Gewirke in Form eines Maschennetzes aus Kunststoffbändchen
Technisches Gebiet
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gewirke in Form eines Maschennetzes aus Kunststoffbändchen, bei dem die Fransenbändchen zu Maschen geformt sind, welche Schlingen um Schußbändchen bilden.
Stand der Technik
Derartige Maschennetze werden seit über 30 Jahren aus verstreckten Folien- bändchen aus Polyolefinen, meist Polyethylen für Verpackungszwecke, insbesondere für die Fruchtverpackung, in Form von aus ihnen hergestellten Säk- ken, aber auch für andere technische Anwendungen eingesetzt. Aus dem beschriebenen Aufbau der bekannten Maschennetze, die eine Veränderung der Maschenform und damit auch der Maschenlänge bzw. -breite unter Zugeinwirkungen zulassen, ergibt sich eine teilweise unkontrollierbare Dehnungsmöglichkeit des Maschennetzes in verschiedenen Richtungen. Bei einem Zuschnitt aus größeren Bahnen kommt es zu einer Ausfransung bzw. teilweisen Auflösung des Maschennetzes, weshalb angestrebt wird, die Maschennetze möglichst in der jeweils erforderlichen Breite herzustellen. Die Maschennetze sind in dieser Form für den Einsatz in halb- oder vollautomatischen Verpak- kungsmaschinen und insbesondere für die Verwendung bei in solchen Maschinen herzustellenden Kleinpackungen nicht geeignet, obwohl gerade auf diesem Gebiet ein großer Bedarf nach hinreichend festen, leicht herstellbaren luftdurchlässigen Verpackungen besteht. Gängige Abmessungen der verstreckten Folienbändchen liegen in der Größenordnung ab 1 bzw. 1 ,5 mm bei einer Dicke von z. B. über 20μ.
Es ist zwar bekannt, bei schweren für andere Einsätze bestimmten Netzen aus Kunststoffmaterial dadurch eine Stabilisierung zu erzielen, daß bei aus Fäden hergestellten Geweben oder Gewirken eine Heißsiegelung durch Verschmelzung an Kreuzungspunkten durchgeführt wird. Nach der DE 27 06 930 A wird zu diesem Zweck in eine Webmaschine ein Schweißschwert eingebaut, das nach jedem Schuß den entsprechend dicken Schußfaden unter Zusammenwirkung mit einer Auflage mit den Kettfäden verschweißt. Verschweißte, gewebte Netzstrukturen aus Kunststoffgarnen sind auch aus der US 6 020 275 A bekannt.
Die DE 297 08 146 U1 bezieht sich auf ein gewirktes, sehr stabiles Netz, das zum Beispiel als Sicherheitsnetz zum Festhalten des Gepäcks in Kraftfahrzeugen eingesetzt wird. Dabei sind die Kett- und Schußfäden je aus mehreren Fasern bzw. Filamenten aufgebaut bzw. überhaupt aus Garnen, Bändern oder Seilen hergestellt und es wird vorgesehen, wenigstens bei einem Teil der Fäden zwei Herstellungsmaterialien (Fasern) mit verschieden hohen Schmelztemperaturen einzusetzen, so daß bei einer Erhitzung auf die niedrigere Schmelztemperatur und gleichzeitiger Pressung das niedriger schmelzende Material als Bindemittel wirkt.
Alle diese Maßnahmen lassen sich aber nicht auf die aus extrem dünnen Bändchen bestehenden Gewirke der gegenständlichen Art übertragen.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Maschennetz der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß bei seinem Gebrauch und insbesondere beim Einsatz in Verpackungsmaschinen unerwünschte Dehnungen, Verwerfungen und sonstige Verformungen vermieden werden, der Zuschnitt und auch der Verschluß hergestellter Verpackungen vereinfacht wird und im Bedarfsfall eine glattere bedruckbare Oberfläche erzielbar ist, ohne daß sich der Herstellungsaufwand gegenüber den bekannten Maschennetzen wesentlich erhöht.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem Gewirke der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Fransen- und bzw. oder die Schußbändchen durch je ein oder mehrere gesonderte mit den Fransen oder Schußbändchen mitlaufende Bändchen oder dünne Fäden, z. B. Monofilamente etwa der Masse eines Bändchens entsprechender Masse ergänzt sind, deren Schmelz- bzw. Heißsiegeltemperatur niedriger als die Schmelztemperatur der übrigen Schuß- bzw. Fransenbändchen ist und das Maschennetz durch Pressung bei dieser niedrigeren Schmelz- bzw. Heißsiegeltemperatur der mitlaufenden, Bindemittel bildenden Bändchen oder Fäden in sich fixiert ist.
