Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen von Schüttgut
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von Schüttgut auf einer drehbaren Tragfläche, wobei das Schüttgut an einem Einlaß eingefüllt, anschließend mit einem Kühlmedium behandelt und schließlich durch einen Auslaß abgeführt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Eine hierfür vorgesehene Vorrichtung ist beispielsweise Gegenstand der US 41 26 411 , die bereits einen kreisringförmigen Kühler für Schüttgut, insbesondere für heißes Eisen oder Sinter, zeigt. Die Tragfläche ist hierbei an einer mit dem Fundament verbundenen Ringschiene geführt und trägt zwei koaxiale Zylinder, zwischen denen das heiße Schüttgut von oben durch den Einlaß eingefüllt wird. Durch eine Öffnung in der äußeren Zylindermantelfläche wird das abgekühlte Schüttgut dem Auslaß und einer anschließenden weiteren Verarbeitung zugeführt. Zur Kühlung wird das gasförmige Kühlmedium dem Schüttgut durch die innere gasdurchlässige Zylindermantelfläche zugeführt.
Als nachteilig hat sich dabei der vergleichsweise schlechte Wirkungsgrad der Vorrichtung bei der Kühlung herausgestellt. Dies hat seine Ursache vor allem darin, daß das kontinuierlich eingefüllte heiße Schüttgut auf eine darunterliegende, bereits teilweise abgekühlte Schüttgutschicht gelangt, wodurch diese wieder aufgeheizt wird. Hierdurch wird eine effektive Wärmeabfuhr ausgeschlossen. Hinderlich wirkt sich auch die auftretende Vermischung verschiedener Schichten des Schüttgutes durch die Transportbewegung von dem oberen Einlaß zum tieferliegenden Auslaß aus. Weiterhin tritt in Abhängigkeit der Füllhöhe zwischen den Zylinderflächen eine Verdichtung des Schüttgutes ein, wodurch der Luftdurchtritt erschwert wird und dadurch in diesen Abschnitten nur noch eine geringe Wärmeabfuhr erreicht werden kann. Darüber hinaus erschwert der als Öffnung in der äußeren Zylindermantelfläche angeordnete Auslaß einen gleichbleibenden Volumenstrom, da dieser wesentlich von der Beschaffenheit des Schüttgutes abhängt.
Die DE-OS 19 44 669 offenbart auch bereits einen runden Kühler für heißes Schüttgut, mit einem zwischen zwei gasdurchlässigen, aufrecht stehend angeordneten Begrenzungswänden eingeschlossenen Kühlraum, bei dem die äußere Begrenzungswand frei auf der Bodenplatte stehend angeordnet ist. Dabei können Arretiervorrichtungen angebracht sein, die die Bewegungsmöglichkeit der äußeren Begrenzungswand einschränken. Oberhalb der Bodenplatte weist die äußere Begrenzungsfläche nach einer
Ausführungsform mehrere Öffnungen auf, durch die das Schüttgut an einer Entleerungsstelle mittels eines Abstreifers, der beispielsweise in ein Transportband mündet, ausgetragen wird.
Weiterhin offenbart auch die DE 36 16 411 A1 bereits ein Verfahren zur Abkühlung rieselfähiger Schüttgüter mit einer Vorrichtung, in der das Schüttgut einen Rundkühler von oben nach unten durchläuft. In dem Rundkühler sind einzelne Siebböden angeordnet, durch die das Kühlmedium ungehindert von unten nach oben hindurchtreten kann. Dabei erfolgt jedoch eine ungleichmäßige Wärmeabfuhr, weil das Kühlmedium bevorzugt durch solche Bereiche des Kühlers hindurchtritt, die eine hohe Durchlässigkeit aufweisen, während insbesondere solche Bereiche mit hoch verdichtetem Material eine erhöhte Zufuhr des Kühlmediums erfordern. Hierzu wäre eine Steuerung des Volumenstromes des Kühlmediums erforderlich, was in der Praxis jedoch nur mit hohem Aufwand realisierbar ist.
