Ventil, insbesondere Heizkörperventil
Die Erfindung betrifft ein Ventil, insbesondere ein Heizkörperventil, mit einem Ventileinlaß, einem ersten Ventilsitz, der mit einem ersten Ventilelement zusammenwirkt, und einem zweiten Ventilsitz, der mit einem zweiten Ventilelement zusammenwirkt, wobei beide Ventilsitze parallel zueinander hinter dem Ventileinlaß angeordnet sind.
In manchen Anwendungsbereichen ist es erforderlich, die Leistung des Ventils zu vergrößern, also die maximale
Durchflußmenge zu erhöhen, wobei die Steuerung nach wie vor relativ feinfühlig sein sollte. Im allgemeinen ist es kein Problem, die Leistung eines Ventils zu erhöhen. Im einfachsten Fall kann man dies dadurch realisieren, daß man das Ventil selbst vergrößert. Es gibt allerdings eine Reihe von Anwendungsfällen, in denen eine Vergrößerung der äußeren Abmessungen nicht möglich ist, beispielsweise bei Einbauventilen für Heizkörper. Hier werden von den Heizkörpern her Einbaumaße vorgegeben, die nicht überschritten werden können.
Ein Ventil der eingangs genannten Art ist aus DE 36 07 130 AI bekannt. Bei diesem Ventil ist jedem Ventilsitz ein eigener Auslaß zugeordnet, der wiederum eine eigene Heizkörperplatte versorgt. Die eine Heizkörperplatte ist dabei näher an der Wand des zu beheizenden Raumes angeordnet. Das Ventil weist eine Energiespartaste auf,
mit der es möglich ist, einen Ventilsitz zu verschließen und den anderen zu öffnen, so daß die wand- seitige Heizplatte stärker beheizt wird als die raum- seitige Heizplatte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil anzugeben, das bei gegebenen äußeren Dimensionen eine große Leistung aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einem Ventil der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der erste Ventilsitz und der zweite Ventilsitz in einen gemeinsamen Ventil - auslaß münden.
Man vergrößert also die Leistung oder Kapazität dieses Ventiles dadurch, daß man die Funktion auf zwei Teil- ventile aufteilt, von denen jedes einen Ventilsitz und ein Ventilelement aufweist. Diese beiden Teilventile sind parallel geschaltet. Durch eine Parallelschaltung der Teilventile läßt sich der Durchsatz durch das Ventil vergrößern, ohne daß es erforderlich wird, die Baugröße oder die äußeren Dimensionen des Ventils zu vergrößern. Dennoch bleibt eine relativ feinfühlige Rege- lungsmδglichkeit durch das Ventil erhalten.
Vorzugsweise ist das erste Ventilelement in Abhängigkeit vom zweiten Ventilelement bewegbar. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß man nach wie vor nur ein einziges Betätigungsorgan benötigt, um das Ventil zu öffnen oder zu schließen. Es reicht dabei aus, auf ein Ventilelement einzuwirken. Das zweite Ventilelement be-
wegt sich dann in Folge der Bewegung des ersten Ventil - elements .
Hierbei ist bevorzugt, daß das zweite Ventilelement um eine vorbestimmte Strecke bewegbar ist, bevor das erste Ventilelement vom ersten Ventilsitz abhebt. Man erreicht damit eine besonders feinfühlige Steuerung der Durchsatzmenge beim Öffnen des Ventils. Nach dem Öffnen des Ventils wird der Flüssigkeits- oder Fluiddurchsatz zunächst durch das zweite Ventilelement und den zweiten Ventilsitz bestimmt. Das erste Ventilelement liegt nach wie vor am Ventilsitz an. Erst wenn das zweite Ventil - element die vorbestimmte Strecke zurückgelegt hat, ist es für das erste Ventilelement möglich, daß es vom er- sten Ventilsitz abhebt und damit das entsprechende Teilventil öffnet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zwischen dem zweiten Ventilelement oder damit verbunde- nen Teilen und dem ersten Ventilelement oder damit verbundenen Teilen eine Feder angeordnet ist, die das erste Ventilelement in Richtung auf den ersten Ventilsitz belastet. Diese Feder sorgt nun dafür, daß das erste Ventilelement auch dann am ersten Ventilsitz anliegt, wenn das zweite Ventilelement vom zweiten Ventilsitz abgehoben wird. Dies ist dann eine relativ einfache Steuerung der Ventilfunktion.
