VORRICHTUNG ZUM AUFRECHTEN BEWEGEN AUF WASSEROBERFLACHEN
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die ein aufrechtes Bewegen auf Wasseroberflächen ermöglicht.
Es ist seit langer Zeit Wunsch der Menschheit, sich aufrecht auf Wasseroberflächen bewegen zu können, d.h. über das Wasser zu "gehen". Um eine solche, weitgehend einer normalen Gehbewegung entsprechende Bewegung zu realisieren, hat 'man eine Vielzahl von Vorschlägen unterbreitet. Diese Vorschläge betreffen in der Regel die Anordnung von Auf- triebskörpern unterschiedlichster Ausführungsformen, die unter den Füßen einer sich auf der Wasseroberfläche bewegenden Person befestigt werden. Eine weitgehende normale "Gehbewegung" konnte jedoch mit solchen Auftriebskörpern wegen der zu großen Instabilität (Kippgefahr) nicht realisiert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs wiedergegebenen Art zu schaffen, die bei einem einfachen Aufbau hinreichend stabilisiert ist, um eine weitgehend normale aufrechte Bewegung auf einer Wasseroberfläche zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die die folgenden Bestandteile umfaßt:
a. Zwei Auftriebskorper, die jeweils einen etwa kastenförmigen Abschnitt und einen sich von einem Teil der Unterseite des kastenförmigen Abschnittes nach unten erstreckenden kielförmigen Abschnitt aufweisen;
b. eine Fußaufnahmeeinrichtung auf der Oberseite eines jeden Auftriebskörpers ;
c. ein sich von der Unterseite eines jeden Auftriebskörpers nach unten erstreckendes Schwert; und
d. zwei Stöcke mit Stockauftriebskörpern an ihren unteren Ende .
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung zeichnet sich vor allem durch eine spezielle Form und Gestaltung der Auftriebskörper aus, die sich unter den Füßen der sich auf der Wasserober läche bewegenden Person befinden. Diese Auf- triebskorper weisen einerseits einen etwa kastenförmigen
Abschnitt und andererseits einen etwa kielförmigen Abschnitt auf, wobei sich der kielformige Abschnitt von einem Teil der Unterseite des kastenförmigen Abschnittes nach unten erstreckt und auf diese Weise dem Auftriebskorper eine relativ stabile Lage auf der Wasseroberfläche verleiht, d.h. ein Kippen desselben weitgehend verhindert. Ferner weist jeder Auftriebskorper ein sich von der Unterseite desselben nach unten erstreckendes Schwert auf, das zur weiteren Stabilisierung (KippSicherung) dient. Der kielför- mige Abschnitt und das Schwert erstrecken sich parallel zur
Bewegungsrichtung, d.h. zur Fußachse, und verhindern seitliche Kippbewegungen. Die Auftriebskorper sind vorzugsweise so ausgebildet, daß sie bei Belastung durch die die Auf- triebskörper benutzende Person teilweise in das Wasser ein- getaucht sind, wodurch eine weitere Stabilisierung erreicht
wird.
Der kastenförmige Abschnitt des Auftriebskörpers schafft eine Fläche, auf der sich ein Fuß einer Person abstützen kann. Er hat eine gewisse Breite, um ein entsprechendes Widerstandsmoment gegen seitliche Kippbewegungen vorzusehen. Da sich der kielformige Abschnitt nur von einem Teil der Unterseite des kastenförmigen Abschnittes nach unten erstreckt, entsteht ein Gebilde, das besonders gut gegen seitliches Kippen gesichert ist.
Auf der Oberseite eines jeden Auftriebskörpers ist eine Fußaufnahmeeinrichtung angeordnet, mittels der der Fuß eines Benutzers fixiert werden kann. Hierzu kann die Fuß- auf ahmeeinrichtung geeignete Fixiervorrichtungen, wie Schnallen, Bänder u.dgl., besitzen.
