Rettunqs- und Überlebenskoffer (SURVIVAL-CASE)
Die Erfindung betrifft einen Rettungs- und Überlebenskoffer (SURVIVAL-CASE), der alle wesentlichen Komponenten beinhaltet, die bei einer äußersten lebensbedrohlichen Notsituation erforderlich sind.
Gemäß der Erfindung sind in dem Koffer drei oder mehr Kammern integriert, in denen für einen Notfall alle erforderlichen Geräte und Werkzeuge nach Funktionsablauf geordnet untergebracht sind.
Die Benutzung sollte nur dann erfolgen, wenn alle bisher bekannten Rettungsmethoden und Rettungsmöglichkeiten nicht mehr anwendbar sind beziehungsweise nicht zur Verfügung stehen. Die Anwendung ist beispielsweise insbesondere bei Gefahrensituationen für Menschen in Hochhäusern,
Aussichtstürmen und ähnlichen Gebäuden gedacht, wenn alle herkömmlichen Rettungseinrichtungen und Fluchtwege nach unten nicht mehr erreichbar bzw. unterbrochen sind. Ebenso sind nach Kombination und Zusammenstellung des Inhaltes, des SURVIVAL-CASE vielseitige Einsatzmöglichkeiten zum Beispiel für bestimmte Berufsgruppen, im Sport, oder im militärischen Bereich gegeben. Für sich alleine bietet ein in den Koffer integrierter Spezial-Rundkappenfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) aufgrund einer besonderen Konzeption und Konstruktion vielseitige Einsatzzwecke.
Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung aufgeführt.
Der Überlebenskoffer (SURVIVAL-CASE) 10 gemäß Fig.1 ist zweckmäßigerweise aus Leichtmetall (Aluminium)oder auch einem geeigneten Kunststoff (z.B. Polycarbonat, Kohlefaser) hergestellt und innen in drei Kammern 11 , 12, 13 eingeteilt, die im Ruhezustand mit Deckeln 14, 15, 16 oder Verschlusskappen beziehungsweise Abdeckungen versehen beziehungsweise verschlossen sind. Diese sind mit einfach bedienbaren Klappschlössern oder funktionsmäßig vergleichbaren Schließelementen 17 ausgerüstet. In diesen Kammern 11 , 12, 13 sind alle für einen extremen Notfall in großer Höhe erforderlichen Werkzeuge und Geräte in einer dem Rettungsablauf entsprechenden Reihenfolge geordnet untergebracht. Der Koffer 10 ist ferner mit Rollen 18 sowie einem verschiebbaren Griffsystem 19 ausgestattet.
Es sind eine linke (13), eine mittlere (12) und eine äußere (11) Kammer vorgesehen. In der äußeren Kammer 11 ist gemäß Fig.2 ein handelsübliches Atemschutzgerät (Sauerstoffbeatmungsgerät) 20 bestehend aus Atmungsautomat 21 , Atemmaske 22 beziehungsweise Beatmungsmundstück , Nasenklemme oder Mund-Nasen- Beatmungsmaske, Sauerstoffflasche 23, vorzugsweise 300bar Compositflasche, mit Gurtsystem 24 für den Flaschenwechsel untergebracht. Wahlweise können auch andere Atemschutzgeräte wie zum Beispiel im Bergbau oder bei Marine üblich, sowie andere bewährte Neuentwicklungen eingesetzt werden.
Die mittlere Kammer 12 (s. Fig.19) weist ein Trägergestell 120 auf, an dem die Weste 71 (s.Fig.13) befestigt ist. Das Trägergestell 120 ist aus Aluminium oder Kohlefaser
gefertigt und weist einen oberen und unteren Träger 121 bzw.122 auf, die über Befestigungswinkel 124 mit Befestigungsschienen 125 verbunden, vorzugsweise verschraubt sind. Die Befestigungsschienen 125 sind dabei bevorzugt in die Kofferwände 11a bzw. 13a integriert z.B. eingespritzt. Die Träger 121 ,122 sind ferner entsprechend der Rückenform im Trägerbereich 126 gebogen und über zwei Abstandshalter 127 miteinander verbunden. Das Trägergestell 120 mit Weste 72 und Fallschirm 30 sind im Ruhezustand von den Abdeckungen 15a, 15b verschlossen/verdeckt, wobei die Abdeckungen 15a, 15b über nicht näher dargestellte Verbinder mit den Kofferteilen 11 bzw.12 und/oder mit dem Trägergestell 120 verbunden/gehalten sind.
