G e r ü s t
Die Erfindung betrifft ein Gerüst zur Anwendung bei der Herstellung von Neubauten und der Reparatur an Bauwerken, insbesondere sehr hohen Bauwerken, bestehend aus einer Vielzahl von Gerustetagen mit mehreren Gerustrahmen je Etage, die in Gerustlangs- πchtung miteinander fluchtend in einem bestimmten Abstand voneinander gestellt sind und je Gerustetage eine Belagflache aufweisen, wobei das gesamte Gerüst zur Gewährleistung der erforderlichen Standfestigkeit Verstrebungen aufweist
Derartige Gerüste werden im allgemeinen an hohen bis sehr hohen Bauwerken errichtet, um überwiegend Reparaturen durchzufuhren, außerdem aber auch Neubauten zu errichten Diese Gerüste werden Etage für Etage vom Boden her errichtet, und zwar derart, daß der oberste Gerustaufsteller sich auf der Belagflache der jeweils obersten Gerustetage befindet und von einem sich auf der darunter befindlichen Gerustetage stehenden Kollegen die für die jeweils zu erstellende nächste Etage erforderlichen Rohre, Kupplungen und dergleichen entgegen nimmt Dabei arbeitet der oberste Gerustaufsteller ohne Sicherung gegen Absturz vom Gerüst Die Arbeit des obersten Gerustaufstellers ist sehr gefährlich Die Absturzgefahr kann ohne weiteres daran gemessen werden, daß solche Gerüste die Hohe der höchsten Bauwerke haben müssen, mithin eine
Hohe der Gerüste von 50 m keine Seltenheit ist, aber auch noch höhere, teilweise über 100 m hohe Gerüste anzutreffen sind
In der Vergangenheit sind viele tödliche Abstürze von solchen Gerüsten zu beklagen gewesen
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Gerüsten die Absturzgefahr für den obersten Gerustaufsteller zu nehmen
Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelost, daß an der jeweils obersten Etage des Gerüstes ein Fuhrungsprofil in Längsrichtung des Gerüstes über die gesamte Gerustlange angeordnet und an dem Fuhrungsprofil ein Schlitten langsverschieblich über die gesamte Gerustlange gefuhrt sowie an dem Schlitten eine Ose vorgesehen ist, durch die ein Sicherheitsgurt gefuhrt ist, an dem der Gerustaufsteller angegurtet ist
Auf diese Weise gelangt man zu einem Gerüst der einleitend genannten Art, das die vorerwähnte Erfindungsaufgabe voll erfüllt Der oberste Gerustaufsteller kann, wenn er von der obersten Belagflache fallt, nur weniger als 1 m fallen und wird dann durch den Sicherheitsgurt gehalten Ein tödlicher Absturz bis auf den Boden ist mit Sicherheit durch die Erfindung vermindert
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Gerüst als Stangengerüst ausgebildet sein, wobei das Stangengerüst aus Stahlstangen oder Leichtmetallstangen bestehen kann
Zweckmäßig ist das Gerüst so ausgebildet, daß das Fuhrungsprofi an den zum Gebäude hin orientierten Standerprofilen befestigt ist
Es empfiehlt sich, die Anordnung so zu treffen, daß an jedem der inneren Standerprofile eine Fuhrungshalterung befestigt ist, in der die Fuhrungsprofile gelagert sind
Zweckmäßigerweise ist das Gerüst so ausgebildet, daß die Fuhrungshalterung als Rohrhalterung mit einem in Längsrichtung der Rohrhalterung verlaufenden Führungsschlitz ausgebildet ist und im Bereich beider Enden der Rohrhalterung je eine Drehsicherung vorgesehen ist sowie das Führungsrohr einen über seine gesamte Länge durchlaufenden Führungsschlitz aufweist, der mit dem Führungsschlitz der Rohrhalterung zusammenfällt und einen Gesamtschlitz bildet sowie am Ende des Führungsrohres dem Führungsschlitz gegenüberliegend ein kurzer Sicherungsschlitz vorgesehen ist, der in die Drehsicherung der Rohrhalterung drehfest eingreift.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß an den inneren Ständerprofilen je eine etwa dreieckförmige Trageplatte mittels zweier voneinander distanzierter Halbkupplungen und am oberen Ende der Trageplatte die Rohrhalterung befestigt, insbesondere angeschweißt ist.
Der Schlitten kann als Stahlplatte mit einer Öse am äußeren Ende ausgebildet und mit zwei am inneren Ende mit Abstand zueinander angeordneten Führungsrollenpaaren versehen sein.
Die einzelnen das Gerüst bildenden Gerüstteile sind zweckmäßig mit Verbindungsstücken oder Kupplungen miteinander verbunden.
Es empfiehlt sich, daß die Vertikalrahmen jeweils zwei vertikal orientierte Ständerprofile und an deren oberem und unterem Ende je ein Querprofil aufweisen.
Zweckmäßig lagern die Belagflächen je Gerüstetage auf den oberen Querprofiien.
Anstelle der Führungsrollenpaare können Gleitsteine vorgesehen sein.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß auf dem Führungsrohr vor den beiden letzten Rohrhalterungen je ein Ring als Anschlag für den Schlitten gelagert ist.
