WIEDERVERSCHLISSBARER KUNSTSTOFF-FOLIENBEUTEL UND VERSCHLUSSSTREIFEN ZUM WIEDERVERSCHLIESSEN DES BEUTELS
Die Erfindung betrifft einen Kunststoff-Folienbeutel, der nach dem ersten Öffnen wiederverschließbar ist und aus Zuschnitten einer Folienbahn durch Falten und Nahtsiegeln her- 0 gestellt ist, wobei zur Ermöglichung der Wiederverschließ- barkeit ein Verschlußbereich vorhanden ist, in dem bei dem fertigen Beutel sich zwei Folienabschnitte mit Verschlußzonen gegenüber liegen. Kunststoff-Folienbeutel mit einer anderen Verschlussart, bei der eine Lasche den Verschluss bil- 5 det, bilden den Oberbegriff des nebengeordneten Anspruches 2. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf einen speziellen Verschlußstreifen, der die Wiederverschließbarkeit ermöglicht.
Ein Folienbeutel mit einem Verschluß in Form eines Streifens 0 ist bekannt aus der Schrift DE 3127205 „Mit Haftkleber beschichtete Folie und mit einer mit Haftkleber beschichteten Folie verschlossener Behälter". Diese Schrift beschreibt Beutel, bei der ein Streifen aus Haftkleber mit einer Schutzschicht versehen ist, der mit dem gegenüberliegenden 5 Rand des Beutels verbunden werden kann. Die Schutzschicht besteht aus einem Material, das blockfest mit einem Haftkleber verbunden ist, wobei auf Druck, der auf die Schutz-
Schicht einwirkt, der Haftkleber die Schutzschicht durchdringt und damit eine Klebeverbindung herstellt.
Diese Art einer Streifenverbindung erschwert eine praktische Verwendung deshalb, weil die Zerstörung der Schutzschicht nicht ohne weiteres reproduzierbar ist; erfahrungsgemäß ergeben sich Fehlstellen, bei denen sich unvollständige Klebeverbindungen einstellen.
Ein wiederverschließbarer Kunststoff-Folienbeutel ist außer- dem bekannt aus der GB-PS 1 354 481. Bei diesem Beutel liegen sich im ungefüllten Zustand zwei Folienabschnitte einander gegenüber; die beide eine siegelfähige Polyethylen- Schicht aufweisen. Der Folienbeutel ist mit einem Verschlußstreifen versehen, der teilweise aus Polyethylen oder einem anderen hitzesiegelbaren Material und teilweise aus einem Kontakthaftklebstoff besteht. Vor dem Hitzesiegeln haftet der Verschlußstreifen über den Kontaktklebstoff an einem Folienabschnitt; beim Hitzesiegeln wird das hitzesiegelbare Material mit dem anderen Folienabschnitt verschweißt, so das der Verschlußstreifen dort stärker haftet als am anderen
Verschlußstreifen und ein Verschlusselement bildet. Zum Öffnen des Folienbeutels wird nur die Klebenaht im Bereich des Kontaktklebstoffes aufgerissen; die Hitzesiegelung bleibt intakt. Nachteil bei diesem Stand der Technik ist, dass das Verschlußwerkzeug sehr exakt auf den Verschlußstreifen abgestimmt sein muß, um nicht den Klebstoffbereich des Verschlußstreifens ebenfalls zu erwärmen, da hierdurch der Klebstoff ungünstig beeinflußt werden kann. Bei einer Massenfertigung sind hier Fehler nicht auszuschließen.