Es sind ferner auch Vorrichtungen bekannt, bei denen das Schüttgut in einer Trommel, die hierzu um eine im wesentlichen horizontale Achse rotiert, gekühlt wird. Als nachteilig erweist sich hierbei jedoch die unerwünschte und zudem ungleichmäßige Durchmischung, die insbesondere von der Größe und dem Gewicht der Schüttgutkörner abhängt. Für eine gleichmäßige Kühlung ist daher eine in etwa übereinstimmende Korngröße erforderlich, was jedoch zu erheblichen prozeßtechnischen Problemen führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch die der Wirkungsgrad bei der Kühlung des heißen Schüttgutes wesentlich verbessert werden kann. Weiterhin soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen zu entnehmen.
Erfindungsgemäß ist also ein Verfahren vorgesehen, bei dem das Kühlmedium von unten durch die Tragfläche in das Schüttgut eingeleitet wird. Hierdurch wird eine besonders wirkungsvolle Abkühlung des Schüttgutes erreicht, indem das Kühlmedium unmittelbar in die auf der Tragfläche aufliegende Schicht des Schüttgutes von unten eingeleitet wird und anschließend an der Oberseite des Schüttgutes austritt. Dadurch kann das Kühlmedium im Vergleich zu konventionellen Verfahren, bei denen das Kühlmedium durch die aufrechten Begrenzungsflächen eingeleitet und daher das zwischen den Begrenzungsflächen angeordnete Schüttgut mit einem vergleichsweise geringen Volumenstrom des Kühlmediums
versorgt wird, über die gesamte Tragfläche gleichermaßen dem Schüttgut zugeführt werden. Dabei wird zugleich verhindert, daß verdichtete Bereiche den Durchgang des Kühlmediums behindern und dadurch die Abkühlung verzögert wird. Ein Temperaturgradient über die Breite der Tragfläche wird daher wirkungsvoll vermieden.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird auch dann geschaffen, wenn das zu kühlende Schüttgut im wesentlichen kontinuierlich auf die rotierende Tragfläche aufgebracht und durch den Auslaß abgeführt wird, bevor eine nachfolgende Schicht weiteren Schüttgutes auf die Tragfläche aufgebracht wird. Hierdurch wird eine Vermischung des bereits mit dem Kühlmedium behandelten Schüttgutes mit einer nachfolgenden Schicht des Schüttgutes vermieden, indem zeitgleich lediglich eine Schicht auf der Tragfläche behandelt wird. Auf diese Weise wird eine wirkungsvolle Kühlung des mittels durch die hierzu insbesondere mit Durchbrechungen oder mit gasdurchlässigen Abschnitten ausgestattete Tragfläche hindurchtretenden Kühlmediums erreicht. Zugleich wird eine unerwünschte Verdichtung des Schüttgutes durch nachfolgende Schüttgutschichten vermieden. Dabei wird ein Durchfall des Schüttgutes auf der Tragfläche durch die Gestaltung der gasdurchlässigen Abschnitte wirkungsvoll verhindert.
Dabei ist es auch besonders zweckmäßig, wenn das heiße Schüttgut mit einer im wesentlichen gleichbleibenden Schichtdicke auf die Tragfläche aufgebracht wird, um so eine gleichbleibende Abkühlung zu gewährleisten. Das Schüttgut kann dadurch an dem Auslaß mit einer im wesentlichen konstanten Temperatur abgeführt werden, wodurch die Prozeßsicherheit erhöht und der Steuerungsaufwand für die Zufuhr des Kühlmediums verringert wird.
Dabei ist es auch besonders praxisnah, wenn zwischen dem Einlaß und dem Auslaß eine annähernd volle Umdrehung des Schüttgutes auf der Tragfläche vorgesehen wird. Hierdurch wird eine größtmögliche Behandlungsdauer des Schüttgutes bei einem vorgegebenen Volumenstrom sichergestellt. Dabei wird ein stetiger Temperaturabfall entsprechend dem eingeleiteten Volumenstrom des Kühlmediums erreicht.