Der kielformige Abschnitt des Auftriebskörpers sowie das Schwert verhindern somit eine Kippbewegung um die in Be- wegungsrichtung bzw. parallel zur Fußachse verlaufende
Achse. Darüber hinaus wird durch diese Merkmale eine Drehbewegung des Auftriebskörpers um eine Vertikalachse verhindert. Der kielformige Abschnitt sowie das Schwert bilden hierbei Hindernisse für eine entsprechende Drehbewegung. Eine Kippbewegung des Auftriebskörpers um eine Querachse, die sich senkrecht zu den beiden vorstehend erwähnten Achsen erstreckt, wird vorzugsweise dadurch verhindert, daß der Auftriebskorper eine längliche Form besitzt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der kielformige Abschnitt außermittig in bezug auf den kastenförmigen Abschnitt angeordnet, und zwar vorzugsweise auf der Innenseite des Auftriebskörpers in dessen Funktions- stellung. Die Fußaufnahmeeinrichtung befindet sich hierbei vorzugsweise ohne seitlichem Versatz über dem kielförmigen
Abschnitt. Es ergibt sich daher in diesem Falle eine außermittige Belastung des Auftriebskörpers, die jedoch durch den unter dem Fuß befindlichen kielförmigen Abschnitt des Auftriebskörpers wieder ausgeglichen wird, da dieser auf- grund der von ihm zur Verfügung gestellten Auftriebskom- ponente einer Gewichtskraft entgegenwirkt und somit den Auftriebskörper bei entsprechender Belastung wieder in eine Horizontallage bringt. Diese versetzte Anordnung des kielförmigen Abschnittes mit entsprechender seitlich versetzter Gewichtsbelastung hat zu besonders guten Ergebnissen in der Praxis geführt und ermöglicht eine gute Vorwärtsbewegung in Form einer Schiebebewegung.
Was die Ausgestaltung des Auftriebskörpers anbetrifft, da- mit dieser seine Auftriebsfunktion erfüllen kann, so hat der Auftriebskorper vorzugsweise mindestens eine Luft- kammer. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die mindestens eine Luftkammer innerhalb des kielförmigen Abschnittes angeordnet, und zwar dort vorzugsweise im mitt- leren Bereich des kielförmigen Abschnittes in Längsrichtung desselben gesehen. Bei dieser Ausführungsform ist die Luft- kammer daher senkrecht unter der Fußaufnahmeeinrichtung angeordnet, so daß die in diesem Bereich entstehende größte Auftriebskraft der an dieser Stelle auftretenden Gewichts- kraft entgegenwirken kann.
Im übrigen besteht der Auftriebskorper vorzugsweise aus einer robusten Außenhülle, die insbesondere aus glasfaserverstärktem Polyesterharz gebildet ist, und einer Schaum- füllung innerhalb der Außenhülle, beispielsweise aus einem geeigenten Polyurethanschaum. Andere, dem Fachmann geläufige Materialien sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die Fußaufnahmeeinrichtung ist vorzugsweise schuhförmig
ausgebildet und besteht aus elastomerem Material, beispielsweise Neopren. Sie kann analog zu entsprechenden Einrichtungen bei Wasserski ausgebildet sein.
Um eine Vorwärtsbewegung zu ermöglichen, weist die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung ferner zwei Stöcke mit Stockauftriebskörpern an ihren unteren Enden auf. Diese Stöcke werden wie Skistöcke gehandhabt, allerdings bei der Vorwärtsbewegung in einer relativ starken Schräglage, um eine entsprechende Vorschubbewegung zu erzielen. Damit eine relativ große Wasserverdrängung erreicht wird, ist vorzugsweise am unteren Ende eines Stockes ein sich senkrecht zur Stockachse erstreckender Plattenabschnitt ausgebildet, mit dem die gewünschte Wasserverdrängung durchgeführt werden kann. In Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich vom
Rand dieses ersten Plattenabschnittes aus insbesondere parallel zur Stockachse vom Stock weg ein zweiter Plattenabschnitt, der mit dem Stockauftriebskörper versehen ist. Der Auftriebskorper ist hierbei auf dem zweiten Plattenab- schnitt angeordnet. Diese Kombination von zwei winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordneten Plattenabschnitten sichert einerseits den gewünschten Wasserverdrängungseffekt zur Vorwärtsbewegung und andererseits die gewünschte Auftriebskraft, damit die Stöcke bei deren Hand- habung nicht zu tief in das Wasser eintauchen.
Eine weitere Verbesserung dieser Stockkonstruktion wird noch dadurch erreicht, daß zwischen Stock und dem freien Rand des ersten Plattenabschnittes, der dem in den zweiten Plattenabschnitt übergehenden Rand gegenüberliegt, ein weiterer Plattenabschnitt angeordnet ist, der eine Abschirmfunktion besitzt und verhindern soll, daß das Wasser den ersten Plattenabschnitt und den Auftriebskörper beim Eintauchen des Stockes sofort überströmt.