In der mittleren Kammer 12, die im Ruhezustand geschlossen und im Einsatz hinten, vorne und oben offen ist, befindet sich ein so genannter Rundkappen- Spezialfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) 30 mit einem schnellaufblasbaren Öffnungs- und Stabilisierungssystem 31, auf Basis des Airbag-Systems in der Automobil-Sicherheitstechnik, das den Fallschirm in kürzester Zeit aufbläst und gegen Kraftaufbringung von außen, beispielsweise Anschlagen an eine feste Wand, Mauer oder auch andere Hindernisse in seiner vorgegebenen Form stabil hält, so daß er seine Wirksamkeit nicht verliert und seine Funktionsfähigkeit durch das schnellere Öffnen mit Hilfe des Schnellaufblas- und Stabilisierungs-Systems 31 zusätzlich früher erreicht als herkömmliche und bekannte Fallschirme.
Dieser Schnellöffnungs- und Stabilisierungseffekt des Spezialfallschirmes, der eine Kappe aulweist, die mittels mehrerer Verbindungsleinen 112 mit dem Fallschirmgurtzeug 70 verbunden ist, wird dadurch erreicht, dass der Kappe 35 eine die Kappe schnellentfaltende und vorzugsweise stabilisierende Öffnungs- und Stabilisierungvorrichtung 31 zugeordnet ist. Die Vorrichtung 31 ist an dem Fallschirm 30 befestigt, bevorzugt innerhalb der Fallschirmkappe 35 und weist vorzugsweise ein schnell aufblasbares Aufblassystem vorzugsweise mit Gasgeneratoren, vorzugsweise Airbag-System auf.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig.3 ist in dem so genannten Rundkappenspezialfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) 30 am Umfang ein ringförmiger Schlauch 31 eingearbeitet ist, der am Zentrum 32 der Schirmkappe 35 mit sechs oder auch mehr strahlenförmig angeordneten Kanälen 33 verbunden ist. Diese Kanäle 33 sind im Zentrum 32 untereinander zusammengefaßt bzw. verbunden und mit einem Aufnahmeflansch für einen so genannten Gasgenerator ausgerüstet, wie es in der Kraftfahrzeugsicherheitstechnik bei den bekannten Airbagsystemen üblich ist.
An diesem Aufnahmeflansch ist ein geeigneter Gasgenerator, beispielsweise ein von der Firma Welz Industrieprodukte GmbH, Fellbach mit der Zulassungsnummer D- ZLS DEKRA 001/00, Heliumverdichtet, Genehmigungsnummer 9959 vertriebener Gasgenerator montiert, der nach elektronischer oder mechanischer Zündung das Kanal- und Ringsystem im Millisekundenbereich mit einem für Menschen unschädlichen Gas füllt und den Spezialfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) schnell I öffnet und in seiner Grundform stabil hält. Hierbei sind die strahlenförmig angeordneten Kanäle 33 sowie der am Außendurchmesser angebrachte ringförmige
Schlauch 31 aus gasundurchlässigem Material gefertigt, so dass der Füllungsgrad des Stabilisierungssystems eine möglichst große Standzeit erreicht. Die vorzugsweise aus Silikon- oder Airbaggewebe genähten Schläuche und Kanäle werden im Bereich der genähten Längsnähte dadurch gasdicht in dem der jeweilige Schlauch bzw. Kanal überdehnt wird, z.B. mit 3 bar. Der gedehnte und dabei sich etwas öffnende Nahtbereich wird mit Silikon verfüllt und abgedichtet. Nach dem Entspannen des Nahtbereiches und dem damit verbundenen Zusammenziehen des Nahtbereiches ist dieser gasdicht.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Schläuche bzw. Kanäle besteht darin, daß diese rundgewebt sind und dabei vorzugsweise aus rundgewebtem Schlauch bestehen und damit keine Längsnähte aufweisen, die abgedichtet werden müssen.