Eine andere Verschlußstreifen-Anordnung ist aus der US 5 470
156 bekannt (Bezugszahlen den Figuren der US 5 470 156 entnommen) . Das Verschlußsystem besteht aus einem Siegelstreifen (26) , der fest mit einem im Querschnitt T-förmigen Peel- streifen (32) verbunden ist und zur Verbindung mit einem Fo- lienabschnitt dient. Ein Paar von wärmeresistenten Streifen (20,22) ist an der gegenüberliegenden Folie befestigt und läßt zwischen sich eine Lücke (28) . Der T-Stamm des T- förmigen Peelstreifens wird mit seiner Unterseite an der gegenüberliegenden Folie im Bereich der Lücke (28) befestigt und beim Öffnen abgerissen. Die bekannte Anordnung erlaubt eine Wiederverschließbarkeit nur mit zusätzlichen mechanischen Verschlußelementen, so daß hier kein Vorbild für eine Streifen-Doppelfunktion mit Siegelfähigkeit und Wiederverschließbarkeit gesehen werden kann.
Es stellt sich demnach die Aufgabe, einen Kunststoff-Beutel mit einer streifenförmigen Verschlußanordnung anzugeben, der nicht insgesamt aus einer siegelfähigen und mit einem Klebstoff unterlegten Folie herzustellen ist, der sich zuverlässig verschließen, öffnen und wiederverschließen läßt, wobei die Klebekraft des Haftklebstoffes wiederholt ausgenutzt wird.
Dabei ist davon auszugehen, daß an sich Folienmaterial, aus dem wiederverschließbare Kunststoff-Folienbeutel hergestellt werden, bekannt ist (vgl . EP 0 160 975).
Zur Lösung der erfinderischen Aufgabe wird ein Kunststoff- Folienbeutel vorgeschlagen, der die Merkmale des Anspruches 1 oder des Anspruches 2 aufweist.
Vorzugsweise ist der Beutel als Schlauchbeutel oder Seiten-
nahtbeutel gestaltet, bei dem der Verschlußstreifen als Kopfnaht angeordnet ist. Auch ist möglich, einen Folienbeutel herzustellen, der aus einem Beutelteil gebildet ist, der wiederum aus zwei randseitig verbundenen Folienabschnitten und aus einer aus einem Folienabschnitt ausgehenden Lasche besteht, die die Breite des Beutels einnimmt und mit wenigstens einer, über die Beutelbreite verlaufenden streifenartigen Folienverschlußzone auf dem Beutel festklebbar ist. Hier läßt sich der Verschlußstreifen mit Wiederverschließ- funktion quer zur Lasche anordnen und damit als Verschlußzone einsetzen. Darüber hinaus ist auch möglich, daß im verschlossenen Zustand des Folienbeutels parallel zum Verschlußstreifen mit Wiederverschließfunktion eine aufreißbare Siegelnaht ohne Wiederverschließfunktion die Lasche mit der Außenseite des laschennahen Folienabschnittes verbindet.
Um für den Benutzer eine leicht zu vollziehende Verschlußtechnik zu gewährleisten, sollte der Verschlußstreifen eine Materialdicke haben, so daß nach Herausreißen des stoffschlüssig verbundenen Bereiches eine haptisch erkennbare Er- höhung hergestellt ist.
Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Profilstrang, der aus einem auf eine Folienbahn applizierbaren, dreischichtigen endlosen Verschlußstreifen besteht.
Als Material für die Trägerschicht des Verschlußstreifens sollte ein ähnliches Material verwendet werden, wie es auch für die Kunststoff-Folienabschnitte verwendet wird, so daß sich hierfür die im Lebensmittel-Bereich geeigneten Kunststoffe anbieten, wie Polyolefine oder Polystyrol. Unter Po- lyolefinen werden in erster Linie Polyethylen, Polypropylen
und deren Copolymerisate verstanden. Für die Siegelschicht eignen sich spröde eingestellte Copolymere des Monomers des Kunststoffes der Verpackung mit einem Monomer einen Alpha- Olefins, des Vinyl-Acetats, der Acrylsäure oder eines Acryl- saureesters. Das Material muß eine geringe Sprödigkeit besitzen, da es beim Aufreißen einerseits im Siegelbereich verbunden bleiben soll, zum anderen sich nicht vom Klebstoff lösen soll, soweit keine Versiegelung gegeben ist.