Die zweitgenannte Aufgabe, eine Vorrichtung zum Kühlen von Schüttgut auf einer drehbaren Tragfläche mittels eines einleitbaren Kühlmediums mit einem Einlaß zum Aufbringen des Schüttgutes und mit einem Auslaß für das abgekühlte Schüttgut zu schaffen, wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tragfläche mit einer Durchbrechung für die Zufuhr des Kühlmediums ausgestattet ist. Hierdurch kann das Kühlmedium dem heißen Schüttgut
von unten durch die Tragfläche zugeführt werden, wodurch eine gleichmäßige Einwirkung und damit eine wirksame Wärmeabfuhr erreicht wird, ohne daß dabei eine Temperaturdifferenz zwischen randnahem und mittigem Schüttgut auftritt. Zugleich wird verhindert, daß das Kühlmedium beim Durchtritt bereits in dem Randbereich derart erwärmt wird, daß eine wirkungsvolle Kühlung der zentralen Bereiche ausgeschlossen ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird dadurch geschaffen, daß die Tragfläche zur Aufnahme einer im wesentlichen konstanten Schicht des Schüttgutes ausgeführt ist. Hierdurch wird eine gleichbleibende Temperatur des an dem Auslaß abgeführten Schüttgutes sichergestellt, weil auf einem jeweiligen Abschnitt der Tragfläche eine konstante Menge des heißen Schüttgutes aufliegt. Daher wird die gewünschte Temperaturdifferenz des Schüttgutes zwischen dem Einlaß und dem Auslaß problemlos erreicht. Zeitgleich wird auf die Tragfläche lediglich eine einzige Schicht des Schüttgutes aufgetragen, um so eine Durchmischung sowie einen unerwünschten Wärmeübergang zwischen unterschiedlichen Schüttgutschichten zu vermeiden.
Dabei ist es auch besonders günstig, wenn die Tragfläche eine poröse Tragschicht, insbesondere aus abgekühltem Schüttgut, aufweist. Diese aus einem insbesondere grobkörnigen Schüttgut bestehende Tragschicht ermöglicht durch ihre hohe Durchlässigkeit eine wirkungsvolle Belüftung des darauf aufliegenden heißen Schüttgutes. Hierdurch wird insbesondere eine Isolierung der Tragfläche gegenüber dem Schüttgut erreicht, wodurch thermische Verschleißerscheinungen an der Tragfläche verringert werden. Zugleich wird durch die Tragschicht eine gleichmäßige Verteilung des durch die Öffnungen der Tragfläche eingeleiteten Kühlmediums erreicht.
Hierzu eignet sich eine besonders praxisnahe Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, wenn der Auslaß mit einem die Tragschicht aussparenden Abstreifer ausgestattet ist. Die Schicht des auf der Tragschicht aufliegenden, zu kühlenden Schüttgutes wird mittels des Abstreifers vor Abschluß eines vollständigen Umlaufes auf der Tragfläche durch den Abstreifer von der Tragschicht entfernt, die dadurch neu zuzuführendes Schüttgut aufnehmen kann. Daher kann die Tragschicht in einfacher Weise auf der Tragfläche dauerhaft verbleiben.
Der Abstreifer kann hierzu als ein insbesondere höhenverstellbarer Anschlag ausgeführt sein, durch den die Höhe der Tragschicht festlegbar ist. Eine andere besonders zweckmäßige Ausgestaltung wird hingegen dadurch erreicht, daß der Abstreifer ein das
Schüttgut nach außen förderndes Transportband aufweist. Hierdurch wird eine kontinuierliche Ablenkung des Schüttgutes von der Tragschicht erreicht, ohne daß dadurch eine unerwünschte Aufhäufung des Schüttgutes entsteht. Hierzu wird das Schüttgut mittels des Transportbandes nicht lediglich abgelenkt, sondern an dem umlaufenden Transportband nach außen gefördert. Das Transportband ist hierzu beispielsweise mit seiner Oberfläche senkrecht zu der Tragfläche angeordnet, wobei eine Schrägstellung des Transportbandes je nach Anwendungsfall sinnvoll sein kann.