Der am Außendurchmesser 34 des Rundkappenspezialfallschirmes (SURVIVAL-AIR- GUARD) 30 angebrachte ringförmige Stabilisierungsschlauch 31 * ist geometrisch so gestaltet, dass der Außendurchmesser 34 der Fallschirmkappe 35 größer ist als der Innendurchmesser 36 des Stabilisierungsschlauches ( s. FIG 4) Dadurch wird erreicht, dass sich der Rettungsfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) beim Berühren von Hindernissen nicht verfängt und besser abgleitet. Als Schutz gegen Beschädigung durch Fremdeinwirkung von außen oder auch für besseres Abgleiten an Hindernissen z.B. Vorsprüngen 37 an Gebäuden 38 (s. Fig. 5) kann auf der Oberfläche des Fallschirmaußendurchmessers zusätzlich auch ein geeignetes, glattes und reißfestes Verstärkungsband 39, vorzugsweise verstärkte Fallschirmseide oder Airbaggewebe angebracht werden. Ergänzend kann die Formstabilität des Fallschirmes zusätzlich auch mit so genannten Fangbändern stabilisiert werden.
Alternativ kann gemäß den Fig.6 und 7 das schnelle Aufblasen und die Versteifung des Rundkappenspezialfallschirmes (SURVIVAL-AIR-GUARD) 30 auch mit mehr als einem ringförmigen Stabilisierungsring erfolgen, wobei dann die zum Zentrum führenden Kanäle entfallen können und die ringförmigen übereinander angeordneten Stabilisierungsschläuche 40,41 jeweils mit einem oder auch mehr Gasgeneratoren gefüllt werden können. Hierbei ist es auch möglich beispielsweise pro Schlauchring zwei 42,43 bzw. 44,45 oder mehrere Gasgeneratoren zur Füllung eines Schlauchringes zu verwenden, die gegebenenfalls auch Zeit versetzt gezündet werden können. Das Zeit versetzte Zünden der Gasgeneratoren gilt auch für die Gasgeneratoren aller weiteren Stabilisierungsringe.
Beim Einsatz von zwei Gasgeneratoren pro Schlauchring sind die beiden Gasgeneratoren 42, 43 bzw. 44,45 zweckmäßigerweise am Kreisumfang bei 180° (s. FIG. 7) gegenüberliegend angeordnet, um die Reaktionskräfte auszugleichen.
Beim Einsatz von vier Gasgeneratoren 46 bis 49 pro Schlauchring(s. Fig.8) sind die vier Gasgeneratoren zweckmäßigerweise am Kreisumfang bei 0°, 90°, 180° und 270° angeordnet, um die Reaktionskräfte auszugleichen.
Bei dieser besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden gemäß Fig.8 die jeweiligen Schlauchsegmente 50 bis 53 über Muffenverbindungen 54 miteinander
verbunden, in denen auch die Gasgeneratoren 46 bis 49 befestigt werden. In Fig.9 ist die Einzelheit „A" gemäß Fig.8 in vergrößerter Darstellung veranschaulicht
Fig.10 zeigt die Muffenverbindung 54 im Schnitt, wobei die Verbindung 54 ein Formteil 55 mit Preßnuten 56 aufweist in dem ein Gewinde 57 zur Befestigung des Gasgenerators 47 vorgesehen ist. Über das Formteil 55 ist eine Dichtungshülse 58 aus Silikon mit Halte-und Preßkante 60 sowie über die Dichtungshülse 58 die Schlauchsegmente 51 und 52 und darüber eine Schutz-und Preßhülse 61 aus Aluminium geschoben, wobei selbstverständlich in den Hülsen 58 und 61 sowie den Schlauchsegmenten 51 ,52 Aussparungen für den Gasgeneratoranschluß 59 vorgesehen sind. Durch Verpressen dieser Teile wird eine gasdichte Muffenverbindung 54 erreicht. Die Ausströmdüsen des Gagenerators 47 sind mit 62 bezeichnet, die Auslöseleine für den Gasgenerator mit 63 und die Führungslaschen für die Leine mit 64. » Bei der Montage werden zunächst die Schlauchsegmente 50-53 über die
Muffenverbindungen 54 miteinander verbunden und dann die Gasgeneratoren 46-49 eingeschraubt, wobei vor dem Einschrauben des letzten Gasgenerators das System evakuiert wird, damit das Schlauchsystem 31 leicht zu einem kleinen Paket zusammengefaltet werden kann um ein System mit kleinem Volumen zu erhalten. Dieses in den Fig.8-10 veranschaulichte schnell aufblasbare Stabilisierungssystem ist damit zweckmäßigerweise konstruktiv so aufgebaut, dass es als fertiges und geprüftes Aggregat in den Spezialfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) eingebaut werden kann. Es ist somit innerhalb des Gesamtsystems austauschbar.
