Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors, insbesondere eines Videosensors an der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges.
Heutige Kraftfahrzeuge sind mit einer Vielzahl an Sensoren, wie Ultraschallsensoren oder Videosensoren, ausgestattet, um beispielsweise Informationen über die Kraftfahrzeugumgebung zu gewinnen. Der Befestigung und Ausrichtung dieser Sensoren am Kraftfahrzeug kommt dabei eine große Bedeutung zu, um die Funktion der Sensoren zu gewährleisten.
Insbesondere werden in Kraftfahrzeugen vermehrt Videosensoren zur Gewinnung von Umgebungsinformationen verwendet. Beispielsweise werden Stereokamerasysteme zur Beobachtung des vor dem Kraftfahrzeug befindlichen Straßenraumes zur Objekterkennung oder Abstandsmessung zu vorausfahrenden Kraftfahrzeugen eingesetzt. Bei Stereokamerasystemen werden dabei zwei Videosensoren benutzt, die derart angeordnet sind, dass sie im wesentlichen dieselbe Szene aufnehmen.
Aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 10162652.5 vom 20.12.2001 sind Verfahren zur Befestigung von Videosensoren im Kraftfahrzeuginnenraum bekannt, wobei der Sensor über ein Halteelement mit einer Unterlage, insbesondere der Innenseite der Windschutzscheibe oder dem Dach, verbunden wird. Nachteil dieser Verfahren ist, dass keine präzise mechanische
Ausrichtung der Sensoren vorgenommen wird. Insbesondere bei Stereokamerasystemen legt der gemeinsam erfasste Blickwinkel der Videosensoren den Nutzbereich des Systems fest, da zur Auswertung der Bildinformationen überlappende Bildbereiche der beiden Videosensoren benötigt werden. Die präzise mechanische Ausrichtung der Videosensoren, also die Einstellung der Sensorachse, spielt damit für den Nutzbereich des Stereokamerasystems und für die nachfolgende Bildverarbeitung eine entscheidende Rolle.
Die Sensorachse wird dabei als eine Vorzugsrichtung mit Blick auf den Messvorgang verstanden. Bei einem Videosensor entspricht die optische Achse der Sensorachse.
Vorteile der Erfindung
Das nachfolgend beschriebene Verfahren zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors über ein Halteelement mit einer Unterlage hat den Vorteil, dass eine präzise Ausrichtung der Sensorachse in die Soll-Richtung erfolgt. In Kraftfahrzeugen werden beispielsweise Stereokamerasystemen zur Gewinnung von Informationen aus der Umgebung des Kraftfahrzeuges eingesetzt, wobei Stereokamerasysteme aus zwei Videosensoren bestehen, die im wesentlichen dieselbe Szene aufnehmen. Zur Auswertung der Bildinformationen werden überlappende Bildbereiche der beiden Videosensoren benötigt. Der gemeinsam erfasste Blickwinkel der beiden Videosensoren definiert dabei den Nutzbereich des Stereokamerasystems. Durch die präzise Ausrichtung der Videosensoren erhöht das hier beschriebene Verfahren in vorteilhafter Weise den Nutzbereich des Stereokamerasystems. Bei Stereokamerasystemen ermöglich das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung in vorteilhafter Weise die Befestigung und die präzise Ausrichtung der Sensorachsen der beiden Videosensoren relative zueinander. Insbesondere wird in vorteilhafter Weise eine Einstellung der Sensorachsen der beiden Videosensoren derart ermöglicht, dass ein Schielen der Videosensoren vorliegt. Dabei wird der erfasste Bereich des Stereokamerasystems insbesondere beim Einbau in das Kraftfahrzeug näher an das Kraftfahrzeug gelegt.
Durch Nachbearbeitung der Sensorauflage ermöglicht das nachfolgend beschriebene Verfahren und die Vorrichtung in besonders vorteilhafter Weise die Befestigung und Ausrichtung wenigstens eines Sensors, insbesondere bei Kraftfahrzeugen. Durch die messtechnische Bestimmung der Abweichung der Sensorachse von der Soll-Richtung durch Vermessung der Sensorauflage und die anschließende Nachbearbeitung wird in
vorteilhafter Weise die präzise Ausrichtung der Sensorachse des wenigstens einen Sensors erreicht.