Eine weitere besonders praxisgerechte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dadurch geschaffen, daß die Tragfläche mehrere hervortretende Stege aufweist. Hierdurch wird eine einheitliche Höhe der Tragschicht entsprechend der Höhe der Stege über die gesamte nutzbare Fläche der Tragfläche sichergestellt, die dabei zugleich eine unerwünschte Verlagerung der Tragschicht verhindern.
Weiterhin ist es auch besonders vorteilhaft, wenn die Tragfläche relativ zu einer äußeren Begrenzungsfläche drehbar ist, die mit einer Oberfläche der Tragfläche einen geringen Spalt einschließt. Hierdurch entsteht der konstruktiv unvermeidbare Spalt zwischen der drehbaren Tragfläche und der äußeren Begrenzungsfläche nicht am Umfang der Tragfläche, sondern an der Oberfläche. Im Bereich des Spaltes befindet sich daher die aus grobkörnigem und damit nur eingeschränkt abrasivem Schüttgut bestehende Tragschicht, durch die ein lediglich geringer Verschleiß verursacht wird. Zudem weist die Tragschicht eine verminderte Temperatur im Vergleich zu dem jeweils einzufüllenden Schüttgut auf, wodurch der auftretende Verschleiß weiter vermindert werden kann. Durch eine direkte Verbindung der Tragfläche mit einer inneren Begrenzungsfläche kann die notwendige Dichtung als eine Staubdichtung oberhalb der Ebene der Tragfläche bzw. der darauf aufliegenden Tragschicht, beispielsweise als eine berührungslose Labyrinthdichtung, sowohl verschleißfrei als auch kostengünstig ausgeführt werden.
Der Spalt kann mit einem von außen einleitbaren Überdruck, insbesondere mit Druckluft beaufschlagt werden, um so ein Austreten von Schüttgut, Schüttgutpartikeln oder -staub zu verhindern. Besonders einfach ist hingegen auch eine Abwandlung der vorliegenden Erfindung, bei welcher der Spalt mittels einer Schleifdichtung, insbesondere einer Graphitdichtung, verschließbar ist. Die beispielsweise an der äußeren Begrenzungsfläche angeordnete Graphitdichtung ermöglicht so mit geringem Aufwand eine zuverlässige Abdichtung des Spaltes. Dabei ist die Graphitdichtung beispielsweise als ein vertikal bewegliches, beispielsweise unter dem Einfluß der Schwerkraft auf der Tragfläche
aufliegendes Graphitschwert ausgeführt, so daß der auftretende Materialverschleiß der Graphitdichtung selbsttätig ausgeglichen wird.
Eine andere besonders nützliche Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird dadurch erreicht, daß der Einlaß mit einer Führung, insbesondere einer Einlaufverteilung, zur gleichmäßigen Verteilung des Schüttgutes auf der Tragfläche ausgestattet ist. Hierdurch werden lokale Anhäufungen des Schüttgutes vermieden, wodurch eine gleichmäßige Wärmeabfuhr über die gesamte Tragfläche gewährleistet wird. Die Führung ist dabei insbesondere mit einer Ausformung ausgestattet, die eine kontinuierliche und konstante Beschickung der Tragfläche ebenso sicherstellt, wie eine über die Breite des Einlasses konstante Mengenverteilung des Schüttgutes. Zusätzlich kann dabei auch ein Rechen oder Abstreifer sowie eine Steuereinheit zur Überwachung der Kühlmediumzufuhr vorgesehen werden.
Das Schüttgut kann im wesentlichen vertikal auf die Tragfläche geschüttet werden. Besonders nützlich ist hingegen eine Abwandlung der vorliegenden Erfindung, wenn der Einlaß zur tangentialen Zufuhr des Schüttgutes zur Tragfläche ausgeführt ist. Auf diese Weise wird eine kontrollierbare Verteilung des Schüttgutes auf der Tragfläche sichergestellt, wodurch insbesondere eine Anhäufung des Schüttgutes verhindert wird. Zudem wird dadurch die Belastung und der Verschleiß der Vorrichtung gering gehalten. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem das Schüttgut durch die Drehung des Ofens in fein und grob segregiert wird und dadurch zu einer unterschiedlichen Verteilung des Schüttgutes über die Breite des Ofens führt, kann durch die tangentiale Zufuhr das Schüttgut beliebig verteilt werden, wodurch eine bessere und gleichmäßigere Belüftung sichergestellt werden kann. Beispielsweise kann das feine Schüttgut auf eine darunterliegende Schicht des groben Schüttgutes auf die Tragfläche gemeinsam aufgebracht werden.
