Beschreibung
Verfahren zur Regelung einer Bahnspannung
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Regelung einer Bahnspannung gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 oder 2.
Durch die EP 0951 993 A1 ist ein registerhaltiger Antrieb für eine Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei eine Längsdehnung der Bedruckstoffbahn aus Bahnspannungs- und Betriebswerten der Antriebe ermittelt, und durch Verstellen der Umfangsregister an den Zylindern bzw. der Registerwalzen ausgeglichen wird.
In der DE 42 11 379 A1 sind Druckwerke offengelegt, deren Gummizylinder in verstellbaren Exzenterbuchsen gelagert sind, wobei durch Verschwenken um die erste Exzenterachse ein Anstellen der Zylinder und durch Verschwenken um die zweite Exzenterachse eine Variation der Abdruckbreite einer Farbauftragwalze zur Rasterwalze variiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zur Regelung einer Bahnspannung zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Druckwerke bzw. -einheiten in einfacher Weise über die herrschende Zugspannung bzw. Spannung der Bahn, z.B. der Bedruckstoff- oder Papierbahn, regelbar sind. Dies geschieht über eine Veränderung der Druckbeistellung zwischen den über die Bahn zusammen wirkenden Zylindern, in vorteilhafter Weise bei „Gummi-gegen-Gummi-Druck" der beiden zusammenwirkenden Übertragungszylinder eines Druckwerks.
Das Förderverhalten der Bahn durch eine Druckmaschine unterliegt vielen Einflüssen wie zum Beispiel der Spannungs-/Dehnungscharakteristik des jeweiligen Papiers und somit der herrschenden Spannung, der momentanen Feuchte, der Feuchtigkeitsempfindlichkeit, dem Eindringverhalten von Feuchtigkeit in die Bahn, von der Lage der Rolle bei deren Herstellung im Tambour, was sich beispielsweise in unterschiedlicher Wicklungshärte niederschlägt und von ortsabhängigen Schwankung im Elastizitätsmodul. Daneben ist es auch abhängig von den Aufzügen und dem Anpressdruck.
Das Förderverhalten der Bahn durch ein oder mehrere Druckwerke der Druckmaschine kann mittels des Verfahrens in vorteilhafter Weise beeinflusst und geregelt werden, ohne dass ein Wechsel von Gummitüchern verschiedener Dicke oder eine Änderung in der Verfahrensführung, beispielsweise einer Veränderung der Feuchtung erforderlich ist. Einer Änderung der Spannung der Bahn kann während des Fortdruckes durch Änderung des Förderverhaltens entgegengewirkt werden. Auch der Einsatz unterschiedlicher Gummitücher oder unterschiedlicher Papiersorten ist möglich, da mittels des Verfahrens nicht mit der Gummituchdicke, sondern mit einer Veränderung des Abstandes das Förderverhalten und die Druckqualität veränderbar sind.
Umgekehrt ist es möglich, Gummitücher mit unterschiedlichem Förderverhalten, unterschiedlicher Qualität oder/und unterschiedlicher Dicke einzusetzen, wobei die gewünschte Bahnspannung bzw. Abstufung in der Bahnspannung zwischen den Druckwerken automatisch nahezu konstant haltbar ist.
So wirken beispielsweise Gummitücher bestimmter Hersteller „negativ fördernd", d. h. die Bahn wird „gebremst", und andere „positiv fördernd", d. h. die Bahn wird zusätzlich zur Abwicklung in der Nippstelle „angeschoben".
Das Förderverhalten ist auch vom Anpressdruck der Gummitücher und der Papierbahn anhängig.