Vorzugsweise sind das erste Ventilelement und das zwei- te Ventilelement koaxial zueinander angeordnet. Die beiden Teilventile sind also sozusagen übereinander an-
geordnet, so daß man den Raum, den die axiale Baulänge des Ventils zur Verfügung stellt, gut für zwei parallel geschaltete Ventile ausnutzen kann.
Vorzugsweise weist das erste Ventilelement eine Öffnung auf, durch die hindurch das zweite Ventilelement mit Fluid aus dem Ventileinlaß beaufschlagbar ist. Dies ist eine besonders einfache Führung für das Fluid aus dem Ventileinlaß zum zweiten Ventilsitz bzw. zum zweiten Ventilelement. Man benötigt keinen zusätzlichen Bauraum außen um den ersten Ventilsitz herum, der für die Fluidführung erforderlich wäre. Im Gegenteil, man kann den ersten Ventilsitz so groß machen, wie es die Baumaße des Ventils zulassen. Dies erhöht wiederum den Durchsatz durch das Ventil .
Vorzugsweise ist der zweite Ventilsitz im ersten Ventilelement angeordnet. Wenn dann beide Teilventile geöffnet sind, steht eine sehr große Strömungsfläche für das durchströmende Fluid zur Verfügung. Die Steuerung der Bewegungen der beiden Ventilelemente läßt sich relativ einfach realisieren.
Bevorzugterweise weist das zweite Ventilelement einen Mitnehmer auf, der auf das erste Ventilelement wirkt.
Damit läßt sich dann, wenn das zweite Ventilelement betätigt wird, auf relativ einfach Weise eine Bewegung des ersten Ventilelements realisieren.
Vorzugsweise ist das zweite Ventilelement an einer Ventilspindel befestigt, die von außen betätigbar ist.
Üblicherweise wird ein derartiges Ventil dann, wenn es als Heizkörperventil ausgebildet ist, von einem Thermostatventilaufsatz betätigt, der auf die Ventilspindel wirkt. Über den Wirkzusammenhang zwischen dem zweiten Ventilelement und dem ersten Ventilelement kann dann die Spindel auch auf das erste Ventilelement wirken.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Ventilspindel als einseitig geschlossenes Rohr ausgebildet, in dem eine Druckfeder angeordnet ist, die über eine Mitnehmereinrichtung, die mit einem vorbestimmten axialen Spielraum aus dem Rohr herausragt, auf das erste Ventilelement in Schließrichtung wirkt. Die Druckfeder hält also das erste Ventilelement auch dann in Anlage an dem ersten Ventilsitz, wenn sich das zweite Ventil- element bewegt hat. Dabei definiert der axiale Spielraum die maximale Bewegungslänge des zweiten Ventilelements, bevor auch das erste Ventilelement von dem ersten Ventilsitz abgehoben wird. Dies ist nämlich dann der Fall, wenn das Rohr seinerseits die Mitnehmereinrichtung mitnimmt und damit die Wirkung der Druckfeder außer Kraft setzt.
In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß eine Druckfeder zwischen dem ersten Ventilelement und einem Gegenlager angeordnet, das mit einem vorbestimmten axialen Spielraum auf der Ventilspindel befestigt ist . Das Gegenlager wird also durch die Druckfeder in Öffnungsrichtung der Ventilspindel vorge- spannt. Solange die Ventilspindel das zweite Ventilelement in Schließlage hält, liegt auch das erste Ventil-
element am ersten Ventilsitz an. Wenn sich nun die Ventilspindel in Öffnungsrichtung bewegt, dann bleibt das Gegenlager durch die Druckfeder in der Extremposition in Öffnungsrichtung an der Ventilspindel fixiert. Die Druckfeder hat eine ausreichende Länge, um das erste Ventilelement nach wie vor am ersten Ventilsitz festzuhalten. Diese Länge ist allerdings begrenzt, so daß nach einer vorbestimmten Hubbewegung der Ventilspindel das Gegenlager nicht mehr als Abstützung für die Druckfeder fungieren kann. In diesem Fall hebt das erste Ventilelement unter der Wirkung des zuströmenden Fluids vom ersten Ventilsitz ab. Eine gesteuerte Bewegung des ersten Ventilelements kann noch dadurch erreicht werden, daß die Ventilspindel nun ziehend auf das Gegenlager einwirkt und es von dem ersten
Ventilsitz wegzieht. Wenn die Druckfeder am Gegenlager und am ersten Ventilelement befestigt ist, dann überträgt sich diese Zugbewegung auch auf das erste Ventilelement, das dadurch gesteuert vom ersten Ventilsitz wegbewegt wird.
