen Gehäuse 15 befestigt werden, daß sie den Epilationskopf 1 umgibt.
Fig. 3 zeigt ein Epilationsgerät mit montierter Abdeckvorrichtung 22. Diese ist über die Befestigungselemente 16 mit dem Gehäuse 15 verrastet.
Fig. 4 zeigt eine Darstellung des Abdeckvorrichtung 22, die als gebogene dünnwandige Folie ausgeführt ist, und in ihrem zentralen Bereich eine Reihe von voneinander beabstandeten Abdeckstreifen 23 mit dazwischen angeordneten Öffnungen 24 aufweist. In aufgesetztem Zustand, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, werden durch die Abdeckstreifen 23 einzelne Bewegungsbahnen der Klemmelemente 6 überdeckt, so daß die zugeordneten Klemmelemente keine Haare erfassen können. Die Anzahl der gleichzeitig stattfindenden Zupfereignisse wird dadurch entsprechend reduziert. Im Bereich der schmalen Endseiten 25 weist die Abdeckvorrichtung 22 jeweils zwei Ausnehmungen 26 zum Verrasten mit den Befestigungselementen 16 auf. Dadurch kann die Abdeckvorrichtung als vom Benutzer bei Bedarf aufsetz- bzw. abnehmbares Aufsatzteil ausgeführt werden, dessen Montage keinerlei Aufwand bedeutet. Durch die entsprechende Anordnung bzw. Beabstandung der Abdeckstreifen 23 werden zwar eine bestimmte Anzahl - in diesem Fall sind es sechs von zehn - Bewegungsbahnen der Klemmelemente 6 deaktiviert, die Epilationsbreite 20 bleibt jedoch erhalten.
Wie in Fig. 4 zu erkennen ist, sind im Bereich der schmalen Stirnseiten 25 jeweils Befestigungsrahmen 27 angeordnet, innerhalb derer die Öffnungen 24 angeordnet sind. Dies erleichtert die Befestigung der Abdeckvorrichtung 22 am Epilationsgerät. Der Befestigungsrahmen 27 kann jedoch auch als gewölbter zweidimensionaler Rahmen ausgeführt werden, der die Außenkontur des Epilationskopfes 1 nachbildet und dann auch die langen Endseiten der Abdeckvorrichtung 22 umfaßt. Die Abdeckstreifen 23 können auch schräg zu den Bewegungsbahnen der Klemmelemente verlaufen, so daß sie diese im Bereich derjenigen Stelle kreuzen, an denen die Schließbewegung gesteuert durch die Nockenelemente 8 erfolgt. Die schräge Ausbildung der Abdeckstreifen erhöht die Stabilität der gesamten Abdeckvorrichtung 22, die dann besonders dünnwandig ausgeführt werden kann.