In einer Variante des Verfahrens wird bei Verwendung wenigstens eines Videosensors die Abweichung der Sensorachse von der Soll-Richtung dadurch ermittelt, dass der wenigstens eine Videosensor vorübergehend in das nicht nachbearbeitete Halteelement eingebaut wird. Durch Bestimmung der Abweichung durch Verfahren der Bildverarbeitung, beispielsweise durch Kalibrierungsverfahren an einem Kalibrierfeld, werden in dieser Variante in besonders vorteilhafter Weise die Herstellungstoleranzen von Unterlage und/oder Halteelement und/oder Sensorauflage und/oder des Videosensors ermittelt und bei der anschließenden Nachbearbeitung kompensiert. In einer weiteren Variante wird ein Träger verwendet, mit dem die Unterlage verbunden wird. Der Träger ist ein Teil der Nachbearbeitungsvorrichtung. Durch den Träger wird die relative Position der Unterlage und des Halteelements bezüglich der Nachbearbeitungsvorrichtung festgelegt. Die Nachbearbeitungsvorrichtung ermöglicht die Nachbearbeitung der Sensorauflage durch materialabtragende Bearbeitungsverfahren, vorzugsweise Fräsen, Bohren und/oder Laserbearbeitung. In besonders vorteilhafter Weise entfällt in dieser Variante des beschriebenen Verfahrens die vorherige Messung der Abweichung der Sensorachse von der Soll-Richtung, weil durch die Verbindung der Unterlage mit dem Träger die Position der Unterlage direkt festgelegt ist. Dies ermöglicht die kostengünstige Durchführung des Verfahrens, da teure Messgeräte zur Bestimmung der Abweichung der Sensorachse von der Soll-Richtung nicht notwendig sind.
In vorteilhafter Weise kann das Verfahren für die Befestigung und Ausrichtung verschiedener Sensortypen, wie beispielsweise Ultraschallsensoren, lichtempfindliche Sensoren, Videosensoren oder Sensoren für elektromagnetische Strahlung, verwendet werden. Voraussetzung ist lediglich, dass die Sensoren eine Sensorachse aufweisen.
Vorteilhaft ist, dass das Verfahren bei konvexen, konkaven und/oder ebenen Oberflächen der Unterlage verwendet werden kann. Besonders vorteilhaft ist das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung bei der Befestigung und Ausrichtung von Sensoren, vorzugsweise Videosensoren, an der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges. Windschutzscheiben in Kraftfahrzeugen haben eine gekrümmte Oberfläche. Die Krümmung weist aufgrund des Formgebungsprozesses bei der Herstellung der Windschutzscheiben eine große Streuung auf. Das Halteelement hat häufig ebenfalls Bauteiltoleranzen, die eine Abweichung der Sensorachse von der Soll-Richtung zur Folge
haben. In vorteilhafter Weise führt das Verfahren beim Vorliegen von Bauteiltoleranzen der Windschutzscheibe und/oder des Halteelements zu einer präzisen Ausrichtung der Sensorachse in die Soll-Richtung.
In vorteilhafter Weise kann das Verfahren bei beliebiger Soll-Richtung der Sensorachse eingesetzt werden. Insbesondere eignet sich das Verfahren, wenn die Sensorachse in Richtung des Halteelements und der Unterlage oder entgegengesetzt zeigt.
Bei Ausrichtung der Sensorachse zum Halteelement und der Unterlage muss die Unterlage und/oder das Halteelement für die sensorbeeinflussenden Größen durchlässig sein. In vorteilhafter Weise kann die Durchlässigkeit für die sensorbeeinflussenden Größen auch durch materialabtragende Bearbeitungsverfahren erreicht werden.
Vorteilhaft ist ferner, dass das Verfahren bei Verwendung eines Klebeprozesses zur Befestigung des Halteelements mit der Unterlage eingesetzt werden kann. In besonders vorteilhafter Weise kann gleichzeitig mit dem Aushärten des Klebers die präzise Ausrichtung des Sensors durch Nachbearbeiten der Sensorauflage durchgeführt werden. Damit ist eine schnelle Durchführung der Befestigung des Halteelements gewährleistet und gleichzeitig kann die exakte Ausrichtung der Sensorachse erfolgen. Insbesondere bei Verwendung des beschriebenen Verfahrens bei der Befestigung von Videosensoren an der Innenseite der Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges, führt das beschriebene Verfahren zu einer Zeit- und Kostenersparnis, weil beide Verfahrensschritte parallel durchgeführt werden können.