Je nach der gewünschten bzw. geforderten Formhaltigkeit und Festigkeit des erhaltenen Maschennetzes kann man die Anzahl der in Franse bzw. Schuß verwendeten zusätzlichen Bändchen oder Fäden variieren und beispielsweise die zusätzlichen Bändchen an einer oder beiden Seiten des von Haus aus vorgesehenen Fransen- oder Schußbändchens mitlaufen lassen. Gleiches gilt hinsichtlich der Querschnitte bei mitlaufenden Bändchen oder Fäden. Zusätzlich kann man je nach der zulässigen bzw. erwünschten Dehnbarkeit in der einen oder anderen Richtung entweder nur bei den Fransen oder den Schußbändchen mitlaufende Bändchen bzw. Fäden einsetzen. Im Normalfall wird aber eine Ausführung bevorzugt, bei der solche mitlaufenden Bändchen bzw. Fäden sowohl bei den Fransen als auch bei den Schußbändchen vorhanden sind. Durch die vorgesehene Verpressung werden Schmelz- bzw. Siegelverbindungen an allen Kreuzungs- bzw. Berührungsstellen, an denen die mitlaufenden Bändchen bzw. Fäden beteiligt sind, erzeugt. Durch die Pressung wird überdies das Maschennetz geglättet und läßt sich auch besser als bekannte Maschennetze der gegenständlichen Art bedrucken. Auch hier sind verschiedene Varianten abhängig von den eingesetzten Materialien und vom aufgewendeten Preßdruck sowie der Preßdauer entsprechend den jeweiligen Erfordernissen möglich. Man kann sehr flache und relativ glatte Maschennetze erzeugen, die sich besonders für den Einsatz in Verpackungsautomaten eignen. Wegen der thermischen Behandlung unterliegt das fertige Maschennetz nur geringen Restschrumpfungen oder Dehnungen und erlaubt auch einen praktisch ausfransungsfreien Zuschnitt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus,
daß das Maschennetz zur Herstellung von Verpackungen und zum Verschluß von Verpackungen gut mit sich selbst bzw. mit gleichartigen Maschennetzen verschweißbar ist.
Als Herstellungsmaterial ist derzeit vorgesehen, sowohl die Fransenbändchen und die Schußbändchen aus Hochdruckpolyethylen (HDPE) herzustellen und für die zusätzlichen Bändchen oder Fäden ebenfalls ein entsprechendes Material mit niedrigem Schmelz- bzw. Heißsiegelpunkt, z. B. Polyethylen niedriger Dichte (HDLPE) zu verwenden. Die temperaturbeständigeren Teile geben dem Maschennetz die notwendige Stabilität bzw. Festigkeit, wenn auch die mitlaufenden Bändchen zur Bildung der Siegelstellen aufgeschmolzen werden. Es können aber auch andere geeignete Kunststoffmaterialien für die Herstellung des Maschennetzes eingesetzt werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulit.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine Teilansicht einer zur Bildung der Fransenmaschen eingesetzten Vorrichtung und die
Fig. 2 - 4 drei Varianten eines erfindungsgemäßen Maschennetzes in Detailansichten vor dem Preß- und Schweißvorgang.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Wie Fig. 1 zeigt, wird auf der dort gezeigten Vorrichtung aus zwei Bändchen 1 , 1a, die durch eine gemeinsame Fadenführung 5 laufen, mittels der angetriebenen häkelnadelartigen Wirkvorrichtung 6 ein Fransenband 4 gebildet. Diese Fransenbänder 4 werden durch Schußbänder 3 zu einem Maschennetz vereinigt.
Nach Fig. 2 werden nur die aus den zwei Bändchen 1 , 1a gebildeten Fransenbänder 4 durch ein einfach zugeführtes Band 2, das als Schußband 3 geführt
wird, zu dem Maschennetz vereinigt. Nach Fig. 3 wird auch dem Fransenband 2 ein Ergänzungsband 2a zugeordnet, das dann gemeinsam mit dem Band 2 das Schußband 3 bildet. Im Gegensatz dazu wird nach Fig. 4 nur aus den Bändern 1 ein Fransenband 4 gebildet, wogegen die Bänder 2, 2a das Schußband 3 formen. Die Bänder 1 und 2 haben eine höhere Schmelztemperatur als die Bänder 1a, 2a. Wenn daher nach der Fertigstellung des beschriebenen Gewirkes dieses zwischen Platten oder Kalandern einer Pressung unter Wärmeeinwirkung bei der Heißsiegel- bzw. Schmelztemperatur der mitlaufenden Bänder 1a, 2a unterzogen wird, dann ergeben sich an allen Kreuzungsstellen dieser dabei schmelzenden Bändchen 1a, 2a mit anderen Bändchenteilen Schmelz- bzw. Heißsiegelverbindungen, die das gesamte Maschennetz fixieren, wobei die Fixierung bei einer Ausgestaltung nach den Fig. 2 und 4 schwächer sein wird als bei der Ausführung nach Fig. 3. Zu erwähnen ist, daß auch zwei oder mehrere mitlaufende Bändchen 1a, 2a verwendet werden können, daß anstelle der Bändchen 1a, 2a auch dünne Fäden z. B. Monofilamente eingesetzt werden können und daß schließlich auch die Möglichkeit besteht, die Bändchen 1 , 1a, 2, 2a unterschiedlich einzufärben, so daß nach der Ver- pressung ein interessantes Zufallsmuster des fertigen Maschennetzes entsteht.
Bei einem in dieser Form hergestellten Gewirke wurden die Bändchen aus einer Primärfolie aus HDPE bzw. aus HLPE mit einer Dicke von 70μ und einer Breite von 2,8 mm auf eine Breite von 1 ,8 mm und eine Dicke von 25 bis 30μ verstreckt.