In vorteilhafter Ausgestaltung werden die Übertragungszylinder paarweise mit einem eigenen Antrieb angetrieben. Die mit den Übertragungszylindern zusammen wirkenden Formzylinder mitsamt Färb- und Feuchtwerken werden eigens angetrieben ausgeführt, und lediglich elektrotechnisch mit den Übertragungszylindern synchronisiert. Die sich hieraus ergebenden Vorteile sind u. a. die Vermeidung von beispielsweise Zahnradspiel bei mechanischer Kopplung der Übertragungs- und Formzylinder und ein nahezu drehsteifer und winkelsynchroner Antrieb der Formzylinder in Bezug auf die Übertragungszylinder. Darüber hinaus werden Schwankungen im Drehmoment, beispielsweise verursacht durch Verreibwalzen oder Heberfarbwerken, durch die eigenen Antriebe für die Formzylinder mitsamt Färb- und Feuchtwerken gedämpft und nicht auf die Übertragungszylinder übertragen. Dies führt zu einer weitgehend ungestörten Druckabwicklung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung für die Führung einer Bahn vom Einzugswerk über vier Druckwerke und eine zweite Zugwalze bis hin zu einer Trichtereinlaufwalze;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Spannung der Bahn im Fortdruck;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Gummi-gegen-Gummi-Druckwerkes ohne Darstellung von Färb- und ggf. Feuchtwerk;
Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Gummi-/Gegendruckzylinder-Druckwerkes ohne Darstellung von Färb- und ggf. Feuchtwerk;
Fig. 5 eine beispielhafte Abhängigkeit der Sollwerte für die Leistungsaufnahme der Antriebe für die paarweise angetriebenen Übertragungszylinder;
Fig. 6 eine schematische Darstellung des Regelkreises für ein Druckwerk i.
Fig. 1 stellt schematisch den Verlauf einer Bahn B, z. B. einer Bedruckstoffbahn B oder einer Papierbahn B, auf seinem Weg durch eine Druckmaschine, insbesondere eine Rollenrotationsdruckmaschine dar. Die Bahn B läuft in Transportrichtung T vom Rollenwechsler 01 über ein Einzugwerk 02 mit einer Zugwalze 03 durch beispielsweise Druckwerke 06 bis 09 zu einer zweiten Zugwalze 11. Nach der zweiten Zugwalze 11 folgen beispielsweise nicht dargestellte Wendestangen, Schneidmesser, weitere Zug oder Leitwalzen und letztlich eine Trichtereinlaufwalze 12. Die wesentlichen Zugwalzen 03; 11 sind vorzugsweise jeweils mit einem eigenen Antrieb 13; 14 und einer Antriebsregelung 16; 17 ausgerüstet. Vor dem Einzugwerk 02, zwischen dem Einzugwerk 02 und dem ersten Druckwerk 06 sowie zwischen dem letzten Druckwerk 09 und der Zugwalze 11 und auf dem freien Weg zwischen Zugwalze 11 und der Trichtereinlaufwalze 12 werden in bevorzugter Ausführung die Spannungen S1; S2; S3; S4 der Bahn B gemessen. Dies kann beispielsweise über Messwalzen oder die Leistungsaufnahme der Antriebsmotoren der Zugorgane erfolgen.
Ausgangspunkt für die Einstellung der Spannungen der Bahn B sind, insbesondere wenn im Mehrbahnbetrieb am Trichtereinlauf mittels der Trichtereinlaufwalze 12 mehrere Bahnen B zusammengefasst werden, die absoluten und relativen Spannungen S4 der einzelnen Bahnen B an der Trichtereinlaufwalze 12 zueinander (mehrere Bahnen in Fig. 1 angedeutet). Demzufolge erfolgt die Einstellung der Spannungen der Bahn B ausgehend vom gewünschten Niveau an der Trichtereinlaufwalze 12. Vorzugsweise wird durch Verstellung am Einzugwerk 02 das Grundniveau der Spannung der Bahn B festgelegt. Auch eine Änderung des Niveaus für die Spannung der Bahn B erfolgt in vorteilhafter
Weise durch eine Änderung der Spannung S2 am Einzugwerk 02. Zum Spannen der Bahn B wird die erste Zugwalze 03 daher gegenüber der Maschinengeschwindigkeit mit einer Nacheilung betrieben. Im Fortdruck, d. h. bei Druckgeschwindigkeit und unter Zugabe von Wasser und/oder Farbe, wird die zweite Zugwalze 11 i.d.R. mit einer Voreilung gegenüber der Maschinengeschwindigkeit der sich drehenden Zylinder 18, beispielsweise der Übertragungszylinder 18 betrieben.
Die Zugwalzen 03; 11 sowie die Trichtereinlaufwalze 12 und ggf. zwischen der zweiten Zugwalze 11 und der Trichtereinlaufwalze 12 liegende Antriebe können für den Fortdruck mit Produktionsgeschwindigkeit geschwindigkeits-, drehmoment- oder auf Drehlage geregelt sein. Insbesondere die Zugwalze 03 kann derart geregelt sein, dass die Spannung S2 zwischen Einzugwerk 02 und erstem Druckwerk 06 ständig auf einen Sollwert zurückgeführt wird.
Beim Lauf einer trockenen Bahn B ist es vorteilhaft, wenn vor dem ersten Druckwerk 06 und nach dem letzten Druckwerk 09 sowie zwischen den Druckwerken 06 bis 09 gleiche Spannungen S2 und S3 bzw. S5 bis S7 der Bahn B herrschen. Mit der Zuschaltung von Wasser und/oder Farbe ändert sich das Spannung- bzw. Dehnungsverhalten sowie das Förderverhalten der Bahn B beim Durchlauf durch die einzelnen Druckstellen der Druckwerke 06 bis 09.
Eine Grundeinstellung der Spannungen S2 und S3 beim Fortdruck vor dem ersten Druckwerk 06 und nach dem letzten Druckwerk 09, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt, wird mit gängiger Steuer- und Regeltechnik, beispielsweise über die bahnspannungs-, geschwindigkeits- oder positionsgeregelte Zugwalze 03, die ebenfalls geregelte Trichtereinzugwalze 12 und/oder nicht dargestellte Tänzerwalzen hergestellt. Dieser i.d.R. spannungsgeregelte Zustand der Bahn B berücksichtigt mit einer Nacheilung der Zugwalze 03 und einer Voreilung der Zugwalze 11 bezogen auf die Maschinengeschwindigkeit bereits eine Längenänderung der Bahn B, die nach und
während des Durchlaufs durch die Druckwerke 06 bis 09 durch die Feuchtigkeitseinflüsse erfolgt. Auch symmetrische und stationäre Fan-out-Ausbildungen im Querpasser können hier bereits berücksichtigt sein.
Auch zwischen den Druckwerken 06 bis 09 ändert sich bei Druck-An-Stellung und Zugabe von Wasser und Farbe, beim Wechsel auf eine andere Papiersorte oder bei Veränderung der Verfahrensparameter wie beispielsweise der Zugabe der Feuchtmittelmenge das Förderverhalten und die Spannung S5 bis S7 der Bahn B. Beim Durchlaufen der Bahn B von mehreren Druckwerken 06 bis 09 kann mit fortschreitendem Weg in Transportrichtung T eine erhebliche Veränderung der Papiereigenschaften erfolgen, was wiederum ein unterschiedliches Förderverhalten der Bahn B beim Lauf durch die Druckwerke, beispielsweise 06 bis 09, bewirkt. So ist beispielsweise in Abhängigkeit von der Papiersorte und der freien Weglänge zwischen den Druckwerken 06 bis 09 die Feuchte z.T. bereits vor Erreichen der dritten Druckstelle, z. B. hier des dritten Druckwerkes 08, vollständig in die Bahn B eingedrungen.
Um nun während des Fortdruckes den Änderungen oder Schwankungen im Förderverhalten und/oder den Änderungen in den Spannungen S5 bis S7 der Bahn B beim Durchlaufen der Druckwerke 06 bis 09 entgegenzuwirken, ist ein Abstand a der beiden jeweils über die Bahn B zusammen wirkenden Zylinder 18 des Druckwerkes 06, 07, 08, 09 veränderbar (Fig. 3). Dies kann derart geschehen, dass ein Anschlag für die Druck-An-Stellung veränderbar ist. Die Bahn B verläuft zwischen den im Abstand a radial relativ zueinander bewegbaren Zylindern 18 und ist in Druck-An-Stellung zwischen diesen eingespannt. Die beiden im Abstand a relativ zueinander veränderbaren Zylinder 18 stellen im Gummi-gegen-Gummi Druck zwei Übertragungszylinder 18 dar. Diese Änderung des Abstandes a beispielsweise um eine Änderung Aa zwischen den beiden zusammen wirkenden Übertragungszylindern 18 erfolgt vorzugsweise so, dass gleichzeitig ein Abstand b jeweils zwischen dem Übertragungszylinder 18 und einem mit diesem zusammen wirkenden Zylinder 19, z. B. einem Formzylinder 19, erhalten bleibt.
Üblicher Weise erfolgt die Druck-An- bzw. Ab-Stellung der Übertragungs- 18 und Formzylinder 19 relativ zueinander über Verschwenken von Exzenterbuchsen, welche die Zapfen der Übertragungs- 18 bzw. Formzylinder 19 aufnehmen. Die Änderung des Abstandes a kann beispielsweise durch eine zweite Vorrichtung erfolgen, wobei die Veränderung des Abstandes a keine Änderung des Abstandes b zur Folge haben darf. Dies kann beispielsweise durch eine zweite Exzentrizität der die Zapfen aufnehmenden Exzenterbuchsen erreicht werden. Für diese Veränderung kann beispielsweise aber auch eine an der Maschine vorgesehene, bereits vorhandene Papierdickeneinstellung verwendet werden. Bei geeigneter Anordnung der jeweiligen Übertragungs- 18 und Formzylinder 19 zueinander ist auch nahezu eine Linearverschiebung eines der Übertragungszylinder 18 denkbar. Vorzugsweise erfolgt, wie in Fig. 3 stark überzeichnet angedeutet, die Änderung des Abstandes a über das Stellen einer zweiten Exzenterbuchse an einem der beiden zusammen wirkenden Übertragungszylinder 18. Das Stellen des Abstandes a, im Beispiel das Stellen der zweiten Exzenterbuchse, erfolgt mittels eines Stellgliedes 21, beispielsweise hydraulisch, pneumatisch, mechanisch, elektrisch oder in Kombination.
Die beschriebene Änderung des Förderverhaltens durch Variation des Abstandes a um eine Änderung Δ& erfolgt nur in dem Bereich, in dem die Bahn B noch zwischen den Übertragungszylindern 18 eingespannt ist, also gefördert wird. Diese Regelung der Spannung der Bahn B und des Förderverhaltens erfolgt daher in Druck-An-Stellung der zusammen wirkenden Übertragungszylinder 18. Ein Druckspalt d zwischen den Mantelflächen der beiden über die Bahn B zusammen wirkenden Übertragungszylinder 18 ist in Druck-An-Stellung in jeder Phase kleiner oder höchsten gleich der Dicke der Bahn B am entsprechenden Ort.
Tritt nun eine Veränderung im Förderverhalten der Bahn B an einem oder mehreren Druckwerken 06 bis 09 auf, so ist eine Veränderung des Abstandes a beispielsweise um den Wert der Änderung Δ möglich, was eine Vergrößerung oder Verkleinerung des
Druckspaltes d zur Folge hat. Das Stellen des Stellgliedes 21 und somit die ÄnderungΔa des Abstandes a kann durch den Bediener selbst , beispielsweise von einem Leitstand aus über einen an das Stellglied 21 übermittelten Wert für die ÄnderungΔa als Stellwert Δa oder am Druckwerk durch Betätigen eines entsprechenden Tasters erfolgen. Beispielsweise verstellt das Stellglied 21 einen Anschlag, gegen welchen der jeweilige Übertragungszylinder 18 in Druck-An-Stellung gestellt ist. Der Bediener kann somit während des Fortdruckes, bei laufender Produktion Einfluss auf das Förderverhalten der Bahn B zwischen den Druckwerken 06 bis 09 nehmen.
In einer bevorzugten Ausführung erfolgt die Regelung des Förderverhaltens der Bahn B zwischen den Druckwerken 06 bis 09 automatisch und ist beispielsweise in ein Regelungskonzept für die Spannung der Bahn B integriert, welches Spannungen und Dehnungen vor dem ersten Druckwerk 06 und nach dem letzten Druckwerk 09 zur Kompensation von Änderungen in der Dehnung der Bahn B infolge von Änderungen der Papiereigenschaft regelt.
Die Regelung des Förderverhaltens der Bahn B in bzw. zwischen den Druckwerken 06 bis 09 erfolgt vorteilhafter Weise über Kenngrößen der Antriebe 22. Ein Istwert X-Ist, einer Kenngröße X-Ist! wird am Antrieb 22 im Druckwerk i gemessen und mit einem Sollwert X-Soll . verglichen. Eine Abweichung Δ, wird zur Regelung und bei Bedarf zur Änderung des Abstandes a zwischen den Zylindern 18 herangezogen. Der Antrieb 22 der Übertragungszylinder 18 wird vorzugsweise auf konstante Umfangsgeschwindigkeit bzw. Winkelgeschwindigkeit geregelt.
Die Regelung des Förderverhaltens der Bahn B in bzw. zwischen den Druckwerken 06 bis 09 erfolgt vorzugsweise über eine Leistungsaufnahme P-Ist, (für Druckwerk i) der Antriebe für die mit der Bahn B zusammen wirkenden Zylinder 18, im Beispiel der Ü bertrag ungszylinder 18. Um den Einfuß der Formzylinder 19 und ggf. mit diesen mechanisch gekoppelten Färb- und /oder Feuchtwerken (nicht dargestellt) bei der
Messung der Leistungsaufnahme möglichst gering zu halten, werden vorzugsweise jeweils die beiden Übertragungszylinder 18 je Druckwerk 06 bis 09 paarweise durch eigene Antriebe 22, und die mit diesen zusammen wirkenden Formzylinder 19 zusammen mit den zugeordneten Färb- und ggf. Feuchtwerken durch eigene Antriebe 23 angetrieben. Jedes Paar von Übertragungszylinder 18 ist in einer Ausgestaltung der Erfindung mechanisch, beispielsweise über Zahnräder oder Riemen, gekoppelt. Es kann jedoch auch jeder Übertragungszylinder 18 einzeln angetrieben und elektronisch synchronisiert sein. Eine Veränderung der Spannung bzw. des Förderverhaltens zieht an den vorzugsweise drehzahlgeregelte Antrieben 22 eine Veränderung in der Leistungsaufnahme P-Ist. nach sich.
Die Leistungsaufnahme P-Ist, durch die Antriebe 22 eines mit der Bahn B zusammen wirkenden Paares von Zylindern 18 ist, vorausgesetzt sie ist entsprechend normiert, ein Maß für die pro Zeiteinheit durch den Antrieb 22 verrichtete Arbeit, welche wiederum ein Maß für die Verhältnisse der Spannungen S2; S5; S6; S7; S3 vor und nach den Zylindern 18 sowie für das Förderverhalten der Bahn B darstellt. Dementsprechend werden für die aufeinander folgenden Druckwerke 06 bis 09 Sollwerte P-Soll, (Druckwerk i) für die Aufnahme der Leistung der Antriebe 22 festgelegt. Diese sind i.d.R. für die in Transportrichtung T nacheinander durchlaufenen Druckwerke 06 bis 09 voneinander verschieden (Fig. 5). Im Beispiel steigen diese Sollwerte P-Soll06 vom ersten Druckwerk 06 mit P-Soll06 ca. 4 kW bis zum vierten Druckwerk 09 mit P-Soll09 ca. 7 kW an. Als Sollwerte können jedoch auch Sollwerte ΔPJJ -Soll in der Leistungsaufnahme jeweils der Differenzen ΔPJ J = P-Ist. - P-Istj zweier aufeinanderfolgender Druckwerke i und j, beispielsweise ΔP07 06 = 1 kW vorgegeben werden.
Die momentane Leistungsaufnahme P-Ist, wird mit dem jeweiligen Sollwert P-Soll , oder die Differenzen ΔPjjTiit dem Sollwert ΔP,,- -Soll verglichen. Wird eine Abweichung ^bzw. Δ,jVom Sollwert P-Soll. bzw. ΔP J, -Soll gemessen, so wird dies wie schematisch in Fig. 6 gezeigt, im Regelkreis verarbeitet und eine Änderung des Abstandes a um der WertΔa
über das Stellglied 21 bewirkt. Hierdurch ergibt sich ein größerer bzw. kleinerer Druckspalt d bzw. Gummituchüberstand zwischen den beiden zusammen wirkenden Übertragungszylindern 18 und somit ein verändertes Förderverhalten der Bahn B im betreffenden Druckwerk i (mit i aus 06; 07; 08; 09). Das veränderte Förderverhalten der Bahn B verändert nun seinerseits die Leistungsaufnahme P-Ist, des Antriebs 22 des i-ten Druckwerkes. Diese Leistungsaufnahme P-Islj wird überwacht und in den Regelkreis zurückgeführt.
Zur Regelung des Druckspaltes d in Druck-An-Stellung, d. h. wenn die Bahn B zwischen den Übertragungszylindern 18 eingespannt und damit gefördert wird, können auch andere geeignete Kenngrößen aus den Antrieben 22 Verwendung finden. Auch Messwerte für die Spannung S5 bis S7 zwischen den Druckwerken 06 bis 09 können für die Regelung des Abstandes a bzw. des Druckspaltes d Verwendung finden. Vorteilhaft ist jedoch die Verwendung bereits vorliegender Leistungsdaten, da dies wenig zusätzlichen Aufwand erfordert.
Im Fall von auf ein konstantes Moment geregelten Zylinder 18; 23 kann die Kenngröße z. B. eine Winkelgeschwindigkeit sein, welche sich bei veränderten Spannungen bzw. Förderverhalten ändert. Dieser Änderung kann nun wieder mit der Änderung des Abstandes a entgegengewirkt werden.
Wirkt der Übertragungszylinder 18 über die Bahn B nicht mit einem zweiten Übertragungszylinder 18 zusammen, sondern mit einem Gegendruckzylinder 23 (Fig. 4), so wird zur Druck-An-Stellung der Übertragungszylinder 18 über die Bahn B an den Gegendruckzylinder 23 angestellt oder auch umgekehrt. Zur Änderung der Spannungen S5 bis S7 wird der Abstand a zwischen dem Übertragungszylinder 18 und dem zusammen wirkenden Gegendruckzylinder 23 verändert. Es können sowohl beide über die Bahn B zusammen wirkenden Zylinder 18; 23, z. B. zwei Gummituchzylinder 18 oder ein Gummituch- 18 und ein Gegendruckzylinder 23, zwecks Änderung des Abstandes a
bewegt werden. Das beschriebene Verfahren schließt auch Varianten ein, wobei ein Gegendruckzylinders 23 mit zwei oder mehreren Übertragungszylindern zusammen wirkt. Änderungen der jeweiligen Spannung der Bahn B in Druck-An-Stellung erfolgen indem der Abstand a zwischen dem Gegendruckzylinder 23 und dem Gummizylinder 18 variiert wird.
Die beiden über die Bahn B zusammen wirkenden, und diese einspannenden Zylinder 18; 23 können auch an anderer Stelle in einer Druckmaschine, in einer Papiermaschine oder einem Walzwerk, beispielsweise in einer Lackiereinrichtung, einem Trockner, im Oberbau, einer Streich- oder Walzeinrichtung, einem Kalander oder in sonstigen eine Bahn B führenden Einrichtungen angeordnet sein.
Eine Änderung der Spannungsverhältnisse bzw. eine Änderung im Förderverhalten wird über eine die Spannungsverhältnisse charakterisierende Kenngröße ermittelt. Sie kann auch eine andere Größe als die Leistungsaufnahme P-Ist., z. B. eine Änderung der Winkelgeschwindigkeit im Fall von bezüglich einem konstanten Moment geregelten Zylindern 18; 23, oder aber auch eine direkte Spannungsmessung sein. Die Änderung dieser Größe stellt ein Maß für die sich wechselseitig beeinflussenden Größen „Spannung" und „Förderverhalten" dar. Sie weist insbesondere eine Veränderung der Verhältnisse der Spannung S2; S3; S5; S6; S7 der Bahn B vor und nach den Druckwerke 06; 07; 08; 09 bzw. eine Veränderung im resultierenden Förderverhaltens aus. Die Abweichung der die Spannungsverhältnisse charakterisierende Kenngröße vom Sollwert X-Soll , wird nun dazu verwendet, den - das Förderverhalten der Bahn B beeinflussenden - Abstand a zwischen den Zylindern 18; 23 zu verändern.
Die Druckwerke 06; 07; 08; 09 sind somit auf eine annähernd konstante Spannung S2; S3; S5; S6; S7 der Bahn B vor, hinter und/oder zwischen den Druckwerken 06; 07; 08; 09 regelbar.
Bezugszeichenliste
01 Rollenwechsler
02 Einzugwerk
03 Zugwalze
04 -
05 -
06 Druckwerk, erstes
07 Druckwerk, zweites
08 Druckwerk, drittes
09 Druckwerk, viertes
10 -
11 Zugwalze
12 Trichtereinlaufwalze
13 Antrieb
14 Antrieb
15 -
16 Antriebsregelung
17 Antriebsregelung
18 Zylinder, Übertragungszylinder
19 Zylinder, Formzylinder
20 -
21 Stellglied
22 Antrieb
23 Gegendruckzylinder
B Bahn; Bedruckstoffbahn; Papierbahn
T Transportrichtung
a Abstand (18) b Abstand (18, 19) d Druckspalt
51 Spannung
52 Spannung
53 Spannung
54 Spannung
55 Spannung
56 Spannung
57 Spannung
Δa Änderung, Stellwert Λ| Abweichung ΔP, Differenz Δ JJ -Soll Sollwert
P-Ist, Leistungsaufnahme für Druckwerk i, mit i = 06 bis 09 P-Soll, Sollwert für Druckwerk i, mit i = 06 bis 09
X-Ist, Istwert X-Soll, Sollwert