Die Erfindung ermöglicht somit eine Bewegung auf der Wasseroberfläche, die einer Schiebebewegung nach Art des Skilanglaufs entspricht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs- beispieles in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf die beiden Auftriebs- körper einer Vorrichtung zum aufrechten Bewegen auf Wasseroberflächen;
Figur 2 einen Schnitt entlang Linie A-A in Figur 1 in vergrößertem Maßstab; und
Figur 3 eine Seitenansicht eines Stockes der Vorrichtung der Figur 1.
Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung zum aufrechten Bewegen auf Wasseroberflächen besitzt zwei Auftriebskorper 1, 2, die an den Füßen einer Person angeordnet werden, welche auf einer Wasseroberfläche eine Gehbewegung durchführen will. Die Auftriebskorper 1, 2 sind länglich ausgebildet und besitzen abgerundete Vorderseiten und Rückseiten. Wie Figur 2 zeigt, weist jeder Auftriebskorper 1, 2 einen oberen kastenförmigen Abschnitt 5 und einen sich hieran anschließenden unteren kielförmigen Abschnitt 6 auf. Beide Abschnitte sind einstückig miteinander ausgebildet . Der kielformige Abschnitt 6 ist gegenüber der Mitte des ka- stenförmigen Abschnittes 5 seitlich nach innen versetzt angeordnet. Er erstreckt sich von einem Teil der Unterseite des kastenförmigen Abschnittes 5 nach unten.
Ferner erstreckt sich von der Unterseite des kastenförmigen Abschnittes 5 etwa mittig ein Schwert 10 nach unten. Das
Schwert 10 erstreckt sich über den mittleren Teil der Gesamtlänge der Auftriebskörper 1, 2, während sich der kielformige Abschnitt 6 über die Gesamtlänge derselben erstreckt .
Etwa in der Längsmitte des kielförmigen Abschnittes 6 ist eine Luftkammer 8 angeordnet, die eine begrenzte Ausdehnung aufweist .
Die Auftriebskorper 1, 2 bestehen aus einer massiven Außenhülle 7, beispielsweise aus glasfaserverstärktem Polyesterharz, und einem Innenraum 9, der mit einem geeigneten Schaummaterial, beispielsweise Polyurethanschaum, gefüllt ist. Diese Materialien stellen zusammen mit der Luftkammer 8 den gewünschten Auftrieb sicher.
Auf der Oberseite eines jeden Auftriebskörpers 1, 2 befindet sich eine Fußaufnahmeeinrichtung 3, 4, die nach innen versetzt zur Mittellinie der Auftriebskorper in Figur 1 an- geordnet ist. Die Fußaufnahmeeinrichtung 3, 4 befindet sich genau oberhalb des kielförmigen Abschnittes 6 des Auftriebskörpers. Sie ist schuhförmig ausgebildet, wobei die in Figur 1 linke Fußaufnahmeeinrichtung 3 den linken Fuß und die in Figur 1 rechts dargestellte Fußaufnahmeeinrich- tung 4 den rechten Fuß einer Person aufnimmt, die eine Gehbewegung auf einer Wasseroberfläche ausführen will .
Die Fußaufnahmeeinrichtung besteht aus einem geeigneten elastomeren Material, beispielsweise Neopren.
Figur 3 zeigt einen zur Vorrichtung gehörenden Stock 11 in der Seitenansicht . Bei der Fortbewegung wird der Stock 11 etwa in der in Figur 3 gezeigten Schrägstellung eingesetzt, um Wasser zu verdrängen und dadurch eine Vorwärtsbewegung durchführen zu können. Der Stock 11 hat an seinem unteren
Ende einen ersten plattenförmigen Abschnitt 12, der sich senkrecht zur Stockacb.se erstreckt. Vom in der Betriebsstellung oberen Rand dieses ersten plattenförmigen Abschnittes 12 erstreckt sich rechtwinklig dazu ein zweiter plattenförmiger Abschnitt 13, auf dessen Oberseite ein
Stockauftriebskörper 14 angeordnet ist, der beispielsweise ebenfalls aus einer Hülle aus glasfaserverstärktem Polyestermaterial mit einem inneren Schaumkörper oder auch einem Leerraum ausgebildet ist. Ferner ist ein dritter plattenförmiger Abschnitt 15 vorgesehen, der sich vom freien Rand des ersten plattenförmigen Abschnittes 12 bis zum Stock erstreckt. Dieser dritte plattenformige Abschnitt hat eine gewisse Abschirmwirkung und erleichtert das Herausziehen des Stockes und Umsetzen desselben.
Der obere kastenförmige Abschnitt 5 des Auftriebskörpers kann ebenfalls überwiegend (zu etwa 70-90 %) als Luftkammer ausgebildet sein, um die Auftriebskräfte zu erhöhen.