Eine andere, ebenfalls besonders gewinnbringende Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird geschaffen, indem das bei der Abkühlung des Schüttgutes erwärmte Kühlmedium einer weiteren Verwendung zuführbar ist. Hierdurch kann die zur Erwärmung des Schüttgutes aufgebrachte Energie zu einem erheblichen Teil aus dem Kühlmedium zurückgewonnen werden. Dabei erweist sich die geringe Schichthöhe des Schüttgutes auf der Tragfläche sowie das Aufbringen lediglich einer Schicht als sehr günstig, weil dadurch der Wirkungsgrad beim Wärmeübergang verbessert wird. Insbesondere wird ein unerwünschter Wärmeübergang auf bereits gekühltes Schüttgut verhindert, indem das erwärmte Kühlmedium dem Prozeß an anderer Stelle zugeführt wird.
Dabei ist eine Ausführungsform besonders praxisnah, bei der das Kühlmedium dem Schüttgut im wesentlichen senkrecht zur der Tragfläche von unten zuführbar ist. Hierdurch entsteht ein Wärmeübergang nach dem Arbeitsprinzip des Kreuzstromwärmetauschers, bei dem die Strömung des durch die Auflagefläche hindurchtretenden Stromes des Kühlmediums im wesentlichen senkrecht zu der Transportrichtung des Schüttgutes verläuft. Die Wärmerückgewinnung kann dabei maximiert werden, indem das Kühlmedium zur Erwärmung bei der Verbrennung des Brennstoffes im Ofenbrenner genutzt wird. Im Falle einer als Zementklinkerkühler ausgeführten Vorrichtung ist die maximale so genannte Sekundärlufttemperatur erreicht, wenn das Schüttgut bzw. der Zementklinker klebrig wird. Diese von der Vorrichtung entnommene Sekundärluft besitzt nicht überall die gleiche Temperatur. Je nach Staubgehalt und Nähe zum heißen Schüttgut bzw. Zementklinker ist diese Temperatur örtlich höher. Durch eine Vergleichmäßigung der Sekundärlufttemperatur läßt sich der Wirkungsgrad weiter steigern. Diese Vergleichmäßigung kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Kühlmediumstrom durch eine kreis- bzw. kreisringförmige Gestaltung der Kühlvorrichtung in einen Drall versetzt werden kann, der durch eine entsprechende Ausformung des Obergehäuses weiter unterstützt werden kann, wobei eine wirkungsvolle Durchmischung der unterschiedlich temperierten Volumen des Kühlmediums eintritt. Dadurch wird eine weitgehend konstante Temperatur sichergestellt, die es zudem erstmals ermöglicht, eine Bestimmung der Temperatur des Kühlmediums mit geringen Meßfehlern vorzunehmen.
Eine weitere besonders zweckmäßige Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird auch dadurch geschaffen, daß der Tragfläche einzelne, getrennt voneinander durch das Kühlmedium beaufschlagbare Sektoren zugeordnet sind. Hierdurch kann in dem jeweiligen Sektor der Tragfläche durch eine entsprechende Zufuhr des Kühlmediums, dessen Volumenstrom sowie Temperatur einstellbar sind, ein gewünschter Temperaturgradient des Schüttgutes erreicht werden, um so den Wirkungsgrad bei der Energie-Rückgewinnung durch das Kühlmedium zu verbessern. Zudem kann dadurch eine die Eigenschaften des abgekühlten Schüttgutes positiv beeinflussende Abkühlungsgeschwindigkeit des Schüttgutes gewählt werden.