Das schnell aufblasbare Stabilisierungssystem 31 kann auch außerhalb der Naht der Schläuche in funktionsbedingten Abständen mit Laschen 65 versehen werden in die gut gleitende Ösen 66 eingesetzt sind, durch die am Spezialfallschirm (SURVIVAL- AIR-GUARD) befestigte Bendsel 67 geführt und mit diesem verbunden werden (S.FIG9).
Ferner können auch am Durchmesser des Spezialfallschirmes (SURVIVAL-AIR- GUARD) auf der Innenseite in geeigneten Abständen Bendsel angebracht sein, die die Schläuche des Stabilisierungsaggregates mit Spiel locker umfassen (umschlingen), um somit dem aufgeblasenen System radial Bewegungsfreiheit zu lassen, so dass unterschiedliche Dehnungseigenschaften innerhalb des Aggregates ausgeglichen und Verletzungen im Betriebszustand vermieden werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der bzw. sind die Gasgenerator(en) innerhalb des Stabilisierungsschlauches 31 angeordnet(Fig.H), wobei der Gasgenerator mit 80, der Dynamo zur elektrischen Zündung mit 81 , der Zünder mit 82, die Aufnahmeteller für den Generator mit 83, die Dichtung mit 84, die Fixiermutter mit 85 sowie die Preßhülse mit 86 bezeichnet sind.
Andere geometrische Formen des schnellaufblasbaren Stabilisierungssystems sind ebenfalls möglich, wobei die Positionierung der Gasgeneratoren sinnvoll auf die Funktion des Stabilisierungssystems abgestimmt werden muß.
Bedeutend ist, dass der Rundkappen-Spezialfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) also nicht nur durch die Strömungsgeschwindigkeit und dem Lufteintritt beim freien Fall, sondern mit pyrotechnischer Unterstützung frühzeitig in seine zweckentsprechende Form gebracht wird. Durch diese Maßnahme hat der Spezialrettungs- fallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) wesentlich früher seine tragende und zusätzlich stabilisierte Form erreicht und damit ist auch bei geringerer Sprunghöhe ca.30 m seine Funktion gewährleistet. Außerdem erzeugt das Stabilisierungssystem einen Rückfederungseffekt in Pfeilrichtung 68 und verhindert ein Zusammenklappen des Schirmes, beispielsweise bei Kollision mit Gebäuden 38 hervorgerufen durch Windversatz in Pfeilrichtung 69 (s.FIG 12).
Der Spezialfallschirm (SURVIVAL-AIR-GUARD) ist gemäß den Fig.13 und 14 ferner mit einem Gurtsystem 70 ausgestattet, das wiederum mit einer Weste 71 fest verbunden ist. Die Weste 71 ist an einem Trägergestell 120 (s.Fig.19) befestigt und befindet sich an der vorderen Seite (durch Deckel 15a verschlossenen Seite der Kammer 12) des Überlebenskoffers (SURVIVAL-CASE). Entsprechend befindet sich der Fallschirm 30 an der hinteren Seite der mittleren Kammer 12, die von dem Deckel 15b verschlossen ist. Der Fallschirm 30 ist dabei von einem feuerhemmenden Abdeckpaket 73 umgeben, wobei zum Einsatz der Fallschirm 30 aus dem Paket mittels einer Auslöseleine 110 gezogen wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Fallschirm 30 mit Hilfe eines zusätzlichen Gasgenerators aus dem für den Fallschirm vorgesehenen Behältnisses/Paket heraus katapultiert wird, wobei der dazugehörige Auslösemechanismus ebenfalls über die Auslöseleine 110 betätigt wird..
