Kappaggregat
Die Erfindung betrifft ein Kappaggregat für Maschinen zur Bearbeitung eines geradlinig und fortlaufend bewegten plattenförmigen Werkstük- kes zum Abtrennen von über die vorderen und/oder hinteren, im wesentlichen quer zur Bewegungsrichtung des Werkstückes ausgerichteten Querseiten des Werkstückes hinausragenden Überständen von Kantenmaterial, welches an parallel zur Bewegungsrichtung verlaufenden Längsseiten des Werkstückes angebracht ist, mit einer ein motorisch angetriebenes Sägeblatt umfassenden Sägeeinheit, die zwischen einer Stellung oberhalb des Werkstückes und einer Stellung unterhalb des Werkstückes verfahrbar gehalten ist, und mit einem dem Sägeblatt zugeordneten, zumindest eine Tastfläche aufweisenden Tastorgan, wobei die Tastfläche an die vordere oder hintere Querseite des Werkstük- kes anlegbar und die Schnittebene des Sägeblattes fluchtend zur Tastfläche ausrichtbar ist.
Derartige Kappaggregate sind aus der EP 0 538 513 Bl bekannt. Sie kommen insbesondere bei Kantenanleimmaschinen zum Einsatz, mit deren Hilfe Kantenmaterial in Form einer Anleimkante an eine Längsseite des Werkstückes angeleimt werden kann. Die Anleimkante weist nachdem Verleimen einen Kantenüberstand auf, der mittels des Kappaggregates abgetrennt werden kann.
Zum Abtrennen kommt eine Sägeeinheit mit einem üblicherweise mittels eines Elektromotors angetriebenen Sägeblatt zum Einsatz. Die Sägeeinheit kann zwischen einer Stellung oberhalb und einer Stellung
unterhalb des Werkstückes verfahren werden, wobei während der Bewegung mittels des Sägeblatts ein Kantenüberstand abgetrennt wird.
Zur Ausrichtung des Sägeblattes in Höhe der vorderen und/oder hinteren Querseite des Werkstückes kommt das Tastorgan zum Einsatz, wobei die Schnittebene des Sägeblattes fluchtend zur Tastfläche des Tastorganes ausgerichtet werden kann.
Wird die Schnittebene fluchtend zur Tastfläche ausgerichtet, so wird der Kanten überstand mit einem senkrecht zur Bewegungsrichtung des Werkstückes ausgerichteten Sägeschnitt abgetrennt. Eine derartige Ausrichtung wird üblicherweise dann gewählt, wenn lediglich an die Längsseiten des Werkstückes, nicht aber an die Querseiten des Werkstückes ein Kantenmaterial angeleimt ist. In vielen Fällen wurde jedoch in einem vorhergehenden Arbeitsschritt an die Querseiten bereits ein Kantenmaterial angebracht. Wird anschließend auch die Längsseite des Werkstückes mit einem Kantenmaterial überzogen, so muß beim Abtrennen von Kantenüberständen dafür Sorge getragen werden, daß das Sägeblatt nicht das bereits an die Querseite angeleimte Kantenmaterial beschädigt. Hierzu wird das Sägeblatt schräg zur Tastfläche ausgerichtet, so daß das Sägeblatt einen Winkel kleiner als 90° zu dem an die Längsseite des Werkstückes angeleimten Kantenmaterial einnimmt, und deshalb beim bündigen Abtrennen von Kantenüberstand das an die Querseite angeleimte Kantenmaterial nicht beschädigen kann.
Die Ausrichtung des Sägeblattes schräg zur Tastfläche macht bei bekannten Kappaggregaten einen aufwendige Umrüstung erforderlich, die
nur von Fachpersonal durchgeführt werden kann. Dies ist mit einem nicht unbeträchtlichen Zeit- und Kostenaufwand verbunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kappaggregat der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Ausrichtung des Sägeblattes relativ zur Tastfläche vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Kappaggregat der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Sägeblatt zwischen einer ersten, fluchtend zur Tastfläche ausgerichteten Arbeitsstellung und einer zweiten, schräg zur Tastfläche ausgerichteten Arbeitsstellung verschwenkbar gehalten ist. Eine derartige Ausgestaltung des Kappaggregates ermöglicht es, mittels eines einzigen Sägeblattes sowohl senkrecht zur Bewegungsrichtung des Werkstückes ausgerichtete Sägeschnitte als auch schräg zur Bewegungsrichtung ausgerichtete Sägeschnitte vorzunehmen, ohne daß hierzu eine aufwendige Umrüstung des Kappaggregates erforderlich ist. Die verschwenkbare Lagerung des Sägeblattes ermöglicht es vielmehr, auf einfach handhabbare Weise die Ausrichtung des Sägeblattes bezogen auf die Tastfläche des Tastorga- nes zu verändern. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, daß die Ausrichtung des Sägeblattes in einem vorgegebenen Winkelbereich bezogen auf die Tastfläche kontinuierlich variierbar ist.
Günstig ist es, wenn das Sägeblatt in der zweiten Arbeitsstellung in einem Winkel von bis zu etwa 15° zur Tastfläche positionierbar ist.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Tastorgan eine erste Tastfläche zur Anlage an die in Bewegungsrichtung vordere Querseite des Werkstückes und eine zweite Tastfläche zur Anlage an die in Bewe-
gungsrichtung hintere Querseite des Werkstückes umfaßt, wobei das Sägeblatt sowohl fluchtend zu den jeweiligen Tastflächen als auch schräg zu den jeweiligen Tastflächen ausrichtbar ist. Dies ermöglicht es, mittels eines einzigen Kappaggregates sowohl einen vorderen als auch einen hinteren Kantenüberstand abzutrennen, wobei wahlweise ein Sägeschnitt senkrecht zur Bewegungsrichtung des Werkstückes oder ein Sägeschnitt schräg zur Bewegungsrichtung des Werkstückes vorgenommen werden kann.
Bevorzugt sind das Tastorgan und das Sägeblatt bezogen auf die Bewegungsrichtung des Werkstückes verschiebbar zueinander gehalten und das Sägeblatt ist bezogen auf die vordere und auf die hintere Tastfläche jeweils zwischen einer ersten, fluchtenden Arbeitsstellung und einer zweiten, schräg ausgerichteten Arbeitsstellung verschwenkbar. Dies ermöglicht es zum einen, Sägeblatt und Tastorgan derart relativ zueinander zu verschieben, daß das Sägeblatt zu beiden Tastflächen eine fluchtende Anordnung einnehmen kann. Zum anderen kann das Sägeblatt mittels einer Schwenkbewegung zwischen seiner ersten Arbeitsstellung und seiner zweiten Arbeitsstellung kontinuieriich verstellt werden.
Bei einer besonders bedienungsfreundlichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kappaggregates ist vorgesehen, daß das Sägeblatt mittels eines Kolben-Zylinder-aggregates verschwenkbar ist. Das Kol- ben-Zylinder-aggregat kann hierbei pneumatisch oder hydraulisch betätigbar sein.
Besonders günstig ist es, wenn das Sägeblatt mittels des Kolben- Zylinderaggregates sowohl verschwenkbar als auch verschiebbar ist.
Dies ermöglicht eine konstruktiv einfache Ausgestaltung, wobei keine separaten Antriebs-aggregate zum Verschwenken und zum Verschieben des Sägeblatts relativ zum Tastorgan erforderlich sind. Vielmehr kann mittels eines einzigen Kolben-Zylinderaggre-gates das Sägeblatt sowohl verschwenkt als auch verschoben werden.
Zum Verschieben der Sägeeinheit relativ zum Tastorgan kommt vorzugsweise ein parallel zur Bewegungsrichtung des Werkstückes verschiebbares Führungselement zum Einsatz, wobei die Sägeeinheit um eine vertikale ausgerichtete Schwenkachse verschwenkbar am Führungselement gehalten ist. Das Führungselement kann hierbei an Pro- filschienen gehalten sein, beispielsweise in Form einer Schwalbenschwanzführung. Es kann allerdings auch eine Rundführung zum Einsatz kommen.
Günstig ist es, wenn das Führungselement einen horizontal verschiebbaren Schlitten umfaßt, an dem die Sägeeinheit verschwenkbar gelagert ist. Der Horizontalschlitten kann an parallel zur Bewegungsrichtung der Werkstückes ausgerichteten Führungsschienen verschiebbar gelagert sein und die Sägeeinheit aufnehmen, die verschwenkbar am Horizontalschlitten gehalten ist.
Die Lagerung der Sägeeinheit am Führungselement erfolgt vorzugsweise mittels eines Schwenkarmes, der schwenkbar am Führungselement gelagert ist.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Schwenkarm mittels eines Kolben-Zylinderaggregates verschwenkbar ist. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Kolben-Zylinderaggregat am Schwenk-
arm angelenkt ist, so daß zusätzliche Übertragungsmittel zur Übertragung der Bewegung des Kolben-Zylinderaggregates auf den Schwenkarm entfallen können.
Sollen lediglich Sägeschnitte senkrecht zur Bewegungsrichtung der Werkstückes vorgenommen werden, so daß es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Sägeeinheit mit in erster Arbeitsstellung ausgerichtetem Sägeblatt am Führungselement lösbar fixierbar ist. So kann beispielsweise vorgesehen sein, den Schwenkarm in der ersten Arbeitsstellung des Sägeblattes am Führungselement lösbar zu fixieren, so daß im fixierten Zustand keine Schwenkbewegung erfolgen kann, der Schwenkarm jedoch längs der Führungsanordnung mittels des Kolben- Zylinderaggregates verschoben werden kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfϊndungsge- mäßen Kappaggregates ist vorgesehen, daß das Kappaggregat verstellbare Anschläge umfaßt zur Ausrichtung des Sägeblattes in seiner ersten, fluchtenden Arbeitsstellung und in seiner zweiten, schräg ausgerichteten Arbeitsstellung. Mittels der Anschläge kann das Sägeblatt auf konstruktiv einfache Weise zuverlässig ausgerichtet werden. Hierzu können beispielsweise am Schwenkarm Stifte vorgesehen sein, die an die Anschläge anlegbar sind, um eine zuverlässige Ausrichtung des Sägeblattes in der jeweiligen Arbeitsstellung zu ermöglichen. Die Anschläge sind vorzugsweise verstellbar ausgestaltet, dies gibt die Möglichkeit, je nach zum Einsatz kommendem Kantenmaterial, dessen Überstand abgetrennt werden soll, unterschiedliche Ausrichtungen für das Sägeblatt in seiner zweiten Arbeitsstellung vorzunehmen. Insbesondere kann vorgesehen sein, den Winkel, den das Sägeblatt in seiner zweiten Arbeitsstellung bezogen auf die Tastfläche einnehmen soll, in
Abhängigkeit von der Dicke des Kantenmaterials zu wählen. Als Anschläge können beispielsweise in Bewegungsrichtung des Werkstückes verstellbare Anschlagbolzen zum Einsatz kommen.
Um zu gewährleisten, daß das Sägeblatt in Abhängigkeit von der Stellung der Anschläge ausrichtbar ist, hat es sich vorteilhaft erwiesen, wenn den Anschlägen mindestens ein Federelement zugeordnet ist zur Verzögerung einer Verschiebebewegung der Sägeeinheit bei Annäherung an einen Anschlag. Mittels des Federelementes kann auf die Sägeeinheit bei seiner Annäherung an den Anschlag eine derartige Federkraft ausgeübt werden, daß die Verschiebebewegung der Sägeeinheit parallel zur Bewegungsrichtung des Werkstückes verzögert wird, während eine Verschwenkbewegung der Sägeeinheit ungehindert erfolgen kann. Entfernt sich die Sägeeinheit von einem zugeordneten Anschlag, so wird die Verschiebebewegung der Sägeeinheit mittels des Federelementes beschleunigt, so daß sich die Sägeeinheit zunächst parallel zur Bewegungsrichtung vom Anschlag entfernt, um erst im Abstand zum jeweiligen Anschlag zusätzlich zur Verschiebebewegung eine Verschwenkbewegung durchzuführen.
Das Federelement kann beispielsweise als an den Horizontalschlitten anlegbaren Federbolzen ausgestaltet sein. Hierbei hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn jeweils zwei Anschlägen ein gemeinsamer Federbolzen zugeordnet ist, der bei Annäherung der Sägeeinheit an die beiden Anschläge eine Federkraft auf die Sägeeinheit ausübt.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Figur 1: eine Draufsicht auf ein Kappaggregat beim Abtrennen eines vorderen Kantenüberstandes mit parallel zu einer vorderen Tastfläche ausgerichtetem Sägeblatt;
Figur 2: eine Schnittansicht längs der Linie 2-2 in Figur 1;
Figur 3: eine Draufsicht auf das Kappaggregat beim Abtrennen eines hinteren Kantenüberstandes mit fluchtend zu einer hinteren Tastfläche ausgerichtetem Sägeblatt;
Figur 4: eine Draufsicht auf das Kappaggregat beim Abtrennen eines vorderen Kantenüberstandes mit schräg zur vorderen Tastfläche ausgerichtetem Sägeblatt und
Figur 5: eine Draufsicht auf das Kappaggregat zum Abtrennen eines hinteren Kantenüberstandes mit schräg zur hinteren Tastfläche ausgerichtetem Sägeblatt.
In der Zeichnung ist ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegtes Kappaggregat schematisch dargestellt zum Abtrennen eines vorderen Kantenüberstandes 12 und eines hinteren Kantenüberstandes 14 einer Anleimkante 16, die an eine Längsseite 18 eines Werkstückes 20 angeleimt wurde. Das Kappaggregat 10 bildet eine von mehreren Stationen einer Maschine zur Bearbeitung von geradlinig und fortlaufend in einer Werkstückdurchlaufebene bewegten plattenförmigen Werkstük- ken. Hierbei wird in einer dem Kappaggregat 10 vorgelagerten Anleimstation die Anleimkante 16 an die Längsseite 18 des Werkstückes 20 angeleimt. Die Anleimkante 16 steht in Bewegungsrichtung 22 des Werkstückes 20 nach vorne über die vordere Querseite 24 und nach
hinten über die hintere Querseite 26 des Werkstückes 20 hinaus und bildet in diesem Bereichen die vorderen und hinteren Kantenüberstände 12 bzw. 14.
Zum Abtrennen der vorderen und hinteren Kantenüberstände 12, 14 umfaßt das Kappaggregat 10 eine einzige Sägeeinheit 28 mit einem Elektromotor 30 und einem drehfest an der Motorwelle 31 gehaltenen Sägeblatt 32, das von einer Schutzhaube 33 umgeben ist und lediglich in dem dem Werkstück 20 zugewandten Umfangsbereich über die Schutzhaube 33 übersteht.
Die Sägeeinheit 28 ist mittels Befestigungsschrauben 35 drehfest an einem Schwenkarm 37 festgelegt, der seinerseits um eine vertikal ausgerichtete Schwenkachse 39 verschwenkbar an einem Horizontalschlitten 41 gelagert ist. Der Horizontalschlitten 41 wiederum ist an zwei parallel zur Bewegungsrichtung 22 des Werkstückes 20 ausgerichteten Führungsstangen 42, 43 verschiebbar gehalten, die ihrerseits an einem Vertikalschlitten 45 festgelegt sind, der an vertikal ausgerichteten Führungsstangen 46 und 47 verschiebbar gehalten ist.
Mittels des Vertikalschlittens 45 kann die Sägeeinheit zwischen einer Stellung oberhalb des Werkstückes 20 und einer Stellung unterhalb des bewegten Werkstückes 20 verfahren werden, um hierbei die Kantenüberstände 12 und 14 abzutrennen. Am Vertikalschlitten 45 ist mittels in der Zeichnung nicht dargestellter Schrauben ein Tastorgan 49 in Form eines Auslegers starr gehalten. Das Tastorgan 49 weist eine erste, der vorderen Querseite 24 zugeordnete Tastfläche 51 und eine zweite, der hinteren Querseite 26 zugeordnete Tastfläche 52 auf. Die erste Tastfläche 51 ist zum Abtrennen des vorderen Kantenüberstan-
des 12 an die vordere Querseite 24 anlegbar. In entsprechender Weise ist zum Abtrennen des hinteren Kantenüberstandes 14 die zweite Tastfläche 52 an die Querseite 26 anlegbar.
Mit Hilfe des Horizontalschlittens 41 kann die Sägeeinheit 28 derart parallel zur Bewegungsrichtung 22 verschoben werden, daß das Sägeblatt 32 zum Abtrennen der Kantenüberstände 12 und 14 jeweils eine fluchtende Ausrichtung zu den Tastflächen 51 und 52 einnehmen kann.
Eine Ausrichtung des Sägeblattes 52 fluchtend zu den Tastflächen 51 bzw. 52 ist allerdings nur dann erwünscht, wenn das Werkstück 20 an den vorderen und hinteren Querseiten 24 bzw. 26 noch keine Anleimkante trägt, wie dies in den Figuren 1 und 3 dargestellt ist. Wurde allerdings in einem vorhergehenden Arbeitsschritt an die vorderen und hinteren Querseiten bzw. 26 bereits eine Anleimkante 16a angeleimt, wie dies in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist, so kann die Ausrichtung des Sägeblattes 32 fluchtend zu den Tastflächen 51 bzw. 52 beim Abtrennen der vorderen und hinteren Kantenüberstände 12 bzw. 14 eine Beschädigung der Anleimkante 16a zur Folge haben. Um eine derartige Beschädigung zu verhindern, kann deshalb der Schwenkarm 37 um die Schwenkachse 39 verschwenkt werden, wie dies in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist, so daß das Sägeblatt 32 schräg zu den Tastflächen 51 und 52 ausgerichtet ist und mit diesen einen Winkel α von maximal etwa 15°, vorzugsweise etwa 10° einnimmt.
Der Antrieb des Horizontalschlittens 41 und des Schwenkarms 37 erfolgt vorzugsweise pneumatisch mittels eines Kolben-Zylinderaggre- gates 54, dessen Zylinder 55 mit seinem freien Ende an einem in der Zeichnung nicht dargestellten Stützteil der Bearbeitungsmaschine an-
gelenkt ist, und dessen Kolbenstange 56 mit ihrem freien Ende am Schwenkarm 37 angelenkt ist. Durch Durckbeaufschlagung des Kolben- Zylinderaggregates kann somit der Schwenkarm 37 um die Schwenkachse 39 verschwenkt und es kann zusätzlich der Horizontalschlitten 41 längs der Führungsstangen 42 und 43 verschoben werden.
Um sicherzustellen, daß der Schwenkarm 37 und die an ihm festgelegte Sägeeinheit 28 zum Abtrennen der Kantenüberstände 12 und 14 eine definierte Stellung einnehmen, sind am Vertikalschlitten 45 insgesamt vier in ihrer Lage parallel zur Bewegungsrichtung 22 bezogen auf den Vertikalschlitten 45 verstellbare Anschlagbolzen 58, 59, 60, 61 gehalten, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Der Schwenkarm 37 trägt den Anschlagbolzen 58 und 59 gegenüberliegend einen korrespondierenden Anschlagstift 63, und auf der dem Anschlagstift 63 gegenüberliegenden Seite ist am Schwenkarm 37 ein Anschlagstift 64 festgelegt, der den Anschlagbolzen 60 und 61 zugewandt ist.
In vertikaler Richtung unterhalb der Anschlagbolzen 58 und 59 ist am Vertikalschlitten 65 ein Federbolzen 66 mit einer Schraubenfeder 67 gehalten, ein entsprechender Federbolzen 68 mit einer Schraubenfeder 69 ist unterhalb der Anschlagbolzen 60 und 61 am Vertikalschlitten 45 angeordnet.
Dem Elektromotor 30 benachbart trägt der Schwenkarm 37 eine Verriegelung 71 mit einem in einer Hülse 72 geführten stabförmigen Riegel 73, der eine fluchtend angeordnete Durchgangsbohrung 74 des Schwenkarmes 37 durchgreifen und in ein Sackloch 75 des Horizontalschlittens 41 eintauchen kann. Der Riegel 73 kann zwischen einer in Figur 2 strichpunktiert dargestellten erhöhten Stellung, in der er zum
Sackloch 75 beabstandet ist, und einer in Figur 2 in durchgezogener Linie dargestellten abgesenkten Stellung, in der er in das Sackloch 75 eintaucht, verschoben werden. Nimmt der Riegel 73 seine abgesenkte Stellung ein, so wird damit eine Verschwenkbewegung des Schwenkarmes 37 verhindert, so daß die Sägeeinheit 28 mittels des Kolben- Zylinder-aggregat 54 lediglich parallel zur Bewegungsrichtung 22 des Werkstückes 20 verschoben werden kann. Taucht der Riegel 73 in das Sackloch 75 ein, so ist das Sägeblatt 32 fluchtend zu den Tastflächen 51 und 52 ausgerichtet. Die Verschiebebewegung des Horizontalschlittens 41 längs der Führungsstangen 42 und 43 wird dann durch die Anschlagbolzen 59 und 61 begrenzt, an die die zugeordneten Anschlagstifte 63 bzw. 64 beim Verschieben des Horizontalschlittens 41 anlegbar sind, so daß durch die Anschlagbolzen 59 und 61 der Hub des Horizontalschlittens 41 begrenzt wird. Wird die Verriegelung 71 gelöst, so kann der Schwenkarm 37 zusätzlich zur Verschiebebewegung parallel zur Bewegungsrichtung 22 eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse 39 ausführen. Die Bewegung des Schwenkarmes 37 wird dann durch die Anschlagbolzen 58 und 60 begrenzt, an die die zugeordneten Anschlagstifte 63 bzw. 64 bei einer kombinierten Ver- schiebe-Schwenkbewegung anlegbar sind. Der Sägeeinheit 28 und damit dem Sägeblatt 32 ist folglich sowohl beim Abtrennen des vorderen Kantenüberstandes 12 als auch beim Abtrennen des hinteren Kantenüberstandes 14 bei fluchtender Ausrichtung zu den jeweiligen Tastflächen 51 und 52 und auch bei schräger Ausrichtung zu den genannten Tastflächen jeweils ein separater Anschlag zugeordnet, durch dessen Einstellung die Ausrichtung des Sägeblattes 32 definiert vorgebbar ist.
Wird der Horizontalschlitten 41 durch Druckbeaufschlagung des Kolben-Zylinderaggregates 54 in Richtung auf die Anschlagbolzen 58 und 59 bewegt, so erfährt er bei Annäherung an die Anschlagbolzen 58, 59 eine elastische Verzögerungskraft aufgrund des auf ihn einwirkenden Federbolzens 66. Dies hat zur Folge, daß die Verschiebebewegung des Schwenkarmes 37 verzögert wird, während eine Verschwenkbewegung des Schwenkarmes 37 noch ungehindert erfolgen kann, so daß der Anschlagstift 63 zuverlässig den jeweils gewünschten Anschlagbolzen 58 oder 59 erreicht. Entsprechendes gilt einer Annäherung des Schwenkarmes 37 an die Anschlagbolzen 60 und 61, bei der er aufgrund der Wirkung des Federbolzens 68 eine Verzögerung seiner Verschiebebewegung erfährt.
Aus dem voranstehenden wird deutlich, daß mittels des Kappaggregates 10 durch einfaches Lösen oder Einrasten die Verriegelung 71 wahlweise Sägeschnitte fluchtend zu den Tastflächen 51 und 52 oder schräg zu den Tastflächen 51, 52 ausgeführt werden können. Hierbei kann die Justierung des Sägeblattes 32 auf einfache Weise mittels der Anschlagbolzen 58 und 61 erfolgen.
Die Betätigung der Verriegelung 71 kann manuell erfolgen oder auch mittels eines entsprechenden Antriebsaggregates, beispielsweise eines Kolben-Zylinderaggrega-tes. Dies gibt die Möglichkeit, sowohl die Betätigung des Kolben-Zylinderaggregates 54 als auch die Betätigung der Verriegelung 71 zentral durch Bedienungsaggregate der Maschine zur Bearbeitung der Werkstücke 20 zu steuern.