DE19918399A1 - Beeinflussung des FAN-OUT in einem Nassoffset Rotationsdruck - Google Patents
Beeinflussung des FAN-OUT in einem Nassoffset RotationsdruckInfo
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Abstract
In einem Verfahren zur Beeinflussung des FAN-OUT in einem Naßoffset Rotationsdruck wird durch Messung auf einem Weg einer Bedruckbahn zwischen einer Zugwalze eines Vorspannwerks vor mehreren Druckzylindern und einer Zugwalze eines Auszugswerks hinter den Druckzylindern eine Breite einer Querdehnung der Bedruckbahn ermittelt. DOLLAR A Die ermittelte Breite oder Querdehnung wird für eine Antriebsregelung von wenigstens einer der Zugwalzen verwendet, derart, daß die wenigstens eine der Zugwalzen auf Einhaltung einer konstanten Breite bzw. Querdehnung der Bedruckbahn geregelt angetrieben wird.
Description
Die Erfindung betrifft die Beeinflussung des FAN-OUT in einem Nassoffset Rotationsdruck
inbesondere in einem Zeitungsoffsetdruck.
Dehnungsänderungen verschlechtern die Druckqualität oder müssen durch Maßnahmen zur
Dehnungskompensation ausgeglichen werden.
Neben der transportbedingten Dehnung dehnt sich die Papierbahn auch unter dem Einfluss
von Feuchtmittel zwischen benachbarten Druckstellen sowohl längs wie auch quer zur
Laufrichtung aus. Querdehnungsänderungen zwischen den Druckstellen, die auch unter dem
Stichwort des FAN-OUT zusammengefasst werden, sind besonders problematisch. So haben
sich beispielsweise sogenannte Bildreglerwalzen zur Beherrschung des FAN-OUT in der
Praxis nicht bewähren können.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Querdehnungsänderungen bzw.
Bahnbreitenänderungen zwischen nacheinander auf eine Bedruckbahn druckenden
Druckzylindern zu verringern.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1, 10 und 11 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Querdehnung der Bedruckbahn für einen Abschnitt der Bahn, der
mehrere hintereinander angeordnete Druckspalte zwischen Druckzylinderpaaren durchläuft,
mittels eines Zugorgans oder mehreren Zugorganen im Sinne einer Breiten- bzw.
Querdehnungskonstanz beeinflusst. Vorzugsweise wird hierfür das Vorspannwerk bzw. die
letzte Zugwalze vor den Druckzylindern verwendet. Es kann aber auch die des Auszugwerks
hinter den Druckzylindern hierfür verwendet werden. Es können diese Zugwalzen auch zur
Einhaltung einer konstanten Querdehnung abgestimmt zusammenwirken. Die Querdehnung
wird an einer geeigneten Stelle zwischen der letzten Zugwalze vor den Druckzylindern und
der nächsten Zugwalze hinter den Druckzylindern durch Messung, vorzugsweise mittels einer
Bahnbreitenerfassung, ermittelt, vorzugsweise anhand von auf der Bedruckbahn angebrachten
Marken.
Vorzugsweise wird die Querdehnung auf dem Bahnweg zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Druckspalten oder hinter dem letzten Druckspalt der auf die Bedruckbahn druckenden
Druckzylinder gemessen. Eine einzige Messstelle ist ausreichend repräsentativ, um auch auf
die Querdehnung an anderen Stellen der Bahn zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Druckspalten zu schließen. Grundsätzlich kann jedoch zwischen sämtlichen Druckzylindern,
die hintereinander auf der gleichen Seite der Bahn drucken, je eine Messung der Querdehnung
vorgenommen und daraus ein Mittelwert für die Querdehnung gewonnen werden.
Die Zugwalze des Vorspannwerks oder die Zugwalze des Auszugwerks oder beide Zugwalzen
wird bzw. werden besonders bevorzugt im Sinne einer Störgrößenkompensation mit der
Querdehnung als Störgröße geregelt angetrieben. Die Querdehnung kann auch die einzige
Rückkopplung für die Antriebsregelung der Zugwalze oder der mehreren zur Konstanthaltung
der Querdehnung zusammenwirkenden Zugwalzen sein. Wird die Zugwalze oder werden die
Zugwalzen auf Einhaltung einer vorgegebenen Bahnspannung geregelt angetrieben, so wird
die Bahnspannung in Form eines Bands vorgegeben, innerhalb dessen die Bahnspannung
schwanken darf, um die Querdehnungskompensation zu ermöglichen. Es findet im Ergebnis
somit eine Querdehnungskonstanthaltung durch entsprechende Antriebsregelung von
Zugorganen statt, während der Einfluss von Längsdehnungsänderungen auf die
Registerhaltigkeit in Bezug auf das Schnittregister und/oder Farbregister durch eine
entsprechende Regelung der Registerwalze oder -walzen und/oder der registerhaltig
anzutreibenden Zylinder gewährleistet wird. Diese Kombination stellt ein besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
Es ist stets auch ein Problem, das Schnittregister und im Falle eines mehrfarbigen Drucks das
Farbregister unter wechselhaften Druckbedingungen, aber auch im Fortdruck, einzuhalten.
Registerungenauigkeiten, d. h. Ungenauigkeiten beim Passer und beim Schnittregister, können
durch Antriebe für Druckzylinder hervorgerufen werden. In Beschleunigungs- und
Verzögerungsphasen der Maschine ist dies auf die Massenträgheit der Antriebe und der
anzutreibenden Zylinder zurückführen, während im Fortdruck Reglerdriften zu
berücksichtigen sind. Eine wesentliche Ursache für Registerungenauigkeiten, auch beim
Längsregister, ist ferner ein sich änderndes Transportverhalten einer zu bedruckenden Bahn.
Bei einem Rollenwechsel beispielsweise ändert sich im allgemeinen der E-Modul der
Bedruckbahn. Ferner sind die Bahnspannung und damit auch die Bahnlängsdehnung sowie die
Querdehnung der Bahn Funktionen der Bahngeschwindigkeit. Auch Bahnwegänderungen sind
zu berücksichtigen, beispielsweise bei einem Wechsel der Produktion bei laufender Maschine
durch das Zustellen und Abstellen von Druckzylindern.
Den von der Antriebsseite herrührenden Problemen in Bezug auf die Registerhaltigkeit wird
durch entsprechende Antriebs- und Regelungskonzepte für die Druckzylinder und die
Register- bzw. Regulierwalzen begegnet. Zur Eindämmung von Registerungenauigkeiten, die
von Änderungen des Transportverhaltens der Bahn herrühren, können insbesondere die
Zugorgane der Rotationsdruckmaschine auf Einhaltung einer konstanten Bahnspannung oder
Bahndehnung geregelt angetrieben werden. Dies erfordert Aufwand hinsichtlich des Antriebs
und der Regelung der Zugorgane und außerdem Zeit für eine Rückführung von
unerwünschten Bahnspannungen oder Bahndehnungen auf vorgegebene Sollwerte.
Die Erfindung hat es sich daher auch zur Aufgabe gemacht, Registerungenauigkeiten beim
Passer und/oder Schnittregister schnell und präzise zu beseitigen bzw. von vornherein zu
vermeiden.
Bei einem Verfahren für einen registerhaltigen Antrieb eines Zylinders oder einer
Registerwalze einer Rotationsdruckmaschine wird nach der Erfindung eine Änderung einer
Längsdehnung eines Abschnitts einer Bedruckbahn oder der durch die Maschine laufenden
Bedruckbahn insgesamt aus Messgrößen ermittelt und durch Registerverstellung des Zylinders
oder der Registerwalze ausgeglichen. Die Änderung wird durch eine Änderung der Drehlage
des Zylinders relativ zu einer Referenz und/oder durch eine Lageänderung der Registerwalze
so ausgeglichen, dass das Farbregister und/oder das Schnittregister trotz der
Längsdehnungsänderung korrekt eingehalten wird bzw. werden. Mit dem Begriff der
Registerwalze sollen auch weitere Arten von Registerverstellmitteln verstanden werden;
letztlich sind auch die registerhaltig anzutreibenden Zylinder im Sinne der Erfindung
Registerverstellmittel.
Es ist nicht mehr erforderlich, Längsdehnungsänderungen der Bedruckbahn durch die
Zugorgane der Maschine auszugleichen. Eine möglicherweise dennoch mittels der Zugorgane
stattfindende Kompensation kann zumindest erheblich vereinfacht werden. Indem nicht jeder
Bahnspannungs- oder Längsdehnungsabweichung von vorgegebenen Sollwerten mittels der
Zugorgane gegengesteuert wird, findet zudem ein besonders ruhiger Bahntransport statt. Das
Problem der Registerhaltigkeit bei einem sich ändernden Transportverhalten der Bahn wird
von einer Beherrschung des Transportverhaltens weg auf den Antrieb bzw. die
Antriebsregelung der registerhaltig anzutreibenden Zylinder oder registerhaltig zu bewegenden
Registerwalzen verlagert. Registerungenauigkeiten kann damit erheblich rascher begegnet
werden als durch die unmittelbare Beeinflussung der Bahnspannung oder der
Bahnlängsdehnung.
Die Messgrößen zur Bestimmung der Änderung der Längsdehnung der Bedruckbahn können
unmittelbar an der Bahn gemessene Größen oder Betriebsparameter von Zugorganen sein, aus
denen in ausreichend guter Näherung auf die Längsdehnung bzw. die Änderung der
Längsdehnung geschlossen werden kann.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Änderung einer Längsdehnung aus
einem Vergleich von Messgrößen ermittelt, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten
aufgenommen worden sind. Es werden Messgrößen zu einem ersten Zeitpunkt und einem
späteren, zweiten Zeitpunkt aufgenommen, und durch Vergleich der zu dem ersten Zeitpunkt
aufgenommenen Messgrößen mit den zu dem zweiten Zeitpunkt aufgenommenen Messgrößen
wird die zeitliche Änderung der Längsdehnung ermittelt. Die derart fortlaufend ermittelten
Änderungen werden durch Registerverstellungen ausgeglichen.
In einem Ausführungsbeispiel wird zur Bestimmung einer Änderung der Längsdehnung der
Bedruckbahn eine erste Bahngeschwindigkeit vor einer Zugwalze aufgenommen. Bei der
Zugwalze handelt es sich vorzugsweise um diejenige des Vorspannwerks vor den
Druckzylindern. Die erste Bahngeschwindigkeit repräsentiert somit die Bahngeschwindigkeit
zwischen beispielsweise einem Rollenwechsler und dem Vorspannwerk. Eine zweite
Bahngeschwindigkeit der gleichen Bedruckbahn wird auf einem Weg der Bedruckbahn
zwischen dieser Zugwalze und einer der Zugwalze nächstfolgenden weiteren Zugwalze
aufgenommen. Bei der weiteren Zugwalze handelt es sich vorzugsweise um diejenige des
Auszugswerks hinter den Druckzylindern.
Vorteilhafterweise wird die zweite Bahngeschwindigkeit zwischen der Zugwalze des
Vorspannwerks und dem dieser Zugwalze nächstfolgenden Druckzylinder bzw. Druckwerk
aufgenommen. Zwischen den Druckwerken ändert sich die Bahngeschwindigkeit allenfalls
geringfügig, so dass solche Geschwindigkeitsänderungen vernachlässigt werden können. Aus
einem Wert der zweiten Bahngeschwindigkeit, der in einem ersten Zeitpunkt aufgenommen
worden ist, und einem Wert der zweiten Bahngeschwindigkeit, der in einem späteren, zweiten
Zeitpunkt aufgenommen worden ist, wird eine Differenz gebildet. Durch eine
Quotientenbildung aus dieser Differenz und der ersten Bahngeschwindigkeit, die als konstant
angenommen wird, wird die Änderung der Längsdehnung ermittelt. Aus der Größe dieser
Änderung nach Betrag und Vorzeichen wird eine Registerkorrekturgröße für eine
Regeleinrichtung eines registerhaltig anzutreibenden Zylinders und/oder einer Verstellung
einer Registerwalze gebildet und dieser Regeleinrichtung ausgeschaltet.
Änderungen der Längsdehnung können auch durch Vergleich der zweiten
Bahngeschwindigkeit mit einer dritten Bahngeschwindigkeit bestimmt werden, wobei die dritte
Bahngeschwindigkeit unmittelbar hinter einer Zugwalze eines Auszugwerks gemessen wird.
Sie können auch durch Vergleich von Betriebsparametern von Zugorganen bestimmt werden,
wobei die Betriebsparameter auch Messgrößen sind.
Der erfindungsgemäß indirekte Ausgleich von Längsdehnungsänderungen durch eine
Registerverstellung bzw. Registerregelung eröffnet Freiraum für die erfindungsgemäße
Lösung des weiteren Problems der Querdehnungsänderung. Der indirekte Ausgleich ist
vorteilhaft aber auch mit anderen Verfähren der Querdehnungskompensation einsetzbar.
Was die Antriebsmechanik anbetrifft, können die Korrektur des Schnittregisters und des
Farbregisters in an sich bekannter Weise erfolgen.
Die Erfindung betrifft in einer modifizierten Form auch eine Vorrichtung zum Transportieren
und Spannen einer Bahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere im
Zeitungsoffset. Die Vorrichtung umfaßt eine erste Zugwalze und eine in Bezug auf die
Transportrichtung der Bahn dazu beabstandet angeordnete zweite Zugwalze. Wenigstens eine
dieser beiden Walzen wird vorzugsweise mit einer Bahnspannungsrückführung gesteuert oder
geregelt angetrieben, um eine bestimmte Bahnspannung oder ein bestimmtes
Bahnspannungsprofil aufrechtzuerhalten. Kennzahlen für eine Längsdehnung innerhalb der
Rollenrotationsdruckmaschine werden vorzugsweise aus Betriebsparametern für
Regeleinrichtungen der wenigstens zwei Walzen abgeleitet.
Die Betriebsparameter sind Meßgrößen, die bei Reglern von Antriebsmotoren der Walzen von
Hause aus anfallen, da sie als Regelgrößen oder zur Bildung von Regelgrößen für die
Antriebsregelung selbst benötigt werden. Insbesondere können die Betriebsparameter eine an
einer Walze oder eine repräsentativ hierfür an einer Motorwelle der Walze abgegriffene
Ist-Geschwindigkeit oder Ist-Drehwinkellage sein. In diesem Fall sind dies gleichzeitig die zur
Ermittlung der Bahnlängsdehnung genutzten Kennzahlen. Diese können jedoch auch aus der
Motorspezifikation und primären Betriebsparametern wie Strom und Spannung gebildet
werden. In diesem Fall wird die Ist-Geschwindigkeit oder Ist-Drehwinkellage der Walze bzw.
der Motorwelle aus diesen Meßgrößen erst gebildet und dann als Kennzahl für die
Bahnlängsdehnung verwendet. Als weiterer Betriebsparameter kann auch die geeignet
ermittelte, vorzugsweise gemessene, Bahnspannung im Bereich der vorzugsweise wenigstens
einen mit Bahnspannungsrückführung angetriebenen Walze verwendet werden. Die
Ist-Bahnspannung kann in Verbindung mit der gemessenen oder abgeleiteten Ist-Geschwindigkeit
oder Ist-Drehwinkellage ebenfalls als Kennzahl zur Ermittlung der Bahnlängsdehnung dienen.
Da als Führungsgröße für die Antriebsregler sowohl die Geschwindigkeit als auch die Position
geeignet ist, wird nachfolgend stellvertretend auch für die Position nur noch die
Geschwindigkeit angeführt.
Ein Grundgedanke ist, daß bei einem idealen Bahnführungsmanagement möglichst über alle
Betriebsbedingungen einer Bahn ein für diese Bahn vorgegebenes Bahnspannprofil im Betrieb
zwischen einem bestimmten unteren und oberen Bahnspannungsgrenzwert aufrechterhalten
wird. Für die mehreren Bahnen einer Produktion wird das individuelle Bahnspannungsprofil
über den Bahntransportweg jeder dieser Bahnen innerhalb der vorgegebenen Grenzen ge
halten. Auf die Maschine als ganzes bezogen heißt dies, daß die Bahnen vorzugsweise auf
ihrem gesamten Weg durch die Maschine durch entsprechend bahnspannungsgeregelte
Zugwalzen geführt werden. Dies kann unter der Prämisse der Konstanthaltung der
Querdehnung zwischen zwei Druckspalten erfolgen. Wird dem Problem des FAN-OUT nicht
durch Bahnspannungsveränderung mittels einer entsprechenden Regelung von
Zugorganantrieben begegnet, so werden Schwankungen der Bahnspannung in einem weit
engeren Toleranzband nur zugelassen.
Die modifizierte Erfindung setzt ferner bei der Erkenntnis an, daß zur Beherrschung der
Bahnführung unter der Voraussetzung, daß auf Einstellung einer vorgegebenen Bahnspannung
bzw. eines vorgegebenen Bahnspannungsprofils gesteuert oder geregelt angetrieben wird,
Dehnungsänderungen der Bahn zusätzlich erfaßt werden sollten, um das Transportverhalten
der Bahn beschreiben und dadurch die Bahnführung im Sinne einer möglichst exakten
Umfangsregisterhaltigkeit beherrschen zu können.
Nach einem Ausführungsbeispiel für eine bahnspannungsgeregelte Zugwalze wird somit ein
vorgegebenes Bahnspannungsprofil eingestellt und aufrechterhalten, und eine Bahndehnung,
vorzugsweise ein Bahndehnungsprofil, wird mit Hilfe einer Erfassung der Geschwindigkeiten
von geeignet ausgewählten oder allen Zugorganen ermittelt. Bezogen auf eine Maschinenre
ferenz ist damit grundsätzlich auch die Voraussetzung für eine universale Registerregelung
in Bezug auf das Schnitt- und das Farbregister gegeben. Es können nun Dehnungsänderungen
an den einzelnen Bahnen einer Produktion, z. B. aufgrund von Geschwindigkeitsänderungen
oder -Rollenwechseln, am Dehnungsprofil der einzelnen Bahn erkannt werden. Diese
Dehnungsänderungen können als wesentlicher Reglerinput für die Beeinflussung der
Stellgrößen, z. B. von Druckzylinderantrieben und/oder einem Verstellantrieb einer
Registerwalze, verwendet werden.
Nach einem ersten Ausführungsbeispiel wird die Bahnspannung zum Zwecke der
Antriebsregelung gemessen, beispielsweise mit einer Meßwalze. Der Istwert der
Bahnspannung wird auf einen Antriebsregler bzw. einen Sollwertgeber für einen
Antriebsregler zurückgeführt, der daraus und einem Bahnspannungs-Sollwert sowie einem
Geschwindigkeits-Leitwert eine Stellgröße für den Antriebsmotor bildet. Bei dieser Lösung
ist neben einem Bahnspannungsgeber, beispielsweise eine Meßwalze, zusätzlich ein
Geschwindigkeits- oder Drehlagengeber für die Walze oder den Motor erforderlich. Es
müssen nicht alle Zugorgane, deren Geschwindigkeits-Istwerte zur Ermittlung einer Dehnung
oder von Dehnungen verwendet werden, anhand von gemessenen Bahnspannungs-Istwerten
bahnspannungsgeregelt sein, obgleich dies ebenfalls einer bevorzugten Variante entspricht.
Vorzugsweise werden zumindest diejenigen Zugorgane anhand von gemessenen
Bahnspannungs-Istwerten bahnspannungsgeregelt angetrieben, die unmittelbar vor den die
Druckspalte bildenden Zylindern angeordnet sind. Falls auf Einhaltung einer möglichst
konstanten Querdehnung zur Beherrschung des FAN-OUT geregelt wird, wie dies bevorzugt
ist, so wird auch in diesem Beispiel eine Schwankung der Bahnspannung innerhalb eines
vorgegebenen Bands zugelassen.
In einer Ausführungsvariante zum vorstehenden Beispiel wird ein Antriebsmotor für
wenigstens eine Zugwalze aufgrund der entsprechenden Bahnspannungsrückführung
drehmomentgeregelt. Vorzugsweise wird ein Drehstrommotor mit direkter
Drehmomentregelung verwendet. Bei Verwendung von Antriebsmotoren mit direkter
Drehmomentregelung fällt die erforderliche Geschwindigkeitsinformation ebenfalls
automatisch innerhalb der Antriebsregelung selbst an, so daß Drehgeber oder Geber für die
Drehwinkellage nicht eigens vorgesehen werden müssen.
Vorzugsweise wird die wenigstens eine über die Bahnspannung geregelt angetriebene
Zugwalze mittels eines nur für die Zugwalze vorgesehenen Antriebsmotors angetrieben. Falls
mehrere über die Bahnspannung geregelt angetriebene Zugwalzen vorgesehen sind, wird jede
dieser Walzen von einem eigenen Antriebsmotor angetrieben, der mit anderen Antrieben der
Maschine elektronisch gekoppelt ist. Der Antriebsmotor ist vorzugsweise ein
Drehstrommotor.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel weist ein Antrieb einer Zugwalze ein
DROOP-Verhalten auf. Der Antriebsregler beinhaltet eine lastabhängige Drehzahlabsenkung oder
-erhöhung. Der Motor wird vom Antriebsregler entlang einer Belastungskennlinie in
Abhängigkeit von einem Lastdrehmoment geschwindigkeitsgeregelt. Im Falle einer der
Maschinengeschwindigkeit gegenüber mit einer Voreilung betriebenen Zugwalze eines
Auszugswerks hinter einem Druckwerk wird die Drehzahl des Antriebsmotors dieser
Zugwalze bei einer Erhöhung der Bahnspannung vor der Zugwalze und damit einhergehender
Erhöhung des Lastdrehmoments so geregelt, daß ein Abfall der Drehzahl des Antriebsmotors
entlang der Belastungskennlinie zugelassen wird. Bei einer mit Nacheilung betriebenen
Zugwalze eines Vorspannwerks vor den Druckwerken wird entsprechend ein Ansteigen der
Walzengeschwindigkeit zugelassen, wenn die Bahnspannung steigt.
Die Bahn und die Zugwalze mit Motor verhalten sich wie zwei in Serie geschaltete Federn.
Durch den Regler mit Droopverhalten wird eine Bahnspannungsregelung angenähert, wobei
die Ist-Bahnspannung nicht unbedingt als Regelgröße zur Antriebsregelung zurückgeführt
werden muß, obgleich dies bevorzugt wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Bahnspannungsprofil in qualitativer Darstellung,
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 3 einen Regelkreis mit einem Antriebsmotor mit direkter Drehmomentregelung,
Fig. 4 eine Drehmoment-Geschwindigkeit-Charakteristik für einen Antriebsregler mit
DROOP,
Fig. 5 ein Bahnspannungs-Geschwindigkeits-Diagramm für einen Antriebsregler mit
DROOP,
Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel,
Fig. 8 ein Querdehnungs-Geschwindigkeits-Diagramm mit der Feuchtung der Bahn und
der Bahnspannung als Parameter und
Fig. 9 ein viertes Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt ein qualitativ über dem Bahnweg aufgetragenes Bahnspannungsprofil. Die
Maschinenkomponenten sind in schematischer Darstellung am entsprechenden Ort des
Bahnwegs eingezeichnet. Eine Bahn B wird von einem Rollenwechsler PR durch ein
Vorspannwerk mit einer Zugwalze 3, ein Druckwerk DW, dem Druckwerk nachgeordnete
Leitwalzen LW und über eine Zugwalze 6 eines Anzugswerks in einen Wendestangenbereich
WS transportiert. Vor dem Wendestangenbereich WS wird die Bahn B längsgeschnitten;
eingezeichnet sind zwei Bahnstränge B1 und B2 nach dem Längsschnitt. Der Bahnstrang B1
gelangt über eine weitere Leitwalze LW und der Bahnstrang B2 über eine weitere Zugwalze
11 hinter dem Wendestangenbereich WS und eine Registerwalze RW zu einem Falztrichter.
Vor dem Falztrichter werden die beiden Bahnstränge B1 und B2 zusammengeführt. Für die
wesentlichen Zugorgane, nämlich den Papierrollenwechsler PR, die Zugwalze 3 und die zwei
weiteren Zugwalzen 6 und 11 sind die Transportgeschwindigkeiten in Bezug auf die
Maschinengeschwindigkeit, d. h. in Form einer Nacheilung bzw. Voreilung, ebenfalls
qualitativ dargestellt. Der Rollenwechsler PR und die Zugwalze 3 im Vorspannwerk werden
mit einer Nacheilung betrieben, wobei die Nacheilung im Vorspannwerk größer als die des
Rollenwechslers PR ist. Die Zugwalze 6 vor dem Wendestangenbereich WS wird mit
Voreilung betrieben. Da die Bannspannung im Wendestangenbereich WS rasch abfällt, weist
die nachgeordnete Zugwalze 11 in etwa eine gleich große Voreilung wie die Zugwalze 6 auf.
In einem Ausführungsbeispiel werden die Antriebsmotoren zumindest der wesentlichen
Zugorgane mit einer Bahnspannungsrückführung gesteuert oder geregelt angetrieben, so daß
das qualitativ dargestellte Bahnspannungsprofil bei allen Betriebszuständen, insbesondere
einem Rollenwechsel und bei Geschwindigkeitsänderungen der Bahn, eingehalten wird. Ein
letztlich nie gänzlich zu vermeidender Schlupf kann toleriert werden.
Dies ist in Fig. 2 dargestellt. Die Bahn B, die von einem Rollenwechsler abwickelt, wird über
ein Vorspannwerk bzw. eine erste Zugwalze 3 und eine zugeordnete Bahnspannungsmeßwalze
4 durch Druckwerke DW1 bis DW4 eines Druckturms DT gefördert und am Ausgang des
letzten Druckwerks mittels einer zweiten Zugwalze 6 weitertransportiert. Zum Spannen der
Bahn B wird die erste Zugwalze 3 gegenüber der Maschinengeschwindigkeit mit einer
Nacheilung angetrieben, während die zweite Zugwalze 6 der Maschinengeschwindigkeit
voreilend angetrieben wird.
Die erste Zugwalze 3 wird von einem Antriebsmotor 7 und die zweite Zugwalze 6 wird von
einem anderen Antriebsmotor 7 angetrieben. Die Antriebsmotoren 7 treiben jeweils
ausschließlich die jeweilige Zugwalze 3 bzw. 6 an.
Jeder der Antriebsmotoren 7 wird durch eine Regeleinrichtung mit einem Antriebsregler 8
ständig geschwindigkeits- oder auf Drehlage positionsgeregelt.
Für das registerhaltige Drucken, Beschneiden und Falzen der Bahn bzw. der mehreren
Bahnen werden die entsprechenden Stellglieder im kontinuierlichen Betrieb, beispielsweise
bei Produktionsgeschwindigkeit, aufeinander druckerzeugnisgerecht abgestimmt. Da die
Bahnspannung eine Funktion aus Elastizitätsmodul (E-Modul) und Papierdehnung ist, können
Veränderungen des E-Moduls gegebenenfalls auch die Registerhaltigkeit von Farbe und
Schnitt störend beeinflussen. E-Modul-Veränderungen können innerhalb von Papierrollen von
den äußeren zu den inneren Lagen, von Rolle zu Rolle oder insbesondere druckprozeß- und
geschindigkeitsabhängig auftreten. Bahnspannungsänderungen, die beispielsweise durch eine
oder mehrere der vorgenannten Gründe hervorgerufen werden können, werden in an sich
bekannter Weise durch entsprechend bahnspannungsgeregelten Antrieb wenigstens der ersten
Zugwalze 3 ausgeglichen, derart, daß der Antriebsmotor 7 der ersten Zugwalze 3 auf
Einhaltung einer vorgegebenen Bahnspannung S2soll an der ersten Zugwalze 3 geregelt wird.
Hierfür werden einem Sollwertgeber 9 der Regeleinrichtung die Referenzgeschwindigkeit der
Druckzylinderoberfläche als Leitsollwert VL, die einzustellende Bahnspannung in Form des
Sollwerts S2soll und die gemessene Ist-Bahnspannung S2 von der Meßwalze 4 aufgegeben.
Der Sollwertgeber 9 verarbeitet den Leitsollwert VL für die Referenzgeschwindigkeit, indem
er diesem Wert eine Geschwindigkeitsänderung in Form einer Nacheilung aus dem
SOLL-IST-Vergleich der Bahnspannungen S2soll und S2 überlagert.
Das Antriebssystem für die zweite Zugwalze 6 weist die gleichen Komponenten wie das der
Zugwalze 3 auf. Allerdings wird diesem System kein Sollwert für die Bahnspannung
vorgegeben, und es enthält auch keine Rückführung für den Istwert der Bahnspannung. Die
Bahnspannung wird an der zweiten Zugwalze 6 bei Andruckgeschwindigkeit durch
Beobachten der Bahn oder durch eine Meßwalze mit Bahnspannungsanzeige manuell
eingestellt, indem dem Leitsollwert VL im Sollwertgeber 9 eine Geschwindigkeitsvoreilung
d3VL überlagert wird. Dieser Voreilungswert d3VL bleibt in der Regel über den gesamten
Arbeitsgeschwindigkeitsbereich konstant. Es könnte jedoch bei dem Antriebssystem für die
zweite Zugwalze 6 die gleiche Regelung wie im Falle des Antriebssystems für die erste
Zugwalze 3 mit Vorgabe eines eigenen Sollwerts und Rückführung eines Istwerts für die
Bahnspannung an der zweiten Zugwalze 6 verwendet werden.
Bei dem Antriebssystem für die erste Zugwalze 3 bildet dessen Sollwertgeber 9 aus seinen
Eingangsgrößen den Geschwindigkeitssollwert V2soll, der als Führungsgröße für den
Antriebsregler 8 dient. Als Regelgröße wird diesem Antriebsregler 8 ein Geschwindigkeits-
Istwert V2 zugeführt, der an der antreibenden Motorwelle des Antriebsmotors 7 gemessen
wird. Der Antriebsregler 8 bildet hieraus in herkömmlicher Weise die Stellgröße für seinen
Antriebsmotor 7, d. h. er versucht V2soll einzustellen bzw. zu halten.
Für den Regelkreis des Antriebssystems der zweiten Zugwalze 6 gilt entsprechendes, wobei
dessen Sollwertgeber 9 einen Geschwindigkeitssollwert V3soll bildet, der als Führungsgröße
dem Antriebsregler 8 zugeführt wird. Diesem Antriebsregler 8 wird ein an der Motorwelle
für die zweite Zugwalze 6 abgegriffener Geschwindigkeits-Istwert V3 als Regelgröße
zugeführt. Der Antriebsregler 8 bildet aus der Führungsgröße und der Regelgröße die
Stellgröße für den Antriebsmotor 7 der zweiten Zugwalze 6.
Die IST-Geschwindigkeiten V2 und V3 für die beiden Zugwalzen 3 und 6 und die
SOLL-Bahnspannung S2soll der ersten Zugwalze 3 werden in einen Registerkorrekturrechner 15
eingelesen. Erforderliche Registerkorrekturen werden aus der bekannten Geschwindigkeits-
Dehnungs-Beziehung ermittelt, wobei die Dehnung e1 vor der ersten Zugwalze 3 im
Ausführungsbeispiel aus der Bahnspannung S1 und dem für die Produktion aktuellen
Bahnspannungs-Dehnungs-Diagramm bestimmt wird. Die Längsdehnung e2 im Druckturm
DT zwischen den Zugwalzen 3 und 6 wird sodann aus e1 und den Kennzahlen V2 und V3
ermittelt. Der Registerkorrekturrechner 15 bildet schließlich aus Änderungen der
Längsdehnung e2 Registerkorrekturgrößen, die den Regeleinrichtungen der registerhaltig
anzutreibenden Zylindern der Druckwerke DW1 bis DW4 und eines Stellglieds zur
Einstellung und Korrektur des Schnittregisters, zugeführt werden.
Auf gleiche Weise werden die Längsdehnungen von weiteren Bahnen bzw. Bahnsträngen
ermittelt, die mit der dargestellten Bahn B zusammengeführt, längsgefalzt und anschließend
quergeschnitten werden. Dehnungsänderungen der einzelnen der Bahnen bzw. Bahnstränge
relativ zueinander führen zu unerwünschten Fehlern im Schnittregister. Indem die
Längsdehnungen der zusammenzuführenden Bahnen über den gesamten Transportweg bis
möglichst nahe am Ort des Zusammenführens in der beschriebenen Weise ermittelt werden,
kann jede der Einzelbahnen über entsprechende Stellglieder gezielt im Sinne einer Einhaltung
des Schnittregisters beeinflußt werden.
Als Stellglieder sind für die in Fig. 2 dargestellte Bahn B die Druckwerke DW1 bis DW4 des
Druckturms DT bzw. die Antriebsmotoren von deren Zylinder, insbesondere der
Gummituchzylinder, und ein Verstellmotor einer oder mehrerer Registerwalzen auf dem
Transportweg der Einzelbahn B vorgesehen. Dehnungsänderungen zwischen der ersten
Zugwalze 3 und der zweiten Zugwalze 6 werden vorzugsweise durch gleichzeitige,
abgestimmte Verstellung von auf diese Bahn B druckenden Druckzylindern kompensiert. Falls
weitere auf dem Transportweg der Bahn B angeordnete Zugwalzen bahnspannungsgeregelt
angetrieben werden, bespielsweise die in Fig. 1 angedeuteten Zugwalzen 6 und 11, kann in
jedem Zwischenstück des Transportwegs zwischen zwei in Transportrichtung hintereinander
angeordneten Zugwalzen eine in diesem Bereich stattfindende Längsdehnung ermittelt und
gezielt kompensiert werden.
Die Kompensation der Einzelbahnen im Sinne eines sauberen Schnittregisters wird Mithilfe
des Registerkorrekturrechners 15 koordiniert. Anstatt eines bahnabschnittsweisen
Kompensierens wäre es grundsätzlich auch möglich, lediglich die Gesamtdehnung jeder
einzelnen der zusammenzuführenden Bahnen zwischen den am weitesten auseinander
gelegenen Zugwalzen, im Ausführungsbeispiel den Zugwalzen 3 und 11 (Fig. 1), zu ermitteln
und dann entsprechend zu kompensieren.
Fig. 3 zeigt exemplarisch eine alternative Ausführungsform für die Antriebsregelung von
Zugwalzen der Druckmaschine. Angedeutet ist lediglich die erste Zugwalze 3. Für deren
Antriebsmotor 7 ist eine direkte Drehmomentregelung vorgesehen.
Ein Istwertrechner 12 empfingt die gemessenen Werte für Motorstrom und -spannung I und
U als Eingangswerte und bestimmt aus diesen zu vorgegebenen Taktzeiten die genauen
Istwerte D und B für Drehmoment und magnetischen Fluß. Die Istwerte D und B werden
einem Antriebsregler 8 zugeführt.
Aus seinen Eingangsgrößen ermittelt der Istwertrechner 12 des weiteren die tatsächliche
Motorgeschwindigkeit V, die ebenfalls dem Antriebsregler 8 als Regelgröße zugeführt wird.
Dem Sollwertgeber 9 wird als Führungsgröße der Leitsollwert VL für die
Referenzgeschwindigkeit der Druckzylinderoberfläche zugeführt. Aus dem Leitsollwert VL
und einem SOLL-IST-Vergleich des Sollwerts Ssoll der Bahnspannung und des mittels der
Meßwalze 1 gemessenen Istwerts S der Bahnspannung bildet der Sollwertgeber 9 wie bereits
der Sollwertgeber im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 den Geschwindigkeits-Sollwert
Vsoll, der auf den Eingang des Antriebsreglers 8 gelegt wird. Mit dieser Eingabe stellt sich
sodann bei Übereinstimmung von Vsoll und V das für die geforderte Bahnspannung
entsprechende Drehmoment ein, welches jetzt dem Antriebsregler 8 als Drehmomentsollwert
Dsoll vorgegeben wird.
Die vorstehende Grundeinstellung des Antriebs nach Fig. 3 erfolgt, indem wie im
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 mit Hilfe einer Meßwalze 1 und dem Sollwertgeber 9
beispielsweise bei Andruckgeschwindigkeit und der gewünschten Bahnspannung ein
Geschwindigkeits-Sollwert Vsoll eingestellt wird. Danach kann der Antrieb dem Leitsollwert
VL unter Einhaltung des der Bahnspannung entsprechenden Drehmoments Dsoll folgen, so
daß eine entsprechende Ist-Geschwindigkeit V sich einstellt, die bei der direkten
Drehmomentregelung vorteilhafterweise ohne spezifischen Geschwindigkeits- oder
Lageerfasser an den Antriebsregler 8 übermittelt wird. Mit der direkten Drehmomentregelung
können insbesondere hohe Dynamikanforderungen bei Beschleunigungen und Verzögerungen
sicher beherrscht werden. Über geeignete Eichverfahren kann schließlich ganz auf die
Meßwalze 1 verzichtet werden. Dies ist im Schaubild der Fig. 3 mit der gestrichelten Linie
für die Bahnspannungsrückführung angedeutet. Aus den Führungsgrößen Vsoll und Dsoll,
oder in der vereinfachten Regelvariante statt dessen aus VL und Dsoll, und den Regelgrößen
V, D und B bildet der Antriebsregler 8 die Stellgröße für den Motor 7.
Auch die direkte Drehmomentregelung liefert ohne Zusatzaufwand die Istwerte für die
Geschwindigkeiten der Zugwalzen, nämlich in Form der aus den Meßgrößen I und U
ermittelten Geschwindigkeit V des jeweiligen Antriebsmotors 7. Diese Werte können wie
bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben, einem Registerkorrekturrechner 15
zugeführt und als Kennzahl zur Ermittlung der Registerkorrekturgrößen, insbesondere des
Schnittregisters, verwendet werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Zugwalzenantrieb, wie er für die Zwecke der
Erfindung geeignet ist, wird nachfolgend anhand der Fig. 4, 5 und 6 erläutert. Ausgehend
von der Überlegung, daß für ein gutes Bahntransportverhalten schnelle Wechsel bei der
Krafteinwirkung sowohl geschwindigkeits- wie momentbedingt vermieden werden sollten,
kann auf die für entsprechende Fälle in der Regelungstechnik grundsätzlich bekannte
DROOP-Funktion zurückgegriffen werden.
Bei der DROOP-Funktion verläuft die Drehmoment-Geschwindigkeit-Charakteristik entlang
einer linear abfallenden Belastungskennlinie entsprechend Fig. 4. DROOP bedeutet hierbei,
daß bei einer bestimmten Momentenerhöhung von Mi auf Mj die Drehzahl bzw. die
Geschwindigkeit von Vi auf Vj abnimmt. Der DROOP-Faktor a ist definiert als der
Differenzquotient aus Geschwindigkeitsdifferenz und Momentendifferenz. Unter
Berücksichtigung, daß sich die Bahn und der Antrieb angenähert auch als Serienschaltung von
Federn betrachten lassen, kann aus der entsprechenden Beziehung ihrer Federkonstanten
abgeleitet werden, daß die resultierende Federkonstante des Systems aus Bahn und Antrieb
dank einer gegenüber der Bahn beim Antrieb um das Zehnfache weicher eingestellten
Federkonstante nur noch zu 10% vom elastischen Verhalten der Bahn beeinflußt wird.
Praktisch kann damit eine Bahnspannungsregelung sehr gut angenähert werden und dies mit
dem Vorteil einer sanften und hochdynamischen Wirkungsweise. Gemäß Fig. 4 ist der ein
DROOP-Verhalten aufweisende Antriebsregler 8 so einzustellen, daß sich der
Differenzquotient aus Geschwindigkeit und Drehmoment in der Größenanordnung eines
Faktors 10 weicher verhält als die Federkennlinie der Bahn. Für den praktischen Einsatz ist
der DROOP-eingestellte Antriebsregler vom Sollwertgeber 9 so anzusteuern, daß sich mittels
Bahnspannungsmessung und Vergleich mit dem Bahnspannungs-Sollwert eine
korrespondierende Nacheilung zum Leitsollwert der Referenzgeschwindigkeit ergibt.
In Fig. 5 ist hierzu die Bahnspannungs-Geschwindigkeits-Funktion dargestellt. Ausgehend von
einer elastischen Bahnkennlinie P1 wird mittels dem Sollwertgeber 9 die Soll-Bahnspannung
Ssoll bei dem Arbeitspunkt C eingestellt. Aufgrund der DROOP-Charakteristik stellt sich jetzt
über die Reglerkennlinie d1 die Antriebsgeschwindigkeit VC ein. Die Differenz zwischen VC
und dem Leitsollwert VL für die Referenzgeschwindigkeit entspricht im Beispiel einer
Geschwindigkeitsvoreilung. Für den Fall einer Nacheilung, wie sie in der Regel für die
Zugwalze 3 erforderlich ist, wäre das Diagramm der Fig. 5 an der Bahnspannungsachse in
die negative Geschwindigkeitsrichtung zu spiegeln. In diesem Sinne gelten die weiteren
Ausführungen grundsätzlich für beide Fälle, d. h. für Vor- und Nacheilung.
Bei einer Veränderung des elastischen Verhaltens der Bahn, in Fig. 5 von der Bahnkennlinie
P1 zur Bahnkennlinie P2, stellt sich bei der Arbeitsgeschwindigkeit VC eine Bahnspannung
S-P2 und somit eine Bahnspannungsabweichung S-P2 minus Ssoll ein. Bei Aufrechterhaltung
der Bahnspannungsregelung mittels Meßwalze und Sollwertgeber und einer
Geschwindigkeitsänderung von VC zu VD, wobei D den neuen Arbeitspunkt darstellt, kann
diese Abweichung vermieden werden.
Durch die weichelastische Vorspannung des Zugwalzenantriebs, dargestellt durch die
DROOP-Kennlinien d1, d2, d3 und d4, wird dem Arbeitsbereich der abhängigen Variablen
S zwischen einem unteren Bahnspannungsgrenzwert SU und einem oberen
Bahnspannungsgrenzwert SO ein vergrößerter Wertebereich der unabhängigen
Geschwindigkeitsvariablen V zugeordnet, der von V1U bis V1O reicht. Ohne
DROOP-Verhalten würde der Antriebsregler im wesentlich engeren Geschwindigkeitsbereich zwischen
der dann unteren zulässigen Geschwindigkeit VU und der dann oberen zulässigen
Geschwindigkeit VO arbeiten. Außerdem überschneiden sich die Arbeitsbereiche V1U, V1O
und V2U, V2O der Grenzgeschwindigkeiten für die elastischen Bahnkernlinien P1 und P2
im zulässigen Bahnspannungsarbeitsbereich größtenteils, was in Fig. 5 mit V2O-V1U
angedeutet ist. Diese besondere Eigenschaft der Antriebe mit DROOP-Charakteristik hat zur
Folge, daß die Variable S "Bahnspannung" nicht ausschließlich auf einen bestimmten Sollwert
eingestellt oder geregelt werden muß, sondern daß mit Unschärfe auch in einem
Bahnspannungsbereich gearbeitet werden kann. Da diesem Bahnspannungsarbeitsbereich bei
der unabhängigen Variablen V "Geschwindigkeit" ein großer Wertebereich von V1U bis V2O
gegenübersteht, der repräsentativ ist für die Bandbreite des elastischen Bahnverhaltens, kann
dieser Geschwindigkeitsbereich vorteilhafterweise auch zur Stabilisierung der Bahndehnung
verwendet werden. Zu diesem Zweck können beispielsweise beim bahnspannungsgeregelten
Hochfähren der Maschine zwischen Andruck- und Fortdruckgeschwindigkeit die
entsprechenden IST-Geschwindigkeiten der Zugwalzen in den Registerkorrekturrechner
zurückgelesen werden, um damit registerstabilisierende Geschwindigkeits-Sollwerte für die
Zugwalzen in Folgeproduktionen zu bestimmen. Mit diesem Verfahren werden zu
korrigierende Registerabweichungen von vornherein weitgehend vermieden.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit, den großen Geschwindigkeitswertebereich auszunutzen,
besteht darin, die Zugwalzen innerhalb des zulässigen Bahnspannungsbereichs direkt auf
Bahndehnung zu regeln. In diesem Fall wird beispielsweise die Erfassung einer
Registerregelung nicht primär dazu benutzt, die entsprechenden Drehwinkellagen der
Druckzylinder und/oder Registerwalzen einzustellen, sondern um die Zugwalzen so
anzusteuern, daß keine Dehnungsabweichungen zwischen Andruck- und
Fortdruckgeschwindigkeit entstehen.
Die Einstellung des DROOP-Verhaltens kann vorteilhafterweise auch bei Antrieben mit
direkter Drehmomentregelung angewendet werden. Auch jeder Antriebsregler 8 des ersten
Ausführungsbeispiel kann mit der DROOP-Funktion ausgestattet sein.
In Fig. 6 schließlich ist ein besonders einfaches Ausführungsbeispiel für eine Regelung der
Zugwalzenantriebe dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel wird die Istwertrückführung
der Bahnspannung lediglich zur Bestimmung des unteren und oberen Grenzwertes SU, SO
und des Arbeitspunktes C verwendet.
Die Antriebsmotoren 7 der beiden Zugwalzen 3 und 6 werden anhand des Geschwindigkeits-
Leitwerts VL geführt, dem im Falle der ersten Zugwalze 3 eine Nacheilung d2VL und im
Falle der zweiten Zugwalze 6 eine Voreilung d3VL überlagert wird. Allerdings weisen die
beiden Antriebsregler 8 jeweils ein DROOP-Verhalten auf, so daß die Zugwalzenantriebe
entsprechend der für jeden der Antriebsregler 8 eingestellten Reglerkennlinie ein
weichelastisches Verhalten aufweisen, das in guter Näherung zur Einhaltung der an den
Zugwalzen 3 und 6 gewünschten Bahnspannungen ausreicht.
Wie bereits erwähnt kann die Messwalze 4 bei der Zugwalze 3 mit Bahnspannungsanzeige
primär dazu verwendet werden, die Nacheilung für die erste Zugwalze 3 zu Beginn der
Produktion bei Andruckgeschwindigkeit einmalig manuell einzustellen. Das Gleiche gilt
grundsätzlich auch für das Antriebssystem der zweiten Zugwalze 6. Selbstverständlich könnte
für die Regelung des Antriebs der ersten Zugwalze 3 auch ein ständiger SOLL-IST Vergleich
der Bahnspannung durchgeführt werden; ebenso optional bei der Antriebsregelung für die
zweite Zugwalze 6. Im Sinne der Erfindung kann jedoch auch die Antriebsregelung ohne
Istwertrückführung der Bahnspannung wegen des DROOP-Verhaltens als
Bahnspannungsregelung bezeichnet werden.
Die Bahndehnung e2 zwischen der ersten Zugwalze 3 und der zweiten Zugwalze 6 im
Druckturm DT ist jetzt durch die Federkennlinien der Papierbahn und der Antriebe sowie der
Geschwindigkeiten V2 und V3 vollständig bestimmbar. Entsprechende Bahnlängenkorrekturen
in Fig. 6 können somit in einer ersten relativ sehr guten Annäherung direkt als Funktion der
Geschwindigkeiten V2 und V3 im Registerkorrekturrechner 15 abgebildet und ohne
Rückführungen geschwindigkeitsabhängig aktiviert werden.
Für den Fall, dass das elastische Verhalten unterschiedlicher Papiersorten, beispielsweise
gemäß den Kennlinien P1 und P2 in Fig. 5, noch besser berücksichtigt werden soll, kann
zusätzlich noch die Bahnspannung S2 von zumindest der ersten Zugwalze 3 vor dem
Druckturm DT in den Registerkorrekturrechner 15 zurückgelesen und für Korrekturen
mitberücksichtigt werden.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7 wickelt die Bahn B von einem Papierrollenwechsler PR
ab. Sie wird von dem Papierrollenwechsler PR über eine Messwalze 1 zur Messung der
Bahnspannung und über eine Geschwindigkeitsmesseinrichtung 2 zur Zugwalze 3 geführt.
Von der Zugwalze 3 gelangt die Bahn B über eine weitere Messwalze 4 zur Messung der
Bahnspannung in einen Druckturm DT mit 4 Druckwerken DW1 bis DW4, von denen nur
das erste Druckwerk DW1 und das letzte Druckwerk DW4 eingezeichnet sind. Im Druckturm
DT wird die Bahn B beidseitig vierfarbig bedruckt. Hinter dem letzten Druckwerk DW4 ist
die zweite Zugwalze 6 des Auszugwerks angeordnet. Zwischen den beiden Zugwalzen 3 und
6 wird die Bahn B gespannt. Jedes der Druckwerke DW1 bis DW4 weist zwei die
Druckspalte bildende Druckzylinder D1 bis D4, im Ausführungsbeispiel Gummituchzylinder,
einen Plattenzylinder für jeden Druckzylinder, der mechanisch für einen gemeinsamen Antrieb
mit dem jeweils zugeordneten Druckzylinder D1 bis D4 gekoppelt ist, und nachgeordnete
Farb- und Feuchtwerke auf. Jeder der Druckzylinder D1 bis D4 wird einzeln von einem
eigenen Antriebsmotor 17 über je einen einzigen Zahnriemen angetrieben. Der jeweils
zugeordnete Plattenzylinder und das nachfolgende Farb- und Feuchtwerk werden im Schlepp
von ihrem Druckzylinder D1 bis D4 angetrieben. Der Antrieb kann auch auf den
Plattenzylinder erfolgen, von dem dann abgetrieben würde. Eine Antriebsverbindung über die
Bahn besteht nicht, d. h. zwischen zwei gegeneinander angestellten Druckzylindern D1 bis D4
bildet die Bahn B die einzige mechanische Kopplung.
Die Druckzylinder D1 bis D4 werden farbregisterhaltig zueinander angetrieben. Änderungen
der Längsdehnung der durchlaufenden Bahn werden durch abgestimmte Registerverstellungen
derjenigen der Druckzylinder D1 bis D4 ausgeglichen, die auf die gleiche Seite der Bahn B
drucken. Hierbei ist einer der Druckzylinder D1 bis D4 für je eine Bahnseite der
Referenzzylinder, und die anderen Druckzylinder werden hierzu registerhaltig angetrieben.
Im Ausführungsbeispiel sind die beiden in Bahnlaufrichtung ersten Druckzylinder D1 die
Referenzzylinder, und die nachfolgenden Druckzylinder D2 bis D4 werden registerhaltig in
Bezug auf ihren jeweiligen Referenzzylinder D1 angetrieben. Grundsätzlich kann jedoch jeder
der Druckzylinder D1 bis D4 der Referenzzylinder sein. Die Registerregelung gestattet
vorteilhafterweise diese Flexibilität.
Der Papierrollenwechsler PR wird mittels eines Antriebsmotors MPR bahnspannungsgeregelt
auf Einhaltung einer konstanten Bahnspannung S1 angetrieben.
Was den Einfluß der Längsdehnung auf die Einhaltung des Farbregisters der Druckzylinder
D1 bis D4 anbetrifft, sind hierfür Änderungen der Längsdehnung e2 maßgeblich. Die
Längsdehnung e2 herrscht zwischen den beiden Zugwalzen 3 und 6. In ausreichend guter
Näherung genügt es, die Längsdehnung e2 für den Bahnabschnitt zwischen der Zugwalze 3
und dem Druckspalt des ersten Druckwerks DW1 zu bestimmen.
Die Längsdehnung e2 ergibt sich in einer ersten Näherung aus den bekannten Beziehungen
S2 = S1.V2/V1 + E.(V2-V1)/V1, (1)
S2 = E.e2 und (2)
S1 = E.e1. (3)
Hierin ist S2 die Bahnspannung für denjenigen Abschnitt der Bahn, dessen Längsdehnung e2
ist. Im Ausführungsbeispiel ist dies der Abschnitt zwischen der Zugwalze 3 und dem
Druckspalt des ersten Druckwerks DW1. Die Bahnspannung S2 wird mittels der Messwalze
4 gemessen. Die Bahngeschwindigkeit V1 ist die Bahngeschwindigkeit vor der Zugwalze 3
und die Bahngeschwindigkeit V2 ist die Bahngeschwindigkeit zwischen der Zugwalze 3 und
dem Druckspalt des Druckwerks DW1. Die Bahngeschwindigkeit V1 stellt die
Geschwindigkeit der Bahn zwischen dem Papierrollenwechsler PR und der Zugwalze 3 dar
und wird mittels der Messeinrichtung 2 gemessen. Die Bahngeschwindigkeit V2 wird als
Betriebsparameter des Antriebsmotors 7 für die Zugwalze 3 mittels eines
Motorgeschwindigkeitsgebers 7a an der Motorwelle aufgenommen. Sie könnte statt dessen
auch mittels einer weiteren Geschwindigkeitsmesseinrichtung aufgenommen werden, die
zwischen der Zugwalze 3 und dem Druckspalt des ersten Druckwerks DW1 angeordnet ist.
Solch eine Messeinrichtung 2a ist in Fig. 7 angedeutet. Die hiermit unmittelbar an der Bahn
B ermittelte Messgröße ist in Fig. 7 ebenfalls mit V2 bezeichnet. Schließlich wird die
Bahnspannung S1 mittels der Messwalze 1 gemessen und als Messgröße ausgegeben. Die
Bahngeschwindigkeit V1 könnte alternativ auch als Betriebsparameter von einem Motorgeber
des Antriebsmotors MPR für den Papierrollenwechsler PR abgenommen werden, wie dies in
Fig. 7 angedeutet ist.
Mittels der Beziehungen (1) und (2) kann durch Messung der vier Größen S1, S2, V1 und
V2 die Längsdehnung e2 bestimmt werden.
Mittels der Beziehungen (1) und (2) kann auf besonders einfache Weise insbesondere eine
Änderung der Längsdehnung e2 ermittelt werden. Hierfür wird zunächst angenommen, dass
sich die Bahnspannung S1 innerhalb eines Zeitintervalls dt nicht oder nur in
vernachlässigbarer Weise ändert. Das gleiche wird für die Bahngeschwindigkeit V1
unterstellt. Grundsätzlich kann dies auch für den E-Modul angenommen werden. Diese
Vereinfachungen unterstellt ergibt sich aus der ersten der obigen Beziehungen bei Messung
zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten t1 und t2:
S2 = S1.V2/V1 + E (V2-V1)/V1 zum Zeitpunkt t1 (4)
und
S2' = S1.V2'/V1 + E.(V2'-V1)/V1 zum Zeitpunkt t2 (5)
und Subtraktion dieser beiden Gleichungen
dS2 = S1.dV2/V1 + E.dV2/V1 (6)
und unter Vernachlässigung von S1 gegenüber E schließlich
dS2 = E.dV2/V1, (7)
worin dS2 = S2'-S2 und dV2 = V2'-V2.
Für die Änderung der Längsdehnung e2 innerhalb des Zeitintervalls dt = t2-t1 ergibt sich
somit:
de2 = dV2/V1. (8)
Zur Bestimmung der für die Zwecke der Erfindung maßgeblichen Änderung der.
Längsdehnung e2 genügt es in guter Näherung, wenn die Bahngeschwindigkeiten V1 und V2
gemessen und entsprechend der Beziehung (8) die Längsdehnungsänderung de2 berechnet
wird. Für eine genauere Bestimmung von de2 ist jedoch, wie in Fig. 7 eingezeichnet, die
Messung der Bahnspannungen S1 und S2 und der Bahngeschwindigkeiten V1 und V2 vor und
hinter der Zugwalze 3 erforderlich. Hieraus kann dann im ersten Schritt der E-Modul, in
einem zweiten Rechenschritt die Längsdehnung e2 und schließlich durch Vergleich der
Messungen die zeitliche Änderung der Längsdehnung, d. h. de2 bestimmt werden.
Die Längsdehnungsänderung de2 kann alternativ auch durch Vergleich der Geschwindigkeiten
der Zugwalzen 3 und 6 ermittelt werden nach der vereinfachten Beziehung
de2 = d((V3-V2)/V2), (9)
wobei d((V3-V2)/V2) die Differenz ist aus (V3-V2)/V2 zum Zeitpunkt t2 und (V3-V2)/V2
zum Zeitpunkt t1.
Zur Berechnung der Änderung der Längsdehnung e2 werden die hierfür erforderlichen
Messgrößen, d. h. entweder nur die Bahngeschwindigkeiten V1 und V2 bzw. V2 und V3 oder
alle vier Größen V1, V2, S1 und S2 in den Registerkorrekturrechner 15 geführt. Mit
strichlierten Linien sind die für die Bahngeschwindigkeiten V1 und V2 verwendbaren
Messgrößen von dem Antriebsmotor MPR für den Papierrollenwechsler PR und der
Messeinrichtung 2a ebenfalls eingetragen. Im Registerkorrekturrechner 15 wird die
Längsdehnungsänderung de2 errechnet. Hieraus bestimmt der Registerkorrekturrechner 15
Farbregisterkorrekturgrößen FK2 für das zweite Druckwerk, FK3 für das dritte Druckwerk
und FK4 für das vierte Druckwerk. Die Farbregisterkorrekturgrößen werden
Regeleinrichtungen 18 für die Antriebsmotoren 17 der Druckzylinder D2 bis D4
aufgeschaltet. Die Regeleinrichtungen 18 für die jeweiligen Antriebsmotoren 17 sorgen im
Rahmen der Antriebsregelung für die erforderlichen Registerverstellungen aufgrund von
Längsdehnungsänderungen de2. Die Längsdehnungsänderung de2 kann den
Regeleinrichtungen 18 auch direkt aufgeschaltet werden, die dann jedoch jede individuell die
Korrekturgröße für den jeweiligen Druckzylinder bilden müssen. Die Korrektur erfolgt durch
die Änderung der Drehwinkellage des jeweils zu korrigierenden Druckzylinders in Bezug auf
den Referenzzylinder. Die Regelung der Antriebsmotoren 17 wird im übrigen als bekannt
vorausgesetzt. Insbesondere wird hinsichtlich des Antriebskonzepts und der Antriebsregelung
der Druckzylinder D1-D4 auf die EP 0 644 048 A2 verwiesen, die eine beispielsweise
verwendbare Antriebsregelung beschreibt, jedoch ohne eine Aufschaltung von Änderungen
der Längsdehnung einer Bedruckbahn.
Aus den Längsdehnungsänderungen der Bahn B insgesamt, das heißt aus sämtlichen
Längsdehnungsänderungen vom Papierrollenwechsler PR bis zum Falzapparat, wird eine
entsprechende Schnittregisterkorrekturgröße SK bestimmt. Bei der Bildung der
Schnittregisterkorrekturgröße SK, die ebenfalls im Registerkorrekturrechner 15 stattfindet,
fließen neben der Längsdehnung e2 bzw. der Längsdehnungsänderung de2 auch die
Längsdehnung e1 bzw. die Längsdehnungsänderung de1 sowie die weiteren Längsdehnungen
bzw. Längsdehnungsänderungen auf dem Weg der Bedruckbahn B ein. Solche weiteren
Längsdehnungsänderungen werden durch die Aufgabe von weiteren gemessenen
Bahngeschwindigkeiten auf den Registerkorrekturrechner 15 verfügbar gemacht. In Fig. 7
sind lediglich die mittels den Motorgebern 7a von der Motorwelle der Zugwalze 6 und der
nächstfolgenden Zugwalze 11 (Fig. 1) in Form der derart gemessenen Bahngeschwindigkeiten
V3 und V4 angedeutet. Die Schnittregisterkorrekturgröße SK wird als Störgröße einer
Regeleinrichtung 28 für einen Verstellmotor 27 einer Linearregisterwalze 20 aufgegeben.
Durch die Kompensation von Längsdehnungsänderungen beim Passer und beim Schnittregister
durch Verstellungen der Drehwinkellagen der Druckzylinder oder auch der Plattenzylinder
sowie der Registerwalzen wird Freiraum eröffnet für die Beeinflussung der Querdehnung und
damit des FAN-OUT. Die Querdehnung ist eine Funktion der Bahngeschwindigkeit, der
Bahnspannung sowie der Feuchtung der Bahn. Sie kann über diese Parameter auch beeinflusst
werden.
Fig. 8 illustriert die geltenden Gesetzmäßigkeiten für zwei angenommene Bahnspannungen
S2. Danach kann mit zunehmender Bahnspannung neben der Querdehnungsminderung
insgesamt auch der Einfluss von mehr oder weniger Feuchtmittel reduziert werden. Diese
Zusammenhänge werden für Korrekturmaßnahmen im Hinblick auf die Querdehnung genutzt,
insbesondere durch Beeinflussung der Bahnspannung. So ist es mittels einer geeigneten
Bahnbreitenerfassungssensorik möglich, Querdehnungsänderungen mit Hilfe der
Bahnspannung als Stellgröße innerhalb zulässiger Seitenpassertoleranzen zu regeln.
Die Zugwalze 3 wird bahnspannungsgeregelt angetrieben, wie dies grundsätzlich bereits für
die Ausführungsbeispiele der Fig. 1 bis 6 beschrieben worden ist. Allerdings wird eine
Schwankung der Bahnspannung - im Falle der Zugwalze 3 der Bahnspannung S2 - in einer
vorgegebenen Bandbreite zugelassen. Die Zugwalze 3 wird nämlich nicht auf Einhaltung einer
konstanten Bahnspannung S2 geregelt, sondern auf Einhaltung einer konstanten Querdehnung
bzw. Bahnbreite, beispielsweise einer vorgegebenen Querdehnung Qsoll. Ebenso kann die
Bahnspannung aber auch so geregelt werden, dass die zeitliche Änderung der Bahnbreite bzw.
Querdehnung, d. h. Q(t2)-Q(t1), zu Null gemacht wird. Die vorgegebene
Schwankungsbandbreite für die Bahnspannung ist so groß wie möglich gewählt. Ein
störungsfreier Bahntransport muss jedoch selbstverständlich gewährleistet sein. Ein
DROOP-gesteuerter Antrieb der Zugwalze 3 ist von Hause aus geeignet.
An einer geeigneten Stelle zwischen den Druckwerken wird mittels eines Meßwertaufnehmers
5 die Querdehnung Q der durchlaufenden Bahn B gemessen bzw. ermittelt. Insbesondere
erfolgt solch eine Querdehnungsmessung zwischen zwei der Druckzylinder D1 bis D4 und
zwar möglichst unmittelbar vor einem der Druckzylinder D2 bis D4. Eine Messung
unmittelbar hinter dem letzten Druckzylinder D4 des Drucks ist besonders vorteilhaft.
Hierdurch kann die FAN-OUT bedingte Änderung der Querdehnung unmittelbar erfasst
werden. Als Meßwertaufnehmer 5 eignet sich eine Kamera, insbesondere eine CCD Kamera,
die Markierungen auf der Bedruckbahn B erfaßt und die gemessene Querdehnung Q ausgibt.
Die Berechnung der Querdehnung Q aus den Meßwerten kann jedoch auch an anderer Stelle
erfolgen. Die gemessene Querdehnung Q wird in einem Vergleicher 10 mit der vorgegebenen
bzw. einzuhaltenden Querdehnung Qsoll verglichen. Der Vergleicher 10 gibt die Differenz
dQ = Qsoll-Q auf den Sollwertgeber 9 für die Zugwalze 3 aus. Die
Querdehnungsabweichung dQ wird der Regeleinrichtung 8, 9 für die Zugwalze 3 als
Störgröße aufgegeben. Die Querdehnungsabweichung dQ wird durch
Geschwindigkeitsänderung der Zugwalze 3 bzw. Änderung der Drehlage der Zugwalze 3 in
Bezug auf die Drehlage der Zugwalze 6 gegen Null geregelt. Änderungen der Bahnspannung
S2 werden, solange sie sich innerhalb eines Toleranzbands bewegen, im Sinne einer
Querdehnungskonstanthaltung zugelassen. Die neben der Querdehnung für die Druckqualität
nur wesentlichen Änderungen der Längsdehnung e2 werden durch Farbregisterverstellungen
bei den Druckzylindern ausgeglichen. Der Vergleich 10 ist vorteilhafterweise integrierter
Bestandteil des Registerkorrekturrechners 15.
In Fig. 9 wird die Mithilfe eines Messwertaufnehmers 5 ermittelte Querdehnung Q in den
Registerkorrekturrechner 15 geführt. Der Registerkorrekturrechner 15 bildet durch Vergleich
mit der vorgegebenen, einzuhaltenden bzw. einzustellenden Querdehnung Qsoll eine
Geschwindigkeitskorrekturgröße dV2. Die Korrekturgröße dV2 wird der
bahnspannungsbestimmenden Geschwindigkeits-Sollgröße V2soll des DROOP-gesteuerten
Antriebs der Zugwalze 3 überlagert. Da die Konstanthaltung der Querdehnung durch
Änderung der Bahnspannung S2 bewirkt wird und Änderungen der Bahnspannung S2
Längsdehnungsänderungen de2 hervorrufen, sind Korrektureingriffe auch aufgrund der
Konstanthaltung der Querdehnung an den Druckzylindern bzw. an der Registerwalze 20
erforderlich. Jeder Regeleinrichtung für die Antriebsmotoren der Druckzylinder und der
Regeleinrichtung 28 für den Antriebsmotor 27 der Registerwalze 20 wird die
Längsdehnungsänderung de2 aufgegeben. Die Korrekturgröße de2 wird mittels der einzelnen
Regeleinrichtungen in individuelle Registerverstellungen umgewandelt.
Bei der Regelung gemaß Fig. 9 werden die beiden Zugwalzen 3 und 6, die in allen
Ausführungsbeispielen als "umlaufende Torsionsfedern" bezeichnet werden können, von
DROOP-gesteuerten Antriebsmotoren 7 angetrieben. Dies erlaubt auf einfache Weise die
erfindungsgemäße Kombination aus Querdehnungskonstanthaltung mittels
Bahnspannungsbeeinflussung und Längsdehnungsausgleich mittels Registerregelung.
Die bei den DROOP-gesteuert angetriebenen Zugwalzen von Hause aus vorhandene
Nachgiebigkeit in Bezug auf die Bahnspannung kann jedoch bei bahnspannungsgeregelt
angetriebenen Zugwalzen, wie sie im Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 7 auch
verwendet werden, und auch bei momentgesteuerten Zugwalzen verwirklicht werden. Auch
Kombinationen von Zugwalzen mit unterschiedlichen Regelungskonzepten sind einsetzbar,
beispielsweise eine bahnspannungsgeregelt angetriebene Zugwalze 3 und eine DROOP-
gesteuert oder momentgesteuert angetriebene Zugwalze 6. Ebenso können beide Zugwalzen
3 und 6 momentgesteuert werden. Es kann auch die Zugwalze 6 bahnspannungsgeregelt und
die Zugwalze 3 DROOP-gesteuert oder momentgesteuert angetrieben werden. Insbesondere
der DROOP-gesteuerte, aber auch der momentgesteuerte Antrieb weisen eine wunschgemäße
Nachgiebigkeit auf. Eine bahnspannungsgeregelt angetriebene Zugwalze hat den Vorteil, daß
das zugelassene Schwankungsband bis eng an die im Sinne eines störungsfreien
Bahntransports mögliche Ober- und Untergrenze der Bahnspannung aufgeweitet werden kann.
Die beiden anderen Konzepte erfordern größere Sicherheitsmargen. Eine sehr vorteilhafte
Kombination ist es, wenn eine der beiden Zugwalzen 3 und 6, vorzugsweise die Zugwalze
3, bahnspannungsgeregelt angetrieben wird mit einem im vorstehenden Sinne größtmöglichen
Band, in dem die Bahnspannung schwanken darf, und die andere Zugwalze einfach nur auf
konstante Geschwindigkeit geregelt oder DROOP- oder momentgesteuert oder -geregelt
angetrieben werden. Die Antriebsregelungen bzw. -steuerungen der Zugorgane, insbesondere
die vorstehend genannten Kombinationen, können vorteilhaft auch ohne die erfindungsgemäße
Dehnungskompensation eingesetzt werden, beispielsweise für einen Bahntransport, der auf
Einhaltung einer vorgegebenen Bahnspannung ausgerichtet ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Beeinflussung des FAN-OUT in einem Nassoffset Rotationsdruck, bei
dem
- a) durch Messung auf einem Weg einer Bedruckbahn (B) zwischen einer Zugwalze (3) eines Vorspannwerks vor mehreren Druckzylindern (D1-D4) und einer Zugwalze (6) eines Auszugwerks hinter den Druckzylindern (D1-D4) eine Breite oder Querdehnung (Q) der Bedruckbahn (B) ermittelt wird,
- b) die ermittelte Breite oder Querdehnung (Q) für eine Antriebsregelung von wenigstens einer der Zugwalzen (3, 6) verwendet wird,
- c) wobei die wenigstens eine der Zugwalzen (3, 6) auf Einhaltung einer konstanten Breite bzw. Querdehnung der Bedruckbahn (B) geregelt an getrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die ermittelte Querdehnung (Q) oder Breite mit einem vorgegebenen Sollwert (Qsoll)
verglichen wird und eine Geschwindigkeit oder Drehwinkellage der Zugwalze (3, 6)
so geregelt wird, dass eine Differenz aus der ermittelten Querdehnung (Q) oder Breite
und dem Sollwert (Qsoll) dem Betrage nach verringert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
eine durch Messung zu einem ersten Zeitpunkt ermittelte Querdehnung (Q) oder
Breite mit einer durch Messung zu einem späteren, zweiten Zeitpunkt ermittelten
Querdehnung (Q) oder Breite verglichen und die Zugwalze (3, 6) in Abhängigkeit von
dem Ergebnis des Vergleichs geregelt angetrieben wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zugwalze (3) mit einer Rückführung einer Bahnspannung (S2) geregelt
angetrieben wird und zur Einhaltung einer konstanten Querdehnung eine Schwankung
der Bahnspannung (S2) innerhalb eines vorgegebenen Bahnspannungsbands zugelassen
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Änderung einer Längsdehnung (e2) eines Abschnitts der Bedruckbahn (B) aus
Messgrößen (V1, V2, S1, S2) ermittelt und durch Registerverstellung eines Zylinders
(D1-D4) und/oder eines anderen Registerverstellmittels (20) der Rotationsdruck
maschine ausgeglichen wird.
6. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messgrößen (V1, V2, S1, S2) zu einem ersten Zeitpunkt (t1) und einem späteren,
zweiten Zeitpunkt (t2) aufgenommen werden,
durch Vergleich der zu dem ersten Zeitpunkt aufgenommenen Messgrößen (V1, V2,
S1, S2) mit den zu dem zweiten Zeitpunkt aufgenommenen Messgrößen (V1, V2, S1,
S2) die zeitliche Änderung der Längsdehnung (e2) ermittelt
und die ermittelte zeitliche Änderung der Längsdehnung (e2) durch die Registerver
stellung ausgeglichen wird.
7. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass
eine erste Bahngeschwindigkeit (V1) der Bedruckbahn (B) vor einer Zugwalze (3) aufgenommen wird,
eine zweite Bahngeschwindigkeit (V2) der Bedruckbahn (B) auf einem Weg der Bedruckbahn (B) zwischen der Zugwalze (3) und einer der Zugwalze (3) nächst folgenden weiteren Zugwalze (6) aufgenommen wird
und die Änderung der Längsdehnung (e2) ermittelt wird aus der ersten Bahn geschwindigkeit (V1) und zwei Werten der zweiten Bahngeschwindigkeit (V2), die voneinander zeitlich versetzt aufgenommen worden sind.
eine erste Bahngeschwindigkeit (V1) der Bedruckbahn (B) vor einer Zugwalze (3) aufgenommen wird,
eine zweite Bahngeschwindigkeit (V2) der Bedruckbahn (B) auf einem Weg der Bedruckbahn (B) zwischen der Zugwalze (3) und einer der Zugwalze (3) nächst folgenden weiteren Zugwalze (6) aufgenommen wird
und die Änderung der Längsdehnung (e2) ermittelt wird aus der ersten Bahn geschwindigkeit (V1) und zwei Werten der zweiten Bahngeschwindigkeit (V2), die voneinander zeitlich versetzt aufgenommen worden sind.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Längsdehnungsänderungen (de2) von einer oder mehreren Bedruckbahnen (B1, B2),
die in einem Falztrichter der Rotationsdruckmaschine zusammengeführt und
anschließend quergeschnitten werden, ermittelt und zur Korrektur des Schnittregisters
verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
Längsdehnungsänderungen (de2) von einer oder mehreren Bedruckbahnen (B1, B2)
zur Korrektur des Farbregisters verwendet werden.
10. Antrieb einer Zugwalze (3, 6) eines Vorspann- oder Auszugwerks einer Nassoffset
Rotationsdruckmaschine, der Antrieb umfassend:
- a) einen Antriebsmotor (7) für die Zugwalze (3, 6),
- b) eine Regeleinrichtung (8, 9) zur Regelung der Geschwindigkeit oder der Drehwinkellage des Antriebsmotors (7),
- c) einen Messwertaufnehmer (5) für eine Ermittlung einer Breite oder Querdeh nung (Q) der Bedruckbahn (B),
- d) wobei die mit dem Messwertaufnehmer (5) ermittelte Breite oder Querdehnung (Q) der Regeleinrichtung (8, 9) aufgegeben wird
- f) und wobei die Regeleinrichtung (8, 9) die Geschwindigkeits- oder Lage regelung des Antriebsmotors (7) so vornimmt, dass die Zugwalze (3) auf Einhaltung einer konstanten Breite bzw. Querdehnung der Bedruckbahn (B) geregelt angetrieben wird.
11. Rotationsdruckmaschine, insbesondere Zeitungsoffset-Rollenrotationsdruckmaschine,
umfassend:
- a) Druckzylinder (D1-D4), die Druckspalte für eine Bedruckbahn (B) bilden, wobei einer der Druckzylinder (D1-D4) im Druck einen Referenzzylinder bildet und die anderen Druckzylinder farbregisterhaltig zu dem Referenz zylinder angetrieben werden,
- b) eine erste Zugwalze (3) in einem Vorspannwerk für die Druckzylinder (D1-D4) und
- c) eine zweite Zugwalze (3) in einem Auszugwerk für die Druckzylinder
(D1-D4),
dadurch gekennzeichnet, dass - d) ein Antrieb wenigstens einer der Zugwalzen nach Anspruch 10 ausgebildet ist
- e) und eine Änderung einer Längsdehnung (e2) eines Abschnitts der Bedruckbahn (B) aus Messgrößen (V1, V2, S1, S2) ermittelt und durch Registerverstellung eines der Druckzylinder (D1-D4) und/oder eines anderen Registerverstell mittels (20) der Rotationsdruckmaschine ausgeglichen wird.
12. Rotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, ferner umfassend:
- a) einen Motor (17, 27) für einen der Druckzylinder (D1-D4) oder das andere Registerverstellmittel (20),
- b) eine Regeleinrichtung (18, 28) für den Motor (17, 27),
- c) einen ersten Messwertaufnehmer (2) zur Aufnahme einer ersten Bahn geschwindigkeit (V1) der Bedruckbahn (B) vor einer Zugwalze (3) eines Vorspannwerks der Rotationsdruckmaschine,
- d) einen zweiten Messwertaufnehmer (7a; 2a) zur Aufnahme einer zweiten Bahngeschwindigkeit (V2) für einen Abschnitt der Bedruckbahn (B) zwischen der Zugwalze (3) und einer nächstfolgenden weiteren Zugwalze (6),
- e) und einen Registerkorrekturrechner (15) zur Bildung einer Registerkorrektur größe (de2; FK2, FK3, FK4, SK), die der Regeleinrichtung (18, 28) aufgegeben wird,
- f) wobei die erste Bahngeschwindigkeit (V1) und die zweite Bahngeschwindigkeit (V2) dem Registerkorrekturrechner (15) aufgegeben werden
- g) und wobei der Registerkorrekturrechner (15) eine Änderung der Längsdehnung (e2) des Abschnittes der Bedruckbahn (B) zwischen der Zugwalze (3) und der nächstfolgenden weiteren Zugwalze (6) ermittelt und in Abhängigkeit von der ermittelten Änderung der Längsdehnung (e2) die Registerkorrekturgröße (de2; FK2, FK3, FK4, SK) bildet.
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