Alternativ ist es auch möglich, dass die Weste mit Gurtsystem am Schirmbehältnis (Container in dem der Schirm zusammengefaltet ist) befestigt ist. Die Kombination Weste mit Gurtsystem ermöglicht das schnelle und sichere Anlegen des Rettungssystems. Das Gurtsystem kann sich nicht verdrehen und erleichert besonders in Not- und damit verbundenen Stress-Situationen das Anlegen.
Die Gurte selbst sind in ihrer Länge personenbezogen verstellbar. Sie werden mit unverwechselbaren, farblich markierten Schnellkarabinerhaken 74 in jeweils gleichfarbige Oesen eingeklickt. Die Westen sind am Rücken und an den Brusthälften gepolstert und aus feuerbeständigem Material (wie Feuerwehranzüge) angefertigt. Sie sind in allen gängigen Normgrößen vorgesehen.
Die dritte Kammer 13 des Überlebenskoffers (SURVIVAL-CASE) 10 beinhaltet weitere Überlebenswerkzeuge und Geräte. Beispielsweise Spezialhammer (survival crasher) 90 mit Haltegriff zum Brechen von Scheiben (Fig.15), Atemschutzmaske, Staubschutzmaske, Notverbandszeug, Leine/Seil, 2 Handschuhe 91 jeweils für Rechts- und Linkshänder (Fig.15), Iatherman-Werkzeug 92 (Fig.16), Klebeband, Augenschutzbrille 93 mit schwenkbarer Lampe 94 (Fig. 17) sowie unter Umständen auch personenbezogene Utensilien und Materialien.
Der Hammer 90 weist einen zylinderförmigen Schlagteil 95 mit Riffeloberfläsche 96 einen sich daran anschließenden zylinderförmigen Sprengkeil 97 (Keillänge ca. 5 cm, Keilwinkel ca.16°) sowie einen Handgriff 98 auf, wobei der Zylinderdurchmesser
etwa 30 mm beträgt. Am Handgriff 98 mit einer Grifflänge von ca. 18 cm ist ein Gurtband 99 befestigt, welches vorzugsweise mit einem Karabinerhaken 100 in einen Schutzhandschuh 91 eingehakt ist. Schlagteil 95 und Sprengteil 97 sowie der Hammerstil 101 sind aus Edelstahl gefertigt ,während der Handgriff 98 aus Gummi besteht. Die Hammerlänge 102 beträgt ca. 12 cm die Stillänge 103 ca. 28 cm, wobei der Stildurchmesser ca. 18 mm beträgt. Das Hammergesamtgewicht ist ca. 750 Gramm.
Der Schutzhandschuh 91 weist eine Innenfläche 104 aus Leder und eine Außenfläche aus reißfestem Stoff auf. Der Daumen 105 aus Leder ist entgegen eines herkömmlichen Handschuhes nicht auf die Innenfläche 104 sondern an den Rand 106 genäht, wobei der Nahtsockel 107 flexibel nach vorn und hinten eingenäht ist, so dass keine Beeinträchtigung hinsichtlich der Beweglichkeit des Daumens bei Linksoder Rechthändergebrauch gegeben ist. Des weiteren befinden sich an der Außenfläche sowie an dem Handschuhstulpen 108 reflektierende Applikationen 109, um im Falle der Dunkelheit den Handschuh 91 mit dem verbundenen Hammer 90 besser erkennen zu können.
Durch die Handschuh-Hammer-Kombination ist gewährleistet, daß beim Einschlagen von Scheiben oder dergleichen der Hammer nicht entgleiten bzw. wegfliegen kann und daß für Links- und/oder Rechtshänder eine schnelle Benutzbarkeit/Einsatzmöglichkeit gegeben ist.