In der Zeichnung ist ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung dargestellt Es zeigt
Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines erfmdungs- gemaß ausgebildeten Gerüstes ohne Fuhrungs- schlitten, Figur 2 eine perspektivische Darstellung des Gerüstes gemäß Figur 1 mit Fuhrungsschlitten, Figur 3 eine perspektivische Darstellung eines
Ausschnittes des Gerüstes mit Fuhrungsschlitten, Figur 4 eine perspektivische Darstellung eines weiteren
Ausschnittes des Gerüstes mit Fuhrungsschlitten, Figur 5 eine Ansicht auf einen vertikalen Rohrrahmen in
Längsrichtung des Gerüstes gesehen, Figur 6 eine perspektivische Darstellung eines Fuhrungs- rohres ohne Schlitten, Figur 7 eine vergrößerte Darstellung des Bereiches VII der
Figur 1 und Figur 8 eine perspektivische Darstellung des Fuhrungs- schlittens
Figur 1 zeigt die unterste Etage eines erfmdungsgemaß ausgebildeten Rohrgerustes mit mehreren Rohrrahmen 10,11 und 12,13, auf denen eine Belagflache 14 gelagert ist
An einem vertikalen Rahmenrohr 11 ist mittels zweier Halbkupplungen 15,16 eine etwa dreickformige Halteplatte 17 befestigt, welche an ihrem oberen Ende eine horizontal orientierte Rohrhalterung 18 für eine ebenfalls horizontal verlaufende Fuhrungsstange 19 tragt Für die anderen Rahmenrohre gilt das gleiche
In Figur 2 ist ein Ausschnitt des in Figur 1 dargestellten-Gerustes gezeigt, in dem ein Schlitten 20 in der Fuhrungsstange 19 unmittelbar vor der Rohrhalterung 18 dargestellt ist
Figur 3 zeigt einen Ausschnitt aus dem Gerüst, in dem der Schlitten 20 sich im Beruhrungsbereich zweier benachbarter Fuhrungs-
röhre 21,22 und einer Rohrhalterung 18 befindet.
In Figur 4 ist ein Ausschnitt aus dem Gerüst gezeigt, in dem sich der Schljtten 20 im Bereich zwischen zwei Halterungen auf einem Führungsrohr 19 befindet. An den vertikalen Rahmenrohren 10,11 ist über Kupplungen 23,24 ein Querrohr 25 angeordnet, auf dem die Belagfläche 14 gelagert ist. In den vertikalen Rahmenrohren 10,11 sind Zentrierungsbolzen 26 eingesteckt, auf die bei Errichtung der nächsten Gerüstetage weitere vertikale Rahmenrohre gesteckt werden.
Figur 5 zeigt eine Ansicht auf einen vertikalen Rohrrahmen 10,11,25, wobei an dem gebäudenahen Rahmen röhr 11 in dessen oberem Bereich die Platte 17 mittels der beiden Halbkupplungen 15,16 befestigt ist, an der an ihrem oberen Ende 32 die Rohrhalterung 18 angeordnet ist.
Das in Figur 6 dargestellte Führungsrohr 22 hat einen durchgehenden Führungsschlitz 27 und dem Führungsschlitz 27 gegenüberliegend einen kurzen vorn offenen Sicherungsschlitz 28.
In Figur 7 ist die Halterung 18 dargestellt, die einen durchgehenden Führungsschlitz 29 und dem Führungsschlitz 29 gegenüberliegend Drehsicherungen 30,31 aufweist. Der Sicherungsschlitz 28 greift bei Einstecken des Führungsrohres 22 in die Rohrhalterung 18 in die Drehsicherung 30 bzw. 31 ein. Damit ist sichergestellt, daß sowohl der Führungsschlitz 27 des Führungsrohres 22 als auch der Führungsschlitz 29 der Rohrhalterung 18 exakt gleichgerichtet sind und miteinander fluchten.
An dem vertikalen Rahmenrohr 11 ist mittels der Halbkupplungen 15,16 eine H alteplatte 17 befestigt, an deren oberem Ende 32 die Rohrhalterung 18 befestigt ist.
Figur 8 zeigt den Schlitten 20, an dessen oberem Ende 37 eine Öse 33 angebracht ist. Im unteren Bereich 34 des Schlittens 20 sind zu beiden Seiten zwei Rollenpaare 40,41 drehbar angeordnet.
Der Schlitten 20 gleitet innerhalb des Führungsrohres 22 derart, daß die Rollenpaare 35,36 sich unterhalb des Führungsschlitzes 27 innerhalb des Führungsrohres 22 befinden.
Vor der letzten Rohrhalterung 18 ist auf dem letzten Führungsrohr 22 ein Ring 38 gelagert, der für den Schlitten 20 einen Anschlag dar-stellt, so daß der Schlitten 20 den Führungsschlitz 27 nicht verlassen kann. Das gleiche gilt auch für das gegenüber liegende Ende des Führungsschlitzes 27.
Bezugszeichenliste
vertikales Rahmenrohr vertikales Rahmenrohr ,11 vertikaler Rohrrahmen vertikales Rahmenrohr vertikales Rahmenrohr ,13 vertikaler Rohrrahmen Belagfläche Halbkupplung Halbkupplung Platte Rohrhalterung Führungsrohr Schlitten Führungsrohr Führungsrohr Kupplung Kupplung Querrohr Zentrierungsbolzen Führungsschlitz Sicherungsschlitz Führungsschlitz Drehsicherung Drehsicherung Ende Öse Bereich Rollenpaar Rollenpaar Ende Ring