In vorteilhafter Weise kann die Nachbearbeitung der Sensorauflage durch verschiedene materialabtragende Bearbeitungsverfahren, vorzugsweise Fräsen, Bohren und/oder Laserbearbeitung, je nach der Art und den Eigenschaften des verwendeten Materials des Halteelements, erfolgen.
In besonders vorteilhafter Weise ermöglicht das beschriebene Verfahren durch Anbringen einer Zentrierstiftaufnahme die Ausrichtung des Sensors in bezug auf seine Verdrehung um die Sensorachse. Vorteilhaft ist dabei, dass das Anbringen der Zentrierstiftaufnahme während der Nachbearbeitung des Haltelements erfolgen kann und dadurch kein weiterer Verfahrensschritt notwendig ist. Dies gewährleistet eine schnelle und kostengünstige Durchführung des Verfahrens.
In einer Variation des Verfahrens wird die Aufnahme für einen Teil des Sensors und/oder der Sensorvorraum während der Nachbearbeitung der Sensorauflage durch ein Verschlusselement vor dem Eindringen von Spänen und anderen Verschmutzungen geschützt. Insbesondere beim Einbau von Videosensoren führt dies in vorteilhafter Weise zu einer höheren Bildqualität, weil der Strahlengang der Bilder nicht durch Verschmutzungen gestört wird. In vorteilhafter Weise führt dies zu einer Verlängerung der Betriebsdauer der Sensoren, da andernfalls beispielsweise zurückbleibendes Bohrwasser zu einer Korrosion des Sensors und/oder des Halteelements führen kann.
Die nachfolgend beschriebene Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors über ein Haltelement an einer Unterlage hat den Vorteil, dass bei der Nachbearbeitung der Sensorauflage zur Ausrichtung des Sensors in die Soll-Richtung die Aufnahme nicht geändert werden muss. Dies führt zu einer zeit- und kostensparenden Durchführung des Verfahrens, da eine weitere Bearbeitung des Halteelements nicht notwendig ist. Vorteilhaft ist, dass die Sensorauflage durch Verwendung eines Übermaßes nachbearbeitet werden kann und die Aufnahme größer als der aufzunehmenden Teil des Sensors durch Verwendung eines Übermaßes ist.
In vorteilhafter Weise ist die Vorrichtung so gestaltet, dass der Sensorvorraum größer ist als der Erfassungswinkel des Sensors. Damit wird eine Nachbearbeitung des Sensorvorraumes bei Bearbeitung der Sensorauflage nicht nötig. Dies führt zu einer zeit- und kostensparenden Durchführung des beschriebenen Verfahrens.
In einer Variation der Vorrichtung werden die Aufnahme und der Sensorvorraum durch einen Dichtungsring bei eingebautem Sensor gegen die Umgebung abgedichtet. Insbesondere bei Verwendung eines Videosensors führt dies in vorteilhafter Weise zu einer Reduzierung der Verschmutzung des Sensors während des Betriebes und damit zu einer Verbesserung der Bildqualität.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die Figuren und aus den abhängigen Patentansprüchen.
Zeichnung
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors vor der Nachbearbeitung der Sensorauflage,
Figur 2 die Aufsicht einer Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors vor der Nachbearbeitung der Sensorauflage,
Figur 3 die Seitenansicht einer Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors nach der Bearbeitung der Sensorauflage,
Figur 4 die Aufsicht einer Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors nach der Bearbeitung der Sensorauflage,
Figur 5 die Seitenansicht einer Vorrichtung mit Verschlusselement bei der Nachbearbeitung mit einem Fräskopf,
Figur 6 die Darstellung einer Vorrichtung mit Zentrierstiftaufnahme und Zentrierstift zur Ausrichtung des Sensors.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
Figur 1 und 2 zeigen die Seitenansicht und die Aufsicht einer Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors 13, 23, im bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Videosensor, vor der Nachbearbeitung der Sensorauflage 14, 24. Die Unterlage 11, 21, an die der Videosensor 13, 23 angebracht wird, ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel die Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges. Der Videosensor 13, 23 wird über ein Halteelement 12, 22 an der Unterlage 1 1, 21 verbunden. Die Verbindung des Videosensors 13, 23 mit dem Halteelement 12, 22 erfolgt über die Sensorauflage 14, 24. Das Halteelement 12, 22 weist im bevorzugten Ausführungsbeispiel eine zylindrische
Aufnahme 16, 26 für einen Teil des Videosensors 13, 23 auf. Der Sensorvorraum 15, 25 dient als Streulichtblende zur Verminderung von störendem eingestreuten Licht. In Figur 1 und 2 ist die Abweichung der Sensorachse 18, 28 von der Soll-Richtung 19, 29 eingezeichnet. Die Sensorachse 18, 28 wird im bevorzugten Ausführungsbeispiel durch die optische Achse des Videosensors 13, 23 festgelegt. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Soll-Richtung 19, 29 relative bezüglich der Fahrachse des Kraftfahrzeuges festgelegt. Die Soll-Richtung 19, 29 wird bezüglich der Fahrachse durch vorzugsweise zwei Winkel, beispielsweise dem vertikalen Nickwinkel und dem horizontalen Gierwinkel, festgelegt. In der ersten Variante des bevorzugten Ausführungsbeispiels ist beispielsweise die Soll-Richtung 19, 29 parallel zur Fahrachse, während in der zweien Variante die Sollrichtung vertikal gegenüber der Fahrachse verkippt ist.