In einer dritten alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß eine Öffnungsfeder auf das erste Ventilelement in Öffnungsrichtung wirkt und das zweite Ventilelement am ersten Ventilelement abgestützt ist. Auch in diesem Fall öffnet sich das Ventil, wenn ein Schließdruck auf die Ventilspindel nachläßt oder entfällt. Allerdings wird die Öffnungskraft von der Öffnungsfeder erzeugt, die unmittelbar auf das erste Ventilelement wirkt. Sofern keine weiteren Maßnahmen ge- troffen worden sind, öffnen dann das ersten und das zweite Ventilelement gleichzeitig.
Hierbei kann allerdings vorgesehen sein, daß das zweite Ventilelement über eine Feder am ersten Ventilelement abgestützt ist, die über einen vorbestimmten Bewegungsweg des zweiten Ventilelements eine größere Kraft auf das erste Ventilelement erzeugt als die Öffnungsfeder. Über diesen vorbestimmten Weg wird also das zweite Ventilelement geöffnet, während das erste Ventilelement über die Kraft der Feder noch geschlossen bleibt .
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die Feder in einem Begrenzungselement angeordnet ist, das mit einem vorbestimmten axialen Bewegungsspielraum am Ventilsitz befestigt ist. Das Begrenzungselement begrenzt also den vorbestimmten Bewegungsweg, den das zweite Ventilelement zurücklegt, bevor das erste Ventilelement vom ersten Ventilsitz abhebt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit einer Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines Ventils,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines Ventils,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform eines Ventils,
Fig. 3a die Durchlaßcharakteristik des Ventils nach Fig. 3,
Fig. 4 eine vierte Ausführungsform eines Ventils und
Fig. 4a die Durchlaßcharakteristik des Ventils nach Fig. 4.
Fig. 1 zeigt ein als Heizkörperventil ausgebildetes Ventil 1 mit einem Gehäuse 2, das eine Befestigungsgeometrie 3 aufweist, beispielsweise ein Schraubgewinde.
Das Gehäuse 2 weist einen Ventileinlaß 4 und einen Ventilauslaß 5 auf.
Der Ventileinlaß 4 mündet an einem ersten Ventilsitz 6, der mit einem ersten Ventilelement 7 zusammenwirkt . Im ersten Ventilelement 7 ist ein zweiter Ventilsitz 8 angeordnet, der mit einem zweiten Ventilelement 9 zusammenwirkt. In der in Fig. 1 dargestellten Position liegen beiden Ventilelemente 7, 9 an ihren Ventilsitzen 6, 8 an. Das Ventil 1 ist damit geschlossen, d. h. ein Strömungspfad zwischen dem Ventileinlaß 4 und dem Ventilauslaß 5 ist unterbrochen.
Das zweite Ventilelement 9 wird über eine Spindel 10 betätigt. Die Spindel 10 ist über eine im Gehäuse abge- stützte Öffnungsfeder 11 in Öffnungsrichtung belastet. Es ist ein Betätigungsstift 12 vorgesehen, der durch eine Stopfbuchse 13 nach außen geführt ist, und die Spindel 10 in Schließrichtung steuert. Wenn also eine äußere Kraft auf den Betätigungsstift 12 wirkt, bei- spielsweise von einem Thermostatventilaufsatz, dann wird das zweite Ventilelement 9 auf den zweiten Ventil-
sitz 8 gedrückt, der im ersten Ventilelement 7 angeordnet ist. Dadurch wird das erste Ventilelement 7 auf den ersten Ventilsitz 6 gedrückt und das Ventil wird geschlossen.
Das erste Ventilelement 7 ist Bestandteil eines Ventil - elementkörpers, der parallel zum ersten Ventilelement 7 eine Platte 15 aufweist, die über eine Halterung 16 mit dem ersten Ventilelement 7 verbunden ist. Die Platte 15 weist eine Öffnung 17 auf, durch die die Spindel 10 geführt ist. Am unteren Ende der Spindel 10 ist das zweite Ventilelement 9 mit Hilfe eines Stiftes 18 befestigt. Der Stift 18 weist eine Erstreckung auf, die größer ist als der Durchmesser der Öffnung 17.
Die Spindel 10 ist rohrartig ausgebildet und an ihrem oberen Ende 19 geschlossen. In der Spindel 10 ist eine Druckfeder 20 angeordnet, die sich einerseits am Ende 19 abstützt, andererseits an einem Stift 21, der durch die Spindel 10 gesteckt ist und dementsprechend nach außen ragt. Der Stift 21 ist hierbei durch Langlöcher 22 geführt. Der Stift 21 hat eine Länge, die ebenfalls größer ist als der Durchmesser der Öffnung 17. Die Langlöcher 22 haben eine axiale Erstreckung, die aus- reicht, daß der Stift 21 das erste Ventilelement 7 dann, wenn das zweite Ventilelement 9 am zweiten Ventilsitz 8 anliegt, gegen den ersten Ventilsitz 6 drückt und zwar über die Platte 15 und die Halterung 16. Es sollte an dieser Stelle bemerkt werden, daß die Halte- rung 16 nicht nur an einer Position in Umfangsrichtung angeordnet ist, sondern mehrere Stege, beispielsweise
drei, umfassen kann, die in Umfangsrichtung gleichförmig verteilt zwischen der Platte 15 und dem ersten Ventilelement 7 angeordnet sind.
Wenn nun der Druck auf den Betätigungsstift 12 nachläßt, dann schiebt die Öffnungsfeder 11 die Spindel 10 vom Ventileinlaß 4 weg. Dabei wird das zweite Ventil - element 9 vom zweiten Ventilsitz 8 abgehoben. Die Feder 20 entspannt sich dabei zwar, sie hat aber immer noch eine ausreichende Kraft, um über den Stift 21 das erste Ventilelement 7 am ersten Ventilsitz 6 festzuhalten. Die Feder 20 kann dementsprechend durchaus stärker ausgebildet sein als die Öffnungsfeder 11.
Nach einem vorbestimmten axialen Bewegungsspielraum, der bestimmt ist durch den Abstand zwischen dem Stift 18 und der Platte 15, kommt der Stift 18 an der Platte 15 zur Anlage. Gleichzeitig damit kann auch das untere Ende der Langlöcher 22 zur Anlage an den Stift 21 kom- men. Dies ist jedoch nicht Voraussetzung. Bei einer weiteren Bewegung der Spindel 10 vom Ventileinlaß 4 weg wird dementsprechend der Ventilelementkörper 14 vom Ventileinlaß weggezogen. Bei dieser Bewegung hebt automatisch das erste Ventilelement 7 vom ersten Ventilsitz 6 ab.
Wenn beide Ventilelemente 7, 9 von ihren Ventilsitzen 6, 8 abgehoben sind, dann entsteht ein relativ großer Strömungsquerschnitt, so daß ein entsprechend großer Volumenstrom durch das Ventil 1 hindurchtreten kann.
Dennoch bleibt die Regelungsmöglichkeit sehr feinfüh-
lig, insbesondere in einem Bereich, wo das Ventil 1 zu öffnen beginnt .
Die Schließbewegung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Wenn über den Betätigungsstift 12 ein Druck in Schließrichtung auf die Spindel 10 ausgeübt wird, dann wird die Spindel 10 mit der Druckfeder 20 auf den Ventileinlaß 4 zu bewegt. Die Position des zweiten Ventilelements 9 wird dabei durch die Position der Spindel 10 bestimmt. Der Ventilelementkörper 14 ist durch die
Druckfeder 20 relativ zum zweiten Ventilelement 9 in Richtung auf den Ventileinlaß 4 vorgespannt, so daß das erste Ventilelement 7 am ersten Ventilsitz 6 zur Anlage kommt, während das zweite Ventilelement 9 noch vom zweiten Ventilsitz 8 entfernt ist. Erst bei einer weiteren Bewegung der Spindel 10 nach unten, d. h. in Richtung auf den Ventileinlaß 4, wird auch das durch das zweite Ventilelement 9 und den zweiten Ventilsitz 8 gebildete Teilventil geschlossen.
Die beiden Teilventile sind also übereinander angeordnet. Sie sind zwischen dem Ventileinlaß 4 und dem Ventilauslaß 5 parallel geschaltet. Der zweite Ventilsitz 8 ist im ersten Ventilelement 7 angeordnet.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der gleiche und einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind.
Auch bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 ist der zweite Ventilsitz 8 im ersten Ventilelement 7 angeordnet. Das
zweite Ventilelement 9 ist an der Spindel 10' befestigt. Die Spindel 10' weist etwas oberhalb des zweiten Ventilelements 9 eine ringförmige Ausnehmung 23 auf, an der ein Gegenlager 24 angeordnet ist, das in die Aus- nehmung 23 eingreift. Hierbei hat die Ausnehmung 23 eine axiale Erstreckung, die größer ist als die axiale Ausdehnung des Gegenlagers 24. Zwischen dem Gegenlager
24 und dem ersten Ventilelement 7 ist eine Druckfeder
25 angeordnet, die sowohl mit dem Gegenlager 24 als auch mit dem ersten Ventilelement 7 verbunden ist. Die Druckfeder ist also auch zur Übertragung von Zugkräften zwischen dem Gegenlager 24 und dem ersten Ventilelement 7 geeignet. Die Druckfeder 25 hat allerdings eine begrenzte Länge, d. h. sie kann sich nicht über eine vor- bestimmte Länge hinaus ausdehnen, was im folgenden erläutert wird.
Wenn die Spindel 10', wie in Fig. 2 dargestellt, in ihrer Schließposition ist, dann drückt sie das zweite Ventilelement 9 gegen den zweiten Ventilsitz 8 im ersten Ventilelement 7, das seinerseits wieder gegen den ersten Ventilsitz 6 gedrückt wird.
Bei einer Öffnungsbewegung der Spindel 10', die von der Öffnungsfeder 11 bewirkt wird, hebt zunächst das zweite Ventilelement 9 vom ersten Ventilelement 8 ab. Die Druckfeder 25 sorgt dafür, daß das erste Ventilelement 7 nach wie vor am ersten Ventilsitz 6 anliegt. Das Gegenlager 24 wird durch die Wirkung der Druckfeder 25 gegen das obere Ende der Ausnehmung 23 der Spindel 10' gedrückt .
Bei einer weiteren Bewegung der Spindel 10' nach oben, also vom Ventileinlaß 4 weg, ist nach einer vorbestimmten Strecke ein Punkt erreicht, an dem die Druckfeder 25 ihre maximale Ausdehnung erreicht hat. Der Schließdruck auf das erste Ventilelement 7 läßt dabei nach. Bei einer weiteren Bewegung der Spindel 10 ' nach oben kommt das untere Ende der Ausnehmung 23 in Eingriff mit dem Gegenlager 24 und zieht dieses nach oben, d. h. vom Ventileinlaß 4 weg. Diese Bewegung wird über die Druckfeder 25 auf das erste Ventilelement 7 übertragen, so daß das Ventilelement 7 vom Ventilsitz 6 weggezogen wird. Wenn beide Teilventile, d. h. das erste Ventil - element 7 mit dem ersten Ventilsitz 6 und das zweite Ventilelement 9 mit dem zweiten Ventilsitz 8, geöffnet sind, dann steht ein relativ großer Strömungsquer- schnitt für das durchströmende Fluid vom Ventileinlaß 4 zum Ventilauslaß 5 zur Verfügung. Die beiden Teilventile sind parallel geschaltet. Zusätzlich kann im Ventil- einlaß noch ein Rohrstutzen 26 angeordnet sein, der so ausgerichtet ist, daß er eine Öffnung 27 im ersten Ventilelement 7 überdeckt. Durch den Rohrstutzen 26 kann die Anströmung an das zweite Ventilelement 9 verbessert werden.
Fig. 3 zeigt eine dritte alternative Ausgestaltung, bei der gleiche und entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren 1 und 2 versehen sind.
Im Unterschied zu den Ausführungsformen der Figuren 1 und 2 sind nunmehr beide Ventilsitze 6 , 8 im Gehäuse
ausgebildet. Dementsprechend weist der Ventilauslaß 5 zwei Öffnungen im Gehäuse 2 auf.
Die Öffnungsfeder 11 wirkt nun auf das erste Ventilele- ment 7 und zwar von unten her, d. h. aus Richtung des Ventileinlasses 4. Die Spindel 10", an dessen unterem Ende das zweite Ventilelement 9 befestigt ist, stützt sich über ein Begrenzungselement 28, das mit einem axialen Bewegungsspielraum in der Spindel 10" angeordnet ist, an dem ersten Ventilelement 7 ab, beispielsweise über einen sternförmig angeordneten Steg 29, von dem aus Gründen der Übersicht nur ein Ast erkennbar ist . Der Steg 29 soll die Öffnung 27 im ersten Ventilelement 7 natürlich nicht verschließen. Die Feder 28 ist stär- ker als die Öffnungsfeder 11.
Die Funktionsweise dieses Ventils ist folgende:
Wenn die Spindel 10" nach unten gedrückt wird, bei- spielsweise unter der Wirkung des Betätigungsstiftes
12, dann liegt das zweite Ventilelement 9 am zweiten Ventilsitz 8 und das erste Ventilelement 7 am ersten Ventilsitz 6 an.
Wenn die Spindel 10" aus dieser Position nach oben bewegt wird, dann hebt sie das zweite Ventilelement 9 vom zweiten Ventilsitz 8 ab. Das erste Ventilelement 7 bleibt allerdings in Anlage am ersten Ventilsitz 6, weil die Feder 30 im Begrenzungselement 28 eine Kraft auf das erste Ventilelement 7 ausübt, die größer ist als die Kraft der Feder 11. Allerdings ist die Hublänge
der Feder 30 durch das Begrenzungselement 28 begrenzt, das nach einer vorbestimmten axialen Bewegung der Spindel 10" mitgenommen wird. Sobald das Begrenzungselement 28 bewegt wird, übt die Feder 30 keinen Einfluß mehr auf das erste Ventilelement 7 aus. Das erste Ventilelement 7 wird unter der Wirkung der Öffnungsfeder 11 vom ersten Ventilsitz 6 abgehoben.
Die Öffnungscharakteristik dieses Ventils ist in Fig. 3a dargestellt. Hierbei ist der Weg der Spindel 10" nach rechts aufgetragen (Xp) . Der Volumendurchsatz ist nach oben aufgetragen. Man kann erkennen, daß nach dem Öffnen des Ventils zunächst eine relativ schwächere Steigerung des Volumendurchsatzes mit zunehmender Öff- nungslange erfolgt, solange nur das durch das zweite
Ventilelement 9 und den zweiten Ventilsitz 8 gebildete Teilventil aktiv ist. Wenn das andere Teilventil aktiv wird, dann steigt der Durchsatz Q wesentlich stärker an.
Fig. 4 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform, bei der (siehe Fig. 4a) der Volumendurchsatz Q gleichförmig mit der Hublänge Xp ansteigt . Im Unterschied zu der Ausführungsform nach Fig. 3 ist hierbei keine Feder mehr zwi- sehen der Spindel 10" und dem ersten Ventilelement 7 angeordnet. Die Spindel 10" stützt sich vielmehr über ein Druckstück 31, das fest mit der Spindel 10" verbunden ist, direkt an dem ersten Ventilelement 7 ab.
Wenn nun die Kraft auf die Spindel 10" nachläßt, dann drückt die Öffnungsfeder 11 das erste Ventilelement 7
vom ersten Ventilsitz 6 weg. Diese Bewegung überträgt sich unmittelbar auf das zweite Ventilelement 9, das dementsprechend vom zweiten Ventilsitz 8 wegbewegt wird.
Auch bei den Ausgestaltungen nach den Figuren 3 und 4 sind die beiden Teilventile parallel geschaltet. Sie sind übereinander angeordnet (bezogen auf die Axial- richtung des Ventils) und die Flüssigkeit strömt durch das erste Ventilelement 7 zum zweiten Ventilsitz 8.