Weiterhin ist es besonders praxisnah, wenn das Schüttgut als wesentlichen Bestandteil Klinker aufweist und damit in der Zementherstellung einsetzbar ist. Hierbei treten in der Praxis durch die erhebliche Abrasion und die hohen mit einem Stillstand der Vorrichtung verbundenen Kosten Probleme auf, die durch die Vorrichtung gelöst sind.
Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt jeweils in einer Prinzipskizze in
Fig.1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung;
Fig.2 eine geschnittene Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Kühlen von nicht dargestelltem Schüttgut in einer Draufsicht. Das Schüttgut wird an einem Einlaß 2 an einer als Einlaufverteilung ausgeführten Führung 3 oberhalb der drehbaren, kreisringförmigen Tragfläche 4, im wesentlich in einer zu der Tragfläche 4 tangentialen Förderrichtung in Drehrichtung 5 aufgegeben. Nach einer annähernd vollständigen Umdrehung der Tragfläche 4 und einer dabei konstanten Zufuhr des Kühlmediums durch entsprechende Durchbrechungen 6 der Tragfläche 4 wird das abgekühlte Schüttgut an einem Auslaß 7 mit Hilfe eines Abstreifers 8 nach außen abgeführt. Der Abstreifer 8 ist hierzu mit einem umlaufenden, senkrecht zu der Tragfläche 4 angeordneten Transportband 9 ausgestattet, um so eine unerwünschte Stauung und eine damit verbundene Aufhäufung des Schüttgutes zu vermeiden. Die Tragfläche 4 hat weiterhin im wesentlichen radial angeordnete Stege 10, durch die das aufliegende Schüttgut an einer unerwünschten Verlagerung gehindert wird.
Der konstruktive Aufbau der Vorrichtung 1 wird ergänzend auch anhand der Figur 2 dargestellt, die eine geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung 1 zeigt. Die mittels eines zentralen Antriebes 11 drehbewegliche Tragfläche 4 ist an einer äußeren Lagerung 12 und einer inneren Lagerung 13 geführt. Mit der Tragfläche 4 unbeweglich verbunden ist eine innere Begrenzungsfläche 14 der Vorrichtung 1, die mit einer Staubdichtung 15 gegenüber einem Obergehäuse 16 gedichtet ist. Demgegenüber schließt eine äußere, zu der Tragfläche 4 relativ bewegliche Begrenzungsfläche 17 mit einer Oberfläche 18 der Tragfläche 4 einen Spalt 19 ein. Zum Schutz vor austretendem Schüttgut ist dieser Spalt 19 mit einer Graphitdichtung 20 verschlossen, die als ein schwerkraftbelastetes Graphitschwert ausgeführt ist und somit einen selbsttätigen Ausgleich bei auftretendem Verschleiß ermöglicht. Gegenüber der zu der Oberfläche 18 der Tragfläche 4 beabstandeten Begrenzungsfläche 17 liegt im Bereich des Spaltes 19 lediglich eine dauerhaft auf der Tragfläche 4 verbleibende Tragschicht 21 aus abgekühltem Schüttgut an, durch die der Verschleiß im Bereich des Spaltes 19 im Vergleich zu heißem Schüttgut vermindert werden
kann. Die Schichtdicke D der Tragschicht 4 wird dabei durch den in Figur 1 gezeigten Abstreifer 8 oder durch den Abstand des mit der Führung 3 versehenen Einlasses 2 gegenüber der Tragfläche 4 bestimmt. In einen unterhalb der Tragfläche 4 angeordneten, insbesondere in einzelne Sektoren unterteilten Raum 22 der Vorrichtung 1 ist von außen das Kühlmedium zuführbar, welches durch die Tragfläche 4 in die Tragschicht 21 gelangt. Die poröse Tragschicht 21 ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Kühlmediumstromes, wodurch eine gleichmäßige Wärmeabfuhr des auf die Tragschicht 4 aufzubringenden heißen Schüttgutes sichergestellt wird. Zugleich wird der Wirkungsgrad der Vorrichtung 1 durch eine wirkungsvolle Wärmeabfuhr und eine problemlos rückgewinnbare Wärmeenergie wesentlich erhöht und zugleich mögliche Verschleißerscheinungen verringert.