Im ersten Verfahrensschritt wird das Halteelement 12, 22 beispielsweise durch einen Klebeprozess mit der Unterlage 11, 21 verbunden. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel befindet sich das Halteelement 12, 22 an der Innenseite einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges. Das Halteelement 12, 22 wird nahe am inneren Rückspiegel befestigt, um zugleich im gewischten Bereich der Windschutzscheibe zu liegen und die Sicht des Fahrers möglichst wenig zu beeinträchtigen.
In einer ersten Variante des bevorzugten Ausführungsbeispiels wird nach Aushärtung des Klebers im nächsten Verfahrensschritt die Abweichung der Sensorachse 18, 28 von der Soll-Richtung 19, 29 messtechnisch bestimmt. Bevorzugt wird die Abweichung der Sensorachse 18, 28 von der Soll-Richtung 19, 29 indirekt durch Vermessen der Sensorauflage 14, 24 ermittelt. Die Vermessung erfolgt dabei durch optische und/oder mechanische Messverfahren, wie beispielsweise Taster. Alternativ ist in einer zweiten Variante des bevorzugten Ausführungsbeispiels der vorübergehende Einbau des Videosensors 13, 23 in das nicht nachbearbeitete Halteelement 12 möglich. Dabei kann die Abweichung der Sensorachse 18, 28 von der Soll-Richtung 19, 29 durch die Verwendung eines Kalibrierfeldes durchgeführt werden. Die Abweichung wird dabei durch Verfahren der Bildverarbeitung ermittelt.
In einer weiteren Variante des bevorzugten Ausführungsbeispiels ist die messtechnische Ermittlung der Abweichung der Sensorachse 18, 28 von der Sollrichtung 19, 29 nicht notwendig. Vielmehr wird in dieser Variante die Unterlage 11, 21, im bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel die Windschutzscheibe, mit einem Träger befestigt, der Teil der Nachbearbeitungsvorrichtung ist. Der Träger legt die relative Position der Unterlage 11, 21 und des Halteelements 12, 22 bezüglich der Nachbearbeitungsvorrichtung fest. Dies
ermöglicht eine direkte Nachbearbeitung ohne vorherige Messung der Abweichung der Sensorachse 18, 28 von der Soll-Richtung 19, 29.
Im folgenden Verfahrensschritt wird die Nachbearbeitung der Sensorauflage 14, 24 beispielsweise aufgrund der ermittelten Abweichung durchgeführt. Zur Nachbearbeitung des in Spritzgusstechnik hergestellten Halteelements 12, 22 können verschiedene materialabtragende Bearbeitungs verfahren, vorzugsweise Fräsen, Bohren und/oder Laserbearbeitung, verwendet werden.
Im letzten Verfahrensschritt wird der Videosensor 13, 23 über die nachbearbeitete Sensorauflage 14, 24 mit dem Halteelement 12, 22 verbunden. Zur Verbindung können verschiedene Verfahren, insbesondere Kleben, Schrauben oder Snap-In-Technik, verwendet werden. Der Dichtungsring 17, 27 dient zur Abdichtung der Aufnahme 16 , 26 und des Sensorvorraumes 15, 25 des Halteelements 12, 22 gegen die Umgebung der Vorrichtung vor allem während des Betriebes des Videosensors 13, 23.
