Schließeinrichtung für ein Fahrzeug
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. Anspruchs 2.
Eine derartige Schließeinrichtung umfaßt mindestens ein Schloß; ein die Schloßzustände der Schließeinrichtung (d.h. die Schloßzustände des Schlosses oder der Schlösser) festlegendes Getriebe, durch das die Schließeinrichtung in mindestens drei bzw. vier unterschiedliche Schloßzustände bringbar ist, die beispielsweise dem entriegelten, dem verriegelten, dem diebstahlgesicherten und dem kindergesicherten Zustand entsprechen; sowie eine drehbar gelagerte Konturscheibe des Getriebes, die zur Festlegung des Schloßzustandes mit einem Antrieb drehbar ist, wobei den unterschiedlichen Schloßzuständen jeweils bestimmte Winkellagen der Konturscheibe zugeordnet sind.
Bei einer aus der DE 199 17 789 A1 bekannten Schließeinrichtung dieser Art wird die Konturscheibe durch eine mit Innen- und Außenerhebungen versehene Antriebsscheibe gebildet, die durch ein Ende eines Hebels abgetastet wird. Das andere Ende des Hebels ist dem Schloß (das heißt den Sperrteilen der Schließeinrichtung, wie z.B. einer Drehfalle und einer Sperrklinke) zugeordnet und beeinflußt das Zusammenwirken einer Betätigungseinrichtung, wie z.B. eines Türinnengriffes oder Türaußengriffes, mit dem Schloß. So ist beispielsweise im diebstahlgesicherten Zustand der Schließ-einrichtung das Schloß weder mittels des Türinnengriffes noch mitteis des Türaußengriffes betätigbar.
Das heißt, eine Betätigung des Türinnengriffes oder des Türaußengriffes wird nicht auf die entsprechenden Schloßelemente, (z.B. Sperrklinke und Drehfalle) übertragen. Umgekehrt läßt sich die Tür im entriegelten Zustand der Schließeinrichtung sowohl mittels des Türinnengriffes als auch mittels des Türaußengriffes öffnen. In entsprechender Weise lassen sich weitere Schloßzustände, wie z.B. der verriegelte oder der kindergesicherte Zustand definieren.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einer Schließeinrichtung der Eingangs genannten Art weiter zu verbessern, insbesondere hinsichtlich des Bedienkomforts.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Schaffung einer Schließeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2 gelöst.
Danach ist bei einer Konturscheibe, mit der die Schließeinrichtung in mindestens vier unterschiedliche Schloßzustände bringbar ist, die Konturscheibe derart ausgebildet, daß die Konturscheibe aus jeder Winkellage, die einem von dem entriegelten verschiedenen Zustand (z.B. verriegelter Zustand, Diebstahl- oder Kindersicherung) entspricht, unmittelbar in eine dem entriegelten Zustand entsprechende Winkellage bringbar ist, ohne daß hierbei ein dritter Schloßzustand auftritt.
Die erfindungsgemäße Lösung kann in einer konkreten Ausführungsform z.B. dadurch realisiert werden, daß die einzelnen Schloßzustände jeweils bestimmten Winkelbereichen auf der Konturscheibe zugeordnet sind, wobei die Winkelbereiche in Umfangsrichtung der Konturscheibe hintereinander angeordnet sind und sich an jedem Winkelbereich der Konturscheibe, der einem vom entriegelten verschiedenen Zustand zugeordnet ist, unmittelbar einen Winkelbereich anschließt, der dem entriegeltem Zustand zugeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung werden also nicht einfach die einzelnen Schloßzustände hintereinander auf der Konturscheibe angeordnet, sondern an jeden Winkelbereich, der einem vom entriegeltem Zustand verschiedenen Zustand entspricht, grenzt mindestens ein Winkelbereich, der dem entriegeltem Zustand entspricht. Hierzu müssen auf der Konturscheibe mehrere Winkelbereiche vorgesehen sein, die jeweils dem entriegelten Zustand entsprechen.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß von jedem Schloßzustand, der vom entriegelten Zustand verschieden ist, ein sehr schneller Übergang in den entriegelten Zustand ermöglicht wird. Die erfindungsgemäße Lösung läßt sich insbesondere bei sogenannten keyless-entry oder passive-entry-Systemen vorteilhaft anwenden, bei
denen die Schließeinrichtung automatisch in den entriegelten Zustand überführt wird, wenn sich eine Person dem Fahrzeug nähert und dessen Türaußengriff betätigt, die von dem System als eine zum Führen des Fahrzeugs berechtigte Person identifiziert worden ist. Die berechtigte Person kann beispielsweise anhand eines Signalgebers identifiziert werden, den sie bei sich trägt.
Bei solchen Schließsystemen ist es erforderlich, daß nach der Identifizierung der zur Benutzung berechtigten Person und bei Betätigung des Türaußengriffes durch eine solche Person die Schließeinrichtung sehr schnell in den entriegelten Zustand gebracht wird. Ansonsten würde die Tür bei Betätigung des Türaußengriffes nicht sofort öffnen, was von dem Benutzer als ein Defekt gedeutet oder zumindest als unkomfortabel empfunden würde. Probleme dieser Art können vor allem dann auftreten, wenn sich die Schließeinrichtung in einem Schloßzustand befindet, der noch durch weitere Schloßzustände von dem entriegeltem Zustand getrennt ist. Der zur Behebung dieser Probleme wünschenswerte schnelle Übergang in den entriegelten Zustand wird durch die erfindungsgemäße Lösung gewährleistet.
Die erfindungsgemäß gestaltete Schließeinrichtung kann sowohl bei Schließsystemen mit nur einem Schloß (z.B. Schließeinrichtung für eine einzelne Fahrzeugtür) als auch bei Schließsystemen zur Betätigung mehrerer Schlösser (Zentralverriegelung in Kraftfahrzeugen) verwendet werden.
Gemäß Anspruch 2 ist bei einer Schließeinrichtung mit einem Getriebe, mit dem die Schließeinrichtung in mindestens drei unterschiedliche Schloßzustände bringbar ist, die Konturscheibe derart ausgebildet, daß bei einer Drehung der Konturscheibe entlang einer vorgebbaren Drehrichtung auf einen vom entriegelten verschiedenen Zustand stets der entriegelte Zustand folgt. Mit anderen Worten gibt es mindestens eine Drehrichtung mit der Eigenschaft, daß bei einer Drehung der Konturscheibe entlang dieser Drehrichtung auf jeden Bereich der Konturscheibe mit einem vom entriegelten verschie- denen Zustand jeweils ein dem entriegelten Zustand entsprechender Bereich folgt.
In diesem Fall ist also nicht nur gewährleistet, daß jedem vom entriegeltem Zustand verschiedenen Zustand auf der Konturscheibe ein Bereich benachbart ist, der dem entriegeltem Zustand entspricht, sondern es ist darüber hinaus sogar gewährleistet, daß bei einer Drehung der Konturscheibe entlang einer bestimmten Drehrichtung jeweils der unmittelbare Übergang in den entriegelten Zustand möglich ist.
Die erfindungsgemäß gestaltete Konturscheibe kann in einfacher Weise durch einen scheibenförmigen Körper gebildet werden, der sich in einer Ebene erstreckt und der ins-
besondere einstückig ausgebildet sein kann. So kann die Konturscheibe durch eine Nockenscheibe gebildet werden, bei der die äußere und/oder innere Kontur die unterschiedlichen Schloßzustände repräsentieren.
Der entriegelte Zustand der Schließeinrichtung entspricht vorzugsweise einem Schloßzustand, bei dem jedes Schloß entriegelt ist. Es gibt dann nur einen einzigen, eindeutig definierten, entriegelten Schloßzustand, nämlich den Zustand der Schließeinrichtung, in dem alle Schlösser entriegelt sind, so daß die entsprechenden Klappen des Fahrzeugs (z.B. Fahrzeugtüren im Fall von Türschlössern) ohne Kinder-oder Diebstahlsicherung geöffnet werden können.
Die Konturscheibe wirkt mit einem Koppelelement zusammen, das die Konturscheibe abtastet und das in Abhängigkeit von der Winkellage der Konturscheibe eine Betätigungseinrichtung (also z.B. einen Türaußengriff oder einen Türinnengriff) mit dem Schloß koppelt bzw. von dem Schloß entkoppelt. Nur bei einer Kopplung der jeweiligen Betätigungseinrichtung mit dem Schloß kann diese zum Öffnen der Tür betätigt werden.
Durch die Verwendung zweier Koppelelemente, die die Konturscheibe abtasten und die in Abhängigkeit von der Winkellage der Konturscheibe jeweils eine Betätigungseinrichtung mit dem Schloß koppeln oder von diesem entkoppeln, können die von einer Konturscheibe definierten Schloßzustände auf zwei unterschiedliche Betätigungseinrichtungen (insbesondere einen Türaußenöffer und einen Türinnenöffner) übertragen werden.
Hierzu können einerseits auf der Konturscheibe zwei radial von einander beabstandeten Konturen vorgesehen sein, die mit jeweils einem der beiden Koppelelemente zusammenwirken. Andererseits können die beiden Koppelelemente dieselbe Kontur auf der Konturscheibe abtasten, wobei in diesem Fall die beiden Koppelelemente entlang der Umfangsrichtung der Konturscheibe voneinander beabstandet angeordnet sind.
Die Konturscheibe selbst ist mittels eines Antriebs drehbar, der durch Betätigung eines Schließzylinders des Schlosses, einer Fernbedienung (z.B. über ein passive-entry-Sy- stem) oder eines sonstigen Schließelementes in Betrieb setzbar ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
Es zeigen:
Figur 1a - eine schematische Darstellung einer mittels eines Motors antreibbaren
Konturscheibe, durch die vier unterschiedliche Schloßzustände einer Schließeinrichtung definierbar sind;
Figur 1 b - eine konkrete Ausführungsform der Konturscheibe aus Figur 1a;
Figur 1c - eine schematische Darstellung einer mittels eines Antriebs drehbaren
Konturscheibe, durch die drei unterschiedliche Schloßzustände einer Schließeinrichtung definierbar sind;
Figur 2a - einen Querschnitt durch einen Teil der Konturscheibe aus Figur 1b mit zwei Koppelelementen, die die Konturscheibe abtasten;
Figur 2b - eine Draufsicht auf die Darstellung gemäß Figur 2a;
Figur 3 - eine Draufsicht auf eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels aus
Figur 2b;
Figur 4 - eine schematische Darstellung einer Kraftfahrzeugtür;
Figuren 5a und 5b - eine schematische Darstellung des Aufbaus eines Türschlosses.
In Figur 4 ist ein Teil einer seitlichen Fahrzeugkarosserie mit einer Tür T dargestellt, deren Schließeinrichtung in bekannter Weise einen Türinnenöffner in Form eines Türinnengriffes 6, einen Innenverriegelungsknopf 65, einen Türaußenöffner in Form eines Türaußengriffes 7 sowie einen Schließzylinder 75 und ein Türschloß 9 aufweist. Dem Türschloß 9 ist ein karosserieseitig angeordneter Halter 8 zugeordnet, mit dem die Sperrteile des Türschlosses zur Verriegelung der Tür in Eingriff bringbar sind.
Eine schematische Darstellung eines Türschlosses sowie des zugeordneten Halters in den Figuren 5a und 5b zeigt die Sperrteile des Türschlosses, nämlich eine um eine Achse 30 verschwenkbare Sperrklinke 3 mit einem Haken 31 und eine mit der Sperrklinke 3 zusammenwirkende, um eine Achse 20 verschwenkbare Drehfalle 22 mit einer Aussparung 21 , die einem Schließzapfen 80 des Halters 8 zugeordnet ist. Ferner ist ein Meßfühler 25 vorgesehen, mit dem die äußere Kontur der Drehfalle 2 zur Feststellung von deren Drehwinkel abtastbar ist. Die das Schloß bildende Sperrteile 2,3 (Drehfalle und Sperrklinke) sind in einem Schloßgehäuse 90 angeordnet, das an einem Türblech befestigt ist.
Eine Schließeinrichtung der vorstehend beschriebenen Art ist allgemein bekannt und braucht daher nicht näher erläutert zu werden.
Von Bedeutung für die vorliegende Erfindung ist die Gestaltung einer Konturscheibe, mittels der unterschiedliche Schloßzustände der Schließeinrichtung festlegbar sind. Die wesentlichen Schloßzustände sind dabei der entriegelte Zustand, der verriegelte Zustand, der Schloßzustand "kindergesichert" sowie der Schloßzustand "diebstahlgesichert". Unter dem entriegeltem Zustand wird dabei derjenige Schloßzu- stand verstanden, in dem das Schloß sowohl mittels des Türinnengriffes als auch mittels des Türaußengriffes zum Öffnen der Tür betätigt werden kann. Im verriegelten Zustand ist demgegenüber der Türaußengriff vom Schloß entkoppelt, so daß sich die Tür nicht durch Betätigung des Tür-außengriffes öffnen läßt. Umgekehrt ist im Schloßzustand "kindergesichert" der Türinnengriff vom Schloß entkoppelt, so daß sich die Tür nicht durch Betätigung des Türinnengriffes öffnen läßt. Im Schloßzustand "diebstahlgesichert" sind schließlich sowohl der Türinnengriff als auch der Türaußengriff von dem Türschloß entkoppelt, so daß sich dieses weder mittels des Türinnengriffes noch mittels des Türau- ßengriffes zum Öffnen der Tür betätigen läßt.
Bei einer Schließeinrichtung zu Steuerung mehrerer Schlösser sind im Schloßzustand "kindergesichert" häufig nur die hinteren Türen eines Kraftfahrzeugs entsprechend gesichert, während sich die vorderen Türen im entriegelten Zustand befinden. Dennoch unterscheidet sich der kindergesicherte Zustand der Schließeinrichtung eindeutig von dem entriegelten Zustand, und zwar hinsichtlich des Zustandes der Schlösser der hinteren Türen.
In Figur 1a ist schematisch eine Konturscheibe 1 dargestellt, mit der sich die vorstehend aufgezählten Schloßzustände festlegen lassen. Die Konturscheibe 1 besteht aus einem um eine Achse A drehbar gelagerten Scheibenförmigen Grundkörper 10, der mittels eines Antriebs M drehbar ist. Der Antrieb M kann beispielsweise durch eine Betätigung des Schließzylinders oder mittels einer Fernbedienung ausgelöst werden, um durch Drehung der Konturscheibe 1 den aktuellen Schloßzustand zu verändern.
Die Konturscheibe 1 ist entlang ihres Umfangs in 6 identische Abschnitte bzw. Winkelbereiche 16, 16', 16", 17, 18 und 19 unterteilt, die entlang des Umfangs 15 des scheibenförmigen Grundkörpers 10 hintereinander angeordnet sind und die jeweils einen Winkelbereich von 60° überstreichen.
Von den erwähnten Abschnitten ist drei Abschnitten 16, 16', 16" der entriegelte Zustand
E, einem Abschnitt 17 der verriegelte Zustand V, einem Abschnitt 18 der Schloßzustand "diebstahlgesichert" S und einem weiterem Abschnitt 19 der Schloßzustand "kindergesichert" K. Die den einzelnen Schloßzuständen E, V, S, K zugeordnete Abschnitte bzw. Winkelbereiche 16 bis 19 der Konturscheibe 1 sind dabei derart hintereinander angeordnet, daß bei einer Drehung der Konturscheibe 1 um ihre Achse A entlang einer Richtung D (im Uhrzeigersinn) auf einen der vom entriegeltem Zustand E verschiedene Schloßzustände K, S, V jeweils unmittelbar der entriegelte Zustand E folgt. Dies gilt auch für eine Drehung der Konturscheibe 1 in die entgegengesetzte Richtung, also entgegen dem Uhrzeigersinn.
Anhand Figur 1a wird deutlich, daß ein dem entriegelten Zustand E entsprechender Abschnitt bzw. Winkelbereich (16") weggelassen werden könnte und daß dennoch zu jedem der Abschnitte bzw. Winkelbereiche 17 bis 19, die einen vom entriegelten Zustand E unterschiedlichen Schloßzustand V, S oder K repräsentieren, ein Abschnitt bzw. Win- kelbereich 16, 16' benachbart wäre, der dem entriegelten Zustand E entspricht. In diesem Fall wäre der unmittelbare Übergang von dem Schloßzustand V ("verriegelt") bzw. von dem Schloßzustand K ("kindergesichert") in den Schloßzustand E ("entriegelt") nicht mehr bei beliebiger Drehrichtung der Konturscheibe 1 möglich. Der direkte Übergang von dem Schloßzustand K ("kindergesichert") in den Schloßzustand E ("entrie- gelt") wäre vielmehr nur bei einer Drehung der Konturscheibe 1 im Uhrzeigersinn und der unmittelbare Übergang von dem Schloßzustand V ("verriegelt") in den Schloßzustand E ("entriegelt") nur bei einer Drehung der Konturscheibe entgegen dem Uhrzeigersinn möglich.
Nur wenn insgesamt drei Abschnitte bzw. Winkelbereiche 16, 16', 16" der Konturscheibe den entriegelten Zustand E repräsentieren ist sichergestellt, daß bei einer Drehbewegung entlang genau einer Drehrichtung D auf jeden Schloßzustand V, S, K, der von den entriegelten Zustand E verschieden ist, jeweils unmittelbar der entriegelte Zustand E folgt.
Figur 1b zeigt ein Ausführungsbeispiel einer konkreten Ausgestaltung der in Figur 1a dargestellten schematischen Konturscheibe 1. Die in Figur 1b dargestellte Konturscheibe 1 weist in ihrem scheibenförmigen Grundkörper 10 zwei radial voneinander beabstandete, in Umfangsrichtung 15 der Konturscheibe 1 verlaufende Konturen 11, 12 auf. Die Konturen 11 , 12 werden jeweils gebildet durch eine umlaufende Führungsbahn 11a bzw. 12a, die mit radial abstehenden Erhebungen 11b, 12b versehen sind. Die Erhebungen 1b, 12b sind jeweils in Umfangsrichtung der entsprechenden Kon-tur 11 , 12 voneinander beabstandet angeordnet und bilden einen Bestandteil der entsprechenden Kontur 11 bzw. 12.
Die beiden Konturen 11 , 12 der Konturscheibe 1 werden jeweils durch ein Koppelelement abgetastet, wie weiter unten anhand der Figuren 2a und 2b erläutert werden wird.
Ein Koppelelement, das in einer der Konturen 11 , 12 geführt ist, wird jeweils dann in radialer Richtung nach außen bewegt, wenn bei einer Drehung der Konturscheibe 1 um ihre Achse A eine der Erhebungen 11b, 12b von dem entsprechenden Koppelelement ertastet wird. Im vorliegenden Fall sei dabei angenommen, daß durch die Abtastung der äußeren Kontur 11 mittels eines Koppelelementes der Türinnengriff der Schließeinrich- tung mit dem Schloß gekoppelt bzw. von diesem entkoppelt wird, während durch Abtastung der inneren Kontur 12 mittels eines weiteren Koppelelementes der Türaußengriff von dem Türschloß entkoppelt bzw. mit diesem gekoppelt wird. Dabei soll eine Kopplung zwischen der entsprechenden Betätigungseinrichtung (Türaußengriff oder Türinnengriff) mit dem Türschloß jeweils dann vorliegen, wenn das zugehörige Koppelelement eine Erhebung 11b, 12b ertastet.
In diesem Fall ist der entriegelte Zustand E jeweils durch einen solchen Winkelbereich 16, 16', 16" der Konturscheibe 1 charakterisiert, in dem beide Konturen 11, 12 eine Erhebung 11b bzw. 12b aufweisen. Denn in diesem Fall ist sowohl der Türaußengriff als auch der Türinnengriff mit dem Schloß gekoppelt, so daß sich die Tür sowohl durch Betätigung des Türaußengriffes als auch durch Betätigung des Türinnengriffes öffnen läßt.
In dem Winkelbereich 17 der Konturscheibe 1, der den verriegelten Zustand V repräsentiert, weist ausschließlich die äußere Kontur 11 eine Erhebung 11 b auf. Dementsprechend läßt sich die Tür nur durch Betätigung des Türinnengriffes öffnen, während ein Öffnen der Tür durch Betätigung des Türaußengriffes unmöglich ist.
Umgekehrt weist in dem Schloßzustand "kindergesichert", der durch den Winkelbereich 19 der Konturscheibe 1 repräsen-tiert ist, lediglich die innere Kontur 12 eine Erhebung 12b auf, so daß sich die Tür nur durch Betätigung des Tür-außengriffes nicht aber durch Betätigung des Türinnengriffes öffnen läßt.
In dem Abschnitt bzw. Winkelbereich 18 der Konturscheibe 1 , der dem Zustand "diebstahlgesichert" entspricht, ist schließlich bei keiner der beiden Konturen 11 , 12 eine Erhebung vorgesehen. Demnach läßt sich in diesem Zustand das Türschloß weder mit dem Türaußengriff noch mit dem Türinnengriff zum Öffnen der Tür betätigen.
In den Figuren 2a und 2b ist dargestellt, wie die in Figur 1 gezeigte Konturscheibe 1 mittels zweier Koppelelemente 4, 5 abgetastet wird, wobei das eine Koppelelement 4 die
äußere Kontur 11 und das andere Element 5 die innere Kontur 12 abtastet.
Jedes der beiden Koppelelemente 4, 5 besteht aus einer Koppelstange 40 bzw. 50, die radial bezüglich der Konturscheibe 1 angeordnet ist und die an ihrem der Konturschei- be 1 zugewandten Ende mit einem in die entsprechende Kontur 11 bzw. 12 eingreifenden Stift 41 bzw. 51 versehen ist. An ihren der Konturscheibe 1 abgewandten Enden sind die Koppelstangen 40, 50 dem gegenüber mit jeweils mit einer T-förmigen Ausnehmung 42 bzw. 52 versehen. Über diesen Ausnehmungen 42, 52 verläuft quer zur Erstreckungsrichtung der Koppelstangen 40, 50 jeweils ein Verbindungsglied 60, 70, das mit einem Stift 61 bzw. 71 in die zugeordnete Ausnehmung 42 bzw. 52 eingreift. Über das eine Verbindungsglied 60 ist dabei der Türinnengriff mit dem Türschloß und über das andere Verbindungsglied 70 der Türaußengriff mit dem Türschloß gekoppelt Bei einer Betätigung des Türinnengriffes oder des Türaußengriffes zum zwecke des Öffnens der Tür erfolgt über das entsprechende Verbindungsglied 60 bzw. 70 eine Übertragung der Stellbewegung auf das Türschloß, um durch Einwirkung auf das Türschloß das Öffnen der Tür zu ermöglichen. Hierbei bewegt sich das entsprechende Verbindungsglied 60 bzw. 70 in einer Betätigungsrichtung B quer zur Erstreckungsrichtung der Koppelstangen 40, 50.
Diese Bewegung ist allerdings nur dann möglich, wenn der Stift 61 bzw. 71 des jeweiligen Verbindungsgliedes 60, 70 in einem Abschnitt 43, 53 der Ausnehmung 42 bzw. 52 (vergl. auch Figur 3) hineinragt, der eine Bewegung des Verbindungsgliedes 60 bzw. 70 in der Betätigungsrichtung B quer zur Erstreckungsrichtung der Koppelstangen 40, 50 zuläßt
In der Draufsicht gemäß Figur 2b wird anhand der dem Tür-außengriff zugeordneten Koppelstange 50 deutlich, daß die T-förmige Ausnehmung 52 einen ersten Abschnitt 53 bildet, der eine Bewegung des Verbindungsgliedes 70 in der Betätigungsrichtung B quer zur Erstreckungsrichtung der Koppelstange 50 zuläßt, sowie einen zweiten Abschnitt 54, der einem Bewegung des Verbindungsgliedes 70 in der Betätigungsrichtung B nicht zuläßt. Denn der von dem Verbindungsglied 70 nach unten hin die Ausnehmung 52 abstehende Stift 71 ist hinsichtlich einer Bewegung in der Betätigungsrichtung B blockiert, wenn er sich in dem letztgenannten Abschnitt 54 der Ausnehmung 52 befindet.
Anhand der Figuren 2a und 2b wird weiter deutlich, daß die Koppelstangen 40, 50 in radialer Richtung nach außen geführt werden, wenn deren Stift 41 bzw. 51 sich in einer Erhebung 11 b bzw. 12b der jeweiligen Kontur 11 , 12 befindet. In diesem Zustand, der in Figur 2b beispielhaft anhand der dem Türaußengriff zugeordneten Koppelstange 50 gezeigt ist, greift das zugehörige Verbindungsglied 70 mit seinem Stift 71 in denjenigen
Abschnitt 53 der Ausnehmung 52 ein, der eine Bewegung des Verbindungsgliedes in die Betätigungsrichtung B ermöglicht. Dann ist also der Türaußengriff über das Verbindungsglied 70 mit dem Schloß derart gekoppelt, daß die sich Tür durch Betätigung des Türaußengriffes öffnen läßt.
Entsprechendes gilt in dem Zustand gemäß Figur 2a und 2b für den Türinnengriff, da auch die dem Türinnengriff zugeordnete Koppelstange 40 mit ihrem Stift 41 in eine Erhebung 11 b der zugehörigen Kontur 11 auf der Konturscheibe 1 eingreift.
Wird nun durch eine Drehung der Konturscheibe 1 entlang der Drehrichtung D der Stift 41 , 51 eines der Koppelelemente 4, 5 in einen Abschnitt der zugehörigen Kontur 1 1 , 12 geführt, der keine Erhebung bildet, so gerät der entsprechende Stift 61 bzw. 71 des zugeordneten Verbindungsgliedes 60, 70 in einen Abschnitt 44, 54 der jeweiligen Ausnehmung 42, 52, der eine Bewegung des Verbindungsgliedes in der Betätigungsrich- tung B sperrt. Die entsprechende Betätigungseinrichtung (Türinnengriff oder Türaußengriff) ist dann von dem Türschloß entkoppelt, so daß sich die Tür nicht durch Betätigung dieser Betätigungseinrichtung öffnen läßt.
In Figur 3 ist eine weitere konkrete Ausführungsform der in Figur 1a schematisch gezeigten Konturscheibe 1 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine Abwandlung des in den Figuren 1 b, 2a und 2b dargestellten Ausführungsbeispiels. Daher werden im Folgenden nur die Unterschiede gegenüber diesem Ausführungsbeispiel erläutert. Übereinstimmende Bauteile sind dabei jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Konturscheibe 1 ist in deren scheibenförmigem Grundkörper 10 lediglich eine Kontur 13 vorgesehen, die aus einer umlaufenden Führungsbahn 13a besteht, die eine Mehrzahl in Umfangsrichtung voneinander beabstandeter, radial nach außen abstehender Erhebungen 13b aufweist.
Im diesen Kontur 13 greifen zwei Koppelelemente 4, 5 mit jeweils einem Stift 41 bzw. 51 ein, die entlang des Umfangs 15 der Konturscheibe 1 voneinander beabstandet angeordnet sind. Hierdurch tasten die beiden Koppelelemente 4, 5 jeweils unterschiedliche Bereiche der Kontur 13 ab.
In dem in Figur 3 gezeigten Zustand greifen beide Koppelelemente 4, 5 mit ihrem Stiften 41 , 51 in eine Erhebung 13b der Kontur 13 ein. Die Schließeinrichtung befindet sich demzufolge im entriegelten Zustand, in dem das Schloß sowohl mittels des Türinnenöffners als auch mittels des Türaußenöffners zum Öffnen der Tür betätigt werden kann. Dies ist in Figur 3 daran erkennbar, daß beide Verbindungsglieder 60, 70
mit ihren Stiften 61 , 71 jeweils in einen solchen Abschnitt 43 bzw. 53 der zugeordneten Ausneh-mung 42, 52 einer Koppelstange 40, 50 eingreifen, daß eine Bewegung des jeweiligen Verbindungsgliedes 60, 70 in der Betätigungsrichtung B möglich ist
Wird aus dieser Position heraus die Konturscheibe 1 in der Drehrichtung D im Uhrzeigersinn so weit gedreht, daß die beiden Koppelelemente 4, 5 in der in Figur 3 gestrichelt eingezeichneten Weise in die Kontur 13 der Konturscheibe 1 eingreifen, so ergibt sich eine andere Situation hinsichtlich der Kopplung der Betätigungseinrichtungen der Schließ-einrichtung an das Türschloß. (In Figur 3 ist dabei der Übersichtlichkeit halber eine Darstellung gewählt, in der die Lage der beiden Koppelelemente 4, 5 relativ zu der Konturscheibe 1 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wurde. Tatsächlich wird natürlich die Konturscheibe 1 im Uhrzeigersinn gedreht und die beiden Koppelelemente 4, 5 bleiben räumlich unverändert. Da es jedoch für die Festlegung der Schloßzustände lediglich auf die relative Lage der Konturscheibe 1 bezüglich der Koppelelemente 4, 5 ankommt, ist die in Figur 3 gewählte vereinfachte Darstellung zulässig.)
In dem in Figur 3 gestrichelt dargestellten Zustand greift ein Koppelelement 4 in einen Abschnitt 13a der Kontur 13 ein, der keine Erhebung bildet, während das andere Koppelelement 5 in einen Abschnitt 13b der Kontur 13 eingreift, der eine radiale Erhebung bildet. Hierdurch ist eine der Betätigungseinrichtungen von dem Türschloß entkoppelt, während mit der anderen Betätigungseinrichtung das Türschloß zum Öffnen der Tür betätigt werden kann.
Da in dem in Figur 3 gestrichelt angedeuteten Zustand ausschließlich das dem Türaußenöffner zugeordnete Koppelelement 5 in eine Erhebung 13b der Kontur 13 eingreift, läßt sich in diesem Zustand die Tür ausschließlich durch Betätigung des Türaußengriffes öffnen. Es handelt sich also um den Schloßzustand "kindergesichert".
In Figur 1c ist schließlich schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Konturscheibe 1 dargestellt, mit der lediglich drei unterschiedliche Schloßzustände, nämlich z.B. der entriegelte Zustand E, der verriegelte Zustand V sowie der Schloßzustand "diebstahlgesichert" S festlegbar sind. Jeder dieser Zustände E, V, S, ist einem Abschnitt bzw. Winkelbereich 16, 16', 17, 18 der Konturscheibe 1 zugeordnet. Dabei sind für den entriegelten Zustand E zwei Abschnitte bzw. Winkelbereiche 16, 16' vorgesehen, so daß in einer Drehrichtung D der Konturscheibe 1 jeder zweite Abschnitt bzw. Winkelbereich dem entriegelten E zugeordnet ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß bei einer Drehung der Konturscheibe 1 in Drehrichtung D auf jeden vom entriegelten Zustand E verschiedenen Schloßzustand V, S stets unmittelbar der entriegelte Zustand E folgt.
Auch in dieser Figur ist schematisch der mit der Konturscheibe 1 gekoppelte Antrieb M dargestellt, der zum Drehen der Konturscheibe 1 vorgesehen ist.