Der 3-geteilte Überlebenskoffer (SURVIVAL-CASE) hat unter anderem auch den Vorteil, dass er durch seinen variablen Aufbau die Möglichkeit bietet, die beiden äußeren Kammern 11 ,13 durch Entfernen des Trägergestells 120 und der Abdeckungen 15a, und 15b, direkt mit den gleichen Adaptionsverschlüssen zu einem 2-Kammern-Koffer (s. FIG. 18) zu verbinden, in dem sich dann nur noch die Überlebens-werkzeuge und Geräte (ohne Spezialfallschirm) befinden.
Damit ist die Möglichkeit geboten, den Überlebenskoffer (SURVIVAL-CASE) den Erfordernissen entsprechend auszustatten. Das heißt beispielsweise, wenn die äußeren Umstände im voraus klar erkennbar machen, dass nur Atem- oder Rauchschutzgeräte, sowie Rettungswerkzeuge benötigt werden, oder aber evtl. nur der Rettungsfallschirm (SURVIVAL-AIR-GARD).
Durch diese Variationsmöglichkeit ist der Einsatz des Lebensrettungsgerätes auch gezielt kostengünstig möglich.
Die an den Außenseiten der äußeren Kammern des SURVIVAL-CASE angebrachten Verschlussdeckel 14,16 können mit Emblemen, Symbolen, Bildern oder auch Texten der Gebrauchsanweisung versehen werden. Dies kann wahlweise mit Plaketten, Schildern, oder auch im Airbrush-Lackierverfahren geschehen.
Funktionsbeschreibung/Auslösevorgang für den Fallschirm:
A) Die beiden Abdeckungen 14,16 öffnen.
B) Abdeckung 15a im Mittelteil 12 entfernen. Die Abdeckung 15b bleibt verschlossen und ist vorzugsweise grundsätzlich von außen nicht zu offen, damit am Fallschirm 30 keine Veränderungen bzw. Manipulationen möglich sind.
C) Die benötigten Geräte und Werkzeuge aus den Kammern 11,13 entnehmen.
D) Die Weste 71 und damit den Koffer 10 mit dem Fallschirm 30 anziehen und das Gurtsystem 70,74 schließen.
E) Gegebenenfalls mit dem Hammer 90 eine Scheibe (Tür, Fenster oder dergl.) zerschlagen.
F) Eine an der Weste 7,1 aufgerollte und in Hintereinanderschaltung zunächst mit der Abdeckung 15b und danach mit dem Fallschirm 30 oder dem
Gurtsystem 70 verbundene Auslöseleine (dünnes Stahlseil) 110 (s. Fig. 13) wird von der Weste genommen und mit einem daran befestigten Karabinerhaken 111 an einem in der Nähe der Scheibe bzw. einer anderen, nach außen gerichteten Gebäudeöffung befindlichen Gegenstand 113 z.B. Heizkörper, Schreibtischfuß, Bürostuhl, Fensterkreuz oder dergl. befestigt(s.
Fig. 12)
G) Die Person 114 springt möglichst weit vom Gebäude weg. H) Die Auslöseleine 110, die mit der Abdeckung 15b und dem Fallschirm 30 verbunden ist, spannt sich und zieht zunächst die Abdeckung 15b aus deren Halterung in der mittleren Kammer 12 und danach den Fallschirm 30 aus dem Schirmpaket. I) Die Verbindungsleinen 112 des Fallschirms 30 zum Gurtsystem 70 spannen sich durch den zunächst freien Fall der Person
J) Gleichzeitig spannt sich die kürzer als die Verbindungsleinen 112 gehaltene und ebenfalls am Gurtsystem 70 befestigte Airbagauslöseleine 64. Der bzw. die Gasgeneratoren werden gezündet (mechanisch oder elektrisch) und die
Schirmkappe 35 durch das Aufblas-und Stabilisierungsystem 31 schnell aufgeblasen und der Schirm geöffnet sowie stabilisiert.
K) Über eine Sollbruchstelle wird die Auslöseleine 110 vom Fallschirm 30 abgetrennt. Die Leine 110 mit der daran befestigten Abdeckung 15b verbleibt
-lose hängend- am befestigten Karabinerhaken 111.
L) Die Person 114 gleitet mittels des Fallschirms sicher zur Erde 115.