Figur 3 und 4 zeigen die Seitenansicht und Aufsicht einer Vorrichtung zur Befestigung und Ausrichtung eines Sensors 33, 43 nach der Bearbeitung der Sensorauflage 34, 44. Das Halteelement 32, 42 ist mit der Unterlage 31, 41 verbunden. Die Sensorachse 38, 48 ist in Soll-Richtung 39, 49 ausgerichtet.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Aufnahme 36, 46 durch ein Übermaß so dimensioniert, so dass sie die Verkippung des Videosensors 33, 43 nach Bearbeitung der Sensorauflage 34, 44 in Durchmesser und Tiefe aufnehmen kann. Der Sensorvorraum 35, 45 ist als kegelförmige Aussparung so festgelegt, dass nach der Bearbeitung der Sensorauflage 34, 44 der Erfassungswinkel des Videosensors 33, 43 durch die Wände des Sensorvorraumes 35, 45 nicht eingeschränkt wird. Der Dichtungsring 37, 47 ermöglicht die Abdichtung des Innenraumes des Halteelements 32, 42 nach Bearbeitung der Sensorauflage 34, 44, wobei der Dichtungsring 37, 47 so gestaltet ist, dass bei Verkippung des Videosensors 33, 43 die Abdichtung gewährleistet ist. Das Halteelement 32, 42 ist so gestaltet, dass eine Bearbeitung der Sensorauflage 34, 44 bei verbundenem Halteelement 32, 42 mit der Unterlage 31, 41 möglich ist. Gleichzeitig ist die Sensorauflage 34, 44 so dimensioniert, dass die Funktion und Stabilität des Halteelements 32, 42 durch die Nachbearbeitung nicht beeinträchtigt wird. Dies wird vorzugsweise durch Festlegung eines Übermaßes erreicht.
Figur 5 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels. Bei der Nachbearbeitung der Sensorauflage 56 des Halteelements 52, das mit der Unterlage 51 verbunden ist, schützt
ein Verschlusselement 53 den Innenraum des Halteelements 52 vor dem Eindringen von Spänen und/oder Schmutz durch die Bearbeitung der Sensorauflage 56, insbesondere durch den Fräskopf 55. Die Dichtung 54 gewährleistet die wasser- und schmutzdichte Abdichtung des Innenraumes.
Figur 6 zeigt das Halteelement 61 mit Zentrierstiftaufnahme 63 und Zentrierstift 64 zur Ausrichtung des Sensors 62, im bevorzugten Ausfύhrungsbeispiel ein Videosensor, um die Sensorachse 65. Die Minimierung der Verdrehung des Videosensors 62 um die Sensorachse 65 ist beispielsweise notwendig, um eine gute Bildqualität zu erhalten. Während der Nachbearbeitung der Sensorauflage 66 ist das Anbringen der Zentrierstiftaufnahme 63 im gleichen Verfahrensschritt möglich. Die Ausrichtung des Videosensors 62 erfolgt durch den Zentrierstift 64. In einer verbesserten Ausführung ist die Verwendung von zwei oder mehr Zentrierstiftaufnahmen 63 und Zentrierstiften 64 möglich.
