Skibindung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Skibindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im Unterschied zu Abfahrtsbindungen besteht ein entscheidendes Funktionsmerkmal von Touren-, Telemark- oder Langlaufbindungen darin, daß der zugehörige Skischuh zwar am vorderen Sohlenende durch ein Halteelement auf dem Ski gehalten wird, das hintere Sohlenende (der Absatz) aber nicht auf dem Ski festgehalten sein darf, sondern diesem gegenüber anhebbar sein muß. Die Er- füllung dieser elementaren Forderung, die sich aus den Bewegungsabläufen beim Langlauf oder Tourenskilauf bzw. Abfahren im Telemarkstil herleitet, ist bei früheren Bindungskonstruktionen in der Regel mit Einbußen bei den Führungseigenschaften der Bindung einhergegangen.
Seit Jahren sind aber auch Langlauf-, Touren- und Telemarkbindungen bekannt und im praktischen Gebrauch, bei denen über korrespondierende Eingriffsabschnitte an der Bindung und am daran angepaßten Skischuh eine gute Seitenführung zumindest in auf die Bindung aufgesetzter Stellung des Skischuhs erzielt wird.
Aus der DE 34 12 073 C2 ist eine Langlauf-Sicherheitskibindung bekannt, bei der eine auf dem Ski befestigte biegsame Platte mit einer hinteren Drehlagerung den Skischuh auch im angehobe- nen Zustand gegenüber dem Ski seitlich relativ gut führt und
zudem ein Auslösen der Halterung bei einer Torsionsbeanspruchung des Skischuhs grundsätzlich erlaubt. Für die Gleitphase mit auf dem Ski aufgesetzten Skischuh sind noch zusätzliche Stabilisierungselemente vorgesehen.
Aus der EP 0 806 977 Bl ist eine Skibindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Diese Skibindung weist in einer vorteilhaften Ausführungsform ein an der Unterseite der Schuh- Vordersohle angreifendes Spannelement auf, welches insbesondere als biegeelastisches Teil in Form eines Federbandes oder -blat- tes ausgebildet ist.
Diese Skibindung bietet gute Führungs- und Kraftübertragungseigenschaften, es gibt aber hierbei noch Verbesserungsbedarf ins- besondere hinsichtlich der Sicherheitseigenschaften sowie auch einer einfachen und wenig kraftaufwendigen Betätigung.
In der unveröffentlichten Deutschen Patentanmeldung 100 31 775.8 der Anmelderin wird eine diesbezüglich verbesserte Ski- bindung der gattungsgemäßen Art in einer Reihe verschiedener
Ausführungsformen beschrieben, welche sowohl bei manueller Betätigung (zum Austeigen), als auch beim unzulässig hoher Torsionsbeanspruchung des Skis bzw. Skischuhs auslöst und gegenüber vorbekannten Skibindungen erhebliche Fortschritte in den Sicherheits- und Gebrauchseigenschaften erbracht hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe der Weiterbildung einer gattungsgemäßen Skibindung mit dem Ziel der Schaffung einer leicht betätigbaren Sicherheits-Skibindung für den Langlauf, Torenskilauf oder Abfahrstiauf im Telemarkstil zugrunde.
Diese Aufgabe wird nach einem ersten Aspekt der Erfindung durch eine Skibindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und nach einem zweiten relativ selbständigen Aspekt durch eine Skibindung mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
Eine federelastische Ausführung der das erste Halteelement bildenden Klammer ermöglicht in vorteilhafter Weise ein Herausdrehen der Skischuh-Vorderspitze bei unzulässig hoher Torsionsbe- lastung zwischen Ski und Skischuh und realisiert damit in höchst einfacher Weise einen beim Abfahren sehr wesentlichen Sicherheitsaspekt der vorgeschlagenen Skibindung. Die Erfindung schließt den grundlegenden Gedanken ein, das vordere Halteelement konstruktiv einfach und zugleich stabil als Klammer auszu- führen, welche die Sohle des Skischuhs nahe der Schuhspitze von beiden Seiten her umgreift. Sie schließt weiter den Gedanken ein, zur Förderung eines anatomisch und physiologisch vorteilhaften Bewegungsablaufes beim Laufen diesem Halteelement ein elastisches Andruckelement zuzuordnen, welches die Sohle gegen die Halteklammer andrückt, doch beim Laufen beim Anheben des Absatzes unter der Schuhspitze elastisch nachgibt.
In einer unter herstellungstechnischen Gesichtspunkten bevorzugten Ausführung ist das Halteelement als im Querschnitt im wesentlichen U-förmige Halteklammer aus Metall (speziell Stahl) oder aus einem hochfesten Kunststoff ausgebildet, wobei die Enden der Schenkel des „U" nach innen abgewinkelt sind und die Eingriffsabschnitte mit der Oberseite der Skischuh-Vordersohle bilden. Diese Halteklammer ist mit ihrer Basis dem Ski zuge- wandt und an diesem bzw. einer Bindung-Grundplatte angebracht. Das Andruckelement ist bevorzugt als in Gebrauchslage unter der Sohle des Skischuhs liegender, auch bei tiefen Temperaturen dauerelastischer Elastomerblock ausgebildet. Der Elastomerblock liegt zweckmäßigerweise vor oder auch zum Teil innerhalb der Halteklammer. Er kann insbesondere eine zum Skienden in leicht schräg abfallende und/oder in Längsschnittebene leicht ballig gekrümmte Oberseite haben.
In einer weiter bevorzugten Ausführung ist an der das vordere und hintere Halteelement verbindenden Spanneinrichtung (bzw. im
Bereich des vorderen und/oder hinteren Halteelementes) eine bei manueller Betätigung - speziell Druck von oben - ansprechende Entriegelungseinrichtung vorgesehen, die eine Entspannung der Spanneinrichtung bewirkt und ein Austeigen aus der Bindung mit dem Skischuh ermöglicht.
Mit dem Vorsehen eines auf Krafteinwirkung längs einer Achse ansprechenden Betätigungselementes, welches eine Entriegelung der erwähnten formschlüssigen Verriegelung bewirkt, wird die Bedienung der Skibindung im Vergleich zu den bekannten Übertot- punkt-Schließ- und -Spanneinrichtungen wesentlich vereinfacht. Dies ergibt für den Nutzer einen weiteren wesentlichen Gebrauchswertvorteil .
Die Spanneinrichtung umfaßt in einer bevorzugten Ausführung ein in einer Längsschnittebene der Skibindung biegeeleastisches flächiges Verbindungsteil, insbesondere, eine flexible Kunststoffplatte, welches das vordere und hintere Halteelement mindestens mittelbar miteinander verbindet, wobei neben der Biege- elastizität des Verbindungsteiles selbst durch zusätzliche Mittel eine gewisse, federbelastete Verschieblichkeit in Ski- Längsrichtung realisiert wird. Das flächige Verbindungsteil ist gegenüber dem Ski seitlich geführt, und zwar insbesondere durch die Seitenwandungen eines am Ski befestigten Bindungsgehäuses, welches die Seitenkanten des Verbindungsteiles zumindest im vorderen Bereich abschnittsweise umgreifen.
Im Bereich des vorderen oder des hinteren Halteelementes oder auch zwischen beiden ist eine Federeinrichtung zum Vorspannen des hinteren Halteelementes in Verriegelungsstellung mit dem Skischuh - in einer weiter bevorzugten Ausführung konkret mit dessen Vordersohle - vorgesehen. Speziell ist zwischen dem vorderen und hinteren Halteelement eine vordere Federeinrichtung zum Vorspannen des ersten Verriegelungselementes in Eingriffs- Stellung mit dem zweiten Verriegelungselement vorgesehen, und
am hinteren Halteelement ist eine hintere Federeinrichtung zum Vorspannen des hinteren Halteelementes in Eingriffsstellung mit der Schuh-Vordersohle (oder auch der Absatz-Hinterkante) vorgesehen.
Die beiden Federeinrichtungen wirken beim Ver- und Entriegeln der Bindung zusammen, und die Federkraft der hinteren Federeinrichtung ist größer als diejenige der vorderen Federeinrichtung vorgegeben. Hierdurch bewirkt ein Lösen des Eingriffszustandes zwischen dem ersten und zweiten Verriegelungselement ein geringfügiges Zurückführen der Spanneinrichtung mit dem darin angebrachten hinteren Halteelement unter der Wirkung der hinteren Federeinrichtung und entgegen der (schwächeren) Wirkung der vorderen Federeinrichtung. Im Ergebnis wird die Verriegelung zwischen dem hinteren Halteelement und dem entsprechenden Eingriffsabschnitt der Skischuhsohle gelöst ("Release") und dear Skischuh kann aus der Bindung herausgeschwenkt werden. Sobald der Skischuh jedoch die Bindung verlassen hat, entspannt sich die hintere Federeinrichtung, und daraufhin kann die vordere Federeinrichtung ihre Wirkung entfalten und das Eingriffselement in die Longitudinalposition zurückführen, die einen erneuten Eingriff mit dem zweiten Verriegelungselement ermöglicht. Die Bindung ist dann wieder in Einstiegslage ("Step-in") .
In die vorgeschlagene Skibindung ist vorteilhafterweise auch eine Skibremse integriert, um sie auch für den Fall eines Lö- sens des Skis bei einer Abfahrt im Telemarkstil mit im wesentlichen den vollen Gebrauchseigenschaften einer Abfahrtsbindung auszustatten. Die Skibremse hat in an sich bekannter Weise ei- nen Betätigungsabschnitt, der im direktem Kontakt mit der Unterseite der Vordersohle des Skischuhs steht und federbelastet gegen diese angedrückt wird. Befindet sich der Skischuh nicht (mehr) in der Skibindung, kann dieser Betätigungsabschnitt frei nach oben springen, wodurch die Skibremse aktiviert wird.
In einer besonders einfachen und sicherfunktionierenden Ausführung ist sie als federnder Schwenkhebel ausgebildet, der um eine Achse in seinem Mittenbereich schwenkbar ist und dessen Vorderende den Betätigungsabschnitt bildet, während sein hinteres Ende bei den Ski seitlich umgreifende Krallen aufweist, welche die eigentlichen Wirkabschnitte der Skibremse darstellen. Der Betätigungsabschnitt ist in vorteilhafter Weise in einer Ausnehmung des Flächenverbindungsteiles in oder nahe der Mittenachse der Skibindung eingesetzt. Besonders vorteilhaft ist eine am Bindungs-Grundkörper schwenkbar fixierte Ausführung, deren Vorderende (Betätigungsabschnitt) bis über eine vordere Schwenkachse des Flächenverbindungsteiles reicht. Sie wird dort durch das Vorderende des Skischuhs zuverlässig festgehalten, auch wenn dessen Absatz angehoben wird, und schwenkt nur dann ihre Wirkstellung, wenn der Skischuh die Bindung verläßt.
Zum Ausgleich der beim Anheben und Absenken des Schuhabsatzes mit der Flexion der Spanneinrichtung - insbesondere des flächigen Verbindungsteiles - einhergehenden Längenänderung sind be- vorzugt am hinteren Halteelement Federmittel vorgesehen. In einer besonders vorteilhaften Ausführung übernimmt diese Funktion die oben erwähnte hintere Federeinrichtung, die im übrigen die Federvorspannung zur Verriegelung des hinteren Halteelementes liefert.
Weiterhin sind am hinteren Halteelement - in einer alternativen Ausführung auch im Bereich des vorderen Halteelementes - Verstellmittel zur Längenverstellung der Bindung vorgesehen, die zweckmäßigerweise ein in einer Längsführung angeordnetes und dort (beispielsweise mit einer Feststellschraube) feststellbares Gleitstück umfassen.
Die vordere Federeinrichtung hat in einer bevorzugten Ausführung eine an einem Ende gegen eine Bindungs-Montageplatte abge- stützte und mit dem anderen Ende mit der (zweiten) Entriege-
lungseinrichtung verbundene, als Druckfederelement eingesetzte Schraubenfeder mit langem Hub. Dieses Druckfederelement spannt das zweite Verriegelungselement in Eingriffstellung mit dem ersten Verriegelungselement vor. Dieser Eingriff wird (wie an an- derer Stelle erwähnt) durch Ausübung eines Drucks von oben auf das erste Verriegelungselement gelöst, damit der Skifahrer aus der Bindung aussteigen kann.
Am ersten Verriegelungselement ist insbesondere ein rückstel- lendes Torsionsfederelement und/oder eine Hebeleinrichtung mit einem Schwenkhebel vorgesehen, der - insbesondere durch das Torsionsfederelement - in eine Schließstellung und durch Druck auf einen geeignet angeordneten und ausgeformten Betätigungsabschnitt in die Öffnungsstellung geschwenkt werden kann.
Mindestens im Bereich des vorderen Halteelementes bzw. der Spanneinrichtung ist das flächige Verbindungselement als eine Auflageplatte für die Skischuh-Vordersohle ausgebildet, die zweckmäßigerweise zur Vermeidung von Funktionsbeeinträchtigun- gen durch angesammelten Schnee an der Unterseite grob kontu- riert ist. Bei der Ausführung der Erfindung mit einem an der Skischuh-Vordersohle angreifenden hinteren Halteelement ist hinter diesem zudem ein - zweckmäßigerweise ebenfalls grob kon- turiertes - Auflageelement für den Schuhabsatz vorgesehen.
Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im übrigen aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Figuren. Von diesen zeigen:
Fig. 1 eine synoptische Darstellung einer Skibindung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in Art einer kombinierten Seitenansicht und Längsschinttdarstellung in einer senkrechten Schnittebene, wobei zwei ver-
schiedene Stellungen der Skischuh-Vordersohle gezeigt sind,
Fig. 2 eine weitere Darstellung der Skibindung nach Fig. 1 in Form einer mit Teil-Längsschnittdarstellungen in zur Skioberfläche parallelen Schnittebenen kombinierten Draufsicht,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der wesentlichen Konstruktionselemente der Skibindung nach Fig. 1 und
2 (ohne Bindungsgehäuse)
Fig. 4 ei e skizzenartige Darstellung in Art von Fig. 1 zur Verdeutlichung des grundlegenden Aufbaus durch eine zusätzliche Skibremse modifizierten Skibindung der in
Fig. 1 bis 3 gezeigten Art,
Fig. 5 eine an Fig. 2 angelehnte, skizzenartige Darstellung (Draufsicht) der Skibindung nach Fig. 4 und
die Figuren 6 und 7A bis 7C skizzenartige Darstellungen einer gegenüber der Ausführung nach Fig. 4 und 5 nochmals geringfügig modifizierten Skibindung in Draufsicht sowie drei Seitenansichten in verschiedenen Stellun- gen eines Skischuhes.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Skibindung 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in dem auf einem (nicht dargestellten) Ski montierten Zustand, wobei man sich auf der linken Sei- te der Figur die Skispitze und auf der rechten Seite das Skiende vorzustellen hat. Fig. 3 zeigt die wesentlichen Komponenten des vorderen Teils der Skibindung 1 noch einmal in einer räumlichen Darstellung. In Fig. 1 ist die Skioberfläche 3 als durchgezogene Linie dargestellt, und es ist der vordere untere Teil eines Skischuhs 5 zum einem in voll abgesenkter Stellung
und zum anderen mit leicht angehobenem Absatz gezeigt. Der Skischuh 5 hat eine Vordersohle 7 mit einem umlaufend vorstehendem Sohlenrand 7a und einem hinteren Sohlenende 7b, die im Eingriff mit wesentlichen Funkitonselementen der Skibindung 1 stehen (siehe dazu weiter unten) .
Die Skibindung 1 umfaßt als wesentliche Funktionseinheiten eine Montageplatte 9, ein vorderes Halteelement 11 mit zugeordnetem elastischem Andruckelement 13, eine hintere Halteeinrichtung 15, eine das vordere Halteelement 11 mit der hinteren Halteeinrichtung 15 verbindende flexible Kunststoffplatte 17 und eine vor dem vorderen Halteelement angeordnete Entriegelungseinrichtung 19.
Das vordere Halteelement 11 ist als federnde Stahl-Halteklammer mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt ausgebildet, wobei die Schenkel des „U" nach innen gerichtete Abkantungen 11a aufweisen, mit denen die Halteklammer 11 von beiden Seiten den Sohlenrand 7a der Skischuh-Vordersohle 7 umgreift. Wie am besten in Fig. 2 und 3 zu erkennen ist, ist die Halteklammer 11 in Anpassung an die Gestalt der Skischuh-Vordersohle nach hinten etwas aufgeweitet. Ihre federnde Ausführung ermöglicht bei Einwirkung einer unzulässig hohen Torsionskraft zwischen Skischuh und Ski ein federndes Aufweiten, welches ein Herausdrehen der Vordersohle 7 aus der Halteklammer 11 und damit ein Lösen des Skischuhs 5 aus der Bindung 1 und damit von dem Ski ermöglicht.
Das in der gezeigten Ausführung unmittelbar vor der Halteklam- er 11 angeordnete, als massiver Elastomerblock ausgeführte elastische Andruckeelement 13, dessen Oberseite leicht konvex und nach hinten geringfügig abfallend ausgeführt ist, steht mit der Unterseite der Vordersohle 7 in Flächenkontakt, drückt die Oberseite des Sohlenrandes 7a gegen die Unterseite der Abkan- tungen 11a an und erzeugt somit einen Reibwiderstand gegen eine
Drehung des Skischuhs 7 um eine auf der Skioberfläche senkrecht stehende Achse. Hierdurch wird erreicht, daß eine Drehung des Skischuhs nur bei größeren Seitenkräften und ein Herausdrehen des Skischuhs 5 aus der Bindung nur bei gefährlich hohen Sei- tenkräften möglich ist. Der Elastomerblock 13 sorgt also in dieser Hinsicht für vernünftige Führungseigenschaften der Bindung in Kombination mit einer Sicherheits-Auslösefunktion. Zum anderen setzt der Elastomerblock 11 einem Anheben des Absatzes des Skischuhs 5 einen elastischen Widerstand an der Spitze der Vordersohle 7 entgegen und erzeugt somit die bei einem solchen Anheben biodynamisch wünschenswerte Rückstellkraft.
Die hintere Halteeinrichtung 15 wird - da sie nicht den Kern der Erfindung betrifft - nachfolgend nur in groben Zügen be- schrieben. Sie umfaßt als hinteres Halteelement einen federbelasteten Schwenkhebel 21, der über ein Walzenpaar 23 im Eingriff mit dem hinteren Sohlenende 7b steht. Durch eine Schwenkbewegung folgt der (in Fig. 1 in zwei Schwenkstellungen gezeigte) Schwenkhebel 21 bis zu einem gewissen Grade einem Anheben der Ferse des Skischuhs 5, ohne daß der Eingriff zwischen dem Walzenpaar 23 und dem hinteren Sohlenende 7b aufgehoben wird. Eine hintere Federeinrichtung 25, die in ein Halteeinrichtungs- Gehäuse 27 eingebettet ist, zieht das hintere Halteelement 21 gegen das hintere Sohlenende 7D an. Eine Verstellschraube 29 dient zur Einstellung der hinteren Halteeinrichtung 15.
Die Entriegelungseinrichtung 19 zum Öffnen der Bindung umfaßt im wesentlichen ein als torsionsfederbelasteter Schwenkhebel ausgebildetes erstes Verriegelungselement 31 und ein als druck- federbelastetes Gleitstück 33 ausgebildetes zweites Verriegelungselement. Beide Teile 31, 33 sind im Querschnitt annäherend U-förmig ausgebildet und haben am vorderen Ende jeweils eine Abkantung 31a, 33a als Eingriffsabschnitt zum gegenseitigen Eingriff.
Der das erste Verriegelungselement bildende Schwenkhebel 31 ist um eine Drehachse 35 schwenkbar, die in einem U-förmigen Halter 37 gelagert ist. Um die Drehachse 35 ist eine als Torsionsfeder wirkende Schraubenfeder 39 gewickelt, welche den Schwenkhebel 31 in Eingriffsstellung mit dem Gleitstück 33 vorspannt. Durch Druck von oben mit einem (in Fig. 1 gestrichelt dargestellten) Skistock 41, der in eine Führungsöffnung 43 in einem vorderen Bindungsgehäuse 45 einführbar ist, kann der Schwenkhebel 31 im Uhrzeigersinn soweit geschwenkt werden, daß seine Abkantung 31a außer Eingriff mit der Abkantung 33a des Gleitstücks 33 gerät.
Das zweite Verriegelungselement (Gleitstück) 33 hat neben der erwähnten ersten, nach oben weisenden Abkantung 33a noch eine zweite, nach unten weisende Abkantung 33b, die in eine vordere Federeinrichtung (Schraubenfeder) 47 ragt. Diese spannt das Gleitstück 33 nach vorne - also in Eingriffsstellung mit dem Schwenkhebel 31 - vor. Das Gleitstück 33 durchsetzt den Elastomerblock 13, in dem zu diesem Zweck zwei (nicht gesondert bezeichnete) Schlitze vorgesehen sind, und die Halteklammer 11 und ist an seinem Ende über eine Befestigungs- und Schwenkachse 49 mit der Kunststoffplatte 17 verbunden. Diese ist zwar biegelastisch, aber nicht dehnbar, wodurch insgesamt ein zugfeste Verbindung zwischen dem vorderen Ende des Gleitstücks 33 (der Abkantung 33a) und der hinteren Halteeinrichtung 15 ausgebildet wird. So lange der Schwenkhebel 31 und das Gleitstück 33 miteinander verriegelt sind, wird eine Elastizität der Bindung in Längsrichtung zum Flexionsausgleich allein durch die Torsionsfederbelastung des hinteren Halteelements 21 realisiert.
Wird jedoch durch den oben erwähnten Druck von oben mit dem Skistock 41 auf den Schwenkhebel 31 dessen Eingriff mit dem Gleitstück 33 gelöst, drückt die hintere Federeinrichtung 25 die hintere Halteeinrichtung 15 insgesamt (und mit ihr auch die Kunststoffplatte 17 und das Gleitstück 33 nach hinten, bis der Eingriff mit dem hinteren Sohlenende 7b des Skischuhs 5 gelöst
wird und der Skifahrer aus der Bindung aussteigen kann. Nachdem dies geschehen ist, kann die vordere Federeinrichtung 47 das Gleitstück 33 und mit ihm (über die Befestigungsachse 49) die Kunststoffplatte 17 wieder nach vorne drücken, der Eingriff mit dem Schwenkhebel 31 wird wieder hergestellt, und die Bindung ist zu einem erneuten Einsteigen bereit.
In Fig. 4 und 5 ist in schematischen Ausschnittdarstellungen eine durch das zusätzliche Vorsehen einer Skibremse 50 modifi- zierte Skibindung 1Λ des in Fig. 1 bis 3 dargestellten und oben beschriebenen grundsätzlichen Aufbaus dargestellt. Die übrigen gezeigten Teile der Skibindung l sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet wie in Fig. 1 bis 3.
Die Skibremse 50 x ist (ähnlich wie schon das erste Verriegelungselement 31) in Art eines federbelasteten Schwenkhebels mit einer Drehachse 51 λ im mittleren Bereich und einer um diese herum angeordneten Torsionsfeder 53 λ aufgebaut. Die Drehachse 51 ist durch einen quer zur Skiachse verlaufenden Mittelab- schnitt des Schwenkhebels 50 λ gebildet, der zur Skispitze hin in einen einteiligen Vorderabschnitt 55 und zum Skiende hin in zwei seitlich des Skis liegende Schnekel 57a 57b λ ausläuft. An diesen ist jeweils ein Kunststoff ad 59 Λ zur Vergrößerung der Widerstandsfläche der Schenkel 57a , 57b , im Schnee vorge- sehen.
Der Vorderabschnitt 55 ragt durch eine schlitzartige Ausnehmung 17a λ in der Kunststoffplatte 17 ^ hindurch. Befindet sich auf dieser kein Skischuh, so ist er durch die Kraft der Tor- sionsfeder 53 Λ schräg zum Ski aufgestellt, womit die Skibremse 50 Λ aktiv ist. Befindet sich dagegen ein Skischuh in der Bindung, so drückt dessen Sohlenunterseite den Vorderabschnitt 55 Λ nach unten und somit die seitlichen Schenkel 57a Λ, 57b Λ nach oben, so daß sie hinter die Lauffläche des Ski zurückgezogen sind und die Skibremse inaktiv ist.
Die Figuren 6 und 7A bis 7C zeigen eine gegenüber der vorgenannten Ausführung modifizierte Skibindung 1 <, bei der die meisten Teile mit der Ausführung nach Fig. 4 und 5 übereinstimmen und diese Teile mit denselben Bezugsziffern wie dort ge- zeichnet sind.
Diese Skibindung 12 , hat eine Skibremse 50 λ in Form des bereits in Fig. 4 und 5 gezeigten federbelasteten Schwenkhebels, die hier allerdings in einer Montageplatte 9, auf der Oberflä- ehe 3 des Skis angebracht ist.
Der Schwenkhebel 50 λ λ ist hier im Bereich der Drehachse 51 Λ abgewinkelt und sein Vorderabschnitt 55 Λ λ ist so lang, daß er die Befestigungs- und Schwenkachse 49 der flexiblen Kunststoff- platte 17 ' ' übergreift. Entsprechend verlängert ist auch der Längsschlitz 17 A,Λ in dieser. Das vordere Ende des Vorderabschnitts 55,λ weist eine geringförmige hakenartige Abbiegung nach unten in Anpassung einer die Querschnittsgestalt der Befestigungs- und Schwenkachse 49 auf.
Die Figuren 7 A bis 7 C zeigen die Lage der Skibindung 50 λ in verschiedenen Stellungen des Skischuhs 5 in der Bindung 1 Λ x . Es ist zu erkennen, daß bei flach auf dem Ski bzw. der Montageplatte 9λλ ruhenden Schuh 5 (Fig. 7 A) ebenso wie bei angehobe- nen Absatz des Schuhs der Vorderabschnitt 55, der Skibremse
50 λ Λ mit seinem vorderen Ende zwischen der Unterseite der Vordersohle 7 und der Befestigungs- und Schwenkachse 49 eingeklemmt ist, wodurch die Skibremse in ihrer inaktiven Stellung mit parallel zur Skioberfläche ausgerichteten seitlichen Schen- kein 57 aΛ, 57 b gehalten wird. Erst wenn der Schuh 5 die Bindung 1 Λ verlassen hat (Fig. 7 C) , wird der Vorderabschnitt 55 λΛ freigegeben und die gesamte Skibremse 50 λ durch die Torsionsfeder 53 Λ um Ihre Schwenkachse 51 λ geschwenkt. Hierdurch gelangt die Skibremse in die im Bild gezeigte Wirkstellung, in der die seitlichen Schenkel 57 A\ 57 B' mit der Ebene des Skis
einen spitzen Winkel einschließen und die Kunststoffpads 59 den Ski bremsen.
Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern ebenso in einer Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.
Bezugszeichenliste
1; l ; 1,Λ Skibindung
3 Skioberfläche
5 Skischuh 7 Vordersohle
7a Sohlenrand
7b hinteres Sohlenende
9; 9λΛ Montageplatte
11 vorderes Halteelement (Halteklammer) 11a Abkantung
13 elastisches Andruckelement (Elastomerblock)
15 hintere Halteeinrichtung
17; 17 \- 17,Λ flexible Kunststoffplatte
17aΛ; 17a** Längsschlitz 19 Entriegelungseinrichtung
21 hinteres Halteelement (Schwenkhebel)
23 Walzenpaar
25 hintere Federeinrichtung
27 Halteeinrichtungs-Gehäuse 29 Versteilschraube
31 erstes Verriegelungselement (Schwenkhebel)
31a Abkantung
33 zweites Verriegelungselement (Gleitstück)
33a; 33b Abkantung 35 Drehachse
Halter Schraubenfeder (Torsionsfeder) Skistock Führungsöffnung vorderes Bindungsgehäuse vordere Federeinrichtung (Schraubenfeder) Befestigungs- und Schwenkachse "; 50" Skibremse (Schwenkhebel) V 51* * Drehachse " Torsionsfeder "; 55 ' Vorderabschnitt a \- 57b λ seitliche Schenkel x Kunststoffpad