Als Haftklebstoffe eignen sich solche, die nach dem Versie- geln am stoffschlüssig verbundenen Bereich dauerhaft haften, jedoch sich vom anderen Folienabschnitt leichter lösen lassen, das heißt, eine Wiederverschließbarkeit der Packung mit dem Verpackungsfolienabschnitt erlauben. Als derartige Klebstoffe eignen sich solche aus der Gruppe der Polymere des Phtalsäureanhydrids, aus der Gruppe der der Ethyl-Vinyl-
Acetate, gegebenenfalls modifiziert mit Anhydrid- oder Säuregruppen oder mit klebrigmachenden Harzen.
Auch eignen sich als Haftkleber solche aus der Gruppe Po- lyacrylsäureester, Styrol-Butadien-Styrol , Styrol-Isopren- Styrol, Polyvinylacetat, Polyisobutylen, Naturlatex und deren Modifikationen, wie sie dem Fachmann aus der Klebstofftechnik bekannt sind (vgl. MICHAELI, „Einführung in die KunststoffVerarbeitung", 3. Auflage, Hanser-Verlag, München 1972, Kapitel 7.3 „Kleben von Kunststoffen").
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt. Die Figuren der Zeichnung zeigen im einzelnen:
Figur 1 zwei Kunststoff-Folienabschnitte in vergrößerter Darstellung mit einem zwei-
schichtigen Verschlußstreifen; in sche- matischer Darstellung;
Figur 2 die Kunststoff-Folienabschnitte während des AnsiegelungsVorganges;
Figur 3 die Situation nach dem Auseinanderreißen der Folienabschnitte;
Figur 4 eine schematische Darstellung eines Beutels mit einem Siegelungsstreifen und einem Verschlußstreifen, der die Wieder- verschließbarkeit ermöglicht;
Figur 5 eine vergrößerte Schnittdarstellung gemäß der Linie V...V der Figur 4;
Figuren 6a und 6b eine Beutelkonstruktion mit Überschlaglasche .
Figur 1 zeigt zwei Folienabschnitte 2, 3, die Teile eines Kunststoff-Folienbeutels 100 sind (vgl. Fig. 2), der aus Zuschnitten einer Folienbahn durch Falten oder NahtSiegel hergestellt ist. Zur Ermöglichung der Wiederverschließbarkeit ist ein Verschlußbereich V vorhanden, wo sich bei dem ferti- gen Beutel zwei Folienverschlußzonen Z gegenüberliegen. Derartige Beutel können beispielsweise Schlauchbeutel, Laschenbeutel oder Seitenfaltenbeutel an sich bekannter Art sein. Die Folienabschnitte 2, 3 bestehen im vorliegenden Fall aus LDPE, wie es üblicherweise als Siegelschicht für Bonbonbeu- telverpackungen und dergleichen verwendet wird.
Der Folienabschnitt 2 trägt einen vorbereiteten Verschlußstreifen 7. Die Figur 1 zeigt die beiden Folienabschnitte 2, 3 mit dem Verschlußstreifen 7 im Schnitt. Letzterer ist bei-
spielsweise als Kopfnaht oder Quernaht gestaltet und umfaßt drei Schichten, nämlich eine unterste Schicht 12, aus Polyethylen die mit dem Folienmaterial des Folienabschnitts 2 verschweißt ist, eine Schicht 10 aus einem Haf klebstoff und eine oberste Siegelschicht 11, die die Klebstoffschicht 10 überzieht, so daß zunächst kein Verkleben mit dem Folienabschnitt 3 stattfindet, wenn dieser anliegt.
Die Siegelschicht 11, die beispielsweise eine Dicke von
20 μm hat, kann gegen das Material des dem Verschlußstreifen 7 tragenden Folienabschnittes 2 gegenüberliegenden Folienabschnitt 3 durch ein beheiztes Siegelwerkzeug 15 angesiegelt werden. Die Klebstoffschicht 10 besteht beispielsweise aus Ethyl-Vinyl-Acetat , das mit klebrigmachenden Harzen modifiziert ist. Die Siegelschicht 11 besteht aus Polyethylen, das durch Copolymerisation und mit Vinyl-Acetat spröde eingestellt ist.
Beim Andrücken des beheizten Siegelwerkzeugs 15 verformt sich der Folienabschnitt 2 etwas (vgl. Figur 2), ebenso wie die drei Schichten des Verschlußstreifens 7. Die Siegel- schicht 11 wird angesiegelt, wobei nur ein Teil der Breite des Verschlußstreifens in Anspruch genommen wird.
Der Verschluß der beiden Folienabschnitte 2, 3 bleibt solange bestehen, bis die beiden Folienteile auseinandergerissen werden (vgl. Figur 3) . Da die Siegelschicht 11 als relativ spröde Schicht gewählt wird, wird der mittlere Bereich 11 Λ der Siegelschicht aus dem übrigen Material herausgerissen. Die Klebeschicht 10 wird im mittleren Bereich freigelegt.
Vorteilhaft ist, daß die Klebeschicht und die sie umgebende, Rest-Siegelschicht, fühlbar sind, so daß eine haptische Un-
terscheidbarkeit des wiederzuverschließenden Verschlußstreifens möglich ist.
Der dreischichtige Verschlußstreifen 7 wird als fertiges, bandförmiges Material, beispielsweise durch Coextrusion, hergestellt und ist ohne einen Release-Liner aufwickelbar. Bei der Beutelherstellung kann jeweils ein kurzes Stück des Verschlußstreifens 7 von einem Strang abgelängt werden. Auf jeden Fall ist es nicht erforderlich, das gesamte Beutelmaterial in der vorgenannten Verschlußtechnik und mit entspre- chenden, teuren Folien auszustatten.
Figur 4 zeigt schematisch einen Laschenbeutel 100, der aus zwei randseitig verbundenen Folienabschnitten 2, 3 und aus einer von dem Folienabschnitt 3 ausgehenden Lasche 24 besteht. Die Lasche 24 nimmt die Breite des Beutels 100 ein und ist mit zwei über die Beutelbreite verlaufenden streifenartigen Verschlußzonen auf der Außenseite des Beutels festlegbar.
Wie aus Figur 5 erkennbar ist, trägt der Folienabschnitt 2 dann einen Verschlußstreifen 7 und ist gleichzeitig mit der Lasche 24 im oberen Bereich mit einer Heißsiegelnaht 25 verbunden. Beim Aufreißen des Beutels treten zwei Funktion ein: Der Verschlußstreifen 7, wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt, reißt auf bleibt wiederverschließbar; der Heißsiegelverschluß, im oberen Teil des Beutels reißt auf und bleibt offen. Das Beutelinnere wird freigegeben.
Wie an sich bekannt, werden die Folienabschnitte eines Beutels seitlich durch Siegelnähte 26 miteinander verbunden. Für den Fall, daß der Verschlußstreifen 7 als einziger Verschluß eingesetzt wird, muß er daher von Seitennaht bis Sei- tennaht reichen. Außerdem muß die Lasche 24 mit den Seiten-
nähten verbunden werden. Durch entsprechende Auswahl der Materialien läßt sich erreichen, daß die Lasche von den Seitennähten abgezogen wird, ohne daß die Seitennähte selbst aufreißen oder aufplatzen.
Die Figuren 6a und 6b zeigen diese letzte Version, wobei der Verschlußstreifen 7 auf dem Folienabschnitt 2 aufgesiegelt ist und mit Hilfe der Lasche 24 verschlossen werden kann. Das Material der Lasche 24 ist an seiner Innenseite mit dem Verschlußstreifen 7 gesiegelt, wobei wiederum die Funktion gemäß den Figuren 1 bis 3 ein Aufreißen und Wiederansiegeln erlaubt .
Zusätzlich zu der Außenversiegelung gemäß Figur 6 b kann auch gleichzeitig eine Innenversiegelung bei 30 stattfinden, wenn die Innenschicht der Folienabschnitte 2 und 3 mit einer peelfahigen Innen-Siegelnaht versehen ist. Hierdurch wird die Öffnung ermöglicht, ohne die Wiederverschließbarkeit zu beeinträchtigen .