Das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung sind nicht auf die Befestigung und die Ausrichtung von Videosensoren 13 auf der Windschutzscheibe von Kraftfahrzeugen beschränkt. Das Verfahren und die Vorrichtung eignen sich für alle Sensortypen, die eine Sensorachse 18 aufweisen, insbesondere Ultraschallsensoren, lichtempfindliche Sensoren, Videosensoren und/oder Sensoren für elektromagnetische Strahlung wie Radarstrahlung, beispielsweise Radarsensoren. Insbesondere bei Ultraschallsensoren oder Sensoren für elektromagnetische Strahlung wird die Sensorachse 18 durch die zentrale Achse der Abstrahlkeule definiert. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel im Kraftfahrzeug ist die Soll-Richtung 19 bei Ultraschallsensoren ebenfalls relativ zur Fahrachse definiert. Es ist beispielsweise möglich mehrere Sensoren 13 gleichen und/oder verschiedenen Typs über ein Halteelement 12 mit einer Unterlage 11 zu verbinden. Diese Variante des Verfahrens erlaubt die gleichzeitige präzise Befestigung und Ausrichtung mehrerer Sensoren 13 über ein Halteelement 12. Voraussetzung ist lediglich, dass das Halteelement 12 für jeden Sensor 13 eine Sensorauflage 14 aufweist, die nachbearbeitbar ist. Insbesondere ermöglicht das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung die Befestigung und die Ausrichtung von zwei Videosensoren, die im wesentlichen dieselbe Szene aufnehmen, insbesondere von Stereokamerasystemen. Die zwei Videosensoren können dabei entweder über ein einziges Halteelement 12 mit zwei Sensorauflagen 14 oder über zwei Halteelemente 12 mit jeweils einer Sensorauflage 14 mit der Unterlage 11 verbunden werden. Als Unterlage 1 1 sind konvexe, konkave und/oder ebene Oberflächen
zur Aufnahme des Halteelements 12 möglich. Die Unterlage 1 1 und/oder das Halteelement 12 können Bauteiltoleranzen aufweisen, die durch das Verfahren und die Vorrichtung ausgeglichen werden. Die Ausrichtung der Sensorachse 18 des Sensors 13 ist beliebig. Vorzugsweise liegt eine Ausrichtung zur Unterlage 11 und dem Halteelement 12 oder entgegengesetzt vor. Zur Verbindung des Halteelements 12 mit der Unterlage 11 sind andere Verfahren als Klebeprozesse möglich. Insbesondere bei Unterlagen 11 aus Metall oder Kunststoff sind lösbare oder nicht lösbare Verbindungen wie Schrauben oder Nieten denkbar.
In einer weiteren Variante der Ausführung sind Halteelemente 12 ohne Aufnahme 16 und/oder Sensorvorraum 15 möglich. In dieser Ausführungsvariante wird der Sensor 13 direkt auf der Sensorauflage 14 befestigt.
Bei vorhandener Aufnahme 16 und/oder einem Sensorvorraum 15 hängt deren Form von den Eigenschaften des Sensors 13 ab. Die Form der Aufnahme 16 muss den geometrischen Eigenschaften des Sensors 13 angepasst sein, während der Sensorvorraum 15 dem Erfassungswinkel des Sensors 13 entsprechen muss. Die geometrischen Eigenschaften der Sensorauflage 14 müssen ebenfalls dem Sensortyp entsprechen, insbesondere kann eine flächenhafte oder punktförmige Sensorauflage 14 vorliegen. Das Material der Unterlage 11 und/oder des Halteelements 12 muss teilweise oder vollständig für die sensorbeeinflussenden Größen aufgrund der Materialeigenschaften durchlässig sein und/oder durch materialabtragende Bearbeitungsverfahren die Durchlässigkeit der sensorbeeinflussenden Größen erreicht werden. Im Ausführungsbeispiel ist die Windschutzscheibe, die aus Glas besteht, für Licht im sichtbaren Bereich teilweise durchlässig, während die Durchlässigkeit des Halteelements 12 durch Aussparung in Form eines Sensorvorraumes 15 erreicht wurde.
In einer Variante des beschriebenen Ausführungsbeispiels wird die Bestimmung der Abweichung der Sensorachse 18 von der Soll-Richtung 19 und/oder die Nachbearbeitung der Sensorauflage 14 während des Aushärtens des Klebers beim Klebeprozess zur Verbindung des Halteelements 12 mit der Unterlage 1 1 durchgeführt. Diese Verfahrensweise eignet sich für alle Verbindungsmethoden des Halteelements 12 mit der Unterlage 11, die längere Zeit zur Erreichung der endgültigen Festigkeit benötigen.
In einer weiteren Variante des beschriebenen Ausführungsbeispiels ist denkbar die Reihenfolge der einzelnen Verfahrensschritte zu ändern. Beispielsweise ist es möglich zuerst die Abweichung der Sensorachse 18 von der Soll-Richtung 19 zu bestimmen,
anschließend die Sensorauflage 14 aufgrund der ermittelten Abweichung der Sensorachse 18 von der Soll-Richtung 19 nachzubearbeiten, um anschließend das Halteelement 12 mit der Unterlage 11 zu verbinden. Im letzten Verfahrensschritt wird schließlich der Sensor 13 mit dem Halteelement 12 verbunden. Alternativ ist auch nach der Nachbearbeitung zuerst die Befestigung des Sensors 13 mit dem Halteelement 12 und anschließend die Befestigung des Halteelements 12 mit dem Sensor 13 an der